Heibel-Ticker PLUS 19/39 - Trotz Klimadebatte viel Betrieb am Himmel über Deutschland

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27.09.2019:



H E I B E L - T I C K E R    P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

14. Jahrgang - Ausgabe 39 (27.09.2019)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Ereignisflut führt zu Rücksetzer auf allen Märkten
02.So tickt die Börse: Trotz Klimadebatte viel Betrieb am Himmel über Deutschland
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Eine Rallye stirbt nicht an Zweifeln, sondern an Euphorie
 -
04.Ausblick: TeamViewer, VMWare, Zoom, und LogMeIn
05.Update beobachteter Werte: TUI, Twilio, Splunk, Zuora, Nvidia, TUI, Südzucker-Anleihe
 - TUI: Thomas Cook Pleite
 - Twilio: Erneut Kaufen, ausreichend konsolidiert
 - Splunk: Künstliche Intelligenz 1999
 - Zuora: Adobe-VP kommt zu Zuora
 - Nvidia: Teilverkauf, Wolken über Chipsektor
 - TUI: Prognosebestätigung stimmt zuversichtlich
 - Südzucker-Anleihe: Short Squeeze
06.Übersicht HT-Portfolio
07.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
08.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Ereignisflut führt zu Rücksetzer auf allen Märkten

Liebe Börsenfreunde,

Der Großteil der Ereignisse dieser Woche war so spektakulär, dass ich bereits am Mittwoch für die Heibel-Ticker PLUS Kunden ein Update verfasste, in dem ich alle wichtigen Entwicklungen kommentierte. Daher ist der heutige Rückblick im Kapitel 02 etwas kürzer ausgefallen, aber dennoch sind alle wesentlichen Entwicklungen angesprochen.

Die Stimmung ist stark eingebrochen, überraschend ist mit fallenden Kursen aber auch die Zukunftserwartung zurückgegangen. Eigentlich sollten günstigere Kurse als Schnäppchen betrachtet werden, diesmal jedoch glauben Anleger Gründe hinter dem Ausverkauf zu sehen, die noch länger anhalten. Wie das zu interpretieren ist, zeige ich in Kapitel 03.

Vergangenen Freitag habe ich ausführlich den anstehenden Börsengang von Teamviewer analysiert und eine Empfehlung gegeben, bis zu welchem Kurs ich die Aktie für angemessen bewertet halte. Der Börsengang erfolgte diese Woche Mittwoch zu einem höheren Kurs als von mir als fair betrachtet, anschließend brach der Kurs um 12% ein. Was das für die Aktie bis zum Jahresende bedeutet, beschreibe ich in Kapitel 04.

Neben dem allgemeinen Update habe ich diese Woche weitere sieben Updates zu unseren offenen Positionen geschrieben, gleich zwei zu TUI. Darin sind auch weitere Marktprognosen enthalten, bitte lesen Sie die Updates aufmerksam durch :-).

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp190929.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Trotz Klimadebatte viel Betrieb am Himmel über Deutschland

Am Mittwoch habe ich ein Update für die zahlenden Kunden des Heibel-Ticker PLUS geschrieben, in dem eigentlich schon alle wesentliche Ereignisse dieser Woche kommentiert wurden.

Iran: Kriegsgefahr ist nach Unterstützung der US-Vorwürfe durch Deutschland, Frankreich und Italien wahrscheinlicher geworden.

Brexit: Chaos-Oktober steht bevor.

Amtsenthebung: Wenn der Senat eine entsprechende Untersuchung verabschiedet (mit Mehrheit der Demokraten), werden die Aktienmärkte um ein paar Prozent einknicken. Bis zur nach ein paar Monaten folgenden Sitzung im Kongress, bei der dann die republikanische Mehrheit das Verfahren ablehnen wird, dürften die Aktienmärkte dann kontinuierlich steigen. Bei Clinton waren es 24%.

China: Im Vorfeld der Verhandlungen spricht Trump wieder von großen Chancen, die sein dicker Kumpel Xi und er in einer Einigung sehen. Es wird aber auch dieses Mal keine Einigung geben.

Thomas Cook: Die von Lufthansa, Ryan Air und TuiFly gewünschte Konsolidierung am deutschen Himmel bleibt aus, die Bundesregierung hält Condor mit 350 Mio. Euro in der Luft. Nun wird ein Käufer für Condor gesucht, während die Branche auf die überfällige Konsolidierung weiter warten muss. Ein guter Tag für ca. 5.000 Condor-Mitarbeiter. Ein schlechter Tag für's Klima, denn der ruinöse Wettbewerb am Himmel, der zu Ticketpreisen von 17 Euro und weniger führte, wird durch die Bundesregierung am Leben gehalten.

Es wäre geschickter, jedem Condor-Mitarbeiter ein Jahresgehalt aus der Staatskasse auszubezahlen und den Laden dicht zu machen. Dann würden anschließend die Ticketpreise deutlich stärker ansteigen, als sie es durch die nun im Gespräch befindliche CO2-Steuer und Kerosin-Steuer und Ähnliches tun werden.

