Heibel-Ticker PLUS 18/18 - Quartalszahlen dominieren Schlagzeilen

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04.05.2018:



H E I B E L - T I C K E R    P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

13. Jahrgang - Ausgabe 18 (04.05.2018)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Quartalszahlen dominieren Schlagzeilen
02.So tickt die Börse: Handelsstreit USA-China dominiert Aktienmarktgeschehen
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Stimmungslage unterstützt Aktienmarktrallye
 -
04.Ausblick: EU-Handelspolitik
05.Update beobachteter Werte: Apple, Deutsche Bank, Weibo, Cameco, Tesla Motors, Facebook, bet-at-home, Visa, FinTech Group, Freenet
 - Apple: Apple verkauft Rasierklingen
 - Deutsche Bank: Desolate Lage
 - Weibo: Nachkaufen vor Q-Zahlen
 - Cameco: Produktionskürzung zeigt erste Erfolge, Stopp Loss auf 8,40 EUR ziehen
 - Tesla Motors: -7% nach phantastischer Telco
 - Facebook: Was war da nochmal mit Cambricge Analytica?
 - bet-at-home: Kurs halten auf stürmischer See
 - Visa: Globales Wachstum
 - FinTech Group: Exorbitantes Wachstum hält an
 - Freenet: Enttäuschende Q-Zahlen belasten Aktienkurs
06.Übersicht HT-Portfolio
07.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
08.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Quartalszahlen dominieren Schlagzeilen

Liebe Börsenfreunde,

Diese Woche haben gleich acht der Unternehmen in unserem Portfolio Quartalszahlen veröffentlicht. Ich war die ganze Woche mit dem Analysieren der Zahlen beschäftigt und habe ziemlich ausführliche Updates dazu geschrieben. In dieser Woche sind Unternehmensmeldungen in den Vordergrund getreten, vermochten jedoch nicht, den Aktienkursen nennenswerte Impulse zu geben. Der Grund: Schockstarre der Anleger vor den Verhandlungen zwischen China und den USA über den Handelsstreit. Mehr dazu lesen Sie in Kapitel 02.

Die Stimmung der Anleger ist zwar gut, aber die Erwartungen sind denkbar schwach. Bären dominieren und Anleger haben sich für fallende Kurse positioniert. Wenn das mal nicht nach hinten losgeht. In Kapitel 03 werfe ich einen detaillierten Blick auf das Sentiment.

Der heutige Ausblick (Kapitel 04) ist sehr kurz, da die meisten wichtigen Themen im Rahmen der unzähligen Updates zu unseren Portfoliowerten (Kapitel 05) besprochen werden.

Wie immer gibt es eine tabellarische Übersicht über unser Portfolio in Kapitel 06.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp180506.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Handelsstreit USA-China dominiert Aktienmarktgeschehen

Es ist viel passiert, aber wenig davon ist relevant.

In den vergangenen Tagen dominierten Unternehmenszahlen die Schlagzeilen, aber die Handelsaktivitäten dominierte das, was nicht veröffentlicht wurde: Eine sehnlichst erwartete Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China. Der Handelsstreit überschattet derzeit alles, belastet die Stimmung und dominiert die Reaktionen auf Quartalszahlen - bzw. dominiert sogar die Unternehmensprognosen.

So hat Caterpillar beispielsweise in der Analysten-Telco im Anschluss an die hervorragenden Quartalszahlen von einem Wendepunkt gesprochen: das Geschäft sei vorläufig am Zenit angelangt. Daraus folgt, dass es nicht mehr besser werden kann, also wird es schlechter.

Dieser Kommentar hat die gesamte Industriebranche belastet. Kein Wunder, die Auseinandersetzung um den Handelsstreit zieht sich nun schon einige Monate hin und in der Industrie sind erste Auswirkungen zu spüren: Es wird nicht mehr so freudig investiert, dadurch reduzieren sich die Wachstumsaussichten und das spiegelt sich dann in der Unternehmensprognose von Caterpillar wider. Die Ungewissheit belastet.

Derweil berichtete auch United Technologies herausragende Zahlen, IBM liefert eine Dividendenrendite von 4% ab und Goldman Sachs profitiert von der Marktvolatilität. Northrop Grumman hat seine Prognose angehoben, weil weltweit die Verteidigungsausgaben (Rüstungsausgaben) steigen. Der neue US-Außenminister Mike Pompeo fliegt als erste Amtshandlung nach Israel und Saudi Arabien, um neue Anschuldigungen an den Iran auszusprechen und den Partnern Unterstützung (sprich: Waffen) zuzusagen. Trotzdem sind all diese Aktien in den vergangenen Tagen tendenziell gefallen.

Es kommt mir vor, Anleger als auch Unternehmenslenker schauen auf die Verhandlungen zwischen den USA und China wie das Kaninchen auf die Schlange. Alle Aktien, die irgendwie mit China, mit Trump-Tweets oder mit Rohstoffen in Verbindung gebracht werden können, können nicht ansteigen.

Heute enden die zweitätigen Verhandlungen zwischen China und den USA und alles, was bislang bekannt wurde, ist, dass die USA von China verlangen, das 200 Mrd. USD / Jahr umfassende Handelsdefizit bis 2020 zu beseitigen sowie jegliche IT-Unterstützung seitens der chinesischen Regierung einzustellen. China habe diese Forderungen als "unfair" bezeichnet.

US-Finanzminister Steven Mnuchin und der Wirtschaftspolitische Sprecher Larry Kudlow werden vermutlich heute im Laufe des Tages noch eine offizielle Stellungnahme zu den Verhandlungen geben. Derweil freut sich US-Präsident Trump in einem Tweet auf ein "baldiges" Treffen mit seinem guten Freund Xi (Chinas Präsident). Ist das ein vorweggenommenes Verhandlungsergebnis oder nur Verhandlungstaktik?

Am Währungsmarkt ist man offensichtlich ein wenig optimistischer, denn die guten Unternehmenszahlen sprechen für die gute Konjunktur in den USA und das wiederum zieht Investitionen und Anlagegelder ausländischer Investoren an. der US-Dollar ist gefragt, der Wechselkurs ist gegenüber dem Euro in den vergangenen Tagen kräftig angestiegen (sprich: Der Euro ist gefallen).

Der schwache Euro wiederum, erstmals seit Jahresbeginn unter 1,20 USD/EUR, befeuert natürlich den Export in Deutschland und so kann der DAX - im Gegensatz zu seinen US-Pendants - weiter zulegen. Mit 12.800 Punkten wurde gestern die obere Begrenzung meiner derzeit bestehenden Handelsspanne erreicht, nun folgt eine Konsolidierung.

Sowohl EZB-Chef Mario Draghi als auch Fed-Chef Jay Powell ließen die Zinsschraube auf den jüngsten Sitzungen unangetastet. Beide sprachen über die Konjunkturentwicklung, die erste Kratzer zeige, und die Inflationsentwicklung, die noch nicht ganz so stark sei wie gewünscht. Vorerst wird also nichts getan.

Für mich überraschend war jedoch die Anhebung der Inflationserwartung für 2019 durch die EZB von 1,6% auf 1,7%. Auch das erwartete Wachstum wurde angehoben, von 1,9% auf 2,0%. Wenn die EZB ihre Prognosen kontinuierlich anheben muss, dann ist irgendwann das niedrige Zinsniveau fällig. Doch um die erste Zinserhöhung so weit wie möglich hinauszuschieben, hat man die Inflationserwartung und auch das Wachstum für die ferne Zukunft gleich wieder entsprechend gesenkt.

Die Aussetzung der Importzölle auf Stahl und Aluminium für Europa wurde durch Trump gerade um einen Monat bis Ende Mai verlängert. Ein bisschen führte auch diese Entscheidung wohl dazu, dass der DAX so viel besser lief als seine US-Pendants. Doch ich würde uns nicht in Sicherheit wiegen.

Denn Trump arbeitet ein Wahlversprechen nach dem anderen ab. Der Umstand, dass die Europäer vorerst vom Handelsstreit ausgenommen wurden, ist vielleicht nur Kapazitätsgründen zuzuschreiben: Trump kann sich nicht gleichzeitig mit allen Ländern der Welt anlegen. Als erstes waren die Chinesen dran, doch seine Kritik am hohen Exportüberschuss Deutschlands bleibt bestehen. Auch hat er seine Sticheleien gegenüber der NAFTA noch lange nicht eingestellt. Ich erwarte, dass die vorläufig ausgesetzten Zölle gegenüber Europa nach einer Einigung mit China aktiviert werden.

Kritikpunkte hat Trump genug, insbesondere gegenüber Deutschland hat er eine lange Liste von Kritikpunkten:

- Stahl- und Aluminiumzölle sind sicherlich nur der Auftakt, eigentlich schweben ihm Autozölle vor, die in Europa wesentlich höher sind als in den USA. Mag sein, dass deutsche Autobauer in den USA produzieren, insbesondere für BMW trifft das zu. Doch es wird auch viel in Mexiko produziert und das sieht Trump vor dem Hintergrund der in seinen Augen nachteiligen NAFTA-Regelungen ebenfalls kritisch.

