Coterra Energy - Aktuelle News und Hintergrundinfos
Hier gibt es aktuelle News und Hintergrundinfos zum Kurs sowie Investmentideen zur Coterra Energy Aktie.
Die Updates enthalten relevante und konzentrierte Informationen zur Coterra Energy Aktie, einer möglichen Prognose bzw. Kursziel für den Aktienkurs, Charts sowie eine Einschätzung für unser Heibel-Ticker Portfolio, die Aktie zu kaufen oder nicht.
In unseren Informationen zu den einzelnen Positionen führen wir immer die jeweilige ISIN bzw. WKN der Aktie auf, geben eine aktuelle Bewertung für zu erwartende Entwicklungen ab und fokussieren uns auf eine faktenbasierte Analyse. Ebenso berichten wir über die zu erwartende Dividende und unsere Erfahrungen mit dem Unternehmen der Aktie.
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23.02.2023 Zahlen analog zu Devon
Vergangene Woche haben wir die Q-Zahlen von Devon erhalten: Die variable Dividende fiel geringer aus als erwartet, gleichzeitig werde man mehr in die Erschließung neuer Gas- und Ölquellen investieren. Die Aktie brach ein, das Wochenminus betrug 16%.
Auch die Aktie von Coterra brach im Kielwasser dieser Meldung ein, wenngleich auch nicht so stark. Gestern nun brachte Coterra Quartalszahlen: 2,5% Umsatzplus auf 2,3 Mrd. USD, 8% über den Erwartungen. Der Gewinn sprang um 40% auf 1,16 USD/Aktie, 5% höher als erwartet.
Die Dividende wurde auf 57 Cents je Aktie festgesetzt, nach 68 Cent/Aktie im Vorquartal. Der Ölpreis ist seit Jahresbeginn um 7% zurückgegangen, der Gaspreis notiert auf dem niedrigsten Niveau seit Kriegsausbruch. Es war absehbar, dass die Dividende nicht mehr in gleicher Höhe anfallen würde. Zur Erinnerung: Die Dividende setzt sich aus einem fixen Basisbestandteil und einer variablen Komponente, in Abhängigkeit vom jeweiligen Quartalsgewinn, zusammen.
Der fixe Bestandteil wurde von 15 auf 20 Cent/Aktie angehoben. Die aktuelle Quartalsdividende führt zu einer Dividendenrendite von 9,8%.
Zusätzlich wurde ein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von 2 Mrd. USD aufgelegt. Das Management gab bekannt, man werde ab sofort aus dem Gewinn als erstes die Basisdividende auszahlen, danach die Aktienrückkäufe und erst in der Prioritätenliste an dritter Stelle eine variable Dividende beschließen.
Das ist für Dividendenaktionäre natürlich nicht so erfreulich, ich halte die Entscheidung dennoch für richtig: Der Aktienkurs ist in den vergangenen Monaten unter Druck gewesen und in den vergangenen Tagen nochmals kräftig ausverkauft worden. Die hohe Priorität, mit der eigene Aktien zurückgekauft werden sollen, zeigt die Überzeugung des Managements, dass der Kurs zu niedrig ist. Gefällt mir.
Auch die Produktionszahlen lagen über den Erwartungen: Die Ölproduktion stieg um 12%, die Gasproduktion ging um 3% zurück. Es wurde ein durchschnittlicher Ölverkaufspreis von 80,57 USD/Fass WTI erzielt, das Gas wurde zu durchschnittlich 4,74 USD/tcf verkauft. Beide Preise lagen um über 30% höher als vor einem Jahr.
Aktuell liegt der Ölpreis jedoch nur noch bei 75,80 USD/Fass WTI. Der US-Gaspreis pendelt knapp über 2 USD/Btu, nachdem vor einem Jahr noch das Fünffache bezahlt werden musste. Der warme Winter hat insbesondere dem Gaspreis zugesetzt.
Genau wie Devon Energy wird auch Coterra in den Ausbau der Öl- und Gasförderung investieren (CAPEX). Die steigenden CAPEX von 2 Mrd. USD hätten sicherlich Anleger verschreckt, wenn das nicht schon vor einer Woche durch die Devon-Zahlen eingepreist worden wäre. Somit bleibt der Blick auf den Break-Even Preis für Coterra: Ab 45 USD/Fass WTI Öl und ab 2,25 USD/Btu US-Gas produziert das Unternehmen kostendeckend.
An den rückläufigen Energiepreisen sehen wir, dass die künftigen Dividenden eher weiterhin rückläufig ausfallen dürften. Doch die Aktie hat das bereits sehr stark berücksichtigt. Die Basisdividende sorgt für eine Rendite von 3,3%. Coterra selbst gibt eine Kalkulation für 2023 heraus, derzufolge mit einer variablen Dividendenrendite von zusätzlich 2,5% zu rechnen ist. Insgesamt würde das also auf eine Dividendenrendite von 5,8% hinauslaufen, ähnlich wie bei Devon. Gleichzeitig werden jedoch Aktien zurückgekauft, so dass die Dividende in der Zukunft allein dadurch schon wieder steigen wird. Denn der Gewinn ist künftig dann auf weniger Aktien aufzuteilen.
Energiepreise? Nun, der warme Winter gepaart mit dem Aufheben der Corona-Maßnahmen in China, was für einen Corona-Ausbruch und damit einhergehend Produktionsausfällen führte, haben die Energiepreise über Gebühr in den Keller gedrückt. Im Sommer wird Energie für Klimaanlagen benötigt, so dass da schon wieder der nächste Nachfrageschub zu erwarten ist. Wenn dann auch die chinesische Wirtschaft langsam wieder zu Laufen beginnt, könnten die Energiepreise kräftig nach oben laufen.
Alles in allem also haben wir in meinen Augen in diesen Wochen das Tal durchschritten. Üppige Dividenden sind ein attraktives Schmerzensgeld. In den kommenden Monaten würde ich dann wieder steigende Energiepreise, und somit auch steigende Aktienkurse bei Coterra und Devon erwarten.
Oder, um es anders zu formulieren: Wer noch nicht investiert ist, dem bietet sich aktuell eine gute Gelegenheit dazu.
13.01.2023 11% Dividendenrendite
Im vergangenen Jahr war der Gaspreis in den USA nach dem Kriegsbeginn in der Ukraine von 4 auf 9,50 USD/MMBtu (Millionen British Thermal Unit, physikalische Wärmeeinheit, die die benötigte Energiemenge zur Erhitzung eines Pfundes Wasser um ein Grad Fahrenheit angibt) angestiegen.
Bereits im Sommer folgte der Rückgang auf 5,50 USD/MMBtu, bevor dann die Explosion in der Gasverflüssigungsanlage in Texas den Preis per August auf 10 USD/MMBtu schießen ließ. Seither ging der Preis zurück auf aktuell 3,725 USD/MMBtu.
Im November wurde die quartalsweise Dividendenausschüttung von Coterra auf 0,68 USD/Aktie gesetzt. Das entspricht einer Dividendenrendite von aktuell 10,7% p.a. Wir wissen, dass die Dividendenhöhe quartalsweise in Abhängigkeit vom realisierten Verkaufspreis festgesetzt wird. Wenn Sie nun jedoch denken, dass die Dividende künftig aufgrund des rückläufigen Gaspreises stark fallen wird, dann liegen Sie falsch.
In den ersten 9 Monaten 2022, also in der Zeit, in der die beiden Preisanstiege erfolgten, hat Coterra einen durchschnittlichen Verkaufspreis für das Gas in Höhe von nur 4,79 USD/MMBtu erzielt. Die Preisinflation ging also leider an Coterra weitgehend spurlos vorbei. Leider, wenn man kurzfristig denkt.
Das liegt daran, dass Coterra seine Gasförderung frühzeitig über Rahmenverträge verkauft. Preisschwankungen am Spotmarkt haben lediglich einen Einfluss auf die Verhandlungen zu künftigen Gaspreisen. Dort werden Ereignisse wie Krieg oder die Explosion der Gasverflüssigungsanlage vor einem längerfristigen Hintergrund betrachtet und führen nicht zu exorbitanten Preissprüngen, sondern bestenfalls zu moderat ansteigenden Preisen.
Daher schrieb ich im vergangenen Jahr mehrfach, dass eine attraktive Dividendenrendite von Coterra auch dann erwartet werden darf, wenn der Ölpreis auf 70 USD/Fass oder der Gaspreis wieder auf das Niveau von vor dem Ukraine-Krieg zurück fällt. Das war nun der Fall und dennoch erwarte ich auch für das Q4 wieder eine überaus attraktive Dividende. Seien Sie nicht enttäuscht, wenn es "nur" 8% werden.
Für den weiteren Jahresverlauf bin ich optimistisch, dass sowohl Öl, als auch Gaspreis ihr Tief in den vergangenen Wochen gesehen haben.
04.01.2023 Fulminanter Jahresauftakt ohne Energiesektor
Der DAX ist bereits um 3,9% angesprungen, unser Portfolio zeigt 17 grüne Kurse (=Plus seit Jahresbeginn) und zwei rote: Coterra & Devon Energy. Ich halte das für einen Reflex, der aus doppeltem Grund falsch ist.
Zum einen werden Coterra und Devon in diesen Tagen von vielen Analysten mit Kurzielsenkungen versehen. Analysten, die Mitte letzten Jahres, als der Ölpreis bei 120 USD/Fass stand, Kurszielanhebungen vorgenommen haben. Diese Analysten haben damals nicht das Top der Ölpreisentwicklung erkannt, warum sollten sie nun das Tief erkennen?
Der weltweite Energiemarkt ist durcheinander geschüttelt worden: Zuerst sprangen Öl- und Gaspreis aufgrund des Ukraine-Krieges an. Obwohl zum damaligen Zeitpunkt eigentlich nirgends Knappheit herrschte, wurden die Preise um ein Vielfaches (beim Gas) nach oben getrieben. Spekulanten befeuerten den Anstieg, bis die Blase platzte.
Nun ist die Blase geplatzt und eine Übertreibung, die wir nach oben gesehen haben, kann genauso gut nach unten erfolgen. Mag sein, dass der Boden bei 70 USD/Fass gefunden wird, mag sein, dass es bis 65 USD/Fass geht. Vielleicht führt uns eine Übertreibung auch noch tiefer.
Doch unsere beiden Öl und Gas-Unternehmen Devon und Coterra haben eine solide Bilanz. Anders als in früheren Zeiten haben sie im vergangenen Jahr bei den hohen Energiepreisen NICHT auf Teufel komm raus investiert. Und so werden sie auch eine Phase der Übertreibung nach unten ohne große Blessuren überstehen, ich gehe davon aus, dass durchgängig eine attraktive Dividende von beiden Unternehmen gezahlt werden kann.
Da jedoch nur sehr wenige neue Gas- und Ölquellen erschlossen werden, bleiben die fossilen Energieträger rar. Russland muss aufwendig neue Liefermöglichkeiten entwickeln und wird die tägliche Fördermenge eher reduzieren. China erlebt eine Corona-Welle, eine Durchseuchung, die, so schlimm sie auch sein mag, im Anschluss die Öffnung der chinesischen Wirtschaft zur Folge haben wird. Selbst wenn der Westen einen Konjunkturabschwung erfährt, so gehe ich für China von einem anziehenden Wirtschaftswachstum im Verlauf des Jahres 2023 aus.
Lange dürfte der Ölpreis also nicht so günstig bleiben.
Für Coterra gibt es noch die Sondersituation, von der ich im vergangenen Sommer berichtete: In Texas explodierte eine Gas-Verflüssigungsanlage von Freeport McMoRan. Es handelt sich um eine der größten solcher Anlagen in den USA. Gas, das für den Export nach Europa gedacht war, konnte plötzlich nicht mehr verflüssigt, und damit nicht mehr exportiert werden. Der Gaspreis in den USA ist dramatisch eingebrochen: Von über 10 USD im vergangenen Sommer auf nunmehr nur noch 4 USD. In den USA weiß man derzeit nicht, wohin mit dem Gas.
Das hat natürlich Coterra belastet, die Aktie fiel ebenfalls. Doch im Verlauf des Januars, spätestens Februar soll die Verflüssigungsanlage von Freeport McMoRan wieder in Betrieb gehen. Der Gaspreis in den USA, der Hauptmarkt für Coterra, wird sich normalisieren. Und das heiß für mich: Der Gaspreis wird wieder ansteigen.
Wenn natürlich eine heftige Rezession einschlagen sollte, werden viele Anleger dem Energiemarkt fern bleiben. Es bleibt also eine wackelige Angelegenheit. Doch in meinen Augen gibt es deutlich mehr Argumente für steigende Kurse als für fallende. Wir bleiben also dabei.
11.11.2022 Kaufen als Spekulation auf steigende Energiepreise
Wir hatten in den Öl- und Gasförderer bereits im Frühjahr erfolgreich spekuliert: +14% in drei Monaten zuzüglich einer üppigen Dividende. Im Rahmen der Hoffnung auf ein Ende der Leitzinsanhebungen springen derzeit die Wachstumstitel besonders stark an, Dividendentitel wie Coterra werden links liegen gelassen.
Dabei steigt der Ölpreis kräftig an und wir wissen, dass ein Teil des von Coterra durch Fracking geförderten Gases als Flüssigerdgas nach Deutschland geliefert werden soll. Aktuell steht das kGV von Coterra bei 6, die Aktie bietet eine Dividendenrendite von 9% und der Gewinn soll in den kommenden Jahren Analystenerwartungen zufolge um jährlich 8% anwachsen. So sehen Aktien aus, die keiner haben möchte.
In meinen Augen kann Coterra nur profitieren: Entweder der Konjunkturabschwung oder die Rezession wird schwächer, als dies bis vor kurzem befürchtet wurde. Dann würde der Ölpreis ansteigen und der Gewinn von Coterra sprudeln. Oder aber die Notenbanken übertreiben es mit den Zinserhöhungen, würgen die Konjunktur ab und stürzen die Aktienmärkte in eine Baisse. Dann würde man sich nach Dividendentiteln wie Coterra umschauen.
Ich denke daher, dass man Coterra derzeit versehentlich vergessen hat. Das möchte ich für eine Spekulation nutzen und die Aktie heute in unser Portfolio holen.
27.07.2022 Verkaufen, Gewinn anderweitig verwenden
Ich würde heute unsere Coterra-Position mit 8% Gewinn auflösen. Zwischenzeitlich war der Buchgewinn bereits viel größer, doch der Energiesektor schwankt stark zwischen Angst vor einem Energiemangel und Angst vor einer Rezession. So schießt der Ölpreis den einen Tag in die Höhe, um anschließend wieder einzubrechen.
Coterra macht diese Schwankungen mit. Nachdem Putin nun die Gaslieferung durch Nord Stream 1 auf 20% der Kapazität gedrosselt hat, ist der Ölpreis wieder angesprungen. Coterra ist seit Anfang Juli um 15% angestiegen. Die Dividendenrendite von 9% ist gesichert, solange der Ölpreis über 80 USD/Fass notiert. Ich denke also weiterhin, dass Coterra noch viel Luft nach oben hat. Aber kurzfristig, insbesondere vor dem Hintergrund der anstehenden Zinsanhebungen, könnten Rezessionsängste einen weiteren Anstieg erschweren.
Daher würde ich Coterra heute verkaufen und das Geld anderweitig einsetzen. Bitte verwenden Sie ein Verkaufslimit über 29 Euro, damit wir den Kurs nicht drücken. Der Handel in den USA startet erst um 15:30 Uhr, bis dahin würden unsere Verkaufsaufträge den Kurs gegebenenfalls stark bewegen, wenn Sie keine Limits verwenden.
06.07.2022 Ölpreiseinbruch: Rezessionsangst oder Inflationsende?
Gestern hat ein Analyst der Citigroup für den Ölpreis bis Ende des Jahres einen Rückgang auf 65 USD/Fass WTI prognostiziert. Nach 130 USD/Fass im März würde das eine Halbierung bedeuten. Bis Ende 2023 wird sogar ein Preisniveau von 45 USD/Fass für möglich gehalten.
