Heibel-Ticker 14/41 - EZB-Chef Supermario wird gewinnen

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10.10.2014:



H E I B E L - T I C K E R    S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

9. Jahrgang - Ausgabe 41 (10.10.2014)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: EZB am Ende ihrer Mittel
02.So tickt die Börse: Draghi wird gewinnen
 - US-Ölboom wird gebremst
 - Ukraine-Krise wirft Europa in die Rezession
 - Draghi wird gewinnen
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Panik
 - Top Analystenziele
 - Cancom: Erfolgreicher Schenk in die Wolke
 - TUI: Vorsicht vor Reisebranche
04.Ausblick: Weiterhin Zickzack
05.Weisheit der Vielen: United Internet
 - : Eine deutsche Erfolgsgeschichte im Internet
 - Unternehmengeschichte und -profil
 - Das Applikationsgeschäft
 - Das Internetzugangsgeschäft
 - Geschäftsentwicklung zuletzt
 - Trend zum mobilen Internet befeuert kurzfristiges Wachstum
 - Umsatz- und Gewinnprognosen für 2014
 - Günstige Bewertung: Unter 28,00 Euro kaufenswert
 - Fazit: Noch nicht sofort kaufen
06.Update beobachteter Werte
 Analysten senken den Daumen, Nachkaufen bis 45,30€
 Telco: Gemischte Entwicklung
 Schlechte Q-Zahlen aufgrund von Problemen in den USA und Osteuropa
 Wahlen in Brasilien mit überraschendem Zwischenergebnis
 MH17, Prognosekürzung, Ebola, Streik
07.Übersicht HT-Portfolio
08.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
09.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: EZB am Ende ihrer Mittel

Liebe Börsenfreunde,

die EZB-Sitzung der vergangenen Woche zeigte überraschend deutlich, dass Mario Draghis Vorpreschen mit der Ankündigung von Staatsanleihekäufen nicht so ohne Weiteres umgesetzt werden kann. Denn statt konkrete Schritte anzukündigen, blieb es bei der blumigen Versprechung, dies zu tun, sofern erforderlich. Europa rutscht in eine Rezession, die Börsen brechen ein ... was muss noch passieren Herr Draghi? Oder könnte es sein, dass ein solcher Schritt tatsächlich rechtlich nicht möglich ist?

In Kapitel 02 zeige ich auf, dass Draghi sich gegen alle Bedenken durchsetzen wird, selbst wenn es uns nicht schmeckt.

Die Stimmung unter den Anlegern ist eingetrübt, aber noch nicht pessimistisch genug für einen nachhaltigen Boden. Die Panik von heute ist zwar konstruktiv aber nicht ausreichend. Mehr dazu in Kapitel 03.

In Kapitel 04 habe ich eine Liste von Ereignissen erstellt, die geschehen müssen, damit die Korrektur endet. Zudem nenne ich Ihnen einige Unternehmen, die sich bereits jetzt zum Kauf für ein langfristig orientiertes Portfolio eignen.

United Internet ist diese Woche dran mit einer Detailanalyse von unserem Analysten Sascha Huber, der diese Aktie aus den Empfehlungen der besten Sharewise-Kunden ausgewählt hat. Das Unternehmen ist ein deutsches Vorzeigeunternehmen und schafft den Schwenk zum mobilen Internet relativ gut. Die Bewertung ist vernünftig. Somit ist das Unternehmen schon eine solide Anlage und keinesfalls ein Spekulationsobjekt. Mehr dazu in Kapitel 05.

Natürlich gibt es wie immer eine Reihe von Updates sowie eine Handlungsempfehlung in Kapitel 06 sowie eine Übersicht über unser Portfolio in Kapitel 07.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts141010.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Draghi wird gewinnen

Über Jahre hat sich Deutschland gegen jegliche Krisen gestemmt, nun bricht jedoch auch die deutsche Konjunktur ein. Wir dürfen uns auf eine Rezession einstellen.

An der Aktienbörse schwankt die Stimmung nunmehr beinahe täglich von einem Extrem ins andere. Nike berichtete über gute Zahlen, insbesondere auch in Europa, und der DAX springt über 1% nach oben. Ford wiederum berichtet nur einen Tag später von schwachen Umsätzen in Europa, umgehend brach der DAX wieder ein. EZB-Chef Mario Draghi hat zwar den Kauf von Staatsanleihen angekündigt, die erwarteten Taten bleiben jedoch aus. Der DAX beschleunigt seine Talfahrt. Die US-Notenbank veröffentlicht ein Sitzungsprotokoll aus dem hervorgeht, dass die erste Zinsanhebung länger auf sich warten lassen könnte als bislang erwartet, und schon gibt es eine Rallye. Alcoa berichtet zwar gute Zahlen aber spricht von Problemen in Europa und schwups, schon sind die Gewinne des Vortags ausradiert...