- Über Nord Stream 2 beliefert Russland Deutschland mit billigem Gas, Trump möchte aber lieber sein US-Gas verkaufen. Immerhin hat er mit seiner Kritik an Nord Stream 2 Merkel bereits dazu gebracht, Sanktionen gegenüber Russland umzusetzen. Dennoch ist ihm Nord Stream 2 ein Dorn im Auge.

- Trump hat auch schon dafür gesorgt, dass der Verteidigungsetat in Deutschland aufgestockt wird. Das ist ihm natürlich noch immer nicht genug, er poltert auch an dieser Front. Ich kann das durchaus verstehen, denn viel zu lange hat Deutschland die Sicherheit unter dem US-Schutz genossen, ohne dafür zu bezahlen.

- Die Klimaziele von Paris, die Trump aufgekündigt hat, wird Deutschland vermutlich verfehlen. Auch an dieser Front wird Trump Merkel unter Druck setzen, etwas zu ändern.

So gesehen hat Deutschland in den anstehenden Verhandlungen keine besonders gute Karten. Genau wie China wird Deutschland dann als Trittbrettfahrer an den Pranger gestellt und zu Zugeständnissen gezwungen. Die DAX-Rallye sollten wir also genießen, solange es noch geht.

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES


INDIZES3.5.18Woche ΔΣ '18 Δ
Dow Jones23.844 -1,9%-4,0%
DAX12.690 0,7%-1,8%
Nikkei22.473 0,0%-1,3%
Shanghai A 3.248 0,6%-6,2%
Euro/US-Dollar1,20-1,0%-0,1%
Euro/Yen130,84-1,1%-3,1%
10-Jahres-US-Anleihe2,95%-0,010,53
Umlaufrendite Dt0,38%-0,040,10
Feinunze Gold$1.313 -0,4%0,7%
Fass Brent Öl$73,58 -0,1%10,5%
Kupfer6.784 -0,2%-5,2%
Baltic Dry Shipping1.376 1,1%0,7%
Bitcoin9.638 3,2%-30,7%



Während der Dow Jones seit Montag vormittag also 1,9% abgab, legte der DAX um 0,7% zu. Als Grund dafür habe ich vor allem die Wechselkursentwicklung ausgemacht, der Euro hat gegenüber dem US-Dollar 1% verloren und notiert aktuell erstmals in diesem Jahr knapp unter 1,20 USD/EUR.

Wie von mir bereits mehrfach beschrieben ist die Spekulation auf unweigerlich steigende Zinsen in der Zukunft seit einigen Monaten so überlaufen, dass genau das Gegenteil passiert: Die US-Rendite der 10 Jahre laufenden Staatsanleihe ist wieder unter 3% zurückgefallen, die Umlaufrendite in Deutschland ist um 0,04%punkte auf inzwischen nur noch 0,38% gefallen. Steigende Zinsen kann ich bei den längeren Laufzeiten nicht sehen.

Der Baltic Dry Verschiffungsindex ist angesprungen, doch in der Logistikbranche spricht man eher von fehlenden Transportkapazitäten (Schiffen) als von einer anziehenden Nachfrage. Sollte es wirklich sein, dass die Flut an Schiffen, die im Rahmen der Finanzkrise finanziert wurde, inzwischen abgebaut wurde? Dafür spricht auch ein Nebensatz im Quartalsergebnis der Deutschen Bank, die von einem überraschend guten Verlauf der Schiffsfinanzierungen sprach.

Und der Bitcoin scheint seine Korrekturphase beendet zu haben. Nach dem kurzzeitigen Abtauchen unter 7.000 USD hat er nun wieder Kurs auf 10.000 USD genommen. Damit sind wir noch weit entfernt von seinem Hoch Ende letzten Jahres bei 20.000 USD, aber immerhin ist der vermeintlich bevorstehende Exodus der Kryptowährung nochmal verschoben worden.

Schauen wir nun einmal, wie sich die Stimmung unter den Anlegern entwickelt hat.




03. Sentiment: Stimmungslage unterstützt Aktienmarktrallye

Na, wenn das kein Grund zum Feiern ist: Der DAX ist in der abgelaufenen Woche kräftig angesprungen, und das obwohl die Leitbörse in den USA Federn lassen musste. Das wissen Anleger in Deutschland zu schätzen, denn sie haben sich über diese gute Performance sehr gefreut.

32% (+12%) unserer Umfrageteilnehmer attestieren dem DAX inzwischen eine Aufwärtsbewegung, hingegen bezeichnen nur noch 44% (-14%) die Entwicklung als Seitwärtsbewegung. Immerhin 14% (+8%) fürchten ein baldiges Ende der Rallye und meinen bereits eine Topbildung zu erkennen. Damit ist die Stimmung so gut wie zuletzt im Januar, als der DAX neue Allzeithochs erreichte. Doch da gibt es noch Luft nach oben.

Die Selbstzufriedenheit der Anleger hat sich in der vergangenen Woche kaum verändert, ist verharrt im neutralen Bereich: 52% (-1%) der Umfrageteilnehmer sehen ihre Erwartungen zum größten Teil erfüllt, weitere 11% (+2%) wollen sogar auf den Dax-Anstieg spekuliert haben. 28% (-3%) hingegen sehen ihre Erwartungen kaum erfüllt und 9% (+2%) wurden auf dem falschen Fuß erwischt.

Die Stimmung steigt, doch die Selbstzufriedenheit bleibt auf dem Boden der Tatsachen. Entsprechend ist man sich über die Zukunft sehr unsicher. 38% (+2%) gehen für den DAX in drei Monaten von einer Seitwärtsbewegung aus, unverändert 27% fürchten sogar einen Ausverkauf. Nur noch 24% (-1%) können sich vorstellen, dass diese Rallye auch in drei Monaten noch läuft.

Entsprechend dieser vorsichtigen Erwartungshaltung steigt die Zahl derer, die in den kommenden zwei Wochen Aktien verkaufen möchten, um 2% auf 17% an. Nur noch 20% (-1%) wollen in den kommenden zwei Wochen Aktien zukaufen. Mit 63% (-1%) warten die meisten jedoch erst einmal ab.

Das Euwax-Sentiment zeigt eine extrem große Absicherungstätigkeit der Privatanleger an (-9,26). So pessimistisch waren Privatanleger zuletzt im vergangenen Oktober positioniert. Es folgte noch der letzte Spike des DAX auf sein Allzeithoch, dann war die Luft raus. Aktuell würde ich diese negative Positionierung kurzfristig als unterstützend für den DAX werten.

Institutionelle Anleger, die sich über die Eurex absichern, sind mit einer Put/Call-Quote von 1,0 derzeit überwiegend long positioniert, spekulieren also auf steigende Kurse.

Der technische Angst und Gier Index des S&P 500 zeigt mit einem Wert von 32% Angst, fast schon extreme Angst an, und deutet auf eine Bodenbildung an den US-Märkten. Das würde ich auch aus der Investitionsquote der institutionellen US-Anleger herauslegen, denn die ist um 12% auf 56% gesunken. So niedrig war die Investitionsquote zwar im März schon einmal, davor aber ein Jahr lang nie. Da liegt eine Menge Anlagekapital an der Seitenlinie, das im Falle eines positiven Ereignisses (Lösung im Handelsstreit) in die Märkte gegeben wird.

Der Bulle/Bär-Index der US-Privatanleger steht bei -1,8% und zeigt damit eine neutrale bis leicht pessimistische Erwartungshaltung an.

Sentimentdaten



Ich möchte mal die extrem niedrige Investitionsquote der institutionellen US-Anleger herausgreifen, sowie die starken Absicherungsgeschäfte der deutschen Privatanleger. Das Gros der Stimmungsdaten ist neutral bis leicht negativ und läßt kaum einen Ausverkauf an den Aktienmärkten zu. Es gibt also kein Ungleichgewicht, das durch Verkäufe aufgelöst werden müsste.

Doch die niedrige Investitionsquote bzw. die starken Absicherungen lassen erwarten, dass im Falle steigender Kurse, sei es durch ein Ereignis oder sei es auch nur einfach durch zunächst positive Reaktionen auf die Quartalszahlen, viele Anleger den steigenden Kursen hinterher laufen und eine anlaufende Rallye allein dadurch weiter anheizen, da sie unterinvestiert sind und zu höheren Kursen kaufen müssen.

Die jüngste Merrill Lynch Umfrage unter Fondsmanagern ergab, dass diese Profis sehr besorgt sind, dass wir das Hoch an den Aktienmärkten bereits gesehen haben. Die größte Sorge ist, dass die Aktienmärkte nun die in den vergangenen Monaten erzielten Gewinne wieder abgeben.

Wenn dem so ist, dann sind Fondsmanager ebenfalls inzwischen auf fallende Kurse vorbereitet. Entweder haben sie bereits ihre Positionen verkleinert, wie auch die oben genannte Investitionsquote zeigt. Oder aber sie haben Absicherungsgeschäfte gemacht, Leerpositionen eröffnet. Wie dem auch sei, viel mehr kann nun nicht verkauft werden. Wenn wir diese Umfrage als Kontraindikator werten, dann könnte die Aktienmarktrallye in den kommenden Wochen nochmals Fahrt aufnehmen. "Sell in may and go away" könnte sich in diesem Jahr als falsch herausstellen.