In Reaktion auf diese Prognose brach der Ölpreis binnen weniger Minuten von 109 auf 99 USD/Fass ein. Als Begründung für den Preisrückgang wird nicht ein Nachfragerückgang genannt, sondern ein sich abschwächendes Wachstum der Nachfrage. Vergangene Rezessionen hätten gezeigt, dass die Ölnachfrage nur in den schlimmsten Rezessionen wirklich rückläufig war, in den meisten Fällen habe sich lediglich das Wachstum abgeschwächt.
Und als Begründung für das Preisziel wurden die Förderkosten genannt: Die meisten Ölkonzerne haben Break-Even-Kosten zwischen 30 und 60 USD/Fass. Coterra hatte am 2. Mai den Break-Even Preis auf 40 USD/Fass beziffert, Devon Energy sprach im Februar sogar von nur 30 USD/Fass. Solange der Ölpreis darüber notiert, können die Öl- und Gaskonzerne wirtschaftlich arbeiten und eine Dividende anbieten.
Beide Unternehmen zahlen ihre Dividende in Abhängigkeit vom Jahresüberschuss, der wiederum durch den erzielten Verkaufspreis für das eigene Öl bestimmt wird. Bis zu einem Ölpreis von 90 USD/Fass kann bei beiden Unternehmen die aktuell in Aussicht gestellte Dividendenrendite von 8-9% sichergestellt werden. Doch wenn der Ölpreis darunter fällt, dann wird auch diese attraktive Dividende in Frage gestellt.
Aber die Ölpreisentwicklung hat für unser Heibel-Ticker Portfolio auf mehre Dinge Einfluss, die über die Dividende von Coterra und Devon Energy hinaus gehen. Die beiden Öl- und Gasaktien sind so etwas wie ein Hedge, eine Absicherung gegen hohe Energiepreise. Denn je höher der Energiepreis steigt, desto mehr Unternehmen der Industrie bekommen Probleme. BASF (-36%), Wienerberger (-20%) und Goodyear Tire (-27%) leiden unter hohen Energiepreisen. In Klammern habe ich die Performance seit Jahresbeginn bzw. seit Depotaufnahme notiert.
Auf der anderen Seite wird ein rückläufiger Ölpreis gerade diese Aktien befeuern. Was ich heute sehe, ist in meinen Augen unlogisch. Die Aktien werden ausverkauft, weil der Ölpreis steigt. Und jetzt werden sie ausverkauft, weil Rezessionsangst den Ölpreis drückt. Es scheint völlig ausgeschlossen zu sein, dass niedrigere Energiekosten einen positiven Effekt auf die Gewinnsituation haben können.
Und es scheint ausgemachte Sache zu sein, dass Rezessionsangst der Grund für den rückläufigen Ölpreis ist. Ich bin mir da aber nicht so sicher: Vielleicht schwingen sich die Lieferketten langsam wieder ein? Es gibt ja nicht weniger Öl auf der Welt, nur weil wir keines mehr aus Russland haben wollen. Das Öl muss nun nur längere Routen zurücklegen, um Verkäufer und Käufer zu verbinden.
Was, wenn sich die Konjunktur in China langsam erholt, wie in den vergangenen Wochen schon ansatzweise abzulesen war? Das wäre ein überraschend positiver Faktor für die globale Konjunktur und würde Rezessionsängste erst einmal aus dem Raum jagen.
Erst vor wenigen Tagen hat JPMorgan eine Prognose zum Ölpreis ausgegeben. Raten Sie mal: 380 USD/Fass, falls Russland die Produktion drosselt. Eine Drosselung ist derzeit nicht absehbar, im Gegenteil, China und Indien haben ihre Abnahmen russischen Öls vervielfacht. Sei sehen: Analysten stochern im Dunkeln.
Ich schreibe Ihnen dieses Update, um Ihnen zu zeigen, dass derzeit so ziemlich jede Entwicklung negativ interpretiert wird, selbst wenn es auch positive Blickwinkel gibt. Das ist nicht mehr der Zeitpunkt, Aktien zu verkaufen. Dazu werden wir noch bessere Gelegenheiten erhalten.
