H E I B E L - T I C K E R S T A N D A R D
F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N
- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428
4. Jahrgang - Ausgabe 15 (17.04.2009)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)
I N H A L T
01. INFO-KICKER: DIE RALLYE GEHT WEITER
02. SO TICKT DIE BÖRSE: AUGENWISCHEREI ODER REINER TISCH?
03. AUSBLICK: POSITIONIERUNG FÜR EINE KORREKTUR
04. INTERVIEW MIT DR. MARKUS, CEO VON AURELIUS
05. LESERFRAGE: DEFLATION ODER INFLATION?
06. BEOBACHTETE WERTE
07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
08. AN-/ABMELDUNG
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01. INFO-KICKER: DIE RALLYE GEHT WEITER
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Liebe Börsenfreunde,
das Glas ist nicht mehr halb leer, sondern halb voll. Auch wenn
Bären, Pessimisten und falsch positionierte institutionelle
Anleger immer wieder mit vermeintlichen Hiobsbotschaften durch
die Presse laufen, so hellt sich das Bild an den Börsen doch
Tag für Tag weiter auf.
Im heutigen Kapitel 02 zeige ich Ihnen die verschiedenen
Interpretationsmöglichkeiten von Meldungen anhand des
Quartalsergebnisses von Goldman Sachs.
Im Ausblick analysiere ich, wie Sie sich in dieser Marktphase
am besten positionieren.
Für die zahlenden Kunden des Heibel-Ticker PLUS hatte ich vor
einigen Wochen über das Unternehmen Aurelius eine Detailanalyse
erstellt. Ergänzend dazu haben die Analysten, die mich bei der
Analyse unterstützt hatten, nun den CEO von Aurelius
interviewt. Das interessante Interview können Sie in Kapitel 04
lesen.
Die heutige Leserfrage beschäftigt sich mit dem Thema
Inflation: Wie bereiten Sie sich am besten darauf vor.
Ich wünsche eine anregende Lektüre,
take share, Ihr
Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker
P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief/at/heibel-ticker/./de.
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02. SO TICKT DIE BÖRSE: AUGENWISCHEREI ODER REINER TISCH?
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3,39 USD je Aktie hat Goldman Sachs im ersten Quartal 2009
verdient. Ja, Finanzinstitute können Geld verdienen, wir haben
dies bereits im Januar bei der Deutschen Bank gesehen. Der
Grund: Der Handel mit festverzinslichen Papieren ist
angesprungen. Ich hatte vor einigen Monaten darauf hingewiesen,
dass die Konjunkturprogramme und hohen Staatsverschuldungen
finanziert werden müssen: Durch die Ausgabe von Staatsanleihen,
die über die etablierten Broker an den Mann gebracht werden.
Analysten haben durchschnittlich einen Gewinn von 1,64 USD
erwartet. Goldman Sachs hat mehr als das Doppelte verdient. Wie
konnten die Analysten so daneben liegen mit ihren Schätzungen?
Nun, die offizielle Antwort lautet: Der Gewinn aus dem
Handelsgeschäft mit festverzinslichen Anleihen kann kaum
prognostiziert werden. Doch eine andere Erklärung macht die
Runde:
Im vergangenen Herbst wechselte Goldman Sachs das
Geschäftsmodell. Das Unternehmen wurde vom Broker zur Bank.
Während für Goldman Sachs als Broker das Geschäftsjahr bis Ende
November lief, wurde dies nun als Bank auf das Kalenderjahr
verlegt. Ende November wurde also über das abgelaufene Jahr
berichtet und in der abgelaufenen Woche wurde über die ersten
drei Monate von 2009 berichtet. Der Monat Dezember taucht kaum
auf.
Dabei wurden im Dezember heftige Abschreibungen vorgenommen.
Bezieht man den Dezember mit ein in das jüngste Ergebnis, so
fällt der vermeintlich gute Gewinn auf nur noch 1,24 USD. Das
liegt kräftig unter den Erwartungen der Analysten.
Ich glaube, dass einige der Analysten einfach diese Umstellung
in ihren Systemen nicht richtig berücksichtigt haben und daher
so falsch lagen. Goldman Sachs hat eine kleine Lücke genutzt,
um möglichst unauffällig notwendige Abschreibungen vorzunehmen.
