Heibel-Ticker Plus 08/06 - Yahoo! wird Übernahme durch Microsoft nicht verhindern können

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08.02.2008:
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H E I B E L - T I C K E R P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

3. Jahrgang - Ausgabe 06 (08.02.2008)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)

I N H A L T

01. INFO-KICKER: WILLKÜRLICHE BÖRSENSCHWANKUNGEN
02. SO TICKT DIE BÖRSE: YAHOO! WIRD ÜBERNAHME NICHT VERHINDERN
03. AUSBLICK: NUTZEN SIE DIE RALLYE FÜR VERKÄUFE
04. DEPOT-CHECK: WIE GUT IST IHRE RISIKOSTREUUNG?
LUKOIL, STRABAG, WARIMPEX FINANZ- UND BETEILIGUNGEN,
PLAMBECK, GRASIM INDUSTRIES
05. LESERFRAGE: WELCHE BRANCHEN VON NIEDRIGEREN ZINSEN
PROFITIEREN
06. BEOBACHTETE WERTE
07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
08. AN-/ABMELDUNG

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01. INFO-KICKER: WILLKÜRLICHE BÖRSENSCHWANKUNGEN
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Liebe Börsenfreunde,

das ist nicht fair: Erstmals seit 10 Jahren ist Ihr Autor in
diesem Jahr dem Karneval fern geblieben. Und was passiert? Zum
einen habe ich versehentlich den ehemaligen Präsidenten der
EZB, Wim Duisenberg, auferstehen lassen, obwohl ich die
vergangenen Wochen mehrfach den richtigen Präsidenten Jean-
Claude Trichet verwendet habe. Keine Ahnung, wie ich zu dieser
Verwechslung kam, ich kann nicht einmal eine
Weiberfastnachsfeierei als Ausrede anführen. Zum anderen hat
Ihr Autor nun die Erkältung, die eigentlich nur durch das
Bützen im Kölner Karneval übertragen wird. Ihr Autor wurde also
von den Folgen des Karnevals heimgesucht, obwohl er gar nicht
dort war. Das ist nicht fair.

Fair ist auch nicht, was der Markt macht. Fast willkürlich
ändert die Börse plötzlich ihre Richtung. Ich habe einige Leser
davon abgehalten, sowohl mit Puts, als auch mit Calls auf die
nächste Bewegung das DAX zu spekulieren. Im Moment gleicht eine
solche Aktion einem Lottospiel, und das wollen wir als Anleger
nicht.

Im heutigen Kapitel 2 habe ich Ihnen dargelegt, warum der
Übernahmekampf zwischen Yahoo! und Microsoft meiner Ansicht
nach zugunsten von Microsoft ausgehen wird. Daran wird auch
Google nichts ändern können. Leider.

Im Ausblick habe ich Ihnen ans Herz gelegt, drei Aktien aus
unserem Portfolio zwischenzeitlich zu verkaufen. Die
entsprechende Branche, aus der diese drei Aktien stammen, wird
in den nächsten Wochen immer wieder unter Druck geraten. Diese
Branche hat immer wieder saisonale Schwankungen aufgezeigt,
dass bis ins Frühjahr Kursverluste erfolgten, anschließend
jedoch um so größere Kursanstiege. Wir werden also im Frühjahr
wieder bei diesen Aktien einsteigen.

Außerdem habe ich mir Gedanken über die langfristige Bedeutung
des US-Dollars in unserem Weltwährungssystem gemacht. Wird er
seine dominierende Rolle behaupten können? Ist die
amerikanische Notenbank richtig konzipiert? Meine Antworten auf
beide Fragen lauten „Nein".

Der heutige Depotcheck behandelt einige interessante Aktien,
die jedoch in den vergangenen Wochen stark gelitten haben. Der
Leser fragt, ob er damit für die nächsten Wochen gerüstet ist.
Ich denke nein, denn diese Aktien werden allesamt immer wieder
panikartig auf den Markt geschmissen werden. Eine Aktie hat mir
jedoch sehr gut gefallen: Ein Industrieunternehmen aus Indien.

Die Leserfrage beschäftigt sich nochmals mit dem Subprime-
Markt. Es ist wichtig, die in diesen Tagen alles bestimmende
Immobilienkrise richtig zu verstehen.

Ich wünsche eine anregende Lektüre.


take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief/at/heibel-ticker/./de.

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02. SO TICKT DIE BÖRSE: YAHOO! WIRD ÜBERNAHME NICHT VERHINDERN
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Obwohl ich Sie auf turbulente Zeiten vorbereitet habe, fällt es
auch mir schwer, in diesen Tagen die Ruhe zu bewahren. DAX und
Dow Jones sind diese Woche jeden Tag gefallen. Das Gejammer,
das für diesen Kurseinbruch verantwortlich ist, lässt sich in
etwa so zusammen fassen: „Oh je, die US-Notenbank hat zu spät
die Zinsen gesenkt, und jetzt helfen auch die großen
Zinssenkungen nicht mehr, eine Rezession zu verhindern."

Und es gibt jede Menge volkswirtschaftliche Daten, die dieses
Gejammer unterstützen. Die Neuanmeldungen für Arbeitslosengeld
waren vergangene Woche höher als erwartet. Am Montag fiel der
ISM Index für die Aktivität des Dienstleistungssektors auf den
niedrigsten Stand seit 9/11. Das sind erste Beweise, so die
Medien, dass die USA bereits in einer Rezession seien.

