Heibel-Ticker PLUS Börsenbrief
- Einfach einen Tick besser -
20. Jahrgang - Ausgabe 20 (16.05.2025)
Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:
1. | Info-Kicker: Wie der Heibel-Ticker durch heiße Börsenphasen navigiert |
2. | So tickt die Börse: Optimismus kehrt zurück |
- Wochenperformance der wichtigsten Indizes | |
3. | Sentiment: Anleger verfolgen Rallye ungläubig |
- Interpretation | |
4. | Ausblick: Aufholjagd der US-Aktien |
5. | Update beobachteter Werte: S&P 500 Call, Novo Nordisk, PVA Tepla, Medios, CEWE, S&P 500 Call, Allianz |
- S&P 500 Call: China-Reset, alle Handelsbeschränkungen stehen zur Disposition | |
- Novo Nordisk: Eröffnung des Pharma-Streits | |
- PVA Tepla: Steigende Nachfrage nach Hightech-Lösungen aus der Energiebranche | |
- Medios: Führungswechsel bei Medios bei aussichtsreicher Geschäftsentwicklung | |
- CEWE: CEWE startet erfolgreich ins Jahr 2025 – Umsatz wächst um 4,8 %, CEWE FOTOBUCH erzielt Rekordverkauf | |
- S&P 500 Call: Verkaufen: +70% in 3 Wochen - Gehen, wenn's am schönsten ist | |
- Allianz: Mehr ist nicht genug | |
6. | Übersicht HT-Portfolio |
7. | Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise |
8. | Mitgliedschaft verwalten |
1. Info-Kicker: Wie der Heibel-Ticker durch heiße Börsenphasen navigiert
Liebe Börsenfreunde,
In Kapitel 2 beschreibe ich, wie schwer es ist, inmitten globaler Unsicherheit die richtigen Anlageentscheidungen zu treffen und diese dann auch öffentlich zu vertreten. Rückblickend mögen manche Entwicklungen wie die Trump-Rallye oder der Boom bei den Rüstungs-Aktien offensichtlich wirken, doch im Moment der Entscheidung überwogen Zweifel, Verantwortung und moralische Abwägung.
In Kapitel 3 analysiere ich die widersprüchliche Stimmungslage unter Anlegern: Trotz einer starken Woche am US-Aktienmarkt und moderaten Gewinnen im DAX sinkt die Euphorie spürbar. Während Privatanleger sich zunehmend absichern und skeptisch auf die Kursgewinne blicken, zeigen US-Märkte erste Anzeichen von Überhitzung. Die Rallye ist fortgeschritten, aber noch nicht überreizt, was für eine baldige Verschnaufpause sprechen könnte, die jedoch gesund wäre.
In Kapitel 4 zeige ich mich vorsichtig optimistisch: Trotz starker Kursgewinne im Portfolio, besonders bei US-Aktien wie Dell, Nvidia, Tesla und Coterra, warne ich vor verfrühter Euphorie. Handelt es sich um den Beginn einer echten Rallye oder nur um eine kurzfristige Erholung? Ich gehe auch auf die Kursschwäche von Dividendenaktien in der aktuellen Marktphase ein.
In Kapitel 5 berichte ich über eine Woche voller Impulse: Die S&P-500-Rallye wurde durch Fortschritte im China-Handelskonflikt, moderate Töne von Donald Trump und starke Unternehmensmeldungen befeuert. Der Call auf den Index wurde mit 70% Gewinn verkauft, getreu dem Motto „gehen, wenn’s am schönsten ist”. Gleichzeitig entlädt sich politische Spannung im Pharmasektor rund um Novo Nordisk, während bei PVA TePla, Medios und CEWE solide Zahlen und teils strategische Veränderungen für Bewegung sorgen. Die Allianz hingegen nimmt sich nach starker Kursentwicklung eine verdiente Auszeit.
Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,
take share, Ihr Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
2. So tickt die Börse: Optimismus kehrt zurück
"So blöd kann man doch gar nicht sein" oder "das konnte man doch mit dem bloßen Fuß sehen": Solche Plattitüden lesen Sie im Heibel-Ticker nicht. Das heißt nicht, dass ich nicht solche Gedanken hätte, wenn ich mir rückblickend die Rallye im S&P 500 anschaue. Doch da ich meine Meinung zu Ende denken muss, damit ich sie für Sie ausformulieren kann, um sie dann auf ewig abrufbar im Internet dokumentiert zu sehen, weiß ich, dass es alles andere als einfach war, einen S&P 500 Call zu empfehlen, während die ganze Welt überzeugt war, Donald Trump würde die globale Wirtschaft in die nächste Weltwirtschaftskrise führen.
Es ist auch dokumentiert, wenn ich falsch gelegen habe - was leider auch nicht selten der Fall ist. Nein, ich bin kein Hellseher. Meine Aufgabe ist es, die Situation möglichst realistisch einzuschätzen und Chance / Risiko einzelner Anlageentscheidungen abzuwägen. So betrachtet, ist das eine staubtrockene Tätigkeit, die mich nur deshalb immer wieder begeistert, weil ich die Themen, zu denen ich mir eine hoffentlich "realistische" Meinung bilde, selbst aussuchen kann.
Wie konnte ich also so "blöd" sein, und die Aktienrallye der Rüstungsindustrie im Heibel-Ticker außen vor lassen? Ungefähr zweimal pro Woche muss ich mir diesen Vorwurf derzeit anhören. Dabei war ich der erste, der Rheinmetall am Tag des Einmarschs Russlands empfahl. Ich fügte lediglich hinzu, dass ich die Aktie nicht in den Heibel-Ticker aufnehmen möchte, weil der "Erfolg" der Empfehlung an Dauer und Intensität des Krieges hängt. Das kann jeder Anleger für sich vertreten. Ich muss dies jedoch dann Woche für Woche schriftlich dokumentieren: "Kein Friede in Sicht, Rheinmetall steigt weiter...". Dennoch habe ich bei jeder Gelegenheit seither darauf hingewiesen, dass Rheinmetall noch immer günstig bewertet ist.
