H E I B E L - T I C K E R P L U S
F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N
- Einfach einen Tick besser -
DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436
9. Jahrgang - Ausgabe 51 (19.12.2014)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
I N H A L T
01. | Info-Kicker: Ölpreissturz irritiert Aktienbörsen |
02. | So tickt die Börse: Nichts für schwache Nerven |
- Wochenperformance der wichtigsten Indizes | |
03. | Sentiment: Kurzfristige Entwicklung kritisch |
- Top Analystenziele | |
04. | Ausblick: Schweizer Dividendenaktie für 2015 |
05. | Depotcheck: DAB Bank, Cisco, Teva, Süss MicroTec, Telefonica Deutschland |
- DAB Bank: BNP-Übernahme lässt wenig Phantasie übrig | |
- Cisco: Gut positioniert für Netzausbau | |
- Teva: Schwaches Management | |
- Süss MicroTec: Kunden halten sich mit Investitionen in Halbleiter-Anlagen zurück | |
- Telefonica Deutschland: Am Tropf der Mutter | |
- : Korrelation | |
06. | Update beobachteter Werte: QSC |
- QSC: Konsequent | |
07. | Übersicht HT-Portfolio |
08. | Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise |
09. | An-/Ab-/Ummeldung |
01. Info-Kicker: Ölpreissturz irritiert Aktienbörsen
Liebe Börsenfreunde,
da wurden die Nerven so kurz vor der Weihnachtszeit noch mal kräftig strapaziert ... doch so schnell wie der Spuk begann, so schnell war er auch schon wieder vorbei. Im Wochenvergleich fallen die Kursbewegungen moderat aus, der unterwöchige Einbruch ist kaum noch zu sehen. Was zu dem Kursrutsch führte und ob der Ölpreis nun seinen Boden gefunden hat untersuche ich in Kapitel 02.
Das Sentiment hat die heftigen Schwankungen kaum mitgemacht, ein weiterer Indikator dafür, dass der Ausverkauf übertrieben und gegebenenfalls von in Not geratenen Hedgefonds verstärkt wurde. Doch dieser heftige Ausschlag hat einiges an Kauflust aufgesogen, sodass in den traditionell volatilen Feiertagen bei dünnem Handelsvolumen eher Gefahren lauern als Chancen. Mehr dazu lesen Sie in Kapitel 03.
Eine weitere Dividendenaktie, diesmal aus der Schweiz, stellen wir Ihnen in Kapitel 04 vor. Sie wird unser Portfolio mit einer stabilen Grundrendite versorgen. In den kommenden Wochen werden wir, basierend auf der soliden Dividendenbasis verstärkt auch nach Wachstumsaktien Ausschau halten, die uns im kommenden Jahr dann eine nette Kursperformance für's Depot liefern sollen.
Bei der Gelegenheit schon einmal vielen Dank für die vielen Weihnachtswünsche und Danksagungen, die Sie uns geschickt haben. Wir freuen uns über jedes Lob und nehmen jede Kritik ernst. Zum Glück überwiegt das Lob :-)
Der heutige Depotcheck enthält eine Reihe interessanter Titel, ist jedoch für meinen Geschmack zu stark in der Technologiebranche gewichtet. Mit Cisco und Telefonica Deutschland sowie noch Süss MicroTec haben wir gleich drei Unternehmen, die bedingt am Wohl der Telekombranche hängen. Teva und die DAB Bank dienen da als willkommene Diversifizierung, ich habe noch ein paar weitere Vorschäge für das Portfolio ausgearbeitet. Die Details dazu lesen Sie in Kapitel 05.
Heute gibt es nur ein Update, obwohl diese Woche viel passiert ist. Es war zu turbulent, und ich war mit der Beurteilung des Gesamtmarktes beschäftigt. In den kommenden Wochen bis zum Jahresende werde ich zu jedem unserer Titel aus dem Portfolio ein Update schreiben.
Bis Anfang Januar werden wir nun kürzer treten. Natürlich habe ich stets ein Auge auf den Markt und werde mich melden, sofern es Handlungsbedarf gibt. Die nächste Ausgabe des Heibel-Tickers wird am 9. Januar erscheinen, jedoch werde ich in den Tagen davor bereits über die Updates Anpassungen am Portfolio vornehmen.
Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp141219.pdf
Für Ihre Treue und die aktive Mitgestaltung des Heibel-Tickers in Form von Lob und Kritik möchte ich mich bei Ihnen herzlich bedanken. Ich freue mich, auch im neuen Jahr wieder für Sie zu schreiben und wünsche Ihnen und Ihren Familien eine gesegnete Weihnachtszeit und einen fulminanten Start ins neue Jahr 2015,
take share, Ihr
Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker
02. So tickt die Börse: Nichts für schwache Nerven
Diese Woche war wirklich nichts für schwache Nerven. Der DAX war zwischenzeitlich um 8,5% von seinem Allzeithoch von nur einer Woche zuvor abgestürzt. Damit folgte er dem Ölpreis, der in dieser Woche Kurs auf die von mir als Boden ausgegebenen 52 USD/Fass Western Texas Öl (WTI) nahm. Dieses Kursziel beim Ölpreis war in der Finanzwelt so verbreitet, dass offensichtlich viele Akteure gar nicht erst auf dessen erreichen warteten, sondern bereits bei 54 USD/Fass beherzt zugriffen und somit frühzeitig eine Wende einleiteten.
Seither haben sich Ölpreis und Aktienmarkt endlich voneinander entkoppelt: Der Ölpreis nimmt erneut Kurs auf 52 USD/Fass, das Ziel ist ja noch nicht erreicht worden. Der DAX hingegen klettert weiter nach oben. Auch Dow Jones und der S&P 500 laufen gen Norden, obwohl der Ölpreis erneut unter Druck gerät.
