Heibel-Ticker Plus 08/04 - Börsencrash in Deutschland durch Franzosen verstärkt

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25.01.2008:
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H E I B E L - T I C K E R P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

3. Jahrgang - Ausgabe 04 (25.01.2008)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)

I N H A L T

01. INFO-KICKER: DAX-CALL VERKAUFEN, NEUER KUNDENBEREICH
02. SO TICKT DIE BÖRSE: BÖRSENCRASH DURCH FRANZOSEN VERSTÄRKT
03. AUSBLICK: BÖRSENKORREKTUR NIMMT REZESSION VORWEG
04. DEPOT-CHECK: WIE GUT IST IHRE RISIKOSTREUUNG?
MIDWAY GAMES, FORTIS BANK, ALTANA, COMPANHIA VALE DO RIO
DOCE, HARLEY DAVIDSON
05. LESERFRAGE: LEITZINS
06. BEOBACHTETE WERTE
07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
08. AN-/ABMELDUNG

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01. INFO-KICKER: DAX-CALL VERKAUFEN, NEUER KUNDENBEREICH
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Liebe Börsenfreunde,

verkaufen Sie Ihren DAX-Call. Er war eine kurzfristige
Spekulation auf die Gegenreaktion zur Panik des Wochenbeginns.
Diese Gegenreaktion hat nun statt gefunden. Streichen Sie die
Gewinne ein und rüsten Sie sich für die nächste Spekulation.

Wir haben die turbulenteste Woche erlebt, seit es den Heibel-
Ticker gibt und ich bin froh, dass ich Sie mit Hilfe von drei
Updates bei der Stange halten konnte. Ihren Leserbriefen nach
zu haben Sie gute Gewinne gemacht. Ich habe Ihnen im heutigen
Rückblick nochmals kurz die aktuellen Entwicklungen an den
Finanzmärkten aufgezeigt.

Im heutigen Ausblick setze ich nacheinander Fernglas, Brille
und Lupe auf: Die Situation an den Weltfinanzmärkten hat sich
meiner Ansicht nach in Folge der Entwicklungen dieser Woche
grundlegend verändert. In einem langfristigen Ausblick
erläutere ich, was ich in den kommenden Jahren erwarte.
Mittelfristig, also in den nächsten Monaten, werden Sie
ausreichend Gelegenheit haben, sich darauf vorzubereiten und
Ihr Portfolio entsprechend anzupassen. Und schließlich habe ich
die anstehenden Ereignisse der kommenden Tage diskutiert, um
Sie besser auf die kommenden Geschehnisse vorzubereiten.

Vier der fünf Werte des heutigen Depotchecks würde ich
abstoßen. Nur einen Wert finde ich interessant. Finden Sie in
Kapitel 04 heraus, welchen.

Die Leserfrage geht nochmals kurz auf die Mechanismen und
Einflussfaktoren der Notenbanken ein.


ÄNDERUNGEN IM KUNDENBEREICH: AKTUELLE EINTRÄGE AUF EINEN BLICK

Wie angekündigt haben wir den Kundenbereich für Sie
überarbeitet (Hinweis: Nur für zahlende Abonnenten). Ab sofort
können Sie sich Ihre persönliche Beobachtungsliste
zusammenstellen. Wählen Sie die Sie interessierenden Werte aus
und Sie erhalten eine Seite, auf der nur diese Werte angezeigt
werden. Sie können Ihre Werte natürlich nach Aktualität des
letzten Eintrags sortieren.

Es werden nicht mehr alle Einträge sofort angezeigt, so dass
die Seite unendlich lang wird und Sie sich einen wunden Finger
vom Scrollen holen. Vielmehr werden ab sofort die einzelnen
Einträge nur mit einer Überschrift angezeigt. Durch einen Klick
auf das entsprechende Datum öffnet sich dann der jeweilige
Eintrag.

Und für die eiligen Kunden haben wir eine Seite geschaffen, auf
der die aktuellsten Einträge aufgelistet sind. Auch hier
gelangen Sie durch einen Klick in die jeweilige Meldung.

Die jeweils aktuellsten Meldungen füge ich nun stets im Kapitel
06 – Beobachtete Werte ein. Daher brauchen wir die PDFs der
Vergangenheit nicht mehr.


Sascha Kühn, unser Techniker, berichtete mir diese Woche von
der Situation auf dem Immobilienmarkt in Florida. Ein Kumpel
von ihm (Techniker haben statt Freunden nur Kumpels) sei vor
Ort am Immobilienmarkt tätig. Hausbesitzer, die ihre monatliche
Rate nicht mehr zahlen könnten und deren Haus ohnehin bei
weitem nicht mehr das wert ist, was sie dafür gezahlt haben,
verlassen das Haus einfach und legen den Schlüssel in den
Briefkasten. Es ist dann an der Bank, das Haus zu verkaufen und
falls das Geld nicht reicht, den Flüchtling wieder ausfindig zu
machen.

Damit ganze Neubaugebiete aus den Jahren 2004 bis 2006 nicht
völlig herunterkommen, haben nun einige Städte begonnen, dort
Rasen zu mähen und die Gärten in Ordnung zu halten. Sascha
hatte zur Lösung dieses Problems eine Idee: Vor dem Hintergrund
des aktuellen Goldpreises müsste man nur behaupten, dass in den
Gärten Gold vergraben sei. Die Gärten wären im Nu umgegraben.

Doch Spaß beiseite: Ich hoffe, Sie haben ein wenig Gold in
Ihrem Garten vergraben. Denn ohne diese Sicherheit lagen Ihre
Nerven in dieser Woche sicherlich blank. Doch wer auf eine
Goldreserve blicken konnte, der hat in dieser Woche sicherlich
den kühleren Kopf bewahrt und hoffentlich keine Panikverkäufe
getätigt.


take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief/at/heibel-ticker/./de.

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02. SO TICKT DIE BÖRSE: BÖRSENCRASH DURCH FRANZOSEN VERSTÄRKT
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So, nun wissen Sie, warum ich immer wieder dazu rate, größere
Barpositionen zu halten. Wer in dieser Woche keine Barposition
hatte, an dem ist diese Chance vorbei gegangen. Solch eine
Woche erlebt man nur alle paar Jahre einmal.

Erst gestern haben wir erfahren, warum der Ausverkauf in seiner
Intensität gerade in Deutschland alle Erwartungen übertraf. Ein
kleiner Angestellter, Trader der zweitgrößten französischen
Bank Societe General (SocGen) hat seine Kompetenz überschritten
und mit rund 50 Mrd. Euro vorwiegend im DAX spekuliert. Am
Wochenende ist diese ungehedgte Position im Hause der SocGen
aufgefallen und am Wochenbeginn wurden die Positionen verkauft.
Erst am Donnerstag wurde diese Geschichte bekannt gegeben, nach
dem Verkauf blieb die SocGen auf einem Verlust von 4,9 Mrd.
Euro sitzen.

Ebenfalls am vergangenen Wochenende wurde Ambac, das
Versicherungsunternehmen für US-Immobilienderivate, von der
Ratingagentur Fitch von AAA auf AA abgestuft. Dieser Schritt,
den ich im Heibel-Ticker PLUS ausführlich am vergangenen
Freitag beschrieben hatte, dessen Eintreten ich so schnell
jedoch nicht erwartet hatte, löste weltweit einen Ausverkauf an
den Börsen aus. Bevor die Börsen in Europa öffneten waren die
asiatischen Börsen schon mit 3% im Minus.

