Heibel-Ticker PLUS Börsenbrief
- Einfach einen Tick besser -
19. Jahrgang - Ausgabe 33 (16.08.2024)
Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:
1. | Info-Kicker: Sommerzeit: Kurzausgabe für das Wichtigste |
2. | So tickt die Börse: Vielzahl positiver Entwicklungen treibt Erholungsrallye an |
- Wochenperformance der wichtigsten Indizes | |
3. | Sentiment: Gefährliche Ausgangslage |
- Interpretation | |
4. | Ausblick: Vorsicht geboten |
5. | Update beobachteter Werte: Medios, CEWE, PVA Tepla, Barrick Gold, Palo Alto Networks, Dell |
- Medios: Q-Zahlen zeigen Normalisierung des Geschäfts | |
- CEWE: Scharren mit den Hufen vor Weihnachtsgeschäft | |
- PVA Tepla: Stabile Entwicklung, Aktie springt an | |
- Barrick Gold: Starke Q-Zahlen helfen Aktie auf die Sprünge, Verkaufen | |
- Palo Alto Networks: Hohe Erwartungen an Q-Zahlen | |
- Dell: Comeback | |
6. | Übersicht HT-Portfolio |
7. | Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise |
8. | Mitgliedschaft verwalten |
1. Info-Kicker: Sommerzeit: Kurzausgabe für das Wichtigste
Liebe Börsenfreunde,
Ihr Autor macht sein Vorhaben wahr: Diesen Sommer habe ich einen Gang herausgenommen. Nach dem zwischenzeitlichen Ausverkauf Anfang August, den ich mit unzähligen Updates für sie verarbeitet habe, beschränke ich mich diese Woche auf das Wesentliche.
So gibt es auch diese Woche wieder eine ganze Reihe von Updates (6 Stück), in denen ich die jüngsten Entwicklungen kommentiere. Dort finden Sie meine aktuelle Einschätzung zum Goldmarkt, zur KI-Revolution, zur IT-Sicherheit und zur Reisebranche. Bitte verpassen Sie daher nicht Kapitel 5.
Zur Sommerpflicht gehört auch die regelmäßige Auswertung unserer Sentimentumfrage, die Sie in Kapitel 3 lesen. Diese Woche ergibt sich ein deutlich negatives Bild, wenngleich keine akute Gefahr abgeleitet werden kann.
Das Kapitel 2 mit dem Wochenrückblick geht kurz auf die wesentlichen Treiber der aktuellen Erholungsrallye ein.
In Kapitel 4 gibt es nur einen kurzen Ausblick auf meine weitere Positionierung für die kommenden Tage.
In Kapitel 6 finden Sie die tabellarische Übersicht über den aktuellen Stand unseres Heibel-Ticker Portfolios.
Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
2. So tickt die Börse: Vielzahl positiver Entwicklungen treibt Erholungsrallye an
Der DAX legte um 3,4% zu in der abgelaufenen Woche, der S&P 500 konnte sogar um 4,2% ansteigen. Überraschend positive Quartalszahlen sorgten immer wieder bei einzelnen Branchen für positive Stimmung, insbesondere der US-Einzelhandel konnte überzeugen.
Da die US-Konjunktur zu einem großen Teil am inländischen Konsum hängt, sind die Einzelhandelszahlen so wichtig. Nachdem in den vergangenen Wochen der Eindruck entstand, die USA laufen auf eine Rezession zu, konnte diese Befürchtung nun zumindest ein wenig relativiert werden. Sichtbar ist dies an der Erwartung für die Notenbankentscheidung. Für die Sitzung im September wurde bislang eine Zinssenkung um 0,25%punkte erwartet, mit Aufkeimen der Rezessionsangst entwickelte sich diese Erwartung auf eine Zinssenkung von 0,5%punkten.
Nach den guten Q-Zahlen im Einzelhandel ist die Erwartung wieder zurückgegangen auf -0,25%punkte. Diese Entwicklung ist positiv für die Aktienmärkte, denn sie deutet auf ein "Soft Landing", also eine weiche Landung der zuvor auf "Überhitzung" zulaufenden US-Konjunktur.
