Heibel-Ticker PLUS 16/4 - Poker: OPEC gegen die Fed

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H E I B E L - T I C K E R    P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

11. Jahrgang - Ausgabe 04 (29.01.2016)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Es knistert vor Spannung auf dem Börsenparkett
02.So tickt die Börse: Das Scheitern der modernen Geldpolitik
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Aufkommende Angst bereits im Keim erstickt
 - EUWAX-Sentiment trübt sich nur leicht weiter ein
 - Charttechnik: DAX kurzfristig im Niemandsland, Anleger warten auf klare Signale
 - Fazit: Langweilige Seitwärtsbewegung mit hohen Tagesschwankungen
 - Top Analystenziele
 - K+S AG: Ablehnung des Übernahmeangebots völlig unverständlich
 - Drillisch AG: Für Dividendenjäger interessant
 - BASF SE: Und es kam schlimmer
04.Ausblick: Poker: OPEC gegen die Fed
05.Wunschanalyse: Linde
 - Linde: weltweit führender Technologiekonzern
 - Kuriose Entstehungsgeschichte
 - Unternehmensprofil und heutige Konzernstruktur
 - Oligopolartige Struktur im globalen Industriegasemarkt
 - Umsatz- und Gewinnentwicklung
 - Umsatz- und Gewinnerwartungen: Ölpreisverfall belastet
 - Fundamentale Bewertung
 - Fazit: Kursziel 135 Euro
06.Update beobachteter Werte: SAP, Hochdorf, Paypal, Apple, Facebook, Nokia-Anleihe
 - SAP: Vorbereitung auf den nächsten Abschwung, Teilverkauf
 - Hochdorf: Unspektakuläre Zahlen
 - Paypal: Venmo mir mal Geld
 - Apple: Erster Umsatzrückgang seit sieben Jahren, Teilverkauf
 - Facebook: Teilverkauf nach herausragenden Q-Zahlen
 - Nokia-Anleihe: Überschaubares Risiko bei hoher Ertragschance
07.Übersicht HT-Portfolio
08.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
09.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Es knistert vor Spannung auf dem Börsenparkett

Liebe Börsenfreunde,

wie beim Pokerspiel sitzen sich die Fed und die OPEC mit versteinerter Miene gegenüber. Wer zuckt zuerst? Wer hält länger durch? Jeden Tag, den sich die beiden nicht regen, verlieren Aktionäre Geld, verlieren Ölkonzerne Geld, müssen Staatsfonds an den Finanzmärkten verkaufen und trüben sich die Konjunkturaussichten ein. Es ist ein Knistern zu spüren an den Finanzmärkten, das sich durch alle Ebenen zieht.

In Kapitel 02 zeige ich auf, in welch aussichtslose Lage sich die US-Notenbank Fed mit ihrer viel zu heftigen Liquiditätsschwemme manövriert hat. Solange sie von ihren vier beabsichtigten Zinserhöhungen im laufenden Jahr nicht abrückt, werden die Finanzmärkte eher weiterhin gen Süden laufen.

Die Stimmung unter den Anlegern hat noch immer keine Panik ausgewiesen, vielmehr zeichnet sich nun schon wieder konstruktiver Optimismus ab. In meinen Augen ist das verfrüht, wie ich in Kapitel 03 zeigen werde.

Heute führte eine Meldung des Kreml über eine angeblich beabsichtige Ölförderreduzierung der OPEC zu Turbulenzen an den Börsen. Was es mit dem Gerücht auf sich hat und warum die Märkte so nervös reagieren, erkläre ich in Kapitel 04. Dort erkläre ich auch, was wir von den beiden Pokerspielern OPEC und Fed erwarten können.

Sascha Huber hat diese Woche im Rahmen der Wunschanalyse Linde, den Hersteller von Industriegasen, analysiert. Ein spannendes Unternehmen mit einer spannenden Entwicklung seit dem Wechsel an der Führungsspitze. Die Aktie ist nicht zu teuer, doch der optimale Kaufzeitpunkt könnte vor dem Hintergrund des Pokerspiels noch auf sich warten lassen. Mehr dazu in Kapitel 05.

Wie immer gibt es einige wichtige Updates zu unseren offenen Positionen in Kapitel 06 sowie eine Übersicht in Kapitel 06.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp160131.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Das Scheitern der modernen Geldpolitik

Hayek gegen Keynes. Falken gegen Tauben. Politik gegen Geld. Wie Sie es auch drehen und wenden, Keynes, die Tauben und das Geld haben verloren. Liquiditätsschwemmen können Zeit erkaufen, doch lösen sie keine Probleme. Diese Erkenntnis, die ich hier im Heibel-Ticker von Beginn an vertrete, und wofür ich übrigens bereits sehr häufig kräftig Schelte einstecken musste, dämmert nun so langsam den Anhängern von Keynes, den Tauben.

Die massive Liquiditätsflutung der Fed in den Jahren 2008 bis heute hat es nicht vermocht, die strukturellen Probleme der US-Wirtschaft zu lösen. Zu keinem Zeitpunkt ging es der US-Konjunktur gut genug, um die Zinszügel zu straffen. Nach sechs Jahren Aufschwung war es nun die selbst auferlegte Pflicht der Fed, zu beweisen, dass man eine Zinserhöhung vornehmen kann. So wurde im Dezember der US-Leitzins von 0-0,25% auf 0,25-0,5% angehoben. Doch schon damals wies ich Sie darauf hin, dass dieser Zinsschritt nicht aufgrund positiver Konjunkturdaten erfolgte, sondern einfach nur weil es langsam soweit war. Weil die Fed nicht mehr anders konnte, ohne ihr Gesicht zu verlieren.

Und so ließ Fed-Chefin Janet Yellen erkennen, das im Jahr 2016 weitere viermal der Zins angehoben werden könnte. Nicht, weil es die Konjunkturentwicklung, der Arbeitsmarkt sowie die Inflationsentwicklung hergeben, sondern weil die Fed gerne ein höheres Zinsniveau hätte, um im Falle einer Konjunkturabschwächung durch Zinssenkungen wieder handlungsfähig zu sein.

Nun, die Konjunkturabschwächung könnte schneller kommen als gewünscht, wenn wir uns die Entwicklung in den vergangenen Wochen vor Augen führen. Und vor dem Hintergrund einer Konjunkturabschwächung wären weitere Zinsanhebungen ein fatales Signal. Also warten nun sämtliche Marktteilnehmer darauf, dass Janet Yellen zurückrudert. Es würde ja reichen wenn sie sagt, dass man weitere Zinsschritte in Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung an den Märkten abhängig macht. Denn genau das wird von einer Notenbank erwartet: Die Geldpolitik soll auf die Rahmenbedingungen reagieren, möglichst sogar frühzeitig agieren.

Doch die in Aussicht gestellten vier Zinsschritte, unabhängig von der weiteren Konjunkturentwicklung, sind tödlich für die Aktienbörse und auch für den gesamten Finanzmarkt.

Gestern hat die Fed im Anschluss an ihre zweitägige Sitzung ihre Zinsentscheidung veröffentlicht, eine Pressekonferenz gab es nicht. In der Veröffentlichung sind keinerlei Hinweise darauf zu lesen, dass man weitere Zinsschritte von der weiteren Entwicklung abhängig mache. Mit anderen Worten: Die Fed hält an ihrem tödlichen Kurs fest.

