H E I B E L - T I C K E R P L U S
F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N
- Einfach einen Tick besser -
DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436
9. Jahrgang - Ausgabe 24 (13.06.2014)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
I N H A L T
01. | Info-Kicker: Irakisches Öl in Gefahr |
02. | So tickt die Börse: Irak vs. Intel: Bären gegen Bullen |
- Islamisten erobern Norden Iraks | |
- Intel erhöht Prognose | |
- Intel vs. Irak: Dahin geht die Reise der Börse | |
- Wochenperformance der wichtigsten Indizes | |
03. | Sentiment: Sentiment deutete auf Top-Bildung |
- Top Analystenziele | |
- Ströer: Digitalwerbung wächst | |
- FMC: Kartellverfahren in China wird unterschätzt | |
- ProSiebenSat.1 Media: Viel Bares in der Bilanz | |
04. | Ausblick: Die Entscheidung steht noch aus |
05. | Update beobachteter Werte: Deutsche Lufthansa, eBay, Apple, Steico |
- Deutsche Lufthansa: Gewinnziel gekappt, Nachkaufen unter 17,50 EUR | |
- eBay: Negativ-Serie täuscht über günstige Bewertung hinweg | |
- Apple: Gewinnmitnahmen könnten sich fortsetzen, Teilverkauf | |
- Steico: Kurs heißgelaufen, verkaufen zu 7,30 EUR | |
06. | Übersicht HT-Portfolio |
07. | Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise |
08. | An-/Ab-/Ummeldung |
01. Info-Kicker: Irakisches Öl in Gefahr
Liebe Börsenfreunde,
eine schreckliche Überschrift, aber sie ist bewährt. Schon 1990 vor dem ersten Irakkrieg unter US-Präsident Bush sowie 2003 unter US-Präsident Buch Jr. war das Öl der Treiber des Konflikts. In Kapitel 02 habe ich Ihnen ein paar einfache Zahlen ausgearbeitet, damit Sie die Relevanz des irakischen Öls besser abschätzen können. Mein Fazit: Der Irak ist für die Weltkonjunktur gefährlicher als die Ukraine.
Derweil brummt der Technologiesektor, insbesondere die Dinosaurier wie Intel, Cisco und Microsoft erleben eine Renaissance. Gestern Abend hat Intel seine Unternehmensprognose angehoben, entsprechend ist der Nasdaq heute im Plus. Auch der Dow Jones folgt, doch es bleibt abzuwarten, ob dieses Plus ins Wochenende gerettet werden kann.
Das Sentiment hat uns diese Woche gut vor dem Ausverkauf gewarnt, denn viele Anleger rechneten mit einer Top-Bildung. In Kapitel 03 habe ich Ihnen aus dem Sentiment der institutionellen und privaten Anleger Unterstützungsmarken im DAX abgeleitet, die Sie in den kommenden Tagen beobachten sollten.
In Kapitel 04 leite ich her, wie sich ein Privatanleger derzeit am besten verhalten sollte. Es ist noch nicht zu spät, ein paar Gewinne der vergangenen Wochen zu sichern. Doch gibt es schon wieder Aktien, die genug ausverkauft wurden? Mehr dazu in Kapitel 04.
Wie immer gibt es wichtige Updates in Kapitel 05, wir haben diese Woche zwei Verkäufe vorgenommen und einen Nachkauf. Dadurch hat sich unsere Barposition entsprechend der politischen Unruhen erhöht.
Eine Übersicht über unser Portfolio sehen Sie in Kapitel 06.
Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp140613.pdf
Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,
take share, Ihr
Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker
02. So tickt die Börse: Irak vs. Intel: Bären gegen Bullen
Irre, was da derzeit abgeht. Ich hatte mich auf einen ruhigen Sommer gefreut, doch derzeit geht es drunter und drüber an den Börsen. Da gerät selbst das Eröffnungsspiel Brasilien gegen Kroatien parallel zum Aufbegehren der brasilianischen Bevölkerung gegen die sinnlose Geldverschwendung der Präsidentin Dilma Rousseff in den Hintergrund.
Na, nicht ganz, gestatten Sie mir zumindest einen kurzen Kommentar: Ein durchweg gelungener Auftakt mit Diskussionsfutter für alle: Ein spannendes, teilweise hitziges Spiel mit einem überraschend frisch spielenden Außenseiter Kroatien, eine (vielleicht sogar spielentscheidende) Fehlentscheidung des Schiedsrichters und eine überragende Vorstellung des neuen Stürmerstars Neymar. Gewonnen hat natürlich der Gastgeber, alles andere würde dem WM-Verlauf einen faden Beigeschmack geben. Was will das Fußballherz mehr?
Aber zurück zur Börse, oder besser gesagt zur Börse und zur Geopolitik. Seit dem Börsencrash und dem folgenden Tief im März 2009 steigen DAX und Dow Jones kontinuierlich an. Jeder Rückschlag, jede Korrektur seither war politisch erzeugt. Ist Ihnen aufgefallen, wie ruhig es um Obama in den vergangenen Monaten geworden war?