Ich kann nur meine Bewunderung für US-Notenbankpräsident Jay Powell wiederholen: Völlig unprätentiös führt er die Notenbank zu Entscheidungen, die stets situativ korrekt sind und gleichzeitig den notwendigen Handlungsspielraum für die Zukunft beibehalten. So ziemlich alle seine Amtsvorgänger meinten irgendwann, durch besonders beherzte Aussagen und Vorfestlegungen die Märkte in ihrem Sinne zu beeinflussen, was sich stets als Boomerang herausstellte. Nicht so Jay Powell, er entscheidet von Sitzung zu Sitzung oder gibt maximal einen Ausblick auf wenige Wochen.
Derweil legt Kamala Harris in Umfragen deutlich zu, sie liegt inzwischen bereits vor Donald Trump. Ihre politischen Ziele mag man kritisieren, doch ihr Führungsstil ist deutlich kollegialer als der ihres Herausforderers. Auch diese Entwicklung wird an den Aktienmärkten positiv begrüßt.
Die Ukraine erzielte einen Überraschungserfolg mit der Verlagerung des Kriegsgeschehens auf russischen Boden. Auch diese Entwicklung wird als Zeichen der Stärke des Westens gewertet, nachdem die Situation in der Ukraine noch vor wenigen Wochen ziemlich aussichtslos aussah.
Und die Verhandlungen um den Gaza-Streifen werden von israelischen Delegierten als vorsichtig positiv eingestuft, hier könnte es einen baldigen Verhandlungserfolg geben.
Sie sehen, es gibt viele Entwicklungen, die sich positiv auf Stimmung und Aktienbörse niedergeschlagen haben. Die Stimmung dürfte entsprechend angestiegen sein. In der Sentimentanalyse im folgenden Kapitel schauen wir, wie es auf Basis dieser positiven Entwicklung weitergehen könnte.
Doch zunächst einmal der Blick auf die Wochenentwicklung der wichtigsten Indizes:
Wochenperformance der wichtigsten Indizes
INDIZES | 18.8., 8:41 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ |
DAX | 18.322 | 3,4% | 9,4% |
S&P 500 | 5.554 | 4,2% | 16,7% |
Nikkei | 38.063 | 8,7% | 13,7% |
Shanghai A | 3.346 | 0,4% | 7,3% |
Euro/US-Dollar | 1,10 | 1,0% | -0,2% |
Euro/Yen | 162,80 | 1,6% | 4,5% |
10-Jahres-US-Anleihe | 3,88% | -0,06 | 0,02 |
Umlaufrendite Dt | 2,25% | 0,01 | 0,22 |
Feinunze Gold | $2.508 | 3,0% | 21,5% |
Fass Brent Öl | $79,68 | 0,0% | 3,2% |
Kupfer | $9.116 | 3,7% | 6,1% |
Baltic Dry Shipping | $1.691 | 0,5% | -23,8% |
Bitcoin | $59.559 | -1,4% | 41,4% |
Der Preis für die Feinunze Gold stieg über 2.500 USD/Oz auf ein neues Allzeithoch (+3%). Das digitale Gold, der Bitcoin, konnte diesem Trend jedoch nicht folgen (-1,4%). Noch immer unterliegt der Preis des Bitcoins temporären Mechanismen, wie beispielsweise der Liquidation beschlagnahmter Bitcoins durch die deutschen Behörden, die zu einem Preisrutsch von rund 20% führten.
Derzeit werden Bitcoin-Guthaben aus der Insolvenzmasse von der japanischen Kryptobörse Mt. Gox an die geschädigten Eigner transferiert. Viele dieser Eigner freuen sich über den Geldsegen, immerhin haben sie ihre Bitcoins noch zu Preisen unter 1.000 USD gekauft, heute steht der Bitcoin bei 60.000 USD.
141.000 Bitcoin werden so transferiert, ein Wert von 8,5 Mrd. USD. Davon wurden in den vergangenen Wochen bereits 6,5 Mrd. USD transferiert. Zahlen, wie viele davon anschließend verkauft wurden, gibt es noch nicht, werden aber sicherlich in den kommenden Wochen veröffentlicht. Sie wissen ja: Der Bitcoin ist "pseudonym". Es ist zwar nicht transparent, wer genau bestimmt Bitcoins besitzt. Aber es können die Wege jedes Bitcoins genau nachvollzogen werden. Und mit entsprechenden Mitteln können Behörden die Mehrzahl der Bitcoins dann auch individuellen Personen zuordnen.