Ich hatte die 12.800 als vorläufige Obergrenze identifiziert. Hier konsolidieren die Kurse nun erst einmal und ich lasse mich überraschen, wie lange das dauert und ob der DAX überhaupt nochmals nennenswert in Richtung meiner unteren Unterstützung bei 12.000 Punkten läuft. Grundsätzlich scheint ein enttäuschender Ausgang der Verhandlungen im Handelsstreit zwischen den USA und China nicht mehr zwangsläufig einen Aktienmarktcrash nach sich ziehen zu müssen, das könnte schon weitgehend eingepreist sein.

Somit spricht vieles für eine Fortsetzung der Rallye ... wenn da nicht noch eine weitere Gefahr lauern würde. Doch dazu mehr im nächsten Kapitel.







04. Ausblick: EU-Handelspolitik

Nun, die weitere Gefahr habe ich weiter oben bereits erwähnt: Wenn Trump mit China fertig ist, wird er sich dem Handelsüberschuss Deutschlands widmen. Und das wird uns sowie dem DAX überhaupt nicht gefallen.

Neben dem drohenden Handelsstreit zwischen Europa und den USA gefällt mir die Entwicklung in Syrien und dem Iran überhaupt nicht. Es hat den Anschein, dass sich dort ebenfalls etwas zusammenbraut. Auch das könnte die Aktienmärkte belasten.

Auf der anderen Seite haben die Tischtennisspieler von Nordkorea und Südkorea, die im Viertelfinale aufeinander trafen, beschlossen, nicht gegeneinander anzutreten, sondern mit einer gemeinsamen Mannschaft ins Halbfinale einzuziehen. Diese Aktion hat so viel Symbolkraft, dass sich selbst bei mir die Tränensäcke vor Rührung füllen, wenn ich mir noch das Waffengerassel von vor wenigen Monaten in Erinnerung rufe.

Ein wild gewordener US-Präsident, der außer Kontrolle schien, hat offensichtlich das Unmögliche möglich gemacht. In den USA mehren sich nun die Stimmen, die dem Präsidenten den Rücken stärken. Und auch in deutschen Talkshows trauen sich nun immer mehr Gäste, Trump zumindest für seine Ergebnisse zu loben.

Wie eingangs erwähnt gab es diese Woche unzählige Quartalszahlen, die in den Updates sämtlich und ausführlich besprochen werden. Daher bleibt der heutige Ausblick kurz.



05. Update beobachteter Werte: Apple, Deutsche Bank, Weibo, Cameco, Tesla Motors, Facebook, bet-at-home, Visa, FinTech Group, Freenet

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.


Apple
Apple verkauft Rasierklingen

Do, 03. Mai um 18:52 Uhr
Die Aktie von Apple ist nach der Veröffentlichung der Q-Zahlen gestern um 9% angesprungen. Zum einen wurden mehr iPhones verkauft als von Analysten erwartet. Zum anderen dämmert es den Analysten nun endlich so langsam, dass der Verkauf der iPhones mit dem Verkauf von Rasierapparaten zu vergleichen ist: Geld verdient wird mit den Rasierklingen, bei Apple sind die Dienste das Äquivalent dazu.

Gehen wir die einzelnen Stories zu Apple, die in den vergangenen Tagen durch die Medien geisterten, einzeln durch:

Im Vorfeld der Zahlen hat die US-Finanzzeitschrift Barron's aus den Quartalszahlen des Chipmaschinenbauers ASML abgeleitet, dass Apple weniger iPhones bauen lässt. Gefolgt wurde diese (fehlerhafte) Interpretation durch mehrere Artikel auf Bloomberg, die einen vermeintlich schwachen Ausblick von Taiwan Semi (TSMC) als Indiz für eine rückläufige iPhone-Produktion interpretierten. Diese Geschichten trafen auf offene Ohren, da Marktforschungsinstitute seit Monaten von einem gesättigten Smartphone-Markt sprechen und insbesondere dem vermeintlich überteuerten iPhone X Absatzprobleme nachgesagt wurden. Kunden behalten ihre Smartphones länger, kaufen also seltener neue Geräte und daher gehe, so IDC und GFK, der Smartphone-Absatz zurück. Zudem drängen ja Huawei und ZTE auf den Markt, ganz zu schweigen von Samsung, so dass eigentlich nur noch der Abgesang für Apple angestimmt werden könne.

All dies hat sich nun als falsch herausgestellt. ASML hat eine neue Produktionstechnik vorgestellt, die Chips mit kleinwelligeren Wellen beschreiben (EUV Extreme Ultra Violet) und somit kleinere Chips ermöglichen. Ein natürlicher Vorgang, der Moores Law folgt. Taiwan Semi möchte die Maschinen einsetzen und die Investitionen dafür natürlich durch höhere Preise an Apple weitergeben. Doch Apple hat sich zunächst geweigert, da die neue Produktionstechnik derzeit nur halb so schnell produzieren kann wie die bisherige. Also bestellte Taiwan Semi vorerst nicht bei ASML. Stattdessen wurde die bisher verwendete Produktionstechnologie weiterentwickelt, um über einen komplexeren Produktionsschritt das gleiche Ergebnis zu erhalten, zu wesentlich günstigeren Kosten.

Diese Zurückhaltung von Taiwan Semit hat sich bei ASML in der Bilanz niedergeschlagen, Analysten führten dies fälschlicherweise auf eine rückläufige Nachfrage seitens Apple zurück. Natürlich wird Taiwan Semit auch auf die neue EUV-Produktionstechnik umstellen, doch offensichtlich erst ein paar Monate oder ein Jahr später als beispielsweise Samsung. Dadurch kann günstiger und MEHR produziert werden.

Taiwan Semi ist sich der anstehenden Investitionen bewußt und hat bereits erfahren, dass man die Kosten dafür nicht so einfach an Apple weitergeben kann. Daher hat einen Tag nach den Q-Zahlen von ASML Taiwan Semi im Rahmen der Veröffentlichung seiner Zahlen die Prognose für 2018 gesenkt: Ging man zunächst von einem Gewinnwachstum von 10-15% aus, hat man dies nun auf 10% konkretisiert. Die Prognosekürzung wurde von Analysten vorschnell auf eine rückläufige Nachfrage seitens Apple zurückgeführt und so glaubte man am Markt, dass Apple weniger iPhones verkaufe.

Inzwischen wissen wir, dass Apple in Q1 52 Mio. iPhones verkauft hat, 3% MEHR als ein Jahr zuvor. Und es sind nicht die Billig-iPhones, die sich verkaufen, sondern das teure iPhone X ist das Modell, das öfter verkauft wird als irgendein anderes iPhone des Apple-Konzerns. Dadurch sprang der durchschnittliche Verkaufspreis des iPhones um 11% auf 728 USD und der Umsatz insgesamt um 14% auf 38 Mrd. USD.

Doch mit den Zahlen des iPhone-Geschäfts konnte Apple die pessimistischen Erwartungen zwar ausräumen, doch wäre dies die einzige positive Überraschung gewesen, dann bin ich mir sicher, dass die Apple-Bären schon bald wieder die nächste "Gefahr" für die iPhone-Zukunft enthüllen würden. Doch Tim Cook hatte noch mehr Überraschungen auf Lager:

Der Umsatz mit Dienstleistungen (Services) sprang um 31% auf 9 Mrd. USD an und macht inzwischen 15% des Konzernumsatzes aus. Damit steuert dieser Bereich inzwischen immerhin 13% des Konzerngewinns bei, Tendenz überproportional steigend! Die Anzahl der zahlenden Dienstleistungskunden von Apple ist im Vergleich zum Vorjahr um 100 Mio. auf insgesamt 270 Mio. gestiegen. Dienstleistungen umfassen die App-Käufe über den App Store, Apple Music, Apple Pay und vor allem die iCloud, die nicht nur das reibungslose Sichern von Photos ermöglicht, sondern auch deren automatische Verfügbarkeit auf allen Apple-Geräten.

270 Mio. zahlende Kunden heißt, Apple hat 270 Mio. Menschen, die ihre Kontodaten hinterlegt haben. Bei Netflix sind es nur halb so viele, bei Amazon Prime nur 170 Mio. Selbst Paypal, die keine eigenen Dienste anbieten, sondern lediglich die Zahlungsabwicklung organisieren, hat nur 237 Mio. Kunden.

Hinter diesem Kundenverhalten steckt eine Ziffer: 99%! Das ist die Kundenzufriedenheit, die von unabhängigen Marktforschern immer wieder erhoben wird. Wer einmal im Apple-Universum angekommen ist, der bleibt und nutzt die Dienste, die an dem Apple-Gerät angekoppelt sind. Procter & Gamble, Philips oder selbst Coca Cola würden ihre Seele an den Teufel verkaufen für eine so hohe Kundenzufriedenheit.

Dabei schöpft Apple die Möglichkeiten der Dienste bislang kaum aus: Nur sehr vorsichtig hat man den Musik-Markt erschlossen. Derzeit forscht man intensiv am Gesundheitsmarkt. Eine App, über die Sie die verschiedenen Unterlagen ihrer Ärzte verwalten und ggfls. an ihren neuen Arzt weitergeben können, würde den Gesundheitsmarkt weltweit revolutionieren. Und in Sachen Sicherheit genießt Apple im Vergleich zu den anderen Technologieunternehmen einen ziemlich guten Ruf.