Dies wird nun so dargelegt, dass das Geschäft von Goldman Sachs
viel schlechter sei, als dargestellt. Es wird überall vor den
Aktien von Goldman Sachs gewarnt. Ich kann diese Warnung nicht
nachvollziehen, denn die Dezember-Zahlen sind, wenn sie auch
nicht breitgetreten wurden, dennoch in der Bilanz enthalten und
jeder Analyst hat diese Zahlen in seinem Bewertungsmodell.
Für mich ist da eine typische Geschichte für die derzeitige
Börsensituation: Ergebnisse werden gemeldet, sofort werden
Haare in der Suppe gefunden – doch der Aktienkurs steigt
dennoch. Die Haare in der Suppe, die Sie in diesen Tagen
aufgetischt bekommen, sind dazu geeignet, den privaten
Kleinanleger zu verunsichern und davon abzuhalten, jetzt zu
investieren. Institutionelle Anleger hingegen erkennen das
historisch günstige Bewertungsniveau an den Börsen und kümmern
sich nicht um solche Feinheiten: Es wird gekauft, was das Zeug
hält und jeder wünscht sich eine Korrektur, um noch mehr kaufen
zu können.
Nokia berichtete ein vermeintlich schlechtes Quartalsergebnis:
Umsatz und Gewinn waren enttäuschend. Doch die Anzahl der
verkauften Handy war angestiegen, wenngleich die Preise und
Margen rückläufig sind. Dies reichte schon für einen Kurssprung
um 10%. Hier wird ein Glas halb voll gesehen, selbst wenn Bären
die schlechte Gewinnsituation ausschlachten.
General Electric hat ein grottenschlechtes Quartalsergebnis
berichtet, dennoch steigt der Kurs. Das liegt daran, dass aus
den aktuellen Entwicklungen nunmehr zu sehen ist, dass General
Electric keine Finanzierungsprobleme haben wird.
Ja, die Krise schlägt bei allen Unternehmen zu Buche und die
Situation ist schlecht. Doch um den alten Vergleich zu bemühen:
Das Glas Wasser wird nun nicht mehr als halb leer gesehen,
sondern als halb voll. Anleger realisieren, dass die
Befürchtungen des vergangenen Herbstes, dass ein Großteil der
Wirtschaft bankrott gehen könnte, nicht eintreten wird. Ja, es
wird weitere Pleiten geben, aber nicht genug, um die Wirtschaft
in eine lang anhaltende Depression zu ziehen.
Schauen wir einmal auf die Wochenperformance der wichtigsten
Indizes:
INDIZES 17.4.09
Dow Jones 8.131 0,6%
DAX 4.676 4,1%
Nikkei 8.907 -0,6%
Euro/US-Dollar 1,304 -0,8%
Euro/Yen 129,32 -2,0%
10-Jahre-US-Anleihe 2,93% 0,0
Umlaufrendite Dt 3,03% -0,1
Feinunze Gold USD $867,90 -1,7%
Fass Crude Öl USD $50,33 -3,7%
Baltic Dry Shipping I 1.682 13,8%
Erfreulich, dass sich die Frachtraten (Baltic Dry) wieder
stabilisiert haben. Der Goldpreis ist wie erwartet unter 870
USD/Oz gerutscht. Wer noch nicht genug hat, der kann nun wieder
Barren und Münzen einsammeln.
Der DAX hat sich wesentlich besser entwickelt als der Dow
Jones. Ich habe keine Erklärung für diese unterschiedliche
Entwicklung, da ich sowohl in Deutschland als auch in den USA
noch eine ganze Reihe von negativer Presse sehe. Hüben wie
drüben glaubt man der Rallye noch immer nicht, überall wird die
bevorstehende Korrektur besprochen. Doch was ist, wenn es keine
Korrektur gibt?