US-ÖLBOOM WIRD GEBREMST

Ein großer Teil der US-Konjunkturstärke ist auf den neuen Ölboom in den USA zurückzuführen. Dort werden gut bezahlte Arbeitsplätze geschaffen, die Ölproduktion wurde in den vergangenen zwei Jahren in zwei der drei größten Ölgebiete (Bakken und Eagle Ford) verdoppelt. Im dritten Gebiet (Permian) geht man von einer Verdopplung in den nächsten zwei Jahren aus. In drei Jahren könnte die USA vollständig autark sein und kein Öl mehr importieren müssen.

Doch es fehlt an Infrastruktur. Präsident Obama bremst jegliche Investitionen in den Ausbau dieser schmutzigen Energiequelle aus. Pipelines werden nicht genehmigt, die Raffineriekapazitäten sind seit einem halben Jahrhundert unverändert. Der Export von Flüssiggas (Gas wird ebenso mehr produziert denn je) scheitert an behördlichen Auflagen. Bald schon wird mehr Gas und Öl produziert als die Infrastruktur fassen kann.

Schon heute wird über die Hälfte des gewonnenen Gases direkt an der Quelle einfach abgefackelt. Das Öl strömt auf den Markt und drückt den Ölpreis immer weiter nach unten (diese Woche -4,4%). Die guten Konjunkturdaten in den USA hängen zu einem nennenswerten Anteil an der Renaissance der Ölindustrie. Sollte die Infrastruktur nicht mitziehen, werden Ölkonzerne bald mit den Bohrungen aufhören, keine neuen Arbeitsplätze mehr schaffen sondern im Gegenteil, Arbeitnehmer nach Hause schicken.

Es ist wieder einmal die Frage, ob wirtschaftliche Interessen die Umweltinteressen übertrumpfen dürfen oder nicht. Obama hat sich auf die Seite der Umwelt geschlagen. Die Wirtschaft beklagt dies lautstark. Vor dem Hintergrund der weltweiten Konjunkturschwäche bekommen die Kritiker Obamas Gehör. Der gestrige Ausverkauf ging einher mit einem weiteren Ausverkauf im Öl, was nunmehr als Vorbote einer gegebenenfalls rückläufigen Investierfreude in der Ölindustrie gesehen wird.

Wenn nun also auch die US-Wirtschaft ins Straucheln gerät, wer soll dann überhaupt noch für Nachfrage auf den Weltmärkten sorgen? China stutzt die eigene Wirtschaft gezielt zurecht. Europa bricht auseinander. Die USA bremsen ihr Wachstum aus.


UKRAINE-KRISE WIRFT EUROPA IN DIE REZESSION

Die Sanktionen gegen Russland zeigen ihre Wirkung. In den vergangenen zwei Wochen kamen immer neue Hiobsbotschaften von der Konjunkturfront Deutschlands. Das Land, das jeder Krise in den vergangenen Jahren trotzte, wird nun auch getroffen. Seit der Griechenlandkrise 2011 knallen die Sektkorken in Deutschland, und fast fühlte man sich schon immun gegen Konjunkturschwächen. Doch dieses Bild ist nach schwachen Exportzahlen, schlechtem Einkaufsmanagerindex sowie einigen weiteren schwachen Indikatoren nun zerstört, internationale Anleger ziehen ihr Kapital aus Deutschland ab und stürzen den DAX in den Abgrund.

Auch die Zahlen internationaler Unternehmen spiegeln die Schwäche in Europa wider. Daran, dass die Club-Med Länder schwächeln, hat man sich gewöhnt. Der Reformdruck ist dank der Liquiditätsflutung durch EZB-Chef Mario Draghi gering. Nun fällt jedoch auch Deutschland, und das ist verheerend. Nike vermeldete noch gute Zahlen, doch die beruhten lediglich auf der extrem guten Position des Unternehmens. Nike hat auf allen Märkten in allen Segmenten Rekorde erzielt, Innovationen, schlanker Struktur und gutem Management sei Dank. Nach den Nike-Zahlen glaubte man noch an eine moderate Wirtschaft in Europa. Doch dann kam Ford und berichtete von einer besonderen Absatzschwäche in Europa.

Und vorgestern legte Alcoa Zahlen vor, die auf den ersten Blick herausragend waren. Auch auf den zweiten Blick wurde dieser Eindruck bestätigt, doch der Grund für die herausragenden Zahlen lag nicht im robusten europäischen Markt sondern im Management von Alcoa. CEO Klaus Kleinfeld hat den Aluminiumkonzern in den vergangenen Jahren von einem Rohstoffkonzern zu einem High-Tech Konzern umgebaut. Heute werden nicht mehr Aluminiumblocks als Massenware an Flugzeugbauer und Autobauer geliefert, sondern individuell gemeinsam mit den Kunden entwickelte Aluminium-Bauelemente. Boeing und Airbus setzen immer mehr Aluminium ein, aber auch die Flotte von Audi ist bekannt für die Leichtbauweise dank Aluminium.