Nun, kein Wunder, dass die Märkte heute einbrechen. Und wenn Janet Yellen nicht bald ein Mikrofon ergreift und eine etwas vorsichtigere Vorgehensweise der Fed ankündigt, werden wir noch deutlich tiefere Kurse an den Börsen sehen.

Denn das Resultat der neuen Fed-Politik zeigt sich bereits in den Quartalszahlen der Unternehmen. Wenn wir mal von den rein digitalen Unternehmen wie Facebook und PayPal absehen, zeigt sich bei sämtlichen US-Unternehmen mit nennenswertem Export-Anteil bereits der verheerende Einfluss des starken US-Dollars. Bei Apple hat der Wechselkurs 6% vom Umsatz aufgefressen. Boeing kriegt preislich derzeit keine Schnitte gegen Airbus. So ziemlich jedes Unternehmen, das diese Woche Q-Zahlen berichtet hat, verwies auf den starken konjunkturellen Gegenwind und die Wechselkursverluste.

In einer Betrachtung über mehrere Jahrzehnte stelle ich fest, dass die Notenbank immer genau dann die Zinsen senkt, wenn der Zinsunterschied (Spread) zwischen Junk-Bonds, also Unternehmensanleihen von Unternehmen mit schlechter Bonität, und Staatspapieren ansteigt. In den vergangenen Wochen ist der Spread in die Höhe geschossen, wie kann die Fed da an ihrer Zinsanhebungsabsicht festhalten?

Investitionen werden in einem solchen Umfeld auf Eis gelegt oder gar gestrichen. Das wiederum führt zu negativen Folgen für die Konjunktur in den kommenden Quartalen.

Ich gehe davon aus, dass wir in den kommenden Wochen so etwas wie eine Endzeitstimmung erleben werden. Das ist ein ziemlich düsteres Bild, aber so stur wie die Fed an ihrer Entscheidung festhält ist das ein durchaus wahrscheinliches Szenario.

So pessimistisch erleben Sie mich selten. Es gibt aber auch positive Signale und Bereiche, die in diesem Umfeld gut performen sollten. Doch mehr dazu in Kapitel 04. Zunächst schauen wir nun einmal auf die Wochenentwicklung der wichtigsten Indizes:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES

INDIZES27.1.16Woche Δ
Dow Jones16.193 2,0%
DAX9.881 3,2%
Nikkei17.163 1,2%
Shanghai A 2.862 -5,1%
Euro/US-Dollar1,090,4%
Euro/Yen129,301,2%
10-Jahres-US-Anleihe2,04%0,02
Umlaufrendite Dt0,26%-0,05
Feinunze Gold$1.117 1,8%
Fass Brent Öl$33,91 8,3%
Kupfer4.573 3,0%
Baltic Dry Shipping355 0,0%



In China stürzt die Börse weiter gen Süden, doch daran haben sich Investoren bereits gewöhnt. Mit einem Minus von 23,5% im Vergleich zum Jahresbeginn hält die chinesische Börse derzeit die rote Laterne während die großen Börsenindizes der Industrieländer nach der Erholung der vergangenen Tage nur noch einstellig im Minus notieren.

Grund für die Erholung war vielleicht der Ölpreisanstieg, der sich in dieser Woche sogar noch beschleunigt hat. Ein Kunde stellte die folgende Rechnung auf: Täglich werden 100 Mio. Fässer Öl gefördert und verkauft. Im Vergleich zum Ölpreis von vor einem Jahr hat sich der Preis von 60 auf 30 USD/Fass halbiert. Also erzielen Ölunternehmen weltweit derzeit täglich 3 Mrd. USD weniger Einnahmen als noch vor einem Jahr. Dieses Geld, das nun in den Taschen der Konsumenten landet, fehlt den Ölkonzernen, die häufig eng verbandelt mit Staaten und deren Staatsfonds sind. Entsprechend müssen diese Einnahmeausfälle anders ausgeglichen werden. Zum einen fallen diese Einnahmen auf der Käuferseite für Aktien weg. Auf der anderen Seite müssen inzwischen einige Staatsfonds Bargeld generieren, daher beispielsweise der der geplante Börsengang des saudischen Ölkonzerns.

Also der positive Effekte des niedrigen Ölpreises wird sich mit einer Zeitverzögerung sicherlich in der Wirtschaft einstellen. Doch unmittelbar fehlen nun erst einmal 3 Mrd. USD pro Tag, die in anderen Zeiten in Aktien und Anleihen geflossen sind. Dort können wir einen weiteren Grund für die aktuelle Baisse sehen. Denn auf Wochensicht verändern sich Kapitalflüsse in Aktien- und Anleihemärkten sowie an den Rohstoffmärkten um wenige Milliarden bzw. nur um hunderte Millionen USD.

Schauen wir uns einmal an, wie sich die Stimmung der Anleger entwickelt hat.




03. Sentiment: Aufkommende Angst bereits im Keim erstickt

Die Sentimenterhebung der Deutschen Börse kommt zu einem eindeutigen Ergebnis. Angesichts der deutlichen Zugewinne im DAX wurde die vor einer Woche noch langsam aufkommende Angst bereits im Keim erstickt.

So zeigen sich sowohl private Kleinanleger als auch die befragten Profis verhalten optimistisch für die weitere Entwicklung des DAX. Sollte sich die Beruhigung auf dem Ölmarkt weiter fortsetzen und es auch keine weiteren Störfeuer aus Asien (China) mehr geben, können sich beide Seiten weitere leichte Kursgewinne vorstellen.

Über 10.200 Punkten wird die Luft nach Auffassung beider Lager jedoch dünn, sodass es dann schnell zu Gewinnmitnahmen kommen könnte. Nach unten hin behält man hingegen den Doppelboden im Bereich 9300 Punkte genau im Auge. Sollte unser deutscher Leitindex noch einmal in Richtung dieser Marke fallen, wird es kritisch. Denn für diesen Fall rechnen die befragten Anleger mit einem Bruch der Unterstützung und weiteren Abgaben.


EUWAX-SENTIMENT TRÜBT SICH NUR LEICHT WEITER EIN

Im Großen und Ganzen bestätigt auch der Blick auf das EUWAX-Sentiment das Ergebnis der Sentimentumfrage der Deutschen Börse. So fällt der von uns beobachtete Sentiment-Index im Verlauf der Berichtswoche von 5,62 auf 4,48 Punkte zurück. Dies bedeutet nichts anderes als eine leichte Eintrübung der Stimmung, ohne dass ich daraus schon einen aufkeimenden Pessimismus herleiten könnte. Vielmehr deutet auch das EUWAX-Sentiment auf eine weitestgehend neutrale Bewertung des DAX hin. Erst wenn der Sentiment-Index auf oder sogar unter die Marke von Null fallen würde, wäre die Stimmung so pessimistisch, dass man gegebenenfalls antizyklisch zum Einstieg raten könnte.


CHARTTECHNIK: DAX KURZFRISTIG IM NIEMANDSLAND, ANLEGER WARTEN AUF KLARE SIGNALE

Die weitgehend neutrale Stimmungslage passt zur aktuellen charttechnischen Verfassung des DAX wie die Faust auf's Auge. Denn kurzfristig befindet sich unser deutscher Leitindex tatsächlich im Niemandsland.