Nach den Verlusten der vergangenen Wochen erwartete ich
eigentlich eine Gegenreaktion. Doch die Abstufung von Ambac
kehrte das Vorzeichen um. In eine solche aufkeimende Panik
hinein trat nun die SocGen als Verkäufer von überwiegend DAX-
Papieren im Wert von rund 50 Mrd. Euro auf. Na, da wundert es
mich nicht mehr, dass der DAX stärker als alle anderen Indizes
einbrach.

Mit einem Tagesminus von 7% ging er am Montag aus dem Rennen,
am Dienstag konnte nicht einmal die größte Leitzinssenkung der
USA seit ich denken kann, nämlich um 0,75%, den Ausverkauf
stoppen. Kein Wunder, verkauft wurde ja nicht aus Panik und
Angst, sondern zum Liquidieren der SocGen Positionen. Und in
diesem Marktumfeld traten kaum Käufer auf. Der Verkauf ging
viel zu schnell, als dass Anleger weltweit von dieser Situation
Profit schlagen konnten.

Außer natürlich diejenigen unter Ihnen, die in den vergangenen
Wochen entsprechend meiner Empfehlungen viele Positionen
versilbert und den Barbestand dadurch erhöht hatten. Diese
waren sofort handlungsfähig und kauften.

Ich empfahl einen DAX Call bis zu einem Preis von 2,20 Euro.
Zum Zeitpunkt meiner Empfehlung im Update für die Heibel-Ticker
PLUS Abonnenten stand der Schein bei 1,90 Euro. Zu diesem
Zeitpunkt konnte ich mir ein Abrutschen des DAX bis auf 6.500
Punkte vorstellen, rechnete aber nicht wirklich damit. Doch
schon wenige Stunden später stand der DAX unter 6.400! Der DAX
Call notierte bei 1,10 Euro und ich empfahl den unzähligen
nervösen Kunden, die mir besorgte E-Mails schickten, je nach
Schmerzempfindlichkeit Buchverluste bis zu 50% zu tolerieren.

Diesmal war es also von Vorteil, dass die meisten nicht so
schnell reagieren konnten. Dem Feedback entnehme ich, dass die
meisten zu Kursen unter 1,20 Euro eingestiegen sind. Heute
notiert der Schein auf 3 Euro. Wer die Nerven behielt, blickt
nun auf einen Gewinn von 150%. Seien Sie zufrieden damit.

Wo stehen wir also nun:

Die Abstufung von Versicherungsunternehmen hat die US-
Notenbank, sprich Ben Bernanke, wachgerüttelt. Das
Leitzinsniveau steht nun mit 3,5% um 0,75% niedriger als noch
vor wenigen Tagen. Bush hat jedem Steuerzahler ein
Steuergeschenk von 300 USD versprochen. Zusätzlich hat er die
Kompetenzrahmen von Fannie Mae und Freddie Mac maßgeblich
erhöht (auch diese Maßnahme habe ich übrigens schon im
vergangenen Sommer gefordert). Und es gibt eine Allianz von
Immobilienversicherern und Banken mit der Regierung, die es
sich zum Ziel gesetzt hat, Insolvenzen im Immobilienumfeld zu
vermeiden. All dies gab es am vergangenen Freitag noch nicht.

Mit anderen Worten: Die Finanzwelt steht heute wesentlich
besser da, als noch vor einer Woche.

Hier sehen Sie, wie sich die wichtigsten Indizes im
Wochenvergleich entwickelt haben:


INDIZES 24.1.08

Dow Jones 12.378 1,8%
NASDAQ 2.360 0,6%
S&P 500 1.352 1,4%
DAX 6.821 -8,0%
Nikkei 13.629 -1,7%
Euro/US-Dollar 1,4739 0,7%
Euro/Yen 158,57 1,1%
10-Jahre-US-Anleihe 3,64% 0,0
Umlaufrendite Dt 3,89% -0,1
Feinunze Gold USD $ 914,20 4,2%
Fass Crude Öl USD $ 89,88 -0,3%

Fällt Ihnen da etwas auf? Ja, richtig: Der DAX hat 8%
abgegeben, während die anderen Weltbörsen ihre vorübergehenden
Verluste schon wieder ausgeglichen haben. Darin sehen Sie ein
klares Zeichen, dass der DAX übermäßig unter Druck geraten war.
Grund: Die SocGen-Liquidationen.

Auch die amerikanische Börse war unter mein Korrekturziel von
12.000 Punkten durch gerauscht. Zum Handelsbeginn am Dienstag
sowie am Mittwoch stand der Dow Jones bei 11.700 Punkten. Nach
der Leitzinssenkung durch Bernanke blickten die Amerikaner auf
Jean-Claude Trichet, den Chef der Europäischen Notenbank. Es
wurden Rufe laut, dass auch er den europäischen Leitzins zur
Stabilisierung des Weltfinanzsystems senken solle. Doch Trichet
sagte nur, dass er auf solche kurzfristigen Börsenverwerfungen
nicht reagiere, er blicke nur auf die langfristige
Inflationsentwicklung.

Ich muss schon sagen, dass war sehr souverän. Und ich glaube
auch nicht, dass die EZB durch eine Zinssenkung die
Immobilienkrise von Florida und Kalifornien heilen würde.

Können wir die US-Immobilienkrise damit nun endgültig in die
Geschichtsbücher verweisen? Oder muss eine Verkaufspanik, von
der die USA aufgrund den Feiertags am Montag (Martin Luther
King) weitgehend verschont blieb, erst noch die amerikanische
Börse erreichen?

Am Dienstag wird die US-Notenbank Fed ihre planmäßige Sitzung
haben. Es wird erwartet, dass Bernanke den US-Leitzins um
weitere 0,25%, wenn nicht sogar 0,5% senken wird, um die
Finanzmärkte zu stützen. Hat Bernanke die Zeichen der Zeit
erkannt?

Es bleibt spannend und ich werde im nächsten Kapitel darauf
eingehen, welche nächsten Schritte ich erwarte und wie sie sich
auf die Börse auswirken werden.


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03. AUSBLICK: BÖRSENKORREKTUR NIMMT REZESSION VORWEG
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LANGFRISTIGER AUSBLICK

Wir müssen zwischen den Entwicklungen an den Börsen und der
realwirtschaftlichen Entwicklung unterscheiden. An den Börsen
ist das Schlimmste überstanden, aber die Krise wird noch Monate
für schlechte Zahlen sorgen, die eine geradlinige Kursrallye
verhindern wird.

Das KGV des DAX beim heutigen DAX-Stand von rund 7.000 Punkten
steht bei 10. Ende des Jahres wird das KGV bei 13 stehen, da
bin ich mir sicher. Doch die Frage ist, ob der DAX steigt und
die Gewinne konstant bleiben, so dass der DAX dann bei 9.100
Punkten endet, oder ob wir tatsächlich eine Rezession mit
sinkenden Unternehmensgewinnen bekommen, so dass allein dadurch
das KGV steigt und der DAX bei 7.000 Punkten verharrt.

