Heibel-Ticker Plus 08/19 - Das Chaos kehrt in die Finanzbranche zurück

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09.05.2008:
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H E I B E L - T I C K E R P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

3. Jahrgang - Ausgabe 19 (09.05.2008)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)

I N H A L T

01. INFO-KICKER: DAS ENDE DER ERHOLUNGSRALLYE
02. SO TICKT DIE BÖRSE: FINANZBRANCHE NOCH NICHT GESUNDET!
03. AUSBLICK: WO DER ZENIT FÜR GOLDPREIS UND ÖLPREIS LIEGT
04. DEPOT-CHECK: WIE GUT IST IHRE RISIKOSTREUUNG?
SHANGRI-LA HOTELS, ARAFURA RESOURCES Ltd., BANG & OLUFSEN,
FORSYS METALS Corp., BIOTEST AG
05. LESERFRAGE: SCHIEFLAGE EINES STANDARD-LESERS
06. BEOBACHTETE WERTE
07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
08. AN-/ABMELDUNG

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01. INFO-KICKER: DAS ENDE DER ERHOLUNGSRALLYE
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Liebe Börsenfreunde,

so schnell hat die Finanzkrise uns wieder eingeholt. Ich habe
mir den Mund fast fusselig geredet, oder vielmehr mir die
Finger wund geschrieben, um Kunden davon abzuhalten, in den
Finanzsektor zu investieren. Es ist zu früh! Eine Reihe von
Hiobsbotschaften von der weltgrößten Bank (Citigroup), dem
weltgrößten Versicherer (AIG) und dem weltgrößten
Hypothekeninstitut (Fannie Mae) sollten die Illusion einer
schnellen Erholung im Finanzsektor nun endlich zerschlagen
haben.

Im heutigen Rückblick gehe ich auf die einzelnen
Hiobsbotschaften näher ein. Darüber hinaus gebe ich ein
kleines, persönliches Beispiel aus dem Sie ablesen können, ob
der Ölpreis weiter steigen wird, oder ob das Limit erreicht
ist.

Im Ausblick untersuche ich den Goldmarkt. Die ausbleibenden
Pleiten im Finanzsektor haben das Vertrauen in unser
Finanzsystem gestärkt und Gold als sicherer Hafen wird nicht
mehr so sehr gefragt. Ist beim Goldpreis der Zenit
überschritten? Mehr dazu und weiterführende Betrachtungen zum
Ölpreis im Kapitel 03.

Der heutige Depotcheck hält einige exotische Aktien bereit. Das
Shangri-La kennen viele von Ihnen vermutlich nur als Hotel,
nicht aber als Aktie. Und dass Bang & Olufsen eine
Aktiengesellschaft ist, war Ihrem Autor bislang auch noch nicht
bewusst.

Bitte nehmen Sie meine scharfe Antwort auf die heutige
Leserfrage nicht persönlich: Im kostenfreien Heibel-Ticker
Standard schreibe ich als Momentaufnahme zu einer Vielzahl von
Aktien meine Meinung auf. Eine kontinuierliche Verfolgung aller
einmal erwähnten Aktien ist mir jedoch nicht möglich. Das geht
nur mit einer kleinen Auswahl, die ich für den
kostenpflichtigen Heibel-Ticker PLUS zusammenstelle. Heute hat
sich ein Kunde beschwert, dass einige von mir positiv erwähnten
Aktien heute nicht dick im Plus notieren. Die Verantwortung für
diese Misere lehne ich aber ab.

Nun wünsche ich Ihnen ein schönes, verlängertes
Pfingstwochenende. In den USA wird am Montag gehandelt, in
Deutschland geht es erst am Dienstag weiter. Ich will mal
hoffen, dass das gute Wetter auf die Laune der Anleger
übergreift – fürchte jedoch, dass die Stimmung durch die
Probleme der Finanzbranche leiden wird.

Ich wünsche eine anregende Lektüre,


take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief/at/heibel-ticker/./de.

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02. SO TICKT DIE BÖRSE: FINANZBRANCHE NOCH NICHT GESUNDET!
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In den vergangenen Wochen erreichten mich jede Menge
Leserfragen über eine Reihe von Finanzaktien. Immer wieder
musste ich erklären, dass die Finanzbranche in den vergangenen
Wochen nicht gesundet ist, sondern noch weitere
Hiobsbotschaften ausstehen und dass auch für die kommenden
Monate, wenn nicht gar Jahre, keine guten Gewinnentwicklungen
möglich sind, da die Cashcows, das Tafelsilber, das
Derivategeschäft nicht mehr existent sind oder verkauft wurden.

Diese Woche beträgt das Minus des XLF-Finanzindexes 8%.
Zunächst hat Fannie Mae eine Aktienplatzierung im Wert von 6
Mrd. USD vorgenommen und gestern hat schließlich der weltgrößte
Versicherer AIG, ein Unternehmen, das noch bis vor kurzem
behauptete, nicht von der Finanzkrise betroffen zu sein, eine
Aktienplatzierung im Wert von 12,5 Mrd. USD angekündigt. Der
Grund sind die überraschenden Abschreibungen in Höhe von 7,8
Mrd. USD. Und schließlich hat die Citigroup verkündet,
Unternehmensteile im Wert von 400 Mrd. USD zu verkaufen.

Glauben Sie mir, die Rallye im Finanzsektor ist vorbei. Es war
eine Rallye, die einzig und allein auf der Rettung Bear Stearns
beruhte. Die Fed hat gezeigt, dass keiner der großen
Finanzdienstleiter bankrott gehen wird. Sie wird das
verhindern. Doch einige Finanzaktien wurden schon auf einem
Niveau gehandelt, das eine drohende Insolvenz widerspiegelte.
Von diesem Niveau hat man sich nun verabschiedet und jetzt
kommt es für die Banken und Broker darauf an, ein neues
Geschäft aufzubauen.

Und das ist auf dem jetzigen Kursniveau möglich. Jetzt können
wieder Aktien ausgegeben werden um frisches Kapital
einzusammeln und die Bilanz damit zu verschönern. Natürlich
werden diese Aktionen die Altaktionäre benachteiligen, denn die
Gewinne, die ohnehin geschmolzen sind, werden künftig über mehr
Aktionäre aufgeteilt werden müssen.

Aber dem Management der Banken und Broker ist das egal, denen
geht es nur um die Rettung der eigenen Haut. Und das ist eben
noch immer nicht sicher: Es schwebt zwar nicht mehr das
Damoklesschwert der Insolvenz über ihnen, das wurde durch die
Rettung von Bear Stearns durch die Fed entfernt, aber es kann
noch immer passieren, dass man im Falle von zu großen
Abschreibungen und dadurch bedingten großen Kurs-, sprich
Bewertungsverlusten von anderen übernommen wird. Und der erste,
der dann nach Hause geschickt wird, ist der CEO. Na, da gebe
ich lieber noch ein paar Aktien aus, beschneide die
Altaktionäre um ihre Gewinnhoffnungen und sichere meinen CEO-
Sessel.

Die Citibank geht einen anderen Weg: Die sinnlose
Akquisitionspolitik des ehemaligen CEOs Chuck Prince wird nun
wieder umgekehrt. Ich habe genau dies bereits vor einem Jahr im
Heibel-Ticker gefordert ... aber auf mich hört ja keiner ;-)

Bei Ebbe im Finanzsektor fallen alle Finanzaktien, doch halt,
das stimmt nicht ganz: Mastercard und Fannie Mae haben
teilweise kräftige Kurszuwächse verzeichnet. Die Gründe sind
unterschiedlich:

Wie Sie sicherlich wissen, gibt es jede Menge Fonds, die
bestimmten Themen verpflichtet sind. So gibt es beispielsweise
Wachstumsfonds für den S&P. Und es gibt Value-Fonds (Value –
günstige fundamentale Bewertung) für den S&P. Der Finanzsektor
macht 11% des S&P 500 aus, also müssen diese Fonds rund 11% in
Finanzaktien anlegen.


