Heibel-Ticker PLUS Börsenbrief
- Einfach einen Tick besser -
19. Jahrgang - Ausgabe 17 (26.04.2024)
Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:
1. | Info-Kicker: Aktienmärkte schütteln Last der Vorwochen ab |
2. | So tickt die Börse: Glorreiche 7 sorgen für Konjunkturhoffnung |
- SAP profitiert vom KI-Hype | |
- Q-Zahlen der glorreichen 7: Meta, Tesla, Microsoft, Alphabet, ... | |
- Steigende Zinsen dank guter Wirtschaft kein Problem | |
- Wochenperformance der wichtigsten Indizes | |
3. | Sentiment: Kurserholung beruhigt die Gemüter ... zu früh |
- Interpretation | |
4. | Ausblick: Q-Zahlen könnten vor Schwerkraft der Aktienmärkte retten |
5. | Update beobachteter Werte: FlatexDeGiro, FlatexDeGiro, Barrick Gold, Goldmünzen & Goldbarren, Nitto Denko |
- FlatexDeGiro: Showdown verhindert, CEO nimmt seinen Hut | |
- FlatexDeGiro: Q-Zahlen katapultieren Aktie um 20% nach oben | |
- Barrick Gold: Gespannt wie ein Flitzebogen | |
- Goldmünzen & Goldbarren: Goldpreis Rallye | |
- Nitto Denko: Schwache Q-Zahlen, Aktie steigt trotzdem | |
6. | Leserfragen |
7. | Übersicht HT-Portfolio |
8. | Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise |
9. | Mitgliedschaft verwalten |
1. Info-Kicker: Aktienmärkte schütteln Last der Vorwochen ab
Liebe Börsenfreunde,
Quartalszahlen haben in der abgelaufenen Woche für gute Laune gesorgt, überwiegend. In Kapitel 2 gehe ich detailliert auf die positiven und negativen Überraschungen ein. Ich erläutere auch die positive Auswirkung der Zahlen auf den Handlungsspielraum der Notenbanken, die noch vor zehn Tagen im Kampf gegen die Inflation überfordert schienen.
Die Sentimentanalyse hat vor einer Woche korrekt die Gegenbewegung dieser Woche prognostiziert. Heute schauen wir uns in Kapitel 3 an, ob die Gegenbewegung zu einer Fortsetzung der Rallye der vergangenen Monate führen kann, oder aber ob sich Anleger noch mal anschnallen müssen.
Genau wie in der abgelaufenen Woche werden auch in der nächsten Woche Quartalszahlen die Kursrichtung einzelner Aktien bestimmen. In Kapitel 4 schaue ich auf die zu erwartenden Quartalszahlen von Unternehmen aus unserem Heibel-Ticker Portfolio.
Die Turbulenzen in der Managementebene von FlatexDeGiro habe ich in mehreren Updates ausführlich beschrieben. Der heutige Kurssprung von 22% ist daher für uns Heibel-Ticker Mitglieder wenig überraschend. Ich habe mich auch im Rahmen der Updates in Kapitel 5 mehrfach zu den Entwicklungen auf dem Goldmarkt und bei den Goldminen geäußert.
Spotify hat sich in den vergangenen Monaten verdoppelt. Ein Kunde fragt mich, ob es zu spät für einen Einstieg ist. Zur Beantwortung dieser Leserfrage habe ich einen Blick darauf geworfen, was zu dem Kursanstieg geführt hat. Ich denke, das wissen die wenigsten von Ihnen. In einer zweiten Leserfrage in Kapitel 6 nehme ich Stellung zu einer Rückmeldung eines Lesers, der in einen kurzen Satz von mir sehr viel politische Haltung interpretiert – zu Unrecht.
Wie immer gibt es eine tabellarische Übersicht über den Standort unseres Heibel-Ticker Portfolios in Kapitel 7.
Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
2. So tickt die Börse: Glorreiche 7 sorgen für Konjunkturhoffnung
In den USA ist die Berichtssaison voll im Gange. In Deutschland startet der Zahlenreigen stets ein wenig später, hierzulande hat aber SAP bereits herausragende Zahlen abgeliefert.
SAP profitiert vom KI-Hype
Der Umsatz mit Software as a Service, also der Cloud-Umsatz von SAP stieg um 24%, davon werden 84% im Abo-Modell von Kunden bezogen, sind also im SAP-Wortlaut "besser planbare Umsätze" für die Zukunft. Der Umsatz mit Lizenzsoftware ging um 5% zurück, so dass unterm Strich ein Wachstum von 8% verblieb.
8.000 Mitarbeiter befinden sich in Vertragsverhandlungen über Frührente oder aber über eine Umschulung in KI-Themen. Das ist teuer, 2,2 Mrd. EUR wurden im Q1 dafür zurückgestellt. Von 8 Mrd. EUR Umsatz blieb dadurch kein Gewinn übrig.
Doch das interessiert Anleger nicht. SAP verkündete Mitte Januar den Stellenabbau von 8.000 Mitarbeitern, bei gleichzeitigem Stellenaufbau im Bereich der KI. Mitte März wurde SAP bei der Nvidia-Konferenz von Jensen Huang als Partner vorgestellt: Kein anderes Unternehmen besitzt vergleichbar tiefe Einblicke in die komplexen Geschäftsprozesse der Industrie.
Gerade dieser breite Ansatz, unter dem SAP zwischenzeitlich litt, weil es in Teilbereichen bessere Lösungen gibt, kommt dem Unternehmen nun zugute. Mit KI können diese komplexen Strukturen analysiert und optimiert werden, wie es zuvor nicht möglich war. Da hilft es den Kunden, wenn sie sich voll auf SAP stützen.
Und gleichzeitig hilft es SAP, die eigenen Konzernstrukturen zur optimieren. Nicht zuletzt sieht man ja genau bei den eigenen Kunden, wie man Prozesse optimiert.
Damit ist SAP in den Augen der Anleger zu einem absoluten KI-Unternehmen geworden. Doch die Aktie spiegelt diese Phantasie bereits wider: Seit Vorstellung von ChatGPT vor anderthalb Jahren hat sich die Aktie von SAP bereits verdoppelt. Das EV/EBITDA steht bei 28, im Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre stand es bei 15. Die Aktie ist also nicht mehr günstig.
9% Umsatzwachstum in der Zukunft, Tendenz leicht steigend, reicht allein nicht aus, um ein EV/EBITDA von 23 zu rechtfertigen. Die Profitabilität muss überproportional steigen. Doch im laufenden Jahr sind die Kosten für die Umstrukturierung (Stellenabbau) erst einmal zu verdauen. Erst 2025 kann dann die Gewinnmarge kräftig ansteigen. Auf Quartalsebene kann man schon ahnen, dass dies funktioniert. Schon in den abgelaufenen Quartalen war die EBITDA-Marge von 22,7% auf 29,2% angewachsen, um im laufenden Quartal aufgrund der Rückstellung auf 23% einzubrechen. Doch bis Ende des Jahres soll wieder das 29%-Ziel anvisiert werden.
Alles in allem ist SAP in meinen Augen eine sehr gute Langfristposition. Doch ein optimaler Einstiegszeitpunkt lässt sich nach der Kursverdopplung nun nicht direkt ableiten. Vielmehr sollten Anleger, die sich für SAP entscheiden, unsere Heibel-Ticker Strategie des schrittweisen Einstiegs wählen.
