Heibel-Ticker PLUS 25/24 - Weltraumtechnologie, modulare Atomreaktoren und Quantencomputer zeigen Überhitzung auf dem Parkett

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Heibel-Ticker PLUS Börsenbrief

- Einfach einen Tick besser -

20. Jahrgang - Ausgabe 24 (13.06.2025)




Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:

1.Info-Kicker: Tech-Fantasien, geopolitische Realität und konservative Alternativen
2.So tickt die Börse: Weltraumtechnologie, modulare Atomreaktoren und Quantencomputer zeigen Überhitzung auf dem Parkett
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
3.Sentiment: Geopolitische Entwicklungen führen zu spannungsgeladener Stimmungslage
 - Interpretation
4.Ausblick: Über 4% für 20 Jahre
5.Update beobachteter Werte: Holcim, Carvana, Boeing
 - Holcim: Amrize Börsengang steht an
 - Carvana: Shortseller prügelt auf Carvana ein
 - Boeing: Verkaufen
6.Übersicht HT-Portfolio
7.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
8.Mitgliedschaft verwalten



1. Info-Kicker: Tech-Fantasien, geopolitische Realität und konservative Alternativen



Liebe Börsenfreunde,

Kapitel 2: Die jüngsten Kurskapriolen an den Börsen zeigen eine klare Überhitzung in spekulativen Zukunftsthemen: Aktien aus den Bereichen Weltraumverteidigung, modulare Atomreaktoren und Quantencomputer legten zweistellig zu, oft genug trotz fehlender wirtschaftlicher Anwendbarkeit. Während solide bewertete Titel vernachlässigt wurden, kam es im Gefolge geopolitischer Eskalationen im Nahen Osten zu einem kurzen, aber heftigen Ausverkauf, der ohnehin überfällig war. Die überzeichnete Aktienplatzierung von Oklo, einem Anbieter modularer Atomreaktoren mit recyceltem Brennstoff, und der plötzliche Stimmungsumschwung des Nvidia-Chefs zu Quantum-Computing sind Warnsignale für exzessive Gier in einem späten Stadium der Hausse.

Kapitel 3: Der geopolitisch bedingte Rückschlag am Aktienmarkt, ausgelöst durch Israels Angriff auf iranische Atomanlagen, traf vor allem den DAX, der mit -3,2% stärker verlor als der S&P 500. Während sich in den USA rasch wieder Stabilität einstellte, verfiel die Stimmung unter deutschen Privatanlegern regelrecht in Panik: Das Sentiment kippte tief ins Negative, während gleichzeitig die Nachfrage nach Absicherungen stark anstieg. Interessanterweise milderte sich trotz des Kursrutsches der mittelfristige Pessimismus, erste Investitionsbereitschaft keimt wieder auf.

Nach dem Rückzug eines langjährigen Anleihe-Bestandteils richtet sich der Blick auf mögliche Nachfolger mit konservativem Profil. Gesucht wird eine solide Unternehmensanleihe mit mindestens 4% Rendite, Euro-Notierung, kleiner Stückelung und Investment-Grade-Rating. Nach schrittweiser Eingrenzung blieben nur zwei Kandidaten übrig, wovon eine 20-jährige Anleihe eines europäischen Telekommunikationskonzerns überzeugt: Sie bringt dank Abschlag auf den Nennwert eine Rendite von etwas über 4%, bei stabilen Cashflows, solider Gewinnmarge und noch komfortablem Abstand zum Ramsch-Niveau. Trotz hoher Verschuldung erscheint das Geschäftsmodell robust genug, um Zinslast und Tilgung langfristig zu stemmen. Die Details zu diesem ersten Vorschlag lesen Sie in Kapitel 4. In den kommenden Wochen werde ich weiter nach alternativen Absicherungsinstrumenten mit attraktiver Verzinsung schauen. Wenn Sie Vorschläge haben, bin ich dafür offen.

Weitere Entwicklungen habe ich diese Woche in drei Updates kommentiert, die Sie in Kapitel 5 nachlesen können. So bringt unsere Schweizer Dividendenaktie das US-Geschäft als eigenständiges Unternehmen an die Börse. Eine Aktie, die besonders von den US-Strafzöllen profitiert, wurde diese Woche durch einen bekannten Shortseller niedergeprügelt: Eine letzte Kaufgelegenheit? Und zudem habe ich meine Sichtweise auf Boeing nach dem tragischen Unglück in Indien konkretisiert.