Auch die Sentimentdaten spiegeln dieses Missverhältnis wider:
SENTIMENTDATEN
ANALYSTEN:
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):
Kaufen / Verkaufen
21.-27. Mär (149): 49,5% / 50,5%
03.-10. Apr (202): 62% / 38%
10.-17. Apr (104): 56% / 44%
ANALYSTEN KAUF
Syngenta, Volkswagen, Fresenius Medical Care
ANALYSTEN VERKAUF
Renault, Henkel, GlaxoSmithKline
PRIVATANLEGER:
Aktuell 61% Bullen (+7%!, 77 Stimmen)
Durchschnittlich erwarteter DAX-Endstand für heute: 4.520
PRIVATANLEGER KAUF
E.On, Premiere
PRIVATANLEGER VERKAUF
HypoRealEstate, American Express, Infineon
Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt: http://www.sharewise.com?heibel
Erstaunlich ist aus meiner Sicht, dass die Privatanleger
deutlich bullischer eingestellt sind, als noch vor einer Woche.
Die Profis hingegen, die Analysten, haben in dieser Woche eine
deutlich pessimistischere Haltung eingenommen. Da will man den
Markt nicht mit übermäßig vielen Kaufempfehlungen weiter
anheizen, bevor man selber ausreichend long positioniert ist.
...oder aber haben die Pessimisten Recht? Immerhin waren die
Immobiliendaten in den USA alles andere als rosig: Es werden
wesentlich weniger Häuser gebaut, als im Vormonat. Von einer
Belebung des Immobilienmarktes kann so kaum die Rede sein,
oder? Doch! Ich sehe selbst diese Meldung in einem positiven
Licht. Im nächsten Kapitel sage ich warum.
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03. AUSBLICK: POSITIONIERUNG FÜR EINE KORREKTUR
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Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.
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In den vergangenen Monaten habe ich das Angebot insbesondere
für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS deutlich
verbessert. Im Kundenbereich im Internet gibt es nun
- täglich aktuelle Einschätzungen zu den Meldungen, die
unsere offenen Positionen betreffen
- einen Chart für jede offene Position, um die Kurssituation
schneller zu erfassen
- die Möglichkeit, sämtliche Kommentare und Analysen zu den
einzelnen Empfehlungen sowie zu den Indizes, Währungen und
Rohstoffen Gold & Öl als PDF Datei herunterzuladen
- die Möglichkeit, nur die 10 neuesten Kommentare zu den offenen
Positionen anzeigen lassen.
- Sie können sich aus den empfohlenen Werten Ihr eigenes
Musterportfolio zusammenstellen, um gezielter und schneller
die für Sie relevanten Neuigkeiten zu sehen.
Weiterhin erhalten meine Kunden eine übersichtliche Tabelle
über alle offenen Positionen mit der jeweiligen
Wochenperformance sowie Performance seit Empfehlung und
mit einer Übersicht über die anstehenden Aktivitäten wie
Stopp Loss nachziehen oder verkaufen bzw. kaufen.
Der Heibel-Ticker wird bis auf weiteres als "nur-Text" E-Mail
verschickt werden. Graphische Bedürfnisse werden im
Kundenbereich des Internets und mit den PDF-Dateien befriedigt.
Doch inhaltliche Bedürfnisse deckt der Heibel-Ticker nun
besser ab denn je.
Den Reaktionen meiner Kunden entnehme ich, daß ich mit
diesen Änderungen einen echten Mehrwert geschaffen habe.
Schauen Sie sich das neue Angebot einmal mit einem
Schnupperangebot (6 Wochen zu 16 Euro) an. Es würde mich
freuen, wenn ich Sie als neuen Abonnenten gewinnen kann.
Für eine Jahresgebühr von 120 Euro erhalten Sie ein
Jahresabonnement sowie sämtliche Sonderanalysen, die in
unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden.
Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann können Sie den
Heibel-Ticker PLUS auch zunächst für ein halbes- oder viertel
Jahr bestellen. Oder bestellen Sie einfach das Schnupperabo.
Geben Sie bitte den folgenden Link in Ihren Browser ein und
bestellen Sie unter
http://www.heibel-ticker.de/bestellung.php
Bei Fragen senden Sie direkt eine eMail an den Autor unter
Leserfragen/at/heibel-ticker/./de
(Schrägstriche weglassen, at durch den Klammeraffen ersetzen)
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04. INTERVIEW MIT DR. MARKUS, CEO VON AURELIUS
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Nach der Detailanalyse zu Aurelius haben die Analysten von
Equity Analyst noch ein Interview mit dem CEO des Unternehmens
gemacht. Das Interview ist sicher auch für Sie interessant. Sie
können es unter folgendem Link auf der Seite von Aktien-
Meldungen.de (a|m) direkt aufrufen, ich habe es aber auch hier
im Heibel-Ticker voll abgedruckt.