Die nächste Entscheidung, die ich immer wieder rechtfertigen muss, ist die, dass ich Ende letzten Jahres, also nach dem Wahlsieg Trumps und bei der absehbaren Neuwahl in Deutschland, unser Portfolio stärker auf US-Aktien ausgerichtet habe. Ich wollte das, was wir schon 2016 nach dem Wahlsieg Trumps richtig gemacht haben, dieses Mal noch konsequenter umsetzen.
Dann kommt der Donald nun daher und scheint sich an seine Steuererleichterungen von vor 8 Jahren nicht mehr zu erinnern. Im Gegenteil: War Trump 1.0 wirtschaftsfreundlich, so tritt Trump 2.0 bislang, also zumindest bis Mitte April, geradezu wirtschaftsfeindlich auf. Gleichzeitig setzt unser neu gewählter nicht nicht vereidigter Kanzler, der für solide Finanzen sorgen soll, einen Billionen-Stimulus ein, der von niemandem erwartet wurde. Dieser Coup war so überraschend, dass es zunächst keinerlei vernünftige wirtschaftliche Einordnungen gab.
Das Nächste, was passierte, war: Kapital strömt von den USA nach Deutschland. Der DAX springt um 20% an, der S&P 500 sackt leicht ab, während gleichzeitig der US-Dollar Wechselkurs um 10% ansteigt. Unser Heibel-Ticker Portfolio mit Schwerpunkt-Investments in US-Aktien sollte dementsprechend mit 10% im Minus liegen, denn der fehlende Indexanstieg führte über den Wechselkursverlust des Euros gegenüber dem US-Dollar zu sinkenden Kursen im Depot, das in Euro berechnet wird.
Tatsächlich notiert unser Heibel-Ticker Portfolio aktuell bei +1,6%, obwohl der S&P 500 nur 0,4% zulegen konnte und der Euro gegenüber dem US-Dollar aktuell 7,2% verlor.
Neidlos erkenne ich gerne die überlegene Intelligenz derer an, die frühzeitig erkannten, dass Trump die Weltwirtschaft vor die Wand fahren würde und dass Merz ein nie gekanntes Investitionsprogramm für Deutschland auflegen würde. Witzigerweise gibt es natürlich immer einige Anleger, die für diese überraschenden Entwicklungen richtig positioniert waren. Und natürlich reflektieren diese Anleger, insbesondere dann, wenn es sich um institutionelle Anleger handelt, warum sie so eine Vorahnung hatten oder warum sie es eigentlich wußten.
Zuzugeben, dass man vielleicht einfach nur Glück hatte, scheint in der Finanzwelt nicht opportun zu sein. Das sind dann auch die Ersten, die mit dem Finger auf mich, der ich alles öffentlich mache, zeigen, wenn mir ein Fehler unterläuft. Diejenigen, die für sich "Glück" ausschließen, akzeptieren entsprechend auch nicht, dass man manchmal "Pech" haben kann.
Im Heibel-Ticker spielen Glück und Pech eine große Rolle. Ich liebe den Spruch: "Dem Glück eine Chance geben". Außerdem arbeite ich stets daran, unser Risiko zu begrenzen. Diese Woche wurden wir für das Pech der vergangenen Wochen reichlich entschädigt. Gleich vier unserer Positionen legten zweistellig zu. Alle US-Aktien in unserem Portfolio legten kräftig zu. Der US-Dollar legte eine Pause in seinem Abwärtstrend ein. Die Konjunkturdaten, insbesondere die US-Konjunkturdaten, zeigen weiterhin eine robuste Verfassung der US-Wirtschaft. Trotz Zollstreit bleiben Unternehmen zuversichtlich.
Und die ersten "Deals", die Donald Trump in diesen Tagen verkündet, sorgen für Aufbruchstimmung in der US-Industrie. Man mag das Schauspiel albern finden, wenn die CEOs der größten US-Firmen in der arabischen Welt aufschlagen, um ihrem Präsidenten zu huldigen. Doch sie bringen milliardenschwere Aufträge nach Hause. Selbst Nvidia und AMD, die ihre hoch-performanten KI-Chips eigentlich nicht an diese Länder verkaufen dürfen, kommen mit dicken Auftragsbüchern zurück. Und natürlich auch Boeing, das Unternehmen, das ein Zuliefernetzwerk in den USA betreibt, wie kein zweites Unternehmen, kommt mit dicken Neubestellungen nach Hause.
Mir ist dabei eine Kleinigkeit aufgefallen: Die USA haben mit Großbritannien, mit Saudi-Arabien und mit Katar im Jahr 2024 einen Außenhandelsüberschuss erwirtschaftet. Das heißt, sie USA haben dorthin mehr exportiert als von dort importiert. Der Zollstreit richtet sich gegen diejenigen Länder, mit denen die USA ein Handelsbilanzdefizit erwirtschaftet. Großbritannien, Saudi-Arabien und Katar sind also nicht das Ziel der turbulenten Neuverhandlungen der Trump-Administration. Im Wertemodell Donald Trumps sind diese Länder "Freunde", denn sie kaufen mehr von den USA als sie dorthin verkaufen.
Nüchtern betrachtet sind diese Erfolgsmeldungen mehr als fraglich, dennoch werden Sie zugeben, dass sich auch in den Nachrichten der Tonfall geändert hat. Die größten Handelsbilanzdefizite werden mit China, Europa, Japan und Südkorea erwirtschaftet. Mit diesen Ländern gibt es gerade mal erste Gesprächsansätze. Dennoch stürmen die US-Aktienmärkte in die Höhe, als sei der Zollstreit gewonnen.
In Europa konnte Friedrich Merz einen Traumstart hinlegen. Leider wird das in den Medien kaum gewürdigt. Da ich mit Kritik an seinen Vorgängern und -innen nicht hinterm Berg hielt, möchte ich nun auch aufzeigen, wenn etwas überraschend Positives erfolgte. Mit dem Billionen-Stimulus, dem ich zunächst auch perplex und skeptisch gegenüber stand, holte er Deutschland wieder an die Spitze unserer europäischen Freunde zurück: Wir können unsere Wirtschaft aus eigener Kraft aus dem Sumpf ziehen. Und wenn wir nun noch den Schulterschluss mit Frankreich üben, dem sich Polen und Großbritannien sodann umgehend anschließen, schaffen wir ein Europa, über die EU hinaus, das mit dem Ziel der Aufrüstung zu neuer wirtschaftlicher Stärke und Unabhängigkeit kommen kann.
