Heibel-Ticker 11/49 - Gespräch mit dem Nikolaus

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09.12.2011:
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H E I B E L - T I C K E R S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

6. Jahrgang - Ausgabe 49 (09.12.2011)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
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I N H A L T

01. INFO-KICKER: GESPRÄCH MIT DEM NIKOLAUS
02. SO TICKT DIE BÖRSE: CAMERON SPALTET EU
03. AUSBLICK: ERST TOP, DANN FLOP INS JAHRESENDE
04. TV-INTERVIEW AM MITTWOCH: WACKER CHEMIE & AIR BERLIN
05. WUNSCHANALYSE: STATOIL
06. BEOBACHTETE WERTE
07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
08. AN-/ABMELDUNG

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01.INFO-KICKER: GESPRÄCH MIT DEM NIKOLAUS
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Liebe Börsenfreunde,

die langjährigen Leser unter Ihnen wissen bereits um das besondere
Verhältnis, das Ihr Autor zum Nikolaus pflegt. Im Kölner Karneval spielt Ihr
Autor gerne den Nikolaus. Und im Gegenzug betrachtet der Nikolaus Ihren Autor
stets als großes „Kind“, das er Jahr für Jahr besucht.

In diesem Jahr stand die gesamte Familie Ihres Autors am Nikolaustag auf dem
Hamburger Weihnachtsmarkt am Gerhart-Hauptmann-Platz, und unser Großer
erfreute sich gerade an einem Klapplutscher und meine Frau und ich schlürften
einen Lumumba. Da tippte mich plötzlich der Nikolaus von hinten an.

Ich habe das Gespräch aus dem Gedächtnis niedergeschrieben, daher
entschuldigen Sie bitte so manchen Schüttelreim, den der Nikolaus so sicher
nicht gesagt hatte. Zur besseren Übersicht habe ich die Worte des Nikolaus’
in „Anführungszeichen“ gesetzt.

Lieber guter Nikolaus,

was führt Dich aus Deinem Versteck heraus?

„Lieber Stephan, nirgends bin ich besser
getarnt,
als auf Weihnachtsmärkten, die von falschen Weihnachtsmännern überrannt.
Hier können wir ganz ungestört
über den Heibel-Ticker sprechen, wie sich’s gehört.“

Dafür nimmst Du Dir die Zeit?
Hast Du keine Angst, dass die Kinder schreien,
wenn die Stiefel nicht voller Leckereien
gefüllt vor der Haustür einschneien?

„Ach Stephan, Du machst Dir falsche Sorgen,
das war doch schon heute Morgen.
Oder machten Deine Kinder heute
am Morgen etwa keine fette Beute?“

Du hast Recht, ich vergaß,
heute früh gab’s ‚nen riesen Spaß.
Vincent stand sprachlos minutenlang da,
als er den von Dir gefüllten Stiefel sah.

(An meine Kinder, wenn ihr mal lesen könnt:
Ja, so war’s, während ihr gepennt,
kam der Nikolaus auf seinen Himmelsflügen
auch bei uns vorbei – ich würde niemals lügen!)

„Du hast in diesem Jahr an vielen Fronten gekämpft:
Börsenkurse, die durch politische Wirren gedämpft,
Softwareentwicklung ohne das Tagesgeschäft zu vernachlässigen
Neukonzeption Deines Internetauftritts ohne Dein Familienengagement zu
beeinträchtigen.“

„Dabei vergaßt Du eines der wichtigsten Dinge:
Urlaub, durch den Du Kraft gewinnen
und Motivation schöpfen kannst,
während Du Dein Netzwerk aufspannst.“

Ja, ich weiß, lieber Nikolaus,
mit Urlaub sah es dieses Jahr mau aus.
Zwei Dinge haben mich davon abgehalten:
Parallel zu den Börsenwirren musste ich die neue Software gestalten.

Ich bin jetzt fertig mit der neuen Software.
Die Entwicklung war ziemlich schwer.
Ich hätte nicht gedacht, wie komplex
die Integration von Kundenverwaltung mit dem Börsenkomplex.

„Na, dann kannst Du ja künftig die gewonnene Zeit
für Urlaube nutzen, oder ein Dinner zu Zweit.“

Ja, es wäre schön, wenn das klappt,
ohne dass meine Kunden eingeschnappt.

„Ich habe vorhin noch den Rupprecht konsultiert,
wie sich die Heibel-Ticker Performance über das Jahr 2011 kumuliert
entwickelt hat: -0,22% sagte er, das sei Spitze!
Während doch der DAX um 15% in den Keller flitzte!“

Ja, mein differenzierter Ansatz hat sich ausgezahlt,
doch ich bin niemand, der gerne damit prahlt.
Zu unterschiedlich haben die Kunden meine Ideen umgesetzt,
so dass es viele glücklich machte, manche sind aber auch entsetzt.

Mit der neuen Software wird das nun besser,
Infos sind schneller beim Kunden ohne unnötige Zeitfresser,
und mit dem bewährten Portfoliostruktürchen
klappt die Umsetzung künftig wie am Schnürchen.