http://www.heibel-ticker.de/empfehlung.php?id=61
Interview mit Dr. Dirk Markus, Vorstandsvorsitzender der
AURELIUS AG
Von a|m- Exklusiv • 6. April 2009 um 11:30 Uhr
a|m: Guten Tag Herr Dr. Markus, wir erleben derzeit turbulente
Zeiten an den Kapitalmärkten. Vielen Dank, dass Sie sich
dennoch die Zeit für ein Interview mit uns genommen haben. Als
Sie entschieden haben, die Arques zu verlassen und Aurelius zu
gründen, stand Arques noch recht gut da. Was hat Sie dazu
bewogen, das Unternehmen zu verlassen und Aurelius zu gründen?
Dr. Dirk Markus: Es ist richtig, dass ich 2001 einer der
Mitbegründer von Arques Industries war. 2004 habe ich das
Unternehmen verlassen, um AURELIUS und damit ein Unternehmen zu
gründen, das auf einem langfristig soliden Fundament stehen
sollte. Inzwischen haben wir uns als der führende Spezialist
für Unternehmen in Sonder- und Umbruchsituationen am Markt
etabliert. Das Streben nach einem schnellen aber kurzfristigen
Erfolg überlassen wir gern anderen.
a|m: Die Aurelius AG ist ein Beteiligungsunternehmen. Sie
kaufen Unternehmen, die in Schwierigkeiten geraten sind und
bauen diese durch ihre Task Force wieder auf. Könnten Sie
unseren Lesern erläutern, wie Sie dabei vorgehen?
Dr. Dirk Markus: Die Neuausrichtung eines Portfoliounternehmens
leitet ein Beteiligungsmanager, den die „AURELIUS Task Force"
unterstützt. Hierbei handelt es sich um Fachkräfte auf
Spezialgebieten wie Ein- und Verkauf, Vertragswesen, Produktion
und zahlreicher weiterer Bereiche. Um ein möglichst hohes
Engagement des von AURELIUS eingesetzten „Managements auf Zeit"
sicherzustellen, beteiligen sich die Führungskräfte auch
finanziell an der Tochtergesellschaft, für die sie
verantwortlich zeichnen. Dieses Engagement führt zu maximaler
Identifikation des Managements mit dem von ihm geführten
Unternehmen und erhöht auch den finanziellen Anreiz, eine
nachhaltig erfolgreiche Neuausrichtung durchzuführen. Nach
erfolgreicher Restrukturierung übergibt das von AURELIUS
eingesetzte Management auf Zeit schrittweise die
unternehmerische Führung an ein neues Management oder auch an
die bisherige Geschäftsführung und zieht sich aus dem
Unternehmen zurück.
a|m: Welche Kriterien muss ein Unternehmen erfüllen, damit ein
Einstieg der Aurelius in Frage kommt?
Dr. Dirk Markus: Unser Team von Spezialisten schaut sich jedes
Jahr rund 500 Unternehmen an, die auf der Suche nach
alternativen Finanzierungsquellen sind. Bei rund 200 davon
steigen wir in einen detaillierten Analyseprozess ein. Wir
orientieren uns dabei nicht an bestimmten Branchen, sondern an
bestimmten Problemstellungen, die sich in einem Unternehmen
zeigen können. Nur wenn wir gute Chancen dafür sehen, das
Unternehmen wieder auf ein solides Fundament stellen zu können,
setzen wir uns an den Verhandlungstisch. Das Unternehmen muss
Potential für eine erfolgreiche Neuausrichtung aufweisen. Bei
circa sieben bis zehn Unternehmen im Jahr einigen wir uns dann
auf eine Übernahme.
a|m: Wie erfolgreich sind Sie bei der Sanierung von
Unternehmen. Welcher Anteil Ihrer Beteiligungen ist nicht zu
sanieren?