Q-Zahlen der glorreichen 7: Meta, Tesla, Microsoft, Alphabet, ...
Ein Großteil der glorreichen 7 berichtete diese Woche Q-Zahlen. Insbesondere der Chip-Sektor im Kielwasser der KI-Revolution stand im Fokus.

Aber warum nicht? Die E-Mobilität ist ins Stocken geraten, weil der Ausbau der Ladeinfrastruktur vielerorts nicht wie geplant vorankommt. Letztlich sind insbesondere Langstrecken mit dem E-Auto die Königsdisziplin, doch die Masse wird in der Stadt mit kleineren Batterien auskommen.
Tesla ist in Sachen Fertigungsautomatisierung führend und kann dadurch günstig skalieren, also tatsächlich günstige Autos in großer Menge herstellen.
Die Aktie verlor in den vergangenen zwei Jahren 60% an Wert. Tesla gehört traditionell zu den am meisten geshorteten Aktien und Leerverkäufer reichen Kursziele von 50 USD und weniger herum, aktuell steht die Aktie bei 168 USD.
Vermutlich fiel die Gegenreaktion in dieser Woche auch deswegen so stark aus: Musk weckte die Hoffnung auf Besserung, einige Anleger griffen zu und Leerverkäufer mussten ihre Positionen, die sie vielleicht kurz vor den Q-Zahlen erst eingegangen waren, eindecken. Die Aktie sprang diese Woche dadurch um 15% an.
Mit einem EV/EBITDA von 54 ist die Aktie aber noch immer nicht günstig. Es fehlt der Durchbruch beim autonomen Fahren, mit dem ein Tesla rund um die Uhr als führerloses Taxi durch die Stadt fahren kann, während sein Besitzer schläft. Von dieser Anwendung ist Tesla jedoch noch weit entfernt. Mittlerweile häufen sich die Berichte, dass Alphabets Waymo oder auch Mercedes näher dran sind.
Sie sollten Elon Musk nicht unterschätzen. Ich würde ihm den Mercedes-Spruch zuschreiben: Das Unmögliche macht er sofort, Wunder benötigen etwas länger. Musk hat schon einige Wunder vollbracht, dafür aber stets mehr Zeit benötigt als ursprünglich versprochen.
Apropos Waymo: Auch Alphabet hat Q-Zahlen veröffentlicht. CFO Ruth Porat begeisterte die Analysten mit einer Detailtiefe in den Daten, die das Unternehmen bislang stets zurückhielt. 8 Millionen Abonnementen hat YouTube. Das Suchvolumen über Google ist wider Erwarten trotz des Erfolges von KI-Suchmaschinen wie Bing nicht zurückgegangen. Die Google Cloud wächst schneller als erwartet. Die operative Gewinnmarge liegt bei 31,6%. Es wurde erstmals in der Geschichte von Alphabet eine Dividende vorgeschlagen, 20 Cents je Aktie. Zudem wurde ein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von 70 Mrd. USD aufgelegt. Für diesen Betrag könnte Alphabet die meisten DAX-Konzerne kaufen.
Die Aktie springt heute um 11% an. Zudem wurde die Rolle der KI betont, das Unternehmen wird rund 40 Mrd. USD in den Ausbau der KI-Infrastruktur investieren.
Genau wie Microsoft, die ebenfalls heftig in die KI-Investieren: 50 Mrd. USD. Copilot führt zu 17% Umsatzwachstum und 20% Gewinnwachstum je Aktie. Sämtliche Analystenerwartungen wurden übertroffen. Die Cloud, Azure, wächst mit 31% sogar schneller als die Google Cloud (28%).
Microsoft war in den vergangenen Monaten schon kräftig angestiegen, da die Kooperation mit ChatGPT und die Einführung von Copilot ein Erfolg waren. Alphabet hingegen hatte zwei enttäuschende KI-Einführungen, Anleger waren dem Unternehmen gegenüber zurückhaltend. Ursprünglich galt Alphabet als das führende KI-Unternehmen, doch die früher treibende Kraft der KI-Entwicklung bei Alphabet, Ilya Sutskever, verließ vor 9 Jahren den Konzern und gründete OpenAI, den Entwickler von ChatGPT.
Mit den gestern veröffentlichten Q-Zahlen meldet sich Alphabet zurück im Rennen um KI-Anwendungen. Während Microsoft also durch hervorragende Q-Zahlen den vorangegangenen Aktienkursanstieg rechtfertigt, konnten Alphabet und Tesla die niedrige Erwartungshaltung positiv übertreffen und dadurch exorbitante Kurssprünge erzeugen.

So waren die Q-Zahlen, die Meta Mitte der Woche veröffentlichte, begeisternd. Doch der Ausblick schockierte die Aktionäre: Meta werde seine Investition in die Zukunft, seine KI-Entwicklung, wieder hochfahren. Auf die Frage, ob man damit rechnen müsse, dass Meta eine dreistellige Milliardensumme für Nvidia-Graphikchips ausgebe, wich er mit einer Antwort aus.
Stattdessen führte er aus, dass Meta, früher Facebook, immer wieder durch Investitionszyklen lief, in denen die hohen Ausgaben Aktionäre abschreckte, nur um stets zu einem späteren Zeitpunkt von der hohen Profitabilität überrascht zu sein. So werde es auch diesmal sein.
Die Aktie von Meta brach diese Woche um 9% ein.
Auch ohne Q-Zahlen sprang Nvidia um 14% an. Das Unternehmen profitierte von den verkündeten Investitionsplänen der anderen Unternehmen. Auch Broadcom (+12%), AMD (+8%), Micron (+7%) und sogar Texas Instruments (+11%) sprangen diese Woche an. Nicht nur KI-Chips, sondern auch Chips für Computer und Laptops der Endverbraucher werden wieder stärker nachgefragt.
Es ist daher absehbar, dass die Fertigungskapazitäten ausgebaut werden müssen. Auch die Aktien von Applied Materials (7%), Lam Research (+6%) und KLA Tenor (+12%) wurden nach oben getrieben. In Deutschland profitierten Infineon (+10%), Elmos (+13%, Süss Microtech (+10%) und PVA Tepla (+6%) davon.
Diese Woche kam zum Vorschein, dass KI stets zwei Bereiche beeinflusst: Zum einen muss man KI trainieren, man nennt das Inferencing. Die KI bekommt einen gigantischen Datensatz und muss ihn so schnell und häufig wie möglich durchkauen. Dank der Nvidia-Chips kann derzeit in 9 Monaten ein Lernprozess durchlaufen werden, mit dem anschließend vernünftige Ergebnisse möglich sind, siehe ChatGPT, Midjourney und ähnliches.
Sodann wird die trainierte KI dem Kunden zur Verfügung gestellt. Die KI muss dann auf der Basis des erlernten Wissens schnell antworten. Dafür entwickeln Google, Amazon, Microsoft und Co. derzeit eigene Chips.
In einigen Berichten zu Nvidia habe ich gelesen, dass Nvidia-Chips demnächst Konkurrenz erhalten werden. Das ist richtig, aber nur von AMD. Und AMD hinkt deutlich hinterher, sowohl in Sachen Geschwindigkeit als auch insbesondere in Sachen Stromverbrauch, was bei den Rechenleistungen zu einem nennenswerten Kostenfaktor wird.