Günstige Ticketpreise werden also auch in der Zukunft die deutsche Reiselust befördern.

Die zweite Schockwelle der Pleite erreichte dann die Hoteliers des Club Med. Mit einem Zahlungsziel von 60 Tagen, das sich Thomas Cook bei seinen Hotels herausnimmt, wird der Großteil des Sommers 2019 für viele Hoteliers nicht bezahlt werden. Sie sind in Vorleistung gegangen und erhalten nun nichts. Zürich Re hat inzwischen bekannt gegeben, 50% der offenen Rechnungen zu übernehmen, aber ein Verlust bleibt bestehen.

Und heute erreicht uns nun die dritte Schockwelle: Die Banken, bei denen sich Thomas Cook refinanziert hat, müssen ebenfalls mit Ausfällen rechnen: 800 Mio. Euro an Krediten sind in den Büchern von Barclays, Morgan Stanley, Unicredit und Credit Suisse offen, weitere 1 Mrd. Euro an Anleihen von Thomas Cook stehen aus und dürften zu einem großen Teil ebenfalls in den Büchern der Banken zu finden sein.

Des einen Leid ist des anderen Freud, oder so ähnlich :-). Wir haben TUI in unserem Portfolio und konnten so den Kurssprung von TUI voll für uns verbuchen. Da die gewünschte Marktbereinigung wohl ausbleibt, müssen wir unsere Spekulation mit einem engen Stopp Loss absichern, denn der Freudensprung im Aktienkurs könnte sich schon bald als Luftnummer herausstellen.

Diese Woche haben die Aktienmärkte konsolidiert. Das heißt, es wurden die einen Aktien verkauft und mit dem Kauf der anderen Aktien wartet man noch ein wenig. Verkauft wurden im ersten Schritt mal die Technolgieaktien. Aktien auf hohem Bewertungsniveau und mit geringen Dividenden. Die Dividendentitel hingegen wurden nicht verkauft.

Im nächsten Schritt werden dann Dividendentitel gekauft, wenn sich die Anzeichen einer Rezession verdichten: In Deutschland sind wir nach Einschätzung vieler Volkswirte im laufenden dritten Quartal bereits in die Rezession eingetaucht (Rezession = zwei Quartale in Folge mit negativem BIP-Wachstum). Wenn nun nicht die globale Konjunktur einen Ruck bekommt, einen Ruck durch eine überraschende Einigung zwischen Trump und Xi, dann dürfte das Geld, was durch die Verkäufe nun generiert wurde, in den kommenden Wochen in Dividendentitel gesteckt werden.

Wir befinden uns daher meiner Einschätzung nach nicht am Ende der Rallye, sondern schichten lediglich für die nächste Phase um.

Schauen wir einmal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES


INDIZES26.9.19Woche ΔΣ '19 Δ
Dow Jones26.884 -0,9%16,6%
DAX12.381 -0,7%17,3%
Nikkei21.879 -0,9%9,3%
Shanghai A 3.072 -2,5%17,6%
Euro/US-Dollar1,09-0,5%-4,3%
Euro/Yen118,24-0,5%-6,3%
10-Jahres-US-Anleihe1,69%-0,08-1,05
Umlaufrendite Dt-0,58%-0,07-0,68
Feinunze Gold$1.497 -0,4%16,9%
Fass Brent Öl$61,97 -4,8%18,7%
Kupfer5.718 -0,5%-5,0%
Baltic Dry Shipping1.963 -10,4%54,4%
Bitcoin8.046 -21,2%105,2%



Sämtliche Indizes haben Federn gelassen: Aktienindizes weltweit um -1%, der Euro gegenüber Dollar und Yen um -0,5%. Anleihekurse sind gestiegen, weil Anleihen in dieser unsicheren Zeit gefragt waren, entsprechend sank auch die Rendite. Das Gold ist unter 1.500 USD/Oz gefallen und der Ölpreis ist ebenfalls zurück gekommen (-4,8%).

Der Ölpreis wird auf absehbare Zeit niedrig sein, davon bin ich nun überzeugt. Nicht einmal der größte Anschlag, der jemals auf Ölfelder verübt wurde, kann derzeit die Ölversorgung beeinträchtigen, geschweige denn den Ölpreis nach oben befördern. Binnen weniger Wochen ist Saudi Arabien in der Lage, den Schaden zu reparieren und verbleibende Beeinträchtigungen durch die Steigerung der Öl-Förderung an anderer Stelle zu kompensieren.

Die USA sind unabhängig vom saudischen Öl, seit das Fracking einen zweiten Ölboom in den USA ausgelöst hat. Wenn auf den Weltmärkten wirklich Öl fehlen würde, dann könnten die USA binnen weniger Monate ihre Förderung deutlich hoch fahren. Es ist alles eine Frage des Preises, nicht der Verfügbarkeit.