So sorgten die Alcoa-Zahlen am Donnerstag für einen positiven Börsenauftakt, doch als aus den Details ersichtlich wurde, wie gut CEO Kleinfeld war und wie wenig Alcoas Erfolg mit einer Stärke in Europa zu tun hatte, tauchten die Aktienbörsen wieder ab.


DRAGHI WIRD GEWINNEN

So befinden wir uns nunmehr im Krisenmodus: Seit Jahren flutet EZB-Chef Supermario die Finanzmärkte mit Liquidität. Immer abenteuerlichere Methoden hat er entwickelt, um Banken, Finanzinstitute und überhaupt die gesamte Wirtschaft Europas mit Liquidität zu versorgen. Doch die Angebote Draghis werden nicht mehr angenommen, wie ich am vergangenen Freitag zeigte. Wir befinden uns in der keynesianischen Liquiditätsfalle: Banken nehmen kein Geld mehr von der EZB, selbst wenn es geschenkt ist.

Supermario hatte im Alleingang den Kauf von Staatspapieren angekündigt und war dafür heftig von Deutschland kritisiert worden. Die Details wollte er am vergangenen Donnerstag liefern, doch am vergangenen Donnerstag blieb es bei der bekannten blumigen Versprechung, im Bedarfsfall alles Notwendige zu tun. Kein Zeitplan, kein Volumen für Staatsanleihekäufe. Nichts. Draghi hat den Schwanz eingezogen.

Es folgte der Ausverkauf an den europäischen Börsen. Internationale Anleger ziehen ihr Geld ab. Der DAX hat diese Woche 4% abgegeben und bildet damit das Schlusslicht der internationalen Börsen. Rufe werden lauter, Deutschland solle endlich seine finanzielle Stärke nutzen und staatliche Investitionen auflegen. Schäuble hat sich heute erstmals prinzipiell bereit dazu gezeigt. Doch noch lauter sind die Rufe nach dem Messias Supermario, der doch endlich Staatsanleihen aufkaufen solle.

Die Liquiditätsflutung, die konsequente Reformen in den Club-Med Ländern gebremst hatte, wird nun zum alleinigen Heilmittel gegen eine drohende Rezession. Irre, oder? Ich gehe nun davon aus, dass Draghi früher oder später Staatspapiere kaufen wird, sei es rechtens oder nicht. Und der internationale Jubel darüber wird so laut sein, dass rechtliche Bedenken fast schon als unmoralisch in die Ecke gestellt werden. Und ja, ich erwarte, dass genau diese Ankündigungen, Staatspapiere zu kaufen, den Boden für die aktuelle Korrektur einziehen wird.

Schauen wir uns also einmal die Entwicklung der wichtigsten Indizes im Wochenvergleich an:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES

INDIZES9.10.14Woche Δ
Dow Jones16.659 -0,9%
DAX9.005 -4,0%
Nikkei15.301 -2,3%
Euro/US-Dollar1,270,3%
Euro/Yen136,64-0,5%
10-Jahres-US-Anleihe2,33%-0,07
Umlaufrendite Dt0,73%-0,03
Feinunze Gold$1.222 0,6%
Fass Brent Öl$89,82 -4,4%
Kupfer6.635 -1,0%
Baltic Dry Shipping974 -7,7%



Die Korrektur ist schon lange in Deutschland angekommen, der DAX hat nochmals 4% abgegeben nach 4,5% in den zwei Vorwochen. Dank der starken US-Wirtschaft hält sich der Dow Jones mit -0,9% noch recht wacker.

Der Ölpreis ist um 4,4% auf 89,82 USD / Fass eingebrochen. Die Rohstoffindustrie produziert auf Teufel komm raus, um durch gesteigerte Absatzmengen den Preisverfall auszugleichen. Das ist jedoch ein Rezept für weiter fallende Rohstoffpreise auf der einen Seite, jedoch für günstige Einsatzkosten in der Industrie auf der anderen Seite. Niedrige Energie- und Rohstoffpreise wirken wie ein Stimulus für die Wirtschaft, wie eine Steuererleichterung.

Anleger suchen Sicherheit, so steigt die Nachfrage nach Staatsanleihen (Rendite sinkt) und Gold (Preis steigt leicht). Auch Aktien mit hohem Cashflow und als sicher geltenden Dividenden halten sich aktuell besser als der Markt.

Schauen wir uns einmal die Entwicklung der Stimmung der Anleger an.




03. Sentiment: Panik

Panik kommt auf. Nach dem Durchbrechen der 9.000 Punkte im DAX haben einige Anleger die Nerven verloren und unlimitiert verkauft. Wir hatten in der vergangenen Woche darauf hingewiesen, dass das Potential nach oben sehr begrenzt ist, die Gefahr einer Panik jedoch sehr groß. Genau das ist nun passiert.

Was Sie, liebe Heibel-Ticker Leser, vielleicht gerne vergessen, ist, dass die aktiven Marktteilnehmer an der Börse sehr schnell wechseln. Nur wenige auf langfristige Erfolge ausgerichtete Anleger bleiben so konsequent bei der Sache wie Sie, häufig wird das Tagesgeschehen von Spekulanten dominiert. Und diese Spekulanten sind nicht selten unter 25 Jahre alt, kennen also etwaige Börsencrashs nur aus Erzählungen.

Von diesen jungen Anlegern dürfen Sie keine Besonnenheit erwarten. Sie wissen gar nicht, wie man mit einer solchen Korrektur umgeht. Und da in den vergangenen Jahren insbesondere die Trendfolger erfolgreich waren, werden diese in einen Ausverkauf hinein verkaufen statt kaufen.

Immerhin, die Panik unter den Anlegern könnte dafür sorgen, dass es schon bald zu einer Gegenbewegung kommt. Vorerst sind die spekulativen Positionen glatt gestellt, ein weiterer Ausverkauf braucht einen weiteren Trigger. Andernfalls dürften wir Anfang kommender Woche eine Gegenbewegung erleben.

Sentimentdaten

Privatanleger
39. KW: 54% Bullen (132 Stimmen)
40. KW: 57% Bullen (138 Stimmen)
41. KW: 58% Bullen (120 Stimmen)

Kaufempfehlungen der Privatanleger
Allianz, Apple, Fannie Mae

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
Krones, Solarworld, Rocket Internet

Analysten
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):

Kaufen / Verkaufen
19.09.- 26.09. (239): 62% / 9%
26.09.- 03.10. (157): 57% / 11%
03.10.- 10.10. (228): 51% / 14%

Kaufempfehlungen der Analysten
Wirecard, SAP, Allianz

Verkaufsempfehlungen der Analysten
Südzucker, K+S, Hamburger Hafen & Logistik

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel

Immerhin agieren die Privatanleger von Sharewise überwiegend mit Optimismus auf das nunmehr niedrigere Kursniveau. 58% haben sich in das Bullenlager verschlagen. In meinen Augen zu viele, um für einen nachhaltigen Boden zu sorgen.

Mit Rocket Internet und der Solarworld wird vor Unternehmen in schwierigen Fahrwassern gewarnt, es ist also offensichtlich derzeit nicht opportun, Risiken einzugehen. Ich kann die Warnungen nur unterstützen. Mit Apple und der Allianz hingegen werden solide Aktien empfohlen, die fundamental deutlich höher stehen sollten, deren positive Geschäftsaussichten jedoch immer wieder in Frage gestellt werden. Auch diese Empfehlungen kann ich nachvollziehen.

Fannie Mae hat in meinen Augen nichts auf der Empfehlungsliste zu suchen, der Ausverkauf bei Krones liegt hinter uns, nicht vor uns.

Analysten sind deutlich vorsichtiger geworden. Mit nur noch 51% Kaufempfehlungen kann man schon fast von Pessimismus sprechen, zumal 14% die eher unbeliebten Verkaufsempfehlungen ausgesprochen haben. Unbeliebt, weil man als Analyst damit kein Geld verdient - im Gegenteil, man vergrault sich einen potentiellen Kunden. Daher ist das Verhältnis der Kaufempfehlungen zu Verkaufsempfehlungen tendenziell stets verzerrt: Kaufempfehlungen unter 50% betrachte ich als absolut pessimistisch, Verkaufsempfehlungen über 17% sind erfahrungsgemäß ebenfalls ein Zeichen von zu großem Pessimismus. Wir nähern uns diesen Werten.

Die Empfehlungen zu SAP, Wirecard und der Allianz unterstütze ich. Die Warnungen vor Südzucker und dem Hamburger Hafen ebenfalls. K+S hingegen sehe ich bereits auf dem Wege der Besserung.

Sie wollen wissen, was die Analysten im Einzelnen für Aussagen treffen und wo sie die größten Chancen sehen? Ich habe für Sie eine Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurszielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz einfach an, wo das aktuelle Kursziel des Analysten prozentual am meisten über dem aktuellen Kurs liegt. Die Details zu den einzelnen Empfehlungen finden Sie unter
http://www.aktien-meldungen.de/Aktienresearch/Top-Aktien

TOP ANALYSTENZIELE

UnternehmenAnalyse v.KursKurszielUpside
RIB Software10.109,35 €17,00 €81,82%
CANCOM8.1025,80 €46,00 €78,29%
Volkswagen Vz7.10152,20 €265,00 €74,11%
Klöckner & Co6.108,99 €15,60 €73,53%
SMA Solar7.1017,32 €30,00 €73,21%
Drillisch AG8.1024,87 €42,00 €68,88%
Jenoptik AG10.108,54 €14,00 €63,93%
Jungheinrich7.1040,17 €62,00 €54,34%
TUI AG10.1010,39 €16,00 €53,99%
DMG Mori Seiki7.1020,42 €30,50 €49,36%

Es handelt sich um Analysen aus dieser Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein Eigeninteresse des Analysten für eine rosa Brille sorgen kann, weshalb Analysteneinschätzungen tendenziell optimistischer ausfallen, als es die Realität anschließend erlauben würde (Sellside-Analysen). Aber die Übersicht gibt einen Eindruck darüber, wo die Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am weitesten auseinander liegen. Wer letztlich Recht haben wird, der Analyst oder die Anleger, die den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall individuell zu beurteilen.