Die anderen "KI-Chips" sind leistungsfähige Chips für zuvor durch die Nvidia-Chips trainierte KIs. Davon wird man auch sehr viele benötigen. Micron spricht von einem Generationswechsel bei Laptops und Tischrechnern. Nitto Denko spricht vom Einsatz solcher Chips in autonom fahrenden Autos. Broadcom ist in der Lage, individuelle und auch nach Auslieferung anpassbare Chips zu produzieren.
Doch die Basis für all diese Anwendungen ist, dass zuvor eine KI trainiert wurde. Und das Training dauert derzeit 9 Monate und läuft über Nvidia-Chips. An der Geschwindigkeit wird sich noch einiges tun, doch bis wir da bei Zeiten von unter einem Monat angelangt sind, dürfte Nvidia nicht vom Thron zu stoßen sein. Denn Zeit ist Geld und kaum ein Unternehmen kann es sich leisten, dem Wettbewerb mit seiner KI hinterherzuhinken, nur weil man ein wenig Geld sparen möchte ...
... wenn man durch den Wechsel auf AMD überhaupt Geld spart. Denn je länger der Prozess dauert, desto höher die Stromkosten. Da wird ein Teil des Kostenvorteils also schon wieder aufgebraucht. Derzeit werden AMD-Chips nur deswegen so stark nachgefragt, weil es nicht ausreichend Nvidia-Chips gibt.
Intel und IBM brachen diese Woche um je 8% ein. Die KI-Revolution scheint an ihnen spurlos vorbeizulaufen.
Wochengewinner in der DAX-Familie ist diese Woche übrigens FlatexDeGiro, die wir kürzlich für unser Heibel-Ticker Portfolio noch aufstockten. Das Unternehmen lieferte gestern Abend Zahlen, die in allen Bereichen überzeugten: Mehr Transaktionen wurden von Kunden getätigt, trotz höherer Gebühren. Die Zinseinnahmen fielen höher aus als erwartet. Der Nach-Corona Kater scheint überwunden zu sein. Wachstum ist in Sicht. Ein paar Tage zu spät für den scheidenden CEO Frank Niehage, der zum Monatsende seinen Hut nimmt. In einem Update habe ich detailliert zu den Vorgängen Stellung genommen, siehe Kapitel 5.
Insgesamt läuft es bei Banken derzeit gut. Die US-Banken hatten schon in der Vorwoche gute Q-Zahlen veröffentlicht. Diese Woche stieg bei uns die Deutsche Bank um 11% an, Commerzbank um 6% und der Immobilienfinanzierer Hypoport um 9%.
Steigende Zinsen dank guter Wirtschaft kein Problem

Seit Anfang des Jahres stagniert die Inflation auf einem Niveau, das noch nicht das Erreichen des Inflationsziels von 2% erhoffen lässt. Die breite Rallye mutierte zu einer Rallye, in der nur noch die glorreichen 7 und andere Aktien, die vom Zinsniveau unabhängig sind, anstiegen.
Im März wurde langsam sichtbar, dass die Inflation mit dem aktuellen Leitzins tatsächlich nicht auf 2% gedrückt werden kann. Entweder der hohe Leitzins muss länger hoch bleiben als erwartet, oder schlimmstenfalls muss der Leitzins sogar nochmals erhöht werden.
In diese Phase der Ungewissheit kamen dann schwache Konjunkturdaten. Es schien zusehends schwer, eine Rezession zu vermeiden. Denn, wenn der Leitzins gesenkt wird, um die Konjunktur zu unterstützen, würde die Inflation weiter anziehen. Ein Teufelskreis!
Mit den Q-Zahlen der vergangenen 10 Tage, aus denen zunächst ein überaus gesunder Banksektor abzulesen war, und sodann der KI-Hyp alles andere als zu Ende zu sein scheint, keimt nun neue Hoffnung auf: Vielleicht ist die Konjunktur ja stark genug für eine anhaltend restriktive Geldpolitik der Notenbanken, bis das Inflationsziel von 2% endlich erreicht werden kann.
So würde ich die Rallye im DAX (+2,4%) und im S&P 500 (+2,7%) erklären.
Schauen wir nun einmal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben:
Wochenperformance der wichtigsten Indizes
INDIZES | 26.4., 19:10 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ |
DAX | 18.161 | 2,4% | 8,4% |
S&P 500 | 5.109 | 2,9% | 7,4% |
Nikkei | 37.935 | 2,3% | 13,4% |
Shanghai A | 3.584 | 1,2% | 14,9% |
Euro/US-Dollar | 1,07 | 0,4% | -3,2% |
Euro/Yen | 168,62 | 2,4% | 8,2% |
10-Jahres-US-Anleihe | 4,67% | 0,06 | 0,81 |
Umlaufrendite Dt | 2,64% | 0,13 | 0,61 |
Feinunze Gold | $2.336 | -2,6% | 13,2% |
Fass Brent Öl | $89,39 | 2,2% | 15,8% |
Kupfer | $9.865 | 1,3% | 14,8% |
Baltic Dry Shipping | $1.743 | -8,3% | -21,5% |
Bitcoin | $63.551 | -0,8% | 50,9% |
3. Sentiment: Kurserholung beruhigt die Gemüter ... zu früh

Schauen wir uns dazu die Sentiment Erhebung dieser Woche näher an. Nach der Angst und Panik der Vorwoche mit einem Sentiment Wert von -6,1 % können wir eine deutliche Beruhigung feststellen. Der Wert notiert diese Woche nur noch bei -1,4 %. Es bleibt jedoch eine gewisse Verunsicherung mit einem Wert von -0,4 % bestehen.
Immerhin sind schon einige Bullen zu sichten. Die Zukunftserwartung ist auf plus +0,7 % gestiegen. Erstmals seit 13 Wochen herrscht also wieder Zuversicht unter den Anlegern, auch wenn diese noch sehr zart ist.
Ähnlich zart ist auch die Investitionsbereitschaft mit einem Wert von +0,1%. Hier handelt es sich um den ersten positiven Wert seit neun Wochen.
Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist ebenfalls erstmals seit Ende Januar mit einem Wert von +3% wieder positiv.
Das Put/Call-Verhältnis der Eurex zeigt mit einem Wert von 2,1% einen starken Überhang der Nachfrage nach Put-Absicherungen. Institutionelle Anleger trauen der Erholung dieser Woche offensichtlich nicht über den Weg.
Das Put/Call-Verhältnis an der CBOE ist ebenfalls angestiegen und zeigt ebenfalls eine verstärkte Nachfrage nach Put-Absicherungen.
Die Investitionsquote der US-Fondsmanager ist auf 59% abgesunken. Das ist der vierte Rückgang der Investitionsquote in Folge. Offensichtlich trauen auch die US-Fondsmanager der Erholung nicht über den Weg.
Die Bulle/Bär-Differenz der US Privatanleger ist auf -1,8%punkte gefallen. Erstmals gibt es mit 34% mehr Bären als Bullen (32%).
Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 42% Angst an. Die Stimmung bleibt also angespannt, obwohl wir diese Woche eine ordentliche Erholung gesehen haben.