Das Märchen von "Peak Oil" können wir also getrost begraben. Öl gibt es mehr, als wir brauchen. Zu viel und zu billig, wenn wir den Klimaaktivisten glauben. An dieser Stelle ist also eine höhere Benzinsteuer gar nicht so schlecht, denke ich. Hier funktioniert der Markt dahingehend nicht, da die Umweltschäden nicht eingerechnet werden. Der Markt ist nicht ruinös, sondern das Öl wird nicht entsprechend seines verursachenden Schadens bereits bepreist.

Der Bitcoin ist diese Woche um -21% eingebrochen. Inzwischen können Optionen und Futures über die Chicagoer Börse auf den Bitcoin gehandelt werden. Heute laufen einige Futures aus und Spekulanten lösen ihre Positionen lieber noch mit Verlust auf, als dass sie Bitcoins später abnehmen wollten - unter Zuzahlung des Basispreises. So ist das an jungen, nicht regulierten Märkten: Einige Greenhörner werden immer wieder auf dem falschen Fuß erwischt.




03. Sentiment: Eine Rallye stirbt nicht an Zweifeln, sondern an Euphorie

Der DAX hat Federn gelassen: Insbesondere sowohl der Automobilsektor (-5,3% wegen China-Angst) als auch Rohstoff-Unternehmen (-3,9% wegen Rezessionsangst) und der Technologiesektor (-3,2% wegen Gewinnmitnahmen) haben den deutschen Aktienmarkt nach unten gezogen. Versorger (-0,2%) und Immobilienaktien (+0,1%) konnten sich stabil halten.

Unterm Strich hat der DAX diese Woche 0,8% abgegeben. Das ist, vor dem Hintergrund, dass ich vor einer Woche aus dem Sentiment keinen Impuls weder in die eine, noch in die andere Richtung ableiten konnte, eine moderate Bewegung, wenn wir uns die Pleite von Thomas Cook vor Augen führen. Schauen wir uns einmal an, wie sich die Stimmung in dieser Woche entwickelt hat.

Nur noch 15% (-12%) sehen in der aktuellen Bewegung des DAX einen Aufwärtsimpuls, dafür sind nun 53% (+10%) davon überzeugt, dass wir uns in einer übergeordneten Seitwärtsbewegung befinden. Immerhin bereits 17% (+11%) gehen von einem beginnenden Abwärtsimpuls aus. Ernüchterung macht sich breit. Ist das schon Katerstimmung?

Denn Selbstzufriedenheit gibt es nicht mehr: Nur noch 48% (-8%) der Anleger fühlen sich durch die aktuelle Börsenentwicklung in ihrer Erwartung von vor einer Woche bestätigt, und nur noch 6% (-8%) geben an, auf diesen Rücksetzer spekuliert zu haben. Hingegen sehen 35% (+9%) der Umfrageteilnehmer ihre Erwartungen als kaum erfüllt an und weitere 11% (+6%) wurden sogar auf dem falschen Fuß erwischt. Erste Verunsicherung über die aktuelle Börsenentwicklung ist zu erkennen.

Entsprechend der aufkommenden Verunsicherung wird der Rücksetzer auch nicht mehr als Kaufgelegenheit interpretiert, im Gegenteil: Nur noch 30% (-1%) der Anleger erwarten für den DAX in drei Monaten steigende Kurse, hingegen fürchten nun 22% (+1%) fallende Kurse. Mit 39% (+5%) gehen die meisten jedoch von einer Seitwärtsbewegung aus.

Entsprechend der Stimmungseintrübung wollen auch nur noch 19% (-3%) in den kommenden zwei Wochen Aktien zukaufen, 19% (+3%) hingegen wollen ihre Aktienpositionen verkleinern. 63% (-1%) haben sich derzeit noch nicht über ihre nächsten Aktivitäten entschieden.

Das Euwax-Sentiment hatte vor einer Woche extreme Absicherungspositionen ausgewiesen. Diese wurden in den Rücksetzer dieser Woche ein wenig aufgelöst, doch noch immer sind Privatanleger stark abgesichert.

Institutionelle Anleger, die sich über die Eurex absichern, haben das Put/Call-Verhältnis auf einen Wert von 0,7 getrieben, so niedrig wie seit dem Chaos-Dezember nicht mehr. Das zeigt eine stark optimistische Positionierung der Profis an, man rechnet fest mit steigenden Kursen in den kommenden Wochen. Das Put/Call-Verhältnis der CBOE in den USA ist relativ neutral.

Die Investitionsquote der US-Fondsanleger ist mit 65% wieder auf einem niedrigen Niveau angelangt, es gibt viel Cash an der Seitenlinie, das auf Anlagemöglichkeiten wartet.

US-Privatanleger weisen eine Bullenquote von -4% aus, was als leicht pessimistisch gewertet werden kann.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 57% eine neutrale Verfassung.

Interpretation



Dieses Mal ist alles anders, lautet ein geflogenes Wort an der Börse, dem das Wissen zugrunde liegt, dass sich eben doch alles nur wiederholt. Anleger hatten sich auf den Rücksetzer vorbereitet und nutzten ihn denn auch, um ihre Absicherungspositionen zu verkleinern. Doch etwas Merkwürdiges passierte: Der Zukunftsoptimismus ging zurück, obwohl das Kursniveau sank.