Ich habe mehrfach auf diese beiden Einflüsse hingewiesen: Die Liquidation beschlagnahmter Bitcoins durch deutsche Behörden sowie den Transfer der Liquidationsmasse von Mt. Gox. Derzeit gibt es also ein großes Angebot an Bitcoins. Ich bin gespannt, wie sich der Preis des Bitcoins entwickelt, wenn dieses zusätzliche Angebot vom Markt aufgesogen wurde. Bis dato können wir schonmal feststellen, dass dieses große Angebot nur zu einem moderaten und vorübergehenden Kursverfall sorgte.
3. Sentiment: Gefährliche Ausgangslage

Der Aufschwung wurde von so ziemlich allen Branchen getragen. Quartalszahlen der meisten Unternehmen überraschten positiv, Analysten nutzen die Gelegenheit reihenweise, um Aktien und Kursziele hochzustufen.
Die Stimmung der Anleger hat sich entsprechend deutlich aufgehellt, wie wir den aktuellen Umfragedaten entnehmen: Das Anlegersentiment stieg von -3,0% in der Vorwoche auf nunmehr +3,1%.
Die Verunsicherung der Anleger aus der Vorwoche (-6,5%) ist verflogen, die Selbstzufriedenheit notiert mit einem Wert von 0,1% im neutralen Bereich.
Bezüglich der künftigen Aktienmarktentwicklung bleibt der Optimismus mit einem Wert von +3,5% hoch. Der Ausverkauf von Anfang August wird offensichtlich als reinigendes Gewitter betrachtet, dem nun eine längere Phase des Sonnenscheins folgen soll.
So bleibt auch die Investitionsbereitschaft mit einem Wert von +1,6% trotz des bereits erfolgten Kursplusses im DAX positiv.
Das Euwax-Sentiment der Privatanleger fiel auf 0,0% zurück. Privatanleger gehen offensichtlich auf dem aktuellen Kursniveau keine neuen Long-Spekulationen mehr ein, das haben sie in den vergangenen zwei Wochen bereits ausreichend getan.
Das Put/Call-Verhältnis für den DAX wird an der Eurex mit 1,7% angegeben. Es handelt sich um den niedrigsten Wert seit Ende 2022. Auch institutionelle Anleger, die sich über die Eurex absichern, positionieren sich derzeit long. Überraschend ist die Intensität, mit der Long-Spekulationen eingegangen werden.
An der CBOE notiert das Put/Call-Verhältnis für Aktien ebenfalls auf einem sehr niedrigen Niveau (0,51%). Auch in den USA spekulieren Anleger also vorwiegend auf weiter steigende Kurse.
Die Investitionsquote der US-Fondsmanager fällt diese Woche auf nur noch 54% (-19%punkte zur Vorwoche). Fondsmanager nutzen die Erholung an den Märkten offensichtlich für Verkäufe und erhöhen die Cashquote. Dieses Verhalten steht den oben gemessenen Werten entgegen.
Die Bulle/Bär-Differenz der US-Privatanleger stieg auf 13%punkte an, das Bullenlager bleibt bei 42%, das Bärenlager schrumpfte jedoch von 37% auf nur noch 29%. Hier zeigt sich wieder der gestiegene Optimismus.
Der technische Angst & Gier Indikator des S&P 500 stieg auf 35% an und verlässt somit den Bereich der extremen Angst. Der Short Range Oscillator des S&P 500 notiert bei +3,5% und pendelt nach wie vor im neutralen Bereich. Nicht einmal der heftig Ausverkauf Anfang August konnte diesen kurzfristig stark schwankenden Indikator in Extrembereiche führen.
Interpretation

Diese vermeintliche Sicherheit ist jedoch gefährlich. Es gibt kaum Absicherungen gegen fallende Kurse. Sollte ein negatives Ereignis zu fallenden Kursen führen, oder sollte auch einfach nur nicht mehr genug Positives vermeldet werden, um die Rallye am Laufen zu halten, gibt kein Sicherheitsnetz unter dem aktuellen Kursniveau. Ein Ausverkauf könnte also erneut heftig ausfallen.
Sowohl in Deutschland, als auch in den USA ist überwiegend ein moderater Optimismus zu erkennen. Das allein ist natürlich kein Grund für fallende Kurse. Doch es ist eine gefährliche Ausgangslage für den Fall, dass die Kurse eben nicht mehr steigen. Die Berichtssaison neigt sich dem Ende zu, die meisten Unternehmen haben bereits ihre Zahlen berichtet. Diese Zahlen sorgten in der vergangenen Woche immer wieder für positive Impulse. Diese Impulse werden also künftig seltener. Zum einen werden die Quartalsberichte weniger, zum anderen ist die Messlatte für eine weitere positive Überraschung durch die bereits veröffentlichten Q-Zahlen höher gelegt worden.
Gleichzeitig ist das Handelsvolumen an den Aktienmärkten, bedingt durch das Sommerloch, derzeit extrem niedrig. Mit wenig Handelsvolumen können Kurse also stark bewegt werden.

Für den europäischen Preis für das Fass Brent wären damit Preise über 100 Euro / Fass möglich. Vor dem Hintergrund der befürchteten Rezession erscheint eine solche Prognose gewagt. Doch es hilft, ein solches Szenario einmal durchzuspielen. Was wäre wenn ...?
Nun, die Rezession würde abgesagt, vielleicht durch extreme Effizienzsteigerungen, die aus dem Einsatz der KI folgen. So könnte die Nachfrage den Ölpreis treiben. Oder andersherum, die Angebotsseite könnte gestört werden, vielleicht durch eine Eskalation der Situation im Nahen Osten? Derzeit sieht es eher nicht danach aus.
4. Ausblick: Vorsicht geboten
Ich werde weiterhin schauen, ob wir unser Portfolio in diese Rallye hinein weiter auslichten. Wie mehrfach angedeutet, glaube ich nicht, dass der Yen Carry-Trade mit dem kurzen Ausverkauf bereinigt wurde. Immerhin sorgte die Bank of Japan mit ihrer Zusage, vorerst die Geldpolitik nicht weiter anzuziehen, sofern die Börsen dies nicht verkraften, für eine deutliche Beruhigung der Märkte.
Doch diese Zusage bedeutet auch, dass die Bank of Japan die Zügel wieder anziehen wird, sobald die Märkte es zulassen. Nach oben gibt es also eine Hürde, die nur schwer zu überspringen ist. Ich bleibe daher vorsichtig. Immerhin ist der Nikkei diese Woche um 8,7% angesprungen. So sehr das japanische Anleger freuen mag, so sehr versetzt es jedoch auch die Bank of Japan in die Lage, weitere Schritte umzusetzen.
Ein Termin noch für nächste Woche:
19.8. Snap-On ex-Dividende
5. Update beobachteter Werte: Medios, CEWE, PVA Tepla, Barrick Gold, Palo Alto Networks, Dell
Im Wochenverlauf habe ich Updates zu unseren Portfolio-Titeln verfasst. Diese erhalten Sie nachfolgend zusammen aufgeführt.
Die Updates finden Sie generell jeweils nach der Veröffentlichung verfügbar unter Heibel-Ticker -> Portfolio -> 10 neueste Einträge und mit der Express-Funktion erhalten Sie die Updates direkt unterwöchig per E-Mail und SMS.
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Medios: Q-Zahlen zeigen Normalisierung des Geschäfts
So, 18. August um 07:30 Uhr
Medios veröffentlichte Anfang der Woche Q-Zahlen, die leicht hinter den Erwartungen der Analysten zurückblieben. Der Umsatz stieg um 7% auf 451 Mio. EUR, der Gewinn (EBITDA) sprang um 27% auf 16 Mio. EUR. Das sind eigentlich erfreuliche Zahlen, doch Analysten haben ein wenig mehr erwartet. Die Aktie ist daher in Folge der Zahlen um 9% ausverkauft worden.
Das EV/EBITDA von nur noch 7 wird dieser ordentlichen Entwicklung nicht gerecht. Warburg hält am Kursziel von 39 EUR fest, während Hauck Aufhäuser das Kursziel von 22 EUR senkt. Von aktuell 16,25 EUR sind beide Kursziele attraktiv. Insbesondere Hauck Aufhäuser hatte erst im Juni durch die Aufnahme in die Coverage für einen Kurssprung gesorgt. Die nun erfolgte Kurszielsenkung ist moderat, das Votum Kaufen bleibt bestehen.