Ja, Rüstung ist ein Wirtschaftsfaktor. Und ja, ich sehe das kritisch. Aus wirtschaftlicher Sicht ist es positiv, aus gesellschaftlicher Sicht kennen Sie meine vorsichtige Einschätzung. Rüstung im Sinne der Verteidigung halte ich für sinnvoll. Wir haben in Deutschland bislang kaum eine Diskussion darüber, was tatsächlich zur Verteidigung gehört. Das soll auch hier im Heibel-Ticker nicht weiter thematisiert werden. Ich weiß nur, dass ich reichlich Leserbriefe bekomme, wenn ich bestimmte Aspekte nicht zumindest anspreche.
Und diese wirtschaftliche Eigenständigkeit ist der größte Trumpf für die Verhandlungen mit dem selbsternannten weltbesten Dealmaker Donald Trump. Der Zollstreit zwischen der EU und den USA hat in meinen Augen noch gar nicht begonnen. Da dürfte es noch turbulent werden, mit entsprechenden Auswirkungen auf die Aktienmärkte.
Aus dieser Vogelperspektive lassen sich nun die folgenden Vermutungen für die kommenden Wochen anstellen: Der Aufschwung in Europa, insbesondere in Deutschland, geht weiter. Das Chaos in den USA, das die globale Wirtschaft in Sippenhaft nahm, wird tendenziell weniger. Lösungen werden Deals sein, Kompromisse, mit denen naturgemäß niemand glücklich, aber letztlich alle zufrieden sein werden. Gewissheit ist für die Wirtschaft das Wichtigste.
Wenn das Chaos rückläufig ist, wird der US-Dollar seine dem Chaos geschuldete Schwäche ablegen und gegenüber dem Euro ein wenig des erlittenen Verlustes ausgleichen. Besonderer Treiber der globalen Konjunktur wird ein niedriger Ölpreis sein, drill Baby drill. Auch die arabischen Staaten scheinen nun ihre Quotendrosselung abzulegen, es wird gefördert, was wirtschaftlich ist.
So kommen Europa und etwas verspätet dann auch die USA zu neuer wirtschaftlicher Stärke, was wiederum hilfreich im Umgang mit den nicht-westlichen Ländern sein wird: China und Russland.
Also, Sie haben den optimistischen Unterton meines heutigen Beitrags sicherlich wahrgenommen. Als Wirtschaftler bin ich der Überzeugung, dass die edelsten Vorsätze nicht umsetzbar sind, wenn die Wirtschaft schwächelt. Mit den überraschenden Entwicklungen der vergangenen Wochen dürfte die Wirtschaft gestärkt werden. Der DAX ist schon vorgelaufen, nun folgt der S&P 500. Da viel Kapital von den USA nach Deutschland floss, könnte nun ein wenig Kapital zurückfließen und so wie diese Woche dem S&P 500 die bessere Performance bescheren. Doch unterm Strich dürfte das weitere Jahr für beide Indizes positiv verlaufen.
Schauen wir uns mal die Wochenentwicklung der wichtigsten Indizes an.
Wochenperformance der wichtigsten Indizes
INDIZES | 16.5., 21:22 Uhr | Woche Δ | Σ '25 Δ |
DAX | 23.767 | 1,1% | 19,4% |
S&P 500 | 5.957 | 5,1% | 0,8% |
Nikkei | 37.754 | 0,7% | -5,4% |
Shanghai A | 3.889 | 1,1% | -1,2% |
Euro/US-Dollar | 1,12 | -1,0% | 7,1% |
Euro/Yen | 162,70 | -0,5% | 0,0% |
10-Jahres-US-Anleihe | 4,43% | 0,08 | -0,07 |
Umlaufrendite Dt | 2,45% | 0,01 | 0,14 |
Feinunze Gold | $3.194 | -4,4% | 22,1% |
Fass Brent Öl | $65,38 | 3,0% | -12,2% |
Kupfer | $9.577 | 1,5% | 7,5% |
Baltic Dry Shipping | $1.305 | -0,8% | 30,9% |
Bitcoin | $103.652 | 0,8% | 10,5% |
Der Goldpreis fällt um 5%. Auch am Goldmarkt ist zu sehen, dass die Chaos-Tage aus Washington endeten.
Größter Wochengewinner ist der S&P 500 mit +4,6%. Insbesondere die totgesagte KI-Industrie konnte diese Woche Erfolge vermelden: Aufträge aus Saudi-Arabien und Katar. Noch vor wenigen Tagen zeigte Donald Trump keinerlei Verständnis für die Sorgen von Nvidia CEO Jensen Huang, der sich genötigt sah, ein weiteres Mal einen KI-Chip speziell für China zu konzipieren, der in seiner Leistung nochmals deutlich reduziert wird.
Nachdem die Hyperscaler, also die Mega-Tech Unternehmen, die gigantische KI-Rechenzentren aus dem Boden stampfen, für exorbitante Wachstumsraten bei Nvidia sorgten, drohten neue Impulse zu fehlen. Doch nun wurden erste Aufträge für entsprechende KI-Rechenzentren von Staaten eingeholt. Dies zeigt, dass nicht die Hyperscaler die ganze Welt nach und nach mit KI versorgen werden, sondern jedes größere Land eigene Projekte starten kann.
Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, was das für Nvidia bedeutet. Mit +17% gehört die Aktie diese Woche zu den besseren Aktien in unserem Portfolio.
Der Ölpreis schwankte diese Woche stark. Die sich abzeichnende wirtschaftliche Erholung trieb den Ölpreis diese Woche nach oben, bis sich gestern plötzlich auf der Reise von Donald Trump durch die arabischen Länder eine Einigung im Atomstreit mit dem Iran abzeichnete. Der Ölpreis brach umgehend um 3% ein, holt dies heute jedoch wieder auf.
Die Sanktionen gegen das iranische Öl könnten aufgehoben werden, wenn der Iran mit der Anreicherung nuklearen Materials aufhört. Hmm, Gerücht oder Möglichkeit? Warten wir's ab.