Die Abwesenheit von politischen Zankereien und Aktionismus ist positiv für die Börse. Unternehmen fürchten keine Störfeuer seitens der Legislativen und konzentrieren sich auf's Geschäft. Anleger kümmern sich nicht um Steuerquoten von Unternehmen oder Konjunkturförderungen der Regierung, sondern um die Geschäftsentwicklung. Und da die Rahmenbedingungen nach den vielen Krisen der vergangenen 14 Jahre derzeit recht ausgeklügelt sind, können Unternehmen wachsen...
...und somit auch die Aktienkurse.
Nun gibt es aber wieder geopolitische Unruhen, die das Wirtschaftsgefüge der Welt aus dem Gleichgewicht bringen könnten. Anders als die Ukraine-Krise, deren Auswirkung in erster Linie die direkten Handelspartner des Landes betraf, nicht aber die Konjunktur der ganzen Welt, hat der Irak das Potential, die Gewinnkalkulation vieler Unternehmen in der ganzen Welt zu beeinflussen. Negativ als auch positiv.
ISLAMISTEN EROBERN NORDEN IRAKS
In den vergangenen Tagen haben Islamisten im Norden Iraks eine Reihe von Städten eingenommen. Dabei überrascht zum einen die Schnelligkeit, mit der sich die Islamisten ausbreiten. Zum anderen zeigen diese Vorgänge, wie wenig nachhaltig die von den USA in ihrem zehrenden Auslandseinsatz geschaffene Basis für einen Neuanfang mit mehr Demokratie im Irak ist.
Nun geht die Angst um, dass die Islamisten auch den Süden unter Kontrolle zu bekommen versuchen. 80% der Ölinfrastruktur befindet sich im Süden. Bislang haben die Vorgänge im Norden des Iraks kaum einen Einfluss auf die Ölförderung, die Raffinerien und die Verladestellen im Süden, und entsprechend bemüht sich die irakische Regierung, die Auswirkungen des Konflikts herunterzuspielen.
Doch das dürfte nicht lange gelingen. Zum einen arbeiten im Süden viele Iraker, die aus dem Norden stammen und sich nun auf den Weg in ihre Heimat machen, um ihre Familien zu unterstützen. Zum anderen reichen die Vorgänge im Norden aus, um die Stimmung unter den Arbeitern im Süden anzuheizen und im Zweifel dort eigene Konflikte hervorzurufen. Es ist also in meinen Augen nur eine Frage der Zeit, bis die Öllieferungen aus dem Irak beeinträchtigt werden, wenn dieser Konflikt nicht schleunigst beigelegt werden kann.
Und so hat sich Präsident Obama gestern vor die Kameras gestellt und kurzfristig eine entschlossene Antwort auf die Vorgänge angekündigt. Wie diese Antwort aussehen könnte, ließ Obama offen. Er schloss dabei keine Art der Reaktion aus, er behalte sich alle Optionen offen.
Für mich klang das eher so, als wisse er noch nicht genau, was er tun soll. Wieder Soldaten ins Land schicken? Einen Luftangriff? Über Sanktionen würden die Islamisten wohl eher lächeln. Obama schien ratlos und überrascht, und das ist kein gutes Zeichen für den Präsidenten der wichtigsten Supermacht der Welt.
Diese Ratlosigkeit bedeutet an der Börse soviel wie Ungewißheit. Und Sie wissen: An der Börse hasst man nichts mehr als Ungewißheit. Entsprechend gingen die US-Börsen gestern in Folge seiner Rede auf Tauchstation. Gerüchte über einen militärischen Schlag, vielleicht sogar bereits an diesem Wochenende, machen die Runde.
Der Irak fördert täglich 3,6 Mio. Fässer Öl. Im Norden sind soeben 500.000 Fässer Tagesförderung verlorengegangen. Das ist noch nicht so wild und kann durch Länder wie Saudi Arabien locker ausgeglichen werden.
Doch die 3,6 Mio. Fässer Tagesförderung entsprechen etwa 3% der weltweiten Tagesförderung. Und das ist in einem so engen Markt dann schon eine Hausnummer, die nicht mal eben schnell kompensiert werden kann. Entsprechend ist der Ölpreis diese Woche bereits um 4,2% auf 113 USD/Fass angesprungen. Sollte die Krise nicht schnell beruhigt werden können, so dürfen wir uns meiner Einschätzung nach schon bald auf einen Ölpreis um 125 USD/Fass einstellen.
Der Ölpreis als Basis unserer Energiewirtschaft schlägt über Strom- und Benzinkosten direkt auf die Produktionskosten vieler Unternehmen und auf das Portemonnaie des Konsumenten durch - weltweit. Wie eine Steuer erhöht der Ölpreis jegliche Kosten für Produktion und Konsum. Die Folge ist logischerweise weniger wirtschaftliche Aktivität und weniger Konsum. Und das belastet die Konjunktur. Und das wiederum belastet die Aktienbörse.
INTEL ERHÖHT PROGNOSE
Intel hat gestern Abend seine Umsatz-, Gewinn- und Margenprognose erhöht. Mehr Umsatz als gedacht bringt natürlich mehr Gewinn als gedacht, sofern man nicht die Preise senken muss. Doch Intel kann sogar die Gewinnmarge ausweiten.