Nun, die Wahrheit wird wohl irgendwo in der Mitte liegen. Ich
gehe davon aus, dass der DAX bis zum Jahresende auf jeden Fall
wieder über 8.000 Punkte klettert. Das wäre ein Kursanstieg von
14%, ausgehend vom derzeitigen Niveau. Doch auf dem Weg dorthin
dürfte es noch einige Verwerfungen, Turbulenzen, Probleme,
nennen Sie es, wie Sie wollen, geben. Ich will auch nicht
ausschließen, dass der DAX nochmals unter 6.400 Punkte rutscht.

Aber eine anhaltende Baisse, wie wir sie in den Jahren 2000 bis
2003 gesehen haben, wird es nicht geben. Dazu ist das
Bewertungsniveau zu niedrig. Und dazu passiert zu viel Gutes
auf der Welt.

China, Indien, Brasilien und Russland wachsen noch immer mit
beachtlichen Raten. Die jüngsten Entwicklungen haben die
dortigen Währungshüter zunächst veranlasst, weitere
Zinserhöhungen, die dort zur Abkühlung der Wirtschaft
erforderlich wären, nach hinten zu verschieben. Indien, das
Land, was wohl am engsten an die Wirtschaft der USA gekoppelt
ist, hat gestern bereits eine Zinssenkungen vorgenommen.

In den nächsten zwei bis drei Jahren werden die Kapitalmärkte
nun doch mit mehr Liquidität versorgt, als sich irgendein
Börsianer hätte erträumen können. Die Liquiditätsschwemme, die
letztlich zur Immobilienkrise führte, wird nun weiter
ausgeweitet, um die Luft nur langsam aus der Immobilienblase
heraus zu lassen. Was im Immobilienmarkt die Katastrophe
mildert, führt auf den gesunden Märkten zu einer
Liquiditätsschwemme, einem Boom.

Als die Technologieblase im Jahr 2000 zerplatzte, führte die
anschließende Liquiditätsschwemme zu einer Immobilienblase.
Nun, da die Immobilienblase platzt, gibt es erneut eine
Liquiditätsschwemme, und ich werde für Sie herausfinden, wo
dadurch neue Blasen entstehen.

Wir haben noch viele Monate Zeit, um uns darüber Gedanken zu
machen. Doch ich will Ihnen schon heute die Richtung vorgeben:
Jeder Amerikaner erhält eine Steuerminderung um 300 USD. Die 6
Mio. Amerikaner mit Zahlungsschwierigkeiten werden damit ihre
Hypothek bedienen. Doch die anderen 294 Mio. Amerikaner werden
sich ein iPhone kaufen. Naja, oder etwas anderes, was sie sich
wünschen. Luxusartikelhersteller und Einzelhändler werden also
davon profitieren.

Doch Zinseffekt und Wirkung des Regierungsprogramms werden
einige Monate in Anspruch nehmen, bis sie sich in den
Konjunkturdaten zeigen. In dieser Zeit werden weiterhin
Immobilienkredite platzen, Hypothekenversicherer sowie
Immobilienderivateversicherer über Gebühr beansprucht werden,
diese werden immer neue Anleihen ausgeben, um die Ansprüche zu
finanzieren und dennoch nicht alles begleichen können. Es
werden also einige Finanzinstitute pleite gehen.

Und immer wenn dies geschieht, werden Sie in den Medien hören,
wie die Hilfsprogramme, das Zinsniveau und die Allianz in Frage
gestellt werden. Immer wieder werden Banken mit neuen
Abschreibungssummen an den Tag kommen. Und immer wieder wird
befürchtet, dass noch mehr Leichen im Keller schlummern. Und
jedes Mal werden die Zweifel dafür sorgen, dass die Börsen
wieder korrigieren.

Schlechte Zeiten sind gute Zeiten für gute Leute. Wappnen Sie
sich gegen diese Panikmache. Nutzen Sie in den nächsten Monaten
Tage mit vermeintlichen Hiobsbotschaften, um Ihre
Langfristpositionen auszubauen. Und nutzen Sie Rallyes, um sich
von unliebsamen Depotbestandteilen zu trennen.

Meinem Empfinden nach erleben wir in diesen Tagen wesentliche
Änderungen im weltweiten Finanzsystem. Die Bedeutung der USA
und des US-Dollars nimmt drastisch ab, die Bedeutung von
Rohstoffen und von alternativen Währungen aus den vermeintlich
unsicheren Schwellenländern nimmt deutlich zu.

Denn ein niedriges Zinsniveau, mag es auch das Zerplatzen der
Immobilienblase verlangsamen, führt zu einer höheren
Inflationsrate in der Zukunft. Ich erzähle Ihnen das schon seit
Jahren und in den vergangenen Monaten wurden sowohl in den USA,
als auch in Deutschland „überraschend" hohe Inflationsraten
vermeldet. Die erneute Niedrigzinsphase wird die künftige
Inflation nur noch verstärken.

Das Gold wird also meiner Erwartung nach deutlich über 1.000
US-Dollar steigen. Ich habe Ihnen bereits mein persönliches
Ziel von 2.000 US-Dollar genannt. Sie werden mir erneut nicht
glauben, wenn ich Ihnen sage, dass ich in dem 2.000er-Ziel nur
mein konservatives Ziel für den Goldpreis sehe. Mein mutiges
Goldpreisziel hängt von der Entwicklung der Wirtschaft, des
Zinsniveaus und des Dow Jones ab. Und die Entwicklungen der
vergangenen Tage zeigen mir, dass ich noch viel mutiger werden
kann.

Und während ich schreibe, ist der Preis für die Feinunze Gold
gerade auf ein Allzeithoch bei 922 USD/Oz gestiegen.

Der Ölpreis ist natürlich ebenfalls eine Folge der übrigen
Entwicklungen. Wenn der US-Dollar kräftig abgewertet wird, dann
steigt entsprechend auch der Ölpreis weiter. Ich kann mir nicht
mehr vorstellen, dass der Ölpreis mittelfristig nochmals unter
70 USD/Fass rutscht. Hören Sie sich einmal die Pressekonferenz
von Transocean an. Das Unternehmen kann die Nachfrage nicht
befriedigen. Die ganze Welt sucht fieberhaft nach neuen
Ölvorkommen.

Eine Rezession würde den Ölpreis wieder kräftig fallen lassen,
höre ich immer wieder als Argument. Aber die Rezessionsängste
haben diese Woche ihr Maximum erreicht und der Ölpreis ist
trotzdem nur knapp unter 90 US-Dollar gefallen. Nun ist es
beschlossene Sache, dass die USA eine Rezession, oder zumindest
einen kräftigen Wirtschaftsabschwung haben werden und diese
Aussicht ist im Markt eingepreist. Nach Zinssenkung,
Regierungsprogramm und Allianz sind entsprechende Schritte zur
Vermeidung einer Ausweitung der Rezession eingeleitet und schon
bald sollten wir uns wieder den längerfristigen Aussichten
zuwenden können. Das Öl wird vor diesem Hintergrund niemals
unter 70 USD/Fass fallen. Vielmehr wird der Preis schon bald
deutlich über 100 USD/Fass ansteigen.

Alternative Energien wie Solarenergie, aber auch Biodiesel und
Ethanol sowie dadurch auch der gesamte Agrarsektor werden
langfristig ebenfalls zu den Gewinnern gehören. Bunge ist unser
Kandidat aus dieser Branche.