Der Bitcoin notiert über 100.000 USD/BTC und knapp unter seinem Allzeithoch. Vielleicht sehen wir schon bald den Ausbruch nach oben und den Lauf zu neuen Höhen. Ich suche noch immer vergeblich in meinem Freundeskreis nach Mitstreitern, mit denen ich mich über den Bitcoin unterhalten kann. Wer also fürchtet, zu spät zu sein, der sollte sich ebenfalls in seinem eigenen Freundeskreis umschauen: Das Thema ist noch lange nicht in der Gesellschaft angelangt.
Schauen wir mal, wie sich die Stimmungslage unter den Anlegern entwickelte.
3. Sentiment: Anleger verfolgen Rallye ungläubig

Diesen Eindruck bekomme ich zumindest, wenn ich mir das Umfrageergebnis dieser Woche anschaue. Das Anlegersentiment geht von der Euphorie der Vorwoche (+4,1%) auf ein moderates Niveau von nur noch 3,2% zurück. Trotz der fünften Plus-Woche im DAX in Folge kühlt die Anlegerstimmung ab.
Auch die Selbstzufriedenheit bleibt mit einem Wert von 3,2% positiv, aber trotz der mehrwöchigen Erfolgsserie nicht überschwänglich.
Mich überrascht die negative Erwartungshaltung unserer Umfrageteilnehmer: Die Zukunftserwartung geht weiter zurück auf einen Wert von -3,0%. Trotz der positiven Börsenentwicklung laufen die Anleger kopfschüttelnd durch die Welt, "so kann das doch nicht weitergehen”, lese ich in deren Köpfen. Komisch.
Entsprechend ist die Investitionsbereitschaft unter den Anlegern mit einem Wert von nur 0,2% sehr gering.
Das Euwax-Sentiment der Privatanleger brach in den vergangenen Tagen auf -25% ein und signalisiert eine gestiegene Absicherungstätigkeit. Auch hier zeigt sich große Skepsis gegenüber den erzielten Kursgewinnen, man bereitet sich auf fallende Kurse vor.
Das Put/Call-Verhältnis für den DAX steigt weiter leicht an, ist jedoch noch weit entfernt von den Extremwerten im Februar. Auch institutionelle Anleger sichern ihre Positionen also langsam wieder ab, sind jedoch noch deutlich zögerlicher als Privatanleger.
In den USA bleibt das Put/Call-Verhältnis auf niedrigem Niveau, dort kommt die Euphorie, die wir vor einigen Wochen in Deutschland sahen, jetzt erst langsam in Schwung.
US-Fondsmanager haben ihre Investitionsquote wieder etwas zurückgefahren, von 80% vor einer Woche auf nur noch 70%. Die US-Profis sind nach der Rallye dieser Woche erwartbar vorsichtig.
Ganz anders die US-Privatanleger: Die Bulle/Bär-Differenz steigt auf nur noch -8%punkte an (letzte Woche -30%punkte). Mit 36% gibt es fast schon wieder so viele Bullen wie Bären (44%).
Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 71% erste Anzeichen von Gier an. Auch der Short Range Oscillator notiert oberhalb der 4%, der US-Markt ist kurzfristig überkauft. Die Werte sind noch nicht extrem, eine Abkühlung, Verschnaufpause, Rücksetzer oder Ähnliches muss also nicht unmittelbar erfolgen. Doch es zeigt sich, dass die Rallye nicht mehr jung ist.
Interpretation
Ungläubig starren Anleger auf die Kurstafeln: "Das kann so nicht weitergehen". Es klingt stets umsichtig und intelligent, die Risiken der aktuellen Marktlage aufzuzählen. Doch die besten Rallyes steigen an einer Wand voller Angst empor. Angst, Skepsis, Unglaube. Und aus diesem Blickwinkel mag die Rallye zwar nicht mehr jung, aber auch noch nicht zu alt sein.
Die Investitionsbereitschaft ist gering. Insbesondere unter den Privatanlegern ist die Investitionsbereitschaft derzeit sehr gering. Nur neunmal war die Investitionsbereitschaft unter Privatanlegern in der Vergangenheit noch geringer als aktuell. In allen neun Fällen stand der DAX sechs Monate später höher, durchschnittlich legte er um 14% zu.
Doch bevor Sie nun jubeln, muss ich Ihnen auch noch eine zweite Statistik zeigen: Die Investitionsquote wiederum ist derzeit extrem hoch. Das heißt, die Anleger sind bereits hoch investiert. Nur achtmal war die Investitionsquote in der Vergangenheit noch geringer als heute. In sechs der acht Fälle notierte der DAX sechs Monate später tiefer als heute, durchschnittlich gab er 7,9% ab.
Was machen wir daraus? Nun, die große Skepsis führe ich derzeit auch darauf zurück, dass viele Anleger die Rallye mitgenommen haben und nun auf hohen Buchgewinnen sitzen. Gewinnmitnahmen sind somit durchaus zu erwarten. Doch ob die Gewinnmitnahmen reichen werden, die Rallye zu beenden, bezweifle ich. Vielmehr dürfte es sich als gesunde Verschnaufpause herausstellen, bevor die Rallye an der oben ausgeführten Wand der Angst fortgesetzt wird.

Der Bitcoin lebt vom Momentum und korreliert stark mit dem Technologiesektor. Einmal angelaufen, überraschte die Rallye in der Vergangenheit regelmäßig die skeptischen Anleger.
4. Ausblick: Aufholjagd der US-Aktien
Puh, so viel Optimismus gab es schon lange nicht mehr im Heibel-Ticker. So sitzt Ihr Autor vor dem Schreibtisch und bremst seine Euphorie: Vorsicht Stephan, was, wenn Du falsch liegst. Immerhin haben wir die Call-Option bereits versilbert, unsere größte Risikoposition ist also erfolgreich gelandet. Aber viele der enttäuschenden Aktien der vergangenen Monate hatten diese Woche ihre Erfolgserlebnisse. Ist das ein "dead cat bounce", wie die Amis sagen: Eine tote Katze, die nur vom Aufschlag auf dem Boden ein wenig abprallt?