Seit 2022 pendelt die Aktie von Medios zwischen 15 und 20 EUR. Man wartet auf eine Normalisierung der Rahmenbedingungen. Diese ist in meinen Augen inzwischen erfolgt und so lässt sich auch eine Bodenbildung über diesen Zeitraum erkennen. Schwankungen innerhalb der Spanne von 15 - 20 Euro würde ich nicht weiter beachten, erst ein Ausbruch aus dieser Range dürfte eine neue Richtung weisen. In meinen Augen sollte dieser Ausbruch gen Norden erfolgen, wir bleiben also dabei.
Alle Updates zu Medios
CEWE: Scharren mit den Hufen vor Weihnachtsgeschäft
So, 18. August um 07:39 Uhr
Auch Cewe hat Q-Zahlen vorgelegt. Umsatz und Gewinn liegen leicht über den Erwartungen, doch für Cewe sind diese Zahlen wenig aussagekräftig: Das Hauptgeschäft wird Weihnachten gemacht.
Derzeit blickt man lieber auf die Urlaubssaison, um daraus abzulesen, wie viele Fotobücher zu Weihnachten wohl bestellt werden. Und dieser Blick ist konstruktiv, das Unternehmen hat die Jahresprognose beibehalten. Der Vorstand ließ jedoch verlauten, dass man vom Erreichen der oberen Spanne der Prognose ausgehe.
Kuratoriumsmitglied Jörg Waskönig kaufte diese Woche Aktien im Volumen von 80.000 EUR. Das ist für einen gut betuchten Insider nicht unbedingt besonders viel, doch es ist immerhin ein klares Zeichen, dass er ebenfalls von einem guten Weihnachtsgeschäft ausgeht.
Die Aktie notiert noch knapp unter 100 EUR. Wir haben unsere Position vor 3 Wochen wieder voll gemacht. Wer noch Platz hat, kann auf dem aktuellen Niveau noch immer nachkaufen.
Alle Updates zu CEWE
PVA Tepla: Stabile Entwicklung, Aktie springt an
So, 18. August um 07:53 Uhr
Auch PVA Tepla veröffentlichte diese Woche Q-Zahlen. Der Umsatz stieg um 8% auf 74 Mio. EUR, der Gewinn sprang überraschend um 40% auf 0,35 EUR/Aktie und liegt um 12% über den Erwartungen. Besonders erfreulich ist dementsprechend die Entwicklung der Gewinnmarge (EBITDA) auf 16,2% (+2,4%punkte).
Für die zweite Jahreshälfte, insbesondere für das Q4, gibt sich das Management optimistisch, man erwartet eine anziehende Nachfrage und somit einen starken Auftragseingang zum Ende des Jahres. Dennoch bleibt die Jahresprognose unverändert.
Der Auftragseingang, eine Kennziffer, die bei Maschinenbauern stets wichtig ist, bleibt allerdings hinter den Erwartungen zurück. Die Aussage, dass man mit einer Belebung zum Jahresende rechne, ist damit eine Notwendigkeit.
Vieles spricht dafür, dass dies auch geschieht. Insbesondere die KI-revolution erfordert den Bau neuer Rechenzentren, die mit Hochleistungschips ausgestattet werden und diese werden aus Silizium hergestellt, das unter anderem aus Kristallzuchtanlagen von PVA Tepla stammt. Es bleibt also spannend.
Aktionäre nahmen die Zahlen immerhin als Bestätigung ihrer positiven Erwartung, die Aktie springt diese Woche um 13% an.
Alle Updates zu PVA Tepla
Barrick Gold: Starke Q-Zahlen helfen Aktie auf die Sprünge, Verkaufen
So, 18. August um 07:16 Uhr
Barrick Gold veröffentlichte Anfang der Woche Q-Zahlen, die über den Erwartungen der Analysten lagen. Der Umsatz stieg um 12% auf 3,21 Mrd. USD und liegt damit knapp über den Erwartungen. Der Gewinn sprang auf 0,32 USD/Aktie und liegt um 19% über den Erwartungen.
Die Aktie konnte diese Woche um 13% zulegen. Gleichzeitig stieg der Goldpreis über 2.500 USD/Oz auf ein Rekordhoch.
In der Vergangenheit waren die Commitments of Traders (COT) ein guter Signalgeber für die zu erwartende Entwicklung des Goldpreises. Derzeit spekulieren so viele Hedgefonds und Spekulanten auf steigende Preise wie zuletzt im März 2022. Damals folgte ein Preisrückgang im Gold um 24% binnen 9 Monaten.