Ich hatte vor einigen Wochen unsere Apple-Position verkleinert, da Apple im Zuge des Handelsstreits zwischen den USA und China jederzeit unter die Räder kommen könnte. Bislang ist das jedoch nicht so, der Umsatz in China ist um 21% auf 13 Mrd. USD gesprungen, keine Spur also von chinesischer Zurückhaltung gegenüber dem West-Konzern. CEO Tim Cook sagte zu China, 21% sei die beste Wachstumsrate in China seit zweieinhalb Jahren. Im Handelsstreit werde seiner Überzeugung nach eine Lösung gefunden, denn China und die USA wüssten beide, dass die USA China brauche, um zu wachsen. China brauche aber auch die USA, um zu wachsen und die Welt brauche Wachstum in China und den USA, um zu wachsen.

Tim Cook war in den vergangenen Wochen sowohl in Washington, als auch in China. Ich gehe davon aus, dass er die in diesen Sätzen formulierte Zuversicht nicht aus dem hohlen Bau hat, sondern aus den Gesprächen mitgenommen hat.

Eine weitere Statistik möchte ich Ihnen nicht vorenthalten: Mag sein, dass in absoluten Zahlen Samsung inzwischen mehr Smartphones verkauft als Apple. Doch aufgrund des hohen Preises macht Apple mehr Umsatz mit Smartphones als Samsung. Und wenn wir uns dann die Gewinnsituation anschauen, verblassen sämtliche Wettbewerber: 35% der weltweit erzielten Gewinne durch den Smartphone-Verkauf werden allein durch den iPhone X Verkauf erzielt, weitere 19% durch das iPhone 8 und 15% durch das iPhone 8+. Es folgt das iPhone 7 (6%), 7+ (5%), und erst dann kommt das Samsung Galaxy Note an Position sechs mit 3,9%. Auf Position acht steht noch das Galaxy S8+ mit 1,7%, alle anderen Plätze werden von weiteren iPhone-Modellen belegt. Insgesamt werden 85% der Gewinne durch den weltweiten Verkauf von Smartphones von Apple eingenommen.

Und dabei ist Apple auch beim Folgegeschäft führend: ein Analyst hat errechnet, dass jedes iPhone durchschnittlich Dienstleistungen bei Apple im Wert von 140 USD kauft.

Wenn ich also nun davon ausgehe, dass Apple mit einem Geschäftsmodell wie die Rasierapparat-Industrie unterwegs ist, dann sollten wir die Bewertungen mal miteinander vergleichen:

Procter Gamble (Gillette): KGV 18e von 15 bei 7% Gewinnwachstum
Philips KGV 18e von 19 bei 11% Gewinnwachstum
Apple KGV 18e von 13 bei 13% Gewinnwachstum
--> Das günstigste Bewertungsniveau bei der höchsten Wachstumsgeschwindigkeit liegt bei Apple.

Wollen Sie wissen, wie das kommen konnte?
1. Falsche Analyse durch Barron's, siehe oben
2. Vorschnelle (falsche) Schlussfolgerung von Bloomberg (siehe oben)
3. daraus resultierend völlig planlose Journalisten, siehe bspw. hier:
https://boerse.ard.de/anlagestrategie/branchen/das-apple-dilemma100.html#xtor=newsletter

Soweit, so gut: Wir segeln derzeit nur mit einer halben Apple-Position. Diese Tage ist eine US-Delegation in China unterwegs und heute Nacht hat US-Präsident Trump getwittert, er freue sich auf das nächste Treffen mit Präsident Xi und er werde immer eine gute (großartige) Beziehung zu ihm haben. Also auch Trump verstrahlt Zuversicht, dass der Handelsstreit bald gelöst werde.

Ich bleibe bei meiner vorsichtigen Haltung und verzichte gerne auf die ersten Prozente einer Rallye, wenn eine Einigung verkündet wird. Daher bleibe ich bis auf weiteres bei der halben Position.


Deutsche Bank
Desolate Lage

Fr, 04. Mai um 09:41 Uhr
Schlimmer kann's nimmer, denke ich mir nun schon seit Wochen über die Deutsche Bank. Der CEO John Cryan wurde fortgejagt, der neue CEO Christian Sewing fordert mehr Effizienz, streicht das Investmentbanking (und das Personal) zusammen und gibt Durchhalteparolen aus.

Die Quartalszahlen waren verheerend: Nach 575 Mio. Euro Gewinn vor einem Jahr waren es diesmal nur noch 120 Mio. Euro. Der deutsche Branchenprimus, der sich einst gerne mit den internationalen Größen wie J.P. Morgan messen wollte, verdient heute in drei Monaten so viel wie J.P. Morgan an einem Arbeitstag.

Der Umsatz (Erträge) der Deutschen Bank ist aufgrund von negativen Währungseffekten um 5% auf 7 Mrd. Euro gesunken. Die Kernkapitalquote (CET1) ist von 14% auf 13,4% gesunken. Die Deutsche Bank macht Aufwendungen für den europäischen "Einheitlichen Abwicklungsfonds" (SRF) dafür verantwortlich.

Der Umsatz im Investmentbanking ging um 13% zurück. Das finde ich erstaunlich, da doch alle anderen Banken gerade dort aufgrund der gestiegenen Volatilität in den vergangenen Wochen überraschend hohe Gewinne ausweisen konnten. Aber es steht ja nun schon seit einiger Zeit fest, dass die Deutsche Bank sich aus diesem Bereich zurückziehen möchte.

Stattdessen wird das Privat- und Firmenkundengeschäft forciert, die Postbank soll nun schneller integriert werden. Dennoch war auch hier ein Umsatzrückgang von 2% zu beklagen. Zur Erinnerung: Gerade dieser Bereich wird später mal am stärksten von steigenden Zinsen profitieren. Die sind derzeit jedoch leider noch nicht in Sicht - im Gegenteil, die Rendite der 10 Jahre laufenden deutschen Staatsanleihe ist seit Jahresbeginn von 0,69% auf inzwischen 0,51% zurück gefallen.

Der dritte Bereich, das Asset Management (Vermögensverwaltung) liegt nun überwiegend in der an die Börse gebrachten DWS. doch auch die DWS hat rückläufige Zahlen zu beklagen: Das verwaltete vermögen ging um 3% auf 260 Mrd. Euro zurück. Der Gewinn fiel um ein Drittel auf nur noch 136 Mio. Euro.

Das Ergebnis hat in allen Bereichen die schon niedrigen Erwartungen der Analysten verfehlt. Wir haben nochmals deutlich vor Augen geführt bekommen, warum die Deutsche Bank mit nicht einmal der Hälfte ihres Buchwertes (25,94 Euro) bewertet wird.

Ex-CEO John Cryan hatte noch gute Umgangsformen, kam aber mit seiner Umstrukturierung nicht schnell genug voran und blieb auch ein neues Geschäftsmodell für die Deutsche Bank der Zukunft schuldig. Der neue CEO Sewing setzt meiner Einschätzung nach nun die Brechstange an. Das wird ungemütlich und sicherlich viele negative Schlagzeilen in Sachen Personalmanagement nach sich ziehen. Aber 10 Jahre nach der großen Finanzkrise ist das vielleicht der einzige Weg, um die Altlasten überhaupt irgendwann einmal erfolgreich abzuarbeiten.

Das neue Geschäftsmodell kann auch Sewing nicht aus der Tasche zaubern. Zumindest ist das weiterhin fehlende, tragfähige Geschäftsmodell einer der größten Vorwürfe der Analysten und Medien. Ich hingegen denke, das neue Geschäftsmodell ist bereits klar zu sehen: Einlagen und Kreditausleihungen sowie ein wenig Vermögensverwaltung. Und um Analysten vor Augen zu führen, dass dies ein tragfähiges Geschäftsmodell ist, braucht Sewing nichts weiter zu tun, als hart durchzugreifen und Altlasten abzuwerfen. Die Tragfähigkeit wird sich dann automatisch zeigen, wenn irgendwann die Zinsen steigen.

Und von Zinssteigerungen sind wir nur eine Einigung zwischen den USA und China entfernt.


Weibo
Nachkaufen vor Q-Zahlen

Fr, 04. Mai um 12:37 Uhr
Nächste Woche Mittwoch wird Weibo Quartalszahlen veröffentlichen. Das chinesische Twitter ist in den vergangenen Wochen immer wieder unter die Räder geraten, weil sich internationale Investoren von chinesischen Aktien fern halten, solange der Handelsstreit schwelt. Dabei ist Weibo ein ausschließlich chinesisches Unternehmen und ist so oder so kaum vom Handelsstreit betroffen.

Am kommenden Mittwoch wird Weibo Quartalszahlen veröffentlichen. Zuletzt war der Umsatz um 77% angesprungen, der Gewinn wächst Analystenschätzungen zufolge um jährlich 42%. Das KGV 2019e von 28 ist vor diesem Hintergrund meiner Ansicht nach viel zu niedrig.

