Ich habe Ihnen meinen Excel-Optionsscheinrechner mit den aktuellen Daten gefüllt. Sie können ihn unter folgendem Link herunterladen:
https://www.heibel-ticker.de/admin/downloads/SPX-OS-Call-VC53DC%252Exlsx
Wie immer ist eine Optionsspekulation nicht nur eine Wette auf die Richtung, sondern auch auf die Zeit. Die Richtung bei einem Call ist klar: Ich denke, die Eskalation im Zollstreit hat ihren vorläufigen Zenit überschritten und eine Beruhigung, vielleicht sogar Gespräche zwischen China und den USA, dürften für steigende Kurse sorgen.
Die Zeit ist der kritische Faktor: Nehmen wir mal an, es kommt zu einer Informationsflaute. Okay, das ist kaum anzunehmen bei der Schlagzahl, die Donald Trump für gewöhnlich an den Tag legt. Doch vielleicht wird ja ab jetzt mehr gearbeitet und weniger getwittert. Die Aktienbörsen laufen in diesem Umfeld sachte nach oben. Doch gleichzeitig sinkt die Zeit bis zur Fälligkeit unseres Optionsscheins und somit sinkt der Aufpreis. Leichte Kursanstiege helfen uns daher nicht.
Ich habe mir daher zwei Marken ausgerechnet: Zeitlich gebe ich der ganzen Geschichte bis Mitte Mai. Entweder der S&P 500 steigt bis dahin um rund 10%, dann dürfen wir uns über einen Gewinn von rund 50% freuen. Oder aber es kommt nochmals zu einer Eskalation des Zollstreits, oder vielleicht denkt sich Trump auch was anderes aus, dann könnte der S&P in meinen Augen schlimmstenfalls nochmals unter 5.000 Punkte rutsche, was für unseren Optionsschein einen Verlust von 25% bedeuten würde.
Wenn Sie sich die Excel-Tabelle anschauen, werden Sie feststellen, dass ich auch an der Volatilität bei beiden Zukunftsszenarien gedreht habe. Bei steigenden Kursen nimmt die Volatilität in der Regel ab, was einen Kursanstieg des Optionsscheins bremst. Bei fallenden Kursen steigt die Volatilität in der Regel an, was den Preisverfall des Optionsscheins ein wenig abfedert.
Eigentlich kein schlechtes Chance/Risiko-Verhältnis.
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Die Zölle wurden auf irrwitzige Höhen getrieben. Als es keine weitere Eskalationsmöglichkeit bei den Zöllen mehr gab, wurde US-Notenbankchef Jay Powell angegriffen und als "zu spät" abgestempelt. Je früher er ginge, desto besser, so Trump. Doch die Unabhängigkeit der Notenbank ist heilig und sollte sich Trump durchsetzen und einen Weg finden, Powell vor dem regulären Ende seiner Amtszeit im kommenden Jahr aus dem Amt zu jagen, würden die Finanzmärkte sehr empfindlich reagieren (Crash im US-Dollar und in US-Staatsanleihen). Heute legt er noch einen Russland freundlichen Friedensplan für die Ukraine vor...
...die Nacht ist am dunkelsten, kurz bevor der Tag anbricht.
Mir fällt nicht mehr ein, was nun noch Schlimmeres kommen könnte. Und an den Aktienmärkten, das wissen Sie ja bereits, reicht es in solchen Phasen aus, wenn keine weitere Eskalation mehr kommt, um die Kurse nach oben zu treiben. Das Ausbleiben von neuen Verkaufsgründen führt häufig zum Austrocknen des Aktienangebots und die wenigen Mutigen, die Aktien kaufen, treten die Kurse dann schon nach oben.
Ich könnte mir vorstellen, dass wir uns an einem solchen Moment befinden. Das muss nicht heißen, dass keine negativen Meldungen mehr kommen. Ich fürchte, die wird es noch reichlich geben. Doch die negativen Meldungen werden nicht mehr schlimmer als das, was wir in den vergangenen Wochen erlebt haben.
Mit dem Handel in Optionsscheinen ist das so eine Sache. Wenn ich es Ihnen vorrechnen könnte, warum das funktionieren muss, hätten wir Millionen Millionäre auf der Welt. Es ist immer ein bisschen Bauchgefühl dabei. Beim letzten Versuch passte mein Bauchgefühl nicht, das hat uns Verluste eingebracht. Daher sollten Sie sich dessen bewußt sein, dass der Kauf eines Call-Optionsscheins auch dieses Mal wieder eine riskante Angelegenheit ist.
Ich habe aber den Eindruck, dass die Aktienmärkte nach oben wollen. Die Quartalszahlen, die wir bislang gehört haben, waren nicht so schlecht. Der Zwist zwischen Donald Trump und Jay Powell hielt die Märkte jedoch davon ab, deutlich nach oben zu drehen. Gestern Abend äußerte Donald Trump dann jedoch in einem Interview, dass er nicht die Absicht habe, Powell abzusetzen. Solange der diese Aussage nicht revidiert, können die Märkte nun also die guten Quartalszahlen einpreisen, also ein wenig steigen.
Natürlich ist das dann nicht viel mehr als eine kleine Gegenbewegung im Bärenmarkt. Doch jede Rallye beginnt mit einer kleinen Gegenbewegung im Bärenmarkt, bevor sie dann an Stärke zulegt und vielleicht wirklich den Bärenmarkt beenden kann. Wir müssen beobachten, ob dies jetzt bereits gelingen wird.
Ich würde also meinem Optimismus durch einen Optionsschein Ausdruck verleihen. Da der S&P 500 deutlich stärker unter dem Zollstreit litt, dürfte er auch stärker ansteigen, wenn wir tatsächlich eine Deeskalation sehen.
Da wir mit J.P. Morgan beim letzten Mal schlechte Erfahrung gemacht hatten (mehrere Stunden war der Schein nicht handelbar), versuchen wir es diesmal mit einem Call Vontobel.
Die Laufzeit beträgt etwas mehr als ein Jahr, als Kursziel für den S&P 500 habe ich 6.000 Punkte gewählt, denn in diesem Bereich wurde noch im Februar ein Allzeithoch geschrieben. Heute notiert der S&P 500 mit 5.287 Punkten 12% darunter. Der Schein kostet aktuell 2,55 EUR, ich würde mit Limit 2,60 EUR möglichst noch vor Börseneröffnung in den USA (15:30 Uhr MESZ) kaufen, da ich den Eindruck habe, dass der Futures-Handel die Kurse drückt, bevor dann der reguläre Handel zu Kursgewinnen führen könnte.
Könnte, sollte, müsste, ... wie gesagt: Eine Spekulation. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt, oder wie war das noch?
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