Ob die USA in eine Rezession eintauchen oder nicht, ist mir
inzwischen fast schon egal. Wir wissen, dass die US-Konjunktur
sich verlangsamen wird, und daher sind die Börsen in den
vergangenen Wochen eingebrochen. Die vermeintlichen
Hiobsbotschaften dieser Woche haben nicht ausgereicht, um die
Indizes auf neue Tiefstände zu führen. Schauen Sie sich die
Wochenperformance einmal an:


INDIZES 7.2.08

Dow Jones 12.247 -3,2%
NASDAQ 2.293 -4,0%
S&P 500 1.337 -3,0%
DAX 6.734 -1,7%
Nikkei 13.017 -3,6%
Euro/US-Dollar 1,4494 -2,4%
Euro/Yen 155,93 -1,6%
10-Jahre-US-Anleihe 3,73% 0,1
Umlaufrendite Dt 3,78% -0,1
Feinunze Gold USD $ 915,15 -1,2%
Fass Crude Öl USD $ 88,58 -4,0%


Ja, da sieht es in Japan und den USA weitaus schlechter aus,
als in Deutschland. Aber berücksichtigen Sie bitte: Der DAX ist
vor drei Wochen wesentlich stärker eingebrochen als Nikkei oder
Dow Jones. Und die Erholung in Deutschland fiel anschließend
ebenfalls schwächer aus, so ist das kleine Minus in Deutschland
nunmehr nur gerechtfertigt.

Der Euro hat in dieser Woche ziemlich Federn lassen müssen. In
den Medien höre ich die Begründung, dass sich die Erwartung
einer Zinssenkung der EZB langsam durchsetzt. Und niedrigere
Zinsen in Europa würden den Euro schwächen. Ich halte das zwar
nicht für falsch, aber nicht für relevant. Hinter dieser
Wechselkursbewegung steckt etwas anderes, wie ich Ihnen im
nächsten Kapitel aufzeigen werde.

Nachdem der Stromausfall in Südafrika dem Goldpreis zu neuen
Höchstpreisen verholfen hat, folgte diese Woche eine leichte
Entspannung. Dennoch ist das Problem der Stromversorgung in
Südafrika nicht gelöst, die Goldproduktion wird im laufenden
Jahr geringer ausfallen, als bislang noch angenommen.

Und der Ölpreis geht ebenfalls weiter zurück. Die Lagerbestände
der USA sind angestiegen, es scheinen nun die Folgen des milden
Winters sichtbar zu werden. Dennoch: Alles über 75 USD/Fass ist
in meinen Augen nach wie vor ein Zeichen für große Spannungen
am Ölmarkt. Es gibt nicht genug Öl.


YAHOO! WIRD VON MICROSOFT GEKAUFT

Bereits am vergangenen Freitag traf die Meldung ein: Microsoft
will Yahoo! kaufen. Der Kurs von Yahoo! war umgehend um 60%
angesprungen, der angebotene Kaufpreis von Microsoft lag
nämlich um 60% über dem aktuellen Yahoo!-Kurs.

Vielen von Ihnen werden, genau wie Ihr Autor, Yahoo! Finance
nutzen. Yahoo! war das erste Portal, das brauchbare
Informationen über die Aktiengesellschaften zusammen getragen
hat und dann auch noch jedem die Instrumente an die Hand gab,
sich seine eigenen Seiten zu konfigurieren. Ihr Autor arbeitet
täglich damit.

Doch ich musste bis heute keinen Pfennig dafür zahlen. Und das
ist der Vorwurf, den Aktionäre dem Management von Yahoo!
machen. Yahoo! hat zwar tolle Inhalte auf den Seiten, versteht
es aber nicht, daraus Profit zu schlagen. Selbst Panama, die
neue Werbeplattform, die ich hier im Heibel-Ticker mehrfach
besprochen habe, ist ein Flop.

Terry Semel, der Hollywood-CEO von Yahoo!, schaffte es nicht,
neue Einnahmequellen für Yahoo! zu etablieren. Nun ist der
Gründer Jerry Yang zurück gekommen und findet aber auch keinen
Weg: Auch er ist zu technikverliebt.

Und so ist der Wert von Yahoo! in den vergangenen Jahren
rückläufig gewesen, während sich der Marktwert von Google in
der gleichen Zeit vervielfacht hat. Dennoch sind die Yahoo!-
Seiten gefragt, Yahoo!-Finance, Yahoo!-Mail und Yahoo!-
Messenger sind Dienste mit treuen Nutzern.

Das Übernahmeangebot von Microsoft ist feindlich, d.h. es ist
nicht in Absprache mit Jerry Yang und dem Yahoo!-Management.
Yang hat bereits verlauten lassen, dass er dieses Angebot nicht
annehmen wird. Aber was sind die Alternativen?

Nun, das Angebot steht und jedem Aktionär steht es nun frei, an
Microsoft zum angebotenen Preis zu verkaufen. Wenn Microsoft
ausreichend viele Aktionäre überzeugen kann, dann wird das
Unternehmen großen Einfluss auf Yahoo! haben. Yang kann dieses
Angebot also nicht einfach ignorieren, er muss seine Aktionäre
nun davon überzeugen, dass Yahoo! ohne Microsoft besser da
steht.

Yang hat schon prominente Hilfe bekommen: Eric Schmidt, CEO von
Google, hat ihm bereits uneingeschränkte Unterstützung im Kampf
gegen Microsoft zugesagt. Doch welche Art von Unterstützung
meint er? Google selbst kann Yahoo! nicht kaufen, denn das
würde die Kartellbehörde nicht zulassen. Google und Yahoo!
würden zusammen die Internetsuche monopolisieren.
Yahoo! und Microsoft hingegen werden nur einen gewichtigen
Gegenpol zur Vormachtstellung von Google darstellen, die
Kartellbehörde wird also gegen diesen Zusammenschluss nichts
haben.

