Heibel-Ticker PLUS 24/29 - Das bedeutet Trump für die Finanzmärkte

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Heibel-Ticker PLUS Börsenbrief

- Einfach einen Tick besser -

19. Jahrgang - Ausgabe 29 (19.07.2024)




Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:

1.Info-Kicker: Chaos nach Trump-Attentat
2.So tickt die Börse: Ausverkauf bei Big Tech, trotzdem steigen 2 von 3 Aktien
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
3.Sentiment: Gefährlicher Optimismus
 - Interpretation
4.Ausblick: Das bedeutet Trump für die Finanzmärkte
 - PORTFOLIO ÜBERBLICK
5.Update beobachteter Werte: Novo Nordisk, Nextracker, Palo Alto Networks
 - Novo Nordisk: Kaufen, 12% unter Hoch bietet erste Einstiegsmöglichkeit
 - Nextracker: Achterbahnfahrt
 - Palo Alto Networks: Weltweiter Systemausfall von Windows-Systemen mit CrowdStrike
6.Leserfragen
7.Übersicht HT-Portfolio
8.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
9.Mitgliedschaft verwalten



1. Info-Kicker: Chaos nach Trump-Attentat



Liebe Börsenfreunde,

Puh, das war eine turbulente Woche, beginnend mit dem Attentat auf Donald Trump vom vergangenen Wochenende. Kein Stein blieb auf dem anderen, Investoren rotierten von den einen Aktien in die anderen: Tech Giganten wurden verkauft, kleine Unternehmen, die in den vergangenen Monaten vernachlässigt wurden, waren gesucht. In Kapitel 2 zeige ich auf, dass es durchaus vielschichtige Gründe für den Ausverkauf bei den verschiedenen Tech Giganten gibt.

Das Anlegersentiment schickt uns diese Woche eine Warnung: Die Absicherung nach unten ist derzeit denkbar dünn. Was dahinter steckt, lesen Sie in Kapitel 3. Dort habe ich auch die besondere Situation am Währungsmarkt (USD/EUR) für Sie interpretiert.

Ein Wahlsieg von Donald Trump hat Anleger vor acht Jahren bereits unvorbereitet getroffen. Das soll nicht nochmal passieren: In Kapitel 4 habe ich ausführlich die Wahlversprechen und das Wahlkampfgetöse auf die verschiedenen Branchen heruntergebrochen. Welche Aktien würden von einem Wahlsieg Trumps profitieren, welche sollte man lieber meiden? Die Details dazu lesen Sie in Kapitel 4.

Natürlich gibt es eine Reihe von Updates in Kapitel 5. Wir haben heute einen neuen Titel von der Auswechselbank in unser Heibel-Ticker Portfolio geholt. Zudem äußere ich mich zu den aktuellen Vorfällen bei Nextracker und Palo Alto.

Die heutigen Leserfragen drehen sich um eine ganze Reihe von Einzelaktien: BB Biotech, Snowflake und CK Hutchison untersuche ich auf ihre Brauchbarkeit als Dividendenaktie. TUI befindet sich nach Jahren der Konsolidierung wieder im Aufwind, nicht zuletzt vielleicht auch aufgrund der Pleite des Wettbewerbers FTI.

Zudem gibt es ebenfalls Leserfragen zu unserem Thema des ETF-Sparplans: Fonds führen eine Vorabbesteuerung der Erträge durch, teilt mir ein Mitglied mit. Ein anderes Mitglied präsentiert mir eine Rechnung, die als Beweisführung für das bevorstehende Zerplatzen der KI-Blase angeführt wird. Meine Antworten dazu lesen Sie in Kapitel 6.

Wie immer gibt es eine tabellarische Übersicht über unser Heibel-Ticker Portfolio in Kapitel 7. Ich habe die Einstufungen (A bis F) überarbeitet, weil sich die Rahmenbedingungen grundlegend geändert haben.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

heibel

take share, Ihr Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs




2. So tickt die Börse: Ausverkauf bei Big Tech, trotzdem steigen 2 von 3 Aktien



Zwei von drei Chips weltweit werden in Taiwan produziert. Wenn Donald Trump im Wahlkampfgetöse bei einem Interview mit Bloomberg zu verstehen gibt, dass Taiwan nicht mehr unentgeltlich vor China beschützt werden soll, dann ist ein Ausverkauf der globalen Chip-Industrie vorprogrammiert.

DTrump Gleichzeitig überlebt er mit viel Glück ein Attentat und steigt in der Wählergunst deutlich an. Wenig später ernennt er J.D. Vance zu seinem "Running Mate", für seine Wahl als Vizepräsident im Falle seines Wahlsiegs. Vance bezeichnet die Globalisierung und die Verlagerung vieler Produktionsbereiche ins Ausland als Fehler und sieht in den Tech-Giganten das Resultat marktwirtschaftlicher Fehler.

Die Korrektur der Highflyer, die seit Monaten überfällig ist, nahm diese Woche an Fahrt auf.

Gleichzeitig deuten immer mehr Konjunkturindikatoren auf eine erste US-Zinssenkung Ende September und gegebenenfalls weitere im Verlauf des Jahres. Das Hochzinsniveau bedeutete Gegenwind für Mittelständler, die günstige Finanzierungskonditionen für ihre Investitionen benötigen. Unabhängig vom Zinsniveau waren lediglich die Tech-Giganten, die in Cashreserven schwimmen wie Dagobert Duck.

Das heißt, jetzt können auch Mittelständler - wie auch immer Sie diese definieren wollen - wieder aufatmen. Während in den vergangenen Monaten die Aktienindizes fast ausschließlich von wenigen großen Unternehmen nach oben gezogen wurden, liefen die Aktien von kleinen und mittleren Unternehmen seitwärts. Das könnte nun korrigiert werden.

Das Minus in den Aktienindizes täuscht darüber hinweg, dass die Mehrzahl der Aktien diese Woche angestiegen ist: 357 Aktien des S&P 500 notieren zur Stunde im Wochenvergleich im Plus, nur 143 im Minus, und dennoch notiert der Index bei -1,8%.

abwaerts Eli Lilly trägt mit -9% die rote Laterne. Meldungen über eine GLP-1 Abnehmpille von Wettbewerbern, wie unter anderem auch Roche, lassen Anleger aus Eli Lilly flüchten, denn man befürchtet den Verlust der Pole Position in diesem lukrativen Markt. Ich halte die Sorgen für völligen Quatsch, denn die Abnehmpillen der Wettbewerber befinden sich maximal in der Klinischen Phase I, während Eli Lilly und Novo Nordisk da schon viel weiter sind, ihre Führung also halten werden.

Außerdem wird es für Wettbewerber ungleich schwerer, eine Zulassung zu erhalten. Denn, wenn etwas völlig Neues mit einer wünschenswerten Wirkung gefunden wurde, das einen klinischen Bedarf deckt, der bislang noch nicht abgedeckt ist, sind die Zulassungsbehörden bei den Nebenwirkungen großzügig. Jedes später folgende Medikament mit der gleichen Wirkung muss dann eine Verbesserung gegenüber dem ursprünglichen Medikament mit sich bringen, sonst braucht man es nicht zuzulassen.