Wie immer gibt es eine tabellarische Übersicht über den Stand unseres Heibel-Ticker Portfolios in Kapitel 6.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

heibel

take share, Ihr Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs




2. So tickt die Börse: Weltraumtechnologie, modulare Atomreaktoren und Quantencomputer zeigen Überhitzung auf dem Parkett



Am vergangenen Wochenende machte mich die Aussage eines Freundes nachdenklich: Das Christentum gehöre zu den wenigen Weltreligionen, die Nächstenliebe auf die gesamte Menschheit beziehe. Die meisten Religionen würden moralische Verpflichtungen nur gegenüber eigenen Stammesmitgliedern, Familienmitgliedern oder Ähnliches kennen. Wenn also eine Vereinbarung gegenüber jemanden, der nicht in diesen engen Kreis gehört, gebrochen wird, um dem eigenen Kreis Gutes zu tun, dann ist das moralisch sogar explizit gewünscht und positiv behaftet.

Wenn also die christlich dominierte westliche Welt mit China verhandelt, dann geht die Berufung auf moralische Verpflichtungen manchmal ins Leere, wenn dadurch der Wohlstand des eigenen Kreises gefährdet würde.

Das scheint die Überzeugung derer zu sein, die nun Verhandlungen mit Machtgehabe verbinden: Donald Trump, Benjamin Netanyahu und auch in Europa findet diese Einstellung immer mehr Befürworter. Das Resultat: Krieg in der Ukraine, im Gaza-Streifen und nun auch im Iran. In der Nacht zum Freitag flog Israel mehrere Angriffe auf Atomforschungseinrichtungen des Irans sowie auf iranische Führungspersonen.

Da wenige Tage zuvor die US-Botschaft im Irak geräumt wurde und die oben genannte Einstellung nicht mehr neu ist, scheint der Schock eines weiteren Krieges an den Finanzmärkten nicht für besonders viel Aufsehen gesorgt zu haben. Zwar brachen die Kurse zum Börsenstart zunächst heftig ein, erholten sich dann aber schnell wieder.

Insbesondere Rüstungsaktien, aber auch Energiewerte stiegen kräftig an. Der Ölpreis sprang um 12% nach oben, Gold legte ums 3% zu und der sichere Hafen der Staatsanleihen wurde gesucht, die Renditen sanken. Auf der anderen Seite wurden Technologieaktien verkauft, wie auch Industrieaktien. Insbesondere Finanztitel ließen Federn, da diese Unternehmen besonders unter globalen Verwerfungen leiden. Die Volatilität an den Märkten legte kräftig zu.

Für die anstehende, kurze, aber heftige Korrektur gab es auch vor dem Militärschlag Israels gegen den Iran schon Anzeichen. So schossen Aktien mit fraglichen Bewertungen ungebremst in die Höhe, während solide bewertete Titel vergessen schienen. Drei Themen dominierten die Themen auf dem Parkett: Weltraumverteidigung, Atomenergie und Quantencomputer.

Mit Voyager ging diese Woche ein Unternehmen an die Börse, das sich laut Emissionsprospekt um die Verteidigung der USA aus dem Weltraum kümmere, sowie auch um KI-Rechenzentren im Weltall. 144 Mio. USD Jahresumsatz werden mit 2,7 Mrd. USD Marktkapitalisierung bewertet. Die meisten in den freien Handel gegebenen Aktien stammen vom Gründerteam sowie von frühen Investoren und dienen damit nicht der Finanzierung weiterer Investitionen. Ich sehe darin ein Warnsignal, denn normalerweise geht ein Unternehmen an die Börse, um durch die Ausgabe neuer Aktien frisches Kapital für das weitere Wachstum zu generieren. Wenn jedoch, wie hier, Aktien von Alt-Aktionären verkauft werden, hat dies ein Geschmäckle, dass es eher um die Belohnung der Arbeit der Vergangenheit geht und nicht um die Finanzierung der Zukunft.