CANCOM: ERFOLGREICHER SCHENK IN DIE WOLKE

Cancom dürfte nach Meinung des Analysten Tim Wunderlich von Hauck & Aufhäuser gute Quartalszahlen vermelden. Ich stimme ihm zu, denn Cancom hat frühzeitig den Schwenk in die Cloud vollzogen und dürfte daher besser abschneiden als die meisten der Branche, die noch mit herkömmlicher Software arbeiten.


TUI: VORSICHT VOR REISEBRANCHE

Ebola ist derzeit nicht verlässlich einzuschätzen. Ich würde daher vor Neuengagements in Titeln, die darunter leiden, abraten. Wer drin ist kann bleiben, die Aktie ist zu billig zum Verkaufen. Doch jetzt schon kaufen wäre in meinen Augen zu früh, der Newsflow dürfte erst noch schlimmer werden bevor es besser wird.




04. Ausblick: Weiterhin Zickzack

Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie überwiegend vergangenheitsbezogene Erklärungen von mir. Detaillierte Analysen und Einschätzungen über die künftige Börsenentwicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Heibel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS baue ich kontinuierlich weiter aus und komme dabei insbesondere den Wünschen meiner Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:

INTERNET: Kundenbereich

- täglich aktuelle Einschätzungen zu den Meldungen, die unsere offenen Positionen betreffen

- einen Chart für jede offene Position, um die Kurssituation schneller zu erfassen

- die Möglichkeit, nur die 10 neuesten Kommentare zu den offenen Positionen anzeigen zu lassen.

- Sie können sich aus den empfohlenen Werten Ihr eigenes Musterportfolio zusammenstellen, um gezielter und schneller die für Sie relevanten Neuigkeiten zu sehen.

Weiterhin erhalten meine Kunden eine übersichtliche Tabelle über alle offenen Positionen mit der jeweiligen Wochenperformance sowie Performance seit Empfehlung und mit einer Übersicht über die anstehenden Aktivitäten wie Stopp Loss nachziehen oder verkaufen bzw. kaufen.

Für die besonders aktiven Anleger unter Ihnen biete ich an, die unterwöchigen Updates direkt per E-Mail an Sie zu senden und ich benachrichtige Sie im Falle von Aktionsempfehlungen (Kauf oder Verkauf) direkt per SMS auf Ihr Handy. Dabei handelt es sich um einen Zusatzdienst (Express!), den ich mit 6,25 € pro Monat berechne. Keine Angst, sämtliche Updates befinden sich natürlich dann auch nochmals in der Freitagsausgabe für die normalen PLUS-Kunden.

Den Reaktionen meiner Kunden entnehme ich, dass der Heibel-Ticker PLUS die Bedürfnisse von Anlegern gezielt und verständlich sowie fundiert und erfolgreich befriedigt. Schauen Sie sich das neue Angebot einmal mit einem Schnupperangebot (6 Wochen zu 20 €) an. Es würde mich freuen, wenn ich Sie als neuen Abonnenten gewinnen kann.

Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis für sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderanalysen stelle ich den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.

Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch zunächst für ein halbes- oder viertel Jahr bestellen. Oder bestellen Sie einfach das Schnupperabo zu 20 € für 6 Wochen.

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05. Weisheit der Vielen: United Internet



Eine deutsche Erfolgsgeschichte im Internet

Fr, 10. Oktober um 19:38 Uhr

Im Zuge des Zusammenschlusses des sharewise Börsenbriefs mit dem Heibel-Ticker Börsenbrief werde ich Ihnen in Zukunft an dieser Stelle alle zwei Wochen eine Aktie vorstellen, die nach dem Prinzip der „Weisheit der Vielen” von sharewise-Nutzern ausgesucht wird. Wir greifen dafür auf die Aktien zu, die von den erfolgreichsten sharewise-Kunden empfohlen werden. Dabei handelt es sich heute um die Aktie des deutschen Internetkonzerns United Internet AG.