Wir haben unsere Position Mitte März zu 108 Euro verkleinert. Ich würde nun den damals verkauften Teil zu Kursen bis 97 Euro (aktuell 96,43, Tradegate 10:17 Uhr) wieder nachkaufen. Bitte warten Sie mit Ihrem Kauf, bis die US-Börsen um 15:30 Uhr aufmachen und geben Sie nur limitierte Orders ein.


Cameco
Produktionskürzung zeigt erste Erfolge, Stopp Loss auf 8,40 EUR ziehen

Do, 03. Mai um 18:43 Uhr
Anfang letzter Woche hat Cameco Quartalszahlen veröffentlicht. Der Bericht des CEOs Tim Gitzel sowie die anschließende Diskussion mit den Analysten liest sich wie ein spannender Krimi. Immer wieder spricht Gitzel von den vielschichtigen Entwicklungen, die derzeit auf den Uranmarkt treffen:

Negativ für Nachfrageseite:
- Belgien hat den Atomausstieg bis 2025 verkündet,
- die USA schließen frühzeitig mehr Atomreaktoren, als bislang geplant.


Positiv für Nachfrageseite:
- Japan hat wieder 7 Atomreaktoren am Netz, weitere 2-3 könnten im laufenden Jahr noch folgen,
- in China wurden 6-8 neue Atomreaktoren genehmigt, die zu den derzeit in Bau befindlichen 19 hinzugerechnet werden können. Der erste Reaktor dieser Bauart kann noch im laufenden Jahr mit der Bestückung von Uran beginnen,
- Indien und Saudi Arabien planen weitere Atomreaktoren zu bauen, allein Saudi Arabien möchte bis 2030 16 Reaktoren bauen.

Positiv auf der Angebotsseite:
- Cameco hat durch die Stilllegung der Produktion in McArthur River / Key Lake 18 Mio. Pfund (lb) Uran pro Jahr vom Markt genommen,
- andere Uranproduzenten haben ebenfalls entsprechende Schritte unternommen, so dass im Jahr 2018 insgesamt 40 Mio. Pfund Uran weniger abgebaut werden,
- die USA haben den Verkauf ihres überschüssigen Urans eingestellt (1,6 Mio. lb),
- Russland untersucht, ob ein Uran-Exportbann verhängt wird.

Uranproduktion und Atomreaktoren sind in den seltensten Fällen im gleichen Land: 90% des Urans wird in Ländern gefördert, die es nicht brauchen. 60% der Uranförderung befindet sich in staatlicher Hand, marktwirtschaftliche Überlegungen rücken daher mitunter gegenüber politisch strategischen Zielen in den Hintergrund. Daher liegt der Spot-Preis für das Uran, also der Preis, der auf dem Markt für die sofortige Verfügbarkeit gezahlt wird, derzeit bei nur 21 USD/lb. Die überschüssige Produktion wird von einigen Marktteilnehmern verscherbelt.

Cameco hat im Q1 einen durchschnittlichen Verkaufspreis von 43 USD/lb (+25%) realisieren können, also das Doppelte des aktuellen Marktpreises. Das liegt an den langfristigen Verträgen, die Cameco noch zu Zeiten hoher Uranpreise abgeschlossen hat. Die Kunden zahlen diesen doppelten Preis gerne, da es für sie wichtiger ist, einen verlässlichen Partner für mehrere Jahre zu haben, als kurzfristige Preisschwankungen zu ihrem Vorteil zu nutzen. Beim Betrieb eines Atomreaktors schlagen die Betriebskosten gehörig zu Buche, das benötigte Uran steuert nur einen verhältnismäßig kleinen Teil zu den Kosten bei. Daher sind die Kunden wenig preissensitiv (ihnen ist der Preis also fast egal, Hauptsache das Zeug ist pünktlich da).

Gitzel berichtet nun von einem Kunden, der die Lieferung des für die Zukunft über einen Rahmenvertrag gesicherten Urans vorgezogen hat: Cameco konnte in Q1 also zum hohen Preis des Rahmenvertrags mehr Uran liefern als geplant. Daher konnte Cameco den Umsatz um 11% auf 341 Mio. USD steigern. Der Nettogewinn sprang auf 43 Mio. USD nach einem Verlust von 14 Mio. USD vor einem Jahr.

Aufgrund der Stilllegung von McArthur / Key Lake wurden nur noch 2,4 Mio. Pfund Uran produziert, das sind 64% weniger als die 6,7 Mio. Pfund vor einem Jahr. Die überraschend gestiegene Nachfrage (siehe vorhergehender Absatz) wurde durch die Lagerbestände sowie durch den Zukauf von Uran über den Spot Markt ( also zu rund 21 USD/lb) befriedigt, insgesamt stieg die verkaufte Uranmenge um 16% auf 6,6 Mio. Pfund.

CEO Gitzel hat nun Details zum Marktverhalten Camecos erklärt: Man werde im laufenden Jahr Uran zukaufen müssen, um die bestehenden Lieferverbindlichkeiten zu befriedigen. Im laufenden Jahr werden man nach der Stilllegung der beiden Minen nur 9 Mio. Pfund Uran produzieren. Zudem werde man von einem Partner 8-9 Mio. Pfund Uran zukaufen, macht 18 Mio. Pfund.

Auf der anderen Seite bestehen Lieferverbindlichkeiten in Höhe von 32-33 Mio. Pfund Uran, für die ein durchschnittlicher Verkaufspreis von 36 USD/lb kalkuliert wird. Zusätzlich müsse man dem Produktionspartner Orano, mit dem man zusammen die beiden stillgelegten Minen betreibe, 5,4 Mio. Pfund Uran ausleihen, damit Orano seinen Lieferverbindlichkeiten nachkommen kann. Cameco benötigt also zusätzlich 15+5=20 Mio. Pfund Uran, die über den Spotmarkt (derzeit 21 USD/lb) gekauft werden müssen.

Aktuell hat Cameco noch 21 Mio. Pfund Uran auf Lager und CEO Gitzel sagt, man wolle den Lagerbestand nicht unter die Hälfte der jährlichen Absatzmenge fallen lassen, also nicht unter etwa 13-14 Mio. Pfund. Bei der aktuellen Geschwindigkeit ist das dann etwa in einem halben Jahr soweit. Dann wird die Entscheidung fallen, wann man die stillgelegten beiden Minen wieder in Betrieb nimmt. Ursprünglich habe man, so Gitzel, mit einer Pause von rund 10 Monaten kalkuliert.

Können Sie mir noch folgen?

Also das Ganze nochmal ohne Zahlen: Cameco hat die Produktion stark gekürzt, um den eigenen Lagerbestand zu verkleinern, um gleichzeitig über den Markt Uran zuzukaufen und zusätzlich noch einen Partner (Orano) über die Durststrecke zu helfen. In diesen etwa 10 Monaten sollte der Markt, wenn alles gut geht, die überschüssigen Lagerbestände abgebaut haben.

Gleichzeitig ist der Uranpreis so niedrig, dass sich Investitionen in neue Uranminen überhaupt nicht lohnen. Gitzel spricht davon, dass für die absehbare Zeit, und das sind auf dem Uranmarkt schnell mal zehn Jahre, keine nennenswerten Investitionen in die Ausweitung von Produktionskapazitäten unternommen wurden. Bezieht man dann noch ein, dass politisch gesteuerte Uranproduzenten derzeit eher vor Handelsproblemen stehen, dann sieht die Position von Cameco nicht schlecht aus. Nicht ohne Grund konnte Cameco im Q1 einen langfristigen Liefervertrag zu "vorteilhaften" Konditionen aushandeln, obwohl der Spotpreis so extrem günstig ist.

Obwohl der Quartalsumsatz deutlich über den Erwartungen lag und ein Gewinn von Analysten gar nicht erwartet wurde, bestätigte Gitzel nur die Prognose für das laufende Jahr. Doch in einem Nebensatz bemerkte er, dass der positive Effekt für das Q1 durch den Kunden, der seine Liefermenge vorgezogen habe, sich im laufenden Jahr fortsetzen werde.

Ich denke also, jetzt zu verkaufen, nur weil wir endlich wieder einen vertretbaren Aktienkurs sehen, wäre falsch. Ich werde die spekulative Position weiter im Portfolio behalten und den Stopp Loss nachziehen: Die Aktie ist heute - also mit einer Woche Verspätung, vermutlich weil Analysten so lange für die Analyse gebraucht haben - um 10% angesprungen und steht nun bei 9,57 EUR. Ich würde den Stopp Loss von zuvor 7,90 Euro nun auf 8,40 Euro nachziehen.


Tesla Motors
-7% nach phantastischer Telco

Fr, 04. Mai um 12:25 Uhr
Durch die Medien geistert der Ausraster von Gründer und CEO Elon Musk, der nach 35 Minuten detaillierter Diskussion über die Anlaufprobleme der Model 3 Produktion die Geduld verlor und zwei Fragen einfach abwürgte.

Dieses unreife Verhalten von Musk wird nun in jeglicher Hinsicht interpretiert: Möchte er damit von den Problemen ablenken? Ist er überarbeitet? Ist ein solches Verhalten nicht ein eindeutiges Signal dafür, dass Musk nicht in der Lage ist, einen Weltkonzern zu führen? Oder hat er damit zwei seiner wichtigsten Finanzpartner vergrämt, deren Wohlwollen er spätestens bei der nächsten Kapitalerhöhung wieder bitter benötigen wird?