Barrick Gold ist eine Spekulation in unserem Portfolio. Diese Spekulation ist aufgegangen und ich würde die Position bei nächster Gelegenheit (Montag Mittag nach Öffnung der US-Börsen um 15:30 Uhr) verkaufen. Wir haben weiterhin eine ordentliche Position in Goldbarren (10% Portfolioanteil) und Wheaton Precious (4,3% Anteil).
Wheaton Precious wird übrigens ab Mittwoch (21.8.) ex Dividende gehandelt. Wundern Sie sich also nicht über das optische Kursminus an diesem Tag.
Alle Updates zu Barrick Gold
Palo Alto Networks: Hohe Erwartungen an Q-Zahlen
So, 18. August um 06:48 Uhr
Am morgigen Montag Abend wird Palo Alto Q-Zahlen veröffentlichen. Die Aktie brach im Rahmen des Ausverkaufs Anfang August extrem stark ein (-12%), spurtete anschließend jedoch ebenso extrem stark wieder nach oben (+21%). Der weltweite IT-Ausfall, verursacht durch ein fehlerhaftes Update des Wettbewerbers Crowdstrike, lässt Anleger hoffen, dass Kunden des Wettbewerbers nun zu Palo Alto strömen.
Doch so einfach ist es nicht. Palo Alto verkündete vor sechs Monaten einen Strategiewechsel, aufgrund dessen die Aktie zunächst einmal um 28% ausverkauft wurde. Das Unternehmen bietet immer mehr "Bundle" an, bündelt also verschiedene Sicherheitsprodukte zu einem Angebot, wobei viele einzelne Dienste dann fast kostenfrei abgegeben werden, um Kunden von deren Qualität zu überzeugen. Das kostet zunächst einmal Geld, bzw. schmälert den Umsatz. Das Unternehmen ist jedoch überzeugt, dass die Kunden nach einer Gewöhnungsphase dann auch den normalen Preis zahlen werden.
Das muss sich erst zeigen und bis der Beweis schwarz auf weiß zu lesen ist, bleibt die Aktie unter Druck. Wir werden also morgen Abend insbesondere auf diesen Aspekt achten.
Aufgrund des starken Kursanstiegs wurde die Aktie von Palo Alto diese Woche durch das Analystenhaus Evercore auf "tactical underperform" abgestuft, taktisch schwach. Evercore geht also davon aus, dass die Zahlen morgen Abend Anleger nicht überzeugen werden, bzw. dass die Aktie jegliche positive Überraschung durch den jüngsten Kursanstieg bereits eingepreist hat.
Gleichzeitig bleibt Evercore bei seiner mittel- und langfristigen Empfehlung für Palo Alto. Die Citigroup hat diese Woche das Kursziel für Palo Alto auf 385€ angehoben.
Ich bin gespannt auf die Zahlen. An der Qualität des Unternehmens gibt es keine Zweifel. Wir haben unsere Position Anfang August halbiert. Sollte es nach den morgigen Zahlen zu einem erneuten Ausverkauf kommen, würde ich nachkaufen.
Alle Updates zu Palo Alto Networks
Dell: Comeback
So, 18. August um 07:03 Uhr
Nachdem die Unternehmen, die am Aufbau der weltweiten KI-Infrastruktur (Rechenzentren) beteiligt sind, aus Zweifel über die Profitabilität der KI-Technologie Anfang August besonders heftig ausverkauft wurden (-24%), sorgte eine Hochstufung durch JP Morgen für eine besonders starke Erholung bei Dell (+30%). JP Morgan nimmt Dell auf seine "Fokus-Liste", was wie ein Ritterschlag ist.
Bei Dell sitzt immer noch der Gründer Michael Dell als CEO und Chairman am Steuer. Wer darauf wettete, dass Michael Dell sich bei der KI-Revolution irrt, wettet gegen den falschen, denn Michael Dell hat in den vergangenen Jahren immer wieder ein gutes Näschen bewiesen. Nicht umsonst ist Dell der weltweit drittgrößte PC-Hersteller.
Unsere Spekulation ist leider noch im Minus, doch ich bin guter Dinge, dass die Aktie weiter ansteigen wird: Die Bewertung von Dell basiert noch auf der schwachen Umsatzentwicklung der vergangenen zwei Jahre, doch schon im laufenden Jahr wird mit einem Umsatzplus von 9% gerechnet. Das EV/EBITDA von 9 ist vor diesem Hintergrund in meinen Augen zu günstig. Wir bleiben also dabei.