Gibt es andere, die Yahoo! kaufen könnten?

Nein, es gibt kein anders Unternehmen, das derzeit ausreichen
Bargeld auf den Konten liegen hat. Und nach der Kreditkrise der
vergangenen Wochen sind auch Leveraged Buyouts oder Hedgefonds
und ähnliches nicht in der Lage, einmal eben 40 Mrd. US-Dollar
aufzutreiben.

Der einzige Weg Yahoo!s wäre, die Aktionäre davon zu
überzeugen, dass das Unternehmen es aus eigener Kraft schaffen
kann, zurück auf den Erfolgskurs der alten Jahre zu kommen.
Doch einmal unter uns gesagt: Das Top-Management hat schon
lange bei Yahoo! die Sachen gepackt, denn das einstige Internet
Start-up ist mit bürokratischen Strukturen durchzogen, die
jegliche Innovationskraft im Keim ersticken.

Und wer soll es richten: Jerry Yang? Er ist schon seit einem
Jahr dabei und hat bislang noch nichts erreicht. Kein Konzept,
kein Turnaround, sondern nichts als schwindende Gewinne,
schlechter Kundenservice und Unmut bei der Belegschaft.

Yahoo! könnte vielleicht eine enge Kooperation mit Google
eingehen. Aber das würde Yahoo! die Möglichkeit nehmen, einmal
Marktanteile von Google zurück zu erobern. Man würde sich in
eine Abhängigkeit begeben, die Aktionäre dann lieber gleich in
Google investieren ließe.

Also, um ehrlich zu sein, ich fürchte, Yahoo! wird an Microsoft
verschachert werden. Der Angebotspreis wird dazu nicht einmal
mehr angehoben werden, denn es gibt keinen zweiten Bieter und
es gibt auch keinen anderen Ausweg.

Wer von Ihnen Yahoo!-Aktien hat, der sollte diese nun
verkaufen, denn in den nächsten Monaten wird sich der Kurs
meiner Ansicht nach kaum noch bewegen. Das Angebot steht, der
Preis ist vernünftig, es ist nur eine Frage der Zeit. Und in
dieser Zeit kann Ihr Geld anderswo besser angelegt werden.


MARKTBETRACHTUNG

Nach mehreren Tagen mit Verlusten sieht es heute so aus, als
gebe es eine Erholung. Sie wissen, dass ich noch schwere
Turbulenzen erwarte und ich würde die heutige Rallye, die sich
vielleicht noch in die nächste Woche hineinzieht, nutzen, um
ein paar Werte aus dem Portfolio zu verkaufen.

Denn irgendwann kommen bei allen Rezessionsängsten, die derzeit
am Markt vorherrschen, die anderen Stimmen wieder auf, die
sagen, dass der Markt ja bereits kräftig ausverkauft wurde,
dass Leitzinssenkungen bereits durchgeführt wurden und dass die
schlimmen Quartalsergebnisse und Konjunkturdaten inzwischen im
Markt eingepreist seien. So wird dann eine Rallye losgetreten,
die genau dann endet, wenn die Rezessionsängste wieder Überhand
gewinnen. So wird es wohl ein paar Wochen bleiben.

Doch welche Aktien und welche Branchen Sie verkaufen sollten,
und wo Sie stattdessen investieren sollten, das untersuche ich
im folgenden Kapitel.


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03. AUSBLICK: NUTZEN SIE DIE RALLYE FÜR VERKÄUFE
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Von Google, Apple und eBay haben wir zu viele Aktien im Depot.


GOOGLE

Bei Google haben wir zwar bei 700 USD bereits einen kleinen
Teil zum richtigen Zeitpunkt mit 49% Gewinn verkauft, seither
ist der Kurs jedoch unter 500 USD gerutscht und erlebt heute
gerade eine Gegenreaktion im Ausverkauf.

Ich habe es in der vergangenen Woche angekündigt:
Technologieaktien, Aktien mit hohem KGV, werden in den nächsten
Wochen nicht sonderlich gut laufen. Da ist es egal, wie schnell
die Aktien wachsen, denn wenn eine Rezession droht, dann fragen
die Anleger nicht, wie viel könnte das Unternehmen verdienen.
Anleger fragen, wie viel von dem Umsatz könnte durch eine
Rezession wegfallen.

Google ist international diversifiziert und relativ
konjunkturunabhängig. Aber das interessiert derzeit die Börse
nicht. Das KGV von 40 ist hoch und von dem Geschäft, das Google
in den nächsten Monaten neu abzuschließen hofft, könnte ein
Teil wegbrechen. So würden aus 50% Umsatzwachstum schnell
einmal lediglich 20% - und dann wäre die Aktie schon fair
bewertet.

Wie gesagt: Ich erwarte das nicht. Ich erwarte, dass sich das
Geschäft von Google fast unbeeindruckt von einem
Wirtschaftsabschwung munter weiter entwickelt. Aber bis das
sichtbar wird, werden Anleger die Aktien von Google meiden. Und
da wird die Aktie meiner Ansicht nach kaum über 550 USD
klettern können.

Wir haben bei 700 USD ein Viertel unserer Position verkauft.
Ich würde um 530 USD ein weiteres Viertel verkaufen, so dass
wir noch mit einer halben Position weiter fahren.


APPLE

Bei Apple tut der Verkauf besonders weh, haben wir doch zuletzt
bei 95 Euro nochmals nachgekauft und nun steht der Kurs bei
86,24 Euro. Doch wie für Google gilt auch für Apple: In den
nächsten Wochen wird sich niemand an diese Aktie heran trauen.
Vielmehr werden Meldungen populär wie, dass weniger iPhones
verkauft werden, als geplant. Von 4 Mio. verkauften iPhones
wurden 1 Mio. ohne Vertrag verkauft. Da Apple einen
wesentlichen Anteil an den monatlichen Gebühren durch iPhone-
Kunden bei AT&T und T-Mobile verdient, fällt hier ein Drittel
des erhofften iPhone-Umsatzes weg.

Und gleichzeitig werden die Zweifler laut, die ein Ende des
iPod-Booms sehen. Und nicht zuletzt war auch nach Meinung Ihres
Autors das neue superleichte und dünnste Laptop MacBook Air
eine Enttäuschung.

Also: Es gibt genügend Gründe, einmal eine Zeitlang zur Seite
zu treten und zu warten, bis bei Apple wieder positive
Überraschungen möglich sind. Und in dieser Zeit sollten wir
nicht mit einer vollen Position warten, sondern nur mit einer
halben.

Ich würde daher um 88 EUR einen kleinen Teil der Position
verkaufen und falls sich in den nächsten zwei Wochen nochmals
Kurse um 95 EUR ergeben, noch einen Teil. Mit der dann halben
Position würde ich die nächsten Wochen abwarten.


EBAY

Bei eBay haben wir auf dem Weg nach unten gekauft, zuletzt bei
18,50 EUR. Nun steht die Aktie bei 19,31 EUR, ich kann mir gut
vorstellen, dass die Gegenreaktion in den nächsten Tagen bis 21
EUR gehen wird. Dort würde ich einen kleinen Teil verkaufen.

Denn auch für eBay gilt, wie für Google und Apple, dass Anleger
erst sehen wollen, wie eBay die versprochenen 27%
Umsatzwachstum erzielt, bevor sie ein KGV von 100 akzeptieren.


BEDEUTUNG DES US-DOLLARS FÜR DAS WELTFINANZSYSTEM

Die US-Notenbank ist immer stärker unter Beschuss. Ist die
amerikanische Notenbank ein Auslaufmodell? Im Gegensatz zur
EZB, die nach dem Vorbild der Deutschen Bundesbank konzipiert
wurde, hat sich die amerikanische Notenbank zusätzlich zum Ziel
der Geldwertstabilität auch das Ziel der geringen
Arbeitslosigkeit auf die Fahne geschrieben. Und diese beiden
Ziele sind manchmal gegenläufig.

Darin liegt die Begründung für die bisweilen heftigen
Zinsanpassungen in den USA, die wir hier in Europa nicht
erleben. So frei, wie die Amerikaner ihren Kapitalismus auch
bezeichnen mögen, ist er dort aber nicht. Die reinigende Hand
von Adam Smith wird dort häufig von der amerikanischen
Notenbank aufgehalten.

So wurde eine schlimme Rezession durch heftige Zinssenkungen in
den Jahren 2001 bis 2003 vermieden, die Folge war jedoch eine
Immobilienblase, deren Zerplatzen uns nun in Atem hält.

Das teilweise etwas träge erscheinende Handeln der EZB hat zur
Folge, dass hierzulande niemand mit der Hilfe durch billiges
Geld rechnet. Es werden dadurch keine neuen Probleme
verursacht, sondern die entstehenden Probleme führen solange
sie noch klein sind zu kleinen Verwerfungen bei ihrer
Korrektur.

Alles, was menschengemacht verzerrt werden kann, ist in
Deutschland auf einzelne politische Aktionen zur
Reputationsgewinnung im Wahlkampf beschränkt: Die Schließung
des Nokia-Werkes in Bochum führt dazu, dass einige Sozialpläne
ins Leben gerufen werden müssen. Es wird aber keine
gesamtvolkswirtschaftliche Anpassung durch die Geldpolitik
vorgenommen.

Ja, ich glaube, die amerikanische Notenbank ist in ihrer
heutigen Konzeption nicht geeignet, den US-Dollar zu
stabilisieren. Und wenn ich dann bedenke, dass seit Bretton
Woods 1942, als der US-Dollar das britische Pfund als
Weltleitwährung ablöste, der US-Dollar kontinuierlich an Wert
verloren hat (sowohl gegenüber Gold, als auch gegenüber der D-
Mark), dann zweifele ich daran, dass der US-Dollar noch lange
das Rückgrat unserer Welt sein kann.

Aber Sie wissen ja: Der Untergang Roms hat auch etwa 1.000
Jahre in Anspruch genommen. Ich will damit lediglich
ausdrücken, dass der US-Dollar seine Blütezeit hinter sich hat.
Nun ist es ein Kampf gegen den Abstieg.

Und die Geister, die ich rief, kommen nun langsam zurück: Die
Amerikaner kauften sich neue Computer aus Taiwan, neue
Flachbildschirme aus Korea und neue Autos aus Japan. Aus
Deutschland werden Software und Maschinen gekauft. Doch was
haben die Verkäufer mit den eingenommenen US-Dollars gemacht?
Sie haben sie in US-Immobilienderivate angelegt. Sie haben nur
Schrott dafür bekommen.

Da würde ich auch langsam sauer werden.

Nun wurde durch die Immobilienkrise eine Menge Kapital
vernichtet. Man spricht von einer Liquiditätskrise, von einer
Kreditkrise. Es fehlen also US-Dollar. Und gleichzeitig haben
die Menschen in den USA Angst von einer Rezession, geben also
weniger Geld aus, um für die schweren Zeiten gerüstet zu sein.

Wie kann in diesem Umfeld ein Notenbankchef von
Inflationsgefahren sprechen?

Nun, das tut er nun auch nicht mehr. Es hat lange gedauert,
aber nun hat er es verstanden. Es wird weitere Zinssenkungen
geben und die Märkte werden weiterhin stark schwanken, bis das
Zinsniveau auf 2% gedrückt wurde.

Ist nun das niedrige Zinsniveau inflationär, wie ich es Ihnen
als Volkswirt immer wieder gepredigt habe? Nein, ich denke die
inflationäre Wirkung wird höchstens irgendwann in der Zukunft
erfolgen. Derzeit wird damit lediglich die Wirtschaft
angekurbelt, es wird Vertrauen darin geschaffen, dass Geld
immer verfügbar sein wird. Und das führt dazu, dass die
Unternehmen wieder produzieren, Expansionspläne schmieden und
eine Rezession, wenn nicht gar vermeiden, dann zumindest
mildern.

Die Immobilienkrise hat meiner Ansicht nach zu einer Deflation
geführt, die mit den aktuellen Zinssenkungen bekämpft werden
muss.

Das ganze System des US-Dollars ist in den vergangenen
Jahrzehnten immer weiter aufgeblasen worden. Da es keine
Alternative zum US-Dollar gibt, nicht einmal mehr Gold, das
1971 von Präsident Nixon abgeschafft wurde, floss so viel
Vermögen in den US-Dollar, dass die Bewertung völlig verzerrt
ist.

Und innerhalb dieser Verzerrungen hat die US-Notenbank stets
versucht, durch ihre Geldpolitik den US-Dollar nur moderat
abwerten zu lassen.

Ich denke, dass China beispielsweise schon längst begonnen hat,
maßgebliche Währungsreserven in Gold anzulegen. Deutschland ist
das Land mit den zweitgrößten Goldreserven (nach den USA),
leider lagert unser Gold in den USA und ist somit im Ernstfall
nicht greifbar.

Der Euro ist, wenn auch die Sanktionsmaßnahmen gegen die
Mitglieder nicht greifen, immer noch besser aufgestellt, als
der US-Dollar. Ich denke, wir befinden uns bereits mitten in
einer Umwälzung, an deren Ende der Euro und der US-Dollar um
die Vorherrschaft kämpfen werden. Ich könnte mir auch
vorstellen, dass in diesem Umfeld dann die asiatischen Länder
einfach eine goldgedeckte Währung einführen und damit eine de
Fakto neue Weltwährung schaffen, die sowohl Euro, als auch US-
Dollar langsam ablösen wird.

Aber das sind Entwicklungen, die sicherlich nicht in den
nächsten 10 Jahren abgeschlossen sein werden. Es geht mir hier
nur um die Richtung: Der US-Dollar wird immer mehr an Bedeutung
verlieren. Der Euro wird zunächst stärker werden, aber
irgendwann auch wieder sinken. Das Gold wird noch viele Jahre
lang ansteigen.

Beim Kräftemessen zwischen US-Dollar und Euro wird es andere
Währungen geben, die profitieren. Der japanische Yen gehört
dazu. Denn nachdem das Zinsniveau in den USA nun deutlich
niedriger ist, wird der Yen Carry-Trade aufgelöst. Ich habe
Ihnen dies schon vielfach angekündigt und erklärt: Anlagen in
US-Anleihen werden verkauft, in Yen getauscht und der Yen-
Kredit wird zurück gezahlt. Durch den Kapitalzufluss wird der
Yen stärker, in den vergangenen Wochen hat der Yen bereits 7%
zugelegt.

Derzeit ist der Yen erst einmal zu stark angestiegen. Falls er
in den nächsten Tagen nochmals korrigieren sollte, werde ich
ein entsprechendes Finanzprodukt für Sie heraussuchen, um vom
ansteigenden Yen zu profitieren.


WOCHENAUSBLICK

Es bleibt turbulent: Nach ein paar Tagen des Ausverkaufs mit
Rezessionsängsten hat sich heute wieder die Hoffnung
durchgesetzt, dass die Fed mit ihren Zinssenkungen eine
Rezession verhindern kann und dass ein Wirtschaftsabschwung
bereits eingepreist ist. Die Kurse werden meiner Ansicht nach
noch ein paar Tage steigen, eine richtige Rallye wird es aber
nicht geben.

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04. DEPOT-CHECK: WIE GUT IST IHRE RISIKOSTREUUNG?
LUKOIL, STRABAG, WARIMPEX FINANZ- UND BETEILIGUNGEN,
PLAMBECK, GRASIM INDUSTRIES
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Nur wer ein diversifiziertes Portfolio hat, wer also in seinem
Depot eine gesunde Risikostreuung verwirklicht hat, wird bei
plötzlichen Korrekturen wie in diesen Tagen dennoch gut
schlafen können. Spekuliert wird hier im Heibel-Ticker nur mit
einem kleinen Teil des Vermögens. Der Rest wird auf solide Füße
gestellt.

Es folgt nun eine Analyse auf Risikostreuung von den 5 größten
Positionen eines Lesers. Dabei werde ich weniger auf die
einzelnen Werte eingehen, als viel stärker auf die Branchen, in
denen sie wirtschaften. Schicken Sie mir Ihre 5 größten
Positionen an Depotcheck/at/heibel-ticker/./de. Bitte
unterschreiben Sie mit Ihrem Vornamen und der Stadt, in der Sie
leben. Diese Information wird dann veröffentlicht.