Interpretation

Das ist positiv, denn eine Korrektur im Rahmen einer gesunden Rallye muss den Anlegern ab und zu Angst einjagen und sie verunsichern, sonst wirkt sie nicht. Nur langsam darf die Skepsis nun wieder der Zuversicht weichen, während die Kurse wieder zu klettern beginnen, ohne dass konkrete Gründe dafür auszumachen sind.
Doch, da sind wir schon beim ersten Problem. Die Rallye der abgelaufenen Woche hatte Gründe: Gute Quartalszahlen im Banksektor, sowie im Tech-Sektor. Wir wissen also noch nicht, ob die Korrektur ausgereicht hat, um alle zittrigen Hände aus dem Markt zu schütteln. Als zittrige Hände bezeichnet man diejenigen Aktionäre, die überwiegend spekulativ unterwegs sind und die Unternehmen ihrer Aktien kaum kennen. Häufig wissen Sie nicht einmal über deren Geschäftsmodell Bescheid.
Die Kurserholung fand diese Woche also nicht statt, weil alle zittrigen Hände aus dem Markt geschüttelt wurden, sondern weil gute Quartalszahlen für neues Kaufinteresse sorgten. Die zittrigen Hände sind daher vielleicht weiterhin im Markt.
Der Quartalsreigen setzt sich in der kommenden Woche fort. In der abgelaufenen Woche gab es einige positive Überraschungen, so dass der DAX kräftig anspringt. In der kommenden Woche wird es schwer, mit weiteren positiven Überraschungen erneut einen ähnlichen Effekt zu erzeugen. Dafür würde bei schlechten Quartalszahlen sofort wieder der Verkaufsdruck der zittrigen Hände auftreten.
Es wird also zunehmend schwer auf dem Weg nach oben, während die Gefahr eines erneuten Rückschlag noch nicht ganz aus der Welt ist.

Da die Renditen steigen, wenn der Kurs von Anleihen fällt, bedeutet dies, dass wir Gefahr laufen, in den kommenden Monaten weiter steigende Zinsen an den Märkten zu haben. Ein solches Szenario wäre für die Konjunkturentwicklung schlecht.
4. Ausblick: Q-Zahlen könnten vor Schwerkraft der Aktienmärkte retten
Ich bleibe bei meiner Vorsicht gegenüber den glorreichen 7. Bei allen Unternehmen gibt es Themen, die zunächst abgearbeitet werden müssen, bevor die Aktie wieder frei gen Himmel fliegen kann.
Bei Alphabet ist es die KI, die im dritten Versuch sitzen muss. Außerdem läuft ein Kartellverfahren gegen Alphabet, übrigens genau wie gegen Apple und Amazon. Jeweils droht die Zerschlagung. Es handelt sich um die ersten Kartellverfahren dieser Art seit 25 Jahren. Damals stand Microsoft am Pranger.
Apple muss ebenfalls erst noch beweisen, dass es KI kann. Im Herbst kommen die neuen iPhones. Bis dahin gibt es wenig, was die zurückhaltende Stimmung der Anleger drehen könnte. Die Bewertung ist mit einem EV/EBIDTA von 19 nicht mehr günstig.
Amazon ist mit einem EV/EBITDA von 13 günstig, denn der Konzern lag meist bei einem EV/EBITDA von 21. Nächste Woche wird Amazon Q-Zahlen veröffentlichen, ich bin gespannt.
Zu Meta, Tesla, Microsoft und Nvidia habe ich in Kapitel 2 bereits Stellung bezogen. Ich würde meinen, dass die positiven Überraschungen überwiegend hinter uns liegen.
Wenn also der Aktienmarkt weiter nach oben laufen sollte, dann durch andere Unternehmen, wie beispielsweise FlatexDeGiro mit +22% allein am heutigen Tag. Vielleicht ist jetzt die Zeit der "vergessenen" mittelgroßen Aktienunternehmen gekommen. Wir haben ja noch eine ganze Reihe davon.
Nächste Woche werden Sto, Coterra und Barrick Gold Q-Zahlen veröffentlichen.
Steico, Wettbewerber von Sto, veröffentlichte vor einer Woche überraschend positive Q-Zahlen. Die Aktie sprang seither um 25% an. Sto stieg diese Woche nur um 2% an. Steico war zuvor auch kräftiger gefallen, weil es von der Krise im Immobiliensektor stärker betroffen war. Eine vergleichbare Überraschung erwarte ich von Sto also nicht. Dennoch dürften positive Zahlen der Aktie gut tun.
Newmond Mining, Wettbewerber von Barrick Gold, sprang gestern nach Zahlen um 10% an. Das Unternehmen hatte zuvor eine Übernahme getätigt, die zu starken Kosteneinsparungen führte, zudem lief die Goldproduktion rund. Auch hier gilt: Da Barrick Gold keine vergleichbare Übernahme getätigt hat, dürfen wir keine entsprechenden Kosteneinsparungen erwarten. Dennoch erwarte ich einen Rückgang der Kosten, nachdem vor einem Jahr Lieferkettenprobleme zu unnatürlich hohen Kosten führten. Aus diesem Grund dürfte auch die Produktion nun hoffentlich endlich wieder rund laufen.
Coterra hat vor drei Monaten angekündigt, die Ölförderung zu Lasten der Gasförderung auszubauen. Der Gaspreis in den USA ist nach wie vor sehr niedrig, der Ölpreis hingegen ist angesprungen. Da Coterra sehr flexibel die Produktion entsprechend anpassen kann, dürften erste Effekte bereits in den Q-Zahlen der nächsten Woche zu sehen sein.
Wie in Kapitel 3 ausgeführt: Ich denke, die Schwerkraft könnte in den kommenden auf den Aktienmärkten lasten. Doch einzelne Titel können sich mit guten Zahlen von der Schwerkraft lösen. Schauen wir mal, ob unseren Titeln dies gelingt.
5. Update beobachteter Werte: FlatexDeGiro, FlatexDeGiro, Barrick Gold, Goldmünzen & Goldbarren, Nitto Denko
Im Wochenverlauf habe ich Updates zu unseren Portfolio-Titeln verfasst. Diese erhalten Sie nachfolgend zusammen aufgeführt.
Die Updates finden Sie generell jeweils nach der Veröffentlichung verfügbar unter Heibel-Ticker -> Portfolio -> 10 neueste Einträge und mit der Express-Funktion erhalten Sie die Updates direkt unterwöchig per E-Mail und SMS.
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FlatexDeGiro: Showdown verhindert, CEO nimmt seinen Hut
Mo, 22. April um 11:33 Uhr
Tja, so schnell kann's gehen: Heute früh verkündet FlatexDeGiro, dass CEO Frank Niehage zum Monatsende sein Vorstandsmandat in beiderseitigem Einvernehmen niederlegt. Bei einem Streit zwischen CEO und Gründer sitzt der Gründer offensichtlich am längeren Hebel.
Was muss ein Broker leisten? Ich bin da wohl eher oldschool unterwegs: Der Broker ist der Zugang für Privatkunden zur Börse. Kundenwünsche (genannt Orders) werden an die Börse durchgeleitet. Das Ganze ist technologisch sehr anspruchsvoll, aber inhaltlich sollte sich der Broker mit Empfehlungen eher zurückhalten. So betrachtet ist das Brokergeschäft langweilig und verspricht nur geringe Margen.
