Heibel-Ticker 09/14 - Frohe Ostern

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H E I B E L - T I C K E R S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

4. Jahrgang - Ausgabe 14 (09.04.2009)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)

I N H A L T

01. INFO-KICKER: FROHE OSTERN!
02. SO TICKT DIE BÖRSE: GRUPPENROTATION UND TORSCHLUSSPANIK
03. AUSBLICK: TRADINGIDEE: SAMMELSURIUM VON VERSICHERUNGEN
04. WUNSCHANALYSE APPLE: INNOVATION MIT BLICK FÜR'S WESENTLICHE
05. MONATLICHE CHARTTECHNIK DER WICHTIGSTEN INDIZES
06. BEOBACHTETE WERTE
07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
08. AN-/ABMELDUNG

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01. INFO-KICKER: FROHE OSTERN!
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Liebe Börsenfreunde,

zunächst einmal wünsche ich Ihnen für morgen ein paar schöne
Ostertage. Ich bin leider nicht mehr vor dem Karfreitag mit der
Ausgabe fertig geworden, so dass ich erst am heutigen Samstag
zum Versand komme. Es klappt noch nicht ganz mit der
Zeiteinteilung in unserer nunmehr gewachsenen dreiköpfigen
Familie. Ab der kommenden Woche bin ich jedoch wieder voll für
Sie da.

Dafür habe ich in der heutigen Ausgabe einige interessante
Themen für Sie aufbereitet. Im Kapitel 02 zeige ich auf, was
für den plötzlichen Kursanstieg am Gründonnerstag
verantwortlich war und warum Analysten und Anleger derzeit
genau gegensätzliche Meinungen vertreten.

Im Kapitel 03 habe ich eine Empfehlung für Sie, mit der Sie an
der Rettung der Versicherungsbranche partizipieren können. In
den USA wurden Versicherungen nun zum TARP-Programm zugelassen,
was in meinen Augen mit einer Rettung der Versicherungen
gleichzusetzen ist – der abgeschlossenen
Versicherungsleistungen wohlgemerkt, nicht jedoch der Aktien
von Versicherungsunternehmen. Dennoch wird diese Neuerung nun
den guten Versicherungen den Weg eröffnen, die schlechten zu
übernehmen.

Als Kapitel 04 habe ich Ihnen meine Wünschanalyse von Apple
aufbereitet. In der Wunschanalyse wählen die Nutzer der
Plattform Sharewise.com eine von fünf vorgeschlagenen Aktien
aus, die ich dann analysiere. Apple ist nach wie vor ein super
Unternehmen, doch ich würde warten, bis Steve Jobs zurück
kehrt, bevor ich dort wieder investiere.

Im Kapitel 05 habe ich eine technische Analyse der wichtigsten
Indizes angestellt, wie Sie es Monat für Monat von mir kennen.
Allerdings habe ich diesmal einen Widerspruch entdeckt: Während
der Dow Jones und der DAX noch in einer Bärenmarktrallye sein
„könnten", was ich nicht glaube, hat der Nikkei bereits aus
charttechnischer Sicht ganz klar den nächsten Bullenmarkt
gestartet.

Für morgen wünsche ich Frohe Ostern und viele bunte Eier im
Garten,

Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief/at/heibel-ticker/./de.

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02. SO TICKT DIE BÖRSE: GRUPPENROTATION UND TORSCHLUSSPANIK
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Am Gründonnerstag verabschiedete sich der Dow Jones mit einem
Plus von 3,14% in die Osterferien. War es das? War das schon
die Konsolidierung und geht es nun in die nächste Phase der
Erholungsrallye?