10.06.2022 LNG-Störfall führt zu Verwerfungen
In Texas kam es gestern zu einer Explosion in einer LNG-Anlage von Freeport McMoRan. Die Anlage werde für mehrere Wochen ausfallen, heißt es. Das bedeutet, das die USA in den kommenden Wochen weniger Erdgas exportieren können, das geförderte Erdgas wird seinen Weg in den heimischen Markt finden. Der Preis des Erdgases in den USA fiel gestern, während er in Europa stieg.
Coterra ist überwiegend in den USA unterwegs, wird also unter dem Gaspreisrückgang leiden. Die Aktie von Coterra ist gestern um 1,5% gefallen. Ich halte das Problem für vorübergehend. Seit unserem Kauf ist die Aktie um 32% angesprungen. Diese kleine Verwerfung würde ich aussitzen.
03.05.2022 Profiteur der Turbulenzen
Coterra gehört zu den Profiteuren der derzeitigen Turbulenzen. Öl- und Gaspreis steigt und Coterra (wie auch Devon) kassieren die höheren Verkaufspreise und geben den Überschuss an ihre Aktionäre weiter. Gestern Abend veröffentlichte Coterra Q-Zahlen, die Anleger begeistern. Die Aktie springt heute um 5% an.
Der Umsatz blieb mit 1,7 Mrd. USD leicht hinter den Erwartungen (1,8 Mrd. USD) zurück. Der Gewinn je Aktie jedoch sprang auf 1,01 USD, das sind 20% mehr als erwartet. Coterra hat aus weniger Umsatz als erwartet, mehr Gewinn als erwartet gemacht. Gleichzeitig wurde jedoch mehr produziert als in Aussicht gestellt. Die positive Gewinnentwicklung kommt also nicht aus höheren Preisen, sondern aus mehr Absatz.
Daraus folgt, dass Coterra offensichtlich einen größeren Teil der Förderung bereits frühzeitig und damit zu günstigeren Preisen verkaufte (Hedging). Heute Abend werden im Rahmen der Analysten-Telco weitere Details veröffentlicht. Ich werde darauf achten, ob weitere Details zum Hedging bekannt gegeben werden.
50% des freien Cashflows werden als Dividende ausgeschüttet. Das sind 0,60 USD/Aktie je Quartal (die Dividende wurde erhöht!). Beim aktuellen Kurs von 30 USD entspricht das einer Rendite von 8%. Zusätzlich gibt es das Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von 5% aller ausstehenden Aktien von Coterra.
Coterra prognostiziert stabile Fördermengen für die kommenden Quartale. Es gibt keine Investitionen, mit denen die Förderkapazität erhöht werden soll. Das ist ein großer Unterschied zur Vergangenheit: Früher führten Rekordgewinne, wie wir sie derzeit sehen, zu mehr Investitionen, was wiederum zu mehr Öl und Gas führte und irgendwann den Öl- und Gaspreis einstürzen ließ (Schweinezyklus). Mehrere Öl- und Gasgesellschaften betonen derzeit, diesen Fehler diesmal nicht zu wiederholen, sondern die überschüssige Liquidität an die Aktionäre auszuschütten. In Zeiten steigender Zinsen ist das genau die richtige Strategie.
Wir haben hier ein Unternehmen, das trotz der aktuell schlechten Aktienmarktsituation gut läuft. Immerhin ist unsere Position in den vergangenen 10 Tagen bereits um 11% angestiegen. Ich denke, das wird weiter so laufen und ich denke auch, dass diese positive Entwicklung noch lange nicht am Ende ist. Wir bleiben also bei dieser Spekulation dabei.
25.04.2022 Spekulation auf anhaltend hohen Energiepreis
Ich würde heute eine spekulative Position in Coterra aufbauen.
Das Unternehmen wurde erst letztes Jahr durch eine Fusion von Cabot und Cimarex kreiert. Tom Jordan, der ehemalige CEO von Cimarex, nahm auf dem CEO-Sessel des neuen Unternehmens Coterra platz. Dan Dinges, der ehemalige CEO von Cabot, wurde Executive Chairman, Aufsichtsratsvorsitzender. Die Idee war, den kontinuierlichen Cashflow des Ölförderers Cimarex für Investitionen in die Gas-Felder von Cabot im Marcellus Shale zu stecken, um zu einem dominanten Anbieter von Gas zu werden.