MASTERCARD EINZIGE WACHSTUMSAKTIE DER FINANZBRANCHE

Doch finden Sie einmal im S&P eine Wachstumsaktie aus dem
Finanzbereich. Es gibt nur eine: Mastercard. Umsatzwachstum von
30% p.a. und zuletzt eine Gewinnverdopplung sind Kennzahlen,
die Mastercard als Wachstumsrakete identifizieren. Finden Sie
eine zweite Aktie mit solchen Werten?

Nein! Gibt es nicht. Vielleicht noch Visa, aber die beiden
Unternehmen sind sehr leicht zu vergleichen und da ist
Mastercard einfach günstiger bewertet. Also bleibt es bei
Mastercard.

Nun können Sie sehen, wie die Aktie von Mastercard ungeachtet
der allgemeinen Probleme im Finanzsektor ansteigt. Ich halte
das Gerücht, dass Zahlungsausfälle bei Kreditkarten das nächste
große Problem der USA werden könnte, für ein von diesen
Wachstumsfonds gestreutes Gerücht. Wie sonst bekommt man ab und
zu wenigstens eine kleine Einstiegsgelegenheit, wenn nicht mit
einem solchen Gerücht.

Mastercard ist also eine absolute Momentum-Aktie. Wer da
mitfahren will, nur zu. Ich kann mir einen weiteren Kursanstieg
um 25% gut vorstellen. Allerdings kann diese Rallye jederzeit
zu Ende sein und der folgende Kurseinbruch wird es in sich
haben. Ich halte mich daher von Mastercard fern.


FANNIE MAE EINZIGE VALUEAKTIE DER FINANZBRANCHE

Bei Fannie Mae ist es eine andere Geschichte: Die
Dividendenrendite steht bei 6,2%, das KGV des halbstaatlichen
Konzerns steht bei 12. Wenn Sie eine Finanzaktie suchen, die
sicherlich nicht pleite gehen wird, dann ist dies Fannie Mae.
Und sobald die Immobilienkrise ausgestanden ist, wird Fannie
Mae wieder kräftig verdienen. Denn anders als alle anderen
Finanzhäuser hat Fannie nicht sein Tafelsilber verscherbelt.
Das gesamte Portfolio ist noch vorhanden, wird sogar seit
einigen Wochen ausgeweitet, seit die Regierung die
Beschränkungen für das Geschäftsvolumen aufgehoben hat.

So gab es in der vergangenen Woche eine Reihe von Shortsellern,
die auf ein schlechtes Quartalsergebnis von Fannie setzten. Auf
eine Katastrophe und auf eine riesige Aktienplatzierung. Und
sie bekamen ihren Willen: Das Ergebnis war katastrophal und es
gab eine riesige Aktienplatzierung. Sogar die Dividende wurde
gekürzt. Und auch der Ausblick wurde so weit gesenkt, dass von
nun an keine negativen Überraschungen mehr möglich sind. Es
reicht aus, wenn der Immobilienmarkt irgendwann seinen
Abwärtstrend beendet und einfach nur nicht mehr weiter fällt,
um Fannie eine positive Überraschung zu ermöglichen.

Und wenn einmal alles Schlechte bekannt ist, dann bildet sich
ein Boden. Das war nun auch bei Fannie Mae der Fall und
Shortseller mussten sich schleunigst eindecken. So kam es, dass
im Tagesverlauf nach dem Quartalsergebnis der Kurs von Fannie
um 14% anstieg! So sieht ein Shortsqueeze aus. Und derer wird
es noch weitere in den nächsten Wochen geben.

Wenn Sie sich vor Augen halten, dass der Finanzsektor um 8%
eingebrochen ist, dann ist das kleine Minus im S&P in meinen
Augen sogar recht bullisch. Doch schauen Sie sich selbst die
Wochenperformance der wichtigsten Indizes an:


INDIZES 8.5.08

Dow Jones 12,866 -1.1%
NASDAQ 2,451 -1.2%
S&P 500 1,397 -0.9%
DAX 7,071 1.8%
Nikkei 13,655 -2.8%
Euro/US-Dollar 1.5414 -0.4%
Euro/Yen 159.69 -1.1%
10-Jahre-US-Anleihe 3.81% 0.1
Umlaufrendite Dt 4.15% 0.0
Feinunze Gold USD $883.65 3.4%
Fass Crude Öl USD $124.45 11.3%


Der DAX setzt seine relative Aufholjagd gegenüber den anderen
Weltbörsen fort. Endlich wird dem günstigen KGV von 11 Rechnung
getragen.

Doch eine Ziffer sticht vor allem anderen ins Auge: Der
Ölpreis. Mit einem Wochenplus von 11,3% auf 124,45 USD/Fass ist
das Öl nun durch die Decke geschossen. Heute früh erfolgte
sogar der Sprung über mein Preisziel von 125 USD/Fass.

Überall höre ich Analysten und Marktkommentatoren
prognostizieren, dass dieser hohe Ölpreis doch nun endlich
einmal eine Wirkung auf die Weltwirtschaft haben müsste.
Niemand kann sich einen nachhaltig hohen Ölpreis vorstellen,
und noch weniger kann man glauben, dass dieser hohe Ölpreis der
Wirtschaft wurscht ist.

Doch so ist es.

Die Nachfrage nach Öl nimmt noch immer nicht ab, Öl ist noch
immer der günstigste Energielieferant: Leicht zu
transportieren, hoher Effizienzgrad. Und es zeigt sich, dass
die Alternativen nicht so ohne weiteres verfügbar sind:
Siliziumknappheit in der Solarbranche, Welthungerkatastrophen
aufgrund der Ethanol-Verordnung der USA und schlechtes
Management und Qualitätsprobleme bei Vestas Windparks, dem
größten Windkraftanlagenhersteller. Es ist nicht nur eine Frage
des Preises, sondern auch eine Frage der Machbarkeit. Und die
Machbarkeit alternativer Energien ist derzeit kaum gegeben.
Daher schießt der Ölpreis durch die Decke.

Ihr Autor hat diese Woche seinen treuen Weggefährten, seinen
Mercedes Benz E320T, verkauft. Das Auto war mit 220 PS
ausgestattet und stand die letzten zwei Jahre überwiegend rum:
Ich fahre lieber mit der Bahn (wenn sie nicht gerade streikt).
Das Auto war ein Spaßauto, also ein Auto, dass ökonomisch
keinen Sinn machte. Aus Vernunftsgründen hätte ich es schon vor
Jahren verkaufen müssen. Aber der Luxus, der Fahrkomfort und
der Spaß haben mich davon abgehalten.

Man sollte meinen, dass bei Spritkosten von 1,49 Euro/Liter
kein Käufer für diese Rakete mit Strudel im Tank zu finden ist.
Doch weit gefehlt: Montag Abend stellte ich das Auto ins Netz,
Dienstag Mittag war es verkauft und mein Telefon stand nicht
still, bis ich die Anzeige im Netz löschte. Da drängt sich mir
der Eindruck auf, dass die Diskussion um das Drei-Liter-Auto
nichts weiter als eine politische Diskussion ist. Fahren möchte
ein solches Auto keiner.

Nun, ich werde das Thema noch in diesem Jahr wieder aufgreifen,
wenn der Spritpreis erstmals über 2 Euro springt.

Sell in May and go away – Verkauf im Mai und kehre der Börse
bis zum September den Rücken, sagt eine alte Börsenweisheit.
Wie es in diesem Jahr um diese Weisheit bestellt ist, werde ich
im nächsten Kapitel für Sie untersuchen.


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03. AUSBLICK: WO DER ZENIT FÜR GOLDPREIS UND ÖLPREIS LIEGT
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NUTZEN SIE DIE KORREKTUR BEIM GOLD ZUM NACHKAUFEN!