Normalerweise steigt der Zukunftsoptimismus, wenn die Kurse sinken. Ein niedrigeres Kursniveau wird normalerweise wie der Sommerschlussverkauf begrüßt, Anleger greifen zu und der Zukunftsoptimismus springt an. Doch dieses Mal passierte das Gegenteil: Mit rückläufigen Kursen schwand der Zukunftsoptimismus, Zweifel kommen auf, ob denn die Rallye nicht vielleicht doch am Ende sein könnte.

Eine Rallye stirbt nicht an Zweifeln, sondern an Euphorie. Wir haben hier also einen klaren Hinweis darauf, dass ausreichend Pessimismus am Markt ist, um schlechte Entwicklungen mit vertretbarem Kursminus abzufangen. Positive Entwicklungen hingegen werden einen Großteil der Anleger auf dem falschen Fuß erwischen: Fondsmanager wären dann unterinvestiert, Privatanleger haben weiterhin große Absicherungspositionen, die den Gewinn Ihres Depot schmälern würden.

Ich halte die Stimmungsentwicklung also mittelfristig für gesund.

Kurzfristig sieht es anders aus: derzeit möchte also kaum jemand mehr Aktien zukaufen. Wir laufen auf einen Oktober zu, der ungewisser kaum sein könnte: Eine chinesische Delegation reist in die USA, um in Sachen Handelsstreit weiter zu verhandeln. Die Briten drohen im Chaos zu versinken. Das Waffenrasseln der USA gegenüber dem Iran wird lauter. Und die Schockwellen der Thomas Cook Pleite breiten sich noch immer weiter aus.

Es dürfte in den kommenden Wochen gute Gelegenheiten geben, sich für einen erfreulichen Jahresabschluss zu positionieren, doch vorerst würde ich noch ein wenig abwarten.







04. Ausblick: TeamViewer, VMWare, Zoom, und LogMeIn

Es ist wieder einmal ein Heibel-Ticker Kunde, der meinen Wissenshorizont mit guten Erklärungen erweiterte. Das will ich Ihnen nicht vorenthalten.

Am vergangenen Freitag berichtete ich über den Börsengang von TeamViewer. Die Aktie wurde diese Woche Mittwoch zu 26,25 Euro an die Börse gebracht, der Kurs brach in den folgenden zwei Tagen erst einmal auf 23,10 Euro ein (-12%). Wie definiert man den Erfolg eines Börsengangs? Nun, die Konsortialbanken sollen den Kurs ermitteln, der den Unternehmenswert in den Augen des Marktes am besten widerspiegelt. Ein -12% Start gilt als Beweis für einen misslungenen Start. Ich hatte Ihnen ja mein Kurslimit genannt und lag damit deutlich besser.

TeamViewer ist jedoch nicht einfach nur eine Video-Konferenz Plattform, wie Zoom, sondern vielmehr eine Plattform für den Fernzugriff auf Rechner und Server inklusive verschiedener Datenverbindungen bis hin zur Bildübertragung. Letztlich also eher so etwas wie LogMeIn, der Betreiber von bspw. GoToMyPC - das habe ich schon vor 15 Jahren genutzt :-).

Das hat nichts mit VMWare zu tun. Zwar wird VMWare auch häufig in Zusammenhang mit Fernwartung gebracht, weil das bei den virtuellen Servern häufig verwendet wird. Doch das Produkt von VMWare ist die eigene Umgebung eines virtuellen Servers auf einem physischen Server, der mit bestimmten Eigenschaften ausgestattet werden kann, die vom zugrunde liegenden Hardware-Server geleistet werden können. Auf einem Hochleistungsserver können also viele virtuelle Server betrieben werden. Jeder virtuelle Server kann von einem anderen Kunden völlig unterschiedlich konfiguriert und auch performanceseitig unterschiedlich ausgestattet werden.

VMWare ist eines meiner Rule 40 Unternehmen, das ich näher im Blick behalte. Zoom Video-Konferenzen sind in meinen Augen langweilig. LogMeIn wächst nicht mehr, die sind an eine Decke gestoßen. Ist der Markt gesättigt? Oder gibt es sogar einen Wettbewerb zwischen TeamViewer und LogMeIn?

Wir befinden uns in der luxuriösen Situation, dass wir das heute nicht klären müssen. Wir können uns Zeit lassen, denn ich befürchte, die Aktie von TeamViewer wird in den kommenden Wochen erst einmal unter Druck geraten. Sie wurde zu hoch an die Börse gebracht und nach einem missglückten Börsenstart werden viele institutionelle Anleger versuchen, die Aktien rechtzeitig abzustoßen, damit dieser Misserfolg nicht in der Portfolioliste zum Jahresende steht.

Es ist leichter zu zeigen, dass man Verluste frühzeitig realisiert hat, um Schlimmeres zu vermeiden, als den Investoren seines Fonds zu erklären, warum TeamViewer nun doch erfolgreich sein könnte. Bis zum Jahresende ist diese Aktie daher in meinen Augen kaputt. Danach können wir uns die Geschäftsentwicklung und Wettbewerbssituation nochmal anschauen.