Durch die Beendigung des Supports von Microsoft für sein altes Betriebssystem Windows XP stehen nun viele Unternehmen vor der Entscheidung, alte Rechner auf ein neues Betriebssystem zu migrieren, oder aber gleich einen neuen Rechner zu kaufen. Und viele Unternehmen entscheiden sich für letztere Option, es werden wieder PCs gekauft. Davon profitiert natürlich Intel.
Chips sind ein Massenprodukt mit steigenden Skalenerträgen. Die Entwicklung ist teuer, auch die Produktion eines einzigen Chip ist sündhaft teuer. Doch wenn ein Chip in die Massenproduktion geht, dann sinken die Produktionskosten je Chip immer weiter. Nach Jahren der Entbehrung, rückläufigen PC-Absatzzahlen sei Dank, kalkuliert Intel inzwischen mit weniger Stückzahlen als zuvor. Doch wenn sich nun der PC-Absatz stabilisiert, oder gar, wie in der Prognoseanhebung erwähnt, wieder ansteigt, dann bedeutet das eine kräftige, überproportionale Gewinnsteigerung für Intel.
Und nicht nur für Intel. Auch Festplattenhersteller (Sandisc, Micron, Western Digital, ...) und Graphikkartenanbieter (Nvidia, Cirrus Logics, ...) sowie diverse Anbieter von PC-Komponenten profitieren von diesem Aufschwung in der Branche. Intel ist heute mit 8% im Plus, auch Microsoft profitiert von der Meldung (+1,3%).
INTEL VS. IRAK: DAHIN GEHT DIE REISE DER BÖRSE
Intel zieht die Technologieaktien mit nach oben. Der Irak zieht Ölaktien nach oben. Technologieaktien machen etwa 15% des S&P 500 aus, Ölaktien keine 10%. Auf der anderen Seite zieht ein steigender Ölpreis alle Aktien von Unternehmen in den Keller, die Produktionskosten haben oder direkt an Konsumenten verkaufen. Das sind deutlich über 50% der S&P 500 Aktien.
Entsprechend fürchte ich, dass der Irak, sofern Obama nicht eine schnelle Lösung einfällt, eine Weile lang das Geschehen beeinflussen wird. Während Spekulanten bis vor zwei Tagen freitags ihre Short-Positionen glatt stellten, denn über das Wochenende werden generell viele Übernahmen ausgehandelt, und man könnte montags überrascht werden, werden nunmehr die Long-Spekulanten freitags ihre Positionen glatt stellen. Wer weiß, welches Drama sich über das Wochenende im Irak abspielen könnte.
Schauen wir einmal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben:
WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES
INDIZES | 12.6.14 | Woche Δ |
Dow Jones | 16.734 | -0,6% |
DAX | 9.939 | -0,1% |
Nikkei | 15.098 | 5,2% |
Euro/US-Dollar | 1,36 | -0,5% |
Euro/Yen | 138,33 | -0,9% |
10-Jahres-US-Anleihe | 2,59% | 0,01 |
Umlaufrendite Dt | 1,13% | -0,02 |
Feinunze Gold | $1.273 | 1,5% |
Fass Brent Öl | $112,86 | 4,2% |
Kupfer | 6.643 | -2,4% |
Baltic Dry Shipping | 939 | -3,9% |
Den Ölpreisanstieg um 4,2% habe ich bereits oben kommentiert. Als nächstes sticht der Nikkei-Anstieg um 5,2% ins Auge. Hoffnung auf die Senkung der Unternehmenssteuer trieb die japanische Börse die Woche durch nach oben. Gestern Abend hat sodann Ministerpräsident Shinzo Abe kurz vor Börsenschluss bekanntgegeben, die Unternehmenssteuer von derzeit 36% schrittweise auf 30% zu senken.
Auch aus China haben wir am vergangenen Wochenende Daten erhalten: Dort verläuft das Wachstum nach Plan. Allerdings wurden die Zahlen für das erste Quartal nach unten revidiert. Analysten gehen inzwischen für die kommenden Jahre von einem weiteren Rückgang des Wirtschaftswachstums in China von derzeit 7% auf 5% in zwei bis drei Jahren aus. Bis dieses niedrigere Niveau des Wachstums dann erreicht ist, dürften die Aktienbörse und daran angehangene Branchen weiterhin unter Druck bleiben.
Entsprechend als Reaktion auf die Unruhen im Irak sind auch die Preisrückgänge bei den Verschiffungstarifen (Baltic Dry -3,9%) sowie beim Kupfer (-2,4%) zu sehen. Auch hier stellen sich Anleger ad hoc auf weniger Wirtschaftsaktivität ein und verkaufen diese konjunktursensiblen Werte. Und natürlich steigt der "Sichere Hafen", der Goldpreis, in dieser Nachrichtenlage an (+1,5%).
Noch notieren die Aktienbörsen nahe ihren Allzeithochs. Die Situation ist ungewiss, und wer Gewinne der vergangenen Wochen sichern möchte, für den ist es noch nicht zu spät.