Dafür lässt es sich sehr gut skalieren und in turbulenten Börsenzeiten gehen die Einnahmen durch die Decke.
CEO Frank Niehage hat sich über die Zeit mit diesem Geschäftsmodell angefreundet und so FlatexDeGiro zu den technologisch führenden der großen Broker Europas entwickelt.
Gründer Bernd Förtsch steht eher für eine kreativeres Geschäftsmodell. Ob fractional Stocks oder der Handel in 10.000 Kryptowährungen, Förtsch möchte anbieten, was Kunden sich wünschen. Gebühren auf 0 Euro senken? Kein Problem, dann wird das Geld eben mit einem größeren Spread verdient. Wer die Finanzanlage als ein Produkt sieht, vergleichbar zu einem Kühlschrank oder einem Sofa, der kann sich mit kreativen Finanzprodukten anfreunden.
Als ich meine Banklehre absolvierte, 1988 bis 1990, sprach man noch vom "Bankbeamten". Der Begriff "Beamter" beinhaltet das Image eines Staatsdieners, der das Wohl der Bevölkerung im Sinn hat. Wenn ein Bankkunde Aktien kaufen wollte, die für sein Profil zu riskant waren, wurde es dem Kunden so lange erklärt, bis er es verstanden hat. Heute lässt man ihn einfach ein Formular unterschreiben und ist von der Haftung befreit.
So betrachtet finde ich es sehr schade, dass ein Führungswechsel bei FlatexDeGiro erfolgt. Schade für uns Kunden.
Für uns Aktionäre hingegen könnte es sich lohnen. Denn, wenn FlatexDeGiro neue Wege findet, Geld zu verdienen, wird das der Aktie natürlich gut tun. Wir bleiben also erst einmal dabei. Ich gehe weiterhin davon aus, dass die Turbulenzen gut sind für die Aktie.
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FlatexDeGiro: Q-Zahlen katapultieren Aktie um 20% nach oben
Fr, 26. April um 11:52 Uhr
Gestern Abend hat FlatexDeGiro Q-Zahlen vorgelegt, die besser ausfielen als erwartet. Der Umsatz stieg um 25% auf 123 Mio. EUR und liegt um 11% über den Erwartungen. Der Gewinn (EBITDA) sprang um 177% auf 54 Mio. EUR und liegt um 10% über den Erwartungen der Analysten.
Höhere Zinseinnahmen aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus, als auch höhere Gebühren führten zu diesem guten Ergebnis.
Für die Jahresprognose erwähnt das Management um CFO Dr. Benon Janos, dass man wohl eher die obere Marke der angegebenen Spanne erzielen werde. Denn egal, ob das Zinsniveau hoch bleibt, oder aber die Handelsaktivitäten der Kunden steigen, FlatexDeGiro profitiert von beiden Entwicklungen. Es habe sich gezeigt, dass hohe Zinsen zu einem Rückgang der Handelsaktivitäten führen. So würden also rückläufige Zinsen, die zu geringeren Zinseinnahmen für FlatexDeGiro auf der einen Seite führen würden, auf der anderen Seite die Handelsaktivitäten der Kunden fördern.
Im Pressecall angesprochen auf die Differenzen, die CEO Frank Niehage zum Rücktritt bewegt hätten, betonte das Management, dass es keinen Strategiewechsel geben werden, sondern eher eine Evolution. Zwischen den Zeilen klang hindurch, dass Niehage kein Freund von Kryptotrades war. Nun werde man also den Kryptohandel ermöglichen.
Meine Meinung: Kryptohandel in einer ausgewählten Anzahl an Kryptos, bspw. ein Dutzend, halte ich für okay. Doch den Handel in allen 10.000 Kryptos anzubieten, ist ein Garant dafür, viele junge Menschen als Anleger der Zukunft frühzeitig zu verbrennen. Ich bin gespannt, wie das Angebot aussehen wird.
Die Aktie springt heute um 20% an. Ich denke, in den kommenden Tagen werden Analysten ihre Erwartungen nach oben korrigieren und entsprechende Studien veröffentlichen. Die Aktie könnte also noch ein wenig weiterlaufen. Bewertungstechnisch ist noch immer Luft nach oben. für 2024 wird ein Gewinn je Aktie von 1 Euro erwartet. Aktuell liegt das KGV 24e damit bei 12. Für ein erwartetes Gewinnwachstum von 50% im laufenden Jahr und 10% im Folgejahr ist das noch immer viel zu günstig.
Dennoch würde ich bei Gelegenheit, bspw. beim Überspringen der 12 Euro, einen Teil unserer Position verkaufen. Wir haben Ende Februar zu 9,62 EUR nachgekauft. Zumindest den Teil der Position, der inzwischen über die beabsichtigten 6% Portfolioanteil hinaus geht, würde ich zu Kursen über 12 Euro versilbern.
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Barrick Gold: Gespannt wie ein Flitzebogen
Mi, 24. April um 09:50 Uhr
Barrick Gold hat, genau wie die meisten anderen Goldminenbetreiber, die Goldpreisrallye noch nicht mitgemacht. Sowohl steigende Kosten, als auch Probleme beim Hochfahren der Produktion haben immer wieder für negative Überraschungen gesorgt. Zuletzt sorgte die Verkündung einer schwachen Produktion im Q1 vor einer Woche für einen erneuten Kurseinbruch.
Doch das dürfte sich nun ändern: In einem Interview sagte CEO Mark Bristol, dass die Kosten nun nicht mehr ansteigen, es sei eine Entspannung im Einkauf verzeichnet worden. Auch Arbeitskräfte, die zuvor noch Mangelware waren, seien wieder verfügbar. Zudem erwarte er für den weiteren Jahresverlauf ein "progressives Wachstum" der Produktion. Das heißt, das Hochfahren der Produktion geschieht im weiteren Jahresverlauf mit zunehmender Geschwindigkeit.
Die schwachen Zahlen aus Q1 waren also nur für diejenigen schwach, die mit einem linearen Wachstum gerechnet haben.
Derzeit verdient Barrick Gold fast 1.000 USD an jeder Unze Gold. Sofern der Goldpreis über 2.000 USD/Unze bleibt (aktuell 2.1709 USD/Uz) wird Barrick Gold im laufenden Jahr ein EV/EBITDA von 6 haben. Nur selten war Barrick Gold so günstig bewertet.
Zum Goldpreis: China kauft aggressiv Gold auf dem Weltmarkt ein. Als Argument wird die Diskussion in der EU genannt, Zinsen eingefrorener russischer Guthaben für den Krieg in der Ukraine zu verwenden. Dadurch würde eine Beziehung zwischen Kapital und politischer Überzeugung hergestellt, auf die andere autokratische Staaten reagieren. China war in der Vergangenheit der größte Käufer von US-Anleihen, die als sicher galten. Doch wenn politische Entscheidungen an dieser Sicherheit rütteln, muss eine Alternative gefunden werden: Gold.
Damit ist die Goldrallye in meinen Augen noch lange nicht zu Ende, sondern legt höchstens mal eine Pause ein.