Dr. Dirk Markus: Nicht immer lassen sich unsere Ideen auch
reibungslos umsetzen. Das liegt in der Natur des
Geschäftsmodells. Ähnlich wie ein Arzt können auch wir nicht
jede Krankheit heilen. Aber wenn wir heute in ca. 90% der Fälle
erfolgreich sind, so kann sich dieser Track Record sicher sehen
lassen.
a|m: Welches finanzielle Risiko gehen Sie bei Ihren
Beteiligungen ein? Wie sichert sich Aurelius als Konzern vor
Insolvenzen der Tochtergesellschaften ab?
Dr. Dirk Markus: Da wir in unserem Geschäftsmodell kalkulierte
Risiken eingehen, wurde die Struktur von AURELIUS so gewählt,
dass das Fehlschlagen eines einzelnen Sanierungsvorhabens nicht
den ganzen Konzern in Gefahr bringen kann. Zwischen AURELIUS
und den jeweiligen Tochtergesellschaften bestehen daher keine
Garantien, Haftungsverbünde, Ergebnisabführungsverträge oder
dergleichen. Das Risiko beschränkt sich daher auf den Verlust
der investierten Kaufpreissumme sowie der einmaligen
Restrukturierungsaufwendungen. Wir streben die Sanierung
unserer neuen Tochtergesellschaften generell innerhalb von 12
bis 18 Monaten an. Bereits nach wenigen Monaten gelingt es uns
meistens, im Cash Flow positiv zu werden und damit unser
Verlustrisiko zu minimieren. Im schlimmsten Fall liegt unser
Verlust daher im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich.
a|m: Die Beteiligungsbranche wurde zunächst gefeiert, heute
wird die Zukunftsfähigkeit vieler Unternehmen in Frage
gestellt. Welche Veränderungen erwarten Sie für Ihre Branche in
den kommenden 12 bis 24 Monaten?
Dr. Dirk Markus: Wir sind in einem Nischenmarkt der
Beteiligungsbranche tätig. Für uns bedeutet das derzeitige
Konjunkturumfeld optimale Bedingungen auf der Einkaufsseite.
Mit mehr als 140 Millionen Euro Eigenkapital und 70 Millionen
Euro Cash sind wir bestens gerüstet, unsere Akquisitionen aus
eigener Tasche zu finanzieren. Auf Holding-Ebene weisen wir
keinerlei Verbindlichkeiten auf. Das unterscheidet uns von
einem typischen Private-Equity-Investor. Wir erwarten für die
kommenden 12 bis 24 Monate stabiles und profitables Wachstum
für AURELIUS. Wer in unserem Geschäft gut finanziert ist, wird
die derzeitige Krise gut überstehen und gestärkt aus ihr
hervorgehen.
a|m: Sie hatten noch vor kurzem die Absicht Arques Industries
zu übernehmen. Diese Idee haben Sie mittlerweile verworfen.
Können Sie unseren Lesern Ihre Beweggründe für den Abbruch der
Verhandlungen nennen?
Dr. Dirk Markus: Wie bereits erläutert, muss ein Unternehmen
für uns ausreichend Potential für eine erfolgreiche
Neuausrichtung bieten. Und ein Großteil der Unternehmen, die
wir uns näher anschauen, weist bei genauer Analyse nicht die
von uns bevorzugte Risikostruktur auf.
a|m: Schauen wir auf das Jahr 2009. Welche Themen stehen vor
dem Hintergrund der Finanzkrise und schwachen Konjunkturlage
auf Ihrer Agenda?
Dr. Dirk Markus: Wir wollen bodenständig bleiben. Momentan
können wir uns vor Kapitalanfragen kaum retten. Wir werden das
derzeitige Umfeld für uns nutzen. Aber wir wollen unser
Wachstum aber auch im Griff behalten und uns unseren
Sanierungsaufgaben auch mit der notwendigen Sorgfalt widmen.
Nur wer den Gefahren der Wirtschaftskrise auch mit dem
notwendigen Respekt begegnet, wird auch von dieser Krise
profitieren können.
a|m: Aktuell sind selbst sanierte Unternehmen kaum zu
verkaufen. Ab wann rechnen Sie mit einer Belebung des für Sie
essentiellen Exit-Marktes?
Dr. Dirk Markus: Ich möchte die Dinge jetzt nicht so
darstellen, dass der Exit-Markt überhaupt nicht für uns von
Bedeutung wäre. Aber man darf seine Bedeutung auch nicht
überschätzen. Als Industrieholding planen wir unsere
Tochtergesellschaften fünf bis acht Jahre im Konzern zu halten.