Oder sehen wir den Start einer Rallye in den USA? Dell +19%, Nvidia +18%: Die KI-Revolution ist zurück. Tesla +16% als Zeichen der möglichen Einigung mit China. Aber auch Carvana +11%, obwohl wir diese Aktie ja für den Fall der hohen Zölle gekauft haben. Können alle profitieren?
Coterra Energy +19%: Endlich erkennen Anleger den Vorteil des flexiblen Geschäftsmodells Coterras, die von Öl auf Gas wechseln können, wenn der Gasmarkt lukrativer ist. Auf diesen Augenblick haben wir nun viele Monate gewartet, nun ist er endlich da.
Apple +7%, obwohl dort dunkle Wolken aufziehen. Donald Trump äußerte sich nach wie vor unzufrieden damit, dass Apple seine Produktion nach Indien und Vietnam verlagert, also weg von China. Er würde gerne sehen, dass Apple in den USA fertigt. Hmm, ob es zum Showdown zwischen Präsident Donald Trump und CEO Tim Cook kommen wird?
Capital One +7%, obwohl das Unternehmen verklagt wird. Das Unternehmen habe Kunden durch irreführende Werbung und Informationspolitik bei Sparkonten um Zinsgewinne in Millionenhöhe gebracht. Konkret geht es um die „360 Savings”-Konten, die als „hochverzinst” beworben wurden. Tatsächlich blieb der Zinssatz jedoch bei 0,3 %, selbst als die Marktzinsen stiegen. Zeitgleich führte Capital One 2019 ein neues Produkt ein – das „360 Performance Savings”-Konto mit deutlich höheren Zinsen von bis zu 4,35%. Bestehende Kunden wurden darüber jedoch nicht informiert; Mitarbeiter wurden sogar angewiesen, die neue Option nur auf Nachfrage zu erwähnen. Es drohen Schadensersatzforderungen, doch glücklicherweise hat dieses Verfahren nichts mit der Übernahme von Discover Financial zu tun. Erfahrungsgemäß ist das nicht schön, aber ein Einmalaufwand, der wenig an der Bewertung des Unternehmens ändert.
Schließlich wurde heute bekannt, dass Novo Nordisks CEO Lars Fruergaard Jørgensen seinen Job aufgibt. Der Hauptaktionär von Novo Nordisk sei unzufrieden mit seiner Performance. Eli Lilly konnte die ehemalige Führung im Markt der GLP-1 Abnehmspritzen aufholen und inzwischen Novo Nordisk sogar überholen, was sowohl die Effizienz von Zepbound gegenüber Wegovy als auch die Fertigungskapazitäten betrifft.
Hmm, wir haben die schwache Aktienperformance registriert. In meinen Augen hat der scheidende CEO nicht viel falsch gemacht, aber Eli Lilly hat vieles offensichtlich besser gemacht. Vielleicht waren sogar die Vertriebs-Deals mit CWS Caremark und Hims & Hers ein Zeichen dafür, dass Jørgensen mit dem Rücken zur Wand stand. Er brauchte Absatz, Erfolge, Marktanteile.
Vor dem Hintergrund der anziehenden Stimmung steigen auch die Renditen an den Anleihemärkten. Die Konkurrenz für Dividendenaktien wird stärker. Wenn man in den USA mit risikofreien Staatsanleihen 4,44% Zinsen erwirtschaften kann, warum soll man sich in diesem unsicheren Marktumfeld eine Dividendenaktie mit 3-4% und Kursrisiko ins Depot holen?
So gehören die Dividendenaktien derzeit zu den Verlieren. Wir haben unser Dividendendepot in den vergangenen Monaten auf die halbe beabsichtigte Positionsgröße gestutzt. Ich denke, in den kommenden Wochen wird es Gelegenheiten geben, einige Positionen wieder aufzustocken und auch eine neue japanische Dividendenaktie auszusuchen.
Soweit ein kurzer Rundumschlag über unser Portfolio. Wir haben ein dickes Cashpolster von 16% und sind damit für den Fall eines Rückschlags gut gerüstet. Auf der anderen Seite haben wir insbesondere US-Aktien im Portfolio, und genau die könnten meiner Einschätzung nach jetzt weiterlaufen. In die Rallye hinein werde ich in den kommenden Tagen bei den Momentum-Aktien, also den Aktien, die vom Gesamtmarkt am stärksten nach oben gezogen werden, Verkäufe und Teilverkäufe vornehmen.
5. Update beobachteter Werte: S&P 500 Call, Novo Nordisk, PVA Tepla, Medios, CEWE, S&P 500 Call, Allianz
Im Wochenverlauf habe ich Updates zu unseren Portfolio-Titeln verfasst. Diese erhalten Sie nachfolgend zusammen aufgeführt.
Die Updates finden Sie generell jeweils nach der Veröffentlichung verfügbar unter Heibel-Ticker -> Portfolio -> 10 neueste Einträge und mit der Express-Funktion erhalten Sie die Updates direkt unterwöchig per E-Mail und SMS.
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S&P 500 Call: China-Reset, alle Handelsbeschränkungen stehen zur Disposition
Mo, 12. Mai um 16:49 Uhr
Der S&P 500 springt heut um 2,5% an. Scott Bessent verkündete gestern das Ergebnis seiner Verhandlungen in Genf mit der Delegation aus China. Man habe einen Ablauf für die Verhandlungen vereinbart und setze dazu die "reziproken" Zölle für 90 Tage aus. Es bleiben also die 10% Zoll auf alles sowie die 20% Strafzoll wegen Fentanyl, macht 30% statt bislang 145%. China auf der anderen Seite reduzierte seinen Zollsatz von 125% auf 10%.
Wichtiger als die Informationen von Bessent sind die Begleitinformationen bzw. das, was nicht gesagt wurde. Nicht gesagt wurde: Etwas zu Shein & Temu. Die beiden Billig-Importeure unterwanderten das US-Zollsystem, in dem sie Bestellungen auf Päckchen mit einem Wert von unter 800 USD aufteilten, und damit unter die Mindestgrenze der Zoll-Bestimmungen fielen. Diese Mindestregelung wurde von Trump ausgesetzt, die beiden chinesischen Billiganbieter hörten umgehend auf, den US-Markt zu fluten. Der Umstand, dass über dieses Thema nicht gesprochen wurde, deutet darauf hin, dass die Aussetzung der Mindestregelung bestehen bleibt.