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Goldmünzen & Goldbarren: Goldpreis Rallye
Do, 25. April um 13:55 Uhr
Seit November 2022 ist der Goldpreis um 48% angesprungen. Immer wieder habe ich Ihnen Goldbarren oder auch einzelne Aktien ans Herz gelegt. Derzeit häufen sich die Fragen derer, die mit Goldbarren gut verdient haben. Sie wollen wissen, ob man noch nachkaufen soll, oder ob der Gewinn eingestrichen werden kann.
Die Rallye widerspricht dem, was in der Finanzwelt als Ursache und Wirkung postuliert wird: Steigen die Zinsen, so wird das Gold, für das es keine Zinsen gibt, unattraktiv. Doch gerade von Ende 2022 bis heute ist das Zinsniveau kontinuierlich angestiegen und statt zu fallen, stürmte der Goldpreis um 48% nach oben.
Der Fehler im Ursache/Wirkung-Postulat liegt in der einseitigen Betrachtung der ETF-Entwicklung. Je mehr Geld in Gold-ETFs strömt, desto größer offensichtlich die Nachfrage seitens des Kapitalmarktes. In den vergangenen Monaten hingegen wurde Kapital aus den Gold-ETFs abgezogen, wie es von der Finanzbranche erwartet wurde. Doch obwohl Gold weniger seitens des Kapitalmarktes nachgefragt wird, ist der Preis gestiegen.

Abbildung 1: Goldpreisentwicklung entkoppelt sich von Popularität der Gold-ETFs
Ich habe ebenfalls in den vergangenen Wochen bereits darauf hingewiesen, dass diese Abkopplung durch den Ukraine-Krieg verursacht wurde. Insbesondere die Diskussion in der EU, Zinsen von aufgrund von Sanktionen eingefrorenen Gelder russischer Oligarchen für die Finanzierung des Ukraine-Kriegs gegen Russland zu verwenden, hat meiner Ansicht nach dazu geführt, dass internationales Kapital nun verstärkt in Gold fließt.
China kauft seit Monaten große Mengen Gold auf den internationalen Märkten zu. Diese Käufe sind natürlich Käufe von Barren, die anschließend nach China verschifft werden. Mit ETFs hat das nichts zu tun. Auch die Türkei steht seit Monaten auf der Käuferseite.
Ich habe mir auch die Verkäuferseite der Gold-ETFs näher angeschaut: Insbesondere Europäer verkaufen Gold-ETFs seit Kriegsausbruch. Okay, im Februar 2022, als Russland in die Ukraine einmarschierte, war ein exorbitant hoher Zufluss in Gold-ETFs zu verzeichnen, im März dann noch ein deutlich kleinerer Betrag. Doch Seite April 2022 bis heute gab es nur einen Monat, März 2023, in dem in Europa mehr Kapital in ETFs floss, als abgezogen wurde.
Das Vertrauen in unsere Institutionen und in unseren Euro scheint felsenfest zu stehen. Vielleicht bin ich der Letzte, der aufgehört hat, die täglichen Hiobsbotschaften aus der Politik in der Tagespresse zu lesen. Vielleicht hat ein Großteil der Bevölkerung schon lange vor mir das Interesse an der Tagespresse verloren.
Oder vielleicht ist das Vertrauen aller Europäer in Christian Lindner, der an der Schuldenbremse festhält, so groß, dass sie die Verschuldungsorgien der anderen europäischen Länder als nicht relevant abtun.
Fakt ist jedoch, dass Anlegerkapital aus Gold-ETFs abgezogen und anderweitig investiert wird: Die Aktienbörse, Immobilien, vielleicht auch der Bitcoin, …
…in der Schweiz gibt es übrigens eine Volksinitiative, die das Land der Eidgenossen dazu zwingen möchte, Währungsreserven nicht nur in Euro, US-Dollar und Gold vorzuhalten, sondern künftig auch in Bitcoin.
Wohin steuert also der Goldpreis?
Ich habe den Eindruck, dass sich die westliche Welt vom Rest der Welt immer weiter entfernt - oder umgekehrt. Damit ist nachvollziehbar, dass der US-Dollar, US-Staatsanleihen, der Euro sowie auch Bundesanleihen für Länder, die mit unseren Werten nicht zu 100% übereinstimmen, zu einer Risikoanlage geworden sind.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der US-Dollar zu 100% mit Gold hinterlegt und galt bis 1971 als Rückgrat des internationalen Währungssystems. Seither galten die USA als Hegemonialmacht, insbesondere seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 wurde diese Vormachtstellung nicht mehr in Frage gestellt. Unter dem Schutzmantel der USA konnte sich auch der Euro vorzüglich als Weltreservewährung etablieren.
Doch aktuell stellt China diese Vormachtposition immer wieder in Frage. Russland ordnet sich nicht mehr unter, sondern greift zu den Waffen und der Iran … ja, der ist erst einmal ruhig gestellt worden, doch es ist fraglich, wie lange diese Ruhe anhält.
Vom Allzeithoch ist der Goldpreis nun in den vergangenen Tagen um 3% zurück gegangen. In meinen Augen ist das eine gesunde Konsolidierung im Rahmen des Aufwärtstrends. Unsere Goldposition im Heibel-Ticker Portfolio macht derzeit 10% des Gesamtportfolios aus. Damit ist Gold unsere größte Position.
Vor diesem Hintergrund ist die Antwort leicht, ob wir nach +48% in anderthalb Jahren aufgrund von -3% binnen weniger Tage nachkaufen sollen, oder nicht: Nein, wir sind ausreichend investiert.
Doch die zweite Frage, ob es sinnvoll sein könnte, Gewinne mitzunehmen, ist nicht so einfach zu beantworten.
Wenn hinter dem Goldpreisanstieg tatsächlich die Auflösung des Weltwährungssystems in seiner bisherigen Form steckt, dann dürfte dieser Prozess nicht nach anderthalb Jahren abgeschlossen sein, sondern wird noch sehr viel weiter gehen. Ich würde sagen, eine solche Entwicklung kann Jahre, wenn nicht Jahrzehnte in Anspruch nehmen, ohne dass ein Kollaps imminent wäre.
Wenn wir also weiterhin eine große Goldposition halten, dann steckt die Erkenntnis dahinter, dass US-Dollar und Euro nicht für alle Staaten der Welt einen sicheren Hafen darstellen. Auch der chinesische Yuan wird eine solche Position nicht für die entsprechenden Länder und Anleger darstellen können. Wir erinnern uns daran, wie die Superreichen (Jack Ma, Gründer & Chef von Alibaba) binnen weniger Stunden vollständig von der Bildfläche verschwinden können, wenn die kommunistische Partei Chinas dies so wünscht.
Damit bleibt das Gold ein wichtiger Zufluchtsort für Kapital, dass in der westlichen Welt keine Sicherheit erfährt.
Ob Sie also aktuell Gold verkaufen, um es dann später zu einem hoffentlich günstigeren Preis zurückzukaufen, bleibt Ihnen überlassen. Im Heibel-Ticker Portfolio würde ich Gold dann verkaufen, wenn die Position viel zu groß geworden sein sollte. Das ist nun mit dem Erreichen der 10%-Marke fast schon der Fall.