05. Update beobachteter Werte: TUI, Twilio, Splunk, Zuora, Nvidia, TUI, Südzucker-Anleihe

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.


TUI
Thomas Cook Pleite

Fr, 27. September um 16:04 Uhr
Da habe ich noch am Freitag darüber berichtet, dass TUI Fly mit Condor von Thomas Cook zusammen gehen könnte, und heute ist Thomas Cook pleite.

Das britische Traditionsunternehmen Thomas Cook wurde 1841 gegründet. Im Jahr 2001 übernahmen die deutsche Condor und Neckermann die Briten. 2012 gab es schon eine "Beinah-Pleite", die nur durch ein Bankenkonsortium verhindert werden konnte. Die daraus resultierenden Kredite belasteten Thomas Cook bis heute.

Für TUI ist damit ein Wettbewerber vom Markt, und zwar der zweitgrößte. Gelitten haben beide Unternehmen unter dem Preiskampf, der - wie sich nun zeigt - tatsächlich ruinös war. Doch nicht das Kerngeschäft, die Pauschalreisen, unterlagen dem Preiskampf, sondern eher die Flüge. Und da haben Condor und TUI FLY schon miteinander gesprochen, denn in diesem Bereich haben sich nicht die beiden gegenseitig die Kunden weggenommen, sondern Ryan Air und Easy Jet waren die Wettbewerber.

Auch AirBnB und unzählige Apps, die lokale Informationen global und doch in der heimischen Sprache zur Verfügung stellen, können als Wettbewerber genannt werden: Immer mehr Reisende trauen sich auf eigene Faust ins Ausland und nutzen daher nicht mehr das Rundum-sorglos-Paket der Pauschalreise.

Ist nun also die Pleite von Thomas Cook positiv für TUI zu werten, da die Preise nun angezogen werden können? Oder ist die Pleite negativ zu werten, da der Markt der Pauschalreisen dem Untergang geweiht ist?

Nun, ich denke, kurzfristig wird es in jedem Fall positiv sein für TUI. Vielleicht ist ein Zusammenschluss von TUI Fly mit Condor nun sogar für - aus Sicht von TUI - besseren Konditionen möglich. Und kurzfristig wird TUI sicherlich einige Kunden gewinnen, die kein entsprechendes Neckermann-Angebot mehr finden. Wir behalten also unsere spekulative Position, die heute früh bereits mit 6% im Plus notiert.

Mittelfristig wird sich TUI meiner Einschätzung nach ebenfalls behaupten: Der Markt der Pauschalreisen ist einfach kleiner geworden, trotz gestiegener Reiselust. Zwei waren einfach zu viel. Für einen Anbieter, der über ein großes Hotel- und Kreuzfahrtschiff-Netzwerk verfügt, gibt es meiner Einschätzung nach aber durchaus eine langfristige Existenzberechtigung. Und TUI investiert ja gerade in genau diese Bereiche, wo man sich von den oben genannten Entwicklungen abhebt: Pauschalreisen in vollständig eigenem Netzwerk.

Allerdings ist der Erfolg dieser Investitionen keineswegs garantiert und wenn ich mir die Entwicklung im Reisemarkt anschaue, ist es sicherlich klug, einen Stopp Loss mitzuführen. Ich würde unseren Stopp Loss nun auf 9,50 Euro nachziehen, damit wir in dieser Position aktiv den bereits erzielten Buchgewinn absichern.


Twilio
Erneut Kaufen, ausreichend konsolidiert

Fr, 27. September um 16:27 Uhr
Vor drei Monaten haben wir unsere Spekulation in Twilio zu 119,54 Euro verkauft. Inzwischen ist die Aktie unter 100 Euro gerutscht und ich denke, die Konsolidierung ist damit zu einem großen Teil gelaufen, ich würde die Aktie nun wieder als Spekulation kaufen.

Gerne würde ich das Unternehmen in den Wachstumsbereich holen, doch meine Disziplin verbietet das: Ein KGV von 600 und ein KUV von 17 sind einfach zu hoch für ein langfristig orientiertes Investment. Die Position darf daher nicht zu groß sein.

Doch was Twilio macht, ist echt super. Nachdem nun Telefonsupport und E-Mail-Support für Unternehmen strukturiert wurden und Kunden Twilio dafür die Bude einrennen (+30% Wachstum bei bereits 1 Mrd. USD Umsatz), folgte nun ein weiteres Produkt, mit dem Kunden per "texting", also WhatsApp, SMS, Twitter, ... mit Unternehmen in Kontakt treten können.

Es geht dabei stets darum, die Kundenanfragen an die richtigen Ansprechpartner im Unternehmen zu leiten und den Ansprechpartnern zu ermöglichen, auf dem gleichen Kanal zu antworten.