Ich sehe daher im Verkauf von Eli Lilly lediglich eine Reaktion auf die veränderten Marktbedingungen: Sinkende Zinsen, wie sie seit vergangener Woche immer wahrscheinlicher werden, sind gut für die Pharma- und Biotech-Branche, die für hohe Investitionen bekannt ist. Wer von den rückläufigen Zinsen profitieren möchte, investiert in Pharma- und Biotech-Unternehmen, die in den vergangenen Monaten aufgrund des hohen Zinsniveaus vernachlässigt wurden. Doch um in diese Aktien zu investieren, muss man sich die dafür erforderlichen liquiden Mittel dort holen, wo man bislang investiert war: Bei Eli Lilly und Novo Nordisk. Der Kursrückgang bei diesen beiden hat daher nichts mit deren Geschäft zu tun, sondern lediglich mit den veränderten Marktbedingungen.

Natürlich brach diese Woche auch Nvidia ein. Keine andere Aktie hat so viel Wohlstand erzeugt wie Nvidia. Da sind Gewinnmitnahmen nur zu verständlich. Wenn es dann auch noch negative Schlagzeilen für die Chipindustrie gibt, siehe Taiwan, dann gibt es kein Halten mehr: Nvidia -5%, Zulieferer Broadcom -6%, Qualcomm -4%, Micron -10%. Wettbewerber AMD -14%, Maschinenbau Applied Materials -10%, Lam Research -10%, KLA Tencor -8%.

Dann lese ich in diesen Tagen in verschiedenen Publikationen Bedenkenträger die in Frage stellen, dass sich die hohen Investitionen in KI-Rechenzentren jemals rechnen werden, bevor die Hardware veraltet ist. So rutschen die Anbieter von KI-Diensten ab: Microsoft -3%, Apple -2%, Alphabet -4%, Meta -8% und Amazon -5,8%.

Alle, die genau wie wir hier im Heibel-Ticker kontinuierlich auf eine gesunde Risikostreuung (Stichwort: Diversifikation!) setzten, kamen mit einem blauen Auge davon. Das Minus in unserem Portfolio ist überschaubar, da unsere Goldpositionen zulegten, einige kleine (vergessene) Aktien anstiegen und der Bitcoin kräftig ansprang. Heute profitieren wir zudem von der weltweiten IT-Panne, die durch ein Update von CrowdStrike hervorgerufen wurde. Das Update legt viele Windows-Rechner lahm und führt zu Ausfällen an Flughäfen (bspw. BER Berlin), bei TV-Sendern (Bsp. Sky News) und Banken (Bspw. Londoner Börse, australische Bendigo Bank).

Bei der IT-Sicherheit liefern sich zwei Unternehmen seit einem Jahr ein Kopf-an-Kopf Rennen. CrowdStrike und Palo Alto Networks. Wir haben Palo Alto im Portfolio. Das Unternehmen zeichnet sich durch eine hohe Zuverlässigkeit aus, ein nicht zu verachtender Aspekt bei der IT-Sicherheit :-).

Was bedeutet diese Rotation nun für die kommenden Wochen? Seit Monaten beklagen Techniker die fehlende "Marktbreite" der Rallye. Eine gesunde Rallye wird stets von vielen Aktien getragen, in den vergangenen Wochen waren es jedoch immer weniger Aktien, die mit überproportionalen Gewinnen die Indizes nach oben zogen. Schauen Sie sich dazu nur einmal Nvidia an.

aufwaerta Doch nun steigt der breite Markt. Über zwei Drittel aller S&P 500 Aktie notieren im Plus, während der Index ein rotes Vorzeichen ausweist. Ist das nicht endlich die gewünschte Marktbreite, die zuvor vermisst wurde?

Und was würde ein Wahlsieg von Donald Trump für die Aktienmärkte bedeuten? In der abgelaufenen Woche konnte man über keine Aktie mehr sprechen, ohne den Einfluss eines möglichen Wahlsiegs Donald Trumps auf diese Aktie zu erwähnen.

Wir kennen Donald Trump, er liebt das Säbelrasseln. Umgesetzt wurde von ihm noch immer ziemlich viel, aber nicht bei weitem nicht alles, was er ankündigte. Ich schaue in Kapitel 4 auf die verschiedenen Branchen und Donald Trumps Haltung dazu.

Viele junge Anleger, Trader und Trend-Folger, setzen seit Monaten auf die Gewinner und fuhren damit überproportional hohe Gewinne ein. Sehr viele von diesen Anlegern waren nicht diversifiziert. Sie blicken nun auf rote Vorzeichen und halten die Rallye für beendet. Sie steigen aus, verkaufen Nvidia, Eli Lilly und viele der anderen Blue Chips. Sollte es sich um eine Pause handeln, werden diese Anleger beim nächsten Aufwärtsschub nicht mehr dabei sein. Denn niemand kann sagen, wie stark der Ausverkauf ausfallen wird, wann ein guter Zeitpunkt zum erneuten Einstieg ist. Erfahrungsgemäß werden wir alle Gründe für den Ausverkauf erfahren, wenn die Kurse am Boden sind ... und es bedarf einer gehörigen Portion Mut, genau dann einzusteigen.

Ich bemühe mich, diesen Mut aufzubringen. Wir haben heute eine Aktie gekauft, bei der wir seit Monaten auf einen Ausverkauf gewartet haben. In unserem diversifizierten Portfolio ist Platz, wir haben in die steigenden Kurse hinein Cash generiert, um jetzt handlungsfähig zu sein.

Schauen wir nun zunächst einmal auf die Wochenentwicklung der wichtigsten Indizes:

Wochenperformance der wichtigsten Indizes




INDIZES19.7., 18:41 UhrWoche ΔΣ '24 Δ
DAX18.172 -3,1%8,5%
S&P 5005.519 -2,2%16,0%
Nikkei40.064 -2,7%19,7%
Shanghai A 3.539 1,9%13,5%
Euro/US-Dollar1,09-0,2%-1,5%
Euro/Yen171,35-0,6%10,0%
10-Jahres-US-Anleihe4,24%0,050,37
Umlaufrendite Dt2,44%-0,090,41
Feinunze Gold$$-409]#.##0_ ;-[$$-409]#.##0 ">$2.402 -0,6%16,4%
Fass Brent Öl$83,54 -1,9%8,2%
Kupfer$9.386 -4,1%9,2%
Baltic Dry Shipping$1.912 -1,8%-13,8%
Bitcoin$66.426 14,2%57,7%








3. Sentiment: Gefährlicher Optimismus



Umfrage Aufgrund des dünnen Handelsvolumens in den Sommerwochen könne es zu starken Kursausschlägen kommen, die Anleger nutzen können, lautete die Interpretation der Sentimentanalyse vor einer Woche. Tatsächlich haben die Tech Giganten diese Woche kräftig Federn gelassen und Anleger überlegen nun, ob dies Kaufniveaus sind, oder aber ob eine KI-Blase platzt und man noch schnell aussteigen sollte. Schauen wir, ob uns die Sentimentanalyse bei der Beantwortung dieser Frage helfen kann.

Der DAX gab diese Woche 2,5% ab, in den USA und in Japan sieht es nicht viel besser aus. Oberflächlich betrachtet platzt gerade die KI-Blase, doch bei näherem Hinschauen gibt es eine ganze Reihe von Auslösern: Donald Trumps harsche Aussage, Taiwan müsse stärker zur Kasse gebeten werden, das sinkende Zinsniveau als Ausdruck aufkeimender Konjunktursorgen und Umschichtungen von Anlegern aufgrund der Wahlergebnisse der vergangenen Wochen.