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FRAGE:

Sehr geehrter Herr Heibel,

zurzeit bin ich Student an der Wirtschaftsuniversität in Wien
im 3.Semester.

Schon seit 3 Jahren interessiere ich mich für Aktien und habe
auch schon mit dem einen oder anderen Titel Prozente gemacht.

Da anscheinend eine sehr volatile Zeit bevorsteht, bin ich mir
nicht mehr ganz sicher, ob meine Auswahl auch in Zukunft
Gewinne erwirtschaften wird.

Ich bitte Sie daher um eine Bewertung meines derzeitigen
Portfolios und bin Ihnen für jeden Ratschlag und (Aktien-)
Vorschlag sehr dankbar! Im Folgenden finden sie eine Auflistung
aller meiner Werte inklusive bisweilen gemachter Gewinne bzw.
Verluste:

Titelname ISIN Akt.Kurswert Gewinn/Verlust

1. Lukoil US6778621044 1039 € -24%
2. Strabag AT000000STR1 1215 € -20%
3. Warimpex AT0000827209 1340 € -11%
4. Plambeck DE000A0JBPG2 351 € -38%
5. Grasim Ind. US3887061030 858 € +19%

Ich hoffe auf eine baldige Antwort und möchte mich schon im
Voraus für die wertvolle Hilfe bedanken!

Beste Grüße, Markus aus Wien


ANTWORT:

Herzlichen Dank für Ihr Schreiben. Gerne werfe ich einen Blick
auf Ihr Portfolio. Allerdings lasse ich dabei Ihre bislang
erzielten Gewinne und Verluste außer acht, denn die haben mit
den künftigen Kursbewegungen nichts zu tun.

LUKOIL

Zahlen über diesen russischen Ölkonzern sind schwer zu
bekommen, wenn man kein Russisch kann. Dennoch ist die Aktie
nach den mir vorliegenden Zahlen extrem günstig bewertet. Das
KGV ist bei 6, selbst bei einem Ölpreis um 70 USD/Fass steigen
die Gewinne in den nächsten Jahren mit 10% p.a.

Doch Russland ist ein Land, in dem ich nicht investieren
möchte. Machtpolitische Spielchen können zu Enteignungen und
anderen Vorfällen führen, die eine vernünftige Bewertung der
Aktien eben einfach nicht zulassen. Ich habe mir abgewöhnt zu
sagen, dass das amerikanische System besser ist, aber ich kenne
es besser und kann es besser einschätzen. Daher halte ich mich
von russischen Aktien fern.


STRABAG

Großer europäischer Baukonzern mit Wachstumsambitionen
insbesondere in den Ostblock sowie in die arabischen Länder.
Seit dem Börsengang zu 52 Euro je Aktie im vergangenen Oktober
ist der Kurs stark gefallen, heute notiert die Aktie nur noch
bei 39,29 Euro. Da war der Emissionspreis wohl doch etwas zu
hoch angesetzt.

Die Immobilienkrise der USA zieht weite Kreise, und ob
gerechtfertigt oder nicht, selbst das österreichische
Bauunternehmen leidet unter dem Vertrauensverlust. Das
Bewertungsniveau ist nun günstig, bei Wachstumsraten von 12%
ist das KGV von 17 in Ordnung. Die Dividendenrendite von 2,24%
ist nicht besonders attraktiv, allerdings ist das Unternehmen
nach dem Börsengang mit reichlich Bargeld ausgestattet: über 1
Mrd. Euro liegen in den Barkassen.

In meinen Augen ist die Aktie in Ordnung. Ich sehe aber keine
Gründe, warum diese Aktie in den nächsten Monaten besonders gut
laufen sollte.


WARIMPEX FINANZ- UND BETEILIGUNGEN

Dieses österreichische Unternehmen entwickelt und betreibt
Hotels in Mittel- und Osteuropa. Der Schwerpunkt liegt in
Polen, das jeweilige Portfolio wird als Immobilienportfolio
gesehen. In den vergangenen Jahren stiegen die Umsätze stark
an, das KGV notiert auf 11. Die Dividendenrendite ist mit 2%
recht mickrig für eine Immobiliengesellschaft.

Für mich ist eine Immobiliengesellschaft dazu da, möglichst
viel Dividende auszuschütten. Das sollte derzeit bei über 5%
liegen, denn mit Immobilienwertsteigerungen lassen sich keine
überproportionalen Gewinne erzielen. Solche Gesellschaften
leben vom stabilen Einnahmenstrom, der teilweise direkt an
Aktionäre ausgeschüttet wird.

Auch in Osteuropa sind die Schnäppchen inzwischen weg, die
Goldgräberstimmung flaut ab.

Der Kurs ist seit dem IPO zu 13 Euro auf nunmehr 7,20 Euro
gefallen. Ich denke, auch hier ist die Immobilienkrise mit
Schuld. Daher könnte es in den nächsten Monaten zu einer
Gegenreaktion des Kurses kommen, ich würde das zum Verkauf
nutzen.


PLAMBECK

Dieses Energieunternehmen braucht einen Ölpreis über 150
USD/Fass, um zu überleben. Früher hatte Plambeck sowohl
Solaranlagen, als auch Windanlagen im Angebot. Der Solar-
Bereich wurde jedoch inzwischen verkauft. Auch die
Beteiligungen an Energieunternehmen in Frankreich, Spanien und
Portugal wurden im Jahr 2006 verkauft, denn dem Unternehmen
ging das Geld aus. Zusätzlich holte man sich über zwei
Aktienplatzierungen frisches Kapital, verwässerte so jedoch
natürlich die Verdienstmöglichkeiten der Altaktionäre.

Das Krisenmanagement hat funktioniert, das Überleben des
Unternehmens scheint aus heutiger Sicht vorerst gesichert zu
sein. Doch ich habe den Eindruck, dass Plambeck nun zu klein
ist, um gegen die Giganten der Windkraftbranche anzukämpfen.
Das Barvermögen wird im laufenden Jahr mehr als aufgebraucht,
der erwartete Gewinn ist weiterhin rückläufig.

Plambeck ist eine Turnaround-Spekulation. Aktuell jedoch laufen
wir auf eine Konjunkturschwäche, wenn nicht gar Rezession, zu.
Und da dürfte der Ölpreis nochmals weiter fallen, was wiederum
den Anbietern von erneuerbaren Energien nicht gerade hilft.


GRASIM INDUSTRIES, INDIEN

Dieses Unternehmen hatte ich im April 2006 einmal zum Kurs von
32 Euro empfohlen, heute steht die Aktie bei 50 Euro, vor drei
Monaten sogar bei 69 Euro.

Grasim ist der 8-größte Zementmischer der Welt. Gleichzeitig
ist Grasim in Indien führend bei der Verarbeitung des
Textilstoffes Viskose und ist Monopolist im Leineweben. Mit
Kabelisolierungen ist Grasim weltweit auf Rang drei, in Indien
ist das Unternehmen noch der größte Aluminiumproduzent.

Kumar Mangalam Birla, Firmenchef und Sohn des Gründers, möchte
einzelne Industriesparten als Marktführer besetzen, ohne dabei
das Angebot aufzublähen, was zu ruinösen Preiskämpfen führen
würde. Mit anderen Worten: Er möchte bestehende
Industrieunternehmen kaufen.

Das Unternehmen wächst entsprechend dem Wachstum Indiens: 8%
p.a. Das ist nicht besonders viel und das KGV steht
mittlerweile weit über 20. Da haben sicherlich auch die Indien-
Fonds, die in den vergangenen Jahren aus dem Boden geschossen
sind, ihren Teil dazu beigetragen: Auf der Suche nach großen
indischen Aktienunternehmen führt kein Weg an Grasim vorbei.

Doch nun korrigiert die Aktie und ich wäre vorsichtig. Wie so
oft muss ich nun nach dem Kursverlust von 25% sagen: Es ist zu
spät zum Verkaufen. Zum Nachkaufen ist es jedoch noch zu früh.
Ich würde diese Position langfristig halten.


FAZIT

Vier Ihrer fünf Werte stellen auf Schwellenländer ab: Grasim
auf Indien, Warimpex auf den Ostblock, Strabag ebenfalls und
Lukoil auf Russland. In einem Portfolio von fünf Aktien würde
ich bis zu zwei Spekulationen auf Schwellenländer gut heißen,
nicht aber vier.

Es handelt sich dabei nämlich um Spekulationen auf einen
Aufschwung, ein anhaltendes, überproportionales Wachstum.
Sobald Zeichen einer eventuellen Wirtschaftsschwäche aufkommen,
egal wo in der Welt, brechen diese Titel ein. Das war eben der
Fall in den vergangenen Monaten, daher liegen Sie derzeit mit
einigen Werten im Minus.

Ich denke, dass es langsam erste Kandidaten gibt, die man aus
diesem Bereich wieder kaufen kann. Aber es wird meiner
Einschätzung nach noch einige Monate sehr volatil bleiben in
diesem Bereich.

Plambeck ist ein Einzelfall, eine Turnaround Spekulation, bei
der ein steigender Ölpreis nur eine Komponente darstellt.
Gleichzeitig muss das Unternehmen profitabel werden, und das
sollte jedes Unternehmen auch in Zeiten einer
Wirtschaftsschwäche sein.

Langfristig gefallen mir Grasim und Strabag. Kurz- und
mittelfristig würde ich in Ihr Depot noch etwas nicht-
zyklisches legen, ein Pharmaunternehmen beispielsweise.
Warimpex würde ich noch ein paar Monate halten, denn die Aktie
sollte nun das Schlimmste hinter sich haben.


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05. LESERFRAGE: WELCHE BRANCHEN VON NIEDRIGEREN ZINSEN
PROFITIEREN
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Ihre Fragen schicken Sie bitte an leserfragen/at/heibel-
ticker/./de. Ich werde künftig nur noch eine Leserfrage
veröffentlichen. Den Rest beantworte ich direkt. Bitte fragen
Sie mich nur zu Unternehmen mit einem Marktwert von mindestens
100 Mio. Euro bzw. USD.

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FRAGE:

Hallo Herr Heibel,

teilweise wiederholen sich ja gewisse Situationen an den
Börsen. Die Rezession 2001-2003 verursachte ein massives Senken
der Leitzinsen in den USA und anderen Industrieländern. Das
billige Geld gelangte zu einem großen Teil offensichtlich (?)
in den Immobilienmarkt, wo es durch die lange Zeit des billigen
Geldes zur Subprime Krise führte. Das sind ja Dinge, die wir
nun wissen und letztlich "tempi passati" sind.

Warum haben wir eigentlich das nicht "so rechtzeitig" erkannt,
um daraus Kapital zu schlagen? (mit Banken, Versicherungen,
Häuslbauer etc. hätten wir schöne Gewinne im Shortbereich
eingefahren). Ist es jetzt zu spät oder kommen da noch ein paar
andere dran? Ist shorten noch ein Thema?