So ist aus charttechnischer Sicht die Marke von 9300 Punkten alles entscheidend. Hier hat der DAX zuletzt zwei Mal innerhalb weniger Monate nach oben gedreht und damit einen klassischen Doppelboden ausgebildet. Sollte er daher in den nächsten Wochen unter diese Marke zurückfallen, würde er den Doppelboden aufsprengen und somit ein starkes Verkaufssignal generieren. In der Folge wären sehr schnell Kursverluste von weiteren 1000 Punkten möglich.

Aber auch auf der Oberseite sieht es ähnlich aus. So stehen hier mit der psychologisch wichtigen 10.000 Punkte Marke sowie charttechnischen Widerständen um 10.200, um 10.500 sowie um 10.800 Punkten gleich mehrere Hürden einem weiteren Kursanstieg im Weg. Angesichts der Stärke dieser Widerstände ist aus charttechnischer Sicht bestenfalls noch mit einem Anstieg bis in den Bereich zwischen 10.200 und 10.500 Punkten zu rechnen.

Erst wenn der DAX die charttechnischen Widerstände um 10.500 sowie um 10.800 Punkte knacken kann, hellt sich die charttechnische Situation deutlich auf. Denn dann dürfte er schnell über die Marke von 11.000 Punkte klettern und die nächsten charttechnischen Widerstände bei 11.200 sowie 11.800 Punkten attackieren.

Soweit möchte ich aktuell jedoch noch gar nicht in die Zukunft schauen. Denn aus charttechnischer Sicht ist kurzfristig eine Fortsetzung der höchst volatilen Seitwärtsbewegung zwischen 9300 Punkten auf der Unter- sowie maximal 10.500 Punkten auf der Oberseite das wahrscheinlichste Szenario.

Sentimentdaten

Kaufempfehlungen der Privatanleger
Nordex, Dialog Semiconductor, Royal Dutch Shell

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
Südzucker, Genesis Healthcare, BHP Billiton

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel

FAZIT: LANGWEILIGE SEITWÄRTSBEWEGUNG MIT HOHEN TAGESSCHWANKUNGEN

Die letzte Woche festgestellte Stimmungseintrübung führte wie erwartet zu einer kurzfristigen Gegenbewegung nach oben. Damit hat der DAX nun einen eigentlich tragfähigen Doppelboden ausgebildet, der ihn zumindest vor weiteren großen Kursverlusten bewahren sollte. Das Kurspotenzial nach oben ist jedoch ebenfalls beschränkt. Zwar ist noch ein wenig Platz nach oben vorhanden, spätestens zwischen 10.200 und 10.500 Punkten dürfte dem deutschen Leitindex jedoch die Puste ausgehen.

Daher ist zunächst mit einer Fortsetzung der übergeordnet eigentlich langweiligen Seitwärtsbewegung zu rechnen. Dennoch bleibt dieser Markt ein Eldorado für sehr kurzfristig agierende Trader. Denn die Tagesschwankungen dürften angesichts der Unsicherheit der Anleger wohl weiter hoch bleiben.

TOP ANALYSTENZIELE

Sie wollen wissen, was die Analysten im Einzelnen für Aussagen treffen und wo sie die größten Chancen sehen? Ich habe für Sie eine Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurszielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz einfach an, wo das aktuelle Kursziel des Analysten prozentual am meisten über dem aktuellen Kurs liegt. Die Details zu den einzelnen Empfehlungen finden Sie unter
http://www.aktien-meldungen.de/Aktienresearch/Top-Aktien


UnternehmenAnalyse v.KursKurszielUpside
K+S26.120,15 €37,00 €83,62%
SGL Group26.19,25 €15,50 €67,57%
ThyssenKrupp25.114,93 €25,00 €67,45%
Deutsche Bank27.116,82 €28,00 €66,47%
Salzgitter AG26.121,01 €34,00 €61,83%
Drillisch AG26.137,17 €60,00 €61,42%
Lanxess AG27.138,61 €62,00 €60,58%
Commerzbank27.17,63 €12,00 €57,27%
BASF SE27.161,53 €95,00 €54,40%
Dialog Semi25.127,95 €42,00 €50,27%


Es handelt sich um Analysen aus dieser Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein Eigeninteresse des Analysten für eine rosa Brille sorgen kann, weshalb Analysteneinschätzungen tendenziell optimistischer ausfallen, als es die Realität anschließend erlauben würde (Sellside-Analysen). Aber die Übersicht gibt einen Eindruck darüber, wo die Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am weitesten auseinander liegen. Wer letztlich Recht haben wird, der Analyst oder die Anleger, die den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall individuell zu beurteilen.

isin DE000KSAG888|26.01.2016|Ablehnung des Übernahmeangebots völlig unverständlich
K+S AG: ABLEHNUNG DES ÜBERNAHMEANGEBOTS VÖLLIG UNVERSTÄNDLICH

Analyst Nils-Peter Gehrmann von Hauck & Aufhäuser hat seine Einschätzung der im DAX gelisteten Aktie der K+S AG auf "Buy” mit Kursziel 37 Euro belassen. Der Wintersturm an der US-Ostküste sollte sich seiner Meinung nach positiv auf das Streusalzgeschäft des Düngemittel- und Salzkonzerns auswirken, schrieb er in einer Studie vom Dienstag. Wenngleich er damit Recht hat, ist dieser kurzfristige einmalige Sondereffekt aus meiner Sicht kein Kaufgrund für die Aktie. Viel schwerer wiegt hier nämlich der Zusammenbruch des Kalidüngermarktes, der sich angesichts der Rohstoffkrise zuletzt noch einmal beschleunigt hat. Ich kann daher bis heute die Ablehnung des Übernahmeangebots für K+S durch die kanadische Potash Corp. of Saskatchewan nicht nachvollziehen und würde die Aktie meiden. Eine Erreichung des ausgegebenen Kursziels von 37 Euro sehe ich jedenfalls in den nächsten zwei Jahren als völlig unrealistisch an. Doch selbst wenn es erreicht würde, läge der Kurs damit immer noch gut 10% unter den von den Kanadiern gebotenen 41 Euro.


DRILLISCH AG: FÜR DIVIDENDENJÄGER INTERESSANT

Analyst Maurice Patrick von Barclays hat seine Einstufung der Aktie der Drillisch AG auf "Overweight” mit Kursziel 60 Euro bestätigt. Der Wegfall der Roaming-Gebühren für das mobile Telefonieren und Surfen im Ausland in der EU dürfte das operative Ergebnis der meisten europäischen Telekommunikationsunternehmen nur leicht belasten, schrieb er in einer Branchenstudie vom Dienstag. Mit der Einschätzung der Auswirkungen des Wegfalls der Roaming-Gebühren in der EU dürfte der Analyst richtig liegen. Zudem halte auch ich die Drillisch-Aktie nach den Kursrücksetzern für zunehmend interessant. Allerdings scheint mir aktuell die Zeit für einen Einstieg bei Drillisch noch nicht reif zu sein, ich könnte mir hier durchaus noch Kurse um 30 Euro in den nächsten Wochen vorstellen. Auch halte ich das Kursziel von 60 Euro für deutlich zu hoch gegriffen. Erst zu Kursen um 30 Euro ist die Aktie daher aus meiner Sicht für Dividendenjäger interessant.