So brach das Anlegersentiment auf -2,8% ein. Verunsicherung macht sich breit, die Selbstzufriedenheit ist auf -3,5% gerutscht, der zweitschlechteste Wert des Jahres. Dabei haben wir das Korrekturniveau von Mitte Juni um 18.000 Punkte im DAX aktuell noch gar nicht erreicht (DAX aktuell 18.239 Punkte). Dies zeigt, dass viele Anleger auf eine Beendigung der Sommerflaute gesetzt haben und nun überrascht wurden.

Die Zukunftserwartung verbleibt mit einem Wert von 2,1% auf moderat optimistischem Niveau. Investitionsbereitschaft gibt es allerdings nicht mehr, der Wert von -1,21% ist ebenfalls der zweitschlechteste des laufenden Jahres.

Das Euwax Sentiment der Privatanleger verbleibt bei -4% im negativen Bereich und zeigt einen Überhang an Absicherungskäufen.

Institutionelle Anleger, die sich über die Eurex absichern, kaufen verstärkt Call-Optionen, mit denen auf wieder steigende Kurse gewettet wird. Von einer defensiven Haltung ist hier nicht viel zu sehen.

Auch in den USA zeigt das Put/Call-Verhältnis der CBOE für Equities (Aktien) ein nach wie vor starkes Interesse an Call-Scheinen.

US-Fondsmanager haben ihre Investitionsquote auf 88% reduziert, noch vor zwei Wochen wurden über 100% investiert. Zumindest dieser Teil der Anleger wird sukzessive ein wenig vorsichtiger.

Die Bulle/Bär-Differenz der US-Privatanleger steigt jedoch weiter auf 29%punkte an, inzwischen haben sich 53% der Anleger im Bullenlager versammelt. Es handelt sich um den höchsten Wert der vergangenen zwölf Monate.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 52% eine neutrale Verfassung an.

Interpretation



Negativ Wir sehen zwei unterschiedliche Märkte: Im S&P 500 fielen lediglich die Tech Giganten, während 70% aller Titel anstiegen. Im DAX hingegen konnten nur fünf der 40 Aktien ein Plus ausweisen, 35 Titel notieren diese Woche mit einem roten Vorzeichen. Entsprechend nachvollziehbar ist es, dass deutsche Anleger schlechte Laune haben.

Im Zukunftsoptimismus sind sich jedoch US-Anleger und deutsche Anleger einig: Man positioniert sich für eine Fortsetzung der Rallye. Dabei ist es überraschend, dass deutsche Anleger unserer Umfrage zufolge gar nicht mehr investieren wollen. Sie setzen offensichtlich darauf, dass ausländische Anleger die Kurse nach oben treiben, denn wer sonst soll Aktien kaufen, wenn sie es selbst nicht tun wollen.

Die Umfrage der Bank of America unter internationalen Anlegern brachte jedoch zum Vorschein, dass Europa derzeit ziemlich unbeliebt ist für die Geldanlage. Es müsste hier also ein Umdenken erfolgen, um der Positionierung der Anleger Recht zu geben.

Das heißt aber auch, dass deutsche Anleger nicht mehr für steigende Kurse sorgen werden. Vielmehr ist damit zu rechnen, dass sie im Falle von steigenden Kursen Gewinne mitnehmen werden, was eine eventuelle Rallye nach oben bremsen würde.

Absicherungen gegen fallende Kurse gibt es derzeit hingegen nur sehr wenig. Sollten die Aktienmärkte gen Süden drehen, könnten Panikverkäufe diesen Trend verstärken.

Aus Sicht der Sentimentanalyse sind die Aktienmärkte aktuell also nach oben begrenzt und nach unten gefährlich.

Ungeachtet dieser Ausgangslage ist in den vergangenen Tagen zu beobachten gewesen, dass starke Rotationsbewegungen erfolgen: Sinkende Zinsen, eine drohende Konjunkturschwäche und ein wahrscheinlicher gewordener Wahlsieg Donald Trumps hat Anleger dazu veranlasst, ihre Aktienpositionen zu überdenken und die Portfoliostruktur zu ändern. "Rotation" nennt man das: Aktien, die von dieser Änderung der Rahmenbedingungen negativ betroffen sind, werden verkauft und diejenigen, die profitieren dürften, werden gekauft.

Im folgenden Kapitel untersuche ich die Auswirkungen auf einzelne Branchen und Unternehmen.

EUR Die Zukunftserwartung bezüglich des Wechselkurspaares Euro zum US-Dollar hat sich gegen den Euro gewendet: Anleger fürchten einen fallenden Euro. Unser Sentimentwert schlägt im extrem negativen Bereich aus. Nur zweimal in den vergangenen 18 Jahren haben wir eine vergleichbar negative Zukunftserwartung zum Euro gemessen. Beide Male 2024, mitten in der Eurokrise. Es folgte damals ein Ausverkauf des Euros um 14% in Sechs Monaten. Vorsicht ist geboten!



4. Ausblick: Das bedeutet Trump für die Finanzmärkte



JBiden Joe Biden hat Corona. Das ist nicht gerade hilfreich mitten in der heißen Phase des Wahlkampfes. Donald Trump überlebt ein Attentat und springt mit erhobener Faust auf, Joe Biden taucht mit Schnupfen ab, wie die Trump-Anhänger sagen würden. Ich würde mal sagen, die Wahl ist entschieden, wenn nicht noch etwas passiert.

Schon dieses Wochenende soll etwas passieren, denn die Rufe nach einem Verzicht Biden auf die Kandidatur haben inzwischen viele Unterstützer der Demokraten veranlasst, ihre Spenden einzustellen. Es gibt einige Berichte, die für dieses Wochenende erwarten, dass Biden den Weg für einen anderen Kandidaten frei macht.

Der Vorsprung Trumps ist größer denn je. An den Finanzmärkten stellt man sich auf Donald Trump als nächsten Präsidenten der USA ein. Die Rotation, die wir diese Woche gesehen haben, ist zu einem großen Teil auf diese Wahrnehmung zurückzuführen. Schauen wir also, welche Branchen unter Trump florieren dürften, und wer es schwer haben wird.

Banken

Gewinner dürften allen voran die Großbanken sein. Während für Joe Biden alles, was mit Banken zu tun hat, schuldig ist, baute Donald Trump sein Imperium auf Bankkrediten auf. Seit der großen Finanzkrise 2007-2009 kennt die Regulierung des Banksektors nur eine Richtung: Immer härtere Vorschriften, immer höhere Sicherheiten. Trump dürfte davon einiges zurückdrehen, so die Erwartung.

Besser noch: Insbesondere das Investmentbanking hatte es in den vergangenen Jahren schwer, da die Kartellbehörde unter Joe Biden immer wieder Einwände gegen beabsichtigte Übernahmen und Fusionen vorbrachte. Viele beabsichtigte Übernahmen wurden abgesagt, noch mehr wurden unter dieser Regierung gar nicht in Angriff genommen.

Unter Trump dürfte die US-Kartellbehörde FTC lockerer auf Fusionen und Übernahmen blicken, so dass mehr davon zustande kommen werden. Das Investmentbanking verdient hervorragend an solchen Transaktionen - eine Einnahmequelle, die in den vergangenen Jahren eher gering war.

Auch Börsengänge (IPOs) waren rar, weil die Börsenaufsicht SEC unter Joe Biden immer schärfer gegen Verstöße vorging. Es gibt viele Einhörner, so nennt man Start-Ups mit über 1 Mrd. USD Marktkapitalisierung, die lieber in privater Hand bleiben. Dies könnte sich unter Trump ebenfalls ändern und das würde den Banken eine weitere lukrative Einnahmequelle bieten.

Vor einer Woche habe ich Ihnen die spanische Banco Santander ans Herz gelegt. Die hat wenig Geschäft in den USA, von einem Wahlsieg Trumps würde eher J.P. Morgan profitieren, oder Goldman Sachs. Die beiden führen das Investment Banking in den USA an. Beide sind aber schon recht teuer. Auch Morgan Stanley, die wir im vergangenen Jahr mal im Portfolio hatten, ist aktuell ziemlich stark angestiegen. Aktuell würde ich also noch die Finger von den Banken lassen, warten wir noch ein wenig ab.

Öl-Dienstleister

Oel Donald Trump ist der Ölindustrie freundlich gestimmt. Das ist jedoch negativ für die Ölförderer, denn Trump wird die Ölförderung genehmigen, so dass es mehr Öl gibt. Der Ölpreis würde unter Trump sinken, was die Gewinne der Ölkonzerne schmälert.

Wenn mehr gefördert wird, gibt es mehr Aufträge für die Instandhaltungsunternehmen, die von den Ölkonzernen beauftragt werden: Halliburton und Schlumberger fallen mir da als erstes ein. Halliburton ist stärker auf den US-Markt fokussiert, Schlumberger ist internationaler ausgerichtet. Halliburton ist derzeit sogar recht günstig bewertet: EV/EBITDA von 7 bei einem erwarteten Gewinnwachstum von 10-15% p.a. für die kommenden zwei Jahre. Ich setze Halliburton auf unsere Auswechselbank.

NG Trump möchte auch der größte Öl-Exporteur der Welt sein. Damit wird der Deckel, den Joe Biden für den Export auferlegt hat, verschwinden. Dies dürfte wiederum unserer Coterra zugute kommen, denn Coterra fördert überwiegend Gas für den Export. Coterra könnte meiner Einschätzung nach eines der wenigen Ölförderunternehmen sein, das unter Trump dahingehend profitieren sollte, dass mehr nach Europa exportiert werden darf ...

... das sehen wir natürlich mit großer Freude, denn dadurch dürfte sich auch der Gaspreis bei uns in Europa weiter nach unten bewegen.

Gesundheit

Da nehmen sich Biden und Trump nicht viel: In Wahljahren wird auf Pharmakonzerne, auf Krankenkassen und alle Beteiligten eingedroschen, dass die Versorgungskosten bezahlbar bleiben sollen. Ich würde mich hier also zurückhalten. Wir haben heute Novo Nordisk ins Portfolio geholt, weil ich von dem Unternehmen langfristig überzeugt bin. Vielleicht bekommen wir ja im Rahmen des Wahlkampfes nochmals eine bessere Kaufgelegenheit als heute.

Klimaschutz

Das Klima kümmert sich um sich selbst, sagt Trump. Klimaschutz war ihm nicht wichtig während seiner letzten Präsidentschaft. Entsprechend gingen diese Woche alle Solarunternehmen auf Tauchstation: SolarEdge, Endphase und First Solar hängen am Tropf der Fördermittel, die unter Trump sicherlich gekürzt oder gestrichen werden. Ich würde hier die Finger von lassen.

Im heutigen Update zu Nextracker habe ich nochmals erläutert, warum dieses Unternehmen von diesen Entwicklungen weitgehend unabhängig ist: Das Unternehmen. Das gilt leider nicht für die Aktie, die zunächst in Sippenhaft genommen und ausverkauft wurde, obwohl das Geschäft von Nextracker wenig betroffen sein dürfte.

Importunternehmen

Viele Produkte in den USA werden importiert. Nicht nur aus China, sondern auch zu einem großen Teil aus Mexiko, wie beispielsweise Tequila und Corona-Bier, das von Constellation Brands vertrieben wird. Trump möchte gerne die Zölle, die man in den vergangenen Jahrzehnten mit Hilfe der Welthandelsorganisation sukzessive vermindert und abgeschafft hat, pauschal auf 10% für alles anheben. Das würde sämtliche Unternehmen schädigen, die auf den internationalen Handel angewiesen sind, ... insbesondere Deutschland.

Mag sein, dass dies zunächst nur Wahlkampf-Rhetorik ist, denn viele Produkte von US-Unternehmen werden im Ausland gefertigt und müssten verzollt werden. Doch es passt in seine Strategie der Deglobalisierung und der Förderung der US-Industrie.

Elektroautos

Vermutlich würde Trump Steuererleichterungen auf Elektroautos streichen. Doch gerade Tesla-Chef Elon Musk gab seine Zurückhaltung diese Woche auf und verkündete, monatlich 45 Mio. USD für Donald Trumps Kampagne zu spenden. Musk scheint wegfallende Fördermittel in seinem Markt nicht zu fürchten.

Die Aktie von Tesla stieg von April bis Juni zwischenzeitlich um satte 100% an! Wenn jemand ohne Fördermittel auskommt, dann Tesla, so vielleicht denken Anleger. Aber dieses Beispiel zeigt, wie schwierig es ist, anhand des Wahlkampfgetöses von Donald Trump zu einer verlässlichen Einschätzung zu kommen.

Wir alle haben erlebt, wie schnell Trump seine Meinung ändern kann.


Die Rallye bei Aktien von kleinen und mittleren Unternehmen in dieser Woche, gepaart mit dem Ausverkauf der Tech Giganten, zeigt zwei weitere Themen von Donald Trump: Zum einen erwartet man von ihm, die überbordende Regulierung in den USA zurückzuführen. Gerade kleine Unternehmen stöhnen unter der Last der Pflichtmeldungen und Auflagen. Großkonzerne haben Abteilungen dafür, deren Kosten verhältnismäßig geringer ausfallen als bei kleinen Unternehmen.

Aber ein weiteres Thema kommt mir in den Sinn: Hatte Donald Trump nicht sogar die Tech Giganten aus dem Silicon Valley gefressen? Angefangen von Meta über Alphabet und Apple bis hin zum damaligen Twitter, denen er allesamt vorwarf, schlecht über ihn zu berichten und Artikel zu seinem Nachteil zu zensieren. Er gründete sogar eine eigene Newsplattform "TruthSocial", um sich der Zensur zu entziehen.

Nun ernannte er J.D. Vance zu seinem Partner im Wahlkampf. Vance betrachtet die Tech Giganten aus dem Silicon Valley als schädlich für den Mittelstand und möchte deren Macht beschneiden. Er hat eine recht neue Wirtschaftssicht: Zwar setzt er auf die Marktwirtschaft, die bessere Lösungen hervorbringt als durch in seinen Augen fehlgeleitete soziale und moralische Interventionen. Gleichzeitig befürwortet er jedoch eine starke Hand des Staates, der intervenieren kann. Also nicht dirigieren, sondern intervenieren.