UNTERNEHMENGESCHICHTE UND -PROFIL

Die United Internet AG bezeichnet sich selbst, mit ihren weltweit rund 14,5 Mio. Kunden, als führenden europäischen Internetspezialisten. Als Keimzelle des Unternehmens gilt dabei die bereits im Jahr 1988 in Montabaur gegründete 1&1 Internet AG, die bis heute den größten Teil zum Konzernumsatz beiträgt. Das operative Geschäft der United Internet AG ist in die beiden Geschäftsfelder Access (Internetzugang) und Applications (Dienste) unterteilt, in welche die zahlreichen Marken des Konzerns eingegliedert werden. Während das Segment Access Schmalband-, Breitband- und Mobile-Access-Produkte umfasst, werden im Segment Applications verschiedene Dienste angeboten, die durch Abonnementen oder Werbung finanziert werden. Neben Deutschland (90% Umsatzanteil) ist der Konzern heute bereits in elf Ländern geschäftlich aktiv und betreut so Kunden aus der ganzen Welt.

Infolgedessen gelang es der Gesellschaft unter der Führung von Gründer, CEO und Großaktionär Ralph Dommermuth (42,27% der Anteile) in den letzten Jahren regelmäßig sowohl ihren Umsatz als auch Gewinn kräftig zu steigern. So erzielten die Westerwälder im Geschäftsjahr 2013 bereits zum fünften Mal in Folge ein Konzernergebnis in dreistelliger Millionenhöhe. Aus dieser Position der Stärke heraus übernahm man daher zuletzt den Konkurrenten Versatel vollständig (durch Übernahme der restlichen Anteile vom Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR)) und beteiligte sich überdies kurz vor dem Börsengang am Internet-Inkubator der Samwer-Brüder, der Rocket Internet AG mit 8,18% des Aktienkapitals. Wie Vorstandschef Ralph Dommermuth zuletzt gegenüber dem Manager-Magazin ausführte, stehen jedoch in nächster Zeit durchaus noch einige weitere, wenngleich kleinere, Übernahmen auf der Wunschliste, um so das eigene Breitbandnetz weiter auszubauen. Nach Angaben von Dommermuth ist die United Internet AG durch die erfolgreiche Akquisition von Versatel ohnehin bereits zum zweitgrößten Glasfasernetzbetreiber in Deutschland aufgestiegen.

2013 investierte das Unternehmen weiterhin viel Geld in Wachstumsmärkte wie das Cloud-Computing, die rechtssichere De-Mail oder das Mobile Internet und trieb auch seine Internationalisierung weiter voran. Dabei fielen 67,3% (nach 66,2% im Vorjahr) des Konzernumsatzes auf das Internetzugangsgeschäft sowie 32,7% (nach 33,8% im Vorjahr) des Konzernumsatzes auf das Applikationsgeschäft. Im deutschen Breitbandmarkt zählt United Internet zu den drei führenden Unternehmen und reklamiert im Bereich Cloud- und Hosting-Applikationen sogar die Marktführerschaft für sich.


DAS APPLIKATIONSGESCHÄFT

Zu den Diensten gehören z.B. Anwendungen für das Personal Information Management (wie Adressbücher, Aufgaben- und Terminplaner oder eMail), eShops, Groupwork, Homepages, Office-Applikationen oder Online-Storage. Die entsprechende zielgruppenspezifische Vermarktung erfolgt dann über Marken wie 1&1, Fasthosts, GMX, InterNetX, United-Domains, Web.de sowie seit 2013 Arsys. Ergänzt wird dieses Geschäft durch affilinet und Sedo, die erfolgsbasierte Vertriebs- und Werbeplattformen im Internet abbilden.


DAS INTERNETZUGANGSGESCHÄFT

Mit ihrem Internetzugangsgeschäft (inkl. Voice-over-IP und Video-on-Demand) fokussiert sich das Unternehmen hingegen ausschließlich auf den deutschen Markt. In diesem Segment setzen sich die Erlöse einerseits aus der Bereitstellung der Zugänge sowie etwaigen Zusatzleistungen zusammen. So besteht der Umsatz zum einen aus festen Grundgebühren sowie darüber hinaus variablen Nutzungsentgelten. Dabei agiert man netzunabhängig und kauft von verschiedenen Anbietern standardisierte Netzleistungen zu. Diese werden anschließend mit Endgeräten und selbst entwickelten Applikationen und Services ergänzt. Die Vermarktung dieser Produkte erfolgt dabei über bekannte Marken wie 1&1, GMX oder Web.de.


GESCHÄFTSENTWICKLUNG ZULETZT

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013 wuchsen die Umsätze im Segment Applications um 7,0% auf 867,0 Mio. Euro. Das Auslandsgeschäft wuchs dabei um 11,2% auf 296,9 Mio. Euro und somit stärker als das Deutschlandgeschäft. So lag der Anteil des Auslandsgeschäfts bei 34,2% nach 32,9% im Vorjahr. Trotz Anlaufverlusten beim Aufbau neuer Geschäftsfelder wie der 1&1 Do-It-Yourself Homepage, der Entwicklung von De-Mail oder der Einführung neuer Top-Level-Domains verbesserte sich das Betriebsergebnis in diesem Segment um 27,7% auf 168,7 Mio. Euro und das EBIT um 52,2% auf 102,1 Mio. Euro.