Heute erzielt Coterra bereits die Hälfte seiner Einnahmen mit Gas, weitere 12% mit Flüssiggas und nur noch 35% mit Öl. Der Anteil des Flüssiggasgeschäfts wird weiter steigen, da die Infrastruktur in diesem Bereich weiter ausgebaut wird. Flüssiggas gilt als die saubere Alternative zum russischen Gas hier in Deutschland, wir suchen händeringend nach Lieferanten und bauen auch bei uns die entsprechende Infrastruktur auf. Das Thema ist daher in meinen Augen für viele Jahre ein Wachstumsthema.
Nur die Hälfte des freien Cashflows wird in den Ausbau des Gasgeschäfts gesteckt. Das Unternehmen bietet eine variable Dividende: 50% des freien Cashflows werden an Aktionäre ausgeschüttet. Im Laufenden Jahr wird so eine Dividendenrendite von 6,5% erzielt. Vor einigen Wochen wurde ein Aktienrückkaufprogramm aufgelegt, mit dem rund 7% der ausstehenden Aktien des Unternehmens zurückgekauft werden sollen.
Die wichtigste Information unter all diesen Zahlen: Coterra beteiligt sich nicht an dem Fehler, den es über Jahrzehnte in der Ölindustrie gab: Bei steigenden Ölpreisen sofort mehr Bohrlöcher aufzureißen. Im Gegenteil, das Ölgeschäft bleibt konstant. Auch bei den Gasquellen ist man vergleichsweise konservativ. Die großen Investitionen werden in die Flüssiggastechnologie gesteckt.
Coterra ist eines der wenigen Unternehmen, das alle unsere Kriterien für eine Dividendenaktie erfüllt. 10 Dividendenanhebungen in den vergangenen 10 Jahren. Eine hohe Dividendenrendite und ein ordentliches Umsatz- und Gewinnwachstum in den kommenden Jahren. Eigentlich würde ich Coterra auch in unser Dividendenportfolio holen, aber dort haben wir bereits Devon Energy. Daher stecke ich die Aktie erst einmal in unser spekulatives Portfolio.
Heute gehen die Aktienmärkte auf Tauchstation: Anleger in den USA zweifeln daran, ob die US-Notenbank überhaupt auch mit den heftigsten Zinsschritten die Inflation noch wird einfangen können. In China wird wohl nach Shenzen und Shanghai nun auch in Peking ein Lockdown erfolgen. Statt Impfstoffe bei BioNTech und Moderna einzukaufen, schließt man in China lieber die Bevölkerung weg. Querdenker sollten überlegen, ob das die Alternative ist, die sie sich für Deutschland wünschen. Wir dürfen uns vermutlich auf eine weitere Verschärfung der Lieferkettenprobleme einstellen. Aus Russland wurde inzwischen bekannt, dass nach dem Südwesten der Ukraine nun tatsächlich der angrenzende Südosten von Moldawien ins Visier genommen wird. Um ehrlich zu sein, die jüngsten Entwicklungen sind alles andere als eine Aufforderung, jetzt optimistisch Aktien zu kaufen.
Doch ich habe gelernt, dass auch die schlimmsten Krisen enden an der Börse, bevor das wirkliche Ende in Sicht kommt. Die Kurse springen so stark an, dass man sich schon wenige Tage später ärgert, warum man nicht die eine oder andere günstige Gelegenheit wahrgenommen hat. So ist der heutige Kauf nicht Ausdruck meines Optimismus, sondern folgt meiner Disziplin, an schwachen Tagen irgend etwas zu kaufen. Coterra kommt mir heute günstig vor, da sie mit 5% im Minus notiert.
Bitte verwenden Sie limitierte Kauforders, damit wir den Kurs hier in Deutschland nicht nach oben peitschen. Ihre Orders sollten binnen weniger Minuten aufgeführt werden, da die Broker nachgefragte Aktien auf dem internationalen Markt holen können. Eine plötzliche Flut unliniierter Kauforders würde die deutschen Broker kurzfristig überfordern, geben Sie ihnen daher ruhig ein wenig Zeit und halten Sie an Ihrem Kauflimit fest. Ich halte ein Limit von 26 Euro für passend.