Heibel-Ticker Update 08/15 - Monatsbetrachtung der wichtigsten Indizes

» zurück zur Übersicht

07.05.2008:
______________________________________________

H E I B E L - T I C K E R U P D A T E

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -
______________________________________________

DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

3. Jahrgang - Update 15 (06.05.2008)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)

I N H A L T

01. TICKER-UPDATE: DIE RALLYE, DIE KEINER BEMERKTE
02. INDIZES: AKTIEN UND ÖL STEIGEN, NUR GOLD FÄLLT
03. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
04. AN-/ABMELDUNG

==============================================================
01. TICKER-UPDATE: DIE RALLYE, DIE KEINER BEMERKTE
==============================================================

Liebe Börsenfreunde,

die Spannungen sind groß an den internationalen Finanzmärkten
und die Tagesschwankungen nehmen zu. Wenn Sie Marktteilnehmer
nach Prognosen befragen, dann hören Sie die unterschiedlichsten
Geschichten. Mit persönlich hilft in dieser Situation stets,
wenn ich mir systematisch einen Überblick verschaffe. Und stets
um den Monatswechsel herum schaue ich mir daher die drei
wichtigsten Indizes, Dow Jones, DAX und Nikkei an. Zusätzlich
berücksichtige ich noch die Wechselkurse USD/EUR und YEN/EUR
und zu guter Letzt analysiere ich anhand der Rohstoffe Öl und
Gold noch die Rohstoffmärkte.

Die Erkenntnisse aus dieser Monatsbetrachtung geben dann häufig
weit mehr Aufschluss, als das Tagessgeschrei auf dem Parkett
oder im Flimmerkasten. Hier meine Analysen, natürlich nur für
die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS.

Ich komme zu dem Schluss, dass meine ursprüngliche Prognose
passte wie die Faust auf's Auge: Mitte Januar hatten wir die
Tiefststände gesehen, Mitte März wurden diese Tiefs nochmals
besucht. Mit der Bear Stearns Pleite war die Kreditkrise
ausgestanden.

Am besten laufen derzeit Finanztitel, aber ich halte das nur
für eine kurzfristige Gegenreaktion zu dem Ausverkauf zuvor.
Finanztitel haben in meinen Augen auf Sicht von ein bis zwei
Jahren kaum die Möglichkeit, ordentlich Gewinne einzufahren.
Das Tafelsilber wurde in den vergangenen Monaten verscherbelt,
die Cashcow Zertifikate und Immobilienderivate wird auf
absehbare Zeit erst einmal stagnieren.

Aussichtsreiche Titel finden Sie nach wie vor im
Rohstoffbereich und der Ausverkauf des Goldes bietet Ihnen eine
besondere Einstiegschance. Doch mehr zu den einzelnen Indizes
und Bereichen lesen Sie in diesem Heibel-Ticker PLUS Update.

Ich habe darauf verzichtet, die Analysen zu Apple, Royal Gold
und NYSE Euronext in diese E-Mail zu kopieren, Sie finden die
Beiträge im Kundenbereich. Ich werde sie am Freitag in die
Ausgabe aufnehmen. Grund: Ich fürchte, dass viele von Ihnen
aufgrund des schönen Wetters derzeit kaum Lust haben, sich mit
der Börse zu beschäftigen. Ich will hier nicht den Zeigefinger
heben, aber dennoch möchte ich darauf hinweisen, dass in diesen
Tagen die Weichen für den Verlauf des restlichen Börsenjahres
gestellt werden.

Sell in May and go away sollten Sie in diesem Jahr zumindest um
ein paar Wochen nach hinten verschieben.

Ich wünsche eine anregende Lektüre.

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief/at/heibel-ticker/./de.

==============================================================
02. INDIZES: AKTIEN UND ÖL STEIGEN, NUR GOLD FÄLLT
==============================================================


DOW JONES 12.820
Na, da freut sich das Analystenherz Ihres Autors, wenn die
Prognosen so präzise, wie im Monat April eintreten. Mit einem
Monatsplus von 4,5% landete der Dow Jones ziemlich genau auf
meinem Monatsziel. Auch die Korrekturunterstützung von 12.200
hielt.

Dabei erfolgte der Anstieg schrittchenweise und der RSI
Indikator zeigt mit 63 noch kaum eine überkaufte Situation an.
Die Rallye hat also noch gut Luft.

Ich denke, die Rallye wird, weiterhin unterbrochen von kurzen
Korrekturen, bis 13.500 Punkte weiterlaufen. Korrekturen werden
künftig bei 12.750 Punkten auf eine Unterstützung treffen.