Und Twilio legt in meinen Augen den Schwerpunkt richtig: Entwickler müssen mit Twilio umgehen können, um die unternehmenseigenen Strukturen möglichst gut abbilden zu können. Wenn genügend Entwickler auf das Twilio-System geholt wurden, dann sind die Produkte von Twilio ein Selbstläufer.

Am vergangenen Freitag habe ich Twilio der Rule 40 unterzogen und es war eines der wenigen Unternehmen, das diese Regel erfüllte. Wir laufen auf das Ende des dritten Quartals zu, im vierten Quartal positionieren sich viele Anleger bereits für das folgende Jahr 2020. Ich denke, Twilio wird dank exorbitanter Wachstumsraten weiterhin unter den Wachstumsanlegern beliebt sein.

Übrigens: Gestern rauschte der Dow Jones zum Handelsbeginn gen Süden. Es wäre der vierte Tag in Folge gewesen, an dem der Dow Jones mit einem Minus schließt, wenn nichts passiert wäre. Doch es ist was passiert: Donald Trump zeigte sich zuversichtlich über die Verhandlungen mit China. Eine Einigung könne schneller erzielt werden, als viele erwarten würden. Daraufhin zogen die Aktienmärkte voller Hoffnung und Vorfreude wieder an.

Wie Sie wissen, glaube ich nicht an eine schnelle Lösung. Es war einmal mehr eine Ente, mit der Trump den Aktienmarkt beeinflusste. Halten Sie ihre Freude also im Zaum :-).


Splunk
Künstliche Intelligenz 1999

Fr, 27. September um 16:00 Uhr
Artificial Intelligence - AI - Künstliche Intelligenz - KI

Das sind die Schlagworte, mit denen viele Unternehmen nun versuchen, komplexe Herausforderungen zu lösen. Splunk ist da im Bereich der Server-Infrastruktur unterwegs und hat bislang den Schwerpunkt auf technische Prozesse gelegt. Cisco, Amazon (AWS), SAP, Microsoft und viele andere gehen das Thema von oben an, sie kümmern sich um die Analyse von Kundenbeziehungen und Geschäftsprozesse. Sie liefern also die Ergebnisse, die das obere Management sehen möchte, während Splunk noch ganz unten auf der technischen Ebene kämpft.

Einer unserer Heibel-Ticker Kunden arbeitet in dieser Branche und warnt uns nun davor, dass Splunk ein besseres Marketing als Produktmanagement besäße. Man verkaufe zwar gut und aggressiv, daher die schöne Umsatzentwicklung. Doch in einigen Regionen gelinge es nicht einmal, die Hälfte der Neukunden zu halten, weil die versprochenen Ergebnisse nicht geliefert würden. Zudem gebe es inzwischen neuere, bessere Ansätze als die inzwischen veraltete Lösung von Splunk.

Wenn das stimmt, müssen wir also beurteilen, ob Splunk durch seine Marktposition bereits groß genug ist, um durch Zukäufe kleinerer Wettbewerber den Anschluss an die aktuellen Entwicklungen zu halten und Kunden somit "irgendwann" zufriedenzustellen, oder aber ob Splunk mit gutem Marketing und kapitalmarktkonformem Management in eine Bewertungsblase gelaufen ist.

Ein wenig erinnert mich der Markt der Künstlichen Intelligenz an die Internetblase 1999. Das Internet war plötzlich überall zu günstigen Preisen verfügbar und es gab unzählige neue, innovative Geschäftsmodelle, mit denen man Geld verdienen wollte. Doch drei Jahre später haben sich lediglich 10% der Internetunternehmen halten können. Künstliche Intelligenz ist in meinen Augen auf dem Stand des Internets von 1999: die Technologie, die Infrastruktur und das Knowhow ist vorhanden, doch wirtschaftlich nutzbar ist das Ganze noch nicht wirklich. Der Nutzen wird eines Tages einmal sehr groß sein, doch wenn wir heute schon die entsprechenden Unternehmen mit dem erhofften Nutzen der Zukunft bepreisen, dann laufen wir Gefahr, dass wir genau wie AOL, Infospace und sogar Yahoo! untergehen. Nicht jedes Unternehmen der Künstlichen Intelligenz wird zu einer Amazon, Google oder Facebook.

Entsprechend der Rule 40 ist Splunk zwar nicht an der Spitze der beliebtesten Zocket-Aktien, aber doch ziemlich weit vorne und die Umsatzentwicklung des Unternehmens zeigt, dass Unternehmen echtes Geld für die Produkte von Splunk ausgeben. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Aktie noch eine Weile auf dieser Begeisterungswelle reiten kann, doch diese Spekulation ohne Stopp Loss einzugehen wäre leichtsinnig.

Schauen wir uns da Ganze also entspannt an, beachten Sie unseren Stopp Loss bei 105 Euro.


Zuora
Adobe-VP kommt zu Zuora

Fr, 27. September um 16:31 Uhr
Robbie Traube kommt von Adobe zu Zuora. Bei Adobe hat er als Vice President für strategische Kundenbeziehungen am Erfolg der Adobe Experience Cloud mitgewirkt. Nun wird er Chef Revenue Officer (Chef für den Umsatz?) bei Zuora. Okay, der Titel klingt auf deutsch ziemlich profan, aber was soll's, solange er das Knowhow von Adobe mitbringt, wie Adobe die vielen Graphiker ins Abo-Modell holte.