MITTELFRISTIGER AUSBLICK

In erster Linie sind in den USA nun erst einmal die
Rezessionsängste entweder vom Tisch oder zumindest eingepreist.
Der Einzelhandel hat in den vergangenen Wochen gemeinsam mit
dem Finanzsektor am meisten Federn gelassen. Nachdem nun
offensichtlich ist, dass Notenbank und Regierung alles tun
werden, um eine Rezession zu verhindern, werden diese beiden
Sektoren am meisten aufzuholen haben. Der Einzelhandelsindex
(RLX) hat seit der Zinssenkung bereits um 14% zugelegt. Der
Bankenindex (BKX) um 17%.

Ich kann mir jedoch kaum vorstellen, dass diese beiden Bereiche
in den nächsten Wochen, vor dem Hintergrund immer wieder
aufkommender Rezessionsängste, weiter deutlich zulegen können.
Vielmehr werden hier immer wieder deutliche Rückschläge zu
verzeichnen sein.


Gleichzeitig werden die oben genannten Bereiche langsam
zulegen. Rückschläge in den kommenden Boom-Bereichen werden
nicht so heftig ausfallen und anschließend werden neue
Höchstkurse erklommen. So läuft das nun einmal in einer frühen
Hausse.

Niemand hat gesagt, dass es leicht ist, an der Börse Geld zu
verdienen. Wer diese Woche die Nerven verloren hat, der hat
eine Menge Geld verloren. Und auch in den nächsten Monaten
hilft es, Ruhe zu bewahren und vor dem Hintergrund einer
langfristigen Perspektive schrittweise das Portfolio umzubauen.


WOCHENAUSBLICK

Kommenden Dienstag wird die US-Notenbank turnusmäßig tagen. Es
wurde bis Ende vergangener Woche weithin eine Zinssenkung
erwartet, diskutiert wurde lediglich, ob sie 0,25% oder 0,5%
sein werde. Nun haben wir diese Woche überraschend eine
Zinssenkung von 0,75% bekommen. Und auf dem Parkett wird nach
wie vor heftig darüber spekuliert, ob Bernanke am kommenden
Dienstag den Zins um 0,25% oder um 0,5% senkt. Ich hingegen
fürchte, dass die Zinssenkung entweder klein ausfällt, also
0,25%, oder dass es gar keine weitere Zinssenkung geben wird.

Bernanke hat inzwischen verlauten lassen, dass er keine Ahnung
von den Vorgängen bei der SocGen hatte, als er am Dienstag früh
den Leitzins um 0,75% auf 3,5% senkte. Er schrieb den
Ausverkauf voll und ganz der Immobilienkrise zu.

Nun hat sich herausgestellt, dass die SocGen maßgeblich zum
Ausverkauf beigetragen hat, jedoch lediglich in Europa. Die EZB
hat bereits gesagt, dass sie keinen Anlass für überhastete
Aktionen sieht. Und die Immobilienkrise war nun wohl nur
Teilschuld. Glauben Sie wirklich, dass Bernanke vor dem
Hintergrund dieser Entwicklungen nochmals 0,5% vom Leitzins
nehmen wird? Ich fürchte nein!

Und da diese Befürchtung von kaum einem anderen Börsianer
geteilt wird, ich traue mich kaum auszusprechen, dass ich eine
Zinssenkung von 0,5% für ausgeschlossen halte, ist die
Wahrscheinlichkeit groß, dass am Dienstag Abend große
Enttäuschung über das Parkett rauscht. Nach den fulminanten
Erholung von gestern und heute ist es dann aber auch nur zu gut
nachvollziehbar, dass Trader ihre Gewinne sodann mitnehmen.

Seien Sie schneller und verkaufen Sie Ihre DAX-Call-Optionen
heute noch. Die dicken Gewinne sind gemacht, versuchen Sie
nicht noch, auf die letzten Cent zu spekulieren. Halten Sie
sich lieber bereit, am kommenden Dienstag Abend gegebenenfalls
einen Put zu kaufen.

Lassen Sie mich wissen, wie Sie mit dieser Empfehlung gefahren
sind.

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04. DEPOT-CHECK: MIDWAY GAMES, FORTIS BANK, ALTANA, COMPANHIA
VALE DO RIO DOCE, HARLEY DAVIDSON
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Nur wer ein diversifiziertes Portfolio hat, wer also in seinem
Depot eine gesunde Risikostreuung verwirklicht hat, wird bei
plötzlichen Korrekturen wie in diesen Tagen dennoch gut
schlafen können. Spekuliert wird hier im Heibel-Ticker nur mit
einem kleinen Teil des Vermögens. Der Rest wird auf solide Füße
gestellt.

Es folgt nun eine Analyse auf Risikostreuung von den 5 größten
Positionen eines Lesers. Dabei werde ich weniger auf die
einzelnen Werte eingehen, als viel stärker auf die Branchen, in
denen sie wirtschaften. Schicken Sie mir Ihre 5 größten
Positionen an Depotcheck/at/heibel-ticker/./de. Bitte
unterschreiben Sie mit Ihrem Vornamen und der Stadt, in der Sie
leben. Diese Information wird dann veröffentlicht.

==========

FRAGE:

Lieber Herr Heibel,

nach langer Zeit würde ich Sie mal wieder bitten, 5 Positionen
aus meinem Depot zu begutachten. Es sind samtweg kleinere
Positionen, in denen ich mir vorstellen kann, in Zukunft
nachzukaufen. Ob das sinnvoll ist und ob hierfür noch
abgewartet werden soll, das würde ich gerne von Ihnen wissen.

Vielen Dank schon mal für Ihre Einschätzungen.

Midway Games (MWY)
Fortis (FORA.ASX)
Altana (ALT.ETR)
Comanhia Vale do Rio Doce (RIO)
arley-Davidson (HOG)


Herzliche Grüße, Axel aus Mexiko


ANTWORT:

Gerne werfe ich einen Blick auf Ihre 5 Positionen, aber ich
muss Sie warnen: Ihre bisherigen E-Mails waren besser. Ich
zerreiße vier Ihrer Unternehmen nicht zum Spaß, sondern aus
Überzeugung, und hoffe, dass Sie anschließend Platz für neue
Ideen haben :-(


MIDWAY GAMES

Familienzwist zwischen Sumner Redstone und seiner Tochter
Shari. Sumner Redston kontrolliert CBS und Viacom und hat im
Jahr 2005 Midway Games mehr oder weniger aus seinem
Privatvermögen gekauft. Er nahm einen Kredit dafür auf und als
dann der Kurs von Midway fiel, musste er das Unternehmen bei
Viacom einbringen. Dort und bei Redstone befinden sich heute
87,5% der Anteile von Midway Games.

Letzte Woche wurde seine Tochter von der Vizeposition zur
Aufsichtsratsvorsitzenden berufen. Ich habe nichts gegen
Klüngel, ich bin selber in Köln geboren. Aber seit Redstone bei
Midway Games involviert ist, fiel der Kurs um über 90%. Das ist
mir ein bisschen zuviel der Vaterliebe.

Der Branche der Computerspielehersteller gebe ich gute Noten,
denn Wii, Xbox 360 und Playstation III verbreiten sich immer
mehr. Aber Midway Games hat meiner Ansicht nach den Anschluss
verpasst.