BASF SE: UND ES KAM SCHLIMMER

Analyst Michael Schäfer von Equinet hat seine Einstufung der im DAX gelisteten Aktie des Chemiekonzerns BASF SE nach Vorlage vorläufiger Zahlen auf "Accumulate” mit Kursziel 95 Euro belassen. Beim operativen Gewinn (EBIT) habe das Unternehmen die Markterwartungen im vergangenen Jahr verfehlt, sodass die Konsensschätzungen für 2016 ambitioniert erschienen und sinken dürften, schrieb er in einer Studie vom Mittwoch. In der Tat kam es für BASF in 2015 noch schlimmer als erwartet, da der Ölpreisverfall einfach kein Ende finden wollte. Langsam zeichnet sich hier jedoch eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau ab, was auch BASF wieder auf die Beine helfen dürfte. Dennoch erscheinen die bisherigen Konsensschätzungen natürlich zu optimistisch, was der Analyst ja auch richtig erkannt hat. Warum er dann aber trotzdem an seinem sehr hohen Kursziel festhält, erschließt sich mir nicht.





04. Ausblick: Poker: OPEC gegen die Fed

Ich muss sagen, ich bin überrascht davon, dass die Fed gestern nicht von ihrer Absicht, den Leitzins viermal im laufenden Jahr anzuheben, abgerückt ist. Ursprünglich hatte ich eine Rallye nach der gestrigen Fed-Sitzung erwartet, die dann im Verlauf der kommenden Woche auslaufen würde.

Nun kam es anders: Die Aktienbörsen vollzogen den Ausverkauf sofort und erholen sich nun aufgrund der positiven Q-Zahlen von Facebook und PayPal. Wichtiger noch: Heute veröffentlichte Russlands Kreml plötzlich die Behauptung, Saudi Arabien hätte einer Reduzierung der täglichen Ölfördermengen um 5% zugestimmt. Natürlich ist der Ölpreis daraufhin weiter angesprungen, und auch die Aktienbörsen haben sich von ihren anfänglichen Verlusten erholt.

Doch es ist mir schleierhaft, warum Saudi Arabien es den Russen überlässt, eine solche Meldung zu veröffentlichen. Bislang haben die Saudis diese Meldung noch nicht bestätigt, und entsprechend gehe ich davon aus, dass sich die Meldung als falsch herausstellen könnte.

Aber egal, solche Ereignisse zeigen eigentlich nur, wie nervös Anleger sind. Jedes Gerücht wird sofort aufgegriffen und in Käufe bzw. Verkäufe umgesetzt. Aktuell laufen die Finanzmärkte im Niemandsland, wie in Kapitel 03 geschrieben. Anleger sehnen sich nach einer Richtung, egal wohin. Trader können sich auf alles einstellen, egal ob steigende oder fallende Kurse. Nur diese Ungewissheit zermürbt Trader.

Ich habe mich festgelegt: Solange die US-Notenbank nicht von ihrem Vorhaben abrückt, den Zins viermal im laufenden Jahr anzuheben, bleibt die Tendenz an den Aktienmärkten Süden. Und je länger Janet Yellen mit einer Korrektur ihrer Direktive wartet, desto gefährlicher werden die negativen Rückwirkungen auf die Wirtschaft.

Entsprechend kann ich derzeit nicht anders handeln, als Erholungen zum weiteren Auslichten unserer Positionen zu nutzen. Für neue Spekulationen oder auch für langfristige Überzeugungskäufe ist es noch zu früh.

Doch spielen wir noch das andere Szenario durch: Was, wenn Saudi Arabien tatsächlich eine Reduzierung der täglichen Ölfördermenge durchsetzt?

Nun, der Ölpreis würde tatsächlich kräftig anspringen. Ich denke, es könnte schnell in Richtung 45 USD/Fass gehen. Nicht höher. Doch das würde reichen, um den Ölförderländern den Druck aus dem Kessel zu nehmen, die Aktienverkäufe der angehängten Staatsfonds würden aufhören und entsprechend könnten auch die Aktienbörsen kräftig zulegen.

Die Auswirkung wäre sodann sicherlich auch auf den anderen Rohstoffmärkten zu spüren, sodass auch dort die Rohstoffpreise ansteigen würden. Das wiederum könnte dann die Inflationsraten sehr schnell wieder in brauchbare Bereiche katapultieren, sodass die Fed sich zurücklehnen und sagen könnte, sie habe das alles gewusst. Die Fed könnte in diesem Szenario an ihren vier Zinsanhebungen festhalten.

Der dritte Krisenherd, China, verspricht derzeit keine kurzfristige Besserung. Vielmehr hören wir täglich von den Stützungskäufen der kommunistischen Partei an den Aktienbörsen, um Schlimmeres zu verhindern. Der Shanghai Aktienindex notiert derzeit bei 2.655 Punkten, ein Ziel von 2.200 Punkten wird derzeit auf dem Parkett herumgereicht. Ich erwarte daher vorerst kein besonderes Signal aus China.

Es kann also entweder die Fed handeln, oder die OPEC, namentlich Saudi Arabien. Ist es ein Kräftemessen? Wer blinzelt zuerst mit den Augen? Gibt die Fed zu, dass sie nicht in der Lage ist, die Liquiditätsflutung der vergangenen Jahre einzufangen? Oder gibt Saudi Arabien Marktanteile an die US-Frackingindustrie ab?

Es kommt mir vor wie ein Pokerspiel. Täglich erhöht sich der Einsatz der beiden Spieler. Die Einnahmen der OPEC schwinden während die Konjunkturaussichten sich für die Fed eintrüben.

Wenn Sie meinen einschätzen zu können, wer als erstes blinzeln wird oder wann dies sein wird, dann können Sie gerne spekulieren. Ich traue mir da keine Spekulation zu, denn solche Pokerspiele können im Extremfall viel länger dauern, als sich das irgendjemand vorstellen kann. Und solange sich die beiden Kontrahenten regungslos und mit versteinerter Miene gegenüber sitzen, müssen wir jede Kurserholung an den Finanzmärkten zum Auslichten unserer Positionen nutzen.



05. Wunschanalyse: Linde



Linde
weltweit führender Technologiekonzern

Do, 28. Januar um 13:47 Uhr
eine Analyse von Sascha Huber

Heute hat die Aktie der Linde AG die Abstimmung zu unserer Wunschanalyse gewonnen. Die Linde AG zählt sich selbst zu den weltweit führenden Technologiekonzernen in den Bereichen Industriegase und Anlagenbau (Engineering). Im Jahr 2014 schied der langjährig erfolgreiche CEO Wolfgang Reitzle aus dem Unternehmen aus und wurde durch Wolfgang Büchele ersetzt, der seitdem um das Vertrauen der Investoren buhlt. Dabei gab es kürzlich jedoch einen empfindlichen Rückschlag, als die Linde AG ihre erste Gewinnwarnung seit Jahren veröffentlichen musste. Lassen Sie uns vor diesem Hintergrund gemeinsam die Aktie des DAX-Konzern unter die Lupe nehmen.