„Stephan, ich sehe, Du hast die Segel richtig gesetzt,
das habe ich schon immer an Dir geschätzt.
Ich wünsche Dir, dass Du im nächsten Jahr noch besser wirst,
Und Deinen Kunden noch mehr Gewinne bescherst.“

„Ich muss nun weiter, ich wünsche Dir alles Gute,
bleib weiter aufrecht, dann ersparst Du mir die Rute.
Dein kindliches Gemüt sollst Du gut pflegen,
dann werden wir uns nächstes Jahr wieder begegnen.“

...und mit diesen Worten verschwand er in der Menge und war nicht mehr von
den vielen falschen Nikoläusen zu unterscheiden. So kenne ich ihn, den
Nikolaus: Überraschend und unerwartet ist er plötzlich da und ebenso schnell
ist er wieder verschwunden. Doch jeweils hinterlässt er ein unschätzbares
Geschenk: Einen Blick auf den Heibel-Ticker aus der Vogelperspektive.

Ja, ich habe in diesem Jahr rund um die Uhr für Sie gearbeitet. Aber es hat
sich gelohnt, wie meine Aufstellung zeigt und wie mir Ihr Feedback immer
wieder bestätigt. Bei der Gelegenheit möchte ich mich bei Ihnen für die
vielen Zusprachen herzlich bedanken. Es ist ein wesentlicher Teil meiner
Motivation, den Heibel-Ticker voller Engagement voranzutreiben.

Das ginge niemals ohne meine Assistentin Frau Schilling, die sämtliche
administrativen Kundenbelange unverzüglich und zuverlässig bearbeitet und für
meine Belange jederzeit offen ist.

Und Sie werden im nächsten Jahr das Resultat der Softwareentwicklung erleben,
die durch unseren Softwareentwickler Gernot umgesetzt wurde. Er hat in diesem
Jahr die Basis dafür gelegt, künftig wesentlich schneller und flexibler
agieren zu können. Schauen Sie sich mal im Kundenbereich von Heibel-Ticker.de
um, Ihnen wird sicherlich die eine oder andere kleine Änderung schon
auffallen.

Doch was Sie dort zu sehen bekommen, ist nur die sprichwörtliche Spitze des
Eisbergs, der gesamte Unterbau wurde neu geschrieben.

Wenn Sie Lust auf meine alten Nikolausgedichte haben, können Sie diese unter
folgendem Link im Archiv nachlesen:

2006:
http://www.heibel-ticker.de/heibel_standard_tickers/49

2007:
http://www.heibel-ticker.de/heibel_standard_tickers/101


EU-Gipfel und EZB-Zinssenkung sind die Schlagzeilen der Woche. Ich habe diese
beiden Ereignisse in Kapitel 02 für Sie ins rechte Licht gesetzt.

In Kapitel 03 gebe ich sodann einen Ausblick auf die letzten Börsentage
dieses Jahres sowie auf meine Erwartung für die ersten Monate im Jahr 2012.
In der vergangenen Nacht wurden die Weichen dafür gestellt.

Im Fernsehen wurde ich diese Woche zu Wacker Chemie und Air Berlin befragt.
Wacker steht vor großen Problemen – die Aktie hat dies jedoch bereits
berücksichtigt und so hat selbst die heutige Hiobsbotschaft über eine
Werksschließung der Aktie nichts mehr anhaben können.

Bei Air Berlin konzentrieren sich die Medien auf die falsche Fragestellung:
Die Fluglinie braucht nicht mehr Geld, das sie verbrennen kann, sondern muss
einen Weg zur Profitabilität finden. Ein strategischer Partner wird gesucht,
kein Geldgeber.

Die heutige Wunschanalyse beleuchtet den norwegischen Ölkonzern Statoil. Ein
solider Dividendenbringer, dessen Kurs derzeit zur Aufholjagd angesetzt hat.


Die PDF-Version dieser Ausgabe wird Ihnen ab morgen früh im
Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung stehen:
http://www.heibel-ticker.de/downloads/hts111209.pdf

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

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02. SO TICKT DIE BÖRSE: CAMERON SPALTET EU
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Merkel hat es verstanden. Nachdem ich Angela Merkel viele Monate lang heftig
kritisiert habe, möchte ich nun auch ihre Erleuchtung nicht verschweigen: Sie
hat in meinen Augen endlich verstanden, was sie zu tun hat.

Das Ziel, das sie sich nun gesetzt hat, ist überaus ehrgeizig, und ein erster
Erfolg war, Sarkozy auf ihre Seite zu ziehen. Sarkozy hatte bislang immer
wieder völlig gegensätzliche Vorschläge unterbreitet, gegensätzlich aus einer
ganz tiefen Betrachtungsweise heraus: Es wurden immer wieder die
unterschiedlichen Auffassungen über die Bedeutung des Euros offenbart.

Doch das scheint seit dem Schulterschluss vom vergangenen Montag Geschichte
zu sein, Merkel hat endlich Stellung bezogen (wie von mir seit anderthalb
Jahren gefordert) und – oh Wunder – Sarkozy konnte sich mit dieser klaren
Linie anfreunden. Aus Madam „non“ ist nun ein Zugpferd geworden.

Das Zugpferd muss nun einen Baumstamm überwinden: Der britische Premier
Cameron hat sich ihr in den Weg gelegt. Die Briten wollten Sonderrechte für
ihren ach so wichtigen Finanzplatz aushandeln. Ein Finanzplatz, der die
Finanzinstrumente im Akkord hervorbringt, die regelmäßig zu Über- und
Untertreibungen führen. Ein Finanzplatz, dessen Finanzprodukten ein
Produktivitätsgewinn der britischen Volkswirtschaft zugerechnet wird und der
sicherlich nicht konstruktiv bei der Euroschuldenkrise zur Seite stand. Im
Gegenteil.

Damit die City, wie das Bankzentrum im Herzen von London genannt wird, auch
weiterhin diese Aufgabe wahrnehmen kann, möchte Cameron für sein Land
Sonderrechte im Finanzsektor sichern. Ein Finanzsektor, der globaler
aufgestellt ist als die Wirtschaft selbst. Wo also jedes Sonderrecht dazu
führen muss, dass Finanzinstitute in Scharen in das Finanzmekka ziehen, um
die dringend erforderlichen und harten Regeln, die wir in Europa, am liebsten
in der ganzen Welt durchsetzen wollen, weiterhin zu umgehen.

Cameron hat es nicht leicht. Sein Land wäre auch schon in einer ähnlichen
Situation wie Italien, wenn es den Euro hätte. So konnte die Bank of England
durch heftiges Drucken von Britischen Pfund Schlimmeres verhindern. Ähnlich
den USA sucht Großbritannien sein Heil im Gelddrucken.

Kein zweites Land in Europa ist so abhängig von der Finanzbranche. Die
ohnehin schwache Wirtschaft Großbritanniens würde einen weiteren Tiefschlag
erleiden, wenn nun auch noch dem Finanzsektor Ketten angelegt würden. Das
wäre nicht nur schlimm für die Banken, sondern könnte auch Großbritannien
weiter in die Schuldenkrise treiben.

Mit anderen Worten: Cameron kann es sich nicht leisten, die EU-Staatsverträge
im Sinne von Merkozy zu verändern.

Und so ist es wenig verwunderlich, dass er nun nach Mitteln und Wegen sucht,
ein Europa der zwei Geschwindigkeiten aufzuhalten: Die EU-Institutionen, die
von den 23 „willigen“ Staaten für die Umsetzung der Fiskalunion benötigt
würden, gehören der EU und somit den 27 Staaten. Warum sollte ein von England
mitfinanzierter Europäischer Gerichtshof also bei Haushaltsvergehen angerufen
werden, wenn solche Haushaltsvergehen in England legal wären?

Wir haben heute Nacht Entscheidungen gesehen, die uns in den nächsten sechs
Monaten beschäftigen werden. Gewöhnen Sie sich an einen härteren Tonfall
zwischen England und Euroland. Bei aller Diplomatie und bei aller
aufgestauten Wut gegen das zu lange Zögern von Angela Merkel: Ihr Autor steht
nun wieder auf der Linie unserer Kanzlerin.

Ist die Kanzlerin zu spät dran? Kann sein. Oder ist es gar noch zu früh für
ihr ambitioniertes Vorhaben? Auch das kann sein. Ich denke, wir haben eine
sehr spannende politische Phase begonnen. Der Ausgang ist völlig offen und
birgt jede Menge Gefahren.

Kein Grund also, den Kopf hängen zu lassen oder in Euphorie zu verfallen. Ich
werde unsere bisherige Strategie weiter verfolgen.


EZB GREIFT HALBHERZIG EIN

In dieses Bild passt auch die jüngste Aktion der EZB. Mario Draghi hat
gestern den Leitzins für Europa von 1,25% auf 1% gesenkt. Damit wurden die
beiden Zinsanhebungen von Trichet im ersten Halbjahr dieses Jahres nun wieder
ausradiert.

Zusätzlich gab er bekannt, Banken unbegrenzt für Refinanzierungen zur
Verfügung zu stehen. Mit anderen Worten: Es wird keine europäische Bank in
seiner Amtszeit als EZB-Präsident zahlungsunfähig werden. Aktien können
wertlos werden, Eigentümer können wechseln bis hin zur Verstaatlichung, doch
einen Zahlungsausfall wird es nicht geben, und das ist zum wiederholten Male
die Aussage, dass es in Europa kein Lehman II geben wird.

Doch bei all den Nothilfemaßnahmen der EZB ist er gleichzeitig um die
Reputation als Hüter der Geldwertstabilität besorgt und schiebt so den
Lockerungsbemerkungen eine harte Grundhaltung nach: Diese Maßnahmen werden
nur für eine sehr kurze, beschränkte Zeit gelten.

Wenn man den Italiener an seinen Worten misst, dann ist er ebenso besorgt um
die Geldwertstabilität wie seine Vorgänger. Wenn man jedoch nur seine
Handlungen betrachtet, dann können einem da schon Zweifel aufkommen. Es lohnt
sich in meinen Augen, diesen Akteur besonders gut im Auge zu behalten.

Schauen wir einmal, wie die wichtigsten Indizes in dieser Woche gelaufen
sind:


WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES


INDIZES 08.12.11 DIFF
Dow Jones 11.998 -0,2%
DAX 5.869 -2,8%
Nikkei 8.536 -1,2%
Euro/US-Dollar 1,334 -1,1%
Euro/Yen 103,625 -1,4%
10-Jahres-US-Anleihe 1,97% -0,2
Umlaufrendite Dt 1,75% -0,2
Feinunze Gold USD $1.711,05 -2,3%
Fass Brent Öl USD $107,67 -2,0%
Kupfer in US$/to 7.705 -2,3%
Baltic Dry Shipping I 1.882 1,1%

Nach dem überproportional großen Kursgewinn im DAX in der Vorwoche ist die
etwas größere Korrektur in dieser Woche nicht verwunderlich. Wie wir jedoch
am heutigen Tage sehen, ist die Aufwärtsbewegung noch nicht beendet.

Auch das Öl und das Gold machen nach den heftigen Bewegungen der Vorwoche
erst einmal eine kleine Pause. Sorge macht mir lediglich der Euro, der trotz
der geradezu euphorischen zwei vergangenen Wochen noch immer auf extrem
niedrigen Niveau verharrt. Was hier in Aktienmärkte und Rohstoffe fließt, ist
offensichtlich nicht durch neues Vertrauen in den Euro gestützt.

So sind auch die Entwicklungen der Sentiment-Indikatoren recht verhalten, wie
sie an der nachstehenden Übersicht sehen können:


SENTMENTDATEN

Analysten
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):

Kaufen / Verkaufen
18.11.- 25.11. (427): 51% / 10%
25.11.- 02.12. (469): 57% / 9%
02.12.- 09.12. (470): 53% / 10%

Kaufempfehlungen der Analysten
SAP, Bayer, Unilever

Verkaufsempfehlungen der Analysten
Research in Motion, RWE, Vossloh

Privatanleger
47. KW: 55% Bullen (139 Stimmen)
48. KW: 59% Bullen (150 Stimmen)
49. KW: 58% Bullen (176 Stimmen)

Kaufempfehlungen der Privatanleger
Metro, Alcatel-Lucent

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
American Airlines AMR, Société Générale

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel

Insbesondere Analysten haben nach dem Kurssprung wieder eine defensivere
Haltung eingenommen. Ich werde im nächsten Kapitel meine Einschätzung zu den
Chancen der Merkozy-Bewegung geben, sowie die in meinen Augen sinnvolle
Strategie aufzeigen, wie Sie mit Ihrem Vermögen durch diese ungewisse Zeit
kommen sollten.


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03. AUSBLICK: ERST TOP, DANN FLOP INS JAHRESENDE
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04. TV-INTERVIEW AM MITTWOCH: WACKER CHEMIE & AIR BERLIN
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WACKER CHEMIE – AKTIEN HABEN GESCHÄFTSEINBRUCH SCHON HINTER SICH

Wacker Chemie geriet diese Woche durch eine Studie zu den Erneuerbaren
Energien unter Druck. Der Preis für das Polysilizium werde weiter fallen, so
die Studie.

Polysilizium ist letztlich nichts weiter als Sand am Meer, Quarzsand, der zu
hochreinem Silizium unterschiedlicher Strukturen verarbeitet wird. Silizium
ist also nicht rar, manchmal laufen jedoch die Produktionskapazitäten und die
Nachfrage auseinander.

Polysilizium wird überwiegend von der Solarbranche sowie von der
Chipindustrie genutzt. Insbesondere die Solarbranche hat in den vergangenen
Jahren ihre Kapazitäten explosionsartig ausgebaut und in Folge dessen große
Mengen an Polysilizium nachgefragt. Heute bestehen auf allen Ebenen der
Wertschöpfungskette für Solarpanel große Lagerbestände, während gleichzeitig
eine Konsolidierung in der Branche stattfindet.

Die Konsolidierung folgt stets einem exzessiven Wachstum und verhindert
derzeit weiteres Wachstum. Wer mehr Produktionskapazitäten braucht, der kauft
diese lieber beim Wettbewerber ein als ein neues Werk zu planen. Es gibt
derzeit genügend Wettbewerber, die knapp bei Kasse sind und ihre
Produktionskapazitäten drosseln müssen. Ein Nachfragewachstum nach
Polysilizium wird in einem solchen Marktumfeld kaum zu finden sein.

Und aufgrund des exzessiven Wachstums, geprägt von überzogenen Erwartungen an
die steuerlichen Förderungen von Solarenergie sowie die bevorstehende
Netzparität an vielen Orten, haben die Marktteilnehmer ihre Läger aufgefüllt.
Lagerbestand bindet Kapital und ist somit teuer. Nicht selten ist es
günstiger für das Unternehmen, den Lagerbestand unter dem Einkaufspreis zu
verscherbeln als das Kapital für lange Zeit zu binden. So fällt der Preis für
Polysilizium teilweise sogar unter die Produktionskosten.

Die Aktie hat diese Entwicklung bereits vorweggenommen. Sie ist in diesem
Jahr um 60% eingebrochen und notiert derzeit bei 70 Euro auf einem KGV 12e
von 8. Gleichzeitig wird eine Dividendenrendite von 4,3% geboten. Ich halte
dieses Kursniveau für sehr günstig und die Dividende für gesichert und sehe
daher das aktuelle Kursniveau als einen Boden an. Wacker Chemie hat kaum
Schulden und dürfte auf Sicht von 12-18 Monaten eher wieder ein KGV von 11
bis 12 erreichen.

Die Solarbranche erlebt eine Konsolidierungsphase, sie wird jedoch nicht
verschwinden. Die Netzparität steht bevor, und der Preisverfall beim
Polysilizium wird dieses Ziel noch näher in den Fokus der Anleger rücken. Die
Marktschwäche ist also in meinen Augen nur eine vorübergehende Erscheinung.
Nach wie vor würde ich die Finger von allen Solarunternehmen lassen. Wacker
Chemie ist in erster Linie ein Chemieunternehmen, das einen Einsatzstoff für
die Solarbranche liefert. Die Nachfrage nach Polysilizium wird früher oder
später wieder ansteigen, und während wir warten, gibt es eine ordentliche
Dividendenrendite, die uns die Wartezeit versüßt.

Als kleinen Bonus sehe ich das Engagement von Wacker Chemie in der
Chipindustrie. Auch diese Industrie ist nach den rückläufigen PC-Absätzen
unter Druck, doch in meinen Augen wird dieser Rückgang bereits durch die
starke Nachfrage nach den neuen Geräten wie Smartphones und Touchpads
kompensiert. Es ist auch hier nur eine Frage der Zeit, bis die Nachfrage nach
Polysilizium aus diesem Bereich wieder ansteigt.


AIR BERLIN – UNSINNIGES GERÜCHT ÜBER FINANZINVESTOR

Gestern vollzog die Aktie von Air Berlin eine Achterbahnfahrt: Zunächst
sorgte die Meldung, noch diese Woche würde der Einstieg des Finanzinvestors
Etihad, der Fluglinie von Abu Dhabi, bekanntgegeben, für einen Kurssprung.
Sodann drückten schlechte Verkehrszahlen die Aktie ins Minus. Beide Meldungen
führen in die Irre.

Air Berlin hat Anfang November eine Unternehmensanleihe im Volumen von 100
Mio. Euro erfolgreich am Markt platziert – sofern von einer erfolgreichen
Platzierung bei einem Zins von 11,5% gesprochen werden darf. Der Zins ist
hoch und spiegelt das Risiko wieder, das eine Fluglinie bei hohem
Ölpreisniveau und angeheiztem Wettbewerb darstellt.

Die 100 Mio. Euro wurden verwendet, um Lauda Air vollständig zu übernehmen.
Hätte Air Berlin dies nicht getan, so wäre im Frühjahr nächsten Jahres eine
Put Option fällig geworden, die empfindlich in die Finanzlage des
Unternehmens geschnitten hätte.

Nun sind bis zum Jahr 2014 keine weiteren größeren
Refinanzierungserfordernisse mehr vorhanden, vorausgesetzt die Verluste aus
dem Tagesgeschäft können gestemmt werden. Derzeit gehen Analysten für das
Jahr 2011 von einem Verlust (EBIT) von 165 Mio. Euro aus. Für das nächste
Jahr muss sich das Unternehmen etwas ausdenken, um die Verluste möglichst
schnell zu reduzieren.

So ist das Gerücht, die Fluglinie Etihad aus Abu Dhabi sei an einem Einstieg
bei Air Berlin als Finanzinvestor interessiert, Unsinn. Wenn Etihad an Air
Berlin interessiert ist, dann aus strategischen Gründen. Air Berlin muss
einen Weg finden, bei den aktuellen Marktgegebenheiten profitabel zu werden.
Geldnöte gibt es akut nicht.

Erste Schritte in Richtung einer besseren Profitabilität wurden bereits
unternommen: Von den 170 Fliegern wurden 18 verkauft. In Folge dessen sanken
die Passagierzahlen um 10%, was nichts weiter als eine logische Folge ist.
Daher ist auch der Blick auf die „Verkehrszahlen“ irreführend, denn parallel
zum Rückgang der Verkehrszahlen haben sich durch den Verkauf auch die Kosten
reduziert.

Viel aussagekräftiger ist die Auslastungsquote. Die ist im November von 74,9%
im Vorjahr auf 74,2% zurückgegangen. Keine schöne Entwicklung, aber weitaus
weniger dramatisch als es derzeit in den Medien anhand der „Verkehrszahlen“
präsentiert wird.

Auch der Ölpreis ist eine wichtige Komponente beim Geschäft von Fluglinien,
leitet sich daraus doch der Kerosinpreis ab. Seit Monaten ist der Ölpreis
trotz schwächelnder Konjunktur auf einem hohen Niveau und schneidet damit
direkt in den Gewinn von Air Berlin.

Als sei dies noch nicht genug Ungemach, so kommt parallel zur
Luftverkehrssteuer, die Billigflieger stärker belastet als Premium-
Fluglinien, auch noch die CO2-Steuer hinzu. Die Luftverkehrssteuer sollte
ursprünglichen Planungen zufolge in gleichem Maße reduziert werden wie die
CO2-Steuer eingeführt wird. Doch in der Praxis sieht es anders aus, der Staat
braucht Geld und lässt sich mit der Reduzierung halt ein wenig mehr Zeit.

Fluglinien sind ein Aushängeschild eines Landes. Insbesondere Schwellenländer
geben derzeit viel darauf, mit modernen und sauberen Flugzeugen ihren Ruf in
die Welt tragen zu lassen. Auch wenn es verboten ist, Fluglinien im
internationalen Wettbewerb seitens der Staaten zu unterstützen, so finden
diese Fluglinien auf ihren Heimatmärkten doch so günstige Bedingungen vor,
dass sie die internationalen Flugpreise kräftig unter Druck setzen können.

Seit 1999 sind weltweit nicht weniger als 100 Fluglinien Pleite gegangen. Der
Wettbewerb in dieser Branche ist hart. Faktoren wie der Ölpreis, die
Konjunktur und unterschiedliche Besteuerungen sind kaum planbar, und so kommt
es weniger wegen rückläufiger „Verkehrszahlen“ als vielmehr aufgrund dieser
Faktoren immer wieder zu Pleiten. Erst letzte Woche meldete American Airlines
(Partner von Air Berlin über das Meilenprogramm Oneworld) Insolvenz an.

Air Berlin muss sich im internationalen Wettbewerb behaupten und benötigt
dazu starke Partner, um die geschaffene Infrastruktur möglichst effizient zu
nutzen. Hierbei helfen Partnerschaften, wie sie mit Etihad möglich wären.
Doch eine erfolgreiche Fluglinie wird sich in meinen Augen dadurch
auszeichnen, dass sie in einigen Jahren noch eigenständig existiert. Von
exorbitanten Kursgewinnen sind Aktien von Fluglinien weit entfernt.

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05. WUNSCHANALYSE: STATOIL
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Sechs Quartale in Folge wurden die Analystenerwartungen verfehlt – das wirft
kein gutes Licht auf das Management. Doch die jüngsten Entwicklungen geben
Grund zur Hoffnung und eine überaus attraktive Dividendenrendite schafft
Stabilität. Zudem wird die Dividende in Norwegischen Kronen bezahlt, was
kurzfristig gegen Turbulenzen im Euro schützt. In der Wunschanalyse werde ich
Ihnen den größten norwegischen Ölkonzern etwas näher bringen.


DIVIDENDENBRINGER VOR TURNAROUND

Hier haben wir einen Titel, der gleich eine ganze Reihe von Bedürfnissen
sicherheitsorientierter Anleger befriedigt und gleichzeitig auch
Wachstumsphantasie bereithält. Als ehemaliger Staatskonzern eines der größten
Öl-exportierenden Länder der Welt sitzen die Norweger im Heimatland
unangefochten auf der Führungsposition.

Norwegen, eins der reichsten Länder Europas und nicht Mitglied in der von
Turbulenzen geplagten EU, wird mir immer wieder von Lesern als Zufluchtsort,
als sicherer Hafen für das Ersparte empfohlen. Ja, die norwegische Krone hat
in den vergangenen Monaten recht gut gegenüber dem Euro abgeschnitten. In den
vergangenen 12 Monaten hat die Krone um 5% zugelegt.

Wenn wir uns aber einen längeren Zeithorizont anschauen, dann pendelt die
Norwegische Krone ziemlich konstant um einen Mittelwert gegenüber dem Euro –
und derzeit ist der Kurs nicht weit vom Mittelwert entfernt. Es scheint also,
als sei die norwegische Krone, wenn auch offiziell unabhängig vom Euro,
dennoch recht stark vom Euro beeinflusst zu sein.

Ungeachtet dessen haben sich die Norweger für ihre Wirtschaft den Ruf eines
unabhängig agierenden Landes erworben. Und Statoil, der größte norwegische
Ölkonzern, agiert vor diesem Hintergrund inzwischen weltweit und kauft
überall Öl- und Gasvorkommen hinzu.

In den USA investiert das Unternehmen in das Bakken Shell, in Angola wird vor
der Küste gebohrt, und in der Karibik wird nach dem Unglück im Jahr 2010
(BP!) inzwischen auch wieder kräftig weitergefördert. Gleichzeitig wurde die
heimische Flotte in den vergangenen Jahren modernisiert und an die
gestiegenen Sicherheitsanforderungen angepasst.