FORTIS BANK (Holland)

Gemeinsam mit der Royal Bank of Scotland und Santander kauft
Fortis die ABN Amro. Ich habe vor einigen Wochen (HT 07/46 v.
16.11.07) bereits zur Royal Bank of Scotland gesagt, dass sie
sich mit der Übernahme einen Kuckuck ins Nest gelegt hat: Der
Preis ist viel, viel zu teuer, die gewünschten
Unternehmensteile der ABN Amro wurden kurz zuvor noch veräußert
und als eines der führenden Derivateunternehmen ist die ABN
Amro tief in die Immobilienkrise verwickelt.

Fortis ist von 30 auf 15 Euro gefallen. Hier steht das KGV bei
6, die Dividendenrendite bei 7,4%. Das ist extrem günstig, wenn
die Probleme der ABN Amro die Dividende nicht gefährden.

Es gibt andere Banken, bei denen Sie jetzt vielleicht auf einen
Boden spekulieren können. Bei der Situation, in der sich Fortis
befindet, würde ich erst einmal abwarten, wie die Übernahme
ausgeht, bevor ich Geld dort hinein stecke. Da Sie die Aktien
schon haben: Nun, nach dem Ausverkauf der vergangenen Tage
würde ich auf eine Gegenreaktion warten und die Position
verkleinern. Dann, wenn die Wahrheit an den Tag kommt entweder
wieder kaufen oder eben verkaufen ... je nachdem, wie die
Wahrheit aussieht.


ALTANA

Seit der Mega-Dividende im Frühjahr 2007 ist die Aktie des
Spezialchemikalienanbieters seitwärts gelaufen, in den
vergangenen Tagen natürlich bergab. Das KGV von 15 ist in
Ordnung, die Dividendenrendite von 2,2% ebenfalls. Das
Umsatzwachstum von 5% lässt mich kalt. Damit können Sie keinen
Blumentopf gewinnen, riskieren aber auch nicht viel.
Langweilig.


COMPANHIA VALE DO RIO DOCE

Das ist schon eher was für mein Herz: Das Umsatzwachstum
beträgt 39%, in den nächsten fünf Jahren soll es bei mindestens
25% p.a. bleiben. Die Gewinne entwickeln sich entsprechend.
Dennoch notiert das Unternehmen nur auf einem KGV von 13. Wenn
ich meinen Maßstab von dem doppelten Wachstum für das KGV
anlege, dann ist hier eine Kursvervierfachung möglich. Da das
Unternehmen jedoch im Schwellenland Brasilien zu Hause ist,
wird wohl ein Bewertungsabschlag verbleiben.

Neben BHP Billiton und Rio Tinto gehört Vale zu den weltweit
größten Rohstoffkonzernen. Wer also ein günstiges
Schwellenlandunternehmen aus dem Rohstoffsegment sucht, der ist
hier richtig aufgehoben. Ich kann mir sogar vorstellen, dass
der Bewertungsabschlag nach den Erfahrungen der vergangenen
Tage künftig geringer wird: Unsere Kapitalmärkte sind auch
nicht viel sicherer.


HARLEY DAVIDSON

Na, dann gehe ich einmal davon aus, das ein solches Ross in
Ihrer Garage steht, oder?

Die besten Jahre von Harley Davidson sind vorerst vorbei.
Kinderträume der 60er Jahre wurden in den 90er Jahren
Wirklichkeit: Jeder, der es sich leisten konnte, kaufte sich
statt Cabriolet oder Porsche eine Harley als Belohnung für
seine jahrelange Plackerei. Harley Davidson fuhr brillante
Marketingkampagnen für diese Generation und kam mit der
Produktion kaum nach.

Doch inzwischen ist diese Generation über 60, das trockene Auto
mit Sitzheizung ist da schon eher das bevorzugte Gefährt und
die jüngere Generation kauft wieder Porsche. Somit geht der
Umsatz zurück (-2%) und da man kaum schnell genug Kosten sparen
kann, fällt der Gewinn noch schneller. Das KGV von 10 bei
rückläufigen Zahlen ist noch immer hoch, denn niemand möchte
ein Unternehmen auf dem absteigenden Ast besitzen.

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Die Harley in der Garage
würde ich an Ihrer Stelle unter allen Umständen behalten. Aber
die Aktien dieses Nostalgikers haben schwere Zeiten vor sich.


FAZIT

Na, das sieht aus, als hätten Sie mir Ihre Problemfälle
geschickt. Außer Companhia Vale do Rio Doce würde ich keine
Ihrer Aktien behalten. Mit Fortis können Sie vielleicht noch
auf eine Gegenreaktion zum aktuellen Ausverkauf spekulieren.
Aber den Rest würde ich bei Gelegenheit ausmisten. Machen Sie
Platz für neue Ideen.

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05. LESERFRAGE: LEITZINS
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Ihre Fragen schicken Sie bitte an leserfragen/at/heibel-
ticker/./de. Ich werde künftig nur noch eine Leserfrage
veröffentlichen. Den Rest beantworte ich direkt. Bitte fragen
Sie mich nur zu Unternehmen mit einem Marktwert von mindestens
100 Mio. Euro bzw. USD.

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FRAGE:

Sehr geehrter Herr Heibel,

ich behaupte: Inflation ist nicht gleich Inflation! Sie als
studierter Volkswirtschaftler werden mir sicher erklären
können, ob meine Überlegungen zureffend sind und wo die Lösung
ist.

Die derzeitigen Preissteigerungen sind vor allem durch die
steigenden Kosten für Energie insbesondere Öl sowie durch
weitere Rohstoffe aufgrund der boomenden Weltwirtschaft und dem
gierigen Staat bedingt. Diese importierte Inflation kann m.E.
nicht zum Anlass genommen werden die Zinsen zu erhöhen.

Der Verbraucher und Konsument wird durch die hohen Preise für
Energie sowie die staatliche Abzocke genug gebeutelt, und fast
alle Bürger dieses Landes müssen den Gürtel enger schnallen
(ausgenommen sicher die Herren Wiedekind und Ackermann und die
Bundestagsabgeordneten, die sich ja selbst gut aus der
Staatskasse bedient haben).

Diese beiden Faktoren -importierte Preissteigerung und
staatliche Abzocke- dämpfen bereits den Konsum. Daher
eigentlich kein Handlungsbedarf durch die EZB, denn eine
Lohnkosteninflation ist derzeit noch nicht in Sicht. Die
Gewinne der Unternehmen sind außerordentlich gut gestiegen und
vertragen eine angemessenen Lohnerhöhung von etwa 3 - 4 %,
zumal auf die Unternehmen ja noch die Unternehmenssteuerreform
entlastend wirken wird.

Meine Frage: Wird die EZB diese Unterscheidung ebenfalls in
ihre Überlegungen einbeziehen? Oder sind meine Überlegungen
nicht relevant.

Werden die Zinsen zusätzlich zu den vorhandenen Belastungen
erhöht, wird dem Konsum doch weiteres Geld entzogen und die
Forderungen nach deutlicheren Lohnsteigerungen erst recht und
dann auch zu Recht lauter werden. M.E wird dann erst die
Inflationsspirale in Gang gesetzt.

Bei anziehenden Zinsen könnten unsere Hausbesitzer ebenfalls in
eine arge Kreditklemme geraten. Unser Staat übrigens auch. Aber
der bedient sich dann beim Bürger - nur wie lange noch kann das
gut gehen?

MfG, Wolfgang aus Guntersblum


ANTWORT:

Die US-Notenbank täuscht vor, den Unterschied zwischen
importierter Inflation (Ölpreis, Rohstoffpreise und gute
Weltkonjunktur) zu einer Inlandsinflation (steigende
Lohnkosten, Immobilienpreise) nicht zu sehen, andernfalls hätte
sie schon früher größere Zinssenkungen vorgenommen.

Die EZB handelt genauso: Hier spricht man auch noch immer von
ausgesetzten Zinsanhebungen zur Inflationsbekämpfung, dabei
wird nun langsam offensichtlich, dass wir auch in Europa bald
schon wieder Zinssenkungen benötigen werden, um eine Rezession
zu verhindern. Denn die Probleme der USA werden auch auf Europa
übergreifen.

Die EZB wartet also erst auf klare Zeichen einer
wirtschaftlichen Abschwächung, bevor der Leitzins gesenkt wird.
Trichet hat diese Haltung diese Woche nochmals bestärkt.

Bezüglich der Diäten unserer Politiker bin ich gespalten: Wir
haben nichts brauchbares an Politikern, so dass ich eine
radikale Gehaltskürzung befürworten würde. Doch das ist eine
negative Spirale, die nicht gesund ist. Wir hätten am Ende nur
noch völlig verblödete Politiker. Lieber würde ich daher sogar
die Diäten herauf setzen, damit auch wieder intelligente Bürger
für ihre Arbeit ausreichend belohnt werden und eine Politiker-
Karriere einschlagen.

Was muss also führen? Zuerst bessere Politiker, damit dann
deren Gehälter angehoben werden können, oder zuerst höhere
Gehälter, damit bessere Bürger Politiker werden? Ich fürchte
letzteres.

Ihre Eingangsbehauptung ist meiner Ansicht nach richtig. Man
kann die unterschiedlichen Preistreiber auch wunderbar in den
volkswirtschaftlichen Modellen darstellen. Die EZB wird dies
sicherlich getan haben, wie Sie in meiner Ausgabe vom
vergangenen Freitag vielleicht gelesen haben ist es jedoch eine
Frage, ob die EZB bzw. Fed sich von diesen Unterschieden leiten
lassen, oder eben doch ganz pauschal und starr die
Geldmengenpolitik nach Zahlen betreiben sollte.

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06. BEOBACHTETE WERTE
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Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner
Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie
aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten
Einschätzungen.

==========

Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im
Kundenbereich der Webseiten verfasst. Selten sind diese
Anmerkungen nur tagesaktuell, es reicht in der Regel, wenn Sie
einmal die Woche dort hinein schauen.

Auf der Einstiegsseite heibel-ticker.de sehen Sie im Ticker am
oberen Bildrand auf den ersten Blick, zu welchen Titel aktuelle
Anmerkungen erstellt wurden.

Hier nun die Übersicht über die offenen Positionen. Wie
angekündigt habe ich jeweils die langfristigen von den
spekulativen Positionen getrennt. Bei den langfristigen
Positionen werde ich in den kommenden Wochen jeweils eine
Risikostreuung berücksichtigen.

Weiter habe ich in Empfehlungen unterschieden zwischen denen,
die vorwiegend über die deutschen Börsen zu haben sind, und
jenen, die Sie in Ihr US-Depot kaufen sollten.

Insgesamt gibt es nun also vier Kategorien: Deutsches Depot
lang- und kurzfristig sowie US-Depot lang- und kurzfristig.

Unter „Änd" steht die Gesamtveränderung seit Empfehlung. Unter
„Woche" steht die Änderung zur Vorwoche. Unter „Empf." steht
die Empfehlung, ob diese Position zu
H - Halten,
K - Kaufen,
NK – Nachkaufen,
V – Verkaufen,
TV - Teilverkaufen ist oder mit einem
SL - Stopp Loss oder
VL - Verkaufslimit versehen werden sollte.


Firma Kürzel Kauf am 24.1. Änd.Woche Empf.

DEUTSCHES DEPOT
LANGFRISTIG
NYSE Euronext A0MLCE 16.7.07 51,73 € -9% 2% NK
Apple Comp. 865985 21.1.06 90,20 € 72% -18% NK
Total S.A. 850727 31.8.07 49,74 € -10% -6% NK
DB Japan ETF DBX1MJ 27.2.07 29,67 € -19% -2% NK
Goldbarren 100 gr. 13.10.06 1.967,00 € 27% 3% H
Uran. PartizipatA0EQYX 12.11.07 6,80 € -16% 3% H


APPLE
23.01.2008: Q-ERGEBNIS GUT, AUSBLICK VERHALTEN - NACHKAUFEN
Um 58% ist der Gewinn von Apple im Weihnachtsquartal im
Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Wieder einmal wurden die
Erwartungen der Analysten übertroffen. Die Mac-Verkäufe sind um
47% angesprungen, der iPod-Umsatz um 17%. Mit 2,3 Mio. bereits
verkauften iPhones ist Apples Ziel von 10 Mio. iPhones p.a. in
greifbarer Nähe.

Aber der Ausblick war verhalten. CFO Oppenheimer gab einen
Ausblick, der um 15% unter den Erwartungen der Analysten lag.
An einem Tag wie gestern, an dem das Ende der Welt auf dem
Börsenparkett herumgeistert ist jegliche nicht ganz so super
gute Aussage eine Katastrophe: Die Nerven der Anleger liegen
blank und ein verhaltener Ausblick passt in die
Weltuntergangsstimmung: "Auch Apple wird vor die Hunde gehen",
schießt dem nahe am Nervenzusammenbruch befindlichen Trader
durch den Kopf.

So dürfte der Kurs von Apple heute nochmals kräftig einbrechen.
Nachbörslich wurden gestern mit einem Minus von 11% die 138 USD
bzw. 95 EUR unterschritten.

Ich halte diesen Ausverkauf nun wirklich für völlig überzogen.
Apple notiert mit einem KGV von 36, wächst jedoch seit Jahren
mit über 50% p.a. Die Prognosen gehen von 22% Wachstum aus, wir
wissen aber inzwischen, dass dies die vorsichtigen Schätzungen
sind, die dann in der Regel übertroffen werden.

Ich würde daher nochmals nachkaufen, wenn der Kurs am heutigen
Tage unter 95 EUR rutscht.


TOTAL
23.01.2008: 200 MIO EUR STRAFE W/ ERIKA-TANKERUNGLÜCK 1998

Ein französisches Gericht hat Total zu einer
Kompensationszahlung i.H.v. 200 Mio. EUR verurteilt. 1999 war
der Tanker Erika vor der französischen Küste in Seenot geraten,
auseinander gebrochen und gesunken. 6 Mio. Fässer Öl liefen ins
Meer und töteten rund 75 Mio. Vögel, die Küste war schwarz vom
Öl. Das Unglück gilt als eines der schlimmsten überhaupt.

Das Unglück hatte damals dazu geführt, dass einwändige Öltanker
verboten wurden, heute gibt es nur noch Doppelwand-Öltanker.