Ist Ihnen schon aufgefallen, wie Analysten und Anleger derzeit
unterschiedlich agieren: Analysten stufen noch immer
reihenweise Unternehmen herunter, die mit konjunkturellen
Problemen zu kämpfen haben: Autoaktien, Banken und
Versicherungen, Stahl- und Rohstoffkonzerne,
Infrastrukturunternehmen und Technologieaktien. Gleichzeitig
sind genau das die Aktien, die in den vergangenen Wochen am
meisten zulegen konnten. Und, auch nach teilweise 100%
Kursgewinn, wie bei der von mir am 26.2. empfohlenen
Centrotherm Aktie, ist von Ermüdung der Rallye keine Spur.

Der Hintergrund ist ganz einfach: Immer mehr Anlegern wird
bewusst, dass die befürchtete Weltwirtschaftskrise nicht kommen
wird. Wir hatten eine Rezession, diese weitete sich tatsächlich
aktuell zu einer Depression aus, doch inzwischen sind die
Rahmenbedingungen gesteckt, um eine Erholung für das zweite
Halbjahr zu gewährleisten.

Und wenn die Krise endet, dann werden die krisenanfälligen
Aktien am stärksten profitieren. Genau diejenigen Unternehmen,
die vor wenigen Wochen noch gegen eine drohende Insolvenz
kämpfen mussten, werden dann Kursgewinne erzielen, die wir in
unserem Leben wohl nicht mehr so häufig zu sehen bekommen
werden.

Anleger, die in den vergangenen zwei Jahren sukzessive auf
krisenresistente Aktien umgesattelt haben, verkaufen nun ihre
Pharma- und Einzelhandelsaktien und kaufen die oben genannten
Aktien trotz der Verkaufsempfehlungen der Analysten. Und so,
wie ein Short-Squeeze die falsch positionierten Bären zu
Deckungskäufen zwingt, so zwingt die Rallye die falsch
positionierten langfristig orientierten Anleger zum schnellen
umswitchen der Positionen. Das haben wir am Gründonnerstag
beispielsweise gesehen, als die Börse ohne besonderen Anlass
plötzlich heftig nach oben stieg.

Hier die Wochenperformance der wichtigsten Indikatoren, wobei
die Aktienbörsen im Wochenvergleich nur durch die Rallye am
Gründonnerstag ins Plus gedreht sind:

INDIZES 9.4.09

Dow Jones 8.083 0,8%
DAX 4.491 2,4%
Nikkei 8.964 2,5%
Euro/US-Dollar 1,314 -2,5%
Euro/Yen 131,98 -2,4%
10-Jahre-US-Anleihe 2,93% 0,0
Umlaufrendite Dt 3,11% 0,1
Feinunze Gold USD $883,20 -1,0%
Fass Crude Öl USD $52,24 -0,5%
Baltic Dry Shipping I 1.478 -1,9%


Ich habe mir inzwischen ein paar Gedanken zum Baltic Dry Index
gemacht, der in den vergangenen Wochen kräftig eingebrochen
ist. Ist dies der Vorbote des Endes der Rallye oder handelt es
sich nur um die Konsolidierung des vorherigen Anstiegs um 200%?
Nun, ich bin zum Schluss gekommen, dass es sich nur um eine
Konsolidierung handelt. Denn, wenn dieser Transportindex die
Logistik-Industrie beschreibt, dann müssten UPS, TNT, Fed-Ex,
die Deutsche Post und viele andere Logistikunternehmen
ebenfalls kräftig Federn lassen. Doch das ist nicht der Fall,
die Logistik-Aktien haben in den vergangenen Wochen kräftig
zugelegt.

Es wird also mehr verschickt als zuvor und die Logistik-Aktien
zeigen dies.

Die Stimmung unter den Analysten hat sich insgesamt kräftig
aufgehellt, wobei überwiegend konjunkturresistente Werte
empfohlen werden, während die konjunktursensiblen Aktien zum
Verkauf empfohlen werden.

Aber es verwundert kaum, dass nach den Kursgewinnen der
vergangenen Wochen die Stimmung insgesamt deutlich positiver
geworden ist. Eine ganze Reihe von Bären sind inzwischen in das
Lager der Bullen übergesiedelt.