China

xij Alles was mit China zusammenhängt, wird gemieden. Trump drohte bereits, auf Importe von China pauschal einen Zoll in Höhe von 60% zu erheben. In Verbindung mit seiner Aussage, Taiwan könne sich nicht kostenlos auf den Schutz der USA verlassen, scheint nun die gesamte Chipindustrie bedroht zu sein. Immerhin werden 2/3 aller Chips der Welt in Taiwan gefertigt.

Und in die andere Richtung würde ein Zoll von 60% einen Handelskrieg mit China vom Zaun brechen, der auch die Fertigprodukte aus den USA nach China belasten dürfte. Viele chinesische Chips werden in Geräte eingebaut, die anschließend wieder nach China exportiert werden. China würde solche Zölle natürlich mit einer entsprechenden Gegenmaßnahme beantworten, was diese Industrie belasten würde.

Krieg

UkraineRussland Trump hat vollmundig erklärt, der Ukraine-Krieg werde im Falle seines Wahlsieges (November) von ihm beendet, bevor er zum Präsidenten vereidigt wird (Januar). Doch gleichzeitig möchte er das Militär der USA massiv weiter ausbauen, also aufrüsten. Rüstungsaktien werden vermutlich in den kommenden Monaten volatil sein, denn so genau weiß man nicht, ob sich diese Entwicklung positiv oder negativ auf das Geschäft auswirken wird.

So genau weiß man nicht einmal, ob Trump nicht noch seine Meinung ändert oder vielleicht auch gar nicht umsetzen kann, was er verspricht. Trump ist nicht gerade bekannt für seine Zuverlässigkeit.

Deutschland

Aber eines ist sicher: Deutschland wird sich warm anziehen müssen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Trump die NATO verlassen würde. Aber die Rhetorik in diese Richtung wird er hochfahren, um Europa und insbesondere Deutschland zu drängen, ebenfalls aufzurüsten. Seiner Ansicht nach sehen wir uns einer Bedrohung durch autokratische Systeme gegenüber, die es mit militärischen Mitteln zu verteidigen gilt.

In seiner vorherigen Amtszeit konnte er durch die Rhetorik, durch das Bild des unberechenbar wütenden Chaoten, viele Autokraten in Schach halten. Ob dies in einer zweiten Amtszeit erneut funktioniert, bleibt abzuwarten. Sicher ist in meinen Augen, dass die Stimmung aufgeheizt wird. Entsprechend dürften Rüstungsaktien unterm Strich eher weiter beflügelt werden.

Ich habe nach wie vor keine Lust auf Rüstungsaktien, weil ich nicht jede Woche darüber schreiben möchte, wie "erfolgreich" gegebenenfalls eingesetzte Waffensysteme sind, wobei der Erfolg in Opfern des Gegners gemessen wird. Ich unterstütze derzeit ein Aufrüsten, damit wir wehrfähig werden. Doch im Heibel-Ticker wird das Thema derzeit eher stiefmütterlich behandelt.

Bitcoin

Trump sieht im Bitcoin ein Instrument, mit dem China sich international finanzielle Vorteile verschaffen möchte. Daher unterstützt er das Schürfen von Bitcoins in den USA und er unterstützt auch den Bitcoin als Zahlungsmittel. Über J.D. Vance ist bekannt, dass er schon Bitcoin für sich gekauft hat. Trump wird auf der nächsten Bitcoin-Convention in Nashville auftreten. Es wird schon darüber spekuliert, ob Trump den Bitcoin als Währungsreserve für die US-Notenbank Fed ins Spiel bringen möchte.


Fehlt noch was? Bestimmt :-). Aber soweit ein erster Überblick über die zu erwartenden Auswirkungen von Trump auf die Finanzmärkte.

PORTFOLIO ÜBERBLICK



Unser Heibel-Ticker Portfolio konnte diese Woche mit -0,7% abschließen, während der DAX um 3,1% fiel, der S&P 500 notiert zur Stunde bei -2,2%.

Federn ließen, wie Sie den Ausführungen bereits entnommen haben dürften, die technischen-Unternehmen Nvidia -9%, Dell -10% und PVA Tepla -8%. Auch Nextracker geriet mit -9% unter die Räder.

Auf der anderen Seite hielten sich unsere Goldpositionen stabil: Wheaton Precious +1%, Barrick Gold -1% und die Unze Gold 0%.

Zulegen konnte Medios mit +5% aufgrund einer Unternehmensmeldung, dass der neue Großaktionär langfristig interessiert am Unternehmen ist und nicht das Geschäft umkrempeln möchte, sowie Nitto Denko mit +2% als Gegenbewegung zum vorangegangenen Ausverkauf. Mit +14% konnte der Bitcoin jedoch am stärksten zulegen. Der Ausverkauf aufgrund der Liquidation von Bitcoin-Vermögen durch das Land Sachsen ist beendet. Der Stand der Erstattung von Mt.Gox Guthaben an Kunden aus dem Jahr 2014 ist nicht bekannt, das kann sich noch ziehen und jederzeit für einen weiteren Ausverkauf sorgen.

Grundsätzlich sehe ich es jedoch positiv, dass die Aktion des Landes Sachsen nicht für mehr Unruhe sorgte.

Wie werden wir uns also in den kommenden Wochen verhalten?

Ehrlich gesagt: Die Sonne knallt in mein Büro, ich habe derzeit nicht mehr den Antrieb, hastig auf jeden Zug aufzuspringen. Der Sommer könnte turbulent werden, doch eine Richtung wird sich meines Erachtens erst im September herauskristallisieren. Daher werden wir weiterhin ein Auge auf Gelegenheiten zum Kauf und Verkauf haben, nicht jedoch Panik erzeugen durch Rufe wie "Alles muss raus" oder "Jetzt in die Vollen gehen". Nein, es bleibt bei punktuellen Aktionen, wenn sich Gelegenheiten ergeben. Funktioniert bislang ja recht gut, oder? :-).



5. Update beobachteter Werte: Novo Nordisk, Nextracker, Palo Alto Networks



Im Wochenverlauf habe ich Updates zu unseren Portfolio-Titeln verfasst. Diese erhalten Sie nachfolgend zusammen aufgeführt.

Die Updates finden Sie generell jeweils nach der Veröffentlichung verfügbar unter Heibel-Ticker -> Portfolio -> 10 neueste Einträge und mit der Express-Funktion erhalten Sie die Updates direkt unterwöchig per E-Mail und SMS.

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Novo Nordisk: Kaufen, 12% unter Hoch bietet erste Einstiegsmöglichkeit



Fr, 19. Juli um 11:49 Uhr
Ich würde heute die Aktie von Novo Nordisk in unser Portfolio holen. Der Anbieter der Abnehmspritze (GLP-1) sitzt bei uns schon lange geduldig auf der Auswechselbank. In den vergangenen Tagen kamen die Highflyer unter Druck und der Kurs verlor gegenüber dem Allzeithoch bis zu 12%, aktuell erfolgt eine kleine Erholungsbewegung.

Ob die Korrektur der Highflyer damit beendet ist, oder nur eine Pause einlegt, weiß ich nicht. Ich möchte Novo Nordisk in unser Wachstumsportfolio holen und dort steigen wir stets in zwei Schritten zu jeweils 3% Portfolioanteil ein. Den ersten Schritt würde ich heute vollziehen.