Die Aufarbeitung dieser Geschichte bei gleichzeitig derzeit
wieder rückläufigem Ölpreis hat dem Kurs von Total kräftig
zugesetzt. Ich denke, dass es noch ein paar Tage dauern kann,
bis der Kurs einen Boden findet und warte mit Nachkäufen noch
etwas ab.


URANIUM PARTIZIPATION
23.01.2008: ÜBERBLICK DER ENTWICKLUNGEN IM URANMARKT

Es ist schwer, einen realistischen Preis für das Uran zu
bestimmen. Versorger haben langfristige Verträge, in denen das
Uran derzeit mit rund 60 USD/Pfund verschoben wird. Der Spot-
Preis jedoch steht über 90 USD/Pfund.

Diese Differenz ist darauf zurückzuführen, dass kurzfristige
Lieferengpässe über den Spot-Markt (also mit kurzer Lieferzeit)
zu jedem Preis ausgeglichen werden. Solche Ereignisse sind
jedoch selten, vielleicht einmal pro Monat, so dass sich
zwischenzeitlich kaum ein Preis bilden lässt.

Im vergangenen Jahr gab es gleich mehrere Probleme im Uran-
Markt: Zu Beginn gab es einen Wassereinbruch in der weltgrößten
Uranmine Cigar Lake von Cameco, der die Produktionsaufnahme um
zwei Jahre verzögert. Es folgten Probleme mit der Regierung von
Namibia beim Projekt von Rio Tinto und schließlich gab es eine
Flutung der Olympic Dam Mine von BHP Billiton in Australien.
Diese Ereignisse haben natürlich den Uranmarkt angeheizt und
neue Teilnehmer zu Investitionen motiviert.

Uranium One ist einer dieser neuen Marktteilnehmer, doch auch
dort gibt es Probleme bei den Produktsvorbereitungen, wie im
vergangenen Jahr berichtet. So besteht nun große Unsicherheit
auf dem Uranmarkt, zu welchem Preis künftig Uran überhaupt
abgebaut werden kann. Diese Unsicherheit wird erst dann
aufgehoben, wenn Unternehmen wie Uranium One verlässliche
Zahlen über ihre Uranproduktion, also die zusätzliche
Uranversorgung, bekannt geben können.

Unsere Uranspekulation ist bis dahin als riskant einzustufen.

Langfristig wird die Nachfrage nach Uran explodieren. Derzeit
sind weltweit 316 Atomkraftwerke in Planung bzw. in der
Genehmigungsphase, vor zwei Jahren waren es gerade einmal halb
so viele.


SPEKULATIV
Matsushita 853666 27.2.07 12,65 € -14% -8% NK
Yamana 357818 2.7.07 10,60 € 32% 5% H
Norddt. Affineri676650 20.11.07 25,17 € 9% 3% H
Uranium One A0MU9G 21.9.07 4,82 € -37% -11% NK
eBay 916529 28.12.07 18,80 € -17% -3% NK


MATSUSHITA
18.01.2008: MATSUSHITA WIRD ZU PANASONIC – HALTEN

Der Firmengründer Matsushita Konosuke hat sein Unternehmen von
1918 bis zu seinem Tode 1973 mit straffen Zügeln geführt und
streifte im harten Wettbewerb häufig nahe an einer Insolvenz
vorbei. Doch der Name Matsushita war im japanischen Ausland
kaum aussprechbar, er erfand also einen wesentlich leichter
aussprechbaren Markennamen: Panasonic.

Nun sind zwar Panasonic-Produkte weltweit verfügbar und der
Name Panasonic ist weltweit bekannt. Doch an der Aktienbörse
gibt es nur wenige, die diese Marke mit den Aktien von
Matsushita in Verbindung bringen.

Daher hat das Management nun beschlossen, den Namen des
Gründers fallen zu lassen, das Unternehmen soll künftig nur
noch unter Panasonic firmieren und so sollen dann auch die
Aktien unter Panasonic zu haben sein.


NORDDEUTSCHE AFFINERIE
23.01.2008: KINDERGARTENSPIELE DES AUFSICHTSRATS MIT KOVATS

So langsam gehen mir die Vorgänge bei der Norddeutschen
Affinerie auf die Nerven. Da werden Klimmzüge unternommen, nur
um den Einfluss eines neuen Großinvestors zu beschneiden, dass
dabei das Geschäft völlig aus den Augen verloren wird.

Der Wiener Mirko Kovats hält 14% der Anteile, derzeit prüft
jedoch das Kartellamt, ob er zu dieser Beteiligung überhaupt
berechtigt ist. Sein Investmentvehikel A-Tech hält nämlich
gleichzeitig Anteile an Cumerio, eine belgische Kupferhütte,
die die Norddeutsche Affinerie übernehmen möchte. Kovats macht
von seiner Sperrminorität bei Cumerio Gebrauch und verhindert
die Übernahme.

Der abgetretene Vorstandschef Werner Marnette hatte eine
Einigung mit Kovats gefunden: Für die Zustimmung Kovats
versprach ihm Marnette einen zweiten Aufsichtsratsposten bei
der Norddeutschen Affinerie. Doch der Aufsichtsrat der NA
wollte dies nicht und schickte Marnette in die Pampa.

Noch am gleichen Tag wurde eine Kapitalerhöhung durchgeführt,
so dass sich Korvats Anteil dadurch erst wieder unter 15%
verminderte (Verwässerungseffekt).

Und als Nachfolger Marnettes wurde Bernd Drouven bestellt, ein
Kandidat, gegen den Korvats sich schon im Dezember
ausgesprochen hatte.

Nun folgt der nächste Schachzug der NA: Das Kartellamt hat
seine Entscheidung über die Rechtmäßigkeit der Beteiligung
Kovats an der NA auf Anfang März terminiert, also rechtzeitig
vor der Hauptversammlung, die schon immer Anfang April
stattfindet. Bis zu der Entscheidung hat Kovats zugesagt, mit
einem Stimmrechtsanteil von 5% zufrieden zu sein, obwohl er 14%
der Anteile besitzt. Nun prüft der Aufsichtsrat, ob er die
Hauptversammlung auf Ende Februar vorverlegen kann, also vor
die Entscheidung des Kartellamtes. Damit hätte Korvats auf der
HV nur 5% Stimmrechte, nicht 14%.

18.01.2008: NEUER CEO, KONJUNKTURÄNGSTE, ABWARTEN UND HALTEN

In dieser Woche wurde ein neuer CEO ernannt: Dr. Bernd Drouven
hatte in den vergangenen beiden Monaten bereits die
Vorstandsarbeit koordiniert und übernimmt nun auf Wunsch des
Aufsichtsrats den Vorsitz.

Konjunkturängste drücken den Kurs der Norddeutschen Affinerie.
Der Kupferpreis ist in den vergangenen zwei Wochen angestiegen,
fällt jedoch in den beiden letzten Tagen leicht zurück.
Insbesondere aus China kam die starke Nachfrage, doch dort
kommen nun auch langsam Konjunkturängste auf, da die Peoples
Bank of China langsam die Einlagevorschriften verschärft und
dadurch das Geld verknappt.

Wir haben nur eine kleine Position und warten damit die
Entwicklungen erst einmal ab. Halten.