03. Sentiment: Sentiment deutete auf Top-Bildung
Das Sentiment unserer animusX-Umfrage deutete ziemlich deutlich auf eine kurzfristige Top-Bildung und eine mittelfristige Korrektur. Nun, die Vorkommnisse im Irak haben die Prognose nunmehr wahr werden lassen, die Börsen korrigieren. Doch ob dies nun zu einer nachhaltigen Korrektur und einem Bärenmarkt führen wird oder aber sehr schnell weggesteckt werden kann, das ist noch offen.
Gerade am vergangenen Wochenende war das Verkaufsinteresse um 10.000 Punkte nochmals kräftig angestiegen. Zurückkaufen möchten die Anleger erst bei 9.830 Punkten. Ein Niveau, das heute bereits erstmals als kräftige Unterstützung fungierte.
Bis 9.500 Punkte ist anschließend stark verteilt überall ein wenig Kaufinteresse vorhanden. Darunter scheint es dann kein Halten mehr zu geben, erst bei 9.000 Punkten gibt es wieder nennenswertes Kaufinteresse.
Insbesondere institutionelle Anleger waren gegenüber dem Aufwärtstrend bereits seit einiger Zeit skeptisch. Und so hat nun auch der jüngste Rückschlag einen guten Teil der mühsam erkämpften Gewinne zunichte gemacht.
Sentimentdaten
Privatanleger
22. KW: 67% Bullen (140 Stimmen)
23. KW: 70% Bullen (150 Stimmen)
24. KW: 66% Bullen (154 Stimmen)
Kaufempfehlungen der Privatanleger
Apple, Paion, K+S
Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
Idenix Pharma, Hollyfrontier, Achillion Pharma
Analysten
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):
Kaufen / Verkaufen
23.05.- 30.05. (178): 52% / 15%
30.05.- 05.06. (202): 45% / 12%
05.06.- 13.06. (144): 59% / 9%
Kaufempfehlungen der Analysten
Lufthansa, Heidelberger Druckmaschinen, UniCredit
Verkaufsempfehlungen der Analysten
RWE, Vestas Wind, Michelin
Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel
Private bleiben mit 66% Bullenquote weiterhin recht optimistisch gestimmt. Mit Apple und K+S werden jedoch eher Value-Werte empfohlen. Idenix erhielt ein Übernahmeangebot von Merck aufgrund seines Hepatitis-C Medikamentes in Phase II. Der Kurs vervielfachte sich, auch andere Pharma-Aktien wurden mit gezogen, wie beispielsweise Achillion Pharma.
Hollyfrontier ist ein Ölunternehmen, das von der Renaissance der Ölindustrie in den USA profitiert.
Analysten haben ihre Zurückhaltung in dieser Woche aufgegeben und kräftig die Werbetrommel gerührt. Mit dem Überspringen der 10.000er-Marke wurde ihnen wohl bewußt, dass Sie einen großen Teil der aktuellen Rallye mit ihrer Vorsicht verschlafen hatten.
Lufthansa sieht auf dem nunmehr günstigeren Kursniveau wieder attraktiv aus. Die Gewinnwarnung hat die Aktie um 15% in den Keller getrieben. In meinen Augen ist das ein Standard-Prozess, den fast jeder neue CEO macht: Die Erwartungen, die noch durch seinen Vorgänger zum Ende seiner Amtszeit optimistisch dargestellt wurden, damit seine ablaufende Amtszeit besser aussieht, werden von vielen neuen CEOs erst einmal deutlich reduziert. Anschließend ist es dann dem neuen CEO möglich, die reduzierten Ziele wieder zu übertreffen.
Heidelberger Druckmaschinen geht weiter ins digitale Druckgeschäft und baut in diesem Bereich das Geschäft durch Übernahmen aus. Der Maschinenbauer kümmert sich um besonders schwierige Druckprozesse, wie beispielsweise das Bedrucken von Verpackungen. Das kommt an der Börse gut an.
Mit RWE und Vestas wird vor zwei Unternehmen gewarnt, die nach wie vor unter der Energiewende leiden. Ich kann dem jedoch nicht zustimmen, da insbesondere die Vorgänge im Irak diesen Unternehmen neuen Aufwind geben könnten.
TOP ANALYSTENZIELE
Sie wollen wissen, was die Analysten im Einzelnen für Aussagen treffen und wo sie die größten Chancen sehen? Ich habe für Sie eine Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurszielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz einfach an, wo das aktuelle Kursziel des Analysten prozentual am meisten über dem aktuellen Kurs liegt. Die Details zu den einzelnen Empfehlungen finden Sie unter
http://www.aktien-meldungen.de/Aktienresearch/Top-Aktien
Unternehmen | Analyse v. | Kurs | Kursziel | Upside |
Dt. Lufthansa | 12.6 | 16,24 € | 22,50 € | 38,55% |
Ströer | 13.6 | 14,46 € | 20,00 € | 38,31% |
HeidelDruck | 12.6 | 2,71 € | 3,60 € | 32,84% |
Volkswagen (Vz) | 12.6 | 196,02 € | 260,00 € | 32,64% |
Delticom | 13.6 | 33,96 € | 45,00 € | 32,51% |
SAP AG | 10.6 | 56,20 € | 74,00 € | 31,67% |
FMC | 13.6 | 47,33 € | 61,00 € | 28,88% |
ProSiebenSat.1 | 12.6 | 34,18 € | 44,00 € | 28,73% |
Dt. Bank | 12.6 | 27,80 € | 35,00 € | 25,90% |
Daimler AG | 10.6 | 68,66 € | 86,00 € | 25,25% |
Es handelt sich um Analysen aus dieser Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein Eigeninteresse des Analysten für eine rosa Brille sorgen kann, weshalb Analysteneinschätzungen tendenziell optimistischer ausfallen, als es die Realität anschließend erlauben würde (Sellside-Analysen). Aber die Übersicht gibt einen Eindruck darüber, wo die Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am weitesten auseinander liegen. Wer letztlich Recht haben wird, der Analyst oder die Anleger, die den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall individuell zu beurteilen.