In dieser Zeit profitieren wir von der stabilen
Ergebnissituation der Unternehmen nach der Neuausrichtung. Wir
sind nicht gezwungen zu verkaufen. Wir finanzieren uns selbst.
Ein Verkauf kommt für uns nur in Frage, wenn die Konditionen
stimmen. Im derzeitigen Markt liegt unser Fokus daher ganz klar
auf der Akquise- und Restrukturierungsseite.
a|m: Stichwort Akquise, mit wie vielen Transaktionen rechnen
Sie denn für das Jahr 2009?
Dr. Dirk Markus: Wir planen im laufenden Jahr etwa sieben bis
neun Zukäufe zu tätigen. Wenn man sich sorgfältig mit einer
Transaktion befassen will, sind wesentlich mehr auch kaum zu
bewerkstelligen.
a|m: Derzeit ist Ihr Unternehmen mit dem einfachen EBITDA des
Jahres 2008 bewertet. Womit erklären Sie sich diese Bewertung?
Dr. Dirk Markus: Die Marktkapitalisierung unsere Aktie liegt
derzeit bei knapp 70 Millionen Euro. 150 Millionen
Eigenkapital, 70 Millionen Euro liquide Mittel, ein EBITDA von
73 Millionen Euro und ein Nachsteuerergebnis von 36 Millionen
Euro. Das sind die Rahmendaten aus dem Jahr 2008. Und 2009
werden wir weiter profitabel wachsen. In der Krise haben
offensichtlich viele Investoren Angst. Wir werden mit
nachhaltig positiven Nachrichten und einer profitablen
Wachstumsstory beweisen, dass diese Angst im Falle von AURELIUS
unbegründet ist.
a|m: 2009 wird sicher ein spannendes Jahr für die
Beteiligungsbranche. Sie scheinen gut vorbereitet zu sein. Wir
wünschen Ihnen und der Aurelius AG viel Erfolg. Danke für das
Interview!
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05. LESERFRAGE: DEFLATION ODER INFLATION?
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Ihre Fragen schicken Sie bitte an leserfragen/at/heibel-
ticker/./de. Ich werde künftig nur noch eine Leserfrage
veröffentlichen. Den Rest beantworte ich direkt. Bitte fragen
Sie mich nur zu Unternehmen mit einem Marktwert von mindestens
100 Mio. Euro bzw. USD.
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FRAGE:
Hallo Hr. Heibel,
vielen herzlichen Dank für Ihre guten Informationen. Die Rallye
läuft jetzt bereits die 3. Woche und ich warte auf einen
kleinen Rücksetzer, leider kommt dieser aber nicht. Die Puste
scheint einfach unendlich ;--)
Immer häufiger lese ich von der Hyperinflation, wie könnte so
eine aussehen? Wie werden Sie sich davor schützen?
Liebe Grüße, Franz aus Eisenstadt
PS: Ich hoffe der Bauch ist noch nicht geplatzt ;--)
ANTWORT:
Na, derzeit sollten wir uns lieber mit dem Thema "Deflation"
beschäftigen, denn das ist genau das, was die fallenden
Immobilienpreise, die Rabattschlacht und die
Käuferzurückhaltung nach sich ziehen. Die Preise fallen.
Um diesem Trend entgegenzuwirken wird derzeit viel Geld
gedruckt. Dies wiederum "könnte" später zu einer Inflation,
schlimmstenfalls sogar Hyperinflation führen. Muss aber nicht.
Zum einen ist die Europäische Zentralbank recht konservativ mit
dem Geld drucken, ganz im Gegensatz zu den USA. Lassen Sie sich
also nicht von den Inflationsängsten der USA hier in
Deutschland bzw. Österreich anstecken. Zum anderen besteht die
Chance, das heute zusätzlich in Umlauf gebrachte Geld nach
erfolgreicher Wiederbelebung der Wirtschaft wieder aus dem
Markt herauszuziehen, bevor es zu einer Hyperinflation kommt.
Dies kann gelingen, wenn die Wirtschaft kräftig genug wächst,
um hohe Zinsen und restriktive Kreditvorgaben zu verkraften,
ohne einzuknicken.
Sollte dies jedoch misslingen, so wird eine Inflation
wahrscheinlich. Im Wettbewerb um den Zukauf von Rohstoffen wird
das heute zusätzlich gedruckte und in Umlauf gebrachte Geld zu
steigenden Rohstoffpreisen führen. Diese werden dann
durchgereicht bis zu steigenden Preisen für Endprodukte und
erst später würden die Löhne entsprechend steigen. Mit anderen
Worten: Für Ihren Lohn würden Sie immer weniger kaufen können.
Die Preise von Sachwerten wie Immobilien und Gold hingegen
steigen sofort.
Wenn Sie sich also vor einer Inflation schützen wollen, dann
sollten Sie verstärkt auf Sachwerte setzen. Dazu gehört, dass
Sie Ihre Altersvorsorge nicht allein auf die eine
Lebensversicherung bauen, sondern zusätzlich auch eine
Wohnimmobilie besitzen. Ich halte allerdings nichts davon, die
Lebensversicherung zu kündigen oder zu verkaufen, denn, wie
eingangs beschrieben, kann es auch sein, dass gar keine
Inflation einkehrt. Und dann haben Sie nicht vorgesorgt bzw.
reicht Ihre Immobilie alleine nicht für eine ausreichende
Absicherung.
Wie Sie sich also schützen können? Diversifizieren Sie. Machen
Sie mehrere Häufchen: Immobilie, Gold, Festgeld,
Lebensversicherung, Aktien, etc.
Übrigens: Der Bauch ist nicht geplatzt, das Baby hat den
Ausgang gefunden :-)
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06. BEOBACHTETE WERTE
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Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner
Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie
aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten
Einschätzungen.
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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im
Kundenbereich der Webseiten verfasst. Selten sind diese
Anmerkungen nur tagesaktuell, es reicht in der Regel, wenn Sie
einmal die Woche dort hinein schauen.
Auf der Einstiegsseite heibel-ticker.de sehen Sie im Ticker am
oberen Bildrand auf den ersten Blick, zu welchen Titel aktuelle
Anmerkungen erstellt wurden.
Hier nun die Übersicht über die offenen Positionen. Wie
angekündigt habe ich jeweils die langfristigen von den
spekulativen Positionen getrennt. Bei den langfristigen
Positionen werde ich in den kommenden Wochen jeweils eine
Risikostreuung berücksichtigen.
Weiter habe ich in Empfehlungen unterschieden zwischen denen,
die vorwiegend über die deutschen Börsen zu haben sind, und
jenen, die Sie in Ihr US-Depot kaufen sollten.
Insgesamt gibt es nun also vier Kategorien: Deutsches Depot
lang- und kurzfristig sowie US-Depot lang- und kurzfristig.
Unter „Änd" steht die Gesamtveränderung seit Empfehlung. Unter
„Woche" steht die Änderung zur Vorwoche. Unter „Empf." steht
die Empfehlung, ob diese Position zu
H - Halten,
K - Kaufen,
NK – Nachkaufen,
V – Verkaufen,
TV - Teilverkaufen ist oder mit einem
SL - Stopp Loss
KL - Kauflimit oder
VL - Verkaufslimit versehen werden sollte.
Auch dieses Kapitel bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.
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In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die
Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem
täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des
Heibel-Tickers Stephan Heibel.
Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge
verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem
Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine
Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten,
dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.
Für eine Jahresgebühr von 120 Euro erhalten Sie ein
Jahresabonnement sowie sämtliche Sonderanalysen, die in
unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden.
Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann können Sie den
Heibel-Ticker PLUS auch zunächst für ein halbes- oder viertel
Jahr bestellen. Oder bestellen Sie einfach das Schnupperabo.
Geben Sie bitte den folgenden Link in Ihren Browser ein und
bestellen Sie unter
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Bei Fragen senden Sie direkt eine eMail an den Autor unter
Leserfragen/at/heibel-ticker/./de
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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
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Stephan Heibel
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07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung
der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.
Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung
wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
Anlageempfehlungen dar.
Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln.
Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über
die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer
Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen
Vermögensverwalter konsultieren.
Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
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08. AN-/ABMELDUNG
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Heibel-Ticker Ende
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