EBAY
25.01.2008: CEO MEG WHITMAN TRITT ZURÜCK – NACHKAUFEN

Vor 10 Jahren hat Margaret Whitman die Position des CEO bei
eBay übernommen, ein halbes Jahr später ging eBay an die Börse.
Nun ist die Vorzeigedame des Silicon Valley amtsmüde und tritt
zurück. Gerüchten zufolge sei die 900 Mio. USD Abschreibung auf
die Skype-Übernahme verantwortlich dafür, aber ich glaube das
nicht. Wenn sie bestraft würde, bliebe sie nicht im
Aufsichtsrat.

John Donahoe heißt ihr Nachfolger, die beiden kennen sich schon
aus alten Zeiten bei Bain Capital, einer Private Equity Firma.
Whitman selbst unterstützt den US-Präsidentschaftskandidaten
Mitt Romney im Wahlkampf als sein Finanzchef. Mitt Romney war
zuvor CEO von Bain Capital. Da laufen wohl einige Fäden bei
Bain zusammen.

Whitman war beliebt und Anleger haben eBay-Aktien nach dieser
Meldung in den Keller geschickt. Gleichzeitig wurde nur ein
verhaltener Ausblick gegeben. Ich beziehe den Ausverkauf um 7%
auf diese beiden Ereignisse und nicht auf den Nachfolger
Donahoe. Dieser hat eine schwere Aufgabe, denn das Wachstum bei
den Online-Auktionen beträgt "nur noch 30%", gleichzeitig wird
das eBay-Partnergeschäft von Amazon angegriffen: Der
Marktanteil von eBay in diesem Bereich fiel im vergangenen Jahr
von 18 auf 16%.

Das geschätzte KGV 08e steht bei nur noch 14, ich würde den
Ausverkauf zum Nachkaufen unter 18,50 Euro nutzen.

US-DEPOT
LANGFRISTIG
Google GOOG 20.10.06 $574,49 34% -4% H
Bunge BG 31.10.07 $112,16 4% 1% H
Japan ETF EWJ 27.2.07 $12,28 -18% 1% NK
Gold&SilberfondsCEF 13.10.06 $11,70 44% 4% H

SPEKULATIV
DRD Gold DROOY 3.11.06 $11,35 13% 21% TV
Transocean RIG 19.1.07 $128,02 71% 2% H
Annaly Cptl. MgmNLY 23.3.07 $19,60 32% 7% H
Lundin Mining LMC 12.5.07 $7,43 -39% -4% H
Royal Gold RGLD 22.10.07 $30,82 10% -2% H
Freeport McMoRanFCX 15.11.07 $83,43 -17% 2% NK
Oil Service HoldOIH 18.12.07 $164,40 -6% 1% H

TRANSOCEAN
23.01.2008: WANDELANLEIHE VERWÄSSERT & VERBESSERT ZUGLEICH

Transocean hat zur Finanzierung der Fusion mit Global Santa Fe
eine Wandelanleihe mit 30jähriger Laufzeit begeben. Die
Verzinsung der 6 Mrd. USD Anleihe ist zwischen 1,5% und 1,625%.
Eine 1.000 USD-Anleihe kann in 5,931 Transocean gewandelt
werden. Sobald der Kurs von Transocean also höher steht als
1.000 / 5,931 = 168,61 USD, lohnt sich die Wandlung für die
Anleihenbesitzer.

Die Wandlung wird erst im Jahr 2037, also zum Ende der
Laufzeit, fällig. Es gibt nun noch eine ganze Reihe von
Sonderregelungen für eine beiderseitige Rückgabe, Wandlung,
Rückzahlung der Anleihe ab dem Jahr 2010. Im Detail sieht das
für mich so aus, als würde die Anleihe bis Dezember 2010 laufen
und dann vermutlich vom größten Teil der Anleger in Aktien
getauscht, sofern der Aktienkurs über 168,61 USD steht. Sollten
die Anleger nicht tauschen, so würde Transocean dann eine
vorzeitige Rückzahluhng zu 100% tätigen. Ich glaube also kaum,
dass die Anleihe bis 2037 läuft.

Der Effekt für das Bewertungsniveau ist meiner Ansicht nach
gering, da die gesparten Zinsen durch die verwässerte
Eigentümerstruktur aufgehoben werden.


LUNDIN
23.01.2008: ÜBERRASCHENDER WECHSEL DES CEO & PRÄSIDENTEN

Karl-Axel Waplan war nicht einmal ein Jahr lang Chef von Lundin
Mining, letzte Woche wurde er überraschend von Phil Wright
abgelöst. Die Hintergründe dieses plötzlichen Wechsels sind mir
nicht bekannt, vielleicht hängt dies jedoch mit der schlechten
Kursperformance seit Oktober vergangenen Jahres zusammen - der
Kurs hat sich seither halbiert.

Wright ist der Familie Lundin gut bekannt, er hatte zuvor Tenke
Mining geleitet. Wright ist ein alter Hase in dieser Branche
und Chairman (Aufsichtsratsvorsitzender) Lukas Lundin hat
verlauten lassen, dass er den seiner Ansicht nach besten CEO
mit besonderen Durchsetzungsfähigkeiten angestellt hat.

Ich kann diesen Schritt nachvollziehen: Während Waplan seine
Stärke bei Unternehmensübernahmen und Fusionen hat und im
vergangenen Jahr gleich drei Übernahmen durchführen konnte, ist
nun eine operative Kraft im Minengeschäft gefragt - und da
scheint Wright mehr Erfahrung zu haben. Ich werte den Schritt
also positiv.

Aus Angst vor einer Rezession sinken die Rohstoffpreise in
diesen Tagen und alle entsprechenden Rohstoffunternehmen (mit
Ausnahme des Goldsektors) fallen ins Bodenlose.


FREEPORT MCMORAN
18.01.2008: PRÄSIDENT GEHT, NACHKAUFEN UND ABSTAUBERLIMIT 76
USD

Tim Snider hat 37 Jahre lang für Phelps Dodge gearbeitet.
Zuletzt hat er die Übernahme durch Freeport McMoRan begleitet
und wurde COO und Präsident des neuen Unternehmens. Man kann
ihn also getrost als "Herr Kupfer" bezeichnen.

Tim Snider hat diese Woche bekannt gegeben, das Unternehmen zum
1. April zu verlassen. Gründe wurden keine angegeben, sein
Alter von 56 Jahren kann auch nicht der Grund sein. Ich muss
daher annehmen, dass er sich in dem neuen Unternehmen Freeport
McMoRan nicht wohl fühlt.

Richard Adkerson, derzeitiger CEO, wird den Präsidentensessel
übernehmen. Ein neuer COO ist noch nicht benannt.

Zur Erinnerung: CEO ist der Chief Excecutive Officer, also der
ausführende Vorstand. COO ist der operative Chef, also
derjenige, der die Weisungen des CEOs umsetzt. Adkerson wird
sich mit Snider nicht verstanden haben.

Die Aktien von Freeport sind in der abgelaufenen Woche um 16%
eingebrochen. Für einen solchen Kurseinbruch ist nicht nur der
leicht rückläufige Kupferpreis der vergangenen Tage
verantwortlich, sondern das Ausscheiden Sniders. Aber ich sehe
Freeport McMoRan dennoch auf Kurs und würde diesen Kursrutsch
zum Nachkaufen nutzen, wie vergangene Woche empfohlen. Ein
Abstauberlimit würde ich auf 76 USD legen.


Quellen: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen
von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com

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