Heibel-Ticker 08/30 - Das Ende der Baisse wird nicht offiziell ausgerufen

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01.08.2008:
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H E I B E L - T I C K E R S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

3. Jahrgang - Ausgabe 30 (01.08.2008)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
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(-;______________________________________________;-)

I N H A L T

01. INFO-KICKER: NUTZEN SIE WOCHENENDGEWIITER ZUM LESEN
02. SO TICKT DIE BÖRSE: ABGELTUNGSSTEUER SUBVENTIONIERT FONDS
03. AUSBLICK: SOLIDER DIVIDENDENTITEL ZUM SCHNÄPPCHENPREIS
04. DEPOT-CHECK: WIE GUT IST IHRE RISIKOSTREUUNG?
SAP, NOKIA, STATOIL, APPLE, ALLIANZ
05. LESERFRAGE: AKTIENANALYSE AM BEISPIEL VON MC GRAW HILL
06. BEOBACHTETE WERTE
07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
08. AN-/ABMELDUNG

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01. INFO-KICKER: NUTZEN SIE WOCHENENDGEWIITER ZUM LESEN
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Liebe Börsenfreunde,

nutzen Sie die Gewitter am Wochenende, um die heutige Ausgabe
zu lesen: Im Kapitel 02 habe ich endlich meine Meinung zur
Abgeltungssteuer formuliert. Lange habe ich nach Lösungen
gesucht und nun habe ich immerhin eine gefunden, wenngleich sie
auch nicht für alle passt. Doch ich denke, dass damit ein Teil
der Ungerechtigkeit ausgeglichen werden kann.

Im Ausblick habe ich meine Einschätzung darüber begründet, dass
wir den Boden der Baisse gesehen haben. Anschließend habe ich
Ihnen eine Aktienempfehlung aus der Logistikbranche
ausgearbeitet, die ich für eine gute Komponente in einem
langfristigen Depot halte. Und zuletzt gibt es noch
Übernahmephantasie: Zunächst dementiert, dann indirekt
zugegeben und abgeblasen... ich denke, da wird noch was kommen.

Der heutige Depotcheck untersucht ein Portfolio, wie es jeder
von Ihnen haben könnte: Einige alte Positionen aus der Zeit um
die Jahrtausendwende und ein paar interessante aktuelle Werte.
Insgesamt eine gute Mischung, wenngleich ich einen Titel
austauschen würde.

In der Leserfrage gebe ich Ihnen detailliert Auskunft (mit
Links), wie ich bei einer Aktienanalyse vorgehe. Da finden Sie
bestimmt noch den einen oder anderen Hinweis darüber, wie die
frei verfügbaren Informationen zu interpretieren sind.

Also, ohne mich selbst loben zu wollen, aber die heutige
Ausgabe hat es ganz schön in sich. Ich hoffe, Sie finden am
Wochenende einen Regenschauer lang Zeit, sie zu lesen :-)

An der Deutschen Börse hat der Regenschauer schon am Ende des
Tages stattgefunden: Die Kurse sind vor dem Wochenende
eingebrochen. Eine gute Gelegenheit, sich Kaufkandidaten
anzuschauen. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief/at/heibel-ticker/./de.

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02. SO TICKT DIE BÖRSE: ABGELTUNGSSTEUER SUBVENTIONIERT FONDS
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ENDE DER BAISSE

Nicht dass ich stolz drauf bin, aber ich kann es mir so
leichter merken: Die Baisse 2008 wurde ab meinem 40. Geburtstag
beendet. Wir haben jetzt noch einige Zeit, bis sich diese
Erkenntnis am Markt durchsetzen wird. Und in dieser Zeit wird
es erneut zu heftigen Schwankungen, gegebenenfalls zu einem
erneutem Test der Tiefs vom 15. Juli kommen, aber tiefer
sollten wir meiner Ansicht nach nicht mehr rutschen.

Ich weiß, ich habe im vergangenen halben Jahr des öfteren
gesagt, dass wir die Tiefstkurse gesehen haben. Doch so ganz
unrecht hatte ich damit nicht: Zum Crash, wie von vielen
prognostiziert, der den DAX auf 5.300 führt, ist es nicht
gekommen.

Sie werden sich wundern, warum ich mir diesmal so sicher bin.
Ich werde es Ihnen im nächsten Kapitel begründen. Wir werden in
den nächsten Wochen unser Depot umstrukturieren und bestimmte
Positionen aufstocken. Dabei wird es allerdings zu einem
wesentlichen, strategischen Wechsel kommen, denn die Lieblinge
der vergangenen Monate haben vorerst einmal ausgedient. Wer von
Ihnen also nicht den Heibel-Ticker PLUS abonniert hat, jetzt
ist der Zeitpunkt, um einmal zumindest hineinzuschnuppern.


WOCHENRÜCKBLICK

Die Woche begann mit einem Paukenschlag: Am Montag brach der
Dow Jones um 2,3% ein. Doch noch bevor die Anleger ihre Wunden
lecken konnten, stürmte der US-Index am Dienstag schon wieder
um 2% nach oben. Und am Mittwoch folgte noch ein Kursplus von
1%. War es das? War das der Startschuss für die Rallye? Nun,
damit auch der letzte Anleger die Nerven verliert, wurde der
Dow Jones am gestrigen Donnerstag nach einem überwiegend
ruhigen Handelsverlauf in der letzten Stunde um 1,8%
ausverkauft.

Kein Wunder also, dass heute früh wieder in allen Medien zu
hören ist, wie schlecht die Konjunktur ist und wenn sie es
nicht schon sein sollte, dann wird sie es bestimmt! Und wenn
auch die Konjunktur in Deutschland nicht ganz so schlimm ist,
wenn man den jüngsten Zahlen glaubt, dann ist bestimmt die USA
ziemlich schlecht dran, oder? Nun, Sie merken, den Bären gehen
die Argumente aus. Wir wissen doch inzwischen schon, dass wir
konjunkturell schwere Zeiten zu meistern haben.

Ich bin mal gespannt, wie weit die Bären diesmal die Indizes
noch nach unten prügeln können. Doch in einem bin ich mir recht
sicher: Die Tiefststände vom 15. Juli werden wir nicht noch mal
sehen. Vorher gibt es viele langfristig orientierte Anleger,
die inzwischen gemerkt haben, dass sich die Rahmenbedingungen
gebessert haben und die entsprechend jetzt bei günstigen Aktien
zugreifen.

Im Wochenvergleich konnten die Indizes mit leichtem Plus
schließen. Ein Grund dafür ist der weiterhin rückläufige
Ölpreis. Ein anderer Grund dafür ist der weiterhin fallende
Euro bzw. steigende US-Dollar. Schauen Sie selbst.


INDIZES 31/7/08

Dow Jones 11,378 0.3%
NASDAQ 2,325 2.0%
S&P 500 1,267 1.2%
DAX 6,479 0.6%
Nikkei 13,376 0.3%
Euro/US-Dollar 1.5618 -0.4%
Euro/Yen 168.22 0.4%
10-Jahre-US-Anleihe 3.98% 0.0
Umlaufrendite Dt 4.50% -0.2
Feinunze Gold USD $912.85 -2.1%
Fass Crude Öl USD $124.51 -0.8%

Die kräftigste Bewegung hat der Goldpreis gemacht. Ich habe
eine ganz eigene Theorie, was das bedeutet: Das Kapital, das
während der US-Immobilien-, Liquiditäts- und Finanzkrise im
Gold seinen sicheren Hafen gefunden hat, wird nun wieder aus
dem Goldmarkt abgezogen. Der Goldbulle ist zunächst einmal
geschwächt.

Soweit der heute kurze Rückblick, ich habe mich in den letzten
Wochen mit einem ganz anderen Thema beschäftigt: Die
Abgeltungssteuer.


ABGELTUNGSSTEUER: SUBVENTION FÜR INKOMPETENTE FONDS

Eine Meisterleistung der Finanzbranche: Der Privatanleger wird
geschröpft, nur wer sein Vermögen bedingungslos an seinen
Finanzverwalter, seine Bank oder seinen Vermögensverwalter
überweist, kann der ungerechten Mehrfachbesteuerung seiner
Altersvorsorge entgehen. Eine eigenverantwortliche
Altersvorsorge ist nach der heute vorgesehenen Rechtlage dann
nur mit Nachteilen möglich.

Warum so harte Worte? Nun, weil ich nunmehr seit Monaten
versuche, einen Weg zu finden, den Privatanleger in eine
Position zu bringen, in der er nicht benachteiligt ist. Das
Resultat meiner Bemühungen: Ab einem Vermögen von 300.000 Euro
gibt es legale, blütenreine Lösungen, diesen Nachteil zu
umgehen. Jeder, der weniger aufbringt, wird an den Kosten der
Alternativlösungen scheitern.

Ich werde es heute nicht bei solchen Pauschalrufen belassen,
sondern zeige Ihnen nun, was ich genau damit meine.

Nehmen wir einmal an, Sie sind ein erfolgreicher Kleinanleger
mit einem Vermögen von 100.000 Euro. „Es ist keine Schande, arm
zu sein", würde der Schweizer Bankbeamte bei diesem Betrag
ausrufen. Doch je nach Alter ist ein Vermögen von 100.000 Euro
ein sehr stolzer Betrag, der über die Zeit zu einer guten
Altervorsorge heranwachsen kann.

Nun nehmen wir einmal an, dieses Geld wird für die nächsten 20
Jahre nicht benötigt und kann also langfristig angelegt werden.
Sie kennen meine Einstellung: Ein individuell verwaltetes
Aktiendepot kann stets mehr Rendite erzielen, als ein großer
Fonds. Wenn Sie selbst Ihre Vermögensverwaltung in die Hand
nehmen, dann lernen Sie dabei, dann können Sie Ihr Vermögen am
besten auf Ihre Bedürfnisse abstellen und dann können Sie auch
Ihr eigenes, branchenspezifisches Wissen einbringen. So ist es
auch einem Börsenlaien möglich, besser abzuschneiden, als ein
großer Fonds, dessen Fondsmanager an die Interessen der
Unternehmensleitung gebunden ist.

Doch es ist nicht damit getan, eine Aktie zu kaufen und 20
Jahre zu warten. Diese Zeiten sind in der immer
schnelllebigeren heutigen Zeit vorbei. Das haben unsere Väter
und Großväter vielleicht noch so handhaben können, doch heute
muss man doch ab und zu eine Aktie auch einmal verkaufen.

Der Dow Jones Index wurde 1895 beispielsweise mit 12
Unternehmen gestartet. Die 12 größten Unternehmen der USA waren
darin enthalten. Die Bluechips, denen man niemals einen
Misserfolg zutrauen würde. Bluechips, die Jahr für Jahr besser
werden. So denkt man zumindest. Fakt ist, dass heute nur noch
eine von den damaligen 12 Unternehmen im Dow Jones Index
enthalten ist, der inzwischen sogar die 30 größten US-
Unternehmen umfasst. Die anderen 11 wurden fusioniert,
zerschlagen, gekauft oder gingen pleite.

Es ist also sinnvoll, sein Depot regelmäßig umzustrukturieren.
Die Transaktionskosten sind heutzutage ohnehin so gering, dass
man dies ruhig häufiger machen kann. Mit ein paar spekulativen
Positionen und einigen Langfristanlagen gehe ich einmal davon
aus, dass das Depot einmal pro Jahr umgeschlagen wird. Da ich
für unser Beispiel einen erfolgreichen Anleger nehmen möchte,
gehe ich von einem Jahresgewinn von 15% aus. Wir brauchen hier
nicht zwischen Dividenden und Kursgewinnen zu unterscheiden, da
diese gleich besteuert werden.


KAPITALENTWICKLUNG EINES PRIVATANLEGERS

Mit der Einführung der Vergeltungssteuer wird bei jedem
Umschichten der Positionen 25% Vergeltungssteuer auf den Gewinn
fällig. Wenn Sie also im ersten Jahr aus ihren 100.000 Euro
15.000 Euro Gewinn erzielen, dann müssen Sie davon ein Viertel,
also 3.750 Euro an den Staat abführen. Vergelt's Gott.

Nach dieser Rechnung vermehren Sie Ihre 100.000 Euro nach 15
Jahren auf 494.880,45 Euro.


UNGERECHTER VORTEIL DER FONDS

Fonds hingegen haben es da leichter. Sie brauchen bei
Umschichtungen nicht direkt Steuern abführen. Die
Vergeltungssteuer fällt erst an, wenn der Kunde seine
Fondsanteile ausgezahlt haben möchte. Also einmalig am Ende der
Laufzeit.

Nehmen wir einmal an, Sie finden einen Fondsmanager, der
jährlich seine 15% erwirtschaftet (ich kenne keinen solchen),
dann würde dieser nach 15 Jahren auf ein Fondsvermögen von
813.706,16 Euro kommen. Dies wird ausgeschüttet und es werden
25% Vergeltungssteuer vom Kunden abgeführt. Übrig bleiben dann
noch 635.279,62 Euro. Das sind 28,4% mehr als beim
Privatanleger. Zu der Differenz kommt es aufgrund des aus dem
Zinseszinz-Effekt bekannten Umstands, dass in unserem Beispiel
das an das Finanzamt frühzeitig abgeführte Kapital nicht mehr
für den Anleger arbeiten kann.

Ich verstehe nicht, warum Fonds in dieser Weise bevorzugt
werden. In meinen Augen hat die Finanzbranche da ziemlich gute
Lobbyarbeit geleistet. Mit einer gerechten, breiten Steuer hat
das nichts zu tun.


GEFÄHRLICHE BAUERNFÄNGEREI DER FONDSBRANCHE

So einfach und nachvollziehbar diese Rechnung ist, sie
verschweigt, dass 80% der Fondsmanager schlechter abschneiden
als der Markt. Wenn Sie also in den Vorteil der Steuerersparnis
kommen wollen, dann müssen Sie sich mit Fondsmanagern
auseinander setzen, die nicht Ihre Interessen, sondern die
Interessen ihres Hauses verfolgen. Und diese Interessen, das
hat die Geschichte, haben vielfache Studien und Analysen
inzwischen gezeigt, stehen Ihrem Interesse auf
Kapitalvermehrung entgegen.

Es bleibt für mich dabei: Ich zahle gerne Steuern, wenn ich
Gewinne habe. Und ich zahle viel lieber viel Steuern, als
wenig, denn es zeigt, dass ich gut angelegt habe.


DIE LÖSUNG FÜR VERMÖGEN AB 300.000 EURO

Ich habe mir tatsächlich die Hacken wund gelaufen auf der Suche
nach einer Lösung für Sie, liebe Leser. Denn ich weiß aus Ihren
Leserbriefen, dass die meisten von Ihnen über Depots zwischen
50.000 und 200.000 Euro verfügen. Doch alle Lösungen, die
sauber sind, ohne Kompromisse einzugehen, kosten ein wenig
Geld.

Die Lösung ist ganz einfach: Sie gründen eine Firma und zahlen
Ihr Vermögen als Gründungskapital ein. Firmenzweck ist die
Kapitalvermehrung, Sie sind der Geschäftsführer. Dem Finanzamt
geben Sie diese Firma ordnungsgemäß als Beteiligung an. Damit
ist das Finanzamt über alles informiert.

Nun legen Sie das Kapital an, genau wie früher. Sie
erwirtschaften jährlich 15%, wie im obigen Beispiel und teilen
dies ihrem Finanzamt jährlich mit. Das Finanzamt sieht also,
dass Ihr Vermögen jährlich um 15% wächst, sieht aber auch, dass
es in einer Firma gebunden ist. Es wird somit keine Steuer
fällig.

Nach 15 Jahren lösen Sie die Firma auf und zahlen sich das Geld
aus. An das Finanzamt führen Sie ordnungsgemäß 25%
Vergeltungssteuer ab und sind somit genauso gut gestellt, wie
ein gleichguter Fonds.

Der Haken an dieser Sache sind die Verwaltungskosten für
Jahresabschluss der Firma und die Unternehmenssteuer. Je nach
Rechtsform und Gebiet fällt hier einiges an Kosten an.

Die Lösung, die ich ausgearbeitet habe, ist zumindest günstiger
als alles, was ich bei Banken gesehen habe. Eine Firmengründung
in der Schweiz würde rund 1.500 Euro kosten. Anschließend
fallen jährlich mindestens 4.000 Euro an Unternehmenssteuern,
Verwaltungskosten usw. an. Für ein Depot mit 100.000 Euro ist
dieser Betrag ähnlich der Vergeltungssteuer. Es lohnt sich also
kaum, kostet aber eine Menge Aufwand.

Für Vermögen ab 300.000 Euro ergibt sich mit diesem Verfahren
ein um 30% höherer Endbetrag, als wenn Sie jährlich die
Spekulationssteuer abführen. Und bei einem Startkapital von 1
Mio. wird der Vorteil noch größer. Das liegt daran, dass die
Fixkosten der Verwaltung recht hoch sind, die variablen Kosten
wie Unternehmenssteuer jedoch bei wachsendem Kapital nur gering
ansteigen.

Das beste übrigens, diese Zahlen stimmen für Vermögen, die ab
dem nächsten Jahr entsprechend angelegt werden. Wer in diesem
Jahr noch sein Vermögen in eine Gesellschaft einbringt und
seine Gesellschaftsanteile fortan ordnungsgemäß angibt, der
kann aufgrund des Bestandsschutzes die vollständige
Vergeltungssteuer sparen, egal wie lange er das Vermögen in der
Gesellschaft belässt. Der Vorteil gegenüber Vermögen, die in
Deutschland bleiben, wächst dann auf über 50% an.

Da haben wir gerade die Steuerfahndung mit dem ehemaligen
Postchef Zumwinkel über alle Fernseher ins Wohnzimmer getragen,
und da verabschiedet die Bundesregierung das nächste Paket, das
vermögende Deutsche geradezu dazu auffordert, ihr Vermögen ins
Ausland zu verschieben, wenn Sie nicht gegenüber Fonds
benachteiligt werden wollen.

Naja, immerhin hat Vater Staat nun eine legale Möglichkeit
gefunden, Steuern im Ausland zu sparen. Das ist ja auch schon
mal was. Und


FAZIT

Wie eingangs gesagt, es ist leider wieder einmal so, dass der
Kleinanleger die Zeche zahlt. Fonds werden
ungerechtfertigterweise besser gestellt, obwohl sie diese
Subvention nicht verdienen. Im Gegenteil.

Wenn Sie weitere Fragen zu dem von mir ausgearbeiteten Konzept
haben, schreiben Sie mir einfach eine E-Mail. Sie sollten sich
beeilen, denn nur wenn Sie in diesem Jahr noch eine
entsprechende Lösung umsetzen, können Sie die Vergeltungssteuer
vollständig sparen.


Doch nun zu den heute brennenden Fragen: Wie geht es weiter mit
der Börse: War mein Geburtstag wirklich der Boden dieser Baisse
oder werden es die Bären schaffen, Panik zu verbreiten? Welche
Branchen werden als nächstes profitieren, welche sollten in den
nächsten Wochen gemieden werden?

Die Antworten darauf finden Sie im nächsten Kapitel. Darüber
hinaus stelle ich Ihnen eine Branche und insbesondere ein
Unternehmen vor, das in den nächsten Wochen besonders
profitieren dürfte. Denn nirgends sonst hat der hohe Ölpreis
seine Spuren so stark hinterlassen und aufgrund eines
(un)glücklichen Umstands ist diese Aktie noch nicht abgehoben.


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03. AUSBLICK: SOLIDER DIVIDENDENTITEL ZUM SCHNÄPPCHENPREIS
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Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.

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In den vergangenen Monaten habe ich das Angebot insbesondere
für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS deutlich
verbessert. Im Kundenbereich im Internet gibt es nun

- täglich aktuelle Einschätzungen zu den Meldungen, die
unsere offenen Positionen betreffen

- einen Chart für jede offene Position, um die Kurssituation
schneller zu erfassen

- die Möglichkeit, sämtliche Kommentare und Analysen zu den
einzelnen Empfehlungen sowie zu den Indizes, Währungen und
Rohstoffen Gold & Öl als PDF Datei herunterzuladen

- die Möglichkeit, nur die 10 neuesten Kommentare zu den offenen
Positionen anzeigen lassen.

- Sie können sich aus den empfohlenen Werten Ihr eigenes
Musterportfolio zusammenstellen, um gezielter und schneller
die für Sie relevanten Neuigkeiten zu sehen.

Weiterhin erhalten meine Kunden eine übersichtliche Tabelle
über alle offenen Positionen mit der jeweiligen
Wochenperformance sowie Performance seit Empfehlung und
mit einer Übersicht über die anstehenden Aktivitäten wie
Stopp Loss nachziehen oder verkaufen bzw. kaufen.

Der Heibel-Ticker wird bis auf weiteres als "nur-Text" E-Mail
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04. DEPOT-CHECK: WIE GUT IST IHRE RISIKOSTREUUNG?
SAP, NOKIA, STATOIL, APPLE, ALLIANZ
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Nur wer ein diversifiziertes Portfolio hat, wer also in seinem
Depot eine gesunde Risikostreuung verwirklicht hat, wird bei
plötzlichen Korrekturen wie in diesen Tagen dennoch gut
schlafen können. Spekuliert wird hier im Heibel-Ticker nur mit
einem kleinen Teil des Vermögens. Der Rest wird auf solide Füße
gestellt.

Es folgt nun eine Analyse auf Risikostreuung von den 5 größten
Positionen eines Lesers. Dabei werde ich weniger auf die
einzelnen Werte eingehen, als viel stärker auf die Branchen, in
denen sie wirtschaften. Schicken Sie mir Ihre 5 größten
Positionen an Depotcheck/at/heibel-ticker/./de. Bitte
unterschreiben Sie mit Ihrem Vornamen und der Stadt, in der Sie
leben. Diese Information wird dann veröffentlicht.

==========

FRAGE:

Lieber Stephan,

nachträglich noch alles Gute zu Deinem 40. Geburtstag.

Kannst Du bitte einmal einen Blick auf meine fünf größten
Positionen werfen? Da ich mir ein Portfolio anschaffen möchte,
das ich in den nächsten Jahren aufgrund der Abgeltungssteuer
möglichst wenig anfassen möchte, interessiert mich vor allem
die langfristige Perspektive. Ich denke auch, dass derzeit ein
günstiger Zeitpunkt gekommen ist, um mein Depot langfristig
aufzustellen.

Hier die Positionen:

SAP
Nokia
Statoil Hydro
Apple
Allianz

Ich freue mich schon auf Deine Analyse, besten Dank dafür.

Freundliche Grüße, Rosi aus Berlin


ANTWORT:

Vielen Dank für die Glückwünsche.

Ja, auch meiner Ansicht nach bieten sich die nächsten Wochen
an, um das Depot für die Abgeltungssteuer auszurichten als auch
um langfristige Positionen einzugehen.

SAP

Die Investitionsphase ist vorerst abgeschlossen, jetzt wird
gemolken. So würde ich die Unternehmensentwicklung der
Softwareschmiede für Unternehmenssoftware derzeit
charakterisieren. Nachdem vor einigen Jahren Ocacle immer
wieder zur Aufholjagd ansetzte, konnte SAP seinen
Hauptwettbewerber nunmehr seit zweieinhalb Jahren auf Distanz
halten. Immer neue Innovationen zur Verbesserung der Software
sowie immer neue Kampagnen und Kampfpreise haben ihre Wirkung
nicht verfehlt. Der Marktanteil von SAP ist seither
kontinuierlich auf derzeit ein Drittel weltweit angewachsen.

Das KGV steht derzeit bei 20, der Umsatz wächst mit 10% p.a.
an. Bei der Verkündung des Quartalsergebnisses diese Woche hat
CEO Kagermann angekündigt, die Gewinnmarge auszuweiten, der
Gewinn wird also überproportional steigen: Es wird gemolken.

Stünden die Zeichen auf Rezession, dann würde ein Unternehmen
wie SAP wohl kaum die Gewinnmargen ausweiten können.
Preisanhebungen würden vom Kunden nicht mitgemacht. Ich sehe
dies also als ein gesundes Zeichen für die Zukunft von SAP.

Der Kurs von SAP ist aufgrund dieser Meldung von 34 auf 37,30
Euro um 10% angesprungen. Doch notiert der Kurs noch immer
deutlich unter seinem Allzeithoch aus dem Jahr 2006 von 48
Euro.

Vor gut einem Jahr habe ich SAP zuletzt analysiert, damals habe
ich geraten, die Aktien zum damaligen Kurs von 42 Euro zu
verkaufen. Seither war die Aktie bis auf 30 Euro gefallen.
Grund war die teure Übernahme der französischen Softwarefirma
Business Objects für 6,7 Mrd. Euro. Es war die größte Übernahme
der Firmengeschichte von SAP und für ein Unternehmen, das sich
mit solchen Themen nicht so gut auskennt, war zu erwarten, dass
die Integration dieser Übernahme einige Probleme aufwerfen
würde. Außerdem war dadurch die Barkasse SAPs geplündert, die
Entscheidung zur Übernahme war kein Versuch sondern es gab
keinen Weg zurück.

Die Aussagen von CEO Kagermann sind das erste Zeichen dafür,
dass die Integration gut verläuft. Ich denke, wir werden in den
nächsten Monaten noch häufiger positive Überraschungen von SAP
erleben und würde daher auf dem aktuellen Kursniveau sogar noch
kaufen.

In den Analysen von Bankanalysten lese ich Skepsis darüber,
dass SAP durch die Ausweitung der Gewinnmarge seine
Innovationskraft verlöre. Denn, wenn das Unternehmen nun melken
würde, gebe es kaum noch Investitionen in die Zukunft.

Das ist Quatsch! SAP hat soeben eine Mega-Investition gestemmt
und kehrt nun wieder zurück zu den gewohnt hervorragenden
Gewinnmargen dieser Branche. Für mich ist das also die Rückkehr
zur Normalität und noch lange nicht das Verfallen in
Flegmatismus.


NOKIA

Oh, Nokia ist schwer. Wenn Nokia eine gute Produktpalette auf
den Markt bringt, dann steigt der Kurs. Oft genug lag Nokia
aber auch schon daneben und verlor Marktanteile an Motorola,
Sony Ericsson, Samsung oder nun auch an Research in Motion und
Apple.

Machen wir den Selbsttest: Ich telephoniere seit 2 Jahren mit
einem Samsung SGH-P300 und ist so zufrieden, dass er sich noch
kein neues Handy besorgte, obwohl die Vertragsverlängerung
anstand. Meine Frau hat sich diese Woche ein Sony Ericsson
W910i bestellt. Nokia war einfach nicht schick genug.

Die nächste Anschaffung wird das Apple iPhone sein, sobald es
von Vodafone angeboten wird. Denn, wenn Ihr Autor vom Telephon
zum Klein-PC migriert, dann richtig. Und da ist das iPhone
einfach besser als alle anderen.

Kurz gesagt: Derzeit kann Nokia mit den High-End Geräten nicht
mithalten, denn technologisch ist Apple einfach eine Nasenlänge
voraus. Und bei normalen Telephonen unterscheiden sich die
Qualitäten nur noch minimal, es geht hier in erster Linie ums
Design. Und auch hier kann Nokia nicht punkten.

Bleibt der Markt für billige Massenprodukte, die in die
Schwellenländer verkauft werden. Das ist derzeit die
wachstumsträchtigste Sparte von Nokia. Doch bei diesen
Produkten sind die Margen eng, die Konkurrenz ist hart.

Schauen wir uns einmal die Bilanz an: Die Kapitalrendite ist in
den vergangenen Jahren von 14 auf 19% gestiegen. Das sieht auf
den ersten Blick gut aus, aber es wurde nicht durch größere
Gewinnmargen erzielt, sondern durch eine drastische
Verringerung des Eigenkapitals. Nokia arbeitet also verstärkt
mit Krediten und erzielt damit nun höhere Gewinne für das
verbleibende Eigenkapital. Das ist zwar kurzfristig schön, aber
langfristig nicht haltbar.

Aktuell notiert die Aktie auf einem KGV von 11. Zusätzlich wird
eine Dividendenrendite von 3,2% ausgeschüttet. Das sind
attraktive Werte. Doch das Umsatzwachstum von nur 6% und die
parallele Gewinnentwicklung lassen ein viel höheres
Bewertungsniveau kaum zu.

Alles in allem sieht es für mich so aus, als sei die Aktie fair
bewertet. Die Frage ist nun, was wird Nokia als nächstes tun?
Wie wird Nokia sich in der Zukunft behaupten?

Nun, kürzlich hat Nokia den Landkartenanbieter Navtec gekauft.
Die Richtung ist also klar: Nokia möchte mit GPS-Funktionen
wieder in den High-End Bereich der Mobiltelephone.

Gleichzeitig hat Nokia bereits zwei Plattformen im Internet
aufgebaut, auf die Nokia-Handybesitzer über das Handy direkt
zugreifen und Musik oder Spiele herunterladen können. Ist also
ein GPS-Handy mit kostenpflichtigen Internetinhalten die
Zukunft für Nokia?

Zumindest ist es ein gangbarer Weg. Ich kann mir gut
vorstellen, das Nokia mit seiner einfachen,
bedienerfreundlichen Menueführung die Massen dazu bekommt, mit
dem Handy im Internet einzukaufen. Aber in Apple, Research in
Motion, Sony Ericsson und Samsung hat Nokia fähige
Wettbewerber, es wird also nicht leicht.

Bisher hat es Nokia noch immer geschafft, es gibt also keinen
Grund, Nokia zu verkaufen. Doch was bisher war, das hilft in
der Zukunft kaum. Es gibt also auch keine Garantie auf einen
Erfolg Nokias. Ich will mir derzeit zu Nokia keine Meinung
erlauben.


STATOIL HYDRO

Norwegen ist der drittgrößte Erdöl-Exporteur der Welt. Statoil
ist das ehemalige norwegische Staatsunternehmen der
Ölindustrie. Das Unternehmen hat viele Bohrinseln in der Ostsee
und begibt sich immer weiter Richtung Norden zum ewigen Eis, wo
besondere Bohrkenntnisse erforderlich sind.

In den vergangenen Jahren war Statoil immer wieder von Unfällen
und Förderausfällen heimgesucht worden. Die Bohrinseln
arbeiteten niemals unter Vollauslastung und immer neue Probleme
zwangen die Gesellschaft zu immer neuen Investitionen in die
bestehende Infrastruktur. Mit anderen Worten: Es ist heute
nicht mehr damit getan, ein Loch in den Boden zu buddeln und
das herausspritzende Öl aufzufangen. Es ist viel schwerer
geworden, Öl zu fördern.

Trotz der Förderprobleme stieg der Kurs von Statoil im
vergangenen Jahr von 20 auf 27 Euro. Seit Mitte Mai jedoch ist
die Aktie aufgrund der Unfälle eingebrochen, der nunmehr
fallende Ölpreis hat diesen Kurssturz noch beschleunigt.
Inzwischen notiert die Aktie wieder bei 20 Euro, also auf dem
Niveau von vor einem Jahr, als der Ölpreis noch bei 70 USD/Fass
stand.

Das KGV ist inzwischen auf 12 gefallen. Schon für das laufende
Jahr 2008 wird ein KGV 08e von nur noch 7 erwartet, sofern
keine weiteren Unfälle mehr auftreten. Eine Dividendenrendite
von 5,6% ist überaus attraktiv, zumal in der Ölbranche derzeit
mit Sicherheit nicht mit Liquiditätsproblemen zu rechnen ist,
im Gegenteil!

Technische Probleme sind in den Griff zu bekommen und als
Pionier im ewigen Eis hat Statoil in diesem Monat einen Auftrag
gemeinsam mit Total Fina Elf erhalten, für Russland im ewigen
Eis nach Öl zu suchen. Mittelfristig werden die Probleme also
verschwinden, es werden zusätzliche Aufträge herein geholt.

Somit richten sich meine beiden Daumen nach oben, wenn Sie mich
auf Statoil Hydro ansprechen.


APPLE

Über dieses Unternehmen habe ich im Heibel-Ticker PLUS schon
vielfach berichtet. Es ist eines unserer Kerninvestments, das
wir periodisch verringern und anschließend wieder aufstocken,
je nach Kursentwicklung. Ipod, iPhone und Mac sind drei
Produktlinien, die alle eines gemeinsam haben: Ein makelloses
Image. Für dieses Image sind die Kunden bereit, einen Aufpreis
zu zahlen und nur so lassen sich in solchen Massenmärkten heute
noch Geschäfte machen. Mal sehen, was Apple als nächstes
einfällt: TV? Video? GPS-Navigation? Das gibt es ja alles schon
im Hause Apple, es muss nur noch zusammen gebracht werden.

Nach den mehrfachen Kursverdopplungen der vergangenen Jahre
werden die Zweifler immer lauter: Wie lange kann das noch so
weiter gehen, wann wird der Aktienkurs konsolidieren? Nun,
meine Meinung dazu lesen Sie im Heibel-Ticker PLUS.


ALLIANZ

Die Finanzkrise wird in meinen Augen nicht mehr schlimmer, der
Boden ist erreicht. Bei der Allianz habe ich jedoch so meine
Zweifel, ob dort schon alle Immobilienderivate abgeschrieben
sind. Am 7. August werden wir mehr wissen, dann wird das
nächste Quartalsergebnis veröffentlicht.

Im vorigen Quartal wurden 845 Mio. Euro aus US-
Immobilienderivaten abgeschrieben. Kurz zuvor hörte man noch
aus dem Allianz-Hause, dass das Unternehmen von der US-
Immobilienkrise nicht betroffen sei. Doch da hatte man wohl die
Unternehmenstochter Dresdner Bank bereits aus den Augen
verloren, denn diese war kräftig engagiert.

So rechnen Analysten mit einer weiteren Abschreibung von 1,3
Mrd. Euro zum 7. August. Nachdem ich mir die Situation von
Merrill Lynch näher angeschaut habe, dort wurden die
Immobilienderivate zuletzt auf ein Sechstel ihres Nennwertes
abgeschrieben, dann erscheint mir diese Schätzung noch immer zu
gering.

Weiterhin wird die Dresdner Bank nunmehr seit vielen Monaten
zum Verkauf angeboten, aber es findet sich kein Käufer. In
meinen Augen kann die Allianz auf die Immobilienderivate der
Dresdner Bank abschreiben, was sie will, man (oder zumindest
Dein Autor) wird ihr nicht glauben, dass es genug ist. Erst der
erfolgreiche Verkauf der Tochter wird mich davon überzeugen,
dass auch jemand, der Millionen dafür auf den Tisch legen soll,
davon überzeugt wurde, dass nunmehr ein nachhaltiges
Bewertungsniveau erreicht wurde.

Das aktuelle KGV steht bei nur noch 6,6. Die Dividendenrendite
ist mit 5,6% ebenfalls sehr attraktiv. Die Allianz ist so
profitabel, dass die exorbitanten Abschreibungen das
Kerngeschäft nicht gefährden. Auch wird das Unternehmen dadurch
nicht einmal in die Verlustzone rutschen, sondern es wird nur
die Gewinne schmälern. Langfristig ist das alles sehr bullish
und ich würde das aktuelle Kursniveau als Kaufniveau
betrachten.

Sei aber dann darauf gefasst, dass der Kurs kurzfristig
nochmals weiter in den Keller rutschen kann, sofern den
weiteren Abschreibung auf US-Immobilienderivate der Dresdner
Bank nicht der sofortige erfolgreiche Verkauf der Tochter
folgt. Doch das ist nur eine Frage der Zeit und ohne die
Dresdner Bank am Bein wird die Allianz schnell wieder auf alte
Kurshöhen ansteigen, auf Jahressicht kann ich mir Kurse um 150
Euro vorstellen.


FAZIT

Dein Portfolio gefällt mir insgesamt sehr gut, denn es befinden
sich einige europäische Aktien darin. Eine Softwareschmiede
(SAP), ein Handyhersteller (Nokia), ein Ölkonzern (Statoil),
ein Soft- & Hardwarehersteller aus der Modebranche (Apple) und
ein Finanzkonzern (Allianz) ist eine fast perfekte
Diversifizierung. Ich sehe lediglich Überschneidungen zwischen
SAP, Nokia und Apple. SAP ist jedoch als Softwareschmiede für
Unternehmenslösungen in einem völlig anderen Markt tätig als
Apple und Nokia, die den Markt der Endkonsumenten bedienen.

Nokia und Apple bedienen jedoch nicht nur die gleichen Kunden,
sondern
inzwischen sogar mit dem gleichen Produkt: iPhone gegen den
Nokia
Communicator. Meinen obigen Ausführungen kannst Du leicht
entnehmen,
dass ich im Zweifel Apple bevorzuge und ich würde daher Nokia
aus diesem
Portfolio rausschmeißen.

Aus regionaler Sicht sieht das Portfolio ebenfalls sehr gut
aus: Schwerpunkt Deutschland (SAP, Allianz), gemischt mit
weiteren Europäern (Nokia Finnland, Statoil Norwegen) und einem
US-Unternehmen (Apple) ist für ein deutsches Depot sehr gut.

Die Allianz und Statoil sind gute Dividendentitel, SAP und
Apple sind Marktführer in ihrem Segment und damit etablierte
Wachstumsunternehmen. Wenn Nokia rausfällt, dann würde ich als
fünfte Position eine spekulative Position eröffnen. Ein junges
Unternehmen, das mit guten Wachstumsraten eine neue Branche
erobert. Eine kleine Goldmine oder aber der Ausrüster der
Solarbranche, den ich vor einigen Wochen im Heibel-Ticker PLUS
vorstellte würden da passen.

Ich hoffe, es waren einige Anregungen dabei.

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05. LESERFRAGE: AKTIENANALYSE AM BEISPIEL VON MC GRAW HILL
===============================================================

Ihre Fragen schicken Sie bitte an leserfragen/at/heibel-
ticker/./de. Ich werde künftig nur noch eine Leserfrage
veröffentlichen. Den Rest beantworte ich direkt. Bitte fragen
Sie mich nur zu Unternehmen mit einem Marktwert von mindestens
100 Mio. Euro bzw. USD.

=================

FRAGE:

Sehr geehrter Herr Heibel,

ich schätze Ihren Börsenbrief sehr, weswegen ich auch den
"PLUS-Börsenbrief" abonniert habe. Ein Blick in mein Depot
zeigt mir, dass ich besser Value-Aktien hätte kaufen sollen
oder mir jetzt solche in's Depot legen und allfällige größere
Kursrückschläge aussitzen sollte. Deshalb beschäftige ich mich
- wenig erfolgreich - mit den Zahlen (Income-Statement,
Balance-Sheet, Cash Flow) auf der Finanz-Seite von Yahoo.
Sollte ich vielleicht meine Mc Graw-Hill-Optionen (Laufzeit
Januar 2010, Strike 30) abstoßen (gekauft beim Aktien-Kurs von
46 - Break-even bei 51)? Angeblich sollte man mehr auf den
Cash-Flow, das Eigenkapital und die Verschuldung achten, als
auf den Gewinn. Aber welche der Zahlen auf den Yahoo-Seiten
sind die Zahlen auf die es ankommt? Vielfach sind die Zahlen ja
in Klammern (also negativ). Ist es überhaupt – für einen Laien
wie mich - relativ einfach aus den Zahlen den Wert einer Firma
zu erkennen oder sollte ich das gleich vergessen? Ich habe mir
ein (englisches) Buch "Investment Valuation" (von Damodaran)
gekauft, aber leider nicht viel verstanden. Schon auf den
ersten Seiten wird geschrieben, wie man aus den zukünftigen
(!!!) Zahlen den Wert einer Firma berechnen kann - aber
vielleicht ist auch nur mein Englisch zu schlecht um das zu
verstehen. Gibt es vielleicht ein gutes Deutsches Buch (das
leicht zu verstehen ist)? Dieses englische Buch soll angeblich
das Beste sein.

Vielen Dank und mit freundlichen Grüssen, Roger aus Zürich


ANTWORT:

Besten Dank für Ihr Lob. Für mich sind die Informationen auf
Yahoo! Finance häufig ausreichend, um eine grobe Schätzung über
den Unternehmenswert zu erhalten. Es gibt jedoch eine ganze
Reihe verschiedener Bewertungsansätze, so dass schon allein die
Frage, welcher Ansatz für ein bestimmtes Unternehmen geeignet
ist, die Analysten trennt.

Banken haben Analysten, die sich ausschließlich mit einer
Branche und den darin enthaltenen Unternehmen beschäftigen.
Diese Analysten haben also eine Marktmeinung und können
innerhalb der Branche unterscheiden, welches Unternehmen wohl
besser aufgestellt ist und welches nicht. An die Tiefe dieser
Analysen werden Sie als Laie nicht herankommen.

Mein Ansatz ist also, möglichst viele Analysen der teuer
bezahlten "Experten" zu studieren und abzuschätzen, ob deren
Wertermittlung passt oder nicht. Schauen wir uns das einmal am
Beispiel von McGraw Hill an:
http://finance.yahoo.com/q/ks?s=MHP

6,7 Mrd. USD Umsatz werden mit einer Marktkapitalisierung von
12,8 Mrd. USD belegt. Bei zusätzlich 1,6 Mrd. USD langfristigen
Schulden und 400 Mio. USD Barvermögen ergibt sich ein
Unternehmenswert von knapp 14 Mrd. USD.

Die operative Marge von 24% ist recht hoch und könnte in meinen
Augen (das ist nun ein Bauchgefühl, das ich in den Jahren
meiner Analysetätigkeit entwickelt habe) hinkommen. Wenn also
aus den 6,7 Mrd. USD Umsatz ordentlich Gewinne erwirtschaftet
werden, dann kommt also auch ein Kurs/Umsatz-Verhältnis (KUV,
alles über 1 ist hoch!) von rund 2 in Frage.

Schauen wir also einmal auf das KGV: Mit 14 ist auch hier zu
sehen, dass trotz des hohen KUVs ein vernünftiges KGV erzielt
wird. Die Bilanz ist also in meinen Augen sauber, das
Bewertungsniveau geht so erst einmal in Ordnung. Ich brauche
bei diesem Unternehmen keine Analysen zu lesen, da sich keine
Fragen hinsichtlich des aktuellen Bewertungsniveaus ergeben
haben.

Allerdings sehe ich, dass die Umsätze schrumpfen: Mit -6,1%
sind die Umsätze doch stark rückläufig. Und bei den Gewinnen
sieht es noch schlimmer aus: -43,6%. Wird das so weitergehen?
Ich schaue mir nun die Prognosen der Analysten an:
http://finance.yahoo.com/q/ae?s=MHP

Ganz unten sehe ich die Next 5 Years Wachstumsschätzung: 6,7%.
Na, das ist zwar nicht berauschend, aber immerhin positiv.
Alles in allem ergibt sich also das Bild, dass das aktuelle
Ergebnis ein negativer Ausrutscher war und dass das
Bewertungsniveau, von dem Ausrutscher einmal abgesehen, so in
Ordnung geht.

Ich habe nun also das Gefühl, die Bilanz und das
Bewertungsniveau verstanden zu haben. Um eine Prognose über den
Kursverlauf abgeben zu können, muss ich mir nun ein paar
Gedanken zum Geschäft machen:

McGraw verlegt Lehrbücher, gibt zahlreiche Zeitschriften und
Fachpublikationen heraus. Gestern hat das Unternehmen seinen
Quartalsbericht veröffentlicht (siehe Unternehmenswebseite
http://www.mcgraw-hill.com/). Darin wird lang und breit das
geringe Wachstum der Randgeschäfte besprochen, der heftige
Umsatzrückgang im wichtigen Verlagsgeschäft wird erst am Ende
erwähnt. Ich habe keine gute Meinung von diesem Verleger, denn
das Geschäft wird derzeit von allen Seiten angegriffen:

Das Verlegen ist kosten- und zeitaufwendig. Viele Bereiche
werden von Online-Medien abgelöst, denn die sind aktueller und
günstiger.

Insbesondere in wirtschaftlich schweren Zeiten beginnen die
Werbekunden zu sparen - und dabei wird offensichtlich, dass die
Werbekosten in Zeitschriften und ähnlichem viel viel höher
sind, als Online. Und der Rücklauf von Printmedien kann kaum
gemessen werden, Online können Sie jedoch minutiös ihren
Werbeerfolg tracken (nachverfolgen). Es werden derzeit also
jede Menge Werbegelder in den Online-Bereich verschoben, McGraw
Hill leidet darunter.

Die Ansprüche der Printmedienkunden steigen, die Lehrbücher
wurden in diesem Jahr einen Monat später in Auftrag gegeben, um
aktueller zu sein. McGraw Hill muss die Infrastruktur ausbauen,
um diesem gestiegenen Zeitdruck gewachsen zu sein.

In meinen Augen ist McGraw Hill in der Melkphase des
Geschäftes, sollte also eine hohe Dividendenrendite haben. Doch
die ist mit 2% nicht gerade berühmt. Dann lese ich noch von
Umstrukturierungskosten in dem Geschäftsbericht und ich weiß
nun endlich, dass dem Unternehmen das Geschäft wegbricht und
händeringend neue Geschäftsfelder gesucht werden. Ob das
gelingen wird, das weiß ich heute noch nicht. Aber warum sollte
ich mich darum kümmern? Es gibt besser aufgestellte
Unternehmen, die keine Altlast im Printbereich haben, wie
McGraw Hill. Ich würde also auf eine Gegenbewegung setzen und
meine Anteile versilbern und in eine andere Aktie anlegen.

==============================================================
06. BEOBACHTETE WERTE
==============================================================

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner
Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie
aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten
Einschätzungen.

==========

Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im
Kundenbereich der Webseiten verfasst. Selten sind diese
Anmerkungen nur tagesaktuell, es reicht in der Regel, wenn Sie
einmal die Woche dort hinein schauen.

Auf der Einstiegsseite heibel-ticker.de sehen Sie im Ticker am
oberen Bildrand auf den ersten Blick, zu welchen Titel aktuelle
Anmerkungen erstellt wurden.

Hier nun die Übersicht über die offenen Positionen. Wie
angekündigt habe ich jeweils die langfristigen von den
spekulativen Positionen getrennt. Bei den langfristigen
Positionen werde ich in den kommenden Wochen jeweils eine
Risikostreuung berücksichtigen.

Weiter habe ich in Empfehlungen unterschieden zwischen denen,
die vorwiegend über die deutschen Börsen zu haben sind, und
jenen, die Sie in Ihr US-Depot kaufen sollten.

Insgesamt gibt es nun also vier Kategorien: Deutsches Depot
lang- und kurzfristig sowie US-Depot lang- und kurzfristig.

Unter „Änd" steht die Gesamtveränderung seit Empfehlung. Unter
„Woche" steht die Änderung zur Vorwoche. Unter „Empf." steht
die Empfehlung, ob diese Position zu
H - Halten,
K - Kaufen,
NK – Nachkaufen,
V – Verkaufen,
TV - Teilverkaufen ist oder mit einem
SL - Stopp Loss oder
VL - Verkaufslimit versehen werden sollte.

Auch dieses Kapitel bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
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Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem
täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des

Heibel-Tickers Stephan Heibel.

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verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem
Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine
Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten,
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07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
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