Ja, das sind Gründe, um die Aktie um 7% auszuverkaufen. Wer noch nie in einem Tesla gesessen hat, der kann jetzt kaum noch Aktionär von Tesla sein.

Musk wurde gefragt, ob er nicht per Twitter bekannt geben könne, wenn die Produktion bei 3.000 Model 3 pro Woche angekommen sei, und auch bei 4.000. Musk sagt, man werde das ohnehin mit ein oder zwei Wochen Verzögerung über die Medien erfahren und er werde sich nicht mit solchen granularen Dingen aufhalten. Nach einer kleinen Pause fügte er noch hinzu: "Wir haben kein Interesse, die Wünsche von Daytradern zu befriedigen. Nichts könnte mich weniger interessieren. Bitte verkaufen Sie unsere Aktie, kaufen Sie nicht."

Auf die Frage eines anderen Analysten, ob er ein wenig genauer auf die zu erwartenden Kapitalanforderungen (sprich: Kapitalerhöhung zur Geldbeschaffung) eingehen könne, antwortete Musk: "Entschuldigung, Nächster. Staubtrockene Fragen, nicht cool. Nächster?"

Um diese Reaktion zu verstehen, muss man allerdings die gesamte Telco gehört oder gelesen haben sowie auch seine Veröffentlichungen der vergangenen Monate kennen. Immer wieder hat er betont, dass Tesla derzeit kein weiteres frisches Kapital benötigen werde.

Dann war da noch die Frage eines weiteren Analysten, der Details über die Konfigurationswünsche der Model 3 Kunden haben wollte. Musk antwortete: "Wir gehen jetzt zu YouTube, tut mir leid. Diese Fragen sind so trocken, das bringt mich um." Es folgte dann ein YouTuber, der Tesla mit blumigen Worten in den Himmel lobte und immer wieder bewundernde Fragen stellte. Für diesen YouTuber nahm sich Musk eine halbe Stunde Zeit! Jeder Analyst darf stets eine Frage und eine Nachfrage stellen, das nimmt in der Regel mit den entsprechenden Antworten fünf Minuten ein. Und hinter den Analysten sitzen große Broker, deren Kunden kumuliert sehr viel Geld in Tesla-Aktien investieren. Ein YouTuber braucht nicht einmal irgendein besonderes Know-how für Finanzen vorweisen.

Ich denke, das war die letzte Analysten-Telco, die Musk durchgeführt hat. Unternehmen sind nicht verpflichtet, so etwas durchzuführen. Jetzt zerreißt man sich das Maul über den ungehobelten Musk, dabei hat er sämtliche Fragen eigentlich in epischer Breite beantwortet. Dazu muss man sich allerdings den gesamten Call anhören oder durchlesen - was ziemlich zeitaufwendig ist.

So hat Musk erzählt, dass er in der Gigafactory bereits einmal für eine Stunde lang eine Produktionsgeschwindigkeit erreichte, die auf die Woche hochgerechnet zu 5.000 Autos führen würde. Natürlich kann man eine Stunde Spitzenleistung nicht auf die ganze Woche hochrechnen, denn es gibt Instandhaltungsarbeiten, Schichtwechsel, regelmäßige kleine Problemchen, die eine kontinuierliche Maximallast verhindern. Aber es zeige auch, so Musk, dass man von dem Ziel der 5.000/ Woche nicht mehr weit entfernt sei.

Was nun noch getan werden müsse, sei harte Arbeit, aber man benötige nicht mehr die geniale Idee oder ein neues Konzept. Man müsse lediglich die Abstimmung zwischen den einzelnen Arbeitsschritte optimieren, was zu einem großen Teil eine Softwarefrage sei. Da seien keine großen Investitionen mehr nötig, im Gegenteil: Die 400 neuen Arbeitskräfte, die man derzeit kurzfristig suche, seien nur temporär für die kommenden Monate erforderlich, in denen die Produktionsabläufe optimiert würden. Spätestens in einem Jahr seien die wieder weg.

Daher halte man auch an dem Ziel der Gewinnmarge in Höhe von sensationellen 25% fest. In Q3 des laufenden Jahres werde man erstmals schwarze Zahlen schreiben, bis Ende des Jahres sei man dann bereits bei 20% operativer Gewinnmarge und bis Mitte 2019 bei 25%. Zwar müsse man mit 3-5% mehr an Personalkosten rechnen, dafür sei der durchschnittliche Verkaufspreis je Model 3 deutlich höher als kalkuliert.

Wir wissen, dass wir solche Prognosen von Musk mit Vorsicht zu genießen haben: Mag sein, dass diese Ziele mit starker zeitlicher Verzögerung erreicht werden ... aber ich bin inzwischen so weit davon überzeugt, dass diese Ziele irgendwann erreichbar sind. Und da kommt die Konkurrenz nicht mit.

Musk hat noch eine Reihe von Beispielen genannt, wie man bestimmte Produktionsprobleme gelöst hat, blieb dabei aber meist ziemlich unkonkret. Doch wenn ich das unreife Verhalten von Musk einmal beiseite wische und mir die Fakten ansehe, dann ergibt sich das folgende Bild:

Umsatz in Q1 +26% auf 3,4 Mrd. USD, 0,1 Mrd. USD über den Erwartungen,
Verlust -3,35 USD/Aktie, 18 Cents weniger Verlust als befürchtet.
Aktuell liegen 3,4 Mrd. USD Barmittel in der Bilanz, für das Gesamtjahr 2018 wird mit Investitionen in Höhe von unter 3 Mrd. USD gerechnet und ab Q3 wird die Produktion Gewinn abwerfen. Wenn Musk seine Model 3 Produktionsziele auch nur zur Hälfte erreicht, dann hat er bis Ende des Jahres eine weitere halbe Milliarde US-Dollar an Barmitteln zusätzlich zur Verfügung. Damit sieht es tatsächlich so aus, als werde Musk kein weiteres Geld mehr brauchen, solange er nicht die neuen Modelle (Semi-LKW, Model Y) mit frischem Kapital schneller auf den Markt bringen möchte als mit Eigenmitteln möglich. Sprich: Model 3 ist durch.
Eine wöchentliche Produktion von bis zu 5.000 Model 3 ist inzwischen möglich, wenngleich sich die Vorbereitungen für den kontinuierlichen Produktionslauf einmal mehr länger hinziehen als erwartet.

Sollte Tesla im Jahr 2020 tatsächlich 10.000 Model 3 pro Woche mit einer Gewinnmarge von 25% ausspucken, dann läppern sich jedes Jahr 5 Mrd. USD an Nettogewinn zusammen. Mit einem KGV von 15 ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 75 Mrd. USD, das ist um 50% mehr als derzeit für Tesla bezahlt wird. Es bleibt also dabei: Wenn Musk seine Ziele erreicht, ist Tesla heute viel zu billig bewertet. Je weiter die Ziele in die Zukunft verschoben werden müssen, desto mehr schneiden sich die Wettbewerber vom Kuchen ab und das muss von der möglichen Bewertung abgezogen werden. Doch bei einem Kurspotential von 50% in nur anderthalb Jahren finde ich, sind ein paar zeitliche Verzögerungen schon ganz gut eingepreist.

Mal sehen, wie viele Wut-Einschätzugen Analysten in den kommenden Tagen zu Tesla veröffentlichen werden. Sie müssen wissen, Analysten haben nicht selten Charakterzüge von einer Diva. Und abgewürgt zu werden, auch wenn es nur dem Kollegen passiert, das ist ein Kapitalverbrechen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Analysten sich positiv zu Tesla äußern werden, die Aktie dürfte also trotz der heutigen -7% morgen vielleicht nochmal unter Druck geraten.

Immerhin stellt sich damit unser Zwischenverkauf als richtig heraus, wir können ab jetzt die Position wieder günstiger aufstocken. Ich warte mal ab, was sich bis morgen noch ergibt.


Facebook
Was war da nochmal mit Cambricge Analytica?

Do, 03. Mai um 19:04 Uhr
Die Facebook-Q-Zahlen zeigen keinerlei Bremsspuren in der Geschäftsentwicklung. Es ist fast so, als hätte es keinen Datenskandal gegeben.

Kurz nach dem Ausbruch des Datenskandals hatte ich gesagt, Zuckerberg müsse zwei Dinge tun: Erstens sich entschuldigen, sich nochmals entschuldigen, nach Washington gehen und sich entschuldigen und wenn er das Podium verlässt, muss er sich nochmals umdrehen und sagen, er entschuldigt sich. Das hat er getan.

Zweitens müsse Facebook externen, unabhängigen Kontrolleure Zugang zu allen notwendigen Informationen geben, damit die unterlaufenen Fehler bedingungslos aufgedeckt werden können. Hier hatte ich eine Ankündigung von Facebook, externe unabhängige Kontrolleure zu engagieren, im ersten Augenblick als die Lösung bezeichnet, anschließend jedoch Bedenken eingeräumt, dass diese Kontrolleure nicht von der Politik bestimmt wurden und daher vielleicht nicht unabhängig genug seien.

