Heibel-Ticker Update 08/12 - Kursfeuerwerk zum Quartalsbeginn

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03.04.2008:
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H E I B E L - T I C K E R U P D A T E

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

3. Jahrgang - Update 12 (03.04.2008)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
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I N H A L T

01. TICKER-UPDATE: KURSFEUERWERK ZUM QUARTALSBEGINNSBEGINN
02. INDIZES: GOLD UNTER 900 USD/OZ LÄDT ZU ERSTEN KÄUFEN EIN
03. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
04. AN-/ABMELDUNG

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01. TICKER-UPDATE: KURSFEUERWERK ZUM QUARTALSBEGINNSBEGINN
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Liebe Börsenfreunde,

zum Ende des ersten Quartals wurden die Aktienkurse von den im
Verlauf des Quartals immer erfolgreicheren Shortsellern
nochmals in den Keller geprügelt, obwohl nach der Bear Stearns
Pleite schon einige wichtige Verbesserungen durch die Fed
(Bernanke öffnete das Fed-Fenster für alle Kreditinstitute) und
das Finanzministerium (der Oberaufseher von Fannie und Freddie
wurde gefeuert, die Kompetenzen der Hypothekenbanken wurden
ausgeweitet) umgesetzt wurden. Wie ich schon die letzten zwei
Ausgaben schrieb: Die Finanzwelt ist nicht mehr so schlecht,
wie zuvor.

Und dennoch gelang es in den letzten Tagen des Quartals
nochmals fallende Kurse zu erzeugen. Ich sage „erzeugen", weil
ich das den Shortsellern zuschreibe. In der morgigen Ausgabe
werde ich genau darlegen, wie Kurse in den Keller gedrückt
werden und wie man damit Geld verdienen kann. Leider brauchen
Sie in paar hundert Millionen, um diese Methode erfolgreich
anzuwenden. Aber Sie sollten wissen, dass so etwas existiert.

Nun, das aufgestaute Kapital entlud sich dann zum
Monatswechsel, nachdem Lehman Brothers, einer der wenigen
Broker, der zuvor noch immer von einer Insolvenz gefährdet war,
eine erfolgreiche Kapitalerhöhung vermeldete. Nun mussten sich
die verbleibenden Shorts panisch eindecken, so kam es zu den
exorbitanten Kursgewinnen im Finanzsektor.

Nun ja, Sie wollen nun sicherlich nur wissen, ob wir nunmehr
eine Rallye losgetreten haben, oder ob wir weiterhin vorsichtig
sein müssen. Ich glaube, aus obigen Gründen war die Intensität
des Kurssprungs zum Monatsbeginn extrem hoch. Es zeigt mir,
dass wir vermutlich keine neuen Tiefstkurse mehr sehen werden.
Wenn ich mir die Verfassung der Finanzmärkte jedoch anschaue,
dann kann ich auch noch nicht an eine Rallye glauben.

Der Goldpreis ist unter 900 US-Dollar je Unze gerutscht. Hier
würde ich bereits erste Käufe tätigen. Halten Sie sich aber
bereit, nochmals zu tieferen Kursen nachzukaufen.

Doch mehr zu den Märkten werde ich Ihnen morgen in der Heibel-
Ticker Ausgabe schreiben. In der heutigen Ausgabe lesen Sie
zunächst meine aktuelle Einschätzung zu den sieben wichtigsten
Indizes.

Ich wünsche eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief/at/heibel-ticker/./de.

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02. INDIZES: GOLD UNTER 900 USD/OZ LÄDT ZU ERSTEN KÄUFEN EIN
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Dow Jones bei 12.262 Punkten

Es gab tatsächlich die Katastrophe, die den Dow Jones nochmals
auf 11.650 Punkte drückte: Bear Stearns ging de facto Pleite.
J.P. Morgan übernimmt die Bank, aber nur weil die Fed für 30
Mrd. USD Immobilienderivate aus dem Bear Stearns Portfolio
bürgt. Es folgte die Rallye auf 12.690 Punkte, also fast bis
zur von mir angegebenen Obergrenze.

Der erneute Ausverkauf des Dow Jones hat keine neuen
Tiefstkurse mehr erzeugt. Stand der Dow Jones im Januar in
seinem Tiefpunkt bei 11.508 Punkte, so machte der Index nun
bereits 142 Punkte vorher kehrt. Charttechniker würden nun
sagen: Das zweite Tief lag höher als das erste, das ist ein
Zeichen für einen Boden. Die Zukunft ist rosig.

In diesem Fall schließe ich mich den Charttechnikern an, denn
ich sehe die Gefahr eines Durchrutschens auf neue Tiefstkurse
als gering an. Allerdings ist die Zukunft noch lange nicht
rosig, der Aufstieg wird steinig sein. Es werden noch weitere
Banken pleite gehen, es wird noch schlechte Meldungen vom
Immobilienmarkt geben und es wird noch einige Ausverkäufe an
den Aktienbörsen geben.

Doch aufgrund der nunmehr positiven Vorgaben kann ich mir gut
vorstellen, dass der Dow Jones über 12.750 Punkte springen wird
und im April bis auf 12.900 Punkte ansteigt. Zwischenzeitliche
Korrekturen werden immer wieder erfolgen und sollten ihre
Untergrenze bei 12.200 Punkten haben.


DAX bei 6.534

Im Unterschied zum Dow Jones hat der DAX im März sein
Januartief nochmals unterschritten. Mit 6.182 Punkten stand der
DAX am 17. März nochmals 3,4% unter seinem Januartief, immerhin
genau dort, wo ich die untere Korrekturschwelle im Vormonat
prognostiziert hatte.

Charttechniker würden aus dem Umstand, dass das zweite Tief
tiefer lag als das erste folgern, dass weiter fallende Kurse zu
erwarten sind. Ich bin hier aber der Auffassung, dass die US-
Börse maßgeblich für die Krise verantwortlich ist und somit
auch maßgeblich ist für deren Beendigung. Und der Dow Jones
deutet auf das Ende hin, daher dürfte der DAX meiner
Einschätzung nach aufwärts folgen.

So sollte der DAX im April zwischen 6.600 und 7.000 Punkten
pendeln. Der RSI ist im neutralen Bereich, dennoch dürfte die
heftige Aufwärtsbewegung der vergangenen Tage bald verdaut
werden. Danach sollte dann ein nachhaltiger Anstieg über 6.600
erfolgen.


Nikkei bei 12.525 Punkten

In Japan folgte man dem Beispiel des DAX, auch der Nikkei
schrieb ein tieferes Tief als im Januar. Auch in Japan schaut
man die das Kaninchen auf die Schlange in Richtung Amerika und
hofft, dass keine weiteren Liquiditätsprobleme der US-Banken
auftreten. Denn auch japanische Banken sind in US-
Immobilienderivaten investiert und auch der Yen-Carry-Trade
wird aufgelöst und belastet die japanischen Aktien, wenn in den
USA Liquidität fehlt.

Der RSI des Nikkei bewegt sich im neutralen Bereich. Ich
erwarte für den Nikkei, dass er im April zwischen 12.800 und
13.200 Punkten pendelt. Für eine nachhaltige Aufwärtsbewegung
müssen wir beim Nikkei, wie auch beim DAX und Dow Jones, wohl
erst einmal auf positive Nachrichten aus dem US-
Immobiliensektor warten. Und die erwarte ich frühestens im
Sommer.


USD/EUR 1,5758

Bush und Bernanke haben Gesellschaft bekommen: Finanzminister
Henry Paulson glänzt nun ebenfalls durch absolut unsinnige
Vorschläge. Er will das Finanzsystem neu regulieren. Seine
Vorschläge gehen jedoch in die falsche Richtung.

Nun, wen wundert es, dass der US-Dollar nun tatsächlich fast
die 1,60 USD/EUR erreicht hätte (am 17. März wurden immerhin
die 1,59 USD/EUR erreicht!), wenn das Land von drei
Ahnungslosen geführt wird.

Wenn auch viel zu spät, so sind doch inzwischen einige gute
Maßnahmen ergriffen worden: Refinanzierungsmöglichkeit für alle
Kreditinstitute bei der Fed, Kompetenzausweitung der
halbstaatlichen Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac,
US-Leitzins auf nur noch 2,25%. Das amerikanischen Finanzsystem
wird derzeit mit Geld geflutet.

Ich denke, dass es inzwischen ausreicht, um ein weiteres
Ausweiten der Immobilienkrise zu verhindern. Die Aktienmärkte
werden sich also langsam erholen und auch der US-Dollar wird
seinen Sinkflug bei 1,59 USD/EUR beenden. Über eine technische
Gegenreaktion in Richtung 1,49 USD/EUR hinaus gibt es für den
US-Dollar keinen fundamentalen Grund für einen nachhaltigen
Aufwärtstrend.


YEN/EUR 157,5

Wie erwartet pendelte der Yen im März zwischen 155 und 160
YEN/EUR. Doch derzeit schickt sich der Wechselkurs an, statt in
die von mir erwartete feste Richtung bei 152 YEN/EUR in die
entgegengesetzte Richtung zu springen. Während der US-Dollar
sich langsam erholt, fällt der Yen. Der Wechselkurs droht,
während ich schreibe, über 160 YEN/EUR zu steigen.

Meiner Einschätzung nach sollte dieser Anstieg des Euro
gegenüber dem Yen nun bald enden und ich würde eine Rückkehr in
die Handelsspanne zwischen 155 und 160 YEN/EUR erwarten.

Steigt der Wechselkurs dennoch weiter an, so ist Raum für einen
Anstieg bis 166 YEN/EUR gegeben.


Crude Oil: 101,80 USD/Fass

Der März hat gezeigt, dass wir uns an einen dreistelligen
Ölpreis gewöhnen müssen. Selbst das neue Allzeithoch bei 110,30
USD/Fass Öl hat nicht zu mehr Ölförderung geführt, die OPEC
hält eine Ausweitung der täglichen Förderquoten für nicht
notwendig (Ha, sie können nicht!).

Die politischen Unruhen in den Ölförderländern sind im
Wahlkampfjahr der USA wie durch ein Wunder zum Erliegen
gekommen, allerorten kann man dem Geschäft nachgehen. Der
Winter war mild und es wird eine US-Rezession befürchtet, die
sich auf die Weltkonjunktur auswirken könnte. All das sind
Faktoren, die den Ölpreis zurückführen müssten, doch trotzdem
schreibt er neue Rekordpreise.

Ich bleibe also bei meiner Prognose, dass wir in diesem Jahr
noch 125 USD/Fass Öl sehen werden. Für den April erwarte ich
ein Pendeln zwischen 100 und 110 USD/Fass, damit wir uns weiter
an das neue Niveau gewöhnen können.


Gold: 919 USD/Oz

So, die 1.000 USD/Oz-Marke wurde im März geknackt. Das neue
Allzeithoch lautet 1.032,85 USD/Oz, es wurde am 17. März
erreicht, als Bear Stearns seine Karten auf den Tisch legte.

Die prompte Reaktion der Fed, Diskontsatzsenkung und Ausweitung
des Refinanzierungsfensters auf alle Kreditinstitute, haben
jedoch das Vertrauen der Anleger in das US-Finanzsystem
gestärkt und die Währung des sicherheitsorientierten Anlegers,
Gold, verlor in den folgenden 48 Stunden 11% ihres Wertes. Nach
einem kurzen Aufprall bei 906 USD/Oz folgte eine Gegenbewegung
bis 955 USD/Oz bevor wir uns nun wieder im Abwärtssturz
befinden.

In meinen Augen sind nun einige Instrumente in Betrieb genommen
worden, um einen weiteren Vertrauensverlust in das US-
Finanzsystem zu verhindern. Daher sollte der aktuelle
Höchstpreis des Goldes einige Wochen, wenn nicht Monate
unangetastet bleiben. In dieser Zeit werden Sie meiner
Einschätzung nach wiederholt Gelegenheit haben, Gold unter 920
USD/Oz, ja vielleicht sogar nochmals unter 830 USD/Oz
nachzukaufen. Ein weiteres Abrutschen unter 830 USD/Oz wäre
meiner Ansicht nach nur kurzfristig und würde eine Übertreibung
des Ausverkaufs darstellen, ich würde dann schnell reagieren
und nochmals nachkaufen.

Erst wenn wieder Meldungen des Goldsektors selbst die Richtung
des Goldpreises bestimmen (wie gesagt: Das Rekordhoch wurde
aufgrund der Bear Stearns-Pleite erzielt, nicht aufgrund von
Meldungen aus dem Goldsektor), rechne ich mit einem erneuten
Anstieg auf 1.000 USD/Oz und dann nachhaltig darüber.


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03. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung
der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung
wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln.
Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über
die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer
Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen
Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Es tut mir Leid, dass im Heibel-Ticker nicht die viel
versprechenden neuen Regeln der Rechtschreibreform
berücksichtigt werden, aber ich müßte Kopf stehen, um
diese zu verstehen.

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04. AN-/ABMELDUNG
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Heibel-Ticker Ende
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