Das ist ein riesiges Plus für Amazon, denn Shein und Temu waren schlagkräftige Wettbewerber für Amazon. Nun kann Amazon wieder in China einkaufen, ohne den unfairen Wettbewerb von Shein und Temu zu fürchten.
Donald Trump erwähnte in seiner heutigen Pressekonferenz, dass "alle nichtmonetären Handelsbeschränkungen" beseitigt würden. Genau dies ist ja das Ziel von Trump. Mit den Zöllen hob er die Verhandlungen auf die höchste Politiker-Stufe: Er wird Ende der Woche mit Präsident Xi telefonieren. Doch seine Kritik bezog sich auch immer wieder darauf, dass die US-Märkte für ausländische Waren offen seien, während ausländische Märkte durch seiner Ansicht nach überzogene Vorschriften für US-Waren häufig verschlossen blieben. Diese Vorschriften nennt er "nicht monetäre Handelsbeschränkungen" und möchte sie abschaffen.
Nun können wir darüber philosophieren, ob das alles stimmt, ob das nur ein Scheinerfolg sein könnte, ob das nicht zu teuer erkauft sein könnte, ob ... daran beteilige ich mich nicht. Ich stelle fest, dass entsprechend unserer Einschätzung der Tonfall in Washington seit Anfang April um 180° gedreht wurde: Trump zeigt sich gesprächsbereit, ist für Kompromisse offen und setzt diejenigen aus seinem Kabinett ein, die moderater sind. Die Hardliner hatten ihre Zeit bis Anfang April. Von Navarro habe ich seither nichts mehr gehört.
Nach dem starken Plus zur Börseneröffnung gibt der Aktienmarkt nun wieder einiges ab. Ich denke, das sind die Skeptiker, die jetzt Panik haben, dass alles nicht stimmt. Doch vielleicht schon später am heutigen Tag, vielleicht auch erst in den kommenden Tagen dürften die Aktienmärkte meiner Einschätzung nach weiter nach oben laufen. Das werden sie so lange tun, bis Trump seinen derzeit versöhnlichen Tonfall wieder ändert. Ich würde also mit unserem Call noch ein wenig dabei bleiben.
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Novo Nordisk: Eröffnung des Pharma-Streits
Mo, 12. Mai um 17:40 Uhr
Seit langem schon warten wir auf ein Dekret Donald Trumps, mit dem er das US-Gesundheitssystem für die Menschen günstiger machen möchte. Gestern kündigte er an, heute einen entsprechenden Erlass zu unterzeichnen. Die Pharma-Aktien starteten daher heute früh kräftig im Minus.
Der aktuelle Stand ist, dass Donald Trump die Medikamentenpreise für US-Verbraucher an den niedrigsten Verkaufspreis in anderen Ländern koppeln möchte. Wenn also Novo Nordisk seine Abnehmspritze Wegovy in Großbritannien also für umgerechnet 92 USD im Monat verkauft wird, in den USA hingegen für 1.350 USD im Monat, dann darf das Donald Trumps Meinung zufolge künftig nicht mehr toleriert werden: Wegovy muss dann in den USA auch 92 USD kosten. Trump behauptet, dass die Medikamentenpreise in den USA künftig um 30-80% günstiger würden.
Als diese Details bekannt wurden, stiegen die Pharma-Aktien wieder an. Zum einen wurden auch die Pharma-Aktien durch die Hausse mit nach oben gezogen, die durch die Meldung über die Genfer Gespräche mit China erzeugt wurde. Zum anderen lässt die Aussage Spiel für andere Meinungen zu. Juristen weisen darauf hin, dass die Politik in den USA keine Preise festsetzen könne. Die Regelung sei also von vornherein rechtswidrig und jedes Pharma-Unternehmen, das dagegen klage, würde gewinnen. Zum anderen ist der Listenpreis für Medikamente nicht das, was die Pharma-Konzerne bekommen. Über einen komplizierten Verrechnungsmodus werden davon nochmals große Teile an die US-Krankenkassen (PBMs) gezahlt. Am Ende verdienen die Pharma-Konzerne in den USA gar nicht so viel mehr an einem Medikament wie in Großbritannien.
Also alles nur Schein und Trug? Hmm, Mir sind Aussagen aus der Pharma-Branche bekannt, dass eigentlich nur in den USA Geld verdient würde. In anderen Ländern würden die Medikamente meist nur mit hauchdünner Marge verkauft.
Die Wahrheit könnte meiner Ansicht nach in der Mitte liegen: Die USA haben das undurchsichtigste Gesundheitssystem, das Sie sich vorstellen können. Der hohe Listenpreis, auf den sich Donald Trump bezieht, landet verspätet durch hohe Rückvergütungen bei den US-Krankenkassen. Man muss dieses System aufbrechen, um zu erforschen, wo das Geld versickert. Das haben seit Präsident Nixon schon unzählige US-Präsidenten und Gesundheitsminister versucht und nicht geschafft. Jede Gesundheitsreform wurde durch die Lobby-Arbeit letztlich auf wenige symbolträchtige Zeilen reduziert.
Zu glauben, Trump könne dieses System mit einem einzigen Dekret aufbrechen, wäre naiv. Zu glauben, Trump weiß das nicht, ebenfalls. Ich gehe davon aus, dass dieser Schritt erst einmal die Pharma-Branche aufschrecken soll. Das scheint ihm nicht sonderlich gut gelungen zu sein. Könnte also sein, dass er hier nochmal nachlegt. Erst wenn er die Pharma-Branche ausreichend attackiert hat, wird er die Krankenkassen ins Visier nehmen. Richten wir uns also auf eine längere Auseinandersetzung ein.