Historisch gesehen ist es tatsächlich so wie von mir beschrieben: Ein niedriger Ölpreis ist vorteilhaft für die Wirtschaft und somit auch für Aktienkurse. Nachdem in einer ersten Panik das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird, also Aktien gemeinsam mit dem Öl auf den Markt geworfen werden, folgt nun die Phase der differenzierten Beurteilung der Bedeutung des Ölpreisverfalls.
Der Ausverkauf war zu schnell beendet, als dass wir von den günstigen Kursen hätten Gebrauch machen können. Aber zumindest hat uns die richtige Beurteilung der Zusammenhänge davor bewahrt, unsere Positionen panisch aufzulösen.
Dabei hat sich nicht viel verändert in der Welt, nur kleine Nuancen lieferten positive Impulse. Und die Kurse drehten bereits bevor diese Nuancen bekannt wurden. Einmal mehr können wir daran sehen, dass an der Börse die Stimmung manchmal so schlecht ist, dass egal welche Ereignisse kommen, diese als weniger schlimm interpretiert werden als in den Aktienkursen aktuell abzulesen ist.
Derzeit gibt es drei Bären, die auf dem Börsenparkett wüten: Russland, Petrobras und verschuldete Fracking-Explorer. Keiner dieser Bären wurde erlegt. Doch kommen wir zu den positiven Nuancen:
Am Mittwoch Abend trat Fed-Chefin Janet Yellen vor die Presse und verkündete eine Beibehaltung ihrer Zinsanhebungsabsichten, allerdings werde man "geduldig" auf den richtigen Zeitpunkt warten. Damit hat sie nichts weiter getan als ihre Position zu bestätigen: Die Wirtschaft in den USA befinde sich im Aufschwung und eine Zinsanhebung ist zu erwarten. Sollten sich die konjunkturellen Rahmenbedingungen in den kommenden Monaten jedoch verschlechtern, dann wird die Fed natürlich mit der Zinsanhebung warten.
Diese Nuance reichte aus, um eine Rallye loszutreten. Zwar haben Ölpreis und Aktienmarkt schon am Dienstag Mittag ihr Tief gesehen, doch bis zu dieser Aussage stand die Erholung auf des Messers Schneide. Der Ölpreis pendelte knapp über der Nulllinie, und ein rotes Vorzeichen hätte schnell wieder Panik entfachen können. Doch die schwarze Null wurde gehalten, und so ging es im Anschluss an die Pressekonferenz mit dem Aktienmarkt steil nach oben.
Am Donnerstag hielt Präsident Putin seine mit Spannung erwartete jährliche Pressekonferenz ab. Darin nahm er ausführlich Stellung zu den geopolitischen Spannungen zwischen Russland und der westlichen Welt. Die Probleme seien vom Westen produziert worden, der Westen baue eine neue "Berliner Mauer" in der Ukraine und Russland sei bereit, für seine Überzeugung einzutreten. Sprich: Keine Entspannung in Sicht.
Doch dann wurde er auf den ukrainischen Präsidenten Poroschenko angesprochen, den er kürzlich persönlich gesprochen hat. Putin lobte Poroschenko als umsichtigen Politiker, der die Beilegung der Krise seines Landes im Auge habe. Eine weitere positive Nuance.
Ist die Stabilisierung des Ölpreises, das vorläufige Ende des Ausverkaufs bereits eine weitere positive Nuance? Vielleicht.
Denn die drei Bären, die auf dem Börsenparkett wüten, wurden allesamt vom abstürzenden Ölpreis aus ihrem Winterschlaf geweckt. Russlands Finanzen sind abhängig vom Ölpreis, das Land hat in den vergangenen Jahren versäumt, seine Abhängigkeit von den Rohstoffen zu verringern. Entsprechend fürchten nun viele Marktteilnehmer eine drohende Insolvenz des Landes.
So weit ist es noch nicht, Russland verfügt noch über ausreichend Währungsreserven (ca. 400 Mrd. USD), um die wichtigsten finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen (ca. 217 Mrd. USD von Unternehmen, überwiegend Banken, und ca.35 Mrd. USD vom russischen Staat). Parallel zur Pressekonferenz Putins wurden einige hundert Milliarden Euro als Hilfe für internationale Unternehmen bereitgestellt.
Doch es gibt schon direkte Folgen der Sanktionen. So gab BASF gestern bekannt, dass der seit 2012 vorbereitete Deal mit Gazprom, der in den nächsten Tagen vollzogen werden sollte, seitens Gazprom storniert wurde. Als Grund gaben die Russen die politischen Spannungen an.
Ich kann also keine Besserung dieser Situation erkennen.
Der zweite Bär, Petrobras, ist ebenfalls am Straucheln. Die Brasilianer verfügen zwar über gigantische Ölvorkommen, doch das Öl befindet sich einige Tausend Meter unter dem Meeresgrund und ist sehr teuer zu fördern. Zudem ist Petrobras mit 51 Mrd. USD extrem hoch verschuldet, und zwar leider in US-Dollar. Die Stärke des US-Dollars belastet die Bilanz also zusätzlich zum Ölpreisverfall. 60% von Petrobras befinden sich in der Hand des brasilianischen Staates, und man kann die Einhaltung von Zahlungsverpflichtungen durchaus als unsicher betrachten.
Der dritte Bär lebt in den USA und ist überall dort zu Hause, wo Explorer große Wetten auf durch Fracking zu gewinnendes Öl gemacht haben, als der Ölpreis noch über 100 USD/Fass stand. Die Situation wird mit der Immobilienblase 2007 verglichen, als viele Hausbauer aufgrund der günstigen Finanzierungskosten noch zugegriffen haben, ihre Immobilie jedoch zwei Jahre später um 30% weniger wert war. Ähnlich wird es diesen Öl-Unternehmen ergehen, viele davon werden Pleite gehen.