SENTIMENTDATEN

ANALYSTEN:
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):


Kaufen / Verkaufen
13.-20. Mär (171): 55% / 45%
21.-27. Mär (149): 49,5% / 50,5%
03.-10. Apr (202): 62% / 38%

ANALYSTEN KAUF
Deutsche Post, Novo-Nordisk, TNT

ANALYSTEN VERKAUF
Strabag, Schneider Electric, Leoni


PRIVATANLEGER:
Aktuell 54% Bullen (+9%!, 68 Stimmen)
Durchschnittlich erwarteter DAX-Endstand für heute: 4.367

PRIVATANLEGER KAUF
HypoRealEstate, Swiss Re, Eneri

PRIVATANLEGER VERKAUF
General Motors, Solon, Commerzbank

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt: http://www.sharewise.com?heibel


GENERAL MOTORS

Das Unternehmen ist angezählt: Rick Wagoner musste gehen und
der Nachfolger arbeitet nun, Gerüchten zufolge, an einem Plan,
um eine staatlich abgesicherte Insolvenz schnell über die Bühne
zu bringen. Es sollen, wiederum Gerüchten zufolge, einige
Marken eingestanzt werden, während andere Marken ohne die Last
der schlechten Marken dann gut überleben könnten.

Wenngleich GM anschließend nicht mehr so mächtig wäre wie
zuvor, und wenngleich viele Arbeitsplätze, bei GM sowie bei
Zulieferern, verloren gingen, so würde doch ein Kern
anschließend überlebensfähig bleiben und das ist das kleinere
Übel. So etwas wie den Kohlepfennig gibt es in den USA nicht,
und GM würde sich zu einem solchen idealistisch protegierten
Zuschussunternehmen entwickeln, wenn nicht tabula rasa gemacht
würde.


VERSICHERUNGEN: PROBLEME WERDEN GRÖßER, LÖSUNG IN SICHT

Sie erinnern sich vielleicht an meine Korrespondenz mit dem
Versicherungshändler, der die maroden Anlagegeschäfte der
Versicherungen ankreidete. Er schickte mir diese Woche noch
einen Link zu einem Artikel, aus dem hervor geht, dass der
Zweitmarkt für Lebensversicherungen quasi nicht mehr existent
ist. Wer also seine Lebensversicherung vorzeitig veräußern
möchte, der findet derzeit keinen Käufer dafür.

Das liegt daran, dass bislang solche Versicherungen von
Händlern aufgekauft wurden, die diese dann wiederum bündelten
und weiterverkauften. Nach den Erfahrungen der vergangenen zwei
Jahre wird es Sie nicht wundern, dass dies heute kaum noch
möglich ist, egal wie gut die zugrunde liegenden
Lebensversicherungen sind.

Doch aus den USA höre ich weit optimistischere Meldungen: Dort
wurde es in der abgelaufenen Woche Versicherungen gestattet,
auf das TARP-Programm zuzugreifen. Moralisten heben den
Zeigefinger und sprechen wieder einmal von Moral Hazard, von
der Gefahr, die skrupellosen Versicherungen für ihre
kriminellen Machenschaften zu belohnen. Doch die Alternative
ist auch nicht viel schöner: Wenn die Versicherungen nicht mehr
für ihre Versicherungsleistungen gerade stehen können, dann
werden ganze Industriezweige mit in den Abgrund gerissen.

Durch das TARP-Programm können sich die Versicherungen nun
refinanzieren, ihre Versäumnisse in der periodengerechten
Anlagepolitik ausgleichen, während der Staat im Gegenzug dazu
Anteile an den Versicherungen übernimmt. Die
Versicherungswirtschaft wird weiter funktionieren, die
Aktionäre und Eigentümer der Versicherungen hingegen werden für
die Verluste heran gezogen. Es ist also ein Mittelweg.

Ich finde das gut, kann also die Sorgen, mit denen ich die
Versicherungsbranche beobachtet habe, ein wenig zurück fahren.

Im nächsten Kapitel zeige ich Ihnen, wie Sie Goldman Sachs für
80 USD kaufen können, obwohl der Kurs heute schon bei 125 USD
steht. Kleiner Tipp: Es handelt sich um ein Unternehmen, das
sich in der Versicherungsbranche gut auskennt.

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03. AUSBLICK: TRADINGIDEE: SAMMELSURIUM VON VERSICHERUNGEN
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Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.

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In den vergangenen Monaten habe ich das Angebot insbesondere
für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS deutlich
verbessert. Im Kundenbereich im Internet gibt es nun

- täglich aktuelle Einschätzungen zu den Meldungen, die
unsere offenen Positionen betreffen

- einen Chart für jede offene Position, um die Kurssituation
schneller zu erfassen

- die Möglichkeit, sämtliche Kommentare und Analysen zu den
einzelnen Empfehlungen sowie zu den Indizes, Währungen und
Rohstoffen Gold & Öl als PDF Datei herunterzuladen

- die Möglichkeit, nur die 10 neuesten Kommentare zu den offenen
Positionen anzeigen lassen.

- Sie können sich aus den empfohlenen Werten Ihr eigenes
Musterportfolio zusammenstellen, um gezielter und schneller
die für Sie relevanten Neuigkeiten zu sehen.

Weiterhin erhalten meine Kunden eine übersichtliche Tabelle
über alle offenen Positionen mit der jeweiligen
Wochenperformance sowie Performance seit Empfehlung und
mit einer Übersicht über die anstehenden Aktivitäten wie
Stopp Loss nachziehen oder verkaufen bzw. kaufen.

Der Heibel-Ticker wird bis auf weiteres als "nur-Text" E-Mail
verschickt werden. Graphische Bedürfnisse werden im
Kundenbereich des Internets und mit den PDF-Dateien befriedigt.
Doch inhaltliche Bedürfnisse deckt der Heibel-Ticker nun
besser ab denn je.

Den Reaktionen meiner Kunden entnehme ich, daß ich mit
diesen Änderungen einen echten Mehrwert geschaffen habe.
Schauen Sie sich das neue Angebot einmal mit einem
Schnupperangebot (6 Wochen zu 16 Euro) an. Es würde mich
freuen, wenn ich Sie als neuen Abonnenten gewinnen kann.


Für eine Jahresgebühr von 120 Euro erhalten Sie ein
Jahresabonnement sowie sämtliche Sonderanalysen, die in
unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden.

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Heibel-Ticker PLUS auch zunächst für ein halbes- oder viertel
Jahr bestellen. Oder bestellen Sie einfach das Schnupperabo.

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Bei Fragen senden Sie direkt eine eMail an den Autor unter

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04. Wunschanalyse Apple: Innovation mit Blick für's Wesentliche
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Apple hat führende Marktpositionen bei Computern, MP3-Playern
und im Handymarkt. Die Gewinnmargen machen die Konkurrenz
neidisch, doch der Gründer Steve Jobs ist krank. Ich gehe der
Frage nach, wie weit Apple auch ohne Steve Jobs innovativ
bleiben kann.

MACINTOSH COMPUTER: TOP QUALITÄT ZU FAIREM PREIS

Ihr Autor schreibt diese Analyse auf einem MacBook. Nach meinem
Studium, das ich 1990 bis 1995 mit Apple-Rechnern bestritten
habe, musste ich berufsbedingt in die Windows-Welt abtauchen.
Erst dieses Jahr habe ich mich wieder für einen Apple
entschieden und bin bereits begeistert.

Apple hat die größten PC-Hersteller abgehängt, nach IBM und
Dell ist nun Hewlett Packard (inklusiv übernommenem Compaq-
Bereich) der Hauptkonkurrent in Sachen Laptops und Computer.

Ein Mac ist nicht günstiger oder leistungsfähiger als ein
vergleichbarer HP-Rechner, im Gegenteil, er ist sogar weniger
flexibel. Es gibt weniger Soft- und Hardware als in der
Windows-Welt. Aber wenn Sie wie Ihr Autor jeden Tag 10 Stunden
am Rechner sitzen, seit 25 Jahren die Flexibilität der
DOS/Windows-Welt genutzt haben und zusammenzählen, wie viel
Zeit Sie in die Nutzung der „ach so tollen Möglichkeiten der
Windows-Welt" gesteckt haben, dann sind Sie vielleicht auch
irgendwann einmal bereit, etwas weniger Flexibilität in Kauf zu
nehmen, gleichzeitig auf die Billigprodukte zu verzichten (die
eh fehleranfälliger sind) und nutzen eben dann das
eingeschränkte, aber perfekt aufeinander abgestimmte Angebot
von Soft- und Hardware aus dem Hause Apple.

Apple hat in der Computerwelt einen festen Platz. Dieser Platz
ist purer Luxus, denn dank großer Stückzahlen kann Apple
hochwertige Komponenten zu einem fairen Preis bieten und dabei
bessere Gewinnmargen realisieren als die Konkurrenz.

IPOD: MODEACCESSOIR

Während Sie MP3-Player anderer Hersteller inzwischen
nachgeschmissen bekommen, hat Apple das Kunststück vollbracht,
an diesen Dingern auch noch ordentlich zu verdienen. Hier gilt:
Der hohe Preis ist wie bei einem Modeartikel in erster Linie
für das Image, das man kauft. Als größter Hersteller von MP3-
Playern kann auch hier Apple die neuesten Technologien
anbieten.

Doch die Situation ist fast schon irrwitzig: Achten Sie einmal
bei den Schulkindern darauf, wie die mit den MP3-Playern
umgehen: Wer „nur" einen MP3-Player hat, und keinen iPod, der
gilt als arm oder scheint wohl auf gute Musik nicht viel Wert
zu legen. Wer etwas auf sich hält, der hat einen iPod.

Okay, Ihr Autor hat drei – aber das waren Werbegeschenke.
Technologisch halte ich die iPods nicht für besser als andere
MP3-Player. Auch der vermeintliche Vorteil der einfachen
Einkaufgelegenheit von Musik über iTunes, der Apple-Plattform
für den Vertrieb von Musik, ist in meinen Augen kein hartes
Argument, sondern lediglich Marketinggewäsch. Doch
erfolgreiches Marketinggewäsch. Denn obwohl das Einkaufen von
MP3-Musik auch über diverse andere Musikplattformen problemlos
funktioniert, wollen immer mehr Teenies gerade über iTunes
Musik kaufen.

Der Erfinder des Walkman, der noch mit den tragbaren CD-Playern
seine führende Rolle behaupten konnte, ist in Sachen MP3 nun
abgeschlagen: Sony. Die Japaner taumeln von einer Krise in die
nächste, inzwischen führt sogar ein Amerikaner das japanische
Unternehmen, viel schlimmer kann es wohl kaum noch werden. Es
ist erstaunlich, wie Apple diese Domäne Sonys übernehmen
konnte.

Für Apple als Bonus gilt der Effekt, dass viele zufriedene
iPod-Käufer auch über den Kauf eines Apple Computers
nachdenken. Zum einen steht Apple für gute Qualität, zum
anderen funktioniert die Verbindung zwischen iPod und Mac
perfekt.

Apple hat in der MP3-Welt einen festen Platz. Auch bei den
iPods kann eine höhere Gewinnmarge durchgesetzt werden, als bei
der Konkurrenz, weil das Image stimmt.

IPHONE: DAS, WAS EIN TELEFON KÖNNEN SOLLTE

Das iPhone war das, worauf die Apple-Fangemeinde gewartet und
gehofft hatte. Perfekte Verbindung zum Computer, Adressbuch,
Kalender etc. sind leicht synchronisierbar. Aber viel besser
noch: Das Surfen im Internet wird erstmals sinnvoll nutzbar.
Dank Multi-Touch und großem Display ist es beim iPhone erstmals
gelungen, das mobile Internet ohne Abstriche nutzbar zu machen.

Natürlich kann auch ein Blackberry von Research in Motion fast
alles, was ein iPhone kann und noch einiges mehr. Aber wie
bereits eingangs beschrieben: Die Kompatibilität zum Computer
muss immer erst konfiguriert werden, die Vielzahl der
Softwarelösungen lässt die Synchronisation immer komplizierter
werden. Wer den Anspruch auf grenzenlose Flexibilität über Bord
wirft und dafür eingeschränkte und funktionierende Funktionen
nutzt, der ist beim iPhone richtig.

Der Wettbewerb ist jedoch schärfer als bei PCs und MP3-Playern,
denn Apple schafft es im Handymarkt noch nicht, die hohen
Gewinnmargen für die eigenen Geräte durchzusetzen. Heftige
Preissenkungen nach der Produkteinführung vor fast drei Jahren
waren notwendig, um die angestrebten Marktanteile zu erobern.

Ich vermute, dass Apple sich beim iPhone von seinem
Geschäftsmodell verabschiedet hat und vielmehr erst einmal
Marktanteile sichern möchte, um dann später durch
Softwareangebote zu verdienen. Motorola hat aufgegeben, Nokia
und Samsung hingegen haben inzwischen technologisch ähnliche
Produkte auf dem Markt. Hier ist der Kampf noch nicht
entschieden, ob das iPhone eine ähnliche Vormachtstellung
erringen kann, wie der iPod im Bereich der MP3-Player.

STEVE JOBS: BLICK FÜR DAS WESENTLICHE

Kaum ein anderes Unternehmen wird so stark mit einer Person in
Verbindung gebracht wie Apple mit dem Gründer Steve Jobs. Es
sind nicht die „Innovationen", die Apple nach vorne gebracht
haben, sondern es ist der Blick für das Wesentliche, mit dem
Steve Jobs immer wieder mit revolutionär einfachen Ideen
aufwartet. Über Apple wird auch gesagt, dass das Unternehmen
besonders gut im „Weglassen" ist. So sind die Macs
übersichtlich und nicht mit tausend Schnittstellen
ausgestattet. So sind die iPods ebenfalls ohne irgendwelchen
Schnickschnack. Und das iPhone ist wohl der Gipfel im
Weglassen: Die Tasten gibt es beim iPhone nur noch auf dem
Touch-Screen.

2004 hatte Steve Jobs erfolgreich seinen
Bauchspeicheldrüsenkrebs bekämpft. Apple war unter Beschuss
geraten, weil das Unternehmen lange Zeit verheimlicht hat, das
Jobs an Krebs litt. Erst mit der Meldung über die erfolgreiche
Behandlung wurde diese Information bekannt gemacht.

Seither sind Analysten skeptisch und betrachten jedes Photo von
Steve Jobs kritisch. Im vergangenen Jahr trat Jobs sichtlich
dünn vor die Kameras und so wurde spekuliert, dass der Krebs
erneut ausgebrochen sein könnte. Der Kurs der Apple-Aktie
vollführte Achterbahnfahrten, je nach Informationslage. Zu
Beginn dieses Jahres wurde nun bekannt gegeben, dass Jobs an
einer Krankheit leide, die zu Gewichtsverlust führe und dass
dies aber nichts mit dem Krebs zu tun habe. Er hat nun eine
Auszeit von einem halben Jahr genommen.

Wenn Sie mich fragen: Das klingt nicht sehr überzeugend. Ich
stelle mir vermehrt die Frage, was aus einem Unternehmen Apple
ohne die Führungsperson Steve Jobs wohl wird. Immer wieder wird
auf die Zeit in den 90er Jahren verwiesen, als Jobs aus dem
Unternehmen getrieben wurde und anschließend das Unternehmen
den Bach runter ging. Erst durch seine Rückkehr fand Apple neue
Märkte wie die iPods und startete ein fulminantes Wachstum.

Wenn Jobs nun dem Unternehmen nicht mehr zur Verfügung stehen
sollte, dann ist die Situation mit der damaligen dennoch nicht
vergleichbar. Damals war Jobs fortgejagt worden, weil es
unterschiedliche Auffassungen über die künftige
Unternehmensstrategie gab. Heute steht das Unternehmen hinter
Steve Jobs Ideen wie eine Eins.

Darüber hinaus ist der Kurs von Apple aufgrund der
Krankheitsgerüchte um Steve Jobs um 50% gefallen. Ich denke,
kurzfristig ist das ausreichend, um ein vernünftiges
Bewertungsniveau für Apple „ohne Jobs" zu finden.

Doch es ist nicht zu leugnen, dass die strategischen Qualitäten
von Steve Jobs sicherlich eine Lücke hinterlassen werden, die
nicht leicht zu schließen ist. Nach Knallern wie dem iPod und
dem iPhone wird es schwer für Apple, weitere neue Märkte mit
ähnlich perfektem Auftritt zu erschließen.

BEWERTUNGSNIVEAU

33 Mrd. US$ Umsatz werden mit einer Marktkapitalisierung von
103 Mrd. US$ bewertet. Das entspricht einem Kurs/Umsatz-
Verhältnis (KUV) von 3. Allerdings können wir 25 Mrd. US$
Barmittel von der Marktkapitalisierung abziehen, so dass wir
eine Umsatzbewertung von nur noch 78 Mrd. US$ erhalten, was
einem KUV von 2,4 entspricht. Ein KUV über 1 muss schon mit
besonders guten Gewinnmargen gerechtfertigt werden. Die
Gewinnmarge von Apple beträgt 19%, das ist besonders gut.

Das KGV steht bei 21. Ich kann mich kaum erinnern, in den
vergangenen fünf Jahren die Apple-Aktie einmal mit einem solch
günstigen KGV bewertet gesehen zu haben. Bei einem erwarteten
Gewinnwachstum von 17% p.a. für die nächsten fünf Jahre wäre
für einen Marktführer auch ein KGV in Höhe des zweifachen
Wachstums vertretbar, also von 34. Der Kurs könnte aus dieser
Perspektive also gut noch um 50% zulegen.

Meine bisherige Betrachtung hat insbesondere die Hardware von
Apple ins Auge gefasst. Doch Apple drängt immer stärker in das
Geschäft durch Musik- und Video-Downloads Geld zu verdienen.
Hier sind die Gewinnmargen ungleich höher als beim
Hardwaregeschäft. Derzeit werden insbesondere Musik und Videos
für die iPods heruntergeladen.

Künftig jedoch wird es auch immer mehr kostenpflichtige
Angebote für iPhone Nutzer geben. Natürlich ist das iPhone
gleichzeitig auch ein iPod, kann also Musik und Videos
abspielen. Und durch die Anbindung ans Internet, sogar über
UMTS, können Musik und Filme direkt von unterwegs geladen
werden.

Ich denke, Apple ist in einer beneidenswerten Position: Über
die führenden Positionen bei der Hardware kann nun auch das
Online-Angebot ausgebaut werden. Die Einnahmen aus diesem
Bereich entwickeln sich gerade erst, hier erwarte ich die
größten Wachstumssprünge in der Zukunft.


FAZIT

Der Aktienkurs von Apple ist gut durch die Krise gekommen, aus
meiner Sicht hat die Aktie für die nächsten 12-18 Monate ein
Kurspotential von 50-70%. Vor dem Hintergrund des gerade
überstandenen Börsencrashs ist das nicht besonders viel, aber
immerhin.