STRÖER: DIGITALWERBUNG WÄCHST
Der Vermarkter von Werbeflächen profitiert insbesondere vom Wandel zum Digitalgeschäft: Infoscreens in Supermärkten und Bahnen sind kostengünstig und flexibel zu betreiben. Das Unternehmen hat überraschend eine Dividendenanhebung angekündigt. Die gute Konjunktur in Deutschland tut ihr Übriges hinzu, um das stark konjunkturabhängige Geschäft weiter anzufeuern.
FMC: KARTELLVERFAHREN IN CHINA WIRD UNTERSCHÄTZT
Die Commerzbank hat ihre Schätzung für FMC unverändert belassen, obwohl die chinesische Kartellbehörde in die Preissetzungsmethoden des Unternehmens schaut. FMC bedient 50% des chinesischen Dialyse-Marktes, und die Commerzbank geht davon aus, dass die Regierung von China einen so wichtigen Dienstleister nicht vor den Kopf stoßen könne.
Ich habe da andere Erfahrungen gemacht: Auch wenn in China noch viel Korruption im Spiel sein mag, so setzen sich doch wirtschaftliche Interessen immer häufiger zum Wohle des Volkes durch. Das Verfahren wird teuer für FMC, sei es durch aufwendige Überzeugungsarbeit bei den Behörden (habe ich Bestechung gesagt?), sei es durch eine Strafzahlung im Falle eines Vergehens. Einfach so unter den Tisch fallen lassen wird man diese Sache kaum.
PROSIEBENSAT.1 MEDIA: VIEL BARES IN DER BILANZ
Goldman Sachs hat die Aktien des Medienkonzerns auf die "Conviction Buy Liste" genommen, was so ziemlich der höchsten Ehrung für eine Aktie entspricht. Das Unternehmen stehe am Anfang einer Wachstumsphase, die von vielen Anlegern noch nicht erkannt werde. Zudem besitzt es eine hohe Cashposition, die zu Aktienrückkäufen und Dividendenausschüttungen genutzt werden könne.
Auch hier, wie bei Ströer, zeigt sich die gute Konjunktur Deutschlands. Ich stimme der positiven Einschätzung zu.
04. Ausblick: Die Entscheidung steht noch aus
Es ist noch zu früh, um die fallenden Kurse für Käufe zu nutzen. Insbesondere nach der gestrigen Rede von Präsident Obama habe ich die Befürchtung, dass die Situation im Irak ausser Kontrolle geraten könnte. Denn, wie weiter oben gesagt, ich habe den Eindruck, dass er keine Ahnung hat, was er tun soll.
Die Islamisten erhalten Unterstützung aus Syrien und dem Iran und versuchen nun im Norden noch die Türkei mit in den Konflikt zu verwickeln. Das ist eine gefährliche Situation, die schnell eskalieren kann. Und da wir hier die Aktienentwicklung im Auge haben, muss ich auch eine Bewertung hinsichtlich der Folgen vornehmen: Die Folgen einer Unruhe im Irak sind aufgrund der hohen Ölexporte größer als die Gefahr, die von der Ukraine für die Weltwirtschaft ausging.
Entsprechend würde ich nicht vorschnell heruntergeprügelte Aktien kaufen. Insbesondere für Lufthansa ist das bitter: Nachdem die Kürzung der Gewinnprognose den Kurs um 15% gestutzt hat, folgt nun noch ein drohender höherer Spritpreis, was die Aktie weiter unter Druck setzt. Die Aktie ist nun etwa wieder auf unserem durchschnittlichen Kaufniveau angelangt, die erzielten Gewinne sind dahin. Zum Glück hatten wir Anfang April bei 19,25 Euro einen Tiel des Gewinns gesichert.
C.A.T. Oil, die insbesondere zum Beginn eines jeden Handelstages stark schwanken, könnten von dem höheren Ölpreis profitieren. Die Gewinne der Ölindustrie steigen, und damit gibt es mehr Geld für Investitionen. Wir bleiben hier also vorerst noch dabei.
Derzeit haben wir eine Cashquote von 15,7% und somit wieder ausreichend Munition für Nachkäufe, sollte es noch kräftiger nach unten gehen. Als erstes Ziel für die kommende Woche habe ich mir 9.700 Punkte notiert, bis dahin warte ich ab.