KURIOSE ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Die Entstehung der heutigen Linde AG ist sicherlich als kurios zu bezeichnen. Denn 1871 wurde in der Münchener Spaten-Brauerei eigentlich nur versuchsweise eine Kältemaschine nach den Ideen von Carl von Linde installiert, auf die er dann schließlich 1873 ein Patent anmeldete. Erst am 21. Juni 1879 jedoch gründete Carl von Linde zusammen mit anderen Unternehmern die Gesellschaft für Linde's Eismaschinen AG in Wiesbaden und gab dafür sogar seine sichere Beamtenstelle als Professor an der TU München auf. Dies war somit die Geburtsstunde des heutigen DAX-Konzerns.

Schon 1889, gerade einmal zehn Jahre später, kehrte er jedoch zur TU München zurück, wo er dann ab 1900 als ordentlicher Professor ohne Lehrauftrag tätig war. Dort entwickelte er mit finanzieller Unterstützung durch die Guiness-Brauerei das nach ihm benannte Linde-Verfahren zur Zerlegung von Luft. Auf Basis dieser Entwicklung wiederum gelang es dem von ihm gegründeten Unternehmen ab 1895 Flüssigluftsprengstoffe herzustellen, die auch im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kam.

Während der Nazi-Zeit profitierte das Unternehmen vom Versuch, sich mit Hilfe von synthetischem Kraftstoffen unabhängig zu machen. So lieferte Linde bspw. Flüssigsauerstoff für das deutsche Raketenprogramm. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges stieg die inzwischen zur Linde AG umbenannte Gesellschaft in das Geschäft mit Gabelstaplern ein. 1973 übernahm man zum Ausbau dieses Geschäfts die Hamburger Still GmbH, 1984 die französische Fenwick-Linde S.A.R.L. sowie 1989 die britische Lansing.

Unter der Ägide von CEO Wolfgang Reitzle verlegte die Linde AG im Jahr 2008 nicht nur ihren Hauptsitz von Wiesbaden nach München, sondern fokussierte sich auch ausschließlich auf die beiden Geschäftsbereiche Industriegase und Anlagenbau (Engineering). In diesem Zusammenhang trennte man sich bspw. auch endgültig von seinem Gabelstaplergeschäft, das inzwischen unter dem Namen Kion Group AG selbst an der Börse gelistet ist.


UNTERNEHMENSPROFIL UND HEUTIGE KONZERNSTRUKTUR

Wie bereits erwähnt hat sich die Linde AG unter CEO Wolfgang Reitzle sehr stark auf die beiden Geschäftsbereiche Industriegase und Anlagenbau (Engineering) fokussiert. Diese strenge Fokussierung gelang Reitzle, indem er zunächst nicht mehr zum Kerngeschäft zählende Geschäftsbereiche wie das Gabelstaplergeschäft oder die Kältetechnik veräußerte (Desinvestitionen). Mit Hilfe des so freiwerdenden Kapitals sowie einer Kapitalerhöhung finanzierte er anschließend im Jahr 2006 die rund 12 Mrd. Euro teure Akquisition des britischen Industriegasekonzerns und damaligen Kooperationspartners BOC, wodurch Linde zum weltgrößten Industriegaseherstellers avancierte. Bis zum heutigen Tag ist Linde Gas der führende Anbieter von Industrie- und Medizingasen in Europa.

Im zweiten verbliebenen Geschäftsbereich – Linde Engineering mit Hauptsitz in Höllriegelskreuth bei München – entwickelt das Unternehmen bereits seit mehr als 50 Jahren maßgeschneiderte und schlüsselfertige Großanlagen für die Petrochemie, bei denen auch Lösungen mit sehr hohen und sehr niedrigen Temperaturen zum Einsatz kommen. Mit inzwischen mehr als 3500 gebauten Anlagen sowie mehr als 1500 Patenten zählt Linde Engineering dabei zur absoluten Weltspitze. In Relation zum wichtigsten Geschäftsbereich Industriegase ist dieser Geschäftsbereich jedoch vergleichsweise klein.


OLIGOPOLARTIGE STRUKTUR IM GLOBALEN INDUSTRIEGASEMARKT

Die neue Aufstellung des Konzerns unter Führung von CEO Wolfgang Reitzle war gut durchdacht, sodass auch die Anleger an der Börse sie von Anfang an sehr positiv aufnahmen. Grund hierfür war in erster Linie, dass der weltweite Industriegase-Markt mit einem Marktwachstum von durchschnittlich knapp +5% p.a. ein Wachstumsmarkt ist, der jedoch im Wesentlichen (knapp 60% des Gesamtmarktes) von nur vier großen Konzernen dominiert wird (Oligopol). Konkret sind das neben der Linde AG die drei Wettbewerber Air Products & Chemicals Inc. und Praxair Inc. aus den USA sowie Air Liquide S.A. aus Frankreich.

Dabei weist der weltweite Industriegase-Markt heute bereits ein Marktvolumen von knapp 95 Mrd. Euro auf, von denen sich knapp 55 Mrd. Euro auf die vier oben genannten Unternehmen verteilen. Die Nummer 1 der Branche mit einem Jahresumsatz von über 14 Mrd. Euro ist dabei die Linde AG. Daher hat die Aktie des Unternehmens – als Weltmarktführer im Industriegase-Markt – eigentlich einen kleinen Bewertungsaufschlag verdient.


UMSATZ- UND GEWINNENTWICKLUNG

Im Geschäftsjahr 2013 erzielte die Linde AG bei einem Jahresumsatz von 16,65 Mrd. Euro (+9%) einen Gewinn je Aktie von 7,10 Euro (+1%). Im Geschäftsjahr 2014 steigerte der Konzern dann seinen Jahresumsatz nur noch um knapp 2,4% auf ca. 17,05 Mrd. Euro bei einem Rückgang des Gewinns je Aktie um 16% auf nur noch 5,94 Euro.

Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2015e hatten Analysten bisher mit einer Umsatzsteigerung auf knapp 18,4 Mrd. Euro sowie einem Gewinn je Aktie von 7,51 Euro kalkuliert. Diese Umsatz- und Gewinnschätzungen sind jedoch nach der Umsatz- und Gewinnwarnung des Unternehmens von Ende Oktober 2015 leider nicht mehr haltbar.

Daher ist nach meinen Berechnungen für 2015e nur noch mit einem Konzernumsatz von rund 18,0 Mrd. Euro (+6%) bei einem Gewinn je Aktie von maximal 6,85 Euro (+15%) zu kalkulieren. Hierbei muss jedoch berücksichtigt werden, dass sich Währungseffekte positiv auf die Umsatz- und Gewinnentwicklung ausgewirkt haben.


UMSATZ- UND GEWINNERWARTUNGEN: ÖLPREISVERFALL BELASTET

Doch in der bereits thematisierten Umsatz- und Gewinnwarnung nahm der Vorstand des Konzerns um CEO Wolfgang Büchele nicht nur die eigenen Umsatz- und Gewinnerwartungen für 2015 zurück, sondern gleich bis zum Jahr 2017. Als Grund für die Korrektur der kurz- und mittelfristigen Unternehmensziele wurde dabei explizit der Ölpreisverfall genannt, der zu einer deutlichen Kundenzurückhaltung im Geschäftsbereich Anlagenbau geführt habe. So sank bspw. der Auftragseingang in diesem Bereich in den ersten neun Monaten um fast 58% von knapp 2,67 auf knapp 1,13 Mrd. Euro.