Die Suche nach einem neuen Vertriebschef bei Zuora läuft schon seit Mai. Robbie Traube scheint diese Position nicht voll auszufüllen, sonst hätte man sich nicht diesen komischen Titel ausgedacht. Dennoch, die Aktie von Zuora ist aufgrund dieser Meldung erst einmal kräftig angesprungen.


Nvidia
Teilverkauf, Wolken über Chipsektor

Fr, 27. September um 16:29 Uhr
Gestern Abend hat Micron Q-Zahlen veröffentlicht. Micron ist der größte Hersteller von Festplatten und Speicherchips bis hin zu Flash-Memory, wie er in Smartphones, Tablets und Laptops verbaut wird. Die Geschäftsentwicklung von Micron gilt als wichtiger Indikator für den Chipsektor, da alles, was Chips hat, auch Speicher braucht.

Micron berichtet von Umsatzeinbußen durch den Huawei-Bann, mit dem Präsident Trump das chinesische Unternehmen belegt hat. Man habe bei der Regierung Kompensation (Staatshilfen) beantragt, doch sollte die Kompensation nicht gewährt werden, so sei mit einem weiteren Umsatzrückgang zu rechnen.

So konkret hat bislang noch kein Unternehmen die Auswirkungen des Huawei-Banns beschrieben. Entsprechend wird diese Beschreibung heute auf alle anderen Chip-Unternehmen übertragen, wir dürften in diesem Bereich eine "Neubewertung", sprich fallende Kurse sehen.

Ich fürchte, auch Nvidia wird davon betroffen sein. Daher würde ich heute, möglichst vor Eröffnung der US-Börsen um 15:30 Uhr und bitte streng limitiert, die Hälfte unserer Nvidia-Position verkaufen.

Denn auch die Großwetterlage ist in meinen Augen gefährlich: Trump hat eine schnelle Einigung im China-Konflikt in Aussicht gestellt, doch ich glaube nicht daran. Es ist in meinen Augen nur eine Frage der Zeit, bis die nächste "enttäuschende Überraschung" aus den Verhandlungen publik wird. Nvidia ist derzeit die einzige Aktie, die mittelbar am China-Geschäft hängt, wenngleich das Unternehmen selbst behauptet, völlig unbeeinflusst davon zu sein. Anleger sehen das anders und nehmen die Aktie in Sippenhaft.

Daher kann ich mir gut vorstellen, dass wir diese Aktie in den kommenden Wochen nochmals günstiger zurückkaufen können. Die Hälfte würde ich daher heute verkaufen. Als Limit würde ich mit 160 Euro vorstellen.


TUI
Prognosebestätigung stimmt zuversichtlich

Fr, 27. September um 16:03 Uhr
Heute früh hat CEO Friedrich Joussen ein umfangreiches Update zur Geschäftsentwicklung veröffentlicht. Minutiös geht er darin alle Geschäftsbereiche durch und nimmt Stellung zu den Auswirkungen der Pleite von Thomas Cook.

Auch TUI-Kunden seien teilweise über Flüge von Thomas Cook gebucht worden, man werde für diese Kunden Alternativen anbieten. Das wird zwar Geld kosten, aber nicht das Geschäftsmodell von TUI in Frage stellen. Denn der Aktienkurs eines Unternehmens wird durch die Tragfähigkeit des Geschäftsmodells bestimmt, nicht durch einmalige Sondereffekte.

Gleiches gilt auch die die 737 MAX Thematik: Für die Spitzenlast im Wintergeschäft würden erneut zusätzliche Flugkapazitäten organisiert werden müssen, doch der Aufwand werde geringer sein als im Sommer.

Im weiteren Text führt Joussen aus, dass die zunächst schwachen Buchungen vom Anfang des Sommers im weiteren Verlauf kompensiert wurden, da zuletzt sowohl mehr gebucht als auch höhere Preise realisiert wurden. Für die Wintersaison sei das Buchungsniveau auf dem gleichen Level des schwachen Vorjahres.

70 neue Hotels wurden eröffnet, ein Expeditionsschiff konnte in Dienst gestellt werden. Die neue Strategie, sich stärker auf eigene Hotels und Schiffe zu verlassen, mache das Unternehmen widerstandsfähig gegen die Marktentwicklungen. Damit gibt Joussen den Hinweis, das TUI gegen die Einflüsse, die bei Thomas Cook letztlich für die Pleite gesorgt haben, gut gewappnet ist.

Für mich ergibt sich ein Bild von TUI, das sich auf schwere Zeiten vorbereitet hat. Wenn alles schief geht, bleibt das Schiff auf Kurs. Es gibt jedoch vieles, was in den kommenden Monaten und Jahren gut laufen kann und dann zu einem Gewinnsprung führen würde. Sprich: Das Chance/Risiko-Verhältnis weist derzeit bessere Chancen aus.