Sodann werde ich eine Bewertung der Entwicklung im Irak vornehmen und daraus ableiten, ob oder welche Aktien wir langsam kaufen können.
In den vergangenen Tagen erreichte mich vereinzelte Kritik an meiner Zurückhaltung seit ich vor einigen Wochen vor den Highflyern aus 2013 warnte und einen Schwenk im Portfolio ankündigte. Jetzt ist der Zeitpunkt, sich von unliebsamen Aktienpositionen zu trennen. Und je nachdem, wie sich die Irak-Krise entwickelt, werden wir bald eine Gelegenheit haben, neue Aktien an Bord zu holen. Entsprechend habe ich heute bereits zwei Verkäufe an Sie ausgesendet. Mit Käufen würde ich aber weiterhin abwarten.
05. Update beobachteter Werte: Deutsche Lufthansa, eBay, Apple, Steico
Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.
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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.
Deutsche Lufthansa
Gewinnziel gekappt, Nachkaufen unter 17,50 EUR
Mi, 11. Juni um 10:21 Uhr
Heute früh hat der neue Lufthansa-Chef Carsten Spohr die Gewinnziele gekappt. Spohr hat am 1. Mai das Amt des CEOs angetreten und vollführt nun, keine sechs Wochen nach Amtsantritt, einen Reset. Es ist in meinen Augen nicht sonderlich überraschend, ich hatte bereits Anfang April vor den negativen Auswirkungen der diversen Streiks gewarnt und einen Teil unserer Position verkauft.
Nun notiert die Aktie in Folge seiner Gewinnwarnung wieder unter 17,22 Euro (Xetra 10:15 Uhr) ,und ich würde unsere derzeit halbe Position um ein Viertel ausbauen. Die Prognosesenkung ist sehr deutlich:
2014: 1,0 statt bislang 1,3-1,5 Mrd. Euro Gewinn
2015: 2,0 statt bislang 2,65 Mrd. Euro Gewinn
Zudem hat Spohr verkündet, dass selbst für das niedrigere Ziel im Jahr 2015 die bisherigen Sparmaßnahmen aus dem Programm Score nicht ausreichen würden. Er werde im Juli zusätzliche Sparmaßnahmen verkünden.
Es ist in meinen Augen der Rundumschlag eines neuen CEOs, der reinen Tisch machen möchte, bevor er mit seiner Arbeit beginnt. Spohr ist sehr schnell, meist kommt sowas erst 3-6 Monate nach Amtsantritt. Und er ist sehr gründlich: Er bezeichnet damit nicht nur die Ziele seines Vorgängers als nicht mehr erreichbar, zusätzlich kündigt er weitergehende Umstrukturierungen an.
Anleger, die seinem Vorgänger Christoph Franz vertraut haben, sind nun vor den Kopf gestoßen, und der heftige Ausverkauf am heutigen Tag ist sicherlich auf die aggressive Art von CEO Spohr zurückzuführen. Ich erwarte jedoch, dass gerade diese Aggressivität schon bald wieder das Vertrauen der Anleger in die Aktie nach sich ziehen wird. Daher würde ich den heutigen Ausverkauf zum Nachkauf unter 17,50 Euro nutzen.
eBay
Negativ-Serie täuscht über günstige Bewertung hinweg
Fr, 13. Juni um 10:18 Uhr
Das Bewertungsniveau der Aktie ist in meinen Augen nach wie vor sehr günstig. 14% Umsatzwachstum und 11% Gewinnwachstum werden mit einem KGV 14e von 16 bewertet. Wir hatten vor zwei Monaten die Position verkleinert und vor zwei Wochen zu günstigerem Kurs einen Teil davon wieder zurückgekauft. Unsere Positionsgröße beträgt derzeit 75%, und wir haben noch etwas Pulver trocken, um im Falle einer fortgesetzten Korrektur nochmals nachzufassen.
Carl Icahn hat die Negativ-Serie losgetreten: Er forderte die Abspaltung von PayPal. PayPal-Chef David Marcus muss das gefallen haben, er sah sich im eBay-Konzern durch starre Strukturen ausgebremst und kämpfte für mehr Freiheiten in seinem Bereich, die ihm eBay-CEO John Donahoe jedoch nicht gewährte.
Carl Icahn hat sich mit seiner Forderung der Abspaltung inzwischen geschlagen gegeben. Und entsprechend ist es nunmehr nicht sonderlich verwunderlich, dass PayPal-Chef Marcus das Unternehmen verlässt. Sein "Unternehmergeist" fühle sich bei Facebook besser aufgehoben, so die Kommentare. Er will also für Mark Zuckerberg ein neues Zahlungssystem entwickeln.