Doch ich habe bereits vor einer Woche das Volumen dieser Finanzierungen mit 200 Mrd. USD als verkraftbar identifiziert. Große Ölkonzerne wie Exxon, Chevron oder Total und Statoil lecken sich die Finger nach diesen Ölvorkommen und freuen sich, wenn sie günstig an diese Werte herankommen. Ja, es wird Verwerfungen am Ölmarkt geben, aber die Branche ist durchaus in der Lage, dies alleine aufzufangen.
Fazit:
Also mal ehrlich: Die drei Bären bleiben gefährlich. Sie sind jederzeit in der Lage, die Aktienbörsen aufzumischen. Wir dürfen uns also auf eine Phase hoher Volatilität an den Börsen gefasst machen. Unter'm Strich jedoch dürfte es weiter aufwärts gehen, denn der niedrige Ölpreis wirkt wie ein gigantisches weltweites Konjunkturprogramm für alle Länder und Unternehmen, die mehr Öl verbrauchen als produzieren.
Schauen wir uns einmal die Wochenentwicklung der wichtigsten Indizes an:
WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES
INDIZES | 18.12.14 | Woche Δ |
Dow Jones | 17.778 | 1,0% |
DAX | 9.811 | -0,5% |
Nikkei | 17.621 | 1,4% |
Euro/US-Dollar | 1,23 | -1,2% |
Euro/Yen | 146,56 | -0,5% |
10-Jahres-US-Anleihe | 2,20% | 0,02 |
Umlaufrendite Dt | 0,51% | -0,07 |
Feinunze Gold | $1.197 | -2,3% |
Fass Brent Öl | $59,85 | -5,8% |
Kupfer | 6.375 | -1,4% |
Baltic Dry Shipping | 814 | -8,2% |
Es ist unglaublich, aber das von uns vor einer Woche ausgegebene Kursziel für den DAX bei 9.800 Punkten wurde heute Mittag ziemlich punktgenau erreicht. Dort befand sich vor einer Woche das größte Put / Call Volumen und daher hatten wir darauf hingewiesen, dass diese Marke zum heutigen dreifachen Optionsverfallstag wie ein Magnet wirken dürfte. Das Wochenminus von -0,5% zeigt die heftige Bewegung dieser Woche nicht an. Wer also nur einmal pro Woche nach der Börse schaut, hat von dem Chaos dieser Woche nichts mitbekommen.
03. Sentiment: Kurzfristige Entwicklung kritisch
Unser Fazit vor einer Woche lautete: Kurzfristige Marktschwäche wahrscheinlich, aber Kurse um 9.800 Punkte zum Wochenende hin zu erwarten. Viel besser hätten wir die Situation, wie sie sich dann in dieser Woche darstellte, kaum prognostizieren können. Schien Anfang der Woche noch die Welt unterzugehen, trat dann am Mittwoch Abend die US-Notenbank Fed auf den Plan, wie in Kapitel 02 beschrieben.
Während der DAX zu Beginn der Woche knapp 400 Punkte verlor, gab es deutliche Verschiebungen im Sentiment. So nutzten insbesondere die institutionellen Anleger den Kursrutsch und kauften massiv Aktien, wohingegen die Privatanleger Aktien verkauften und zum Teil sogar Shortpositionen eröffneten. Noch vor wenigen Wochen war es genau anders herum. Damals waren die Institutionellen skeptisch und die Privatanleger erwarteten fast schon euphorisch die Jahresendrally, zu der es schließlich auch kam.
Zu diesem Zeitpunkt setzten wir darauf, dass sich die große Divergenz im Sentiment zwischen Profis und Kleinanlegern am Ende zugunsten der privaten Kleinanlegern auflösen würde. Wir hatten hier eben einfach eine Situation, in der das große Geld noch am Rande stand. Wäre der Markt unter Druck geraten, hätten die Institutionellen sofort gekauft und den Markt somit nach unten abgesichert. Als es dann nach oben ging, wurden sie ebenfalls in den Markt gezwungen und verstärkten somit die Kursrallye noch. So kam es sogar kurzfristig zu einem neuen Allzeithoch.
Nun hat sich die Situation jedoch quasi um 180 Grad gedreht. Während die Privatanleger ihre Gewinne sichern und sich zunehmend in den wohlverdienten Weihnachtsurlaub verabschieden, sind die Profis nun engagiert und auch noch weitestgehend unter sich. Da sich der DAX im laufenden Jahr insgesamt kaum bewegt hat, versuchen sie ihn noch schnell ein wenig in die ihnen genehme Richtung zu beeinflussen. Wir sehen daher aktuell einen sehr volatilen Handel, einen typischen Tradingmarkt, dessen kurzfristige Entwicklung sich nur schwer prognostizieren lässt. Tendenziell sind die Shortseller dabei jedoch zurzeit im Vorteil. Daher ist es vielleicht gar keine so schlechte Idee, wenn sie die Börse über die Feiertage mal Börse sein lassen und diese Zeit mit ihrer Familie verbringen.
Doch lassen Sie uns zuvor noch einen kurzen Blick auf die Sentiment-Daten von sharewise werfen.
Sentimentdaten
Privatanleger
49. KW: 62% Bullen (124 Stimmen)
50. KW: 65% Bullen ( 95 Stimmen)
51. KW: 67% Bullen (106 Stimmen)
Kaufempfehlungen der Privatanleger
Commerzbank, Total S.A., Hydrogenics
Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
HollyFrontier Corp., Seadrill, Gazprom
Analysten
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):
Kaufen / Verkaufen
28.11.- 05.12. (267): 60% / 14%
05.12.- 12.12. (240): 53% / 13%
12.12.- 19.12. (238): 51% / 9%
Kaufempfehlungen der Analysten
Metro, Rio Tinto, Dt. Telekom
Verkaufsempfehlungen der Analysten
Danone, Tate + Lyle, Lanxess
Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel
Fazit: Ein weiter zurückgehendes Handelsvolumen führt zu einer erhöhten Volatilität, sodass die Risiken über die Feiertage ganz klar auf der Unterseite liegen.
Letztlich bleibt es jedoch bei dem Fazit, das wir schon letzte Woche ohne den heutigen großen Verfallstag gezogen haben. Ein weiter zurückgehendes Handelsvolumen sorgt für eine erhöhte Volatilität, erst Recht da die Institutionellen nun weitestgehend unter sich sind. Da sie jedoch erst kürzlich und damit eigentlich schon zu spät gekauft haben, sind die Risiken nach unten zurzeit leider höher als die Chancen nach oben.
Allerdings möchte ich Sie nicht in einer so negativen Stimmung in die Feiertage entlassen. Daher habe ich noch einen kleinen Trost oder vielleicht besser ein kleines Schmankerl für Sie. So schlecht es nämlich kurzfristig aussehen mag, so gut sieht es gleichzeitig mittel- bis langfristig aus. So scheint der DAX aus rein charttechnischer Sicht zurzeit eine umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter Formation auszubilden, die ihm auf Sicht der nächsten Monate Kursziele von 11.000 Punkten eröffnen würde. Okay, wie Sie wissen, sind wir keine Charttechniker. Aber da die fundamental günstige Bewertung ebenfalls eher für steigende Kurse spricht, passen Fundamentalanalyse und Charttechnik in diesem Fall sehr gut zusammen. Vielleicht spielt ja dann im neuen Jahr auch das Sentiment wieder mit.
TOP ANALYSTENZIELE
Sie wollen wissen, was die Analysten im Einzelnen für Aussagen treffen und wo sie die größten Chancen sehen? Ich habe für Sie eine Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurszielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz einfach an, wo das aktuelle Kursziel des Analysten prozentual am meisten über dem aktuellen Kurs liegt. Die Details zu den einzelnen Empfehlungen finden Sie unter
http://www.aktien-meldungen.de/Aktienresearch/Top-Aktien
Unternehmen | Analyse v. | Kurs | Kursziel | Upside |
METRO AG St | 17.12 | 24,35 € | 43,00 € | 76,59% |
HeidelDruck | 17.12 | 2,10 € | 3,50 € | 66,67% |
RIB Software | 16.12 | 10,83 € | 17,00 € | 56,97% |
Surteco | 18.12 | 22,95 € | 36,00 € | 56,86% |
RWE AG St | 17.12 | 26,50 € | 41,00 € | 54,72% |
AIXTRON AG | 15.12 | 9,31 € | 14,00 € | 50,38% |
K+S | 16.12 | 22,89 € | 34,00 € | 48,54% |
Drillisch AG | 17.12 | 29,41 € | 42,00 € | 42,81% |
E.ON AG | 17.12 | 14,42 € | 20,00 € | 38,70% |
HOCHTIEF AG | 17.12 | 57,59 € | 79,70 € | 38,39% |
Es handelt sich um Analysen aus dieser Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein Eigeninteresse des Analysten für eine rosa Brille sorgen kann, weshalb Analysteneinschätzungen tendenziell optimistischer ausfallen, als es die Realität anschließend erlauben würde (Sellside-Analysen). Aber die Übersicht gibt einen Eindruck darüber, wo die Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am weitesten auseinander liegen. Wer letztlich Recht haben wird, der Analyst oder die Anleger, die den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall individuell zu beurteilen.
04. Ausblick: Schweizer Dividendenaktie für 2015
Wir bauen unseren Dividendenbereich für das Jahr 2015 weiter auf. Heute stelle ich Ihnen die Swiss Re vor, das weltweit zweitgrößte Rückversicherungsunternehmen nach der Münchener Rück.
Wer sich versichern möchte, der achtet darauf, dass er eine große, solvente Versicherung findet, die im Katastrophenfall auch zahlen kann. Rückversicherer sind Versicherungen von Versicherungen. Wenn also eine Versicherung von ihren Kunden überrannt wird, beispielsweise im Fall von Umweltkatastrophen, die das gewöhnliche Maß überschreiten, dann eilt die Rückversicherung der betroffenen Versicherung zu Hilfe und übernimmt einen Teil des Schadens.
Kein Wunder also, dass gerade in diesem Geschäft die Größe des Rückversicherers nochmals um so wichtiger ist. "The winner takes it all", Münchener Rück und Swiss Re haben hier ein Oligopol gebildet. Entsprechend stabil ist das Geschäft, genau das Richtige für eine Dividendenaktie.
Swiss Re setzt 11,8 Mrd. EUR mit Sachversicherungen um und 8,1 Mrd. EUR mit Lebensversicherungen. Hinzu kommen noch speziell auf Kundenwünsche zugeschnittene Finanzlösungen sowie Krankenversicherungen, sodass sich insgesamt ein Umsatz von 28,5 Mrd. EUR ergibt. Nach dem Umsatzeinbruch in Folge der Finanzkrise steigt der Umsatz seit 2012 wieder an.
Als späte Reaktion auf die Finanzkrise hat ein neuer CFO Stefan Lippe ab 2010 drastische Kosteneinsparungen durchgesetzt, denen viele Arbeitsplätze zum Opfer fielen. Seither ist auch der Gewinn wieder angesprungen, inzwischen verdient das Unternehmen 7,66 EUR je 69,50 EUR-Aktie. Das KGV 2014e steht also bei 9 (Münchener Rück bei ebenfalls 9). Das Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, 50% des Nachsteuergewinns als Dividende auszuschütten.
Die Dividende wird bei der Swiss Re in eine Basisdividende und eine Sonderdividende unterteilt. Die Basisdividende wird stets ausbezahlt, sogar in den Krisenjahren nach der Finanzkrise. Zudem wird eine Sonderdividende ausgeschüttet, die jedoch jedes Jahr neu festgelegt wird. Für 2013 wurden 6,65 EUR je Aktie ausgeschüttet, eine Dividendenrendite von 9%. Für das laufende Jahr wird mit einer um 10% höheren Basisdividende bei 2,90 EUR je Aktie gerechnet, allerdings wird die Sonderdividende kleiner ausfallen. Analysten rechnen mit einer Dividende von insgesamt 4,88 EUR je Aktie, was noch immer einer Dividendenrendite von 7% entspricht. Die Münchener Rück bietet aktuell nur 4,7%.
Seit den Turbulenzen der Finanzkrise ist die Swiss Re sehr vorsichtig mit Investitionen geworden. Wachsen möchte man überwiegend organisch, dabei sollen die asiatischen Schwellenländer besonders bearbeitet werden. Dort wird mit einem Wachstum von 8% p.a. gerechnet, während das Wachstum in den Industrienationen bei 3% liegen soll.
Die hohe Sonderdividende ist übrigens ein Resultat der Erfahrungen aus der Finanzkrise. Bevor man abenteuerliche Risiken eingeht, schüttet man lieber an die Aktionäre aus. Alternativ könnte man auch eigene Aktien zurückkaufen oder laufende Kredite vorzeitig tilgen. Doch bei dem aktuell niedrigen Zinsniveau ist eine Kredittilgung nicht sonderlich ratsam. Das letzte große Aktienrückkaufprogramm endete 2010, nachdem 10% der ausstehenden Aktien gekauft waren.
Das Instrument der Sonderdividende ermöglicht es der Swiss Re, eine Kontinuität in der Dividendenentwicklung auszuweisen, die dem Rückversicherungsgeschäft eigentlich nicht gerecht wird. Denn Katastrophen treten naturgemäß sehr selten auf, haben dann jedoch erhebliche Auswirkungen auf den Gewinn des entsprechenden Jahres. Jede Katastrophe führt anschließend zu Prämiensteigerungen, da sich die historischen Zahlen der Versicherungsmathematik zur Berechnung einer Prämie entsprechend ändern. Doch in dem betreffenden Jahr fällt der Gewinn dann erstmal geringer aus.
Durch die konservativ gesetzte Basisdividende kann eine Kontinuität erzeugt werden, die für viele Anleger wichtig ist. Die Sonderdividende wird dann nur ausgeschüttet, wenn es keine besonderen Katastrophen gab. Und das ist meistens der Fall. Für das Geschäftsjahr 2014 zumindest wird wieder mit einer Sonderdividende gerechnet, wie oben gezeigt.
Die Prämien werden heute eingenommen, Versicherungsleistungen werden gegebenenfalls in der Zukunft fällig. In der Zwischenzeit kann die Versicherung mit dem Geld arbeiten, es also anlegen. Der Begriff Anlagenotstand ist weit verbreitet, die Milliarden müssen irgendwie gewinnbringend angelegt werden. Die Swiss Re hat eine Aktienquote von 5%,deutsche Versicherungskonzerne liegen bei 3,5%, und als Aktienbulle sehe ich hierin ein weiteres Argument für die Swiss Re. Staatsanleihen aus Club-Med Ländern hat die Swiss Re nach eigener Aussage keine. Man schaut sich vorwiegend im Bereich der Unternehmensanleihen um.
Bleibt als letzter Punkt noch eine Betrachtung des Währungsrisikos. Die Swiss Re sitzt in der Schweiz und notiert in Schweizer Franken. Seit die Schweizer Nationalbank den Franken quasi an den Euro gekoppelt hat (bei 1:1,20 CHF/EUR interveniert sie), wurde uns Euro-Anlegern die Möglichkeit auf einen Währungsgewinn genommen. Der Franken wird nicht ansteigen. Auf der anderen Seite könnte der Franken fallen, was sich negativ auf den Kurswert in Euro auswirken würde.
Wenn wir uns die aktuelle Marktphase anschauen, ist das vorerst nicht zu fürchten, denn die Schweizer Nationalbank ist eifrig am Intervenieren, der Franken hat eher also Druck nach oben, nicht nach unten. Das kann sich natürlich jederzeit ändern, doch das Geschäft der Swiss Re ist international ausgerichtet, sodass sich ein schwacher Franken positiv im Gewinn der Bilanz auswirken würde und somit einen Teil des Währungsverlustes im Aktienkurs durch Geschäftsgewinne wieder ausgeglichen würde.
Fazit:
Die Swiss Re ist sicherlich stets gefährdet, in Folge einer Katastrophe ein schlechtes Geschäftsjahr auszuweisen und die Dividende entsprechend zu kürzen bzw. die Sonderdividende eben nicht anzubieten. Doch dieser Effekt ist selten und wurde in den vergangenen Jahrzehnten in den Folgejahren stets kompensiert. Nicht umsonst ist Warren Buffet sowohl bei der Swiss Re als auch bei der Münchener Rück investiert. Ein Investment, das mit dem notwendigen langfristigen Horizont für ruhigen Schlaf sorgt.
Ich würde mit einem ersten Kauf auf Kurse unter 69 Euro warten, denn hier oben notiert die Aktie derzeit nahe an ihrem Allzeithoch. Da sollte es in den turbulenten Zeiten dieser Tage sicherlich mal einen kleinen Rückschlag geben. Sollte es nochmals zu einem heftigeren Kursrutsch kommen, würde ich um 66 Euro nachkaufen.
Swiss Re
WKN A1H81M, ISIN CH0126881561
Kurs aktuell: 69,44 EUR (Xetra 15:25 Uhr)
Kaufen unter 69 Euro
Nachkaufen zu 66 EUR
Dividendenrendite von 7%
05. Depotcheck: DAB Bank, Cisco, Teva, Süss MicroTec, Telefonica Deutschland
Nur wer ein diversifiziertes Portfolio hat, wer also in seinem Depot
eine gesunde Risikostreuung verwirklicht hat, wird bei plötzlichen
Korrekturen wie in diesen Tagen dennoch gut schlafen können. Spekuliert
wird hier im Heibel-Ticker nur mit einem kleinen Teil des Vermögens. Der
Rest wird auf solide Füße gestellt.
Es folgt nun eine Analyse auf Risikostreuung von den 5 größten
Positionen eines Lesers. Dabei werde ich weniger auf die einzelnen Werte
eingehen, als viel stärker auf die Branchen, in denen sie wirtschaften.
Schicken Sie mir Ihre 5 größten Positionen an
Depotcheck/at/heibel-ticker/./de. Bitte unterschreiben Sie mit Ihrem
Vornamen und der Stadt, in der Sie leben. Diese Information wird dann
veröffentlicht.
Sehr geehrter Herr Heibel,
schauen Sie sich noch Depots Ihrer Kunden an? Falls ja, würde ich Sie um Ihre geschätzte Meinung bitten.
Für meine fünfjährige Tochter habe ich vor einiger Zeit ein Junior-Depot eingerichtet. Diesem fließen regelmäßig kleinere Beträge zu.
Die fünf größten Werte, die nicht regelmäßig im Heibel-Ticker besprochen werden, sind folgende:
• DAB Bank
• Cisco systems
• Teva
• Süss Microtec
• Telefonica Deutschland
Daneben liegen noch Aktion von Vale (hier setze ich auf die Langfristperspektive/Dividende), Twitter (davon werde ich mich bei guter Gelegenheit trennen) sowie Andritz im Depot. Unsicher bin ich mir z. Zt. hinsichtlich der Perspektive von Süss Microtec.
Ich würde mich freuen, wenn Sie sich die Depotzusammensetzung anschauen könnten. Dafür herzlichen Dank aus Thüringen.
Viele Grüße, Olaf aus Erfurt
Antwort:
Na, da wird sich Ihre Tochter später sicherlich einmal sehr freuen :-)
Für diesen Zweck würde ich Aktien von Unternehmen übergewichten, die anhaltend starkes Wachstum versprechen und dadurch auf lange Sicht höhere Kurse erwarten lassen, wenngleich zwischenzeitlich heftige Schwankungen auftreten können (und werden). Mit Dividendenaktien machen Sie Ihrer Tochter wenig Freude, es sei denn Sie verwenden die Dividende als Taschengeld.
DAB Bank
BNP-Übernahme lässt wenig Phantasie übrig
Mi, 17. Dezember um 18:24 Uhr
Der Drops ist gelutscht, die DAB Bank wird von der BNP Paris für 4,78 Euro je Aktie gekauft, wie im August bekanntgegeben. Es entsteht die größte Direktbank Deutschland, wenn die BNP-Tochter Consors mit der DAB Bank zusammengeführt wird. Sie können nun hoffen, dass die BNP irgendwann ihr Übernahmeangebot erhöht, doch davon würde ich keine gewaltigen Kurssteigerungen mehr erwarten. Ich würde mir eine neue Spielwiese suchen.
Cisco
Gut positioniert für Netzausbau
Mi, 17. Dezember um 18:26 Uhr
Cisco ist zurück. Nach dem Platzen der Internetblase vor fünfzehn Jahren verbrachte das Unternehmen viele Jahre im Börsenkeller und kämpfte gegen Wettbewerber sowohl im B2B- als auch B2C-Bereich. Das Geschäft mit den Geräten für Konsumenten (B2C) hat Cisco inzwischen aufgegeben und konzentriert sich wieder auf die Geschäftskunden. Dort hat Cisco inzwischen wieder die führenden Produkte, es gibt kaum noch Erfolgsmeldungen von nennenswerten Wettbewerbern. Ich gehe davon aus, dass Cisco am Anfang eines langen Aufwärtstrends ist.
Teva
Schwaches Management
Mi, 17. Dezember um 18:28 Uhr
Ich habe erst in der vergangenen Woche zu Teva Stellung genommen. Ich traue dem Management nicht. Wenn Sie ein Portfolio für Ihre Tochter zusammenstellen, dann sollten Sie unbedingt darauf achten, dass die Unternehmen ein gutes Management haben, damit das Geschäft auf lange Sicht erfolgreich bleibt. Bei Teva sehe ich das nicht.
Süss MicroTec
Kunden halten sich mit Investitionen in Halbleiter-Anlagen zurück
Mi, 17. Dezember um 18:29 Uhr
Der Anlagenbauer für die Halbleiterbranche verzeichnet steigende Schulden und muss seine Kosten drastisch reduzieren, um irgendwie wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Eigentlich hätte die Industrie schon längst in neue Fabrikanlagen für die Produktion von Halbleitern investieren müssen, doch die Kunden halten sich zurück. Vielleicht haben Sie aus der Vergangenheit gelernt, dass ein Wettlauf in Sachen Investitionen nur kurzfristig zu hohen Umsätzen und Gewinnen führt, mittelfristig jedoch war der Wettlauf ruinös für die Halbleiterbranche. Diese Zurückhaltung spürt Süss.
Im August wurde der CEO gefeuert. Seither sucht man einen neuen CEO, doch offensichtlich ohne große Eile. Die Bilanz ist solide genug, um Süss noch eine Weile aushalten zu lassen, bis ein neuer Investitionszyklus beginnt. Als Langfristinvestor wie Sie würde ich die Wartezeit aussitzen.
Telefonica Deutschland
Am Tropf der Mutter
Mi, 17. Dezember um 18:31 Uhr
Ich halte nicht viel von Tochtergesellschaften in fremden Ländern. Telefonica S.A. aus Spanien hat ein wenig Bargeld benötigt und daher Telefonica Deutschland separat an die Börse gebracht. So lange alles bei beiden gut läuft, wird Telefonica Deutschland eine ordentliche Dividende ausschütten. Doch wenn’s mal Probleme geben sollte wird Telefonica Spanien Wege finden, um auch die deutsche Tochter an ihren Problemen teilhaben zu lassen. Das Risiko für Telefonica Deutschland ist also doppelt: Wenn’s in Deutschland schlecht läuft, und auch wenn’s in Spanien schlecht läuft droht eine Dividendenkürzung.
Zudem muss Telefonica zunächst einmal sehr viel investieren, um den Technologierückstand gegenüber der Deutschen Telekom auf dem Deutschen Markt aufzuholen.
Als Dividendenaktie würde ich diese Aktie mit Bauchschmerzen behalten, immerhin bietet Telefonica Deutschland wenn’s gut läuft 5,8% Dividendenrendite. Da ich aber für Sie Wachstumstitel bevorzugen würde, halte ich Telefonica nicht für eine gute Wahl in Ihrem Portfolio.
Korrelation
Fr, 19. Dezember um 08:33 Uhr
Korrelationsmatrix
kfr. | DRN | CSCO | TEVA | SMHN | O2D |
DRN | 1,00 | 0,01 | -0,01 | -0,15 | -0,07 |
CSCO | 0,01 | 1,00 | 0,33 | -0,02 | 0,19 |
TEVA | -0,01 | 0,33 | 1,00 | 0,26 | 0,25 |
SMHN | -0,15 | -0,02 | 0,26 | 1,00 | 0,43 |
O2D | -0,07 | 0,19 | 0,25 | 0,43 | 1,00 |
lfr. | DRN | CSCO | TEVA | SMHN | O2D |
DRN | 1,00 | -0,05 | 0,01 | 0,02 | -0,05 |
CSCO | -0,05 | 1,00 | 0,44 | 0,23 | 0,41 |
TEVA | 0,01 | 0,44 | 1,00 | 0,36 | 0,39 |
SMHN | 0,02 | 0,23 | 0,36 | 1,00 | 0,45 |
O2D | -0,05 | 0,41 | 0,39 | 0,45 | 1,00 |
DRN | CSCO | TEVA | SMHN | O2D | |
Gewichtung für optimales Portfolio: | |||||
8% | 25% | 25% | 17% | 25% | |
Gewichtung für minimum Risiko Portfolio: | |||||
25% | 25% | 25% | 0% | 25% |
erwartete Rendite | Volatilität | Sharpe ratio | |
Optimal | 8,0% | 19,7% | 0,30 |
Minimum risk | 5,6% | 13,6% | 0,26 |
DRN | CSCO | TEVA | SMHN | O2D | |
Branche | Finanz | Technologie | Pharma | Technologie | Telco |
Region | D | USA | Israel | D | D & ES |
Typ | Dividende | Wachstum | Wachstum | Spekulation | Dividende |
Aus Branchensicht haben Sie ein breites Spektrum abgedeckt: Finanzen (DAB), Technologie (Cisco, Süss), Pharma (Teva) und Telco (Telefonica) lässt jedoch einen Rohstofftitel vermissen. Cisco hängt nah an den Investitionszyklen der Telco-Branche, somit würde ich Cisco, Telefonica und Süss in einen Topf werfen. Ich würde Telefonica rauswerfen und stattdessen einen Titel wie Salzgitter holen.
Aus regionaler Sicht sind Sie gut aufgestellt: Dreimal Deutschland (DAB, Süss, Telefonica), USA (Cisco) und Israel (Teva) bildet einen Großteil der Weltkonjunktur ab. DAB und Telefonica haben überwiegend in Deutschland Geschäft während Süss an der Halbleiterindustrie hängt, die maßgeblich von den Asiaten bestimmt wird. Cisco und Teva liefern in die ganze Welt.
Wie bereits eingangs gesagt würde ich Wachstumstitel schwerer gewichten als Dividendentitel. Statt der DAB bietet sich da vielleicht Wirecard an, wenn Sie in Deutschland bleiben wollen. Die sind aber schon gut gelaufen.
Aktuell hätte ich nichts dagegen, die USA stärker zu gewichten, immerhin ist das die einzige gesunde Konjunktur derzeit. Dort erwarte ich, dass insbesondere Morgan Stanley überproportional von dem bald beginnenden Zinsanhebungszyklus profitieren wird. Vielleicht ist das noch eine Alternative für Sie.
Teva würde ich gegen einen Biotech-Titel austauschen. Wir haben ja zwei im Portfolio.
Kurz zu den anderen Titeln:
Vale: Ja, da brauchen Sie einen langen Atem - aber das wird sich m.M.n. lohnen.
Twitter: Sollte schon bald anziehen, wenn die nächsten Zahlen veröffentlicht werden. Würde ich behalten oder durch Facebook ersetzen, denn genau das sind die Unternehmen, die in den kommenden 10 Jahren unsere Gesellschaft prägen.
Andritz: Solides Unternehmen :-)
Ich hoffe, ich konnte die eine oder andere Anregung geben.
06. Update beobachteter Werte: QSC
Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.
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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.
QSC
Konsequent
Fr, 19. Dezember um 14:00 Uhr
Endlich verlässt das Unternehmen seinen Schlingerkurs und setzt voll auf die Cloud. Diese Woche hat QSC einen neuen CFO verpflichtet, Stefan Baustert bringt nicht nur Zahlenjonglierfähigkeiten mit, sondern hat auch unternehmerische Erfahrung in der Unternehmensführung gesammelt.