Allerdings ist der Geschäftsbereich Anlagenbau im Vergleich zum Geschäftsbereich Industriegase deutlich kleiner, sodass sich die Auswirkungen auf den gesamten Konzern in Grenzen halten. Zudem stellt sich die Frage, wie lange und wie weit der Ölpreis noch fallen wird. Sollte sich der Ölpreis stabilisieren, dann könnte auch der Auftragseingang spätestens im Laufe des Jahres 2017 wieder anziehen, was der Engineering-Sparte wieder auf die Beine helfen könnte.

Auf Basis der mir aktuell vorliegenden Informationen dürfte die Linde AG ihren Konzernumsatz über 18,0 Mrd. Euro in 2015e (+6%) auf 18,9 Mrd. Euro in 2016e (+5%) sowie 20,1 Mrd. Euro in 2017e (+6%) steigern. Zugleich dürfte dabei der Gewinn je Aktie von 6,85 Euro in 2015e (+15%) über 7,10 Euro in 2016e (+4%) auf letztlich 7,62 Euro in 2017e (+7%) zulegen.


FUNDAMENTALE BEWERTUNG

Wie eben bereits erwähnt hat die Aktie der Linde AG als Weltmarktführer eigentlich einen leichten Bewertungsaufschlag gegenüber der Konkurrenz verdient. Anleger sehen dies zurzeit jedoch noch anders, sodass die Aktie sogar mit einem kleinen Bewertungsabschlag gehandelt wird.

So weist die Aktie der französischen Air Liquide S.A. zurzeit mit einem KGV von gut 17 die höchste Bewertung unter den vier genannten Branchengrößen auf. Auf Platz 2 und Platz 3 folgen dann Praxair sowie Air Products & Chemicals mit KGVs von jeweils ca. 16,2. Dagegen weist die Aktie der Linde AG nur ein KGV von glatt 16 auf.

Angesichts eines durchschnittlichen Gewinnwachstums (auf Basis des Gewinns je Aktie) in Höhe von knapp +9% p.a. wäre der Aktie nach unserer Faustformel eigentlich ein KGV zwischen 17-18 zuzugestehen. Wenn ich dies tue, so erhalte ich auf Basis meiner obigen Gewinnschätzungen einen fundamental fairen Wert der Aktie zwischen 130,05 und 137,70 Euro zum Jahresende 2016.


FAZIT: KURSZIEL 135 EURO

Alles in allem sehe ich daher für die Aktie der Linde AG ein Kursziel in Höhe von 135,00 Euro bis zum Ende des Jahres 2016. Dies entspricht gegenwärtig einem Kurspotenzial in Höhe von rund +10% auf Sicht von nur 11 Monaten. Da kann man die Aktie gegebenenfalls zu Kursen unter 120 Euro einsammeln, doch von einer großen Kurschance würde ich bei Linde derzeit noch nicht sprechen. Angesichts der aktuellen Unsicherheiten an der Börse ist nicht auszuschließen, dass es die Aktie kurzfristig nochmals zu Kursen unter 120 Euro geben wird.

Doch das Kurspotenzial ist ja nicht einmal alles. Hinzu addiert sich nämlich auch noch eine m.E. sehr sichere Dividende in Höhe von knapp 3%, die zukünftig auch noch weiter gesteigert werden dürfte. Inklusive der Dividende liegt das Gewinnpotenzial bis Ende des Jahres daher bei über +15% (entspricht einer Jahresperformance von knapp +17%), was für einen DAX-Wert sehr ordentlich ist.



06. Update beobachteter Werte: SAP, Hochdorf, Paypal, Apple, Facebook, Nokia-Anleihe

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.


SAP
Vorbereitung auf den nächsten Abschwung, Teilverkauf

Di, 26. Januar um 08:58 Uhr
SAP hat sich in den vergangenen drei Wochen erstaunlich gut gehalten. Doch in einer Baisse trifft es die besten Aktien meist zum Schluss, und daher gehe ich davon aus, dass auch SAP noch ausverkauft werden wird. Ich würde daher unsere SAP-Position ein wenig verkleinern, um im Falle eines Ausverkaufs möglichst günstiger wieder nachkaufen zu können.

Die Meldungen von SAP in den vergangenen Wochen waren extrem gut. Anders als seine Wettbewerber Oracle oder IBM ist SAP tatsächlich rechtzeitig den Umstieg auf die Cloud konsequent angegangen und erntet heute die Lorbeeren. Doch die positive Entwicklung ist im Aktienkurs bereits enthalten, und entsprechend ist die Aktie im Rahmen dieser Baisse ebenfalls anfällig für Rückschläge.

Gestern war SAP kräftig angesprungen. Ich würde heute früh zu Kursen über 71,50 Euro unsere SAP-Position verkleinern.


Hochdorf
Unspektakuläre Zahlen

Do, 28. Januar um 12:00 Uhr
Gestern Abend hat Hochdorf Zahlen vorgelegt. Dank der Übernahme der Uckermärker Milch konnte die Absatzmenge mehr als verdoppelt werden, der Gewinn blieb jedoch konstant. Durch einen kräftigen Preisrückgang sowie einen festen Schweizer Franken hat der Umsatz jedoch gelitten. Der Anstieg betrug nur 28,5% auf 499 Mio. EUR, die Erwartungen waren deutlich höher.

Die ordentliche Gewinnmarge zeigt, dass Hochdorf die negativen Wechselkurseffekte zu einem großen Teil durch Preiserhöhungen kompensieren kann. Die rückläufige Preisentwicklung auf dem Milchmarkt dürfte meines Erachtens vorübergehend sein.

Der Gewinnsprung wird für das Jahr 2017 erwartet. Dann wird die neu hinzugekommene Uckermärker Milch als Pulverbestandteil für Babynahrung auf dem Preisniveau des Schweizer Milchpulvers verkauft werden und entsprechend hohe Gewinnmargen ermöglichen. Auf Basis dieser Entwicklung wird von Analysten ein KGV 2017e von 10 erwartet.

Die Schweizer planen langfristig, haben eine solide Bilanz, die ab 2017 schuldenfrei sein könnte und planen gegebenenfalls eine Akquisition im Baby Care Bereich, um einen größeren Teil der Wertschöpfungskette abzudecken und insbesondere den margenstarken Endkundenbereich anzugehen. Vor diesem Hintergrund ist das aktuell schwache Ergebnis nicht weiter besorgniserregend, sondern bietet gegebenenfalls, sollte der Kurs unter die Räder kommen, eine Nachkaufgelegenheit. Bislang hält sich er Kurs jedoch gut.


Paypal
Venmo mir mal Geld

Do, 28. Januar um 15:43 Uhr
Morgen geht's ins Väter-Wochenende: Acht Väter mit unseren Kindern verbringen das Wochenende auf einem Bauernhof. Ich freue mich riesig, weiß aber schon jetzt genau, dass irgendwann die einzelnen Kosten auseinandergerechnet werden: Unterkunft, Verpflegung: Wer hat was gekauft, Eintritt für's Schwimmbad, wo der Vater, der vorne steht, mal eben alles zahlt und hinterher das Geld einsammelt. Ich werde viel Kleingeld mitnehmen müssen. Vermutlich das letzte Mal.

Denn PayPal hat einen Dienst eingeführt, mit dem man sich unkompliziert mal eben schnell Geld von einem Smartphone auf's andere schicken kann. "Venmo me the money" ist in den USA bereits ein stehender Begriff, wenn im Restaurant die Rechnung unter Freunden aufgeteilt wird. "Venmo mir das Geld". Okay, ich könnte mir ein schöneres Wort vorstellen, das nach "googlen" oder "liken" Eingang in die deutsche Sprache finden wird. Doch am Begriff wird es nicht scheitern, hier entsteht ein neuer Dienst, der in Kürze nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken ist.

Um 174% auf 2,5 Mrd. USD ist die Nutzung von Venmo im Q4 angesprungen. Bargeld wird also in diesem Umfeld immer weniger genutzt. PayPal bietet diesen Dienst an und berichtete gestern Abend erfreut über die große Akzeptanz.

Darüber hinaus kann PayPal nun, da das Unternehmen von eBay losgelöst wurde, auch in anderen Bereichen ordentlich auf die Tube drücken. Der Umsatz ist um 17% auf 2,5 Mrd. USD angestiegen, die Nutzung von PayPal sprang um 23% auf 81,5 Mrd. USD. Der Gewinn ist ebenfalls um 21% auf 36 Cents je Aktie angewachsen. Sämtliche Zahlen liegen über den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten, entsprechend ist die Aktie von PayPal heute mit 6% im Plus.

Neben Venmo gibt es in meinen Augen einen zweiten Schlüssel zum Erfolg: 2002 führte ich meinen kostenpflichtigen Börsenbrief ein (damals noch iWatch genannt) und ermöglichte vom ersten Tag an neben Überweisung und Lastschrift die Zahlung per PayPal. Der Grund: Nicht, weil es günstiger war, sondern weil es eine komfortable API gab. Sie erinnern sich an meine Ausführungen zu Facebook.

Seit nunmehr vierzehn Jahren suche ich nach einer Möglichkeit, eine Schnittstelle zu den Banken zu nutzen, die mir eine automatische Abwicklung der Zahlungen ermöglicht. Seit vierzehn Jahren ohne Erfolg. Und ich habe bereits mit den IT-Leitern sämtlicher Großbanken in Deutschland telefoniert, denn ich bin bei solchen Dingen penetrant. Es gibt zwar mitunter "Schnittstellen", die sind jedoch dermaßen umständlich und dadurch exorbitant teuer in der Einrichtung und Unterhaltung, ganz zu Schweigen von den Nutzungsgebühren der anbietenden Banken, dass es sich für einen kleinen Laden wie meinen nicht lohnt.

PayPal bietet das bereits seit vierzehn Jahren. Wenn Banken mit einer Verzögerung von zwei bis drei Jahren nachziehen würden, hätte ich Verständnis dafür. Doch nein, bis heute ist nichts Brauchbares verfügbar.

PayPal bietet also eine komfortable API an, die jeder nutzen kann. Dazu muss ich nicht bei der IT-Abteilung von PayPal anrufen, dazu muss ich auch kein teures Projekt mit fünfstelligem Volumen ins Leben rufen, sondern ich muss einfach die verfügbaren Daten in meinem System entsprechend einbinden. Immer mehr Unternehmen nutzen PayPal, so kommt das Umsatzwachstum zustande.

Dies war ein erster Geschmack dafür, was wir in diesem Jahr aus dem FinTech-Bereich erwarten dürfen. Ich bin gespannt, ob ich bei der nächsten Väterreise in einem Jahr noch Bargeld mitnehmen werde.


Apple
Erster Umsatzrückgang seit sieben Jahren, Teilverkauf

Mi, 27. Januar um 10:54 Uhr
Gestern Abend hat Apple Quartalszahlen veröffentlicht. Was seit langem befürchtet wurde ist nun Realität geworden: Das exponentielle Wachstum auf dem Smartphonemarkt ist zum erliegen gekommen, mit 74,8 Mio. verkauften iPhones (erwartet wurden 75,5 Mio.) wurden die Absatzzahlen des Vorjahres getroffen, lediglich ein höherer durchschnittlicher Verkaufspreis (ASP) führte zu einem Gewinnanstieg. Bemerkenswert ist jedoch, dass der starke US-Dollar bei Apple etwa 6% des Umsatzanstiegs geschluckt hat. Apple sah sich also gleich mehreren negativen Entwicklungen gegenüber: Wachstumsschwäche in China sowie negative Währungseffekte und dadurch insbesondere im Ausland viel höhere Verkaufspreise. Zudem gilt der Smartphonemarkt inzwischen als weitgehend gesättigt.

Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, dass Apple gerade die hochpreisigen iPhones gut verkaufen konnte, also die iPhones mit großem Bildschirm (5,5") sowie großem Speicher. In Europa beispielsweise hätte das Umsatzwachstum bei gleichbleibendem US-Dollar Wechselkurs bei 18% liegen können, so stand es jedoch nur bei 4%.

Als Anleger interessiert uns besonders, was unter'm Strich übrig bleibt. Das sieht bei Apple nach wie vor ganz gut aus. Dank der angestiegenen Gewinnmarge (aufgrund der hochpreisigen iPhones, die 68% des Konzernumsatzes ausmachen) konnte das Unternehmen 18,3 Mrd. USD oder 3,28 USD je Aktie verdienen. Erwartet wurden 18,1 Mrd. USD bzw. 3,225 USD je Aktie.

Das KGV 2017e von Apple steht bei 10, das ist in meinen Augen für ein Unternehmen wie Apple sehr günstig. Nach wie vor wird für die kommenden fünf Jahre ein Gewinnwachstum von durchschnittlich 12% p.a. erwartet. Selbst wenn das Gewinnwachstum auf Null einbricht ist das Bewertungsniveau noch immer in Ordnung. Doch nun werden Analysten den Rückgang im Umsatz auch auf die Gewinnentwicklung übertragen und mit negativem Gewinnwachstum rechnen. Entsprechend könnte Apple dadurch recht teuer aussehen.

Irgendwie fehlt derzeit die Phantasie in dieser Aktie. Da mag sie noch so günstig sein, Apple dürfte im rahmen einer etwas länger anhaltenden Marktkorrektur sicherlich noch weiter Federn lassen. Ich würde daher unsere Position verkleinern. es gibt viele Optionen, die Apple sehr schnell wieder in eine attraktive Position versetzen würden. Mir schwebt da nach wie vor der Kauf des führenden Anbieters von Bordcomputern für die Autos der Luxusklasse vor, Harman Intl. Für gerade einmal 6 Mrd. USD (Apple hat über 200 Mrd. USD Cash) könnte sich Apple in die Pole-Position für die Bordcomputer der Automobilindustrie bringen. egal ob Mercedes, BMW, oder Lexus, Harman ist schon drin.

Vor einigen Tagen verließ der Projektleiter des Apple Autoprojekts das Unternehmen. Gerüchten zufolge war er unzufrieden mit dem Projektverlauf. CEO Tim Cook könnte das Ruder herumreißen und mit einem schritt tief in einen neuen, sehr lukrativen Markt springen. Dies würde der Apple-Aktie umgehend wieder Beine machen.

Es gibt also Möglichkeiten, doch auf solche Ereignisse können wir mit unserer Apple-Position nicht spekulieren. Das Wachstum lässt nach, entsprechend verkleinern wir unsere Position in Apple von einer vollen Position um ein Drittel.


Facebook
Teilverkauf nach herausragenden Q-Zahlen

Do, 28. Januar um 12:47 Uhr
Facebook notiert heute mit 10% im Plus. Der Grund: Überragende Quartalszahlen. die meisten von Ihnen werden den Kopf schütteln und sich fragen, wie eine so unübersichtliche Seite so viel Geld verdienen kann. Nun, die Antwort würde ich in drei Buchstaben zusammenfassen: API.

API sind Schnittstellen, die von Softwareunternehmen für Kunden zur Verfügung gestellt werden, um einen strukturierten Datenaustausch zu ermöglichen. Dabei ist der Begriff "Schnittstelle" antiquiert, denn diese wurden meist auf Anforderung der Kunden mit einem ziemlich geringen Funktionsumfang erstellt und zur Verfügung gestellt.

Moderne APIs von Facebook und Google hingegen sind ein Verkaufsargument. Die APIs werden so komfortabel wie möglich gestaltet, vermarktet und mit einem sehr aufwendigen Support versehen. Denn APIs ermöglichen es den Kunden, das gesamte Facebook-Universum zu nutzen, ohne sich permanent auf die Facebook-Welt einzulassen. Sprich: Wenn ich ein Update zu facebook schreibe, wie in diesem Moment, dann füge ich in ein separates Feld meines Admi-Systems eine kurze Notiz ein, und automatisch wird ein entsprechender Eintrag auf meine Facebook-Seite geschickt.

Nun gibt es unzählige Apps, mit denen Sie steuern können, welche Facebook-Inhalte Ihnen gezeigt werden. Zum Lesen müssen Sie sich gar nicht auf die Facebook-Seite begeben, noch nicht einmal die Facebook-App Ihres Smartphones starten, sondern Sie können sich gezielt Meldungen direkt auf Ihren Bildschirm schießen lassen. Ein Klick darauf führt Sie dann zu einer Seite, auf der auch Werbung untergebracht ist.

Werbung, die natürlich auch von großen Agenturen über APIs aus deren eigenen Systemen permanent aktualisiert und optimiert wird.

So gesehen ist Facebook also nicht eine Commiunity, deren Webseite oder App Sie schön oder nicht schön finden können, sondern eine Infrastruktur, die Sie für Ihre Informationsbedürfnisse individuell nutzen können.

Irgendwann, wenn die Kunden dieses System verstanden haben, explodiert die Nutzung und explodieren die Einnahmen. Das war im abgelaufenen Q4 der Fall. Der Umsatz ist um 44% auf 18 Mrd. USD gesprungen. Der Gewinn schoss um 124% auf 1,56 Mrd USD. Auch die DAUs (täglichen Nutzer) stiegen um 17% auf inzwischen 1,04 Mrd.

Facebook hat eines perfektioniert: Nicht nur, dass die Softwareentwicklung ein weitgehend automatisiertes System hervorbringt, sondern zusätzlich wird der Betrieb der Facebook-Seiten, wenn man die Informationsbestückung einmal als Betrieb bezeichnet, in die Hand der Kunden gelegt, die dafür ein umfangreiches API-System zur Automatisierung ihrer eigenen Abläufe erhalten.

Ich bin für die nächsten Wochen nicht gerade optimistisch gestimmt, was den Gesamtmarkt angeht und würde daher den heutigen Kurssprung in Facebook nutzen, um die Position ein wenig zu verkleinern.


Nokia-Anleihe
Überschaubares Risiko bei hoher Ertragschance

Do, 28. Januar um 12:55 Uhr
Nokia-IR hat inzwischen meine Anfrage beantwortet. Im Wesentlichen wurde meine Kalkulation bestätigt: Von 2 Mrd. USD beabsichtigtem Rückkaufvolumen wurden durch die vor zwei Wochen durchgeführte Transaktion (siehe Update 16.1.) 1,85 Mrd. USD umgesetzt. Eine Entscheidung, ob die ausstehenden 0,15 Mrd. USD noch anderswo zurückgekauft werden, ob ggfls. mehr zurückgekauft wird oder gar nichts mehr, steht noch aus. Doch es ist offensichtlich, dass der Löwenanteil der Restrukturierung in diesem Bereich vollzogen ist und die "Gefahr" eines Rückkaufs unserer Anleihe mit einem Volumen von 0,5 Mrd. USD ist deutlich kleiner geworden.

Zudem: Die Anleihe pendelt aktuell zwischen 101% und 102%. Wer nun einsteigt, erkauft sich die Chance auf eine sehr lange Zeit der Dividendenzahlungen in Höhe von 6,625% (durch Anleihekurs über 100% beträgt die Rendite also 6,5%) bei einem Risiko der Rückzahlung zu 100%. Ich halte das für eine attraktive Gelegenheit, Ihre Depotabsicherung aufzustocken.

Unsere Positionsgröße ist bei zwei Drittel der beabsichtigten Größe und ich würde Kurse unter 101% zum Nachkauf nutzen.



07. Übersicht HT-Portfolio

Spekulation (≈20%) =7,9%WKN27.1.16Woche ΔΣ '16 ΔAnteil 5x4%!
Skyworks Solutions85776059,14 €2%-19%3,6%B
iRobotA0F5CC30,05 €3%-10%2,3%B
FitbitA14S7U14,98 €-12%-44%2,1%B







Wachstum (≈30%) =31%WKN27.1.16Woche ΔΣ '16 ΔAnteil 4x7,5%!
Apple86598586,86 €-3%-12%4,8%C
SAP71646073,38 €2%0%5,1%C
BB BiotechA0NFN3230,90 €8%-14%7,5%C
TwitterA1W6XZ16,07 €-1%-22%6,1%B
FacebookA1JWVX88,70 €1%-9%5,0%C
PaypalA14R7U29,88 €2%-11%2,5%B







Dividende (≈30%) = 26,2%WKN27.1.16Woche ΔΣ '16 ΔAnteil 3x10%!
Swiss ReA1H81M83,55 €1%-8%3,3%B
Portucel8958853,09 €4%-15%9,9%B
Disney85568688,06 €1%-10%4,9%B
Deutsche Post55520022,52 €-1%-13%5,0%B
HochdorfA0MYT7149,76 €0%-2%3,2%B







Absicherung (≈20%) =19,4%WKN27.1.16Woche ΔΣ '16 ΔAnteil 3x6,7%!
Goldbarren 100 gr100 gr.3.214,00 €0%4%8,6%B
Südzucker-AnleiheA0E6FU87,87%-2%-5%5,6%B
Nokia-AnleiheA0T9L2100,93%0%-1%5,3%B





Cashquote
Σ-Portfolio

0,9%-10,1%15,5%



Heibel-Ticker
GewichtungAnzahl Positionenangestrebte Positionsgröße
PortfolioZielSollIstSollIst
SpekulationEreignis20%7,9%534%
WachstumEnkelkinder30%31%467,5%
DividendeUrlaub30%26,2%3510%
AbsicherungZins & Gold20%19,4%336,7%
Summe
100%84,5%1517


Anmerkungen:
Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
Unter „2014” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am
Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:


ATop-Aktie mit günstigem Kurs, 
BKursrücksetzer zum Kaufen nutzen 
CKurssprünge zum Verkaufen nutzen, 
Dbei Gelegenheit Verkaufen, 
ESofort Verkaufen 


Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel

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mailto:info/at/heibel-ticker/./de



08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



09. An-/Ab-/Ummeldung

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