Das klingt sehr spannend, und die Kreativität von Marcus wird bei PayPal eine Lücke hinterlassen. Doch Online-Zahlungssysteme benötigen Zeit, um Vertrauen bei den Kunden zu erlangen. So schnell ist da nicht mit einer gefährlichen Konkurrenz zu rechnen, PayPal kann seine gute Marktposition als Pfrund nutzen. Ich sehe den Weggang von Marcus als negativ an, nicht jedoch als verheerend. Vielleicht ist der Weggang sogar positiv zu sehen: Marcus war ein Unruhestifter, und das monatelange Gezerre um Kompetenzen und ggfls. Strukturveränderungen hat nun ein Ende.
eBay hatte alle seine Kunden gebeten, ihre Passwörter zu ändern (ich berichtete am 29.5. darüber). Es handelte sich um eine Vorsichtsmaßnahme, da man nach einem Sicherheitsloch sicher gehen wollte. Lange Berichte über die Gefahren von Sicherheitsproblemen bei Unternehmen haben eBays und insbesondere PayPals Zukunft in Frage gestellt. Ich betrachte diesen Vorfall inzwischen als erledigt und erwarte keine nachhaltig negativen Effekte davon.
Google hatte wieder einmal den Suchalgorithmus umgestellt. Auch das hat die Aktie belastet, da eBays Ergebnisse abgestraft wurden. Es ist jedoch ein wiederkehrender Vorgang, und eBay wird sich auf den neuen Algorithmus einstellen. Mag sein, dass die Umstellung kurzfristig ein paar Cent Gewinn kostet, mittelfristig hat sie jedoch keine Auswirkung.
Ich kann also kaum eine nachhaltig negative Entwicklung bei eBay sehen und bleibe bei meiner Einschätzung, dass das Bewertungsniveau günstig ist. Entsprechend wäre ein weiterer Kursrutsch eine weitere Gelegenheit zum Nachkaufen.
Ich werde allerdings zwei Dinge im Auge behalten: Die Personalpolitik sowie die Gewinnentwicklung. PayPal entwickelt sich zum Zugpferd des Unternehmens, und ich bin gespannt, wer dort das Ruder übernehmen wird. Derzeit hat eBay CEO Donahoe kommissarisch die Zügel in die Hand genommen.
Die Gewinnentwicklung unterliegt stärkeren Schwankungen als die Umsatzentwicklung. Zuletzt war der Gewinn unterproportional angewachsen, was ebenfalls zu dem Ausverkauf der Aktie beigetragen hat. Hier müssen wir auf die nächsten Quartalszahlen am 16. Juli warten, um neue Informationen zu erhalten.
Apple
Gewinnmitnahmen könnten sich fortsetzen, Teilverkauf
Fr, 13. Juni um 12:52 Uhr
Apple ist in den vergangenen Monaten kräftig angestiegen, unsere Position ist in diesem Jahr schon 19% im Plus. Dadurch ist diese Position zu groß geworden, und ich würde einen kleinen Teil verkaufen, um die Position wieder auf 10% Positionsgröße vom Portfolio zu stutzen (derzeit 12,1%).
Die neuen Technologien, die auf der WWDC vorgestellt wurden (siehe mein Update vom 6.6.) werden einige Zeit benötigen, um ihre positive Wirkung zu entfalten. Ich fürchte sogar, dass es ein bis zwei Jahre dauern kann, bis sich die in meinen Augen überlegene Technologie bei Anlegern herumgesprochen hat.
In der Zwischenzeit gibt es jedoch eine Reihe anderer Kurstreiber. So wird zum Beispiel im Senat diskutiert, die unversteuert im Ausland liegenden Gewinne durch eine Sonderaktion ins Land zurückzuholen. Apple hat ca. 130 Mrd. USD im Ausland liegen und müsste 35% Steuern darauf zahlen, wenn das Geld in die USA geholt werden sollte. Stattdessen hat Apple nunmehr Anleihen ausgegeben, um das Aktienrückkaufprogramm zu finanzieren.
Insgesamt schätzt man liegen 2,1 Billionen USD an unversteuerten Gewinnen außerhalb der USA. Unversteuert heißt in diesem Umfeld natürlich: Zu den jeweils lokalen Steuersätzen versteuert, die jedoch nicht von den USA anerkannt werden (in Irland zahlt Apple bspw. durchschnittlich 3,7% Steuern auf den Gewinn). Diskutiert wird ein Sonderprogramm, mit dem ein Steuersatz von 10% umgesetzt werden kann.
Der US-Haushalt hätte dadurch Mehreinnahmen in Höhe von rund 100 Mrd. USD, wenn Unternehmen die Hälfte ihrer Gewinne heimholen würden. Das gefällt natürlich den Demokraten, die damit einige ihrer Sozialprogramme finanzieren könnten. Und die Republikaner würden den Unternehmen gerne diesen Gefallen tun, denn die Unternehmen arbeiten lieber mit diesem Geld in der eigenen Heimat, um Aktienrückkäufe, Dividenden und ggfls. Unternehmenskäufe zu finanzieren.
Eine solche Entwicklung würde der Apple-Aktie ad hoc nochmals einen Kurssprung verschaffen, ich würde von weiteren 5% ausgehen. Doch dazu müsste dieser Vorschlag zunächst durch den Senat und dann auch noch durch den Kongress gehen, und das kann ein paar Monate in Anspruch nehmen. Die Diskussion jedoch dürfte die Phantasie bereits anregen und den Kurs treiben.
Ein zweiter Trigger ist die mögliche Aufnahme von Apple in den Dow Jones, da der Kurs nunmehr für eine Aufnahme geeignet ist. Auch dieses Ereignis würden der Apple-Aktie weiteren Auftrieb geben, weil Fonds und Indexfonds Apple entsprechend kaufen müssten.
Es besteht also derzeit kaum ein Grund, Apple mittelfristig den Rücken zu kehren. Kurzfristig jedoch möchte ich die Anpassung nun vornehmen, da die Unruhen im Irak belasten und da Apple einfach reif ist für eine Verschnaufpause.
Steico
Kurs heißgelaufen, verkaufen zu 7,30 EUR
Fr, 13. Juni um 13:03 Uhr
Nach der Enttäuschung vor zwei Monaten, als das Unternehmen zur Finanzierung weiterer Investitionen keine Dividendenerhöhung vornahm, war die Aktie auf 6,50 Euro gefallen. Inzwischen hat sich der Kurs wieder auf 7,30 Euro erholt, meiner Beobachtung zufolge kauft sich da jemand strategisch ein, und ich sehe auf absehbare Zeit nunmehr mehr Risiken als Chancen.
Die neuen Investitionen, der Bau zweier neuer Fertigungsanlagen, dienen der Stabilisierung des Geschäfts, nicht jedoch der Erschließung neuen Marktpotentials. Solche Investitionen sind stets mit Risiken verbunden, nicht selten kosten sie am Ende mehr als geplant, und bis die Produktion einen positiven Beitrag zum Geschäft leisten kann, hat sich der Markt weiterentwickelt. Ich würde also vorerst abwarten und unsere Position nunmehr verkaufen.
Bitte geben Sie Ihre Order nur mit Limit auf, aktuell würde ich 7,30 Euro als Limit verwenden. Das Handelsvolumen ist niedrig, daher sollten Sie bitte unbedingt nur limitierte Orders aufgeben. Zu 7,30 Euro scheint mir derzeit immer wieder Nachfrage zu entstehen.
06. Übersicht HT-Portfolio
Value (≈50%) = 52,4% | WKN | 12.6.14 | Woche Δ | Σ Δ | Anteil | ! |
Apple | 865985 | 68,83 € | 2% | 19% | 10,0% | B |
Ebay | 916529 | 36,21 € | -2% | -9% | 7,5% | B |
SAP | 716460 | 55,67 € | 0% | -11% | 9,7% | B |
Deutsche Lufthansa | 823212 | 16,86 € | -15% | 3% | 6,4% | B |
Gerresheimer | A0LD6E | 52,12 € | 7% | 7% | 11,1% | B |
BB Biotech | A0NFN3 | 124,80 € | 2% | 1% | 7,6% | C |
Alternativ (≈20%) =19,8% | WKN | 12.6.14 | Woche Δ | Σ Δ | Anteil | ! |
Goldbarren | 100 gr. | 2.984,00 € | 2% | 8% | 4,6% | B |
Südzucker Anleihe | A0E6FU | 99,70% | 0% | -3% | 3,4% | C |
Renault Anleihe | A1ANEW | 101,61% | 0% | -2% | 3,1% | C |
HeidelbergCement Anleihe | A1A6PH | 129,54% | 1% | 2% | 4,7% | C |
TAG Immobilien | 830350 | 9,15 € | -1% | 2% | 3,9% | A |
Spekulativ (≈20%) =12,1% | WKN | 12.6.14 | Woche Δ | Σ Δ | Anteil | ! |
Vale | 897998 | 8,66 € | 3% | -15% | 4,1% | B |
Aixtron | A0WMPJ | 10,86 € | 5% | 3% | 4,2% | B |
Salzgitter | 620200 | 30,83 € | 0% | -1% | 3,9% | B |
Steico | A0LR93 | 7,28 € | 1% | 0% | 0,0% | C |
C.A.T. Oil | A0JKWU | 19,12 € | 1% | 22% | 2,1% | B |
Deutsche Bank | 514000 | 27,90 € | -2% | -6% | 1,9% | A |
Tradingidee (≈10%) =0% | WKN | 12.6.14 | Woche Δ | Σ Δ | Anteil | ! |
Cash | 15,7% | |||||
Σ Ergebnis 2014 | 0,2% | 3% |
Heibel-Ticker | Gewichtung | Anzahl Positionen | angestrebte Positionsgröße | ||
Portfolio | Soll | Ist | Soll | Ist | |
Value | 50% | 52,4% | 5 | 6 | 10% |
Alternativ | 20% | 19,8% | 4 | 5 | 5% |
Spekulativ | 20% | 12,1% | 5 | 5 | 4% |
Tradingidee | 10% | 0% | 4 | 0 | 2,5% |
Summe | 100% | 84,3% | 18 | 16 |
Anmerkungen:
Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
Unter „2014” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am
Gesamtdepot.
Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
A | – | Top-Aktie mit günstigem Kurs, |
B | – | Kursrücksetzer zum Kaufen nutzen |
C | – | Kurssprünge zum Verkaufen nutzen, |
D | – | bei Gelegenheit Verkaufen, |
E | – | Sofort Verkaufen |
Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.
Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.
Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
Spekulative und alternative Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.
Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.
Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share
Stephan Heibel
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07. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.
Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.
Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.
Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen
08. An-/Ab-/Ummeldung
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