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PVA Tepla: Steigende Nachfrage nach Hightech-Lösungen aus der Energiebranche
Mi, 14. Mai um 07:52 Uhr
PVA Tepla hat im ersten Quartal 2025 solide Ergebnisse erzielt, trotz eines herausfordernden Marktumfelds. Der Umsatz lag mit 58,8 Mio. EUR leicht unter dem Vorjahreswert (61,4 Mio. EUR) und konnte die Erwartung der Analysten (59,5 Mio. EUR) nicht ganz erreichen. Die Gewinnmarge (Bruttomarge) stieg um 2,7 %punkte auf 33,1 %, was auf eine verbesserte Produktqualität und Fertigungseffizienz hinweist. Die EBITDA-Marge blieb mit 13,9 % nahezu konstant und führte zu einem Gewinn (EBITDA) von 8,2 Mio. EUR (-6% ggü. Vorjahr) und liegt um 24% über den Erwartungen.
Der Auftragseingang stieg auf 46,1 Mio. EUR, was einen Anstieg von 9 % gegenüber dem Vorjahr darstellt, wobei insbesondere das Segment Industrial Systems von der Energiebranche profitierte. PVA Tepla bietet hier bspw. Diffusionsschweißanlagen für Hochtemperatur-Vakuumanlagen an. Strategische Investitionen in Forschung, Entwicklung und Infrastruktur wurden fortgesetzt, einschließlich der Übernahme von zwei Unternehmen, die das Technologieportfolio erweitern.
Für das Gesamtjahr 2025 hält CEO Jalin Ketter an der Unternehmensprognose fest: Es wird ein Umsatz zwischen 260 und 280 Mio. EUR sowie ein EBITDA zwischen 34 und 39 Mio. EUR erwartet. Anleger haben sich bereits damit abgefunden, dass 2025 als Übergangsjahr eher schwache Zahlen erzeugen wird. Daher wird der Umsatzrückgang nicht besonders negativ aufgenommen. Positiv überrascht hingegen der hohe Auftragseingang sowie die gute Gewinnmarge. Die Aktie konnte in freudiger Erwartung der höheren Wachstumszahlen ab 2026 seit Jahresbeginn bereits um 29% ansteigen. Ich denke, die Zahlen rechtfertigen diesen Anstieg.
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Medios: Führungswechsel bei Medios bei aussichtsreicher Geschäftsentwicklung
Mi, 14. Mai um 08:27 Uhr
Überraschend kündigte Medios an, dass das Gründungsteam von Medios das Unternehmen verlassen wird: CEO Matthias Gärtner wird den Vorstandsvorsitz nach einer Übergangsphase übergeben, und Mi-Young Miehler, COO, wird das Unternehmen zum 30. Juni 2025 verlassen. Die Suche nach einem Nachfolger für Gärtner wird nun gestartet, er wird spätestens zum Jahresende das Unternehmen verlassen.
Das klingt für mich ein wenig holprig: Würde es sich um einen normalen Übergang handeln, dann hätte man die Suche nach einem neuen CEO schon längst gestartet, bevor man die Meldung mit einer Deadline (spätestens zum Ende des Jahres) versieht. Dabei entwickelt sich das Geschäft derzeit ganz gut, wie die fast zeitgleich veröffentlichen Q-Zahlen zeigen.
Medios hat im ersten Quartal 2025 eine starke Ergebnissteigerung erzielt. Der Umsatz stieg um 6,2 % auf 484,7 Mio. EUR, während der Gewinn (EBITDA pre) um 52,9 % auf 23,1 Mio. EUR ansprang, was auf die Margenverbesserung von 1,5 Prozentpunkten auf 4,8 % zurückzuführen ist. Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich von 0,17 € auf 0,25 EUR.
Das Unternehmen bestätigte seine Prognose für 2025, mit einem erwarteten Umsatzwachstum von etwa 6 % und einer weiteren Gewinnsteigerung (EBITDA) von rund 21,5 %. Medios fokussiert sich weiterhin auf hochmargige Produkte im hart umkämpften Pharma-Bereich.
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CEWE: CEWE startet erfolgreich ins Jahr 2025 – Umsatz wächst um 4,8 %, CEWE FOTOBUCH erzielt Rekordverkauf
Mi, 14. Mai um 08:43 Uhr
Auch CEWE startete erfolgreich in das Jahr 2025, mit einem Umsatzanstieg von 4,8 % auf 173,4 Mio. Euro im ersten Quartal. Besonders das CEWE FOTOBUCH, das um 5,1 % auf 1,3 Mio. verkaufte Exemplare zulegte, trug zur positiven Entwicklung bei. Der Gewinn (EBIT) belief sich auf 6,1 Mio. Euro, was im Rahmen der Erwartungen liegt, aber durch eine ungünstige Feiertagskonstellation im Vergleich zum Vorjahr etwas niedriger ausfiel (Ostern dieses Jahr erst in Q2). Der Fotofinishing-Bereich erzielte einen Umsatz von 144,8 Mio. Euro, während der kommerzielle Online-Druck um 3 % auf 21,9 Mio. Euro zulegte.
CEO Thomas Mehls betonte im anschließenden Analystencall, dass die internationale Expansion ein zentraler Bestandteil seiner Wachstumsstrategie für Cewe sei. Mit verschiedenen Marken, darunter Pixum und WhiteWall, würden gezielt unterschiedliche Märkte und Zielgruppen individuell angesprochen.
Der Ausblick für 2025 wird bestätigt: Ein Umsatzwachstum von 4 % auf 835-865 Mio. EUR wird erwartet, mit einem EBIT im Bereich von 84-92 Mio. Euro. Die Dividendenrendite von aktuell 2,8% ist weiterhin attraktiv, das Bewertungsniveau hat mit einem EV/EBITDA von nur 4,6 noch Luft nach oben.
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S&P 500 Call: Verkaufen: +70% in 3 Wochen - Gehen, wenn's am schönsten ist
Mi, 14. Mai um 16:58 Uhr
Als Traumziel hatte ich mir für den S&P 500 eine Rallye auf 6.000 Punkte bis zum 15. Mai vorgestellt. Heute, einen Tag vor meinem Imaginären Ziel, steht der Index um 11% höher als damals, es fehlen nur noch 2%. Unser Call-Optionsschein konnte um 70% zulegen.
Ich denke, wir sollten den Gewinn einsacken und diese Spekulation schließen. Die Rallye wurde zunächst durch gute Konjunkturdaten getrieben: Niedrige Inflation, niedrige Arbeitslosigkeit in den USA. Danach folgten "Deals" mit Großbritannien und China sowie diese Woche mit Saudi-Arabien und Qatar. Ich würde meinen, irgendwann wirken auch weitere Handelsabkommen nicht mehr so kurstreibend, wie wir es in den vergangenen Tagen sahen.