Der gigantische Energiehunger der KI-Rechenzentren kann durch die bestehende Infrastruktur nicht gestillt werden. Pläne für den verlängerten Betrieb von Atomreaktoren sowie die Wieder-Inbetriebnahme alter Anlagen bis hin zu Plänen für neue Atomkraftwerke werden in den USA derzeit fast täglich verkündet. Oklo ist ein Unternehmen, dass sich den modularen Reaktoren mit recycelten Materialien (Atommüll) verschrieben hat. Damit möchte man in der Zukunft dezentrale Energielösungen für Rechenzentren oder Militärbasen ermöglichen, doch die Technologie befindet sich noch im Forschungsstadium, ist also ein Zukunftstraum. Diese Woche wurde eine Aktienplatzierung mit einem Volumen von 400 Mio. USD um ein Vielfaches überzeichnet, die Nachfrage am Finanzmarkt nach diesem Thema ist also ebenfalls gigantisch.

Und dann ist da der Kommentar von Jensen Huang, CEO von Nvidia, über Quantumcomputing. Er sprach vom "inflection point", mit dem man den Zeitpunkt in der Forschung bezeichnet, ab dem eine Innovation nutzbar und massentauglich wird. Noch vor wenigen Monaten sagte Huang, dieser Zeitpunkt liege noch 10 Jahre in der Zukunft, und nun spricht er davon, dass er unmittelbar bevor stünde. Diese Aussage gab den Aktien unzähliger kleiner Unternehmen, die in diesem Bereich forschen, mächtig Auftrieb.

Weder die Weltraumtechnologie, modulare Atomreaktoren, noch Quantencomputer sind heute wirtschaftlich nutzbar. Dennoch stiegen Aktien dieser drei Bereiche in der abgelaufenen Woche teils zweistellig an. Das ist ein Zeichen dafür, dass Anleger zu viel Risiko eingehen. Und so etwas geschieht in der Regel stets in einem sehr späten Stadium einer Rallye. Daher ist der Ausverkauf vom Freitag meiner Einschätzung nach nur deswegen so heftig ausgefallen, weil ein Ausverkauf auch ohne den Angriff auf den Iran fällig war.

Schauen wir mal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben:

Wochenperformance der wichtigsten Indizes




INDIZES14.6., 12:04 UhrWoche ΔΣ '25 Δ
DAX23.516 -3,2%18,1%
S&P 5005.977 -0,3%1,2%
Nikkei37.834 0,2%-5,2%
Shanghai A 3.864 -0,3%-1,8%
Euro/US-Dollar1,151,3%10,9%
Euro/Yen166,370,7%2,3%
10-Jahres-US-Anleihe4,40%-0,09-0,11
Umlaufrendite Dt2,38%-0,040,07
Feinunze Gold$3.432 3,0%31,2%
Fass Brent Öl$74,23 11,6%-0,3%
Kupfer$9.645 -1,0%8,2%
Baltic Dry Shipping$1.968 21,0%97,4%
Bitcoin$104.951 -0,2%11,9%








3. Sentiment: Geopolitische Entwicklungen führen zu spannungsgeladener Stimmungslage



Umfrage Insbesondere dem niedrigen Cashbestand in der Vorwoche entnahmen wir, dass es kurzfristig durchaus zu Korrekturen kommen könnte. Mittelfristig sorgte jedoch eine hohe Skepsis unter den Anlegern dafür, dass wir der nicht mehr jungen Rallye noch weiter Luft nach oben gaben.

Tatsächlich mussten wir diese Woche einen Rückschlag im DAX um 3,2% verkraften: Versorger (RWE, E.On), Rüstungsaktien (Rheinmetall) und Gesundheitstitel (Qiagen, Bayer) führten die Gewinnerliste an, während Technologie (SAP) Einzelhandel (Zalando, Adidas) und Finanztitel (Dt. Börse, Münchener Rück, Hannover Rück) mit kräftigem Minus aus der Woche gingen.

Israels Angriff der iranischen Atom-Infrastruktur zog einen heftigen Ausverkauf nach sich, der erst im späten US-Handel eine Erholung zuließ. Dadurch schloss der DAX mit deutlich größerem Wochenminus (-3,2%) als der S&P 500, der bis zum Handelsende einen Teil der Verluste ausgleichen konnte (-0,3%).

Absturz Die Teilnehmer unserer deutschen Umfrage verfallen fast schon in Angst und Panik. Unser Aktien-Sentiment bricht diese Woche von +2,5% auf -3,7% ein. Angst und Panik macht sich breit. Eine starke Verunsicherung der Anleger ist mit einem Wert von -2,1% ebenfalls schlagartig aufgekommen.