Südzucker-Anleihe
Short Squeeze

Fr, 27. September um 16:33 Uhr
Der Zuckerpreis ist in den vergangenen zwei Wochen um 12% angesprungen. Vor einer Woche hatte ich Ihnen berichtet, dass die Zuckerproduktion in Brasilien im laufenden Jahr vermutlich um 5% geringer ausfallen wird als im Vorjahr. In Europa wird der Rückgang vermutlich 2% betragen. Für Brasilien wurde diese Erwartung nun von der brasilianischen Zuckerindustrievereinigung Unica bestätigt.

Wenn's eh alle erwartet haben, dann sollte diese Meldung keine besondere Wirkung haben. Doch den Commitments of Trade (CoT) können wir entnehmen, dass große Spekulanten (Large Spec) derzeit so stark short positioniert sind (auf fallende Kurse spekulieren) wie seit 20 Jahren nicht. Diese Leerpositionen im Zucker müssen nun, wo der Zuckerpreis zu steigen beginnt, durch Käufe aufgelöst werden, was den Zuckerpreis weiter antreibt.

Wenn Spekulanten ihre Short-Positionen auflösen müssen, um ihre Verluste in einem Markt steigender Preise zu begrenzen, spricht man von einem Short Squeeze: Shortseller werden ausgequetscht. Der Preis wird höher steigen, als er in einem normalen Marktumfeld steigen würde.

Wird er das? Dann würde der Zuckerpreis in absehbarer Zeit wohl wieder zurückfallen auf das Niveau von vor dem Short Squeeze, oder?

Oder notierte der Zuckerpreis in den vergangenen Monaten nur deswegen so tief, weil Shortseller durch ihre Leerverkäufe den Zuckerpreis in den Keller trieben? Dann würde die jetzige Reaktion lediglich die Rückkehr zum normalen Zuckerpreis.

Wir wissen, dass sich der europäische Zuckermarkt im Jahr 2017 geöffnet hat. Seither verkaufen Brasilianer ihren Zucker auf dem europäischen Markt günstiger, als europäische Zuckerproduzenten ihren Zucker anbieten können. Unsere Südzucker hatte daher im abgelaufenen Geschäftsjahr fast Probleme, den Zins unserer Anleihe zu zahlen.

Egal ob der Zuckerpreis in einigen Wochen oder Monaten wieder rückläufig sein wird oder nicht, für Südzucker ist das eine willkommene Verschnaufpause im ruinösen Wettbewerb. Der derzeit erzielbare hohe Zuckerpreis wird es Südzucker erleichtern, auch im laufenden Geschäftsjahr die für die Zinszahlung notwendige 5%-Hürde zu überspringen.

Also: Eine schlechte Ernte in Brasilien ändert zwar noch nicht nachhaltig das Marktungleichgewicht auf dem Zuckermarkt, aber zumindest für das laufende Jahr bedeutet es eine kleine Entspannung.



06. Übersicht HT-Portfolio

Spekulation (≈10%) =6,2%WKN26.9.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 5x2%!
TUITUAG0010,63 €11%18%2,3%A
SplunkA1JV4H108,90 €-2%9%2,0%A
TwilioA2ALP499,22 €-5%-3%1,9%A







Wachstum (≈30%) =18,9%WKN26.9.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 4x7,5%!
BB BiotechA0NFN357,45 €-1%0%6,9%B
Nvidia918422161,00 €1%16%3,6%A
ZuoraA2JHJJ14,41 €0%-14%8,4%A







Dividende (≈25%) = 21,3%WKN26.9.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 3x8%!
Innotec54051010,40 €0%4%5,8%C
FreenetA0Z2ZZ18,77 €4%10%8,0%A
Deutsche Post55520030,19 €0%18%3,5%B
Deutsche Telekom55575015,36 €0%5%4,0%A







Absicherung (≈20%) =17,9%WKN26.9.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 3x7%!
Goldbarren 100 gr100 gr.4.377,00 €2%23%8,1%A
Südzucker-AnleiheA0E6FU74,50%1%-2%6,3%A
Nokia-AnleiheA0T9L2117,08%1%16%3,5%B





Cashquote
Σ-Portfolio Ergebnis seit 2018

1%3%35,7%
Ergebnis seit 2019


19,9%


Heibel-Ticker
GewichtungAnzahl Positionenangestrebte Positionsgröße
PortfolioZielSollIstSollIst
SpekulationEreignis10%6,2%522%
WachstumEnkelkinder30%18,9%437,5%
DividendeUrlaub25%21,3%348%
AbsicherungZins & Gold20%17,9%336,7%
Summe
85%64,3%1512


Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:


ATop-Aktie mit günstigem Kurs, 
BKursrücksetzer zum Kaufen nutzen 
CKurssprünge zum Verkaufen nutzen, 
Dbei Gelegenheit Verkaufen, 
ESofort Verkaufen 


Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- & Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel

https://www.heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de



07. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



08. An-/Ab-/Ummeldung

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