4,4% Dividendenrendite erwarten Anleger für das Jahr 2011. Im kommenden Jahr
sollen es sogar 4,7% werden. Der Cashflow ist stabil, und der
Verschuldungsgrad hält sich in Grenzen, daher sehe ich die Dividende als
sicher an.

Turnaround? Ja, in den vergangenen Jahren gab es wiederholt
Produktionsprobleme. Auch konnte das Unternehmen nicht so schnell neue
Ölquellen erschließen, wie es die Vorhandenen förderte. So hatte Statoil mit
rückläufigen Zahlen zu kämpfen. In den vergangenen sechs Quartalen wurde
jedes Mal die Analystenerwartung enttäuscht.


ENTTÄUSCHUNG AUFGRUND HOHER STEUERQUOTE

In den vergangenen Quartalen führten Unfälle zu Produktionsausfällen,
veraltete Produktionsanlagen zu immer neuen Problemen und politische
Unstimmigkeiten vereitelten die Förderung in entlegenen Gebieten wie
beispielsweise vor der Küste Angolas. Zudem wurde für einen langen Zeitraum
die Tiefseeförderung in der Karibik untersagt, nachdem BP das Unglück mit der
Ölplattform Deep Horizon zu beklagen hatte.

Man hat sich inzwischen daran gewöhnt, dass die Zahlen nicht den Erwartungen
entsprechen, und so war das jüngste Quartalsergebnis im November keine
besondere Überraschung mehr. Doch der Blick ins Detail zeigte dennoch
Überraschendes: Nicht Produktionsprobleme sorgten für die Zielverfehlung,
sondern eine hohe Steuerquote! Analysten hatten eine Steuerquote von 70-72%
erwartet (ja, das Unternehmen finanziert einen großen Teil des Wohlstands in
Norwegen). Bezahlen musste es letztlich sogar 73,5%.


HAUSAUFGABEN GEMACHT, ÖLRESERVEN STEIGEN

Der Umsatz von Statoil war im dritten Quartal wider Erwarten kräftig
angestiegen. Und auch die Fördermenge stieg an (+14%). Lediglich der Gewinn
blieb aufgrund der hohen Steuerquote hinter den Erwartungen zurück.

So haben Analysten infolge dieser Zahlen ihre Modelle überarbeitet und
rechnen nunmehr, den Unternehmensaussagen folgend, mit einem nachhaltigen
Produktionswachstum von 9% p.a. bis zum Jahr 2014.

Bei den Prognosen für die Gewinnentwicklung halten sich die Analysten zurück.
Hier werden die Unwägsamkeiten der Ölförderung in den Vordergrund geschoben,
die Statoil-Aktionäre aus den vergangenen Jahren zur Genüge kennen.

In einem Punkt jedoch sind sich alle Analysten einig: Die Öl-Vorräte von
Statoil werden in den kommenden Jahren noch schneller steigen als Statoil Öl
fördert. Und ein guter Teil der Bewertung des Unternehmens wird aus den
Vorräten abgeleitet, so dass man von einem ansteigenden Unternehmenswert
ausgeht.


GEOPOLITISCH GÜNSTIGES UMFELD

Nein, ich bin kein Verfechter der Ölförderung, im Gegenteil. Ich würde das
schmutzige Öl gerne so schnell wie möglich durch regenerative Energiequellen
ersetzen. Doch in meinem Börsenbrief, dem Heibel-Ticker, werde ich dafür
bezahlt, gute Anlageorte für Ihr Vermögen aufzuspüren. Und wenn Sie mit
Statoil gut Geld verdienen, dann steht es Ihnen frei, den Gewinn an
Umweltorganisationen zu stiften, die gegen Ölförderer aktiv werden. Doch ich
werde den Gewinn eines Investments in diese Aktie nicht anderen überlassen.

Der Ölpreis notiert trotz der Sorge vor einer Weltwirtschaftskrise seit
Monaten über 100 USD/Fass. Ein Niveau, das den Ölkonzernen dicke Gewinne
sichert. Bis zu einem Ölpreis von 70 USD/Fass machen sich Ölkonzerne derzeit
keine Sorgen, und nicht umsonst hat Exxon kürzlich den größten
Unternehmensgewinn vermeldet, den jemals ein Konzern erzielte.

Es hat sich gezeigt, dass die Schuldenkrise in Europa und die ausufernden
Schulden in Japan und den USA noch nicht zu einer wirtschaftlichen
Katastrophe führten. Im Gegenteil, China senkt nun den Mindestreservesatz für
Bankeinlagen und signalisiert damit, dass man fortan die Wirtschaft wieder
frei ihrem Wachstum überlassen möchte.

Doch gleichzeitig wurden in den vergangenen Monaten so ziemlich alle
Förderprogramme für regenerative Energien zusammengestrichen. Es ist ein
Luxus, den man sich in diesen Zeiten nicht mehr leisten kann. Und so kommt
es, dass wir unseren Energiehunger mit den verfügbaren, günstigen
Energiequellen stillen, beispielsweise dem Öl. Ich denke, dass diese
Entwicklung dafür sorgen wird, dass der Ölpreis bei ersten Anzeichen einer
weltweiten wirtschaftlichen Erholung weiter ansteigen wird. Nicht, weil Öl so
toll ist, sondern mangels Alternative.


KURSVERLAUF: KRISE FAST ÜBERSTANDEN

Im Frühjahr dieses Jahres notierte Statoil im Hoch bei 20,75 Euro. Im August
korrigierte die Aktie bis auf 13,90 Euro. Kennzeichen von aussichtsreichen
Aktien für eine Erholung ist, dass sie als erstes auf zu neuen Höchstkursen
eilen. Und mit aktuell 19,22 Euro ist Statoil nicht mehr weit entfernt vom
Jahreshoch. Ich sehe darin einen Hinweis darauf, dass diese Aktie bei ersten
Anzeichen einer Wirtschaftserholung zu neuen Hochs ausbrechen wird.


BEWERTUNGSANSATZ: KGV VON 10 AUF SICHT VON 12-18 MONATEN

Derzeit notiert die Aktie auf einem KGV 11e von 9. Bei Wachstumsraten von 9%
p.a. in der Fördermenge und einem zumindest stabilen Ölpreis dürfte das KGV
in den kommenden Quartalen überproportional anwachsen (erwartet werden 12%
p.a.). Auch historisch gesehen lag das KGV von Statoil meist eher bei 10 als
bei dem aktuellen niedrigen Stand.

Erwartet wird von Analysten für das nächste Jahr ein Gewinn je Aktie von 17,4
NOK (3,03 Euro). Mit einem KGV von 10 würde der Kurs dann über 30 Euro
stehen, ein Kurspotential von über 50%.

Doch wenn wir uns die Risiken bei der Ölförderung anschauen und
berücksichtigen, dass die vergangenen sechs Quartale stets die
Analystenerwartungen von Statoil nicht erreicht wurden, so sollten wir uns
wohl schon auf die nächste Enttäuschung einstellen. So betrachte ich das
Kursziel von 30 Euro als nur für den unwahrscheinlichen Fall gültig, wenn es
keine weiteren politischen, geologischen oder technischen Überraschungen mehr
geben sollte – was, wie gesagt, sehr unwahrscheinlich ist.

Für die Risiken würde ich einen Abschlag von 15% vornehmen, was zu einem
Kursziel von 25 Euro führt – noch immer ein Kurspotential von 30%. Auf Sicht
von 12-18 Monaten sieht das nicht viel aus, doch wir werden durch eine
fürstliche Dividende für das Warten bezahlt.


FAZIT

Der Ölpreis ist trotz konjunktureller Unsicherheit auf hohem Niveau, und
Statoil ist nach mehreren enttäuschenden Quartalen nun wieder in der Lage,
von dem hohen Ölpreis zu profitieren. So hat sich die Aktie schon aufgemacht,
neue Jahreshochs zu schreiben und wird weiter ansteigen, wenn das Geschäft
planmäßig verlaufen sollte – was eine Überraschung wäre. Für einen defensiv
eingestellten Anleger ist die Aktie von Statoil in meinen Augen eine gute
Beimischung für das Portfolio. Zum einen wird eine attraktive
Dividendenrendite geboten, zum anderen kann man sich hier zumindest gegen
kurzfristige Euro-Schwankungen absichern.


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06. BEOBACHTETE WERTE
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Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter
www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils
aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der
Webseiten verfasst.

Auf der Einstiegsseite heibel-ticker.de sehen Sie im Ticker am oberen
Bildrand auf den ersten Blick, zu welchen Titeln aktuelle Anmerkungen
erstellt wurden.

Hier nun die Übersicht über die offenen Positionen. Wie angekündigt habe ich
jeweils die langfristigen von den spekulativen Positionen getrennt. Bei den
langfristigen Positionen wird stets über eine Korrelationsanalyse die
Risikostreuung berücksichtigt.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“
steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „Pos“ steht die
Positionsgröße hinsichtlich der gestaffelten Käufe und Verkäufe.

Unter i steht zur Information meine Grundtendenz: K-bei Gelegenheit Kaufen,
H-Halten, V-bei Gelegenheit Verkaufen, wobei die „Gelegenheit“ sodann
kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben wird. Ich habe diese
Spalte insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren
Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich
beispielsweise darin nicht schon zu 100% investiert wäre. Zukaufen würde ich
jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen
Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen.
Derzeit verwende ich die folgenden Schritte: Langfristige Positionen in drei
Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
Spekulative und alternative Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich
aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich.
Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht
sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text
bekanntgeben.

In der Spalte „Diff.“ können Sie die Entwicklung der Position seit
Jahresbeginn bzw. seit Kauf (sofern in diesem Jahr erfolgt) sehen.



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07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
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Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung
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Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
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Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
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beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren von
proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind
Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges
vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte
der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance,
TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen

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