Mit dem starken Kurseinbruch mildert sich der Pessimismus über die künftige Entwicklung ab. Nachdem die Rallye seit Jahresbeginn mit großer Skepsis begleitet wird, schwächt sich dieser Zukunftspessimismus diese Woche auf einen Wert von nur noch -0,6% ab. Das ist der drittbeste Wert seit Jahresbeginn.

Und umgehend kommt wieder eine moderate Investitionsbereitschaft auf, unser Umfragewert stieg auf +1,6%.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger fiel auf einen Wert von -15% und zeigt eine gestiegene Nachfrage nach Absicherungsprodukten an. Vergleichbare Aktivitäten lassen sich auch bei den institutionellen Anlegern beobachten: Das Put/Call-Verhältnis für den DAX steigt diese Woche auf 2,64%. Es werden wieder vergleichbar viele Put-Optionen zur Absicherung gegen fallende Kurse nachgefragt, wie im März kurz vor dem "Liberation Day", als Donald Trump mit seinen Zöllen für einem heftigen Ausverkauf an den Märkten sorgte.

In den USA steigt das Put/Call-Verhältnis der CBOE ebenfalls an, inzwischen auf einen Wert von 0,61% und damit noch weit entfernt vom Extremwert im März, der über 1% lag, aber schon wieder deutlich über dem Durchschnitt. Also sichern sich auch in den USA Anleger verstärkt gegen fallende Kurse ab.

US-Fondsanleger behalten ihre durchschnittliche Investitionsquote von 83% bei. Die Bulle/Bär-Differenz der US-Privatanleger zeigt mit 3%punkten ebenfalls eine neutrale Verfassung an. 37% Bullen stehen 34% Bären gegenüber, 30% sind neutral eingestellt. Das ist mal eine sehr neutrale Stimmungslage in den USA.

Mit 60% zeigt auch der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 nur moderate Gier an. Der Short Range Oscillator des S&P 500 notiert mit einem Wert von 2% ebenfalls im neutralen Bereich.

Interpretation



*** Sentiment Interpretation wird Teil des Heibel-Ticker PLUS ***

Die Sentiment-Analyse basiert auf dem Prinzip "Geben & Nehmen": Ab September werden wir lediglich den ersten Teil des Kapitels, die deskriptive Auflistung der Umfrageergebnisse, im Heibel-Ticker Free belassen. Der zweite Teil, die Interpretation, bleibt künftig den zahlenden Heibel-Ticker PLUS Mitgliedern vorbehalten, sowie kostenfrei denjenigen, die über unsere Umfrageplattform animusx.de teilnehmen.

Je mehr Umfrageteilnehmer, desto detaillierter sind die Umfrageergebnisse. Daher hoffe ich auf Ihr Verständnis für diesen Schritt. Sie können also auch weiterhin kostenfrei von der Sentiment-Interpretation profitieren, doch als Gegenleistung müssen Sie sich dann bitte unter animusx.de registrieren und an der wöchentlichen 2 Minuten dauernden Umfrage teilnehmen.

*** ENDE HINWEIS IN EIGENER SACHE ***

Panic Angst und Panik ist nachvollziehbar, da nach dem Angriff Israels gegen den Iran nicht absehbar ist, ob das Pulverfass Naher Osten explodiert, oder aber ob es eine überschaubare militärische Aktion bleibt.

Anleger haben in Windeseile Absicherungspositionen aufgebaut, so dass für eine eventuelle Eskalation in der Geopolitik an den Finanzmärkten bereits ein moderates Sicherheitsnetz eingezogen wurde. Ich würde unseren aktuellen Umfragewerten entnehmen, dass eine gewisse Eskalation im Nahen Osten bereits von Anlegern erwartet wird und somit nicht zu einem weiteren Durchbrechen der Kurse nach unten führen würde. Es müsste schon dramatische Entwicklungen geben, um die bereits existierende Angst und Panik noch weiter zu verstärken.

Auf der anderen Seite zeigt die moderat vorhandene Investitionsbereitschaft, dass Anleger bei gleichbleibenden geopolitischen Spannungen schon wieder nach Investitionsmöglichkeiten schauen. Sollte es also zu einer Beruhigung in der Geopolitik kommen, dürften die Aktienmärkte wieder anziehen. Je nach aktueller Nachrichtenlage dürften dann diejenigen Aktien am stärksten wieder zulegen, die zuvor am stärksten verloren haben.

BTC Für den Bitcoin ist die Stimmungslage nun bereits seit mehreren Wochen extrem positiv. Insbesondