H E I B E L - T I C K E R P L U S
B Ö R S E N B R I E F
- Einfach einen Tick besser -
DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436
18. Jahrgang - Ausgabe 41 (13.10.2023)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp231015.pdf
Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:
1. | Info-Kicker: Zinsmärkte lieferten vorübergehend positive Signale |
2. | So tickt die Börse: Pulverfass Israel, Birkenstock IPO |
- IPO: Von Birkenstock abgezockt | |
- Wochenperformance der wichtigsten Indizes | |
3. | Sentiment: Spannungen in Israel lassen Anleger kalt |
- Interpretation | |
4. | Ausblick: Suche nach dem Zinsgipfel |
5. | Update beobachteter Werte: Deutsche Lufthansa AG MTN v. 2019(2024) Euro-Anleihe, Palo Alto Networks |
- Deutsche Lufthansa AG MTN v. 2019(2024) Euro-Anleihe: Neue Anleihe mit 4,38% Rendite | |
- Palo Alto Networks: Ein paar Beispiele für den Bedarf von Sicherheits-IT | |
6. | Übersicht HT-Portfolio |
7. | Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise |
8. | An-/Ab-/Ummeldung |
1. Info-Kicker: Zinsmärkte lieferten vorübergehend positive Signale
Liebe Börsenfreunde,
Die Ereignisse in Israel haben die Nachrichten dieser Woche dominiert. Dennoch konnte der Börsengang des einstigen deutschen Familienunternehmens Birkenstock viele Schlagzeilen erzeugen - leider ebenfalls im negativen Sinne. In Kapitel 2 erläutere ich die Details dieser beiden Ereignisse und deren Auswirkung auf die Finanzmärkte.
Trotzdem hat sich die Stimmung deutlich aufgehellt. In Kapitel 3 entnehmen wir der Sentimentanalyse, dass die Angst und Panik der Vorwochen nun endlich abgeflaut ist. Verantwortlich dafür sind vor allem die Ereignisse an den Anleihemärkten.
Was genau an den Anleihemärkten passierte und wie die Anleihemärkte die Entwicklung der kommenden Monate bestimmen werden, erläutere ich in Kapitel 4. Dort lesen Sie auch, wie wir uns auf diese Situation vorbereitet haben.
Wie immer gibt es eine Reihe von wichtigen Updates zu unseren Portfoliopositionen in Kapitel 5. Heute haben wir eine neue Unternehmensanleihe ins Portfolio geholt, die uns in den kommenden 11 Monaten eine Rendite von 4,3% verspricht. Endlich sind Zinspapiere wieder eine sinnvolle Ergänzung.
Eine Übersicht über unser Heibel-Ticker Portfolio befindet sich wie immer in Kapitel 6.
Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,
take share, Ihr Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
2. So tickt die Börse: Pulverfass Israel, Birkenstock IPO
Am vergangenen Wochenende hat die Hamas Israel überfallen, viele Menschen getötet und Meldungen zufolge über 150 Geiseln genommen. Seither befindet sich Israel im Kriegszustand und attackiert den Gazastreifen, wo sich die Hamas aufhält. Ich habe Anfang der Woche zwei Updates zu der Situation verfasst und an alle Heibel-Ticker Plus-Abonnenten geschickt.
Israel ist ein von der UN gegründeter religiöser Staat inmitten der arabischen, muslimisch dominierten Welt. Viele arabische Länder und noch mehr Gruppierungen in der arabischen Welt betrachten Israel als Fremdkörper, bei einigen geht der Hass so weit, dass sie sogar die barbarische Aktion der Hamas unterstützen.
Israel hat angekündigt, die Hamas auszulöschen. Das Vokabular ist befremdlich und wird von den Hamas ebenso verwendet, die wiederum Israel auslöschen wollen. Ohne die Unterstützung der USA und weiterer Länder der westlichen Welt hätte Israel keine Chance. Doch dank der Unterstützung würde ich es derzeit als wahrscheinlich betrachten, dass Israel die Hamas zumindest zerschlagen wird.
Mehrere Schritte sind für die kommenden Tage wichtig: Bevor die Geiseln nicht befreit sind, wird Israel mMn auf keinen Fall aufhören, den Gazastreifen zu bombardieren. Ich vermute auch, dass mit Bodentruppen der Großteil der Hamas-Organisation zerschlagen wird, was jedoch nicht binnen weniger Tage erreicht werden kann.
Die Situation ist explosiv, nicht umsonst spricht man von einem Pulverfass. Bleibt der Krieg auf den Gazastreifen begrenzt oder weitet er sich aus? Es gibt schon eine Reihe von weiteren Kämpfen in anderen Landesteilen, wo andere Gruppierungen, Sympathisanten der Hamas, nun ebenfalls zuschlagen. Zudem hat Israel bereits vereinzelt und gezielt Bomben in Nachbarländer geschickt, als Warnung.
So ziemlich jeder Finanzmarktkommentator in den USA spricht in diesen Tagen von turbulenten Tagen, wie er es noch nie erlebt habe. Vor diesem Hintergrund ist es schon komisch, dass der DAX diese Woche fast unverändert aus dem Rennen geht, der S&P 500 notiert aktuell bei +1%. Ich finde es bemerkenswert, dass wir keinen Crash erlebt haben.
IPO: Von Birkenstock abgezockt
Am Mittwoch ging die deutsche Ökomarke Birkenstock an die US-Börse. 32 Mio. Aktien wurden zu 46 USD platziert, 1,5 Mrd. USD wurden durch den IPO eingenommen. Die Marktkapitalisierung von Birkenstock beträgt somit 8,5 Mrd. USD.
Der Finanzinvestor Catteron hatte Birkenstock vor zwei Jahren für 4 Mrd. USD von der Gründerfamilie gekauft. Auch nach dem IPO hält Catteron noch die Mehrheit an Birkenstock: Nur 17% der Aktien wurden in den freien Handel gegeben. Es handelt sich um einen Scheibchen IPO: Nur wenige Aktien werden an die Börse gegeben, anschließend werden weitere Aktien im freien Handel immer wieder in den Markt gegeben. Sprich: Auf Sicht von Monaten, wenn nicht Jahren, gibt es immer wieder mehr angebotene Aktien, so dass der Kurs eher eine Folge des Angebots als eine Folge der Geschäftsentwicklung ist.
Schlimmer noch: der IPO spült 1 Mrd. USD in die Kasse von Catteron, nur 0,5 Mrd. USD landen bei Birkenstock selbst. Normalerweise geht man an die Börse, wenn man frisches Kapital für die Finanzierung einer Expansion benötigt. Das ist bei Birkenstock nicht der Fall, der Löwenanteil der Einnahmen landet beim Finanzinvestor, der seinen Gewinn einstreichen möchte.
1,5 Mrd. USD Jahresumsatz werden also mit 7,5 Mrd. USD Marktkapitalisierung bewertet. Solche Bewertungsrelationen (das Fünffache!) kennen wir sonst nur von Tech-Unternehmen. Bei Adidas beträgt das Verhältnis 1,5, bei Nike 2,2.
In meinen Augen wurden hier Anleger abgezockt: Weder ist die Bewertung fair, noch kommen die IPO-Einnahmen ausreichend dem Geschäft zugute. So ist es nicht verwunderlich, dass die Aktie inzwischen bei nur noch 37 USD notiert, -20%.
Also trotz Kurseinbruch ist Birkenstock in meinen Augen noch nicht günstig genug, um interessant für Anleger zu sein.
Schauen wir uns mal die wöchentliche Veränderung der wichtigsten Indizes an:
Wochenperformance der wichtigsten Indizes
INDIZES | 13.9., 17:42 Uhr | Woche Δ | Σ '23 Δ |
DAX | 15.187 | -0,3% | 9,1% |
S&P 500 | 4.332 | 0,9% | 12,8% |
Nikkei | 32.316 | 4,3% | 23,8% |
Shanghai A | 3.238 | -0,7% | 0,0% |
Euro/US-Dollar | 1,05 | -0,9% | -1,9% |
Euro/Yen | 157,12 | -0,5% | 12,0% |
10-Jahres-US-Anleihe | 4,64% | -0,13 | 0,76 |
Umlaufrendite Dt | 2,74% | -0,12 | 0,28 |
Feinunze Gold | $1.921 | 4,8% | 5,4% |
Fass Brent Öl | $89,58 | 5,8% | 7,1% |
Kupfer | $7.985 | 1,3% | -5,2% |
Baltic Dry Shipping | $1.935 | 5,9% | 27,7% |
Bitcoin | $26.737 | -4,5% | 61,2% |
3. Sentiment: Spannungen in Israel lassen Anleger kalt

Im Wochenverlauf gab es tatsächlich bereits einige Entwicklungen, die Mut machen. So gab es eine ganze Reihe von Notenbankmitgliedern in den USA sowie in Euroland, die das Thema Zinsgipfel thematisierten. Ein Ende der Zinsanhebungen würde den Anleihemarkt stützen und somit den Zinsanstieg bremsen. Das wiederum ist positiv für die Konjunktur, so dass die Aktienmärkte anspringen.

Für die kommenden Wochen erwarten unsere Umfrageteilnehmer steigende Kurse. Die Zukunftserwartung war vor einer Woche beim Extremwert von +6,0% und ist auch diese Woche noch mit +4,9% extrem bullisch.
Und so bleibt auch die Investitionsbereitschaft mit einem Wert von +3,5% weiterhin sehr hoch.
Das Euwax-Sentiment der Privatanleger liegt bei +5% und zeigt ebenfalls eine bullische Positionierung an.
Institutionelle Anleger, die sich über die Eurex absichern, haben verstärkt Put-Absicherungen gekauft, wie das Put/Call-Verhältnis von 3,1% zeigt. Offensichtlich sind Profis nicht so optimistisch wie die Privatanleger.
Auch in den USA steigt das Put/Call-Verhältnis an der CBOE deutlich an, es notiert inzwischen auf dem höchsten Niveau seit einem Jahr. US-Anleger sind offensichtlich ebenfalls deutlich pessimistischer eingestellt als deutsche Privatanleger.
US-Fondsmanager haben ihre Investitionsquote auf 46% hochgeschraubt, in der Vorwoche wurde noch der extrem niedrige Wert von 36% gemeldet.
Die Bulle/Bär-Differenz der US-Privatanleger ist auf +3,5% angestiegen. Damit pendelt dieses Verhältnis seit mehreren Wochen um die Null-Linie. 40% Bullen stehen 36,5% Bären gegenüber.
Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit einem Wert von 36% moderate Angst an.
Interpretation

Auf der anderen Seite haben Privatanleger mehrere Wochen in Angst und Panik verbracht und ihre Portfolios ausreichend ausgedünnt. Nun sitzen sie nur noch auf Aktienpositionen, die sie auch im Katastrophenfall nicht mehr verkaufen wollen. Angst und Panik nutzt sich über die Zeit ab, und genau diesen Effekt sehen wir bei Privatanlegern.

Letztlich haben wir in diesen Tagen zwei wesentliche Entwicklungen zu beobachten: Zum einen den Krieg in Israel - eskaliert die Situation? Und zum anderen die Entwicklung an den Zinsmärkten - reicht das aktuelle Leitzinsniveau hüben wie drüben, um die Inflation in absehbarer Zeit (2 Jahre) auf 2% zu drücken?
Beide Entwicklungen sind aktuell sehr ungewiss und eine schlechte Nachricht kann die Märkte umgehend gen Süden schicken, eine gute Nachricht gen Norden. Vor dem Hintergrund der mehrwöchigen Angst und Panik in den vergangenen Wochen würde ich jedoch erwarten, dass eine negative Meldung den Markt nicht so stark gen Süden drücken wird, wie eine positive Meldung den Markt gen Norden treiben würde.
4. Ausblick: Suche nach dem Zinsgipfel
In den USA startet heute die Berichtssaison. Traditionell werden zunächst viele Banken ihre Q-Zahlen vorlegen. Aufgrund des stark gestiegenen Zinsniveaus rechnen Marktbeobachter damit, dass bei den Banken die Risikovorsorge deutlich ansteigen wird. Hohe Zinsen führen zu mehr Zahlungsausfällen bei Kundenkrediten, die dann in letzter Konsequenz irgendwann abgeschrieben werden müssen.
Auf der anderen Seite sorgt das hohe Zinsniveau für höhere Zinseinnahmen, mit denen die Zahlungsausfälle im Idealfall ausgeglichen werden können.
Wir haben Morgan Stanley ins Portfolio geholt, weil das Unternehmen frühzeitig die Vergabe von Konsumentenkrediten an strengere Regeln geknüpft hatte, dadurch also weniger Kredite vergab als Wettbewerber. Gleichzeitig wurde das Asset-Geschäft gestärkt, also vermögende Kunden wurden umworben. Damit sollte Morgan Stanley in den kommenden Monaten besser laufen als die anderen Banken. Im Zweifel kann das aber auch heißen, dass die Aktie nicht ganz so stark fällt wie die der anderen Banken.
Grundsätzlich erwarte ich einen starken Anstieg der Aktie von Morgan Stanley, wenn der Zinsgipfel in Sicht kommt. Aktuell sind wir mMn noch nicht dort, auch wenn das inzwischen vielfach behauptet wird. Aktuell geben die Märkte einer weiteren Zinsanhebung in den USA eine Wahrscheinlichkeit von gerade einmal 33%.
Nehmen wir mal an, es wird eine weitere Zinsanhebung geben, nicht am 1. November, sondern erst beim übernächsten Fed-Termin am 13. Dezember. One-and-done werden die Amerikaner dann rufen: Eine letzte Zinserhöhung, und das war's dann endlich! Wenn dann das Zinsniveau festliegt, werden viele Aktien anspringen. Technologieaktien, deren zukünftige Gewinne mit dem Marktzins abdiskontiert werden, können endlich wieder bewertet werden. Kapitalintensive Branchen wie Industrieunternehmen werden endlich wieder zukünftige Investitionen verlässlich kalkulieren können. Man wird endlich abschätzen können, ob es zu einer Rezession kommt, oder nicht.
Irgendwann kommt der Zinsgipfel in Sicht und die hier aufgezählten Dinge werden dazu führen, dass die Aktienmärkte eine Rallye starten. Niemand möchte den Start dieser Rallye verpassen, denn erfahrungsgemäß wird der Großteil des Gewinns am Anfang einer Rallye gemacht. Also werden sich Anleger frühzeitig entsprechend positionieren ... wir haben uns bereits entsprechend positioniert.
Ich bleibe bei meiner Sichtweise, dass die Wahrscheinlichkeit für eine nachhaltige Rallye deutlich größer ist als die Gefahr eines Crashs. Und wenn es aufgrund negativer Ereignisse doch noch zu einem Crash kommen sollte, wird dieser mMn sehr kurz sein.
Aktuell brechen die Märkte am heutigen Freitag wieder ein. Die Ursachen sind schnell gefunden: Gestern hat die US-Regierung ein 30 Jahre laufendes Papier im Volumen von 8 Mrd. USD in den Markt gegeben, das nur sehr schwache Nachfrage fand. Die Rendite stieg auf 4,85%. Die schwache Nachfrage am Anleihemarkt, die in die Hände der Shortseller spielt, drückt dann heute auch auf den Aktienmarkt. Wenn die Zinsen steigen, fallen die Aktien.
Dann wurden noch US-Inflationsdaten veröffentlicht, die ein wenig schlechter ausfielen als erwartet. Die Inflation ist also doch noch nicht unter Kontrolle, war die Schlussfolgerung vieler Anleger und entsprechend fürchtet man weitere Zinsanhebungen durch die Fed und Aktien wurden verkauft.
Nun kursieren also Kommentare, dass die Notenbanken ihren Job nicht machen würden. Sie würden die Konjunktur abwürgen, ohne die Inflation in den Griff zu bekommen. Gleichzeitig droht die Situation in Israel zu eskalieren. Gründe gibt es also genug vor diesem Wochenende, um ein paar Positionen zu verkaufen.
Dennoch notiert der DAX deutlich über 15.000 Punkten (aktuell kurz vor Handelsschluss 15.185 Punkte), das Sommertief lag vor zwei Wochen jedoch unter 15.000 Punkten. Rein technisch gesehen haben die Hiobsbotschaften der vergangenen Tage es nicht geschafft, neue Tiefs zu erzeugen. Somit befinden wir uns rein technisch gesehen noch immer in einer Erholungsphase. Solange diese anhält, bleibe ich dabei.
Die Nacht ist am dunkelsten vor der Dämmerung. Das, was wir in diesen Tagen an den Finanzmärkten sehen, ist eine typische Bodenbildung mit wilden Schwankungen, mit Hiobsbotschaften und mit Zweifeln unter Anlegern.
Immerhin haben wir einige Anleihen, heute eine neue Lufthansaanleihe, die unser Portfolio stabilisieren. Die Lufthansaanleihe wurde heute übrigens stark nachgefragt, so dass die Rendite von den von mir noch berechneten 5,1% auf inzwischen nur noch 4,4% gesunken ist. Das ist aber noch immer eine ordentliche Rendite.
Unsere Südzuckeranleihe notiert inzwischen bei 98,5%. Im Coronacrash notierte sie mal unter 70%, noch vor einem Jahr war sie zu 80% zu haben. Ich habe Ihnen damals den Kauf nochmals wärmstens empfohlen. Der Vorteil der flexiblen Verzinsung macht sich - mit etwas Verzögerung - nun also positiv bemerkbar.
Wir haben auch Gold-Positionen: Wheaton Precious Metals ist diese Woche um 5% angesprungen, Barrick Gold um 6%.
Und Coterra ist im Öl- und Gas-Geschäft unterwegs, die Aktie sprang diese Woche um 9% an, weil Wettbewerber Pioneer - die Aktie hatten wir auch mal im Portfolio - von Chevron übernommen wurde. Ich denke Coterra ist eine Spekulation, die wir in den kommenden Tagen auflösen können. Denn ob auch Coterra übernommen wird oder nicht, gleicht einem Lottospiel. Wenn nicht, dürfte die Aktie wieder zurückfallen. Da wir kein Lotto spielen, werden wir die Situation nutzen und die Position in den kommenden Tagen verkaufen.
5. Update beobachteter Werte: Deutsche Lufthansa AG MTN v. 2019(2024) Euro-Anleihe, Palo Alto Networks
Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter Heibel-Ticker -> Portfolio -> 10 neueste Einträge. Dort finden Sie meine jeweils aktualisierten Einschätzungen zu den Titeln unseres Heibel-Ticker Portfolios.
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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.
Deutsche Lufthansa AG MTN v. 2019(2024) Euro-Anleihe: Neue Anleihe mit 4,38% Rendite
Fr, 13. Oktober um 13:12 Uhr
Heute läuft unsere Bundesanleihe (kurz: Bobl) aus, die wir am 30.1.22 gekauft hatten. Damals standen die Zinsen noch deutlich tiefer, wir haben bei heutiger Rückzahlung eine Rendite von 2,66% p.a. erzielt. Nicht schlecht, oder?
Das Jahr 2022 war das schlechteste Jahr für Anleihen, das jemals in der Geschichte festgestellt wurde. Nie zuvor gab es einen so steilen Zinsanstieg, was um Umkehrschluss heißt, dass die Preise, die für lang laufende Anleihen mit fixem Zins bezahlt wurden, deutlich gefallen sind. Folglich war unsere Entscheidung goldrichtig, als wir vor anderthalb Jahren eine Anleihe mit absehbarem Fälligkeitstermin ausgewählt haben: Ungeachtet des heftigen Kurseinbruchs bei den lang laufenden Anleihen wird unsere Anleihe heute zu 100% zurückgezahlt.
Ein weiterer Vorteil der damals gewählten kurzen Laufzeit ist, dass wir das Geld heute in eine höher verzinste Anleihe anlegen können.