DAX 6.948
Der Monatsanstieg im DAX betrug 6,3%. Hier hat sich wieder
einmal gezeigt, dass die Charttechnik oft Fehler produziert,
wenn man die globalen Zusammenhänge nicht berücksichtigt: Ich
hatte ausgeführt, dass das März-Tief des DAX tiefer war als das
Januar-Tief. Dies würde einen Charttechniker dazu verleiten,
ein weiteres Abrutschen des DAX zu erwarten. Doch ich habe den
Dow Jones als Leitindex betrachtet und dort lag das März-Tief
über dem Januar-Tief, und das war ein bullisches Zeichen. Da
die Probleme der Kreditkrise in den USA entstanden sind ging
ich davon aus, dass der Dow Jones auch bei der Erholung die
Führung übernimmt und dass der DAX somit ebenfalls ansteigen
wird. Und so kam es nun auch.

Mit einem RSI von 65 ist auch der DAX noch lange nicht im
überkauften Bereich, die Rallye kann also weitergehen. Als
nächstes Ziel erwarte ich den DAX bei 7.250 Punkten. Die
augenblicklich übersprungenen 7.050 Punkte dürften schon bald
als Unterstützung dienen. Vor dem Hintergrund des
durchschnittlichen KGVs des DAX von 11 ist eine weitere
Fortsetzung der Rallye nur zu verständlich.


NIKKEI 13.849
In Japan entluden sich die freien Marktkräfte in eine Rallye:
Mit einem Monatsplus von 10,5% erzielte der Nikkei die beste
Monatsperformance seit 7 Jahren. Insbesondere die Aussicht auf
eine Beendigung der US-Kreditkrise und der damit einhergehenden
gesunkenen Rezessionsängste lösten in Japan Feierlaune aus.

Und gleichzeitig meldeten diverse Nikkei 225 Unternehmen
Rekordgewinne und hoben die Prognosen an. Hier wirkt sich der
fallende Yen positiv aus.

Bei 64 steht der RSI und zeigt damit noch lange keine
überkaufte Situation im Nikkei an. Die Rallye kann weiter
gehen. In Japan schickt sich der Index in diesen Tagen an, die
Hürde von 14.000 Punkten zu nehmen und anschließend bis auf
14.800 Punkte anzusteigen. Die 14.000 Punkte würden sodann als
Unterstützung für Korrekturen dienen.


US-DOLLAR 1,5642 USD/EUR
Gerade einmal um 0,7% ist der US-Dollar im Monatsvergleich
gegenüber dem Euro angestiegen. Dennoch war der Verlauf viel
dramatischer, als dieser Vergleich anzeigt. Am 22. April stand
der Wechselkurs nämlich bei 1,60 USD/EUR und damit so hoch (der
Euro!), wie nie zuvor.

Der RSI steht bei 41, notiert also im neutralen Bereich.

Die Tore der US-Notenbank Fed sind weit geöffnet, der US-Markt
wird mit Liquidität überflutet. Parallel dazu gibt die US-
Regierung wesentlich mehr aus, als durch Steuern eingenommen
wird (negatives Haushaltsbudget) und gleichzeitig importieren
die USA wesentlich mehr, als sie exportieren. Die drei
Ahnungslosen (siehe Kommentar vom Vormonat) werden bis zum
Herbst im Amt bleiben, es ist also nicht damit zu rechnen, dass
die Wechselkurspolitik in absehbarer Zeit einmal mit
Sachverstand betrachtet wird.

Mehr als eine technische Gegenreaktion des US-Dollars ist also
meiner Ansicht nach nicht drin. Der erste Teil der technischen
Gegenreaktion hat den US-Dollar auf 1,55 USD/EUR geführt. Von
hier aus ist es nun offen, ob ein zweiter Anstieg zu Kursen von
1,49 USD/EUR führen wird, oder ob der Abwärtstrend des US-
Dollars direkt wieder aufgenommen wird. Auch eine
Seitwärtsbewegung ist möglich.

Mit anderen Worten: Kurzfristig ist alles möglich, ich würde
nicht auf eine bestimmte Bewegung des US-Dollars spekulieren.


JAPANISCHER YEN 162,2 YEN/EUR
Der YEN ist im April um 3% gegenüber dem Euro gefallen. Damit
erklärt sich auch die Euphorie an den japanischen
Aktienmärkten: Eine günstige Währung kurbelt die Exporte an.
Doch die Tage des schwachen Yen sind gezählt und ich sehe die
Übergrenze für den Wechselkurs bei 166 YEN/EUR.

Sollte der Wechselkurs die 166 EUR/YEN überschreiten, so muss
ich meine Einschätzung revidieren. Bis dahin jedoch gehe ich
von einem Ende des schwachen Yens aus und erwarte eine
Fortsetzung der Trendumkehr hin zu einer festeren japanischen
Währung.

