Heibel-Ticker 23/21 - Nvidias iPhone-Moment

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26.05.2023:



H E I B E L - T I C K E R    F R E E

B Ö R S E N B R I E F

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

18. Jahrgang - Ausgabe 21 (26.05.2023)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts230528.pdf



Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:

1.Info-Kicker: Monatlicher Videocall kommenden Mittwoch 12 Uhr
2.So tickt die Börse: Nvidias iPhone-Moment
 - US-Schuldenstreit & Corona-Welle
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
3.Sentiment: Richtungsfindung
 -
4.Ausblick: Zeit für Portfolioanpassungen
5.Update beobachteter Werte
 Footlocker macht reinen Tisch
6.Leserfragen
7.Übersicht HT-Portfolio
8.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
9.An-/Ab-/Ummeldung



1. Info-Kicker: Monatlicher Videocall kommenden Mittwoch 12 Uhr



Liebe Börsenfreunde,

*** MONATLICHER VIDEOCALL ***

Am kommenden Mittwoch um 12 Uhr werde ich unseren monatlichen Videocall mit Ihnen abhalten. Es ist viel passiert seit dem letzten Call und ich werde eingehend der Fragestellung nachgehen, ob denn nach dem neuen Allzeithoch eine Fortsetzung der Rallye möglich ist. Außerdem gibt es natürlich einen Schnelldurchlauf mit meinen aktuellen Gedanken zu unseren Portfoliopositionen.

Ich freue mich auf Sie:

Mittwoch, 31.5. um 12 Uhr

***ENDE: MONATLICHER VIDEOCALL ***

Im heutigen Heibel-Ticker habe ich Ihnen die Story der Woche anschaulich aufbereitet: Nvidia ist nach Quartalszahlen um 28% angesprungen, hat über Nacht mehr an Wert zugelegt, als das größte DAX-Unternehmen SAP wert ist. Wenn Sie wissen wollen, warum dieser Kurssprung sogar gerechtfertigt ist, dann schauen Sie sich das Kapitel 2 an.

In der Sentimentanalyse stelle ich diese Woche eine große Stimmungsdifferenz zwischen den USA und Deutschland fest. Die Ursachen dafür, und was wir daraus ableiten können, lesen Sie in Kapitel 3.

Der heutige Ausblick in Kapitel 4 gibt Ihnen meine derzeitigen Favoriten, die ich in einer eventuellen Fortsetzung der aktuellen Verschnaufpause/ Korrektur für unser Heibel-Ticker Portfolio einsammeln würde. Außerdem gebe ich einen kurzen Überblick über diejenigen Titel, die sich auf dem Weg nach draußen befinden.

Verpassen Sie nicht die Updates, die ich im Verlauf der Woche verfasst habe, in Kapitel 5.

Die heutigen Leserfragen in Kapitel 6 drehen sich um Themen wir Bitcoin & Ethereum als langfristige Absicherung, oder aber als unliebsame Position, die nun liquidiert werden sollte? Zudem wird mir Motorola als interessante Aktie vorgeschlagen. Ich schaue mir die Aktie näher an.

Nun wünsche ich frohe Pfingsttage und eine anregende Lektüre,

take share, Ihr Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs




2. So tickt die Börse: Nvidias iPhone-Moment



Ich will versuchen zu erklären, warum ein Graphikkartenkonzern, der halb soviel wert ist (678 Mrd. EUR) wie alle DAX-Aktien zusammen (1.623 Mrd. EUR), an nur einem Tag mehr an Wert zulegen kann (190 Mrd. EUR) als das wertvollste DAX-Unternehmen SAP (150 Mrd. EUR) an Marktkapitalisierung auf die Waage bringt. Und, wem das noch nicht genug Superlative sind, ich werde zeigen, dass der Konzern noch immer günstig bewertet ist.

Mittwoch Abend veröffentlichte Nvidia Q1-Zahlen für den Zeitraum Februar bis April 2023 (abweichendes Geschäftsjahr endet stets Ende Januar). Der Umsatz ging gegenüber dem Vorjahresquartal um 13% auf 7,19 Mrd. USD zurück, der Gewinn fiel um 20% auf 1,09 USD/Aktie. Vor einem Jahr war die Branche von Chipknappheit geplagt, Nvidia konnte High-End Graphikchips für Spielecomputer zu jedem Preis verkaufen. Analysten hatten für das abgelaufene Quartal daher einen wesentlich stärkeren Umsatz- (-21%) und Gewinneinbruch (-33%) erwartet.

Ursächlich für die positive Überraschung war der Geschäftsbereich Rechenzentren. Graphikkarten, die in Rechenzentren eingesetzt werden, um komplexe Aufgaben zu erledigen: Künstliche Intelligenz (KI)! Allein in diesem Bereich wurden mit 4,284 Mrd. USD um 400 Mio. USD oder auch 10% mehr umgesetzt, als Analysten erwartet hatten. Dieser Geschäftsbereich macht derzeit 60% des Konzernumsatzes aus, ist also der größte Geschäftsbereich.

Die wirkliche Überraschung war allerdings die Prognose für das laufende Quartal: Der Umsatz mit Rechenzentren soll im Q2 auf 7 Mrd. USD steigen, +63% - nicht gegenüber dem VorJAHRESquartal, sondern gegenüber dem Vorquartal.

Chipproduzenten weltweit haben die kommende Chipnachfrage der Pandemie-Zeit zum Ausbau der Produktionskapazitäten genutzt. Durch Lieferkettenprobleme zog sich die Chipknappheit länger hin als die Pandemie und die Kunden platzierten "double-orders", bestellten vielfach doppelt so viele Chips wie sie benötigten, um überhaupt etwas zu bekommen. Es folgte im Jahr 2022 Katerstimmung in der Chipindustrie, da die Lager der Kunden voll waren, die Lieferketten rund liefen, mehr Produktionskapazitäten vorhanden waren, die Bestellungen jedoch ausblieben.

Nvidia-Gründer und CEO Jensen Huang griff in dieser Zeit zum Telefonhörer und bestellte die Produktion seiner H100-GPU. Der Graphikchip H100 ist die Basis für alle Chips, die in Rechenzentren für die künstliche Intelligenz eingesetzt werden. Nachdem die Fähigkeiten von ChatGPT weltweit für Überraschung sorgen, bestellen Alphabet, Amazon, Microsoft, Oracle, SAP, etc. diesen Chip auf Teufel komm raus. Was macht den Chip so besonders?

Die Entwicklung des H100 ist bereits seit sechs Jahren in der heißen Endphase. Jensen Huang hat damals die überraschende Entscheidung getroffen, aus dem Rennen der Miniaturisierung auszusteigen. Er erklärte damals Moore's Law für tot. Moore's Law besagt, dass die CPU, der Prozessor des Computers, seine Komplexität (=Leistung) binnen 12 oder 24 Monaten (je nach Quelle) verdoppelt.

Die Chipindustrie versteifte sich darauf, CPU-Chips immer kleiner zu machen und somit die Leistung von Hochleistungsrechnern auf iPhones und Smartwatches zu übertragen. Doch die Leistungssprünge wurden seit einigen Jahren kleiner, die Grenzen dieser Entwicklung kamen in Sicht.

Jensen Huang entschied, eine zweite Recheneinheit der elektronischen Geräte auszubauen, den Graphikchip. Bislang war dieser Graphikchip (GPU) vergleichsweise dumm, denn er transferierte lediglich komplexe Vektordaten in einfache Pixel, die vom Monitor angezeigt wurden. In der Verarbeitung komplexer Graphikdaten, Relationen und Vektoren sind GPUs den CPUs überlegen. Durch Softwarelösungen lagerte Huang komplexe Rechenaufgaben von der CPU auf die GPU aus, machte die GPU leistungsfähiger und ermöglichte somit weitere Leistungssprünge in der Leistung von Computern.

Zudem kaufte sein Unternehmen eine Software zu, die komplexe Aufgaben auf viele GPUs verteilen kann und somit für Rechenzentren Leistungssprünge ermöglicht.

Das menschliche Gehirn kann ja nicht nur 3+4=7 linear ausrechnen, sondern ist kontinuierlich einer Reizüberflutung ausgesetzt, die mit unendlich vielen Querverbindungen zueinander ins Verhältnis gesetzt, gerichtet und periodisiert werden. Nur so können wir uns auf das Wesentliche konzentrieren. Je mehr dieser Querverbindungen in der GPU-Landschaft von Rechenzentren vorhanden sind, desto effizienter arbeitet die darin entwickelte KI.

Der Wettbewerb, also AMD und Intel, sind Nvidia um Jahre unterlegen. Jensen Huang glaubte an diesen Weg und richtete sein Unternehmen konsequent darauf aus. AMD beschritt diesen Weg ebenfalls, doch nicht mit der gleichen Überzeugung, und ist daher heute nur eine Billigversion davon. Natürlich hat auch AMD GPUs, die fast die Leistung von Nvidias H100 haben. Natürlich hat auch AMD inzwischen entsprechende Softwarelösungen. Doch die komplexe Architektur, die ich soeben beschrieben habe, ist bei Nvidia in allen Bereichen ein wenig effizienter und damit in Summe der Konkurrenz um Jahre voraus.