Der IWF hat vorgestern bekannt gegeben, tatsächlich 400 Tonnen
Gold verkaufen zu wollen. Die Diskussion um diesen Schritt
dauert schon ein paar Wochen an und ist in meinen Augen ein
wesentlicher Faktor für den aktuellen Goldpreiseinbruch.

Denn während alle anderen Rohstoffe in diesen Tagen neue
Rekordpreise erzielen, notiert der Goldpreis 15% unter seinen
Höchstkursen. Mit den Einnahmen von 11 Mrd. US-Dollar könnte
und will man offensichtlich die gesamten Schulden der
Entwicklungsländer (derzeit 9 Mrd. USD) erlassen.

Nun, 400 Tonnen mehr Gold auf dem Goldmarkt werden natürlich
dem Goldpreis zusetzen, das haben wir in den vergangenen Tagen
gesehen. Aber ich vermute, dass das Gold schneller vom Markt
aufgesogen wird, als viele sich vorstellen können.

Zuletzt hatte die Schweizer Nationalbank einen größeren Teil
ihres Goldvermögens verkauft. Der Goldpreis war damals
ebenfalls eingebrochen, aber anschließend schneller angestiegen
und auf neue Höchstpreise geschossen. Es stellte sich nämlich
heraus, dass damals eine südafrikanische Goldmine den Großteil
des Goldes kaufte. Der Goldpreis war günstiger, als die
Produktionskosten.

So könnte es in meinen Augen auch diesmal wieder ablaufen.
Südafrika beispielsweise hat noch bis vor kurzem Goldminen
geschlossen, weil sie unrentabel produzierten. Nun gibt es in
Südafrika Stromknappheit, die Minen müssen mit 10% weniger
Strom auskommen, als zuvor. Dadurch kann nur weniger Gold
gefördert werden. Der Preisanstieg der vergangenen Monate ist
nicht auf die plötzlich sprunghaft steigenden Förderkosten
zurückzuführen, sondern auf die anziehende Nachfrage, der keine
Ausweitung des Angebots gegenüber steht. Im Gegenteil, es wird
in vielen Ländern weniger gefördert.

Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird, bis das Angebot des
IWF vom Markt aufgenommen sein wird. Doch ich weiß, dass
anschließend wieder eine kräftige Goldrallye folgen wird. Nicht
nur dass Anleger dann merken werden, dass so viel Gold vom
Markt aufgenommen wurde, sondern nun ist der IWF um dieses Gold
ärmer und kann es künftig auch nicht mehr auf den Markt
schmeißen.

Von verschiedenen Informationsdiensten höre ich, dass die
Goldrallye zu Ende ist. Das Finanzsystem habe sich bewährt, die
Immobilienkrise sei ausgestanden und Gold als sicherer Hafen
werde künftig nicht mehr gefragt.

„Humbug!", sage ich dazu.

Allein heute sehen Sie, wie weit die Finanzkrise ausgestanden
ist: AIG holt sich 12,5 Mrd. USD, um die marode Bilanz
aufzuwerten. Die Citigroup wird Tafelsilber im Wert von 400
Mrd. USD verscherbeln! All dies geschieht zu Lasten der
Aktionäre, die mit Erträgen aus dem Unternehmen in ihrer alten
Form kalkuliert hatten. Wenn so ein sicheres Finanzsystem
aussieht, na dann Prost Mahlzeit. Ich würde es vielmehr als
versteckte Inflation bzw. Entwertung betrachten und gehe davon
aus, dass mehr und mehr Anleger vor diesen Machenschaften in
den Goldsektor flüchten werden.

Ursprünglich hatte ich 830 USD/Oz als Untergrenze der Korrektur
angegeben. Ende April hat der Goldpreis jedoch schon bei 845
USD/Oz kehrt gemacht. War es das nun mit der Korrektur, oder
folgt nochmals eine Abwärtswelle?

Ich würde die Chancen 30/70 ansetzen, dass es das war. Ich
rechne also nochmals mit einem erneuten Abwärtsrutsch des
Goldpreises, aber ich möchte nicht darauf wetten.

Als umsichtiger Anleger versuchen Sie bitte nicht, den
absoluten Tiefpunkt zu treffen. Stocken Sie bitte zu aktuellen
Kursen Ihre Bestände auf und halten Sie sich aber gleichzeitig
bereit, unter 830 USD/Oz nochmals nachzukaufen.

Nichts ist schlimmer, als später den Kursen hinterher zu
laufen, weil das Gold nicht mehr unter 830 USD/Oz gefallen ist.
Die nächste Aufwärtswelle wird den Goldpreis meiner
Einschätzung nach weit über 1.000 USD/Oz führen und da wollen
Sie sicherlich dabei sein.

Lassen Sie sich vor den Massenmedien nicht beirren: Die
Goldrallye geht weiter. Für das Ende der Goldrallye müssten
eine Reihe neuer Goldminen in Produktion gehen – bislang habe
ich noch von keiner einzigen gehört. Die 1.000 USD/Oz haben wir
bereits gesehen, ich halte auch mein nächstes Ziel von 1.500
USD/Oz nur für ein kurzfristiges Zwischenziel. Langfristig
sollten noch 2.000 bis 4.000 USD/Oz erzielt werden, bevor die
Goldrallye ihrem Ende entgegensieht.

Ich würde zu den aktuellen Preisen in erster Linie Goldbarren
und Goldmünzen kaufen. Seit vielen Jahren ist mein Partner für
diese Empfehlung Proaurum, http://proaurum.de. Ich kenne die
Herren Scheil und Ganß. Sie können aber auch bei Ihrem
Münzhändler um die Ecke einkaufen, vergleichen Sie jedoch bitte
die Preise mit der Preisliste von Proaurum, damit Sie nicht
über den Tisch gezogen werden.

Yamana haben wir am 1.4. zu 9 Euro nachgekauft, inzwischen
steht der Kurs schon wieder bei 9,70 Euro. Hier würde ich
abwarten.

Beim Central Fund of Canada haben wir eine volle Position und
halten diese.

Royal Gold haben wir Anfang des Jahres aufgestockt und halten
die Position ebenfalls.

Verkauft haben wir kurz vor der Korrektur DRD Gold.


NEHMEN SIE GEWINNE BEIM ÖL MIT

125 USD/Fass wurden heute übersprungen. Ich habe im Kapitel 02
eingehend Stellung zum Ölpreis genommen. Es wundert mich
jedoch, dass die Ölpreisrallye bislang noch völlig spurlos an
den Alternativen Energien vorbei gegangen ist. Oder haben Sie
einen erneuten Solarhype bemerkt? Ich nicht!

Die Welt funktioniert mit Öl und es gibt nicht genug davon.
Alternativen wurden in den vergangenen Jahren ausreichend
durchgespielt, sie sind nur Nischenprodukte. Zum Preis von 125
USD/Fass wird noch immer wie wild nach Öl gesucht, die
Ölexplorer können sich vor Aufträgen kaum retten. Die
Grundstückbesitzer unter Ihnen, liebe Leser, können sich nun
bereit halten, bis ein Schreiben eines Ölkonzerns in Ihren
Briefkasten flattert, der um die Bohrerlaubnis in Ihrem Garten
wirbt.

Öl, Öl, Öl, als ob es nichts anderes gäbe. Dabei ist das Gas
schon heute eine saubere, günstige Alternative. Aber der
Transport und die Lagerung sprengt alle Kalkulationen.

Um ehrlich zu sein, ich sehe noch kein Ende der Ölrallye und
wenn ich Ihnen heute die Gewinnmitnahme bei einigen
Energiepositionen empfehle, dann geschieht dies aus Disziplin,
nicht aus Überzeugung. Na gut, vielleicht aus der Überzeugung,
dass die Disziplin wertvoller ist, als eine Überzeugung. Für
unser Portfolio gibt es heute keine Verkaufsempfehlung, da wir
schon in den vergangenen Wochen ausreichend Gewinne mitgenommen
haben. Aber wenn Sie noch große Positionen haben, sollten Sie
Teilverkäufe durchführen.

Total S.A. werde ich behalten, denn ich glaube, dass gerade
diese Aktien in den nächsten Wochen noch kräftig zulegen
werden. Nicht aufgrund des Ölpreisanstiegs, sondern aufgrund
der steigenden Förderkapazitäten von Total.

Bunge und Solarworld sind unsere Alternativen Energieaktien. Da
der Ölpreisanstieg an diesen beiden noch spurlos vorbei
gegangen ist, würde ich auch hier warten.

Den Oil Sevice Holders haben wir bereits verkauft.

Bleibt Transocean, die Position, die mit 110% im Plus notiert.
Wir haben hier nur noch die halbe Position, nachdem wir hier
ebenfalls schon reichlich Gewinne mitgenommen haben.

Weiter möchte ich meine Energiepositionen also nicht
reduzieren. Bitte prüfen Sie, wie stark Ihr Engagement im
Energiesektor ist und verkaufen Sie zu große Positionen.


APPLE

Die Aktie kennt nur noch eine Richtung. Selbst am heutigen Tag,
an dem der Dow Jones 1% im Minus startet, arbeitet sich Apple
kontinuierlich ins Plus. Für Apple gilt genau wie für
Mastercard: Es ist das einzige Unternehmen der
Technologiebranche, das als Wachstumswert gekauft werden kann.
Alles Kapital, was in Nasdaq-Werte investiert werden soll,
fließt derzeit in Apple. Halten und beobachten, im Juni werden
wir die Position verkaufen.


AUSBLICK

Die nächsten Tage werden wieder problematisch: Die Probleme der
Finanzbranche sind wieder aufgebrochen, Citigroup, Fannie Mae
und AIG sind zuviel für eine gute Laune auf dem Parkett, daran
kann auch das gute Wetter nichts ändern. Es werden wieder
Ängste aufkommen und die Börsen werden wieder unter Druck
geraten. Der US-Dollar wird wieder abgeben, Rezessionsängste
werden wieder durchgekaut.

Hören Sie nicht auf diese Weltuntergangspropheten. Wir haben
diese Entwicklung erwartet und wir wissen, dass unsere 4
Rohstoffunternehmen gut damit zurecht kommen, da deren Geschäft
nicht von der Finanzbranche der USA abhängt, sondern vom
Bevölkerungswachstum Chinas und Indiens. Und das ist
ungebrochen.

Ich denke, in den nächsten Tagen werden wir gute
Kaufgelegenheiten bekommen. Wir haben in den vergangenen Wochen
unsere Positionen sukzessive verkleinert und werden nun langsam
wieder aufstocken. Ich werde dabei auch ein paar neue Titel
vorstellen.

Sell in May and go away trifft meiner Ansicht nach in diesem
Jahr nicht zu. Wir haben den schlechtesten Börsenstart gehabt,
seit ich denken kann (und das ist inzwischen schon recht lang).
Das KGV des DAX steht bei 11 und ich habe eine ganze Liste von
Unternehmen, die ich gerne empfehlen würde.

MAN beispielsweise ist auf Jahre ausgebucht, Lieferzeiten
betragen teilweise mehrere Jahre. Das KGV von 10 und die
Dividendenrendite von 3,5% werden dem gut planbaren Geschäft
nicht gerecht. Dieselmotoren werden weltweit für große
Maschinen nachgefragt und MAN ist eines von nur drei
Unternehmen, das die Motoren überhaupt bauen kann.

Aber mehr dazu dann, wenn es soweit ist.

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04. DEPOT-CHECK: WIE GUT IST IHRE RISIKOSTREUUNG?
SHANGRI-LA HOTELS, ARAFURA RESOURCES Ltd., BANG & OLUFSEN,
FORSYS METALS Corp., BIOTEST AG
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Nur wer ein diversifiziertes Portfolio hat, wer also in seinem
Depot eine gesunde Risikostreuung verwirklicht hat, wird bei
plötzlichen Korrekturen wie in diesen Tagen dennoch gut
schlafen können. Spekuliert wird hier im Heibel-Ticker nur mit
einem kleinen Teil des Vermögens. Der Rest wird auf solide Füße
gestellt.

Es folgt nun eine Analyse auf Risikostreuung von den 5 größten
Positionen eines Lesers. Dabei werde ich weniger auf die
einzelnen Werte eingehen, als viel stärker auf die Branchen, in
denen sie wirtschaften. Schicken Sie mir Ihre 5 größten
Positionen an Depotcheck/at/heibel-ticker/./de. Bitte
unterschreiben Sie mit Ihrem Vornamen und der Stadt, in der Sie
leben. Diese Information wird dann veröffentlicht.

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FRAGE:

Hallo Herr Heibel,

ich habe inzwischen ein Jahresabo bei Ihnen und das alles nur,
weil Ihre Kommentare sehr lesenswert sind und die Marktstimmung
in europäisch verständlichem Ton wiedergegeben wird. Mein
Kompliment zu ABB und dem Rettungswagen.

Allerdings hoffe ich trotzdem, Sie werden noch etwas mehr auf
die europäische Aktienkultur einzugehen.

Sorry, der Heibel-Ticker PLUS ist mir zu kopflastig bzw. zu
stark auf die nordamerikanischen Staaten ausgerichtet.
Andererseits ist natürlich der Kopf (USA) welcher die
weltweiten Vorgaben trifft. Sie kennen den Spruch vom Hund
(DOW) und dem Schwanz (DAX).

Ich darf auf Ihren letzten Brief Ausgabe 07 (15.02.2008)
eingehen:

Darin heißt es:

„Es ist die Woche des dreifachen Optionsverfallstages in den
USA. Am dritten Freitag des Monats Januar verfallen die meisten
Optionsscheine."

Optionsscheine nicht Optionen? Da kenne ich einen Unterschied.

Weiter heißt es:

„Sie sollten also in den nächsten Monaten weiterhin vorsichtig
mit Aktien der Immobilienbranche, des Finanzsektors und des
Einzelhandels sein.

Und natürlich werden die Aktien anderer Branchen ebenfalls
immer wieder mit in den Keller gerissen. Neue Tiefstände wird
es wohl im Finanz-, Immobilien- und Einzelhandel geben. Ich
erwarte aber nach dem Januar-Ausverkauf keine neuen Tiefstände
in den anderen Marktsegmenten."

Ich möchte kein Wort auf die Goldwaage legen, aber Sie erwarten
keine neuen Indextiefstände mehr?

Die Schwellenländer sind gut, Investments in Einzeltitel
schwierig, deshalb Zertifikate/Index. Es ist auf jeden Fall die
sicherste Methode, also die Risikoärmste.

Zu Warren Buffet die richtige Ansicht, er sammelt nur
"Gesunde". Meine Gratulation zu Ihrer Erkenntnis.

Mein Kompliment auch zu den Zusammenhängen betreffs der
verschiedenen Währungen. Ich denke, der US Dollar hat sein
Tiefpunkt noch nicht gesehen. Deshalb auch für mich noch keine
Aktie aus dem der USA.

--
Anmerkung des Verfassers: In Ausgabe 08/07 bezeichnete ich
Warren Buffet als Rettungswagenfahrer der Finanzbranche, der am
Unfallort nur die Gesunden einsammelt. Außerdem habe ich
aufgezeigt, dass Fred Kindl bei ABB gegangen wurde, weil er das
angehäufte Bargeld nicht in unsinnige Übernahmen stecken
wollte.
--

Anbei meine sogenannten besten Werte zum Aufbau meines Depots.

Es werden die größten Positionen:


1. Schwellenland Thailand, Luxushotelkette
Name: Shangri-La Hotel Public Company Limited
Jetzt bei 50 Bath - 2008 ca. 5 % Dividende
Der Thai Bath sollte bei inländischer Beruhigung wieder
ansteigen.

2. Schwellenland Australien, Seltene Erden, REE
Name: Arafura Resources Ltd. Registered Shares
Jetzt bei 0,50 € - 2008 Keine Dividende
Ein Explorer mit Ziel der Produktion im Jahre 2009/2010.
Alleinherstellungsmerkmal, zur Zeit nur drei Firmen weltweit!

2. Dänemark/ Europa, Luxus Musik / TV Hersteller
Name: Bang of Olufson
Jetzt bei 42 € - 2008 ca. 4 % Dividende
Turn Around Wert

4. Schwellenland Australien/Afrika, Uran,
Name: Forsys Metals Corp.
Jetzt bei 2,05 € - 2008 keine Dividende
Ein Explorer mit Ziel der Produktion im Jahre 2009
Abbau kann dann erfolgen im Tagebau in Afrika

5. Europa Deutschland, Pharma
Name: Biotest AG St
Jetzt bei 35,40 € - 2008 ca. 1 % Dividende
Biotest ist ein forschendes und produzierendes Pharma-,
Biotherapeutik- und Diagnostikunternehmen.

Ich hoffe, die Langeweile am Sonntag vertrieben zu haben.
Super Wetter hier in Berlin, mit sehr kalten Westwind.

Als "Altberliner" mit -nordischen- (aufwärts) Grüßen

Bei Aufwärtsgrüßen kann nur zu höheren Kursen nachgekauft
werden, schade.

Ihr Klaus aus dem Norden von Berlin.


ANTWORT:

Entschuldigen Sie bitte die lange Wartezeit für die
Beantwortung Ihrer E-Mail. Ein Depotcheck ist immer etwas
umfangreicher und so arbeite ich diese Anfragen sukzessive ab -
immer einen pro Woche.

Ja, ich schwenke in den kommenden Monaten etwas auf Deutschland
um. Das wird sich in erster Linie in mehr Empfehlungen und
Analysen zu dt. Titel zeigen.

Ja, es handelt sich um Optionen, die am Tripple Witch
auslaufen. Sie haben Recht, ich unterscheide zwischen
Optionsscheinen und Optionen in diesem Zusammenhang nicht so
streng, weil den meisten deutschen Lesern Optionsscheine
geläufiger sind und der Effekt dadurch leichter erklärbar
ist.

Im gestrigen Update habe ich meine Worte nochmals "auf die
Goldwaage" gelegt. Resultat: Für den Dow Jones hatte ich Recht
und ich halte ihn für aussagekräftig. Bei DAX und Nikkei gab es
neue Tiefstände, aber nur für wenige Stunden.

Nun zu Ihrem Aktienportfolio:


SHANGRI-LA HOTELS

Eine asiatische Hotelkette mit sehr schönen fünf-Sterne Hotels.
Ich war vor einigen Jahren einmal in dem ältesten der Shangri-
La Hotels, in Singapur. Als Gast kann ich also sagen, dass mir
diese Hotelkette gefällt.

Zahlen über das Aktienunternehmen sind schwer zu bekommen, wenn
man nicht Thai spricht. Das Unternehmen ist mit 7 Mrd. Euro
verschuldet und setzt 11,5 Mrd. Euro pro Jahr um. Die
Schuldenquote ist vertretbar.

Das KGV steht bei 20, das Umsatzwachstum beträgt 16% p.a. Auch
diese Bewertungskennziffer ist in Ordnung. Ihre
Dividendenrendite von 5% kann ich allerdings nicht bestätigen,
meinen Unterlagen zufolge beträgt die Dividendenrendite nur
1,4%.

Im vergangenen Sommer hat die Blackstone Gruppe die Hotelkette
des Vaters von Paris Hilton aufgekauft. In den Jahren 2003 bis
2007 hat die Hotelbranche gute Zahlen geliefert, die Kurse
steigen teils um über 100% an. Blackstone zahlte einen 30%igen
Aufschlag für die Hilton Hotels und sorgte damit für einen
Kurssprung bei allen anderen Hotelketten inklusiv Wyndham
Worldwide, Starwood (Sheraton), Host Hotels (Marriott, Ritz-
Carlton), Strategic Hotels (InterConti) und eben auch Shangri-
La.

Seither haben sich die Kurse dieser Hotels wieder halbiert.
Rezessionsangst hat für Sparkurse sowohl bei Unternehmen als
auch bei Urlaubern gesorgt.

Wenn nun die Rezeesionsängste wegfallen, kann ich mir
Kursanstiege in dieser Branche gut vorstellen. Allerdings
liegen mir zu Shangri-La zu wenig Informationen vor, als dass
ich dieses Hotel speziell empfehlen könnte.


ARAFURA RESOURCES Ltd.

Eine kleine australische Minengesellschaft, die im Nothern
Territory von Australien eine Mine bis zur Produktion bringen
will. "Seltene Erden" heißt das Produkt, das abgebaut werden
soll. Es handelt sich dabei um ganz spezielle Rohstoffe, die
für bestimmte Prozesse benötigt werden. Beispiel: Lanthanum
Oxid wird von Raffinerien zum Aufspalten der Öl-Moleküle
verwendet. Wenn die Mine in Produktion geht, wird sich der
Aktienkurs vervielfachen. Andernfalls ist das Geld futsch.
Lotto kann man einfacher spielen.


BANG & OLUFSEN

Na, da haben Sie einen Juwel ausgegraben: Bang & Olufsen hat in
den vergangenen 12 Monaten ziemlich Federn lassen müssen. Der
Kurs stieg von Anfang 2004 bis Ende 2006 von 30 auf 100 Euro.
In den vergangenen 12 Monaten fiel der Kurs auf 35 Euro zurück.

Der Umsatz wächst mit 5% p.a., der Gewinn jedoch
überproportional mit 26%. Die Dividendenrendite beträgt stolze
4,4%. Das ist das KGV von 14 in Ordnung.

Doch ab hier bereiten mir die auf den Finanzportalen
aufbereiteten Zahlen Probleme: Dem Jahresgewinn von 410 Mio.
Euro steht eine Marktkapitalisierung von 400 Mio. Euro
gegenüber. Das kann nicht sein, ich kenne kein Unternehmen,
dass so wenig wert ist, dass es seinen Wert in einem Jahr als
Gewinn ausweist. Ich vermute, dass hier beim Umrechnen der
Dänischen Krone in Euro Fehler passierten - der Umsatz muss
noch durch 7 geteilt werden.

Der Blick in die Bilanz von B&O gibt mehr Aufschluss über die
Zahlen: Tatsächlich beträgt der Gewinn 410 Mio. Dänische
Kronen, also 55 Mio. Euro. So passen die anderen Zahlen dann
schon eher. Im Jahresbericht vom 8. April wird jedoch ein KGV
von 28 angegeben. Ich will Sie hier nicht mit den einzelnen
widersprüchlichen Zahlen langweilen, sondern ich will Ihnen nur
zeigen, dass die Beschaffung der Informationen zu Unternehmen,
die nicht von einer Reihe von Analysten bereits beobachtet
werden, aufwändig ist. Das allein schon macht mich als Anleger
vorsichtig.

Davon abgesehen hatte Bang & Olufsen schwer unter den
Rezessionsängsten zu leiden: Die Umsätze weltweit sind
eingebrochen. Auch die Offensiven von Matsushita (Panasonic)
und Samsung sowie von Yamaha und Sony machen Bang & Olufsen zu
schaffen: Qualität gibt es inzwischen auch bei anderen
Herstellern. B&O verliert in seinen drei Hauptmärkten Dänemark,
England und Deutschland Marktanteile.

Die Dividendenrendite scheint gesichert, zumindest reicht der
Cashflow dicke aus, um die Schulden zu bedienen und die
Dividende auszuschütten. Das macht diese Aktie interessant.
Darüber hinaus ist am Ende einer Marktkorrektur stets der eine
oder andere Gigant wie beispielsweise Sony oder Samsung auf der
Suche nach guten Markennamen zu günstigem Preis. Und das ist
bei Bang & Olufsen gegeben.


FORSYS METALS Corp.

Kanadische Uranmine, die noch um die Starterlaubnis für den
Uranabbau kämpft. Hier gilt in meinen Augen das gleiche wie für
obige australische Mine: Im Lotto können Sie mehr gewinnen, es
geht schneller und einfacher.

Wenn Sie mit dieser Aktie auf den Uranmarkt setzen wollen, dann
würde ich noch ein paar Monate warten, bis der Uranpreis
gedreht hat. Aber grundsätzlich halte ich im Uranmarkt
Zertifikate für angebracht, da die Risiken bei der
Urangewinnung für einzelnen Unternehmen sehr groß sind.


BIOTEST AG

Dieses hessische Diagnostikunternehmen hat eine lukrative Ecke
in der Pharmabranche gefunden: Die Diagnostik von Blut
hinsichtlich Immunität und allergischen Reaktionen. Weltweit
werden immerhin 1.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Die 326 Mio. Euro Jahresumsatz werden mit einer
Marktkapitalisierung von 285 Mio. Euro belegt. Ein KGV kann ich
nicht berechnen, da ich nicht einmal auf der Unternehmensseite
eine brauchbare Bilanz finde. Aber dennoch sieht das
Unternehmen recht gut aus. Der Kurs ist seit 2003 von 7 auf 43
Euro angestiegen.

Bei den Problemen der Pharmabranche im politischen Gerangel um
Preisbestimmung, Krankenkassenleistungen und Beitragssenkungen
ist ein solches Unternehmen sicherlich eine gute Alternative
als nicht-zyklische Aktie im Portfolio.


FAZIT

Sie haben eine gute Branchenstreuung: Pharma (Biotest), Energie
(Forsys), Konsumentenartikel (B&O), Rohstoffe (Arafura) und
Reise (Shangri-La) haben wenig miteinander zu tun. B&O und
Shangri-La bedienen zwar den Luxus-Trieb von Konsumenten,
agieren aber in unterschiedlichen Geschäftsfeldern. Arafura und
Forsys suchen zwar beide nach Rohstoffen, aber einmal für den
Energiesektor und einmal für generelle Anwendungen. Bei dem
derzeitigen Rohstoffboom akzeptiere ich diese leichte
Überschneidung.

Allerdings fehlt mir unter Ihren Werten die Beständigkeit. Sie
haben sich fast ausschließlich Unternehmen ausgesucht, deren
Geschäft Probleme hat oder hatte und deren Kurs unlängst
eingebrochen war. Mit Ausnahme von Biotest haben alle vier
verbleibenden Positionen schwache Geschäftsentwicklungen:
Shangri-La und B&O aufgrund der rückläufigen Umsätze, die
beiden Minen sind auf das Vertrauen der Anleger angewiesen, bis
in ein paar Jahren einmal der erste Rohstoff aus der Erde
geholt werden kann. Und beim schwindenden Vertrauen vor dem
Hintergrund der Kreditkrise kann das zu einem Problem werden.

Wenn wir jetzt einen uneingeschränkten weltweiten Aufschwung
erleben, dann können Sie mit diesem Portfolio riesige Gewinne
einfahren. Wenn die Rezession der USA jedoch etwas länger
anhält, wenn China von politischen Unruhen weiter ins Abseits
gedrängt wird, wenn der weltweite Aufschwung ins Stocken gerät,
dann können Sie bei vier Ihrer fünf Aktien heftige Verluste
erleiden. Und das wäre mir zu riskant.

Ich würde einen, maximal zwei solcher spekulativer Werte im
Portfolio halten.


===============================================================
05. LESERFRAGE: SCHIEFLAGE EINES STANDARD-LESERS
===============================================================

Ihre Fragen schicken Sie bitte an leserfragen/at/heibel-
ticker/./de. Ich werde künftig nur noch eine Leserfrage
veröffentlichen. Den Rest beantworte ich direkt. Bitte fragen
Sie mich nur zu Unternehmen mit einem Marktwert von mindestens
100 Mio. Euro bzw. USD.

=================

FRAGE:

Sehr geehrter Herr Heibel,

ich bin nach wie vor sehr unglücklich / unzufrieden über die
folgenden von Ihnen gemachten Empfehlungen im Rahmen des
„Heibel Ticker Standard":

1. Solarfabrik Kauf 03.09.07 Ein einziger Alptraum
Performance: MINUS 50%

2. CVRD Kauf 19.10.07 Performance: MINUS 5%

3. Klöckner Kauf 03.09.07 Letztendlich auch ein Alptraum
Performance: MINUS 20%

4. Technotrans Kauf 12.04.07 Schon über ein Jahr im Verlust
Performance: MINUS 40%

Bitte teilen Sie mir mit, WIE LANGE man wohl noch Geduld
aufbringen muss, bis diese Werte einmal Ihre Einstandskurse
wieder sehen.

Danke und mit freundlichen Grüßen, Florian


ANTWORT:

Tut mir leid, dass Sie den Heibel-Ticker nicht besser für Ihre
Belange nutzen konnten. Empfehlungen gebe ich jedoch nur im
Heibel-Ticker PLUS. Dort berücksichtige ich zusätzlich zur
Analyse von Einzelwerten auch die Portfolio -Zusammensetzung
und suche nach optimalen Kauf- und Verkaufszeitpunkten. Der
kostenfreie Heibel-Ticker Standard bespricht die Vergangenheit
und beantwortet Kundenfragen. Das ist eine andere
Herangehensweise als beim Heibel-Ticker PLUS. Nicht umsonst
kostet der Heibel-Ticker PLUS Geld. Ich habe Ihnen die Ausgabe
vom vergangenen Freitag an diese E-Mail angehangen, damit Sie
sich ein Bild machen können.

Zu Ihren Fragen:

SOLAR-FABRIK:

Mit meiner Solar-Fabrik Empfehlung haben Kunden des Heibel-
Ticker PLUS bis zu 100% Gewinn gemacht. Wir haben die Position
zu Kursen über 20 Euro aufgelöst. Ich kann Ihre Unzufriedenheit
nicht nachvollziehen.

Anschließend kam der gesamte Solarsektor unter Druck. Die
Solar-Fabrik notiert heute wieder unter unserem damaligen
Einstiegsniveau. Der Grund liegt in einem zweifelhaften
Investment in China: Dort wurde für eine Siliziumfabrik viel
Geld bezahlt, doch noch steht die erste Silizium-Lieferung aus.
Ein Kunde hatte mich im vergangenen Oktober auf diesen Umstand
hingewiesen und ich hatte den Hinweis damals umgehend
veröffentlicht:
http://www.heibel-unplugged.de/263,aktien-analyse-solarfabrik/


COMPANIA VALE DO RIO DOCE (CVRD)

Brasilianischer Rohstoffkonzern, weltweit der drittgrößte,
wächst mit 30% p.a. und notiert auf einem sensationell
günstigen KGV von 13. Im Rahmen der Baisse der vergangenen
Monate hat CVRD sein Kursniveau gehalten! Ich habe im Oktober
2007 im Rahmen eines Depotchecks gute Kursaussichten für CVRD
ausgesprochen und stehe auch heute noch dazu. Der Umstand, dass
diese Aktie trotz Baisse noch auf dem damaligen Niveau notiert,
ist in meinen Augen bullisch.


KLÖCKNER

Am 14.9.07 im Heibel-Ticker 07/50 riet ich zum Verkauf zu 37
Euro je Aktie. Missmanagement und ausufernde Kosten waren für
mich Grund genug, die Aktie damals nicht mehr zu favorisieren.
Das war gerade einmal 7% unter dem Kurs meiner (wieder einmal
nur im Rahmen eines Depotchecks) ausgesprochenen Empfehlung.

Heute gehen die Stahlpreise durch die Decke und der Kurs von
Klöckner steigt wieder an. Am Kopf des Unternehmens sitzt
jedoch noch das gleiche Management (CEO Dr. Ludwig), das weder
Kostenexplosion, noch Preiskorrektur ordentlich auffangen
konnte. Damit ist Klöckner für mich noch immer eine tickende
Zeitbombe. Solange die Stahlpreise steigen, und das kann nun
noch eine ganze Zeit lang der Fall sein, wird auch Klöckners
Kurs steigen. Wenn es aber irgendwelche Probleme in der Branche
geben sollte, wird Klöckner wieder einbrechen - und zwar
stärker, als alle anderen.


TECHNOTRANS

habe ich einmal im Rahmen eines Depotchecks angesehen und fand
die Geschichte recht gut (5.4.07). Der Kurs stand bei 23 Euro.
Im August wurden Absatzprobleme bekannt und das Unternehmen
versucht seither, ins Ausland zu expandieren. Das ist teuer und
gleichzeitig fielen inländische Aufträge weg. Zu diesem
Zeitpunkt stand der Kurs bei 24 Euro.

Ich habe Technotrans wie gesagt einmalig im Rahmen des
Depotchecks angesehen, weiter aber nicht verfolgt. Somit habe
ich diese Entwicklung nicht bemerkt. Da ich diese Aktie jedoch
auch nicht in das Portfolio des Heibel-Ticker PLUS aufgenommen
hatte, war dies auch nicht notwendig. Ich kann nicht ALLE
Aktien verfolgen, die ich einmal erwähnt habe. Die
kontinuierliche Verfolgung bewerkstellige ich nur mit einer
kleinen Auswahl, dazu gibt es den Heibel-Ticker PLUS.

Aus heutiger Sicht: Technotrans hat eine saubere Bilanz, keine
Schulden und ein KGV von aktuell 9. Die Dividendenrendite
beträgt 6%, das ist gut. Der Umsatz wächst nur langsam an,
daher das niedrige Bewertungsniveau. Aufgrund steuerlicher
Vorteile wird der Gewinn überproportional um 17% ansteigen. Ich
denke nicht, dass der Kurs von diesem Niveau noch weiter fallen
wird und würde vorerst halten.


TIPP

Werden Sie Abonnent des Heibel-Ticker PLUS, dann können Sie
solche ärgerlichen Depotentwicklungen vermeiden. Die Zeiten, in
denen Sie mit 30 eine Aktie ins Depot legen und mit 65
feststellen, dass sich die Aktie vervielfacht hat, sind vorbei.
Die Aktienanlage erfordert meiner Einschätzung nach 1 Stunde
Arbeit pro Woche. Ich übernehme einen Teil dieser Arbeit für
Sie im Heibel-Ticker PLUS und dafür nehme ich einen meiner
Ansicht nach geringen Obolus.

==============================================================
06. BEOBACHTETE WERTE
==============================================================

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner
Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie
aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten
Einschätzungen.

==========

Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im
Kundenbereich der Webseiten verfasst. Selten sind diese
Anmerkungen nur tagesaktuell, es reicht in der Regel, wenn Sie
einmal die Woche dort hinein schauen.

Auf der Einstiegsseite heibel-ticker.de sehen Sie im Ticker am
oberen Bildrand auf den ersten Blick, zu welchen Titel aktuelle
Anmerkungen erstellt wurden.

Hier nun die Übersicht über die offenen Positionen. Wie
angekündigt habe ich jeweils die langfristigen von den
spekulativen Positionen getrennt. Bei den langfristigen
Positionen werde ich in den kommenden Wochen jeweils eine
Risikostreuung berücksichtigen.

Weiter habe ich in Empfehlungen unterschieden zwischen denen,
die vorwiegend über die deutschen Börsen zu haben sind, und
jenen, die Sie in Ihr US-Depot kaufen sollten.

Insgesamt gibt es nun also vier Kategorien: Deutsches Depot
lang- und kurzfristig sowie US-Depot lang- und kurzfristig.

Unter „Änd" steht die Gesamtveränderung seit Empfehlung. Unter
„Woche" steht die Änderung zur Vorwoche. Unter „Empf." steht
die Empfehlung, ob diese Position zu
H - Halten,
K - Kaufen,
NK – Nachkaufen,
V – Verkaufen,
TV - Teilverkaufen ist oder mit einem
SL - Stopp Loss oder
VL - Verkaufslimit versehen werden sollte.

Firma Kürzel Kauf am 8/5 Änd.Woche Empf.

DEUTSCHES DEPOT
LANGFRISTIG
NYSE Euronext A0MLCE 16/7/07 47.10 € -17% 9% H
Apple Comp. 865985 21/1/06 120.50 € 130% 6% H
Total S.A. 850727 31/8/07 53.70 € -2% -1% H
DB Japan ETF DBX1MJ 27/2/07 31.05 € -15% 2% H
Goldbarren 100 gr. 13/10/06 1,816.00 € 17% 2% NK
Uran. PartizipatA0EQYX 12/11/07 6.12 € -24% 11% H


NYSE EURONEXT
OPTIMISTISCHE TÖNE ZUM QUARTALSERGEBNIS
Es wurde auch Zeit: Das Quartalsergebnis der NYSE hat die
Erwartungen der Analysten weit übertroffen. Der Gewinn sprang
um 53% an, die Kosteneinsparungen aus der Fusion zwischen der
NYSE und Euronext sind bereits größer als geplant (70 Mio. USD
statt 50 Mio. USD), so dass das Ziel von 250 Mio. USD
Einsparungen im laufenden Jahr nach wie vor machbar erscheint.
Die Dividende wurde um 20% erhöht. Gleichzeitig wurde ein
Aktienrückkaufprogramm bis zu 1 Mrd. USD genehmigt.

Jetzt, wo die Probleme der Fusion überwunden scheinen und die
Vorteile langsam greifen, sollte der Kurs auf ein neues
Bewertungsniveau ansteigen. Das aktuelle KGV von 27 wird dem
erwarteten Wachstum von durchschnittlich 21% p.a. für die
nächsten fünf Jahre kaum gerecht. Wer noch keine volle Position
hat, kann nun nachkaufen.


APPLE
VORFREUDE AUF 3G IPHONE TREIBT KURS WEITER AN - TEILVERKAUFEN
ÜBER 130 EUR
Apple ist das einzige Tech-Unternehmen, das noch immer
exorbitante Wachstumsraten aufweisen kann: Um durchschnittlich
23% p.a. will Apple in den nächsten fünf Jahren wachsen. Von
Marktsättigung, gestiegenem Wettbewerb oder ruinösem Preiskampf
ist bei Apple nichts zu hören. iPhones, iPods und Macs
verkaufen sich weiter wie warme Semmeln.

Das KGV steht bei 38, da ist nicht mehr viel Spiel für weitere
Kursanstiege. Und das ist, vor dem Hintergrund der
Rezessionsangst, der Finanzkrise, der nunmehr auch ansteigenden
Angst vor Exportproblemen bei ansteigendem US-Dollar, schon
erstaunlich. Sie kennen meine Faustregel: Marktführende
Wachstumsunternehmen können bis zur zweifachen
Wachstumsgeschwindigkeit als KGV haben, hier also 46. Aber
dafür muss schon alles perfekt laufen.

Ich denke, Apple steigt deswegen so kontinuierlich an, weil es
nicht mehr viele Technologieunternehmen gibt, bei denen alles
perfekt läuft. Um ehrlich zu sein: Apple war in den letzten
Wochen fast das einzige Unternehmen ohne Probleme, da die
meisten Techfirmen die Finanzinstitute als Großkunden haben und
dort wird gespart.

Doch das dürfte sich nun langsam ändern und ohne dass ich für
Apple schlechtere Geschäfte vorhersehe, erwarte ich dennoch,
dass Anleger in den kommenden Wochen wieder mehr Techaktien zur
Auswahl haben werden.

