Heibel-Ticker Update 08/08 - Neue Probleme bei Thornburg

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03.03.2008:
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H E I B E L - T I C K E R U P D A T E

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

3. Jahrgang - Update 8 (03.03.2008)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
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I N H A L T

01. TICKER-UPDATE: NEUE PROBLEME BEI THORNBURG
02. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
03. AN-/ABMELDUNG

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01. TICKER-UPDATE: NEUE PROBLEME BEI THORNBURG
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Liebe Börsenfreunde,

Thornburg ist heute früh um 55% eingebrochen. Der Grund ist
ein weiterer Margin Call (Kreditgebende Bank verlangt weitere
Sicherheiten, vorzugsweise in bar): Über die 300 Mio. USD
hinaus, die erst vergangene Woche von Kreditgebern
eingefordert wurden, muss das Unternehmen nun weitere
270 Mio. USD aufbringen.

Erst am vergangenen Freitag habe ich mir den vorigen Margin
Call in Höhe von 300 Mio. USD angesehen und kam zu dem
Schluss, dass Thornburg diese Verpflichtung wird erfüllen
können und empfahl daher Nachkäufe.

Der neue Margin Call von heute früh kratzt nun auch an
meinem schier unerschütterlichen Vertrauen in dieses
Unternehmen. Die Meldungen, die derzeit umher gehen,
greifen teilweise schon die Frage auf, ob Thornburg diese
wiederholten Margin Calls noch immer bedienen kann. Wenn
nicht, dann droht der Gang zum Insolvenzrichter.

Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass das Rating von
Thornburg aufgrund der Margin Calls auf B- gesenkt wurde.
Damit ist es auch schwerer für das Unternehmen, neue
Unternehmensanleihen zu akzeptablen Konditionen auszugeben.

Thornburg hat bereits in einer Veröffentlichung Stellung
bezogen: Es wird klar unterschieden zwischen dem Wert des
eigenen Portfolios an Hypothekenkrediten und dem, was
derzeit am Markt dafür erzielbar ist. Thornburg sagt, dass
derzeit keine akzeptablen Preise erzielbar seien und dass
daher nicht alle Margin Calls erfüllt würden. Damit steht
es nun den Banken mit den offenen Margin Calls offen, die
im Kreditvertrag aufgeführten Sicherheiten zu liquidieren.
Das würde einer Insolvenz Thornburgs gleich kommen.

Aber sie tun es bislang nicht.

Ohne groß drum herum zu Reden: Die Situation für Thornburg
ist inzwischen wirklich schlecht geworden. Das Portfolio
ist nun, nach den Margin Calls, kleiner geworden und damit
ist auch das Potential für Kurssteigerungen im Falle einer
Besserung auf den Kreditmärkten nunmehr kleiner, als noch
vor den jüngsten Margin Calls.

Ich glaube aber nicht, dass Thornburg tatsächlich pleite
gehen wird. Wenn das eine Option der Kreditgeber wäre, dann
hätten sie das bereits getan. Die Tatsache, dass Thornburg
verkünden kann, einige Margin Calls nicht erfüllt zu haben,
und dennoch keine Bank zu Liquidationen der Sicherheiten
schreitet, zeigt mir, dass auch die Banken wissen, dass die
Sicherheiten wesentlich mehr wert sind, als derzeit in
diesen turbulenten Börsentagen am Markt erzielbar ist.

Es tut mir leid, dass diese Empfehlung so nach hinten los
ging. Ich würde nun aufgrund der großen Unsicherheit für
Thornburg nicht mehr gutes Geld dem schlecht angelegten
Geld hinterher schmeißen. Ich würde aber auch nicht panisch
diese Aktien auf den Markt werfen. Warten wir ein paar Tage
auf eine Gegenreaktion ab, um uns dann gegebenenfalls eine
neue Meinung zu bilden. Nachkaufen würde ich nun also nicht
mehr.


take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief/at/heibel-ticker/./de.

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02. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
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der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung
wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln.
Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über
die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer
Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen
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Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Es tut mir Leid, dass im Heibel-Ticker nicht die viel
versprechenden neuen Regeln der Rechtschreibreform
berücksichtigt werden, aber ich müßte Kopf stehen, um
diese zu verstehen.

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03. AN-/ABMELDUNG
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Heibel-Ticker Ende
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