Sie sind jedoch nicht an die Restriktion gebunden, nur 100.000€ anzulegen. Sie werden vermutlich monatlich, oder zumindest periodisch, ein wenig Kapital übrig haben, das Sie zusätzlich anlegen möchten. Dazu könnte ein Preisrückgang von 3% bereits ausreichen. Ich werde in diesem Fall aber nicht alles auf einmal einsetzen, sondern einen Teil zurückhalten, damit Sie flüssig sind, wenn der Goldpreis einen Rücksetzer von 7-8% machen sollte. Das wäre bei einem Goldpreis von 2.230 USD/Uz der Fall. Aktuell notiert die Unze bei 2.329 USD/Uz.
Also: Verkaufen nur, wenn Sie das Geld benötigen oder besser einsetzen wollen (Diversifikation). Erste Käufe sind aktuell schon möglich, aber ich würde noch Pulver trocken halten.
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Nitto Denko: Schwache Q-Zahlen, Aktie steigt trotzdem
Fr, 26. April um 11:22 Uhr
Soeben hat Nitto Denko Q-Zahlen, und damit auch Jahreszahlen für das im März endende Bilanzjahr 2023, vorgelegt. Im Q4 ging der Umsatz um 1,5% zurück auf 1,31 Mrd. EUR und blieb um 2% hinter den Analystenerwartungen. Der operative Gewinn fiel um 5% auf 160 Mio. EUR und blieb um 18% hinter den Erwartungen.
Die Dividende bleibt stabil, der Cashflow ist aufgrund rückläufiger Investitionen ebenfalls stabil.
Der Ausblick für 2024 ist gewohnt konservativ und bleibt daher ebenfalls hinter den Analystenerwartungen: Umsatz 5,4 Mrd. EUR bei 830 Mio. operativem Gewinn. Beide Ziffern liegen um 8% unter den Erwartungen.
Die beiden großen Geschäftsbereiche entwickeln sich unterschiedlich: Industrial Tape, Klebstoffe für High-End Smartphones, wuchsen gegenüber dem Vorjahr um 3% im Umsatz, der Gewinn ist sogar um 44% angesprungen. Optronics, der zweite große Geschäftsbereich, stellt optische Folien und Schaltkreise her, die unter anderem in die Vision Pro gehen. Dieser Bereich ging im Umsatz um 0,7% zurück, im Gewinn um 2,7%.
Der dritte und kleinste Geschäftsbereich Human Life gab im Umsatz 3,2% ab und schrieb Verluste.
In der Unternehmensmeldung heißt es, wenn mein automatisches Übersetzungsprogramm korrekt funktioniert, dass die Nachfrage nach Industrieklebstoffen im weiteren Jahresverlauf anziehen werde, weil Halbleiter im Bereich der KI-Rechner (sprich: Graphik-Chips) für autonom fahrende Autos verwendet würden.
Im Bereich der Folien für Smartphones konzentriere man sich aufgrund des reifen Marktes (sprich: kein Wachstum) auf High-End Anwendungen wie faltbare Smartphones.
Die Kursreaktion ist ja stets eine Funktion aus Zahlen und vorangegangener Kursentwicklung. Die Aktie von Nitto Denko war im Januar stark angestiegen. Wir haben vor einer Woche Teilgewinne realisiert und einen kleinen Teil unserer Position verkauft. Die heute veröffentlichten Zahlen geben der Aktie sicherlich keinen neuen Auftrieb. Ehrlich gesagt wundert es mich, dass die Aktie heute so stabil notiert.
Aber vielleicht spielt auch die heutige Entscheidung der Bank of Japan (BoJ) eine Rolle, die das Zinsniveau überraschend auf dem niedrigen Niveau von 0,1% belassen hat. Der Yen sackte in den vergangenen Wochen auf ein Allzeittief ab, tiefer als 1997. Ein schwacher Yen hilft Exportunternehmen wie Nitto Denko. Doch langfristig führen nicht billige Preise auf den Weltmärkten zu einer starken Position, sondern hohe Qualität.
Mit einem nachhaltig schwachen Yen erschummelt man sich Exporterfolge und vernachlässigt den Wettbewerbsdruck, der für Qualitäts- und Effizienzsteigerungen sorgt. Daher war eigentlich für heute eine moderate Zinsanhebung erwartet worden. Doch die BoJ zeigte einmal mehr, dass sie in Sachen Liquiditätsflutung der heimischen Märkte keine Grenze kennt.
Das ist also kurzfristig gut für Nitto Denko. Vielleicht steigt die Aktie deshalb heute an. Ich gehe aber davon aus, dass die BoJ früher oder später den Zins anheben muss, was dann die Aktie belasten wird und uns hoffentlich die Möglichkeit bietet, unsere Dividendenposition nachzukaufen.
Alle Updates zu Nitto Denko
6. Leserfragen
Vielen Dank für Ihre zahlreichen Fragen! Allerdings erhalte ich zu viele Leserfragen, als dass ich alle individuell beantworten könnte. Wenn ich eine Frage beantworte, dann möchte ich das fundiert und hilfreich machen.
Ich bitte daher um Ihr Verständnis, wenn ich wie folgt vorgehe. Sie profitieren davon wie die anderen 25.000 Heibel-Ticker Leser:
1. Fragen zu administrativen Themen (Abo, E-Mail-Zustellung, interner PLUS-Bereich …) werden natürlich stets binnen kurzer Zeit beantwortet.
2. Fragen zu Aktien aus unserem Portfolio werden inhaltlich in das nächste Update zum entsprechenden Portfoliotitel eingearbeitet, sofern für die Allgemeinheit von Interesse.
3. Die wichtigsten Fragen zu allgemeinen Börsenthemen sowie zu Einzeltiteln werde ich im Heibel-Ticker beantworten.
Mit dieser Vorgehensweise hoffe ich, möglichst viel Zeit für die Recherche von Themen zu haben, die ich für viele Leser wichtig halte und überzeugt bin, dass dies einem großen Teil unserer Gemeinschaft Mehrwert bietet.
Leider war es in der Vergangenheit teilweise so, dass ich mehr Zeit in die Recherche für individuelle Fragen gesteckt habe und Zeit für die Analyse von Aktien und das Ausarbeiten von neuen Empfehlungen fehlt. Das ist jedoch den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS gegenüber unfair, denn es darf erwartet werden, dass ich meine Energie dahingehend einsetze, für alle Abonnenten relevante Themen auszuarbeiten. Ich hoffe auf Ihr Verständnis :-)
Spotify nach Kursverdopplung
Hallo Herr Heibel,
nach einer langen Durststrecke ist Spotify seit Ende letzten Jahres auf einem bemerkenswerten Weg.
Was trauen Sie diesem Wert noch zu?
beste Grüße aus Görlitz
Micha
ANTWORT
50 Mrd. EUR Enterprise Value für ein Unternehmen, das 14 Mrd. EUR Umsatz macht, ist schon ein stolzer Preis. Ein KUV von 3,5. Das zahlt man nur für extrem margenstarke Technologieunternehmen. Und Spotify ist natürlich ein Technologieunternehmen par excellence …
… aber ist es auch margenstark? Die Bruttomarge liegt bei 25-26%, netto wurden unterm Strich in der Vergangenheit meist Verluste eingefahren. Das soll sich im laufenden Jahr ändern, Spotify strebt eine Gewinnmarge von 6% an.