Nun ist ChatGPT die erfolgreichste Softwareeinführung, die es jemals gab. Die Möglichkeiten für Buchhaltung, Controlling, Juristen, Faktencheck, Korrekturlesen, Research, Krebsforschung, autonomes Fahren, Software-Entwicklung, Verkaufsprozessoptimierung, ... sind gigantisch. Unternehmen, die diese Möglichkeiten nicht nutzen, werden künftig nicht bestehen können.

So werden Rechenkapazitäten von Rechenzentren und Cloud-Anbietern gebucht und genutzt. Die oben genannten Cloud-Anbieter (Alphabet, Amazon, Microsoft, ...) bauen ihre Rechenzentren aus, um die Nachfrage zu befriedigen. Eine H100-GPU kostet 20.000 USD. Über Ebay wurden die H100-GPUs in den vergangenen Monaten zu Preisen um 40.000 USD gehandelt, da die Nachfrage explodiert war. Nun sagt Nvidia: Beruhigt Euch, wir haben ausreichend Produktionskapazitäten gesichert, um die sprunghaft angestiegene Nachfrage zu befriedigen.

Und so kommt es zu einem Umsatzanstieg von 4 auf 7 Mrd. USD binnen eines Quartals. Damit hat niemand gerechnet, kein einziger Analyst hatte diese Entwicklung auf dem Schirm. Im abgelaufenen Geschäftsjahr, in dem sich Nvidia über die Rekordnachfrage nach den Spiele-GPUs freute, war der Umsatz bei 15 Mrd. USD. Allein im Q2 des Folgejahres soll mit nur einem der vier Geschäftsbereiche ein Umsatz von 7 Mrd. USD erzielt werden, also fast der Hälfte des vorangegangenen Jahresumsatzes. Oder anders herum: Wenn es nach Q2 kein weiteres Wachstum mehr gibt, springt der Umsatz für die vier darauf folgenden Quartale auf 28 Mrd. USD, was fast einer Verdopplung entspricht ... allein aus dem Geschäft mit Rechenzentren.

Daneben bietet Nvidia noch GPUs für Spielecomputer und professionelle Visualisierung (bspw. 3D-Graphikbearbeitung à la Holo-Deck), sowie DRIVE, die KI-basierte Plattform für autonomes Fahren an. Das sind nun nicht gerade Anwendungen, bei denen ich eine rückläufige Nachfrage erwarten würde.

Was, wenn alle Rechenzentren auf die H100-GPUs von Nvidia umgestellt sind? Ist das nicht nur ein Einmalaufwand, der danach abflauen wird?

Nein, davon gehe ich nicht aus. Zwei Betrachtungsweisen sprechen dagegen: Heute hat die KI einen IQ von vielleicht 70-80. Man wird versuchen, den IQ der KI über 100, möglichst auf Niveaus von 130 bis vielleicht sogar 140 zu steigern. Einstein lag bei über 160, Goethe wird ein IQ von über 200 nachgesagt. Warum sollte die KI nicht solche Werte erreichen können?

Oder eine zweite Betrachtungsweise: Heute werden jährlich 230 Mrd. USD in Rechenzentren investiert, bis 2027 soll dieser Wert auf 290-330 Mrd. USD ansteigen. Solche Investitionen beinhalten heute Grund und Boden, Gebäudebau, Lüftung, Rechner, Racks und vieles mehr. CPU und GPU machen dabei heute rund 50% der Investitionskosten aus. Und davon wiederum geht bei modernen Rechenzentren nur 10% in die CPUs, während die verbleibenden 90% für GPUs aufgewendet werden.

2027 werden also aller Voraussicht nach mindestens 290 Mrd. USD investiert (https://datacentremagazine.com/articles/top-10-global-data-centre-markets), davon die Hälfte in Chips, also 145 Mrd. USD. Davon 90% für GPUs, also 130,5 Mrd. USD.

Im Bereich der KI für Rechenzentren hat Nvidia heute einen Marktanteil von 88%. Das liegt daran, dass Nvidia der Konkurrenz heute um Jahre voraus ist. Bis 2027 wird sich das ändern, da wird der Wettbewerb dafür sorgen, dass der Marktanteil von Nvidia schrumpft. Oder?