Wenn wir heute eine neue Anleihe auswählen, sollten wir wieder ein besonderes Augenmerk auf die Laufzeit legen. Gestern äußerte sich das holländische EZB-Mitglied Klaas Knot dahingehend, dass wir in Euroland vielleicht schon das maximale Zinsniveau sehen. Zwar könne es sein, dass überraschende Entwicklung eine weitere Zinserhöhung erfordert. Doch das aktuelle Zinsniveau sei bei der aktuellen Situation ausreichend, um die Inflation wieder auf 2% zurückzuführen.
In dieser Aussage stecken zwar noch viele Variablen: Knot ist nur einer von mehreren EZB-Mitgliedern. Und die Geopolitik ist ziemlich turbulent, könnte also jederzeit zu Überraschungen führen. Dennoch ist die Aussage bei Anlegern willkommen, denn sie ist die Bestätigung, dass wir der Zinsspitze schlimmstenfalls doch mindestens nah sind.
Das aktuelle Zinsniveau könne nun eine lange Zeit beibehalten werden, so Knot weiter. Okay, darauf haben sich Anleger ohnehin bereits eingestellt.
Ich habe uns eine neue Anleihe herausgesucht, damit wir weiterhin vom steigenden Zinsniveau profitieren können. Dazu möchte ich kurz die Kriterien erläutern, die ich berücksichtige:
Die Laufzeit sollte erneut nicht zu lang sein. In den Selektionskriterien habe ich 6 Monate bis 2 Jahre angegeben, die nun ausgewählte Anleihe läuft noch 11 Monate.
Die Mindestanlage muss mit 1.000 EUR möglich sein. Der Anleihemarkt wird von institutionellen Anlegern (bspw. Allianz) dominiert, die Milliardenbeträge anzulegen haben. Die meisten Anleihen haben daher eine Stückelung von 100.000 EUR und sind damit für uns Privatanleger zu teuer, denn wir gehen ja von einem Depotvolumen von insgesamt 100.000 EUR aus und wollen in die Anleihe nur einen kleinen Teil unseres Depots stecken.
Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen? Nun, wenn es ein gut geführtes Unternehmen und gleichzeitig die Laufzeit überschaubar ist, können wir auch eine Unternehmensanleihe wählen, sofern die Verzinsung attraktiver ist als bei einer Staatsanleihe. Ich habe eine Anleihe der Deutschen Lufthansa gefunden.
Die Deutsche Lufthansa wurde durch die Pandemie stark gebeutelt und musste sich hoch verschulden. Doch inzwischen läuft das Geschäft wieder und die Verschuldung liegt 1,8x über dem Gewinn (EBITDA) des Jahres 2022. Mit zwei Jahresgewinnen könnte die Dt. Lufthansa also ihre Schulden vollständig tilgen.
Die Schulden wurden zu nachteiligen Konditionen aufgenommen, so dass heute fast ein Viertel des Gewinns (diesmal EBIT) für die Zinszahlungen aufgewendet werden muss.
Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie die Dt. Lufthansa in den kommenden elf Monaten (also bis zur Fälligkeit dieser Anleihe) in Zahlungsnöte kommen kann. Der Ölpreis ist stark angestiegen, das treibt die Kosten bei Lufthansa und drückt den Gewinn. Doch die Energiepreise können mit einer zeitlichen Verzögerung an die Kunden weitergegeben werden. Das Geschäftsmodell ist dadurch nicht in Frage gestellt, der Aktienkurs leidet nur darunter.
Aber das kann uns egal sein, denn wir erhalten eine feste Rückzahlung inklusive Zins in elf Monaten. Die Rendite wird dann bei 4,38% liegen. Ich würde die aus dem Bobl frei werdenden Mittel in den kommenden Tagen in diese Anleihe anlegen.