Unmittelbar danach kamen Gerüchte auf, QSC könne seine Netzsparte an United Internet verkaufen. Nachdem QSC vor anderthalb Jahren die Fokussierung auf Dienstleistungen in der Cloud ausgerufen hat, wurde der Betrieb des eigenen Netzwerks immer mehr zur Last. Diese Last könnte durch den Verkauf der Sparte abgeschüttelt werden. QSC hat zwar Gespräche bestätigt, bis der Verkauf jedoch spruchreif ist können noch Monate vergehen.
Diese beiden Entscheidungen, die meinen Informationen zufolge auch maßgeblich vom Aufsichtsrat entwickelt wurden, sprechen dafür, dass das Übergangsjahr von QSC zu Ende ist und für 2015 wieder bessere Zahlen geliefert werden müssen. Die hohe Dividende (7%) wäre durch einen Verkauf der Netzsparte gesichert. Gleichzeitig stünden dadurch weitere Mittel für Investitionen in die Cloud zur Verfügung.
Die Aktie wurde in den vergangenen Monaten über Gebühr ausverkauft. Zwei Gewinnwarnungen haben das Vertrauen der Anleger in das Management gänzlich zerstört. Mit dem neuen CFO spricht nun einiges dafür, dass Vertrauen wieder hergestellt werden kann, was sodann zu einem höheren Aktienkurs führen würde. Ich würde somit unsere Position nun noch ein paar Wochen weiter halten und schauen, wie sich der neue CFO macht.
Die Aktie ist gestern bereits um 20% angesprungen, heute wird ein wenig des Gewinns abgegeben. Von aktuell 1,63 Euro (Xetra 13:58 Uhr) halte ich in den kommenden Wochen ein weiteres Klettern des Kurses in Richtung 2 Euro für möglich, sofern sich der Verkauf konkretisiert und das Unternehmen einen schlüssigen Plan für weitere Investitionen in die Cloud vorweist.
07. Übersicht HT-Portfolio
Value (≈50%) = 51,8% | WKN | 18.12.14 | Woche Δ | Σ Δ | Anteil | ! |
Apple | 865985 | 90,43 € | -1% | 48% | 11,7% | B |
SAP | 716460 | 56,93 € | 0% | -3% | 10,1% | B |
Deutsche Lufthansa | 823212 | 14,02 € | -1% | -10% | 11,0% | C |
Gerresheimer | A0LD6E | 45,05 € | 2% | -3% | 9,6% | A |
BB Biotech | A0NFN3 | 197,10 € | 0% | 65% | 6,9% | B |
Österreichische Post | A0JML5 | 38,41 € | 1% | 0% | 2,5% | A |
Alternativ (≈20%) =17,3% | WKN | 18.12.14 | Woche Δ | Σ Δ | Anteil | ! |
Goldbarren | 100 gr. | 3.111,00 € | -1% | 8% | 7,1% | B |
Südzucker Anleihe | A0E6FU | 94,50% | -1% | -3% | 5,3% | B |
HeidelbergCement Anleihe | A1A6PH | 132,00% | 0% | 4% | 2,4% | C |
Nokia-Anleihe | A0T9L2 | 111,55% | -1% | 1% | 2,5% | A |
Spekulativ (≈20%) =18% | WKN | 18.12.14 | Woche Δ | Σ Δ | Anteil | ! |
Vale | 897998 | 5,31 € | 3% | -48% | 2,4% | A |
Aixtron | A0WMPJ | 9,32 € | 1% | -11% | 3,5% | C |
Salzgitter | 620200 | 22,73 € | -2% | -25% | 3,3% | B |
Deutsche Bank | 514000 | 25,36 € | -1% | -1% | 3,8% | A |
ProSiebenSat.1 Media | PSM777 | 34,50 € | 2% | 11% | 2,2% | B |
Evotec | 566480 | 3,67 € | 1% | 30% | 2,6% | B |
Tradingidee (≈10%) =7,8% | WKN | 18.12.14 | Woche Δ | Σ Δ | Anteil | ! |
General Motors | A1C9CM | 25,76 € | -1% | -3% | 2,3% | C |
QSC | 513700 | 1,72 € | 20% | -26% | 1,8% | C |
A1W6XZ | 30,07 € | 1% | -18% | 3,6% | A | |
Cash | 5,2% | |||||
Σ Ergebnis 2014 | 0,2% | 6% |
Vorsicht: Ich habe hier bereits die für 2015 vorgesehene neue Portfolio-Struktur abgebildet (siehe Ausgabe vom 5.12.2014). Dies passt noch nicht zur obigen Portfolio-Übersicht. Entsprechende Anpassungen und Zuordnungen werde ich in den kommenden Wochen sukzessive vornehmen.
Heibel-Ticker | Gewichtung | Anzahl Positionen | angestrebte Positionsgröße | |||
Portfolio | Ziel | Soll | Ist | Soll | Ist | |
Spekulation | Ereignis | 20% | 18% | 5 | 6 | 4% |
Enkelkinder | Wachstum | 30% | 17,3% | 4 | 3 | 8% |
Urlaub | Dividende | 30% | 51,8% | 3 | 5 | 10% |
Absicherung | Zins & Gold | 20% | 7,8% | 3 | 3 | 6,7% |
Summe | 100% | 94,8% | 15 | 17 |
Anmerkungen:
Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
Unter „2014” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am
Gesamtdepot.
Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
A | – | Top-Aktie mit günstigem Kurs, |
B | – | Kursrücksetzer zum Kaufen nutzen |
C | – | Kurssprünge zum Verkaufen nutzen, |
D | – | bei Gelegenheit Verkaufen, |
E | – | Sofort Verkaufen |
Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.
Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.
Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
Spekulative und alternative Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.
Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.
Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share
Stephan Heibel
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08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.
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Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.
Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen
09. An-/Ab-/Ummeldung
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