Alle Updates zu Novo Nordisk


Nextracker: Achterbahnfahrt



Fr, 19. Juli um 12:54 Uhr
Puh, zweistellige Kurssprünge pro Woche scheinen derzeit die Regel zu sein bei Nextracker: Nachdem die Aktie in der Vorwoche um 10% ansprang, brach sie diese Woche um 11% ein. Ich möchte daher Kurs den Kern meiner Investmentidee nochmals darstellen:

Nextracker bietet Systeme an, mit denen Solarpanels der Sonne folgen können. Die Effizienz wird dadurch gesteigert. Derzeit werden KI-Rechenzentren aus dem Boden gestampft und deren Betreiber, Unternehmen wie Alphabet, Microsoft, Amazon, Apple, etc., haben versprochen, auf regenerative Energie zu setzen. An Nextracker, dem Marktführer, der zudem auch noch zu 100% in den USA produziert, führt kein Weg vorbei.

Array Technologies ist der einzige Wettbewerber, doch nicht umsonst ist Nextracker Marktführer. Array hat Probleme, da einzelne Projekte sich verzögern. Die Aktie ist daher eingebrochen, Nextracker gab im Kielwasser ebenfalls ein wenig ab.

Doch aktuell wird die gesamte Solarbranche ausverkauft. Der Grund ist weniger der nach dem Attentat vermutete Wahlsieg Donald Trumps, der wenig Verständnis für Klimaprojekte zeigt, sondern vielmehr die anstehende Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed. Ich habe vor einer Woche aufgezeigt, dass die erste Zinssenkung der Startschuss dafür sein wird, dass Zweifel an der Konjunktur aufkommen werden. Konjunktursorgen machen sich breit, denn, so die Gedankengänge bei Anlegern, warum sonst würde die Fed den Zins senken, wenn nicht um die Konjunktur anzukurbeln.

Und in einer Konjunkturschwäche werden weniger "Balkonkraftwerke" nachgefragt. Solaranlagen auf den Dächern der Wohnhäuser sind noch immer so etwas wie ein Luxusprojekt, denn die Wirtschaftlichkeit hängt von der künftigen Preisentwicklung ab und lässt sich daher nur schwer kalkulieren. Diese Projekte werden bei Konjunkturschwäche als erstes gestrichen und entsprechend ist der Ausverkauf bei den Solaranbietern nachvollziehbar.

Außerdem wird befürchtet, dass aufgrund des Rechtsrucks bei den jüngsten Wahlen Klimaprojekte künftig weniger stark gefördert werden.

Doch die Sonnentracker von Nextracker sind nicht für Solaranlagen auf Wohnhäusern geeignet. Sie werden für die Hektar an Solarparks verwendet, für Großprojekte, die ganz andere Wirtschaftlichkeitskalkulationen haben. Zum einen schwimmen die Betreiber der KI-Rechenzentren in Liquidität, zum anderen haben sie sich verpflichtet, regenerative Energien zu nutzen. Ich gehe daher davon aus, dass eventuelle Konjunkturprobleme für Nextracker wenig Bedeutung haben.

Oder anders ausgedrückt: Die Sorge betrifft derzeit die Aktie, nicht jedoch das Geschäft von Nextracker. Und wenn das Geschäft sich robust zeigt, wird auch die Aktie wieder steigen.

In zwei Wochen, am 1.8. wird Nextracker Q-Zahlen veröffentlichen. Dann wissen wir mehr :-)

Alle Updates zu Nextracker


Palo Alto Networks: Weltweiter Systemausfall von Windows-Systemen mit CrowdStrike



Fr, 19. Juli um 11:03 Uhr
CrowdStrike spielte heute Nacht ein Update ein, das bei vielen Windowssystemen weltweit für Systemausfälle sorgt. Man sei dabei, das Update wieder zurückzudrehen, so eine Meldung von CNBC.

Der Flugverkehr am Berliner Flughafen BER steht still, passend zum ersten Ferientag. Meldungen von Fluggesellschaften wie Delta, American Airlines und United sowie von Banken aus Australien (Bendigo Bank, Telstra, CBA), der britische TV-Sender Sky News, sowie die Londoner Börse berichten alle über ernsthafte Probleme, die den Geschäftsbetrieb lähmen und nicht möglich machen.

Die Aktie von CrowStrike notiert aktuell bei -14%.

Unsere Palo Alto profitiert davon, die Aktie notiert aktuell gegen den Trend bei +3%.

Alle Updates zu Palo Alto Networks



6. Leserfragen



Vielen Dank für Ihre zahlreichen Fragen! Wenn ich eine Frage beantworte, dann möchte ich das fundiert und möglichst relevant für alle über 25.000 Heibel-Ticker Mitglieder machen. Deswegen haben wir über die Jahre folgendes Vorgehen für Leserfragen entwickelt:

• Fragen zu administrativen Themen (Abo, E-Mail-Zustellung, interner PLUS-Bereich …) werden stets binnen kurzer Zeit beantwortet.
• Fragen zu Aktien aus unserem Portfolio werden inhaltlich in das nächste PLUS Update zum entsprechenden Portfoliotitel eingearbeitet, sofern für die Mitglieder von Interesse.
• Die wichtigsten Fragen zu allgemeinen Börsenthemen sowie zu Einzeltiteln werden in beiden Heibel-Ticker PLUS und free Varianten beantwortet.

Mit dieser Vorgehensweise habe ich möglichst viel Zeit für die Recherche von Themen, die für möglichst viele Mitglieder relevant sind, dass meine Antworten einem großen Teil unserer Gemeinschaft Mehrwert bieten.

Leider war es in der Vergangenheit teilweise so, dass ich viel Zeit in die Recherche für individuelle Fragen gesteckt habe und dadurch Zeit für die Analyse von Aktien und das Ausarbeiten von neuen Empfehlungen fehlte. Das war besonders den zahlenden Heibel-Ticker PLUS Mitgliedern gegenüber unfair, denn diese dürfen erwarten, dass ich meine Energie dahingehend einsetze, für alle PLUS Mitglieder relevante Themen auszuarbeiten. Ich hoffe auf Ihr Verständnis :-)

BB BIotech, Snowflake, CK Hutchison


Lieber Herr Heibel,

wie immer erst mal ein Dank für die immer spannende Lektüre.

Darf ich um Ihre Meinung zu zwei - aus meiner Sicht - interessanten DIV-Titeln mit Turn-around Potential und einem Wachstumswert bitten?
- BB Biotech
- CK Hutchison
- Snowflake

Bzgl. CK Hutchison (ich suche noch eine solide DIV-Aktie):
- Holding, mit gut diversifiziertem Portfolio(Einzelhandel, Häfen, Telco, Infrastruktur)
- Umsatz stable, aber mit Potential
- Günstig bewertet/ guter operativer Cash-Flow: KGV 6, KCV 3
- Dividende >5% (keine Quellensteuer)
Wird wohl wegen China-Risk in Sippenhaft genommen, macht aber nur 15% Umsatz dort.