Ein sofortiger Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine könnte nochmals einen neuen Impuls setzen, doch daran kann ich im Moment nicht glauben. Daher könnte das Treffen zwischen Putin und Selenskiy, oder vielleicht das "nicht-Treffen", die Aktienmärkte vielleicht wieder zurück in die Realität holen.
Man soll die Party verlassen, wenn's am schönsten ist. Daher verkaufen wir heute den DAX-Call mit 70% Plus in nur 3 Wochen. Damit ist die Scharte des ersten Call-Kaufs mehr als ausgewetzt :-)
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Allianz: Mehr ist nicht genug
Do, 15. Mai um 10:59 Uhr
Heute früh legte die Allianz Q1-Zahlen vor: Der Gewinn (operativ) stieg um 6% auf 4,2 Mrd. EUR, der Nettogewinn ging jedoch leicht auf 2,6 Mrd. EUR zurück und liegt um 6% hinter den Erwartungen der Analysten. Die Aktie notiert heute früh im Minus, Anleger hatten sich mehr erhofft.
Dabei sind die Zahlen nicht schlecht. Die Allianz konnte Preiserhöhungen durchsetzen, die Schadenquote ist gesunken. Ich habe den Eindruck, weil die Aktie über lange Zeit so stark gestiegen ist, dass nun einfach erst einmal Gewinne mitgenommen werden. Wir haben dies ja bereits vor drei Wochen zu höheren Kursen ebenfalls getan. Mag sein, dass die Pause noch ein wenig anhält, ich würde das entspannt aussitzen.
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6. Übersicht HT-Portfolio
Spekulation (≈20%) =21,1% | WKN | 16.5., 21:22 Uhr | Woche Δ | Σ '25 Δ | Anteil 8x2,5% | ! |
PVA Tepla | 746100 | 16,02 € | -6% | 24% | 1,3% | C |
Puma | 696960 | 23,29 € | 2% | -30% | 2,5% | C |
Coterra Energy | 881646 | 22,33 € | 9% | -9% | 1,6% | B |
DELL Technologies | A2N6WP | 102,54 € | 20% | 19% | 2,9% | A |
Home Depot | 866953 | 341,48 € | 6% | -10% | 2,4% | A |
Salesforce | A0B87V | 262,01 € | 6% | -17% | 1,8% | A |
Capital One Fincl | 893413 | 178,83 € | 7% | 11% | 2,6% | A |
Carvana | A2DPW1 | 268,65 € | 10% | 45% | 3,7% | B |
Boeing | 850471 | 184,37 € | 8% | 32% | 2,2% | A |
S&P 500 Call | VC53DC | 4,25 € | 24% | 67% | 0,0% | B |
Disruptiv (≈30%) =25,3% | WKN | 16.5., 21:22 Uhr | Woche Δ | Σ '25 Δ | Anteil 5x6% | ! |
Medios | A1MMCC | 11,92 € | -4% | -10% | 3,4% | C |
Nvidia | 918422 | 121,66 € | 18% | -8% | 6,3% | A |
Palo Alto Networks | A1JZ0Q | 173,20 € | 5% | -2% | 3,1% | A |
Novo Nordisk | A3EU6F | 57,17 € | -4% | -32% | 6,7% | A |
Apple | 865985 | 190,07 € | 8% | -12% | 2,6% | B |
Tesla | A1CX3T | 312,46 € | 16% | 44% | 3,1% | A |
Dividende (≈30%) = 17,2% | WKN | 16.5., 21:22 Uhr | Woche Δ | Σ '25 Δ | Anteil 5x6% | ! |
CEWE | 540390 | 100,40 € | -2% | -3% | 6,2% | B |
Allianz | 840400 | 350,70 € | -3% | 19% | 5,2% | B |
Snap-On | 853887 | 297,54 € | 6% | -9% | 2,6% | B |
Holcim | 869898 | 105,11 € | 4% | 13% | 3,2% | B |
Absicherung (≈20%) =20,4% | WKN | 16.5., 21:22 Uhr | Woche Δ | Σ '25 Δ | Anteil 3x6,6% | ! |
Goldbarren /Uz | 965515 | 2.863,86 € | -3% | 14% | 7,5% | C |
Südzucker-Anleihe | A0E6FU | 90,48% | 1% | 0% | 2,7% | B |
Symrise %-'12.25 | SYM772 | 99,18% | 0% | 1% | 2,9% | C |
Bitcoin | A27Z30 | 92.880,01 € | 2% | 3% | 7,3% | A |
Woche Δ | Σ '25 Δ | Cashquote | ||||
4% | 2% | 16,0% |
Heibel-Ticker | Gewichtung | # Positionen | angestrebte Positionsgröße | |||
Portfolio | Ziel | Soll | Ist | Soll | Ist | |
Spekulation | Ereignis | 20% | 21,1% | 8 | 9 | 2,5% |
Disruptiv | Enkelkinder | 30% | 25,3% | 5 | 6 | 6,0% |
Dividende | Urlaub | 30% | 17,2% | 5 | 4 | 6,0% |
Absicherung | Zins & Gold | 20% | 20,4% | 3 | 4 | 6,7% |
Summe | 100% | 84% | 21 | 23 | 1 |
Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.
Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
A | – | Top-Aktie mit günstigem Kurs, |
B | – | Kursrücksetzer zum Kaufen nutzen |
C | – | Kurssprünge zum Verkaufen nutzen, |
D | – | bei Gelegenheit Verkaufen, |
E | – | Sofort Verkaufen |
Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.
Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Mitglieder vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.
Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- + Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.
Die letzte Spalte wird für eine Einschätzung der Auswirkung aktueller Entwicklungen auf die jeweilige Portfolioposition genutzt. „%“ stuft den Einfluss der Inflation auf das jeweilige Geschäftsmodell ein.
Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.
Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
https://www.heibel-ticker.de
7. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.
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Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Quellen:
Kurse: Bloomberg, Deutsche Kurse von comdirect.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Bloomberg, Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen
DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
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