Hmm, schwer vorstellbar, wenn ich mir den Vorsprung anschaue. Intel konnte seinen Vorsprung über Jahrzehnte behaupten, ehe es vom Thron gestoßen wurde. Gehen wir also mal davon aus, dass Nvidia zumindest 50% Marktanteil bis 2027 behaupten kann. Ich komme dann auf einen Jahresumsatz mit GPUs für Rechenzentren von 130,5/2= 65,25 Mrd. USD pro Jahr. Das entspricht einer weiteren Verdopplung des Rechenzentren-Umsatzes von Nvidia in nur drei Jahren.

Doch in den Rechenzentren-Prognosen ist die KI-Revolution noch nicht enthalten. Sämtliche Cloud-Anbieter wie Dropbox, E-Mail-Dienste, Adobe-Anwendungen, Bilder- und Video-Datenbanken bis hin zu Chat-Apps und anderen Social Media Anwendungen laufen heute auf - seit vorgestern - veralteten Systemen. KI ist mit diesen Cloud-Diensten nicht möglich. Sämtliche Rechenzentren der Welt laufen plötzlich auf veralteter Hardware, denn entweder die KI von ChatGPT zieht sich die Daten auf die eigenen Rechenzentren, um sie auszuwerten, oder aber die veralteten Rechenzentren stellen selber um. Der Bedarf an neuen Rechenzentren oder an neuer Hardware für bestehende Rechenzentren ist daher viel größer als in den bisherigen linearen Wachstumsprognosen enthalten.

Die H100 GPU ist ein Produkt, das für die Tech-Giganten, die in den Jahren der Pandemie Billionen USD an Cash generierten, Risiko und Chance zugleich ist. Alphabet beispielsweise sieht seine Dominanz in der Google-Suchmaschine gefährdet, wenn Microsoft den ChatGPT bei Bing sinnvoll integriert. 200 Mrd. USD Umsatz macht Google derzeit mit dem Suchmaschinengeschäft im Jahr. Google muss also jede H100-GPU kaufen, die es bekommen kann, und sei es nur um zu vermeiden, dass Microsoft sie kauft.

Die H100 GPU ist die US-Antwort auf 1 Mrd. Chinesen oder Inder, die mit ihrem Fleiß die Wirtschaft der USA herausfordern. Die H100 GPU ist die US-Antwort auf ein Übergreifen der Inflation auf den Arbeitsmarkt, auf dem keine qualifizierten Fachkräfte zu finden sind. Die H100 GPU ist die US-Antwort auf die drohende Rezession, die die weltweiten Finanzsysteme an ihre Grenzen bringen würde. Die H100 GPU könnte einen Produktivitätsschub auslösen, der mit der industriellen Revolution vergleichbar wäre - mit allen Vor- und auch Nachteilen.

Daher abschließend noch eine moralische Einordnung: Die KI ist eine reale Gefahr für unsere heutigen Gesellschaftssysteme. Ich erwarte keine friedliche Nelkenrevolution. Sie lässt sich meiner Überzeugung nach jedoch nicht mehr aufhalten, daher muss man sich damit beschäftigen, die Revolution zu steuern anstatt zu versuchen, das Unaufhaltsame auszubremsen. So ist es mit jeder technischen Innovation.

Wo führt das hin? Wird der Heibel-Ticker künftig von einer KI erstellt? Hmm, wenn das der Fall wäre, dann würde auf Ihrer Seite vermutlich eine KI den Heibel-Ticker für Sie lesen und zusammenfassen. Keine schöne Vorstellung, und auch auf absehbare Zeit schwer vorstellbar, da der Vorgang des Gewichtens und Priorisierens doch noch an Komplexität um ein Vielfaches höher ist als das, was die KI heute leisten kann. Kreativität wird auch in einer Welt mit KI ihren Platz beim Menschen haben.


US-Schuldenstreit & Corona-Welle



Der Streit um die Anhebung der US-Schuldenobergrenze dauert an. Diese Nacht sind sich die Streithähne ein wenig näher gekommen, aber eine Lösung wird es wohl erst kurz vor knapp geben, also um den Monatswechsel herum. Aus der Analogie zum Schuldenstreit von 2011 wissen wir, dass auch mit der Einigung noch kein Boden im Aktienmarkt gefunden wurde. Einige Tage später stufte S&P die Bonität der USA um eine Stufe ab und es gab noch einen finalen Ausverkauf, der die Aktienindizes nochmals deutlich tiefer führte.