Alle Updates zu Dell
6. Übersicht HT-Portfolio
Spekulation (≈20%) =11,1% | WKN | 18.8., 8:41 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ | Anteil 8x2,5% | ! |
PVA Tepla | 746100 | 14,55 € | 13% | -29% | 1,3% | B |
Puma | 696960 | 36,98 € | 6% | -23% | 3,4% | C |
Barrick Gold | 870450 | 17,91 € | 13% | 9% | 2,6% | C |
Coterra Energy | 881646 | 21,84 € | -1% | -6% | 1,8% | B |
DELL Technologies | A2N6WP | 101,15 € | 21% | -17% | 2,1% | A |
Wachstum (≈30%) =31,2% | WKN | 18.8., 8:41 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ | Anteil 5x6% | ! |
Wheaton Precious Metals | A2DRBP | 53,66 € | 5% | 20% | 4,3% | C |
Medios | A1MMCC | 16,26 € | -9% | 3% | 5,1% | C |
Nynomic | A0MSN1 | 23,40 € | 4% | -26% | 4,7% | C |
Nvidia | 918422 | 113,21 € | 18% | 152% | 4,9% | B |
Palo Alto Networks | A1JZ0Q | 303,63 € | 1% | 14% | 3,3% | B |
Nextracker | A3D5CW | 35,39 € | -4% | -16% | 5,7% | B |
Novo Nordisk | A3EU6F | 123,17 € | 0% | 1% | 3,2% | B |
Dividende (≈30%) = 18,7% | WKN | 18.8., 8:41 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ | Anteil 5x6% | ! |
CEWE | 540390 | 98,40 € | 1% | 0% | 5,8% | B |
Allianz | 840400 | 266,20 € | 4% | 10% | 3,2% | B |
Snap-On | 853887 | 250,99 € | 0% | 1% | 3,5% | B |
Nitto Denko | 862930 | 71,17 € | 7% | 2% | 6,1% | C |
Givaudan | 938427 | 4.380,55 € | -1% | 18% | 0,0% | C |
Absicherung (≈20%) =20,9% | WKN | 18.8., 8:41 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ | Anteil 3x6,6% | ! |
Goldbarren /Uz | 965515 | 2.275,38 € | 2% | 21% | 10,0% | B |
Südzucker-Anleihe | A0E6FU | 99,98% | 1% | 3% | 3,2% | C |
Dt.Lufthansa Anleihe | A2YNV6 | 99,88% | 0% | 2% | 3,0% | C |
Bitcoin | A27Z30 | 54.064 € | -2% | -10% | 4,7% | B |
Σ seit '22 Δ | Woche Δ | Σ '24 Δ | Cashquote | |||
-7% | 2% | 7% | 18,0% |
Heibel-Ticker | Gewichtung | # Positionen | angestrebte Positionsgröße | |||
Portfolio | Ziel | Soll | Ist | Soll | Ist | |
Spekulation | Ereignis | 20% | 11,1% | 8 | 5 | 2,5% |
Wachstum | Enkelkinder | 30% | 31,2% | 5 | 7 | 6,0% |
Dividende | Urlaub | 30% | 18,7% | 5 | 4 | 6,0% |
Absicherung | Zins & Gold | 20% | 20,9% | 3 | 4 | 6,7% |
Summe | 100% | 82,0% | 21 | 20 | 100% |
Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.
Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
A | – | Top-Aktie mit günstigem Kurs, |
B | – | Kursrücksetzer zum Kaufen nutzen |
C | – | Kurssprünge zum Verkaufen nutzen, |
D | – | bei Gelegenheit Verkaufen, |
E | – | Sofort Verkaufen |
Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.
Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Mitglieder vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.
Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- + Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.
Die letzte Spalte wird für eine Einschätzung der Auswirkung aktueller Entwicklungen auf die jeweilige Portfolioposition genutzt. „%“ stuft den Einfluss der Inflation auf das jeweilige Geschäftsmodell ein.
Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.
Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
https://www.heibel-ticker.de
7. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.
Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.
Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.
Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Quellen:
Kurse: Bloomberg, Deutsche Kurse von comdirect.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Bloomberg, Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen
DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
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