Im Segment Access wuchs der Umsatz um 12,7% auf 1,79 Mrd. Euro. Treiber des Geschäfts waren hier kostenpflichtige Verträge, die um 17% auf über 5,5 Mio, zulegen konnten. So erzielte der Konzern in diesem Segment letztlich ein EBITDA in Höhe von 245,4 Mio. Euro (+27,9%). Noch besser entwickelte sich das EBIT mit +32,3% auf 217,4 Mio. Euro. Somit verbesserte sich die EBIT-Marge von 10,4% auf 12,2%, was nicht zuletzt am mobilen Internet gelegen haben dürfte.

Insgesamt steigerte die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2013 ihren Jahresumsatz um 10,8% auf das Rekordniveau von 2,66 Mrd. Euro. Die Umsatzkosten stiegen hingegen etwas weniger stark um 10,6% auf 1,74 Mrd. Euro. Auch die Vertriebskosten legten nur leicht um 1,5% auf 468,6 Mio. Euro zu. Deutlicher wuchs jedoch der Verwaltungsaufwand um 7,5% auf 120,5 Mio. Euro. Alles in allem steigerte der Konzern somit sein EBITDA um 24,9% auf 407,2 Mio. Euro. Somit belief sich das Ergebnis je Aktie sodann auf 1,07 Euro (+50,7%). Die Gesellschaft hob die Dividende von 0,30 Euro je Aktie um ein Drittel auf 0,40 Euro je Aktie an.


TREND ZUM MOBILEN INTERNET BEFEUERT KURZFRISTIGES WACHSTUM

Mit einem Umsatzanteil von gut 2/3 am gesamten Konzernumsatz ist das Access-Geschäft das wichtigere. Gerade in diesem Geschäftsfeld muss das Unternehmen aber gut aufpassen, um nicht den Anschluss zu verlieren. Denn zur Zeit sehen wir einen fundamentalen Wandel in der Telekommunikationsbranche – immer mehr weg vom stationären Internet und hin in Richtung mobiles Internet. Diesen Wandel scheint die United Internet jedoch mit zu vollziehen, wie ein Blick auf die Kundenentwicklung verdeutlicht.

So verfügte die Gesellschaft Ende 2013 noch über 3,56 Mio. Breitband- und nur 1,98 Mio. Mobile-Kunden. Ende des ersten Quartals 2014 waren es dann 3,63 Mio. Breitband- und 2,09 Mio. Mobile-Kunden und Ende des zweiten Quartals 2014 schließlich 3,68 Mio. Breitband- und 2,23 Mio. Mobile-Kunden. Das Geschäft im Bereich Mobile-Access wächst also knapp 4x so stark (12,63% mehr Kunden im 1. Halbjahr 2014) wie im Breitband-Bereich (nur +3,37% mehr Kunden im 1. Halbjahr 2014).

Aktuell (Ende 1. Halbjahr 2014) liegt das Verhältnis Breitband- zu Mobile-Kunden noch in etwa im Verhältnis 62:38. Schon Ende dieses Jahres dürfte das Verhältnis jedoch auf knapp unter 60:40 gefallen sein und bis Mitte 2016 ein ausgeglichenes Verhältnis (50:50) erreichen. Zur Zeit erzielen die Unternehmen im Mobile-Access-Geschäft allgemein noch höhere Margen als im stationären Bereich was sich jedoch aufgrund des zunehmenden Konkurrenzkampfes relativiert. Alles in allem gehe ich daher davon aus, dass das Unternehmen nicht zum großen Gewinner des Trends zum mobilen Internet wird, aber doch seine starke Marktposition weiter verteidigen können wird. Zumindest kurzfristig feuert das Mobile-Access-Geschäft das Umsatz- und Gewinnwachstum an.


UMSATZ- UND GEWINNPROGNOSEN FÜR 2014

Für das laufende Geschäftsjahr 2014 möchte der Konzern seinen Umsatz um ca. 10% auf über 2,9 Mrd. Euro steigern. Zugleich peilt man eine Steigerung des EBITDA von zuletzt 407 Mio. Euro auf 520 Mio. Euro an. Auch das Ergebnis je Aktie soll kräftig weiter gesteigert werden, von zuletzt 1,07 Euro je Aktie auf nunmehr 1,40 bis 1,50 Euro je Aktie.

Ich gehe davon aus, dass insbesondere der Zusammenschluss von E-Plus und O2 zu einer Konsolidierung auf dem deutschen Mobilfunkmarkt führt, die es United Internet ermöglichen wird, die eigenen Prognosen leicht zu übertreffen. Denn schließlich wurde dieser Zusammenschluss von E-Plus und O2 vom Kartellamt nur unter Auflagen genehmigt, die Serviceprovidern wie der United Internet AG in die Karten spielen. Hinzu kommt dann noch der kurzfristig vorteilhafte Trend zum mobilen Internet mit den damit verbundenen höheren Margen.