Deutsche Lufthansa AG MTN v.2019(2024) Euro-Anleihe
WKN: A2YNV6 ISIN: XS2049726990
Laufzeit bis 6.9.24
Rendite 4,38%
Palo Alto Networks: Ein paar Beispiele für den Bedarf von Sicherheits-IT
Fr, 13. Oktober um 15:29 Uhr
Im Juli hat die US-Börsenaufsicht eine Vorschrift erlassen, die Unternehmen dazu verpflichtet, Datenlecks bis spätestens 4 Tage nach dem Entdecken zu melden. Seither gibt es eine lange Liste an Veröffentlichungen:
Johnson Controls gab zu, eine ganze Reihe von Störungen der Internet Informationstechnologie und -struktur erfahren zu haben. Die Auswirkungen der Einbrüche (Hack = Einbruch in die IT) werden noch immer untersucht, es gibt noch keine Aussage über die Kosten, die verursacht wurden. Johnson Controls gehört zu den Unternehmen, die Verträge mit den Behörden hat, inklusive Verträge mit der Behörde für die innere Sicherheit (Homeland Security).
Caesars und MGM, die beiden Betreiber von Hotels in Las Vegas und Macau, berichteten von Hackern, die in ihre Systeme eingebrochen sind. Caesars zahlte das Lösegeld. Gefordert wurden 30 Mio. USD; aber Caesars konnte das Lösegeld auf 15 Mio. USD herunterhandeln. MGM zahlte nicht, musste anschließend Probleme bei der verwendeten Software und den verwendeten Apps für das Check-In lösen, was rund 100 Mio. USD verschlang.
Clorox erlebte Störungen bei der Produktion und in der Logistik. Das Unternehmen senkte die Unternehmensprognose für das laufende Quartal dramatisch, die Aktie brach um über 20% ein.
Diese Woche informierte mich eine Kundin über Probleme bei der Comdirect Bank: Sie wurde darüber informiert, dass ihre persönlichen Daten von Majorel, einem Dienstleister, für interne Trainingszwecke verwendet und nicht gelöscht wurden. Majorel ist der Zusammenschluss zweier Ausgliederungen von Bertelsmann und Saham Assurance. Das Unternehmen betreibt Callcenter in Holland und Marokko. Für eine Reihe von Banken (Deutsche Bank, Postbank, Comdirect, ING) betreibt das Unternehmen einen Kontowechselservice. Die Daten müssen nach Abschluss der Transaktion gelöscht werden, offensichtlich ist das nicht geschehen.
Die meisten Hacker-Angriffe erfolgen inzwischen über individuelle Schwachstellen: Persönliche Kontakte werden genutzt oder hergestellt und unter einem anderen Vorwand zu vermeintlich bedeutungslosen Hilfeleistungen getrieben. Je größer das Unternehmen, desto schwerer ist es, alle Daten vom Sicherheitssystem zu behalten.
Unternehmen wie Palo Alto gehen mit künstlicher Intelligenz vor, um mögliche Schwachstellen im Vorfeld zu lokalisieren und um die Sicherheit permanent zu überwachen. So ist es für Palo Alto inzwischen möglich, Datenlecks binnen weniger Minuten zu entdecken und ebenso schnell wieder zu schließen.
Soweit nur ein kleiner Überblick über Meldungen der vergangenen Wochen, die mich darin bestärken, dass die Ausgaben für einen IT-Sicherheitsdienstleister sinnvoll angelegt sind. Es geht nicht nur um die peinliche Situation, seinen Kunden von einem entsprechenden Vorfall zu berichten, sondern tatsächlich auch um reale Kosten, die entstehen können. So betrachtet sind die Kosten für IT-Sicherheit so etwas wie eine Versicherung.
Die Aktie von Palo Alto entwickelt sich gegen den Markttrend stabil. Jeder neue Vorfall, der gemeldet wird, treibt den Kurs ein wenig weiter in die Höhe.