Ein zweiter Faktor ist die bevorstehende Markteinführung des
iPhones mit UMTS (oder auch 3G genannt). Bei Apple sorgte die
Vorfreude auf ein neues Produkt schon immer für starke
Kursanstiege. Nach der Markteinführung sinkt der Kurs dann. Ich
denke, dies wird auch diesmal so ablaufen. Das 3G iPhone wird
vermutlich im Juni auf den US-Markt kommen.

Und zu guter Letzt ist der Sommer immer eine saure Gurken Zeit
für Apple. Erst im Herbst beginnt der Kurs wieder zu steigen.
So habe ich es die vergangenen beiden Jahre beobachtet, egal
was für positive Meldungen aus dem Hause Apple veröffentlicht
wurden.


Vor diesem Hintergrund würde ich unsere derzeit bestehende
volle Position bis zur iPhone Einführung im Juni auf eine halbe
Position verkleinern. Ich würde in zwei Schritten verkaufen:
Einen ersten Teil kurz vor dem Erreichen neuer Höchstkurse bei
130 Euro, und den zweiten Teil direkt bei der iPhone-
Einführung.


URANIUM PARTIZIPATION
URANKÄUFER WARTEN AB
Während der Preisanstieg des Urans von 9 auf bis zu 136 USD/lb
im vergangenen Jahr auch durch Hedgefonds und andere
Investmentvehikel wie unser Uran Partizipationspapier verstärkt
wurde, wird nun von den Urankunden, meist
Atomkraftwerkbetreiber, ein Preisboden abgewartet, bevor man
wieder zuschlägt. Uran wird meist mit langfristigen
Rahmenverträgen gekauft, die Laufzeit beträgt meist mehr als
drei Jahre. Während der Spotpreis, also der Preis für die
sofortige Einmallieferung, inzwischen auf 65 USD/lb gerutscht
ist, verharrt der langfristige Preis noch immer bei 90 USD/lb.

Wenn der Boden einmal gefunden wurde, dann werden wieder eine
Reihe von Verträgen abgeschlossen und die Preise werden
nachhaltig steigen. Doch bis das soweit ist, können noch ein
paar Monate vergehen. Wir warten ab.



SPEKULATIV
Matsushita 853666 27/2/07 14.80 € 1% -3% H
Yamana 357818 2/7/07 9.53 € 19% 18% H
Uranium One A0MU9G 21/9/07 2.95 € -61% -2% H
eBay 916529 28/12/07 19.55 € -9% -4% H
Solarworld 510840 5/5/08 33.78 € -1% -1% H


YAMANA GOLD
GEWINNVERDOPPLUNG
Yamana hat den Gewinn des 1. Quartals gegenüber dem Vorjahr von
27,4 Mio. USD auf 63,1 Mio. USD mehr als verdoppelt. Der höhere
Goldpreis und, wie Sie wissen in meinen Augen viel wichtiger,
mehr Goldförderung haben den Gewinn explodieren lassen.

Ok, Yamana hat fleißig Aktien ausgegeben und damit muß der
Gewinn auf mehr Schultern verteilt werden. Von 14 Cents im
Vorjahresquartal ist der Gewinn je Aktie damit nicht ganz
verdoppelt worden, sondern stieg nur auf 20 Cents je Aktie.
Analysten hatten jedoch nur mit 14 Cents je Aktie gerechnet.

Die Aktie ist heute um 5% angesprungen. Mit Nachkäufen müssen
wir nun wohl noch etwas warten.


MATSUSHITA
WACHSTUM IN SICHT - HALTEN
Ich möchte nochmals auf das Quartalsergebnis von Matsushita zu
sprechen kommen, das vor einer Woche veröffentlicht wurde. Mit
diesem Quartalsergebnis hat Matsushita sich aus der
Belanglosigkeit verabschiedet und spielt nun wieder in der
Oberliga mit. Insbesondere nachdem Sharp und Ricoh die LCD-TV-
Herstellung eingestellt hatten, war die Verunsicherung groß, ob
sich damit überhaupt Geld verdienen lässt.

Doch sowohl der Umsatz, als auch der Gewinn im Ende März
abgelaufenen Geschäftsjahr 2008 lag über den Erwartungen.
Darüber hinaus hat Matsushita ein Gewinnwachstum von 10% für
das gerade begonnene Geschäftsjahr prognostiziert. Eine solche
Prognose, trotz des anziehenden Yen-Wechelkurses, macht Mut.

In den vergangenen Tagen haben gleich vier Banken ihre
Bewertung für Matsushita herauf gestuft. Damit findet sich
Matsushita nun in den Listen der Kaufempfehlungen für
asiatische Aktien und dürfte in den kommenden Wochen weiter
ansteigen.

Wir haben, wie angekündigt, nach dem Überspringen der 15 Euro
unsere Position etwas verkleinert. Den Rest halten wir nun
vorerst.


US-DEPOT
LANGFRISTIG
Google GOOG 20/10/06 $583.01 36% -2% H
Bunge BG 31/10/07 $118.74 10% 7% H
Japan ETF EWJ 27/2/07 $13.34 -11% 0% H
Gold&SilberfondsCEF 13/10/06 $12.28 51% 4% H

SPEKULATIV
Transocean RIG 19/1/07 $157.30 110% 8% H
Lundin Mining LMC 12/5/07 $7.78 -36% 18% H
Royal Gold RGLD 22/10/07 $29.26 5% 6% H
Freeport McMoRanFCX 15/11/07 $118.07 29% 9% H
Oil Service HoldOIH 18/12/07 $207.13 18% 8% V
iShares EmergingEEM 10/3/08 $148.21 12% 0% K


LUNDING MINING
SELBST MÜLL WIRD NACH METALLEN DURCHSUCHT
Lundin baut für seine portugiesische Neves-Corvo Mine eine
Produktionsanlage für 11,5 Mio. Euro, die aus den seit 1988
angefallenen Abfällen Kupfer, Zink und Silber gewinnen soll.
Schon im zweiten Halbjahr 2009 soll die Anlage in Betrieb
gehen. Es ist ein klares Zeichen, dass auch langfristig mit
weiter steigenden Rohstoffpreisen gerechnet wird, denn sonst
würde man nicht nach den Resten suchen, die zuvor zum Ausschuss
gehörten.

Der Kurs von Lundin ist in dieser Woche um 18% angesprungen.
Die Meldung von dieser Produktionsanlage ist dafür meines
Erachtens nicht verantwortlich, vielmehr reicht schon eine
Abnahme der Hiobsbotschaften, wie von mir prognostiziert. Das
Schlimmste ist überstanden und wer noch nicht in Lundin
investiert war, hat dies in dieser Woche zu erhöhten Preisen
nachgeholt. Halten.


ROYAL GOLD
FÜR DIE ZUKUNFT GERÜSTET
Royal Gold hat sein Quartalsergebnis veröffentlicht. Während
der Umsatz im Vergleich zum vorigen Quartal um 74% angesprungen
ist und der Gewinn ebenfalls kräftig ansprang, sorgte die
Wandelanleihe dafür, dass weniger Gewinn je Aktie übrig blieb.
Zum 31.3.08 wurden die Wandelanleihen in Aktien getauscht, die
Anzahl der ausstehenden Aktien erhöhte sich von 24 Mio. auf 30
Mio.

Mit dem durch die Ausgabe der Wandelanleihen eingenommenen
frischen Kapital wurden neue Goldrechte gekauft, dies führte
zur exorbitanten Umsatzsteigerung.

Der Kurs hat negativ auf diese Meldung reagiert. Ich bin der
Ansicht, dass nun die verwässernden, negativen Folgen der
Wandelanleihe ausgestanden sind. Royal Gold steht nun mit einem
wesentlich größeren Portfolio an Goldrechten da und wird in den
kommenden Quartalen ordentlich damit verdienen. Ich bleibe also
bei Royal Gold dabei.


Quellen: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen
von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com

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Stephan Heibel
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nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
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Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
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Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über
die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer
Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen
Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
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