Meine Frage zur Zukunft:

Die Zinsen sind massiv gesenkt worden!? Es wird wieder billiges
Geld geben!? Wird das wieder in den Immobilienmarkt fließen?
Oder wohin geht es jetzt, das billige Geld? Welche Sparten
werden besonders profitieren? Welche Unternehmen? Gibt es auch
Turnaround's von den
Krisengeschüttelten?

Tut mir leid, dass ich Ihre Zeit so sehr beanspruche, aber
vielen Dank für Ihre Antwort.

Beste Grüße aus Gastein, Kurt


ANTWORT:

Mir fällt es weniger schwer, die Richtung zu erkennen, als den
richtigen Zeitpunkt. Dazu brauche ich die in der vorigen eMail
angesprochenen Psychologie-Indikatoren. Ich habe viele Jahre in
verschiedenen Publikationen darüber geschrieben, wie der
niedrige Zinssatz zu einem Exzess an Immobilienkäufen führen
wird. Ich habe sogar Freunden empfohlen, lieber einen
langfristig fixen Kreditzins für den Hausbau zu akzeptieren,
als einen flexiblen, weil ich genau diese Entwicklung
befürchtet habe.

Aber es hätte mich schon 2006 nicht gewundert, und auch Anfang
2006 hätte es passieren können, ... aber es hätte auch noch bis
2010 dauern können.

Ja, es gibt wieder billiges Geld, sprich niedrige Zinsen. Ich
glaube, dass insbesondere Gold und die Rohstoffe profitieren
werden, dass international ausgerichtete Unternehmen des
Infrastrukturbereichs, Versorger und Co gute Geschäfte machen
werden. Kapital- und kreditintensive Geschäfte werden von der
Liquiditätsflut profitieren.

Soweit ein Schuss aus der Hüfte über künftige Entwicklungen.
Ich werde dies aber in den nächsten Ausgaben systematisch
untersuchen.

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06. BEOBACHTETE WERTE
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Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner
Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie
aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten
Einschätzungen.

==========

Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im
Kundenbereich der Webseiten verfasst. Selten sind diese
Anmerkungen nur tagesaktuell, es reicht in der Regel, wenn Sie
einmal die Woche dort hinein schauen.

Auf der Einstiegsseite heibel-ticker.de sehen Sie im Ticker am
oberen Bildrand auf den ersten Blick, zu welchen Titel aktuelle
Anmerkungen erstellt wurden.

Hier nun die Übersicht über die offenen Positionen. Wie
angekündigt habe ich jeweils die langfristigen von den
spekulativen Positionen getrennt. Bei den langfristigen
Positionen werde ich in den kommenden Wochen jeweils eine
Risikostreuung berücksichtigen.

Weiter habe ich in Empfehlungen unterschieden zwischen denen,
die vorwiegend über die deutschen Börsen zu haben sind, und
jenen, die Sie in Ihr US-Depot kaufen sollten.

Insgesamt gibt es nun also vier Kategorien: Deutsches Depot
lang- und kurzfristig sowie US-Depot lang- und kurzfristig.

Unter „Änd" steht die Gesamtveränderung seit Empfehlung. Unter
„Woche" steht die Änderung zur Vorwoche. Unter „Empf." steht
die Empfehlung, ob diese Position zu
H - Halten,
K - Kaufen,
NK – Nachkaufen,
V – Verkaufen,
TV - Teilverkaufen ist oder mit einem
SL - Stopp Loss oder
VL - Verkaufslimit versehen werden sollte.

Firma Kürzel Kauf am 7.2. Änd. Woche Empf.

DEUTSCHES DEPOT
LANGFRISTIG
NYSE Euronext A0MLCE 16.7.07 47,56 € -17% -8% NK
Apple Comp. 865985 21.1.06 84,21 € 61% -8% H
Total S.A. 850727 31.8.07 47,77 € -13% -3% NK
DB Japan ETF DBX1MJ 27.2.07 29,81 € -19% -3% H
Goldbarren 100 gr. 13.10.06 2.014,00 € 30% 2% H
Uran. PartizipatA0EQYX 12.11.07 6,46 € -20% 6% H

SPEKULATIV
Matsushita 853666 27.2.07 14,15 € -3% 2% H
Yamana 357818 2.7.07 10,09 € 26% -11% H
Norddt. Affin. 676650 20.11.07 31,35 € 36% 7% VL
Uranium One A0MU9G 21.9.07 4,39 € -42% -4% NK
eBay 916529 28.12.07 19,15 € -10% 5% H
E*Trade Fin. 902447 4.2.08 3,36 € -1% -7% K

US-DEPOT
LANGFRISTIG
Google GOOG 20.10.06 $504,95 18% -11% H
Bunge BG 31.10.07 $112,66 4% -4% H
Japan ETF EWJ 27.2.07 $12,27 -18% -4% H
Thornburg MortgaTMA 30.1.08 $14,01 27% 26% K
Gold&SilberfondsCEF 13.10.06 $12,35 52% -2% H

SPEKULATIV
DRD Gold DROOY 3.11.06 $11,12 10% -8% H
Transocean RIG 19.1.07 $122,13 63% 0% H
Annaly Cptl. MgmNLY 23.3.07 $21,00 41% 7% H
Lundin Mining LMC 12.5.07 $7,83 -36% 2% H
Royal Gold RGLD 22.10.07 $27,75 -1% -8% H
Freeport McMoRanFCX 15.11.07 $87,06 -5% -2% H
Oil Service HoldOIH 18.12.07 $157,33 -10% 0% H

Quellen: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen
von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
http://heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de

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07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung
der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung
wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln.
Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über
die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer
Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen
Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.


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08. AN-/ABMELDUNG
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Heibel-Ticker Ende
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