Woran liegt es, dass der Technologiekonzern nicht wie andere High-Flyer mit Margen von 80-90% wirtschaftet? Nun, ganz einfach: 70% der Einnahmen gehen erstmal an die Musikverlage, die den Spotify-Kunden ihre Musik zur Verfügung stellen. Diese 70% sind für alle Streaming-Dienste gleich, da lassen die vier großen Musikverlage nicht mit sich reden.
Über die Zeit haben sich jedoch die Machtverhältnisse verändert: Galt Spotify vor 10 Jahren noch als Bittsteller bei den Musikverlagen, so ist das Unternehmen heute der größte Kunde. Musikverlage erzielen heute drei Viertel ihres Umsatzes mit Lizenzeinnahmen von Streaming-Diensten.
Und Spotify ist der mit Abstand größte Streaming-Dienst. Wenn wir mal die chinesische Tencent Musik mit 14% Weltmarktanteil herausrechnen, weil chinesische Kunden nur zu geringem Teil westliche Musik hören, ist Spotify (31,7%) deutlich größer als Amazon Music (12,6%) und Apple Music (11,1%) zusammen.
Doch die Verlage geben keine Rabatte, Lizenzen sind nicht verhandelbar. Wenn man bei Spotify eine Ausnahme macht, dann würde man der Feilscherei Tür und Tor öffnen. Das möchte man nicht.
Trotzdem hat Spotify als größer Umsatzgarant doch eine Sonderbehandlung verdient, oder? Nun, CEO Daniel Ek hat den Verlagen angeboten, Werbung auf Spotify zu machen: “Zu der von Ihnen soeben gehörten Musik passt gut der folgende Titel …”. Playlists werden vorgeschlagen, den Kunden wird die Musik derer vorzugsweise präsentiert, die dafür zahlen.
Die Einnahmen aus diesem Bereich werden in den Quartalszahlen nicht explizit aufgeführt, somit kann die Konkurrenz von Apple und Amazon nicht eine Gleichbehandlung einfordern. Doch gerade diese neue Einnahmequelle sorgte dafür, dass Spotify nun in die Gewinnzone kommt.
Für Apple und Amazon ist der Streamingdienst nicht viel mehr als ein Hobby. Es ist eine Nettigkeit, um die Kundenbindung zu verstärken. Gewinn muss der Streaming-Dienst nicht abwerfen, alle Einnahmeüberschüsse werden reinvestiert.
Doch für Spotify muss das Streaming-Geschäft Gewinn abwerfen, und das war lange Zeit aufgrund der oben beschriebenen Konstellation nicht möglich. Nun hat Daniel Ek einen Weg gefunden, sich seine Pole Position bezahlen zu lassen und entsprechend ist die Aktie in den vergangenen 6 Monaten um 100% angesprungen.
Damit hat die Aktie nun ein vernünftiges Bewertungsniveau erreicht. Vor einem halben Jahr hat man Spotify nicht zugetraut, jemals im Markt mit hauchdünner Marge Gewinne zu erwirtschaften. Dies hat Daniel Ek nun geschafft und entsprechend ist die Aktie angesprungen. Doch damit wird sie noch nicht zu einem Tech-Unternehmen mit hoher Marge.
Was traue ich Spotify noch zu? Nun, ich denke, Spotify wird die Position als Marktführer behaupten, wird sich jedoch permanent gegen den harten Wettbewerb beweisen müssen. Da wachsen die Bäume nicht in den Himmel.
7. Übersicht HT-Portfolio
Spekulation (≈20%) =10,3% | WKN | 26.4., 19:10 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ | Anteil 8x2,5% | ! |
PVA Tepla | 746100 | 18,48 € | 7% | -9% | 1,7% | B |
Puma | 696960 | 43,59 € | 3% | -14% | 1,8% | C |
Sto SE | 727413 | 147,20 € | 2% | 5% | 2,2% | C |
Barrick Gold | 870450 | 16,04 € | 0% | -2% | 2,4% | C |
Coterra Energy | 881646 | 26,44 € | 2% | 14% | 2,2% | C |
Wachstum (≈30%) =30,2% | WKN | 26.4., 19:10 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ | Anteil 5x6% | ! |
Wheaton Precious Metals | A2DRBP | 50,42 € | 2% | 13% | 4,1% | B |
Medios | A1MMCC | 14,28 € | 1% | -10% | 4,5% | C |
FlatexDeGiro | FTG111 | 11,81 € | 16% | 14% | 6,0% | C |
Nynomic | A0MSN1 | 28,70 € | 0% | -10% | 5,8% | C |
Nvidia | 918422 | 816,17 € | 8% | 81% | 3,5% | B |
Palo Alto Networks | A1JZ0Q | 272,55 € | 5% | 2% | 6,2% | B |
Dividende (≈30%) = 19,4% | WKN | 26.4., 19:10 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ | Anteil 5x6% | ! |
CEWE | 540390 | 98,20 € | 0% | -3% | 2,9% | B |
Allianz | 840400 | 265,70 € | 1% | 10% | 6,3% | B |
Snap-On | 853887 | 253,98 € | 1% | 0% | 2,8% | B |
Nitto Denko | 862930 | 84,55 € | 1% | 27% | 3,0% | C |
Givaudan | 938427 | 4.053,55 € | -1% | 8% | 4,4% | C |
Absicherung (≈20%) =18,4% | WKN | 26.4., 19:10 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ | Anteil 3x6,6% | ! |
Goldbarren /Uz | 965515 | 2.183,66 € | -3% | 16% | 9,7% | B |
Südzucker-Anleihe | A0E6FU | 98,26% | 0% | 2% | 3,2% | C |
Dt.Lufthansa Anleihe | A2YNV6 | 98,70% | 0% | 1% | 3,0% | C |
Bitcoin | A27Z30 | 59.429 € | -1% | -1% | 2,6% | B |
Σ seit '22 Δ | Woche Δ | Σ '24 Δ | Cashquote | |||
-8% | 2% | 7% | 21,6% |
Heibel-Ticker | Gewichtung | # Positionen | angestrebte Positionsgröße | |||
Portfolio | Ziel | Soll | Ist | Soll | Ist | |
Spekulation | Ereignis | 20% | 10,3% | 8 | 5 | 2,5% |
Wachstum | Enkelkinder | 30% | 30,2% | 5 | 6 | 6,0% |
Dividende | Urlaub | 30% | 19,4% | 5 | 5 | 6,0% |
Absicherung | Zins & Gold | 20% | 18,4% | 3 | 4 | 6,7% |
Summe | 100% | 78,4% | 21 | 20 | 100% |
Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.
Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
A | – | Top-Aktie mit günstigem Kurs, |
B | – | Kursrücksetzer zum Kaufen nutzen |
C | – | Kurssprünge zum Verkaufen nutzen, |
D | – | bei Gelegenheit Verkaufen, |
E | – | Sofort Verkaufen |
Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.
Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Mitglieder vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.
Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- + Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.
Die letzte Spalte wird für eine Einschätzung der Auswirkung aktueller Entwicklungen auf die jeweilige Portfolioposition genutzt. „%“ stuft den Einfluss der Inflation auf das jeweilige Geschäftsmodell ein.
Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.
Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
https://www.heibel-ticker.de
8. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.
Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.
Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.
Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Quellen:
Kurse: Bloomberg, Deutsche Kurse von comdirect.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Bloomberg, Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen
DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
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