Und dann ist da noch in China die neue Corona-Mutation XBB 2.5, genannt Acrux, die Meldungen zufolge bis Ende Juni zu 65 Mio. Ansteckungen pro Woche führen wird. Inzwischen wird die Corona-Welle nicht anders als eine neue Grippewelle behandelt, dennoch ist die Ziffer von 65 Mio. infizierten Menschen pro Woche, fast so viele, wie Deutschland Einwohner hat (80 Mio.), ein Hingucker. Einmal mehr werden die globalen Lieferketten flexibel auf diese Welle reagieren müssen, erneute Engpässe sind nicht auszuschließen.

Krieg, Corona, Inflation, Rezession, ... Schreckensszenarien gibt es mehr als genug, und dennoch hat der DAX vor einer Woche ein neues Allzeithoch erklommen. Es gibt niemanden, der sich über den Rückgang im DAX von 1,5% in dieser Woche wundert. Schauen wir mal, wie sich die wichtigsten Indizes Wochenvergleich entwickelt haben.

Wochenperformance der wichtigsten Indizes




INDIZES26.5., 17:01 UhrWoche ΔΣ '23 Δ
DAX15.975 -1,8%14,7%
S&P 5004.196 0,1%9,3%
Nikkei30.916 0,4%18,5%
Shanghai A 3.367 -2,2%4,0%
Euro/US-Dollar1,07-0,8%0,1%
Euro/Yen150,300,8%7,1%
10-Jahres-US-Anleihe3,83%0,14-0,05
Umlaufrendite Dt2,54%0,070,08
Feinunze Gold$1.940 -1,9%6,4%
Fass Brent Öl$76,63 2,0%-8,4%
Kupfer$7.913 -4,1%-6,1%
Baltic Dry Shipping$1.215 -24,4%-19,8%
Bitcoin$26.825 -0,7%61,7%



Der Baltic Dry Verschiffungsindex ist diese Woche um 24% eingebrochen und könnte schon eine Vorwegnahme von Problemen in China aufgrund der neuen Corona-Welle sein. Auch der Rückgang im Kupfer, dem Thermometer der Wirtschaft, zeigt die gestiegene Angst vor einer Rezession.

Schauen wir mal, wie sich das Anlegersentiment in dieser Woche entwickelt hat.




3. Sentiment: Richtungsfindung



stimmungsumfrage Heute Vormittag betrug das Wochenminus im DAX zwischenzeitlich mehr als -3%, seither kommt es zu einer leichten Gegenbewegung. Einzelhandelsaktien gaben diese Woche angeführt von Zalando (-9%) durchschnittlich 4,3% ab, Unternehmen aus dem Bereich Grundstoffe sogar -4,6%, angeführt von Südzucker (-10%). Aber auch Industrieaktien, angeführt von Hensoldt und Norma Group (je -9%), fielen um 3,6%, Versorger um 3,5%, angeführt von Varta, dem Wochenverlierer mit -18%. Positiv stach einzig Siltronic mit +14% hervor, das Unternehmen profitierte von den guten Q-Ergebnissen der US-Chip-Unternehmen Nvidia und Marvell.

Der US-Chiphersteller Nvidia sprang über Nacht um 28% an, nachdem die Quartalszahlen und insbesondere der Ausblick auf das bereits laufende Quartal Anlegern schlagartig bewusst machte, dass die Graphikchips von Nvidia für Künstliche Intelligenz eigentlich von jedem Unternehmen gebraucht werden. Man spricht von dem iPhone-Moment von Nvidia.

All dies stellt nur noch ein Unternehmen in den Schatten: Nur der BVB, der am morgigen Samstag nach der Meisterschale greift. Die Aktie des BVB stieg diese Woche um 30% an.

Doch weder Chips, noch Fußball konnten die die Laune der Anleger von den vielen Krisen ablenken: US-Schuldenstreit, Inflation, Rezession, ... Sie kennen die Liste der Weltuntergangsszenarien. Der Rückgang im DAX schlug deutlich auf die Stimmung.

So schlug unser Anlegersentiment, das vor einer Woche mit einem Wert von +3,9% nahezu schon Euphorie zeigt, auf -1,9% um. Katerstimmung macht sich nach der Party der Vorwochen, die mit einem neuen Allzeithoch im DAX endete, breit.

Eigentlich dürften sich Anleger über einen Rücksetzer nach der fulminanten Rallye der vergangenen Monate nicht wundern, dennoch zieht umgehend wieder Verunsicherung ein. Die Selbstgefälligkeit der Anleger ist von +1,7% (moderate Zufriedenheit) in der Vorwoche auf -1,7% (moderate Verunsicherung) umgeschlagen.