6. Übersicht HT-Portfolio
Spekulation (≈20%) =22,2% | WKN | 13.9., 17:46 Uhr | Woche Δ | Σ '23 Δ | Anteil 8x2,5% | ! | % |
PVA Tepla | TPE | 15,85 € | 4% | -15% | 1,7% | B | 0 |
Anheuser Bush InBev | 1NBA | 50,97 € | 3% | -10% | 2,6% | B | + |
TJX Companies | TJX | 84,34 € | 2% | 13% | 3,3% | B | + |
Puma | ETR:PUM | 50,90 € | -6% | 0% | 2,5% | C | + |
Sto SE | ETR:STO3 | 128,60 € | 0% | -16% | 2,3% | C | + |
Barrick Gold | GOLD | 15,08 € | 9% | -1% | 2,6% | A | + |
Morgan Stanley | MS | 74,59 € | -2% | -6% | 2,5% | A | + |
Coterra Energy | CTRA | 27,78 € | 10% | 5% | 2,6% | A | + |
Marktirrtum (≈30%) =32,5% | WKN | 13.9., 17:46 Uhr | Woche Δ | Σ '23 Δ | Anteil 5x6% | ! | |
Wheaton Precious Metals | ETR:SII | 39,75 € | 6% | 7% | 3,8% | B | 0 |
Medios | ETR:ILM1 | 13,90 € | -1% | -21% | 6,6% | A | + |
FlatexDeGiro | ETR:FTK | 8,22 € | 1% | 30% | 5,4% | A | + |
Paypal | PYPL | 53,65 € | -1% | -19% | 4,7% | C | + |
Nynomic | ETR:M7U | 32,20 € | -1% | -5% | 2,9% | A | + |
Disney | DIS | 79,81 € | 2% | 0% | 3,0% | A | + |
Nvidia | NVDA | 439,60 € | 2% | 7% | 3,3% | A | + |
Palo Alto Networks | PANW | 247,20 € | 6% | 0% | 2,8% | A | + |
Dividende (≈30%) = 24,7% | WKN | 13.9., 17:46 Uhr | Woche Δ | Σ '23 Δ | Anteil 5x6% | ! | |
CEWE | ETR:CWC | 89,10 € | -1% | 0% | 5,9% | B | 0 |
Allianz | ETR:ALV | 222,85 € | -1% | 11% | 6,2% | B | + |
Snap-On | SNA | 243,00 € | -1% | 14% | 5,8% | A | + |
Nitto Denko | ND5 | 61,50 € | 3% | 2% | 3,0% | A | - |
Givaudan | GIN | 3.027,00 € | 3% | -2% | 3,8% | A | - |
Absicherung (≈20%) =20,3% | WKN | 13.9., 17:46 Uhr | Woche Δ | Σ '23 Δ | Anteil 3x6,6% | ! | |
Goldbarren 130 gr | 1 Zu | 5.601,00 € | 3% | 3% | 9,2% | A | + |
Südzucker-Anleihe | A0E6FU | 98,50% | 0% | 18% | 7,7% | B | + |
Bobl N° 178 | 114178 | 99,98% | 0% | 0% | 0,0% | A | - |
Dt.Lufthansa Anleihe | A2YNV6 | 96,68% | 0% | 0% | 3,4% | A | - |
Σ '22 Δ | -21% | Cashquote | |||||
Σ-Portfolio Ergebnis seit 2023 | 1% | 3% | 0,2% |
Heibel-Ticker | Gewichtung | Anzahl Positionen | angestrebte Positionsgröße | |||
Portfolio | Ziel | Soll | Ist | Soll | Ist | |
Spekulation | Ereignis | 20% | 22,2% | 8 | 9 | 2,5% |
Wachstum | Enkelkinder | 30% | 32,5% | 5 | 8 | 6,0% |
Dividende | Urlaub | 30% | 24,7% | 5 | 5 | 6,0% |
Absicherung | Zins & Gold | 20% | 20,3% | 3 | 3 | 6,7% |
Summe | 100% | 99,8% | 21 | 25 | 100% |
Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.
Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
A | – | Top-Aktie mit günstigem Kurs, |
B | – | Kursrücksetzer zum Kaufen nutzen |
C | – | Kurssprünge zum Verkaufen nutzen, |
D | – | bei Gelegenheit Verkaufen, |
E | – | Sofort Verkaufen |
Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.
Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.
Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- + Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.
Die letzte Spalte wird für eine Einschätzung der Auswirkung aktueller Entwicklungen auf die jeweilige Portfolioposition genutzt. „%“ stuft den Einfluss der Inflation auf das jeweilige Geschäftsmodell ein.
Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.
Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
https://www.heibel-ticker.de
mailto:info/at/heibel-ticker/./de
7. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.
Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.
Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.
Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Quellen:
Kurse: Capital IQ, Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: CapitalIQ, Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen
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