Im Mai dürfte der Wechselkurs meiner Einschätzung nach zwischen
161 und 166 YEN/EUR pendeln.


ÖLPREIS 114,30 USD/Fass
Auf dem Weg zu meinem Ölpreisziel von 125 USD/Fass hat der
Preis kurz vor Monatsende eine Korrektur eingelegt: Von 119 auf
110 USD/Fass binnen drei Tagen fiel der Kurs. Inzwischen wurde
aber wieder Kurs in Richtung 125 USD/Fass aufgenommen.

Damit ist der Ölpreis im Monat April um 12% angestiegen. Es ist
noch kein Jahr her, da hielt selbst ich noch einen Ölpreis über
70 USD/Fass höchstens kurzfristig für möglich, doch inzwischen
muss ich eingestehen, dass ich kaum mehr an einen Ölpreis unter
100 USD/Fass glaube.

Der Grund des hohen Ölpreises liegt nicht im schwachen US-
Dollar, wie uns die Medien immer wieder Glauben machen wollen.
Der Grund ist ganz einfach der Umstand, dass kein neues Öl
gefunden wird. Es gibt keine Alternative zum Öl und die
Ölbranche hat diese Entwicklung vollkommen falsch eingeschätzt.

Ich erinnere mich noch an die Exxon-Pressekonferenzen, auf
denen ein Ölpreis unter 40 USD/Fass propagiert wurde. Damit ist
Exxon auch das Unternehmen, das am schlechtesten auf den hohen
Ölpreis vorbereitet ist ... und noch immer falsch reagiert.
Exxon kauft Aktien zurück, statt nach neuen Ölvorkommen zu
suchen.

Ungeachtet dessen, ob der US-Dollar nun auf 1,49 USD/EUR
steigt, oder unter 1,60 rutscht, es gibt nicht genug Öl und die
Suche nach Öl sowie nach Alternativen wird in den nächsten
Wochen stärker in den Fokus der Anleger rücken.

Der RSI notiert über 70, damit ist kurzfristig mit Rückschlägen
beim Ölpreis zu rechnen. Ich gehe davon aus, dass zuvor noch
die 125 USD/Fass erreicht werden, um anschließend eine kräftige
Korrektur bis auf 100 USD/Fass zu erleben.


GOLDPREIS 874 USD/Oz
Überall finden Sie Argumente und vermeintliche "Beweise", warum
der Goldbulle bald seinem Ende entgegen sehen wird. Stets wird
als Hauptgrund für den Goldpreisanstieg der schwache US-Dollar
genannt. Doch ich halte das für falsch. Angebot und Nachfrage
haben den Goldpreis getrieben, nicht der schwache US-Dollar.
Und in den vergangenen Jahrzehnten wurden keine neuen Goldminen
eröffnet, wohl aber viele geschlossen. Gleichzeitig ist die
Nachfrage nach Gold in Indien und China sprunghaft angestiegen,
und auch die "alte Welt" schätzt den Inflationsschutz des
gelben Metalls. Der Goldbulle ist in meinen Augen noch fit.

Im April fiel der Goldpreis um 4,8%. Der Grund dafür ist zum
Einen die vermutliche Abwendung der US-Rezession und die
Stabilisierung der Kreditkrise, sowie zum Anderen der
angekündigte Goldverkauf durch den IWF: Es sollen rund 400
Tonnen IWF-Gold auf den Markt geworfen werden.

Diese kurzfristige Korrektur sollten Sie zum Nachkaufen nutzen.
Die Korrektur befindet sich auf dem Weg zu dem von mir
ausgegebenen 2. Korrekturziel von 830 USD/Oz. Dort sollte es
sich dann entscheiden, ob ein Boden gefunden wird, oder ob
nochmals die Preise vom vergangenen Frühjahr um 700 USD/Oz
anvisiert werden. In jedem Fall sollten Sie Ihre
Langfristposition bereits zu 830 USD/Oz aufstocken.


==============================================================
03. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
==============================================================

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung
der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung
wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln.
Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über
die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer
Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen
Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Es tut mir Leid, dass im Heibel-Ticker nicht die viel
versprechenden neuen Regeln der Rechtschreibreform
berücksichtigt werden, aber ich müßte Kopf stehen, um
diese zu verstehen.

==============================================================
04. AN-/ABMELDUNG
==============================================================


Ihre eMail Adresse oder Adressdaten ändern Sie bitte mit
Ihrer bestehenden eMail Adresse und Ihrem Passwort unter

http://www.heibel-ticker.de

oder senden Sie uns einfach eine entsprechende eMail an

mailto:verwaltung/at/heibel-ticker/./de.

==============================================================
Heibel-Ticker Ende
==============================================================
(-;______________________________________________;-)