Immerhin ist die extrem pessimistische Zukunftserwartung der Vorwochen von -2,9% auf nur noch -1,0% angestiegen. Wie Phönix aus der Asche wollen Anleger irgendwann auch aus dem aktuellen Ausverkauf an den Aktienmärkten aufsteigen.

Und so ist die Investitionsbereitschaft aktuell in den neutralen Bereich gestiegen (+0,1%), in den beiden Vorwochen hatten wir leicht negative Werte.

Das Euwax Sentiment der Privatanleger ist auf nur noch -2% angestiegen, nach dem Rückschlag an den Aktienmärkten in dieser Woche geht die Absicherungsneigung offensichtlich zurück.

Institutionelle Anleger, die sich über die Eurex absichern, sehen das offensichtlich anders. Das Put/Call-Verhältnis ist diese Woche auf 8,0% in die Höhe geschossen (Vorwoche 2,7%, langfristiger Durchschnitt 1,5%) und zeigt somit eine starke Absicherungstätigkeit bei den Profis.

Davon ist in den USA nicht viel zu sehen, das Put/Call-Verhältnis an der CBOE pendelt um den neutralen Wert von 1,0%.

US-Fondsmanager haben ihre Investitionsquote wieder leicht auf 65% angehoben.

Die Bulle/Bär-Differenz der US-Privatanleger steht bei -12%, 39% Bären stehen 27% Bullen gegenüber. Zwar haben die Bullen aus dem Lager der Neutralen diese Woche deutlich Zulauf erhalten, doch das Bärenlager hat sich gegenüber der Vorwoche nicht verändert.

Und so bleibt in den USA der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 mit einem Wert von 62% unverändert bei moderater Gier stehen.

Interpretation



stimmung_neutral Das Minus beim S&P 500 ist diese Woche deutlich kleiner ausgefallen als beim DAX. Vermutlich hat das neue Allzeithoch im DAX zusätzlich noch Gewinnmitnahmen ausgelöst, die den deutschen Index dann stärker belasteten, als dies bei den internationalen Geschwisterindizes der Fall war. So würde ich denn auch die Stimmungsdifferenz zwischen deutschen und US-Anlegern erklären. Auf der anderen Seite des Teiches war die Börsenwoche trotz des medial tobenden US-Schuldenstreits nicht so schlecht wie in Deutschland.

Vielleicht beeinflussen die jüngsten Ereignisse auch die Stimmungsdifferenz zwischen Deutschland und den USA. Während wir in Deutschland gerade erfuhren, dass wir im letzten Quartal des Vorjahres nun doch bereits in eine Rezession gerutscht sind, nachdem die vorläufigen Q1-Zahlen von April nun nach unten revidiert wurden, sieht man in den USA die KI-Revolution als Möglichkeit, die Inflation ohne Rezession zu besiegen.

Soll heißen: Hierzulande wird das Volk auf Sparen eingestellt, die Energiewende kann durch Solar und Wind nicht geschafft werden, also müssen wir sparen. Die Inflation kann durch Effizienzsteigerung nicht besiegt werden, sondern nur durch höhere Zinsen, die eine Rezession zur Folge haben werden ... oder sie verschlimmern. Für das zweite Halbjahr 2023 ist der Ausblick der Volkswirte gedämpft, so dass die Rezession gegebenenfalls sogar länger andauern könnte.

In den USA haben die Erfolge von ChatGPT eine Investitionsflut losgetreten. Der Personalmangel wird mit Künstlicher Intelligenz beantwortet, die Chipindustrie freut sich über volle Auftragsbücher. Effizienzsteigerungen führen zu einer gestiegenen Produktivität und können die Inflation eindämmen, ohne mit einem zu hohen Zinsniveau eine Rezession zu riskieren.

Die unterschiedliche Entwicklung macht eine Ableitung von Zukunftsszenarien für den DAX in dieser Woche schwer. Die stark angestiegene Absicherungsneigung der institutionellen Anleger in Deutschland zieht einen Boden unter dem DAX ein. Auch der nach wie vor vorhandene Pessimismus wirkt unterstützend in einem eventuell weiteren Ausverkauf. Doch die Sentimentdaten sind nicht extrem genug, um von Panik zu sprechen, die einen Boden der Korrektur beschreiben würde.

In den USA dominiert offensichtlich Zuversicht trotz der vielen Krisenherde. Ich würde daraus ableiten, dass weiter schwache Kurse in den USA in der kommenden Woche den DAX nur unterdurchschnittlich belasten würden. Für eine Rallye hingegen ist das Sentiment in den USA derzeit noch zu optimistisch.