Darüber hinaus würde ich meine Strategie von der Rückkehr von
Steve Jobs abhängig machen. Ich halte das Unternehmen für in
der Lage, die eingeschlagenen Wege weiter zu beschreiten und
auf Sicht vieler Jahre gut Geld zu verdienen. Der Aktienkurs
würde sich dann im Rahmen des allgemeinen Marktes
kontinuierlich nach oben entwickeln. Ob die Apple-Mannschaft
ohne Jobs ähnlich bahnbrechende Produkte aushecken kann, würde
ich jedoch erst einmal abwarten.

Kommt Steve Jobs jedoch in diesem Sommer geheilt zurück ins
Unternehmen - und ich wünsche ihm das! - dann dürfen Sie ein
Kursfeuerwerk erwarten.

Da die Aktie in den vergangenen 4 Wochen von 65 Euro auf 88
Euro gelaufen ist, würde ich für einen Einstieg auf eine
Konsolidierung warten. Diese sollte den Kurs nochmals unter 80
Euro drücken. Dort würde ich kaufen. Die 100 Euro halte ich bis
zum Sommer für möglich, dort würde ich dann Teilgewinne
mitnehmen und auf Neuigkeiten zu Steve Jobs Gesundheitszustand
warten.

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05. MONATLICHE CHARTTECHNIK DER WICHTIGSTEN INDIZES
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Auch die Kapitel 05. und 06. bleiben den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.

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In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die
Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem
täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des

Heibel-Tickers Stephan Heibel.

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge
verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem
Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine
Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten,
dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

Für eine Jahresgebühr von 120 Euro erhalten Sie ein
Jahresabonnement sowie sämtliche Sonderanalysen, die in
unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden.

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06. BEOBACHTETE WERTE
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Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner
Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie
aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten
Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im
Kundenbereich der Webseiten verfasst. Selten sind diese
Anmerkungen nur tagesaktuell, es reicht in der Regel, wenn Sie
einmal die Woche dort hinein schauen.

Auf der Einstiegsseite heibel-ticker.de sehen Sie im Ticker am
oberen Bildrand auf den ersten Blick, zu welchen Titel aktuelle
Anmerkungen erstellt wurden.

Hier nun die Übersicht über die offenen Positionen. Wie
angekündigt habe ich jeweils die langfristigen von den
spekulativen Positionen getrennt. Bei den langfristigen
Positionen werde ich in den kommenden Wochen jeweils eine
Risikostreuung berücksichtigen.

Weiter habe ich in Empfehlungen unterschieden zwischen denen,
die vorwiegend über die deutschen Börsen zu haben sind, und
jenen, die Sie in Ihr US-Depot kaufen sollten.

Insgesamt gibt es nun also vier Kategorien: Deutsches Depot
lang- und kurzfristig sowie US-Depot lang- und kurzfristig.

Unter „Änd" steht die Gesamtveränderung seit Empfehlung. Unter
„Woche" steht die Änderung zur Vorwoche. Unter „Empf." steht
die Empfehlung, ob diese Position zu
H - Halten,
K - Kaufen,
NK – Nachkaufen,
V – Verkaufen,
TV - Teilverkaufen ist oder mit einem
SL - Stopp Loss
KL - Kauflimit oder
VL - Verkaufslimit versehen werden sollte.


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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
http://heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de

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07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung
der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung
wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln.
Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über
die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer
Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen
Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.


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08. AN-/ABMELDUNG
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Sie bitte zunächst die alte Adresse und melden sich anschließend
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Gerne können Sie den Heibel-Ticker Ihren Freunden empfehlen.
Sie können den Heibel-Ticker STANDARD beliebig weiterleiten.
Wenn Sie Inhalte davon auf anderen Internetseiten verwenden
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Heibel-Ticker Ende
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