GÜNSTIGE BEWERTUNG: UNTER 28,00 EURO KAUFENSWERT

Auf dem aktuellen Kursniveau von 30,34 Euro (Xetra 16:23 Uhr) liegt die Marktkapitalisierung des Konzerns bei 6,22 Mrd. Euro. Dabei weist die Aktie ein KGV 2014e von 20 auf. Angesichts des Umsatz- und Gewinnwachstums (+10% und +30% resp.) ließe sich jedoch problemlos ein KGV von bis zu 25 rechtfertigen. Demnach läge der fundamental faire Wert der Aktie schon heute bei bis zu 25x 1,50 Euro und somit 37,50 Euro. Allerdings gehe ich davon aus, dass der Konzern die Gewinnschätzungen noch toppen kann. Darüber hinaus schaut die Börse bei der Bewertung eines Unternehmens immer in die Zukunft und 2015e und 2016e dürfte die Gesellschaft Umsatz und Gewinn noch weiter steigern. So kalkuliere ich für 2015e und 2016e mit einem Gewinnwachstum (auf Basis des Gewinns je Aktie) in Höhe von jeweils ca. 10% auf zunächst 1,67 Euro (2015e) und 1,85 Euro (2016e).

Wenngleich durch diese etwas geringeren Wachstumsraten sodann nur noch ein KGV von 20 angesetzt werden sollte, läge der fundamentale faire Wert (auf Basis der Gewinnschätzung für 2016e und damit auf Sicht eines Jahres) bei 20x 1,85 Euro und damit immer noch bei 37,00 Euro. Dies entspräche beim aktuellen Aktienkurs somit einem Kurspotenzial in Höhe von mehr als 20%, wobei die Wartezeit noch mit einer kleinen Dividende versüßt wird.


FAZIT: NOCH NICHT SOFORT KAUFEN

Die United Internet AG ist so etwas wie das absolute Vorzeige-Unternehmen der deutschen Internetbranche und Gründer, CEO und Großaktionär Ralph Dommermuth demzufolge eine Art deutscher Bill Gates oder besser Jeff Bezos. Anders als viele Luftnummern, die seinerzeit an den Neuen Markt kamen und im Zuge der platzenden „Dotcom Bubble” genauso schnell wieder verschwanden, gelang es United Internet das Geschäft zwar langsam, aber dafür nachhaltig immer weiter zu entwickeln. So wurde Unternehmensgründer Ralph Dommermuth letztlich zu einem der fünfzig reichsten Deutschen. Nichtsdestotrotz führt er sein Unternehmen bis heute nach den Prinzipien eines umsichtigen hanseatischen Kaufmanns. Insofern kam die Beteiligung an Rocket Internet der eher schillernden Samwer-Brüder auch etwas überraschend und ist vielleicht das einzige größere Risiko, dass Dommermuth einzugehen bereit war. Doch das Risiko ist bei einem Investment in Höhe von 435 Mio. Euro überschaubar und immerhin bietet diese Beteiligung ja auch Chancen.

Alles in allem halte ich die Aktie der United Internet AG daher prinzipiell für kaufenswert. Allerdings sind Internet- bzw. Technologiewerte im gegenwärtigen Marktumfeld nicht sonderlich gefragt, sodass kurzfristig vielleicht das Tief noch nicht gesehen wurde. Aus charttechnischer Sicht jedenfalls könnte die Aktie ihre Korrekturbewegung noch bis in den Bereich der sehr starken Unterstützung zwischen 27,00 und 28,00 Euro weiter fortsetzen.


Risikohinweis: Spezielle Risiken durch Ralph Dommermuth

Zum guten Schluss möchte ich an dieser Stelle noch kurz auf spezielle Risiken der Aktie hinweisen. Ganz davon abgesehen, dass die Aktie der United Internet AG als Internet- und Technologiewert generell ein spekulatives Papier ist, hängt die weitere Entwicklung des Unternehmens nämlich in vielerlei Hinsicht eng an der Person des Unternehmensgründers Ralph Dommermuth.

Zwar ist Herr Dommermuth zur Zeit erst 50 Jahre alt und kann seinen Job somit noch einige Zeit ausüben, ewig wird er ihn aber nicht machen wollen. Daher wäre es sehr wichtig, langsam aber sicher einen geeigneten Nachfolger aufzubauen, wovon bisher leider noch nichts zu sehen ist.



06. Update beobachteter Werte

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

Dieses Kapitel bleibt den Heibel-Ticker PLUS-Abonnenten vorbehalten.

In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

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07. Übersicht HT-Portfolio

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
Kbei Gelegenheit Kaufen, 
NKNachkaufen 
HHalten, 
Vbei Gelegenheit Verkaufen, 
TVTeilverkauf, also nicht die ganze Position 
VLVerkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
SLStopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
TSTrailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 



Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

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In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
www.heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de



08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



09. An-/Ab-/Ummeldung

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