4. Ausblick: Zeit für Portfolioanpassungen



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6. Leserfragen



Vielen Dank für Ihre zahlreichen Fragen! Allerdings erhalte ich zu viele Leserfragen, als dass ich alle individuell beantworten könnte. Wenn ich eine Frage beantworte, dann möchte ich das fundiert und hilfreich machen.

Ich bitte daher um Ihr Verständnis, wenn ich wie folgt vorgehe. Sie profitieren davon wie die anderen 25.000 Heibel-Ticker Leser:

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2. Fragen zu Aktien aus unserem Portfolio werden inhaltlich in das nächste Update zum entsprechenden Portfoliotitel eingearbeitet, sofern für die Allgemeinheit von Interesse.

3. Die wichtigsten Fragen zu allgemeinen Börsenthemen sowie zu Einzeltiteln werde ich im Heibel-Ticker beantworten.

Mit dieser Vorgehensweise hoffe ich, möglichst viel Zeit für die Recherche von Themen zu haben, die ich für viele Leser wichtig halte und überzeugt bin, dass dies einem großen Teil unserer Gemeinschaft Mehrwert bietet.

Leider war es in der Vergangenheit teilweise so, dass ich mehr Zeit in die Recherche für individuelle Fragen gesteckt habe und Zeit für die Analyse von Aktien und das Ausarbeiten von neuen Empfehlungen fehlt. Das ist jedoch den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS gegenüber unfair, denn es darf erwartet werden, dass ich meine Energie dahingehend einsetze, für alle Abonnenten relevante Themen auszuarbeiten. Ich hoffe auf Ihr Verständnis :-)

Motorola als langfristiger Highflyer


Lieber Stephan,

Was hältst Du eigentlich von Motorola?

Ich habe sie in meinem Depot mit +30% seit März 2022 und dachte mir spontan, vielleicht ist das was als (langweiliger) längerfristiger Highflyer?

Der Kurs über 10 Jahre ist zumindest schön grün :)

Und es gibt wohl eine immer mal wieder steigende Dividende

Viele Grüße, Sven aus Stuttgart

ANTWORT
Motorola ist ein sehr solide geführtes Unternehmen mit Kunden aus dem öffentlichen Dienst und aus dem Unternehmenssektor. Mit dem Motorola, das Handys an Endkunden verkaufte, hat das heutige Motorola nur noch wenig zu tun.

In den vergangenen 10 Jahren wurde die Dividende jedes Jahr angehoben. Die durchschnittliche Auszahlungsquote zum Gewinn beträgt 32%, das sieht also vernünftig aus. Allerdings beträgt die Dividendenrendite nur 1,1%, daher qualifiziert sich Motorola nicht als Dividendenaktie.

Der Umsatz wächst mit 6-8%, der Gewinn überproportional mit 8-11%. Die Ausweitung der Marge (EBITDA) von 27,5% auf 29,3% in der jüngeren Vergangenheit ist sicherlich auch auf die neue China-Politik der USA zurückzuführen, denn die heimische Motorola wird den chinesischen Wettbewerbern vorgezogen.

Die Investitionen (CAPEX 3%) sind im Rahmen, die Verschuldung (Net Debt / EBITDA 2,0) ist gering. Somit ist die Bewertung bei einem EV/EBITDA von 19 in meinen Augen angemessen. Sieht nach einem langfristig soliden Investment aus. Für den Heibel-Ticker habe ich bessere Kandidaten :-).


Bitcoin als Absicherung gegen US-Schuldenkrise


Lieber Herr Heibel,

fahren die USA direkt in eine weltweite Finanzkrise?

Sie schrieben es bereits. Das Austaktieren des Erweiterns der Schuldenaufnahme bis zum faktischen Ausfall und freeze aller Ausgaben, einschließlich der Gehälter, ausgenommen zwingend erforderlicher Ausgaben, könnte die USA (und den Rest der Welt, ausgenommen BRIC, zumindest wohl China und Indien) diesmal mehr als nur eine heftige Korrektur kosten.

Eigentlich sind die USA pleite. https://finanzmarktwelt.de/wann-brechen-die-staatsschulden-den-usa-das-genick-175031/ und eine Wiederkehr des Clintonschen Kraftaktes, https://dr-peterreins.de/2011/07/die-geschichte-der-us-staatsverschuldung-der-letzten-30-jahre/ ist kaum zu erwarten, eher die Wiederholung der Zwangsabgaben und Notopfer - https://www.gold.de/goldverbot/

Ich habe ein Teil "Sicherheit" in Gold, Silber (industriell verwertbar) und Rohstoffen (nur Aktien, keine Anleihen), anderes in Food, Pharma und erneuerbaren Energien (Nachhaltigkeit gefällt mir, schon prospektiv, besonders).