Inzwischen habe ich einige Berichte über die externen Kontrolleure gelesen aus denen hervorgeht, dass sie tatsächlich harte Hunde sind und tatsächlich selbst von den Politikern geschätzt werden. Zudem gibt es heute die Meldung, dass Cambridge Analytica seinen Geschäftsbetrieb aufgibt. In den vergangenen Wochen haben die von Facebook eingesetzten Kontrolleure untersucht, ob Cambridge Analytica seiner schriftlich bestätigten Zusage, die Daten gelöscht zu haben, auch nachgekommen sei. Offensichtlich nicht und offensichtlich musste das Unternehmen daher nun sein Geschäft aufgeben.

Offensichtlich reichen also die von Facebook eingesetzten Kontrolleure aus, um das Vertrauen wieder herzustellen, selbst bei den Politikern.

Was, wenn ein weiteres Datenloch bei Facebook entdeckt wird? Nun, diese Gefahr bleibt bestehen und diese Gefahr ist weiterhin der Grund dafür, dass ich vorerst unsere Facebook-Position ebenfalls noch nicht wieder aufstocke.

Doch noch eine andere Überlegung spricht dafür, dass der Datenskandal bei Facebook ausgestanden sein könnte: erinnern Sie sich an den YouTube-Skandal, als Werbetreibende feststellen mussten, dass ihre Werbebotschaft direkt vor der Ausstrahlung von rechtsradikalen oder Schmuddel-Videos eingeblendet wurde? Das hat umgehend dazu geführt, dass viele Werbetreibende YouTube mieden, die Auswirkung war in den Zahlen von der Google-Mutter Alphabet zu sehen.

Jetzt überlegen Sie sich mal, wie Werbetreibende darauf reagieren, dass Facebook persönliche Daten über seine Nutzer sammelt, nutzt und auch mal versehentlich nach draußen gegeben hat: Was bedeutet das für die Werbetreibenden? Eigentlich nichts. Wenn es eine Bedeutung gibt, dann die, dass der Werbetreibende nunmehr einen tieferen Einblick in die Sammelwut von persönlichen Daten bekommen hat, die Facebook zur Verfeinerung der eingesetzten Künstlichen Intelligenz nutzt, damit Werbebotschaften möglichst zielgenau relevante Personen treffen.

Wenn ich also heute für den Heibel-Ticker Werbung schalten möchte, dann lieber auf Facebook, wo die Zielgenauigkeit unverschämt, vielleicht sogar gesetzteswidrig, genau ist und nicht auf YouTube, wo ich vielleicht vor Schmuddel-Videos platziert werde.

Die Q-Zahlen:
49% Umsatzwachstum auf 12 Mrd. USD bei kontinuierlich steigender Gewinnmarge von 46% (Vorjahr 41%) führen zu einem Gewinn von 5 Mrd. USD (+63%). Der Umsatz liegt damit 5% über den Analystenschätzungen, der Gewinn sogar 27% drüber.

Das Nutzerwachstum ist mit 13% weiterhin groß. Der Anteil der Werbung auf mobilen Endgeräten ist von 85% vor einem Jahr auf nunmehr 91% gestiegen. PCs spielen bei Facebook kaum noch eine Rolle. Die Barreserven liegen inzwischen bei 44 Mrd. USD.

Die guten Zahlen kommen kurz nach der Ankündigung durch CEO Zuckerberg, dass man künftig über Facebook auch auf Partnersuche gehen könne: Die Aktie von Tinder-Betreiber Match ist daraufhin um 26% eingebrochen. Facebook verspricht seinen Nutzern, die Dating-Funktion unabhängig und versteckt von seinen bisherigen Freunden nutzbar zu machen. Auch hier gilt: Die Kunden vertrauen Facebook ihre persönlichen Daten an und verlassen sich darauf, dass die Daten für eine Partnersuche intelligent genutzt, aber nicht öffentlich gemacht werden.

Fazit: Das Geschäft von Facebook brummt, die Bewertung ist günstig (KGV 18e von 24 bei 22% Gewinnwachstum) und der Datenskandal mit Cambridge Analytica ist ausgestanden. Es bleibt die Gefahr eines weiteren Datenskandals, der Zuckerberg vermutlich noch heftiger ins Kreuzfeuer bringen würde als der letzte. Ich fühle mich daher auch hier mit einer halben Position derzeit wohl.


bet-at-home
Kurs halten auf stürmischer See

Fr, 04. Mai um 13:06 Uhr
Auch Bet-at-Home hat Quartalszahlen veröffentlicht und ich glaube, das ist vorerst das letzte Q-Ergebnis, das ich heute kommentieren muss :-).

Wie von mir angekündigt fiel der Gewinn deutlich höher aus als vor einem Jahr (+88% auf 9,3 Mio. Euro), weil die Marketingkosten im ersten Quartal zurückgehalten wurden, damit im laufenden Q2 die Fußball-WM ordentlich beworben werden kann.

Zudem führte eine rechtliche Auseinandersetzung um die Spiel-Lizenz in Polen zu einem deutlichen Umsatzrückgang. Mit 33,2 Mio. Euro wurden 11% weniger umgesetzt als vor einem Jahr. Bet-at-Home nimmt dazu trocken wie folgt Stellung: "Hauptverantwortlich für den Rückgang im Brutto-Wett- und Gamingertrag sind EU-rechtswidrige Maßnahmen zur Ausgrenzung von ausländischen Wett- und Gaminganbietern in Polen seit Juli 2017."

Wir haben es überall mit dem gleichen Problem zu tun: Ehemals staatliche Wettanbieter müssen sich dem neuen EU-Gesetz beugen und die Märkte für Privatanbieter öffnen. Aufgrund der historisch gewachsenen Verflechtungen der lukrativen staatlichen Wettbüros mit der Politik wird das neue EU-Gesetz immer wieder ausgehebelt oder einfach ignoriert.

Zuletzt hatten wir das in Österreich gesehen, wo ein EU-rechtswidriges Gesetz auf den Weg gebracht werden sollte, kurz danach aber zurückgezogen wurde. Die Aktie von Bet-at-Home war jedoch schon unter 70 Euro gefallen, wir haben dort unsere Spekulation eröffnet.

In Österreich scheint man den Ernst der Lage nun erkannt zu haben, denn auch eine zunächst angekündigte modifizierte Gesetzesvorlage kam bis heute nicht und entsprechend erholt sich die Aktie von Bet-at-Home so langsam wieder (aktuell +17% seit Aufnahme in unser Portfolio).

In Polen ist man noch nicht soweit und solange die Auseinandersetzung dort läuft, verdient Bet-at-Home weniger. In meinen Augen ist es nicht die Frage, "ob" die Rechtslage in Polen irgendwann an das EU-Recht (also zugunsten von Bet-at-Home) angepasst wird, sondern nur "wann". Bis dahin erleidet das Unternehmen jedoch Einnahmeausfälle in Polen und die dortige staatliche Institution verdient prächtig. Je länger sich dieser "rechtswidrige" Zustand in Polen hält, desto schlechter für Bet-at-Home.

Die Fußball-WM steht an und Bet-at-Home steht in den Startlöchern, um die Marketingausgaben in den kommenden Wochen hochzufahren. Das wird den Umsatz steigern, der Ertrag wird jedoch unter den höheren Marketingkosten leiden. Die Jahresprognose von 36-40 Mio. EBITDA erscheint vor diesem Hintergrund mit den 9,3 Mio. Euro ambitioniert, aber erreichbar.

Am 22. Mai findet die Hauptversammlung statt, in deren Folge 7% Dividendenrendite ausgeschüttet werden. Ich hatte eigentlich gehofft, dass die Veröffentlichung der aktuellen Q-Zahlen schon für einen Kurssprung sorgt, doch das war leider nicht der Fall. Warten wir also noch die Hauptversammlung ab und setzen darauf, dass die üppige Dividendenrendite im Vorfeld bereits das Interesse von Anlegern hervorruft.


Visa
Globales Wachstum

Fr, 04. Mai um 12:34 Uhr
Visa profitiert vom globalen Wachstum, insbesondere in den Schwellenländern. Die Mittelschicht wächst dort stark an und damit auch die Schicht, die sich Kreditkarten holt.

Der Umsatz in Q2 (Fiskaljahr 2018 startet bereits Oktober 2017) ist um 13% auf 5 Mrd. USD gestiegen, 5% höher als erwartet. Der Gewinn ist um 30% auf 1,11 USD/Aktie gesprungen, 12% über den Erwartungen. Der überproportionale Gewinnsprung ist trotz der rückläufigen Gewinnmarge von 67% auf 66% erfolgt. Visa hatte im abgelaufenen Quartal extrem hohe Marketingkosten für die Olympischen Winterspiele in Südkorea aufgewendet. Die Unternehmenssteuerreform hat jedoch zu einem überraschenden Gewinnsprung geführt. Das höhere Gewinnniveau ist also nachhaltig, das Gewinnwachstum von 30% aber nicht.

Die Anzahl der ausgegebenen Visa-Karten ist um 4% auf 3,2 Mrd. gestiegen. Es gibt jedoch doppelt so viele Debit-Karten wie Kreditkarten und das Wachstum der Debit-Karten ist mit 5% deutlich höher als die 2% bei Kreditkarten.