Viele Grüße aus der Stadt mit K,
Christian

ANTWORT
Tatsächlich können die Wenigsten in der Finanzbranche bis drei Zählen ;-)

Gerne gehe ich auf Ihre zwei bis drei Titel ein:

BB Biotech
In einem Punkt sind sich Joe Biden und Donald Trump einig: Die Krankenkassenkosten sind zu hoch. Und sparen kann man am besten bei den Pharmakonzernen. Im Wahlkampf wird die Rhetorik gegen Pharmakonzerne dafür sorgen, dass Anleger befürchten, es gäbe morgen nicht mehr genug Kapital für die Forschung. Darunter werden junge Unternehmen mit innovativen Ideen besonders leiden und BB Biotech hat viele solcher Unternehmen im Portfolio.

Gleichzeitig wird meiner Einschätzung nach das Zinsniveau unter Donald Trump schneller sinken, als wir dies derzeit erwarten. Das wiederum befördert den Biotech-Sektor, da die Finanzierungskosten für Forschungsprojekte sinken.

Da die sinkenden Zinsen einen nachhaltig positiven Einfluss haben werden, die Wahlkampfrhetorik lediglich kurzfristig belastet, ist BB Biotech tatsächlich auf meinem Radar.

CK Hutchison
Sitz ist Hongkong, also mittelbar auch in China. Da geht es mir weniger darum, ob das Unternehmen auf dem chinesischen Festland viel Geschäft macht oder nicht, sondern mich interessiert, dass dieses Unternehmen von der chinesischen Politik abhängig ist. Insbesondere wenn es um solide Dividendentitel geht, mache ich einen sehr großen Bogen um China.

Davon abgesehen unterliegt das Geschäft starken Schwankungen, Corona hat auch bei CK Hutchison negative Spuren hinterlassen: Der Gewinn halbierte sich, der Umsatz ist seither kontinuierlich jedes Jahr rückläufig. Günstig bewertet, aber aus gutem Grund.

Snowflake
Hat noch nie einen Gewinn erwirtschaftet. Ich habe auch Snowflake schon lange auf dem Schirm, doch vor dem Hintergrund des hohen Zinsniveaus habe ich Unternehmen, die Verluste schreiben, ausgeschlossen.

Die Aktie hat sich in den vergangenen sechs Monaten halbiert. Frank Slootman war CEO und hatte in der Finanzbranche den Ruf eines hervorragenden Geschäftsmanns. Unter ihm entwickelte sich das Geschäft von Snowflake rasant nach oben, hohe Umsatzwachstumsraten machten Lust auf Gewinne in der fernen Zukunft.

Mit dem Erfolgszug der KI musste Slootman seinen Posten räumen, es kam ein Techniker an die Macht, der nun den sinnvollen KI-Einsatz leitet. Das braucht erneut Zeit und der neue CEO, Sridharan Ramaswamy ist sein Name, hat noch keine Reputation an der Wallstreet.

Snowflake hat jedoch immer wieder ?Pech? mit Cyberattacken bei den eigenen Kunden: Ticketmaster, Advance Auto Parts und Santander Bank hatten in den vergangenen Monaten Datendiebstähle zu vermelden, sie alle sind Kunden von Snowflake. Vor wenigen Wochen gab es einen neuen Fall, der wohl so ziemlich alle AT&T Kunden betrifft. Deren Daten zu Telefonaten und SMS-Nachrichten wurden geklaut. Auch AT&T ist Kunde von Snowflake.

Wir haben uns für eine andere Cybersecurity-Aktie entschieden, da brauche ich mich eigentlich nicht um Wettbewerber mit Problemen zu kümmern.

Tui: Reisebranche im Aufwind


Sehr geehrter Herr Heibel,

mit Interesse lese ich Ihren wöchentlichen Ticker und ersuche um Ihre geschätzte Meinung:

TUI AG, WKN: TUAG50

Sie hatten diese Aktie vor einiger Zeit Zeit in Ihrem Portfolio. Ich war die letzten Monate gespannt, ob Sie diese Aktie wieder empfehlen werden. Die Reisesaison boomt und FTI verschwindet und gibt seine Kunden ab.
Was spricht gegen einen Kauf/Empfehlung?

Mit freundlichen Grüßen

Andreas aus Wien

ANTWORT
Vielen Dank für Ihr Lob. Ich habe TUI mal auf die Auswechselbank genommen. Der Grund: Die Bewertung ist nun lange genug niedrig geblieben, während sich das Geschäft von der Pandemie gut erholt hat. Die Kritik, dass TUI nach dem coronabedingten Aderlass nicht mehr die TUI von vor Corona sei, ist inzwischen ausreichend eingepreist. Die nach wie vor hohe Verschuldung könnte sich genau dann relativieren, wenn der Aktienkurs steigt. Soll heißen: das Geschäft entwickelt sich bereits viel besser, als es der Aktienkurs erahnen lässt.

Im Einzelnen: Im Coronajahr 2020 mussten Kredite und staatliche Hilfen aufgenommen werden, die zu einer Verschulgung in Höhe von 8 Mrd. EUR führten. Die Marktkapitalisierung fiel in Folge dessen von 6 auf 2 Mrd. EUR. Die Verschuldung war also Ende 2020 viermal so hoch wie die Marktkapitalisierung.

Bis Ende 2023 wurde die Verschuldung auf 4,3 Mrd. EUR zurückgeführt. Die Marktkapitalisierung ist dennoch bei 2,6 Mrd. EUR vergleichsweise niedrig geblieben. Der Enterprise Value, also Marktkapitalisierung plus Schulden abzgl. Cash, ist von 10 Mrd. EUR im Jahr 2020 auf 5,7 Mrd. EUR gefallen.

Mein bevorzugtes Bewertungskriterium, der Enterprise Value/ EBITDA (das bessere KGV) notierte vor Corona zwischen 5 und 8, der Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre liegt bei 7,4. Aktuell beträgt das EV/EBITDA bei 2,3, also sehr niedrig.

Wir hören von einer Konsumentenzurückhaltung, die in der Textilbranche und in der Gastronomie zuschlägt. Doch ich habe schon vor einigen Wochen darauf hingewiesen, dass insbesondere Erlebnisse, wie Konzerttickets und eben Urlaube, von dieser Zurückhaltung nichts spüren. Ich habe den Eindruck, dass die Menschen jetzt Erlebnisse suchen und an dieser Stelle recht stumpf bezüglich der gestiegenen Preise sind.

Wermutstropfen: Ich habe Ihnen angekündigt, dass Zinssenkungen zwar im Vorfeld herbeigesehnt werden, doch sobald sie vollzogen werden, wird die Vorfreude durch Angst abgelöst: Warum sind Zinssenkungen überhaupt nötig? Geht es der Konjunktur wirklich so schlecht? Steigt die Arbeitslosigkeit? … Wenn wir auf ein solches Szenario nach dem Sommer zulaufen sollten, dann dürften Konsumenten auch bei Erlebnissen etwas zurückhaltender werden.

Wenn überhaupt, dann wäre TUI aktuell also eine Spekulation.


Diese Rechnung bringt die KI-Blase zum Platzen


Hallo Herr Heibel,

wann platzt die KI-Blase (Nvidia)?
Siehe den Text bzw. den Link zur Webansicht (Rene will Rendite).

Das macht mich sehr nachdenklich! Fast Angst!

Herzlihe Grüße
Uwe aus Leinfelden

++++++++++++++++++++++++++++
Die 600-Milliarden-Dollar-Frage

Der Autor des Papers, David Cahn, geht anhand seiner Erfahrungen bei Startups von drei einfachen Annahmen aus:

Nvidias KI-Chips vom Typ H100 (oder demnächst Blackwell 100) machen etwa 50 Prozent der Kosten eines KI-Rechenzentrums aus.

Die anderen 50 Prozent entfallen auf Strom, Gebäudekosten und Backup-Systeme.

Jeder KI-Service-Anbieter peilt eine Rohertragsmarge von 50 Prozent (vor Marketing, Personal und anderen nicht produktspezifischen Kosten).

Ausgehend von diesen Annahmen rechnet der Sequoia-Partner vor, wieviel Umsatz die KI-Branche machen müsste, um die Investitionen zu decken. Die Gleichung lautet:

KI-Mindestumsatz = (Nvidias Umsatz mit KI-Chips) mal 2 mal 2

Bezogen auf die letzten Analystenschätzungen, wonach Nvidia 2024 einen Jahresumsatz von 150 Milliarden Dollar mit seinen KI-Chips machen wird, bedeutet das

150 x 2 = 300 Milliarden Dollar Fixkosten

x 2 = 600 Milliarden Dollar Mindestumsatz,

um kostendeckend zu sein.
****************************************
[Link zum Artikel


ANTWORT
Vielen Dank, das klingt wirklich intellektuell. Natürlich wird Nvidia nicht ewig jedes Jahr um 100% steigen und wenn das explosiv Wachstum im Umsatz einmal nachlassen sollte, wird es eine Korrektur im Aktienkurs geben. Das gab es auch bei Apple, Amazon, Alphabet, Meta, Tesla, … immer wieder.

Die wirklich interessante Frage ist jedoch, ob Nvidia dann abgelöst wird, oder einfach in die hohe Bewertung hineinwächst, bevor es dann weitergeht. Wer der Argumentation folgt, die Sie mir liefern, hat Apple, Amazon, Alphabet, Meta, Tesla und Nvidia schon längst verkauft und blickt auf ein Portfolio, das mit den Wachstumsraten der Indizes nicht mithalten kann.

Daher bitte solche intellektuellen Ergüsse nicht als Warnung verstehen, sondern als Erinnerung, nicht alles auf ein Pferd zu setzen, sondern stets Teilgewinne mitzunehmen und eine gesunde Diversifikation im Portfolio umzusetzen.

Vorabbesteuerung von thesaurierenden ETFs


Hallo Herr Heibel, lieber Schülerpraktikant, Markus hatte eine Frage im letzten Newsletter gestellt.
Bei thesaurierenden Fonds gibt es auch die Vorabpauschale, so dass ein Teil der Gewinne jedes Jahr zu versteuern ist.
Vllt hebt das Bild eines Bänkers damit wieder etwas an.
Lg
Thomas aus Montabaur

ANTWORT
Vielen Dank für den Hinweis. Ich kenne viele nette Banker. Meine Kritik betrifft selten die Mitarbeiter vor Ort, sondern vielmehr unser Banksystem, das eine individuelle Beratung fast unmöglich macht.

Um ehrlich zu sein, ich bin wohl leider nicht der Typ, der heute die zu erwartenden Renditen für 40 Jahre auf den Cent genau ausrechnet und dabei jede Nachkommastelle bei Steuern und Gebühren berücksichtigt. Vielmehr fällt es mir schwer mir vorzustellen, dass ich mich 40 Jahre an eine solche Entscheidung halte. Alle fünf, spätestens alle 10 Jahre würde ich, wenn ich nicht viel mit der Börse am Hut hätte, die Situation aus meiner Sicht beurteilen und gegebenenfalls den Fonds wechseln: In den 90ern vielleicht eher Schwellenland-ETFs, später Rohstoffe, aber auf keinen Fall Banken (davor hatte ich Mitte der 2000er vehement gewarnt), dann IT, … mal sehen, was als Nächstes kommt.

Mit solchen Anpassungen würde man vermutlich einen wesentlich positiveren Effekt auf die Rendite haben, als sich mit den Nachkommastellen der Besteuerung zu beschäftigen.




7. Übersicht HT-Portfolio




Spekulation (≈20%) =11,6%WKN19.7., 18:41 UhrWoche ΔΣ '24 ΔAnteil 8x2,5%!
PVA Tepla74610013,92 €-8%-32%1,2%B
Puma69696043,86 €-1%-9%3,8%C
Barrick Gold87045016,84 €0%3%2,4%C
Coterra Energy88164624,66 €-1%6%1,9%B
DELL TechnologiesA2N6WP115,65 €-10%-5%2,3%A






Wachstum (≈30%) =31,3%WKN19.7., 18:41 UhrWoche ΔΣ '24 ΔAnteil 5x6%!
Wheaton Precious MetalsA2DRBP55,43 €1%24%4,3%C
MediosA1MMCC17,78 €4%12%5,4%C
NynomicA0MSN125,70 €-3%-19%5,0%C
Nvidia918422109,26 €-9%143%4,5%B
Palo Alto NetworksA1JZ0Q303,59 €-2%14%6,3%B
NextrackerA3D5CW44,26 €-9%-4%2,8%B
Novo NordiskA1JZ0Q121,43 €-7%0%3,0%B







Dividende (≈30%) = 23,3%WKN19.7., 18:41 UhrWoche ΔΣ '24 ΔAnteil 5x6%!
CEWE54039097,10 €-3%-4%2,7%B
Allianz840400260,30 €-2%8%3,0%B
Snap-On853887249,13 €0%0%6,5%B
Nitto Denko86293079,08 €2%19%6,6%C
Givaudan9384274.375,65 €-2%17%4,5%C







Absicherung (≈20%) =20,4%WKN19.7., 18:41 UhrWoche ΔΣ '24 ΔAnteil 3x6,6%!
Goldbarren /Uz9655152.206,38 €0%17%9,3%B
Südzucker-AnleiheA0E6FU99,28%0%3%3,1%C
Dt.Lufthansa AnleiheA2YNV699,61%0%2%2,9%C
BitcoinA27Z30 61.009 € 14%1%5,1%B
Σ seit '22 Δ

Woche ΔΣ '24 ΔCashquote
-4%

-1%12%13,4%

Heibel-TickerGewichtung# Positionenangestrebte Positionsgröße
PortfolioZielSollIstSollIst
SpekulationEreignis20%11,6%852,5%
WachstumEnkelkinder30%31,3%576,0%
DividendeUrlaub30%23,3%556,0%
AbsicherungZins & Gold20%20,4%346,7%
Summe
100%86,6%2121100%


Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:

ATop-Aktie mit günstigem Kurs, 
BKursrücksetzer zum Kaufen nutzen 
CKurssprünge zum Verkaufen nutzen, 
Dbei Gelegenheit Verkaufen, 
ESofort Verkaufen 


Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Mitglieder vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- + Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.

Die letzte Spalte wird für eine Einschätzung der Auswirkung aktueller Entwicklungen auf die jeweilige Portfolioposition genutzt. „%“ stuft den Einfluss der Inflation auf das jeweilige Geschäftsmodell ein.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs

https://www.heibel-ticker.de




8. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise



Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Bloomberg, Deutsche Kurse von comdirect.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Bloomberg, Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen

DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



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