Darüber hinaus halte ich immer noch eine kleine, indes seit langem hoch profitable, Position Bitcoin und - tradend - CFD auf Etherum und Solana.

Ich überlege angesichts der Problemignoranz der Republikaner in den USA gerade die Ausweitung der Investments in Kryptocurrency.
Vorteil - Unabhängigkeit vom Dollar
Nachteil - immer noch hohe Volatilitäten

Wie halten Sie es?

Ich weiß indes nicht, ob das ein Thema für alle Leser wäre.
Self-fulfilling des Wechsels von den Schwachen in die starken Hände, ob Panikerzeugung mag ich so gar nicht.

Freundlich grüßt
Peter aus Düsseldorf

ANTWORT
Ihre Portfolioaufteilung ist sicherlich konsequent zu Ihrer Erwartung der Währungsturbulenzen. Ich erwarte diese Währungsturbulenzen seit nunmehr 30 Jahren eigentlich täglich ;-), soll heißen: Es sah schon vor 30 Jahren aussichtslos aus, doch immer wieder finden sich neue Winkelzüge, mit denen die jeweiligen Währungen auf dem Rücken des Vertrauens der Bevölkerung weitere Schuldenausweitungen verkraftet haben. Daher habe ich mir abgewöhnt, auf das unmittelbare Ende dieser Spirale zu setzen, sondern habe lediglich eine Basisabsicherung im Portfolio. Diese Absicherung kostet Performance und in der Zeit, in der bspw. der Euro mit seinem faulen Regelwerk eigentlich kollabieren müsste, ist der DAX von 3.000 auf 16.000 gestiegen.

In diesem Sinne halte ich eine Basisposition im Bitcoin ebenfalls für sinnvoll. Der Bitcoin ist volatil genug, ich brauche daher eine Spekulation in anderen Kryptos wie Ethereum oder Solana nicht. Außerdem ist der Bitcoin in meinen Augen die Basis für alle anderen Kryptowährungen, ist daher also besser geeignet als Absicherung gegen Währungsturbulenzen.


Bitcoin & Ethereum liquidieren?


Hallo Herr Heibel
Ich bin mich wieder nicht sicher, ob ich die vor einiger Zeit gekauften Bitcoins und Etherum, jetzt verkaufen soll, bevor es noch schlimmer wird?????
Vielen Dank fur ihre Meinung.
Liebe Grusse
Rita aus Spanien

ANTWORT
Der Bitcoin ist eine Absicherung gegen Währungsturbulenzen. Außerdem ist er eine Wette auf eine Revolution in unserer Gesellschaftsordnung: Basisdemokratie statt repräsentativer Demokratie. Ich bin mir nicht sicher, ob sich das durchsetzen wird. Doch als Alternative wird der Bitcoin in meinen Augen auf lange Zeit eine Existenzberechtigung haben.

Darauf spekulieren würde ich nicht. Aber als Möglichkeit in Betracht ziehen sollte man es schon. Und entsprechend dieser Einschätzung sollte eine Bitcoin-Position einen kleinen Anteil in Ihrem Portfolio darstellen - ich hatte weniger als 6% vorgesehen. Einen so kleinen Anteil können Sie behalten, auch wenn sich der Kurs wieder halbieren sollte. Wenn Sie stärker in den Bitcoin investieren, beginnen Sie zu traden, wollen Kursschwankungen zu Ihrem Vorteil nutzen. Das ist nicht das Ziel, könnte lediglich eine Begleiterscheinung bei extremen Ausschlägen sein. In diesem Fall würde ich die Positionsgröße ein wenig anpassen: Nachkaufen zu Kursen unter 20.000 USD, etwas verkaufen bei Kursen über 40.000 USD.

Ethereum ist ein Unternehmen, dass sinnvolle Blockchain-Anwendungen anbietet. Sicherlich ebenfalls revolutionär und fortschrittlich, aber abgesehen von der Technologie nicht zu vergleichen mit dem Bitcoin. Für meinen Geschmack ist die Blockchain-Branche noch zu jung für ein Investment.


RÜCKMELDUNG

Lieber Herr Heibel,
Vielen Dank für Ihre ausführliche Information , die mir sehr geholfen hat Bin so froh.
Liebe Gruesse, wieder aus Spanien.




7. Übersicht HT-Portfolio



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8. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise



Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

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Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



9. An-/Ab-/Ummeldung



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