Debit-Karten sind so etwas wie unsere EC-Karte, die nur auf Guthaben zugreifen kann und online direkt den Verfügbarkeitscheck durchführt. Kreditkarten verlieren im Zuge der immer stärkeren Verbreitung der Online-Zugänge auch in den kleinsten Geschäften immer mehr an Bedeutung.

Für das weitere Fiskaljahr 2018 bleibt die Prognose gleich: Die operative Marge bleibe in den hohen 60er Prozentpunkten, das Umsatzwachstum liege im niedrigen zweistelligen Bereich, so das Unternehmen. Sprich: Weiter 13% Umsatzwachstum bei 67% Gewinnmarge, das Ganze führt aufgrund des Steuereffekts zu einem Gewinnsprung von knapp 30% im laufenden Jahr.

Ich gehe davon aus, dass sich im Jahr 2019 das Gewinnwachstum in Richtung Umsatzwachstum angleichen wird, also auf 13% sinkt. Vor diesem Hintergrund ist das KGV 2018e von 24 in meinen Augen fair. In Folge der guten Zahlen ist die Aktie auf 105 Euro gestiegen, ein neues Allzeithoch.

Die Aktie ist nicht billig, aber das Wachstum und die weltweite Digitalisierung werden den Aktienkurs weiter antreiben. Ich bleibe also dabei.


FinTech Group
Exorbitantes Wachstum hält an

Fr, 04. Mai um 10:46 Uhr
Die Jahreszahlen 2017 von der FinTech Group machen Spaß: Der Umsatz ist um 13% auf 107 Mio. Euro angewachsen, 4% höher als erwartet. Der Gewinn ist überproportionale um 36% auf 16,8 Mio. Euro gesprungen und liegt damit um 9% über den Erwartungen der Analysten.

Dank der gestiegenen Volatilität am Markt haben B2C-Kunden 3,7 Mio. Wertpapiertransaktionen durchgeführt, 31% mehr als vor einem Jahr. Das beinhaltet nicht nur die Transaktionen der eigenen FlatEx Kunden, sondern auch die Kunden der Kooperationspartner, die die FinTech Plattform als White Label für ihre jeweiligen Kunden nutzen. Gerade hier verspricht sich die FinTech Group durch neue Kooperationspartner ein lukratives Wachstum.

Die Kundeneinlagen und Wertpapierbestände werden von FlatEx als Wertpapierkredit oder auch an Leerverkäufer ausgeliehen. Dafür werden Zinsen vereinnahmt. Das Kreditvolumen hat sich um 54% auf 202 Mio. Euro erhöht, das Zinsergebnis aus dieser Aktivität stieg um 33% auf 10,4 Mio. Euro und steuert den wesentlichen teil des Gewinns bei.

Das KGV 2019e von 17 ist in meinen Augen vor dem Hintergrund der Wachstumsraten von über 30% weiterhin viel zu niedrig, die Aktie hat noch deutlich Luft nach oben. Die Zahlen haben der Aktie weiter Auftrieb gegeben. Es steht nun eine weitere Expansion ins europäische Ausland an, nachdem Österreich erfolgreich erschlossen wurde (FlatEx.at ist dort bereits der größte Online Broker mit 25.000 Kunden). Die Expansion werde jedoch, so CEO Niehage, unter strikter Kostenkontrolle erfolgen. Das lesen Aktionäre natürlich gerne, denn bei Expansion hat man stets die Angst, dass sich ein Unternehmen verheben könnte.

Für mich ist hier die Wachstumsstory in Ordnung, wir bleiben dabei.


Freenet
Enttäuschende Q-Zahlen belasten Aktienkurs

Fr, 04. Mai um 12:40 Uhr
Freenet hat gestern Abend Q-Zahlen veröffentlicht, die Aktie ist heute mit -6% im Minus. Das Geschäft läuft gut, aber nicht gut genug:

Der Umsatz ist um 4% auf 689,6 Mio. Euro angewachsen. Damit wurden die Erwartungen der Analysten jedoch leicht verfehlt. Der Gewinn stieg um 5% auf 106,5 Mio. Euro, auch hier hatten Analysten 5% mehr Wachstum erwartet.

Der Hauptbereich des Konzerns, das Mobilfunkgeschäft, befindet sich weiterhin in einer Umstrukturierung: Freenet versucht, den Anteil an Vertragskunden zu erhöhen und fährt seine Prepaid-Angebote zurück. Die Postpad-Verträge erzielen einen deutlich höheren Umsatz je Kunde, zudem sind dort nicht immer wieder neue Sonderaktionen nötig, um die Kunden zu halten.

So wuchs die Kundenzahl der Postpaid-Verträge um 3,6% auf 6,77 Mio. Kunden an. Prepaid-Kunden hingegen schrumpften um 6%, so dass unterm Strich ein Kundenwachstum von nur 0,4% auf 9,6 Mio. Kunden übrig blieb.

Internet-TV waipu hat die Kundenzahl um 30% auf 133.000 zahlende Kunden erhöht. Das kostenfreie Angebot nutzen inzwischen 610.000 Kunden (vor einem Jahr waren es nur 147.000). Es ist zu erwarten, dass von den vielen Frei-Guckern in den kommenden Monaten einige zu dem kostenpflichtigen Dienst wechseln.

Ich habe Freenet in unser Portfolio geholt, weil mir die Dividendenrendite von aktuell 6,5% attraktiv erscheint. An der Dividendenpolitik wird meinen Informationen zufolge derzeit nicht gerüttelt. Die Cashflow-Entwicklung lässt weiterhin eine hohe Dividendenausschüttung zu. Von daher bin ich mit der Entwicklung relativ zufrieden.

Analysten haben das vermeintlich schwache Kundenwachstum im Mobilfunkbereich ("nur 0,4%") hervorgehoben und dabei übersehen, dass innerhalb des Kundenstamms ein Schwenk weg von den aufwendigen und ertragsarmen Prepaid-Kunden hin zu den lukrativen Postpaid-Vertragskunden stattfindet. Der Wandel geht offensichtlich nicht schnell genug vonstatten. Doch ich habe Freenet als das Schnellboot zwischen den großen Tankschiffen des Mobilfunks bezeichnet, und Freenet wird sich seine Nischen suchen und finden. Ich halte das Geschäftsmodell daher weiterhin für gut und gehe davon aus, dass die Dividende auf hohem Niveau weiterhin Freude bereiten wird.

Wir haben schon eine volle Position in Freenet. Wer jedoch noch nicht investiert ist und noch eine gute Dividendenposition sucht, der kann heute zugreifen.



06. Übersicht HT-Portfolio

Spekulation (≈10%) =7,9%WKN3.5.18Woche ΔΣ '18 ΔAnteil 5x2%!
Cameco8820179,45 €11%20%3,2%C
Wheaton Precious MetalsA2DRBP17,83 €2%15%2,3%B
Bet-at-HomeA0DNAY81,35 €0%17%2,4%B







En Vogue (≈15%) =15,5%WKN3.5.18Woche ΔΣ '18 ΔAnteil 5x3%!
Bank of America85838824,25 €-2%-1%3,0%C
WeiboA110V794,33 €2%8%3,0%A
Meyer BurgerA0YJZX1,00 €-5%-23%2,9%A
Deutsche Bank51400011,31 €-1%-23%4,4%C
FinTech GroupFTG11132,85 €5%7%2,3%C







Wachstum (≈30%) =24,4%WKN3.5.18Woche ΔΣ '18 ΔAnteil 4x7,5%!
Apple865985146,50 €9%7%4,0%B
FacebookA1JWVX144,00 €0%-3%3,5%B
VisaA0NC7B105,20 €1%10%6,2%B
BB BiotechA0NFN354,80 €-2%-2%7,2%A
TeslaA1CX3T234,49 €-3%1%3,4%B







Dividende (≈25%) = 17,7%WKN3.5.18Woche ΔΣ '18 ΔAnteil 3x8%!
Innotec54051016,50 €1%0%7,3%C
Hawesko60427051,00 €0%0%2,7%B
FreenetA0Z2ZZ26,38 €0%-2%7,7%A







Absicherung (≈20%) =23,4%WKN3.5.18Woche ΔΣ '18 ΔAnteil 3x6,7%!
Goldbarren 100 gr100 gr.3.494,00 €1%1%10,3%A
Südzucker-AnleiheA0E6FU97,50%0%-3%6,8%B
Nokia-AnleiheA0T9L2106,66%0%-3%6,4%C





Cashquote
Σ-Portfolio

0%2%11,1%

Heibel-Ticker
GewichtungAnzahl Positionenangestrebte Positionsgröße
PortfolioZielSollIstSollIst
SpekulationEreignis10%7,9%532%
ZyklischTrump15%15,5%553%
WachstumEnkelkinder30%24,4%457,5%
DividendeUrlaub25%17,7%338%
AbsicherungZins & Gold20%23,4%336,7%
Summe
100%88,9%2019


Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:


ATop-Aktie mit günstigem Kurs, 
BKursrücksetzer zum Kaufen nutzen 
CKurssprünge zum Verkaufen nutzen, 
Dbei Gelegenheit Verkaufen, 
ESofort Verkaufen 


Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- & Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel

https://www.heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de



07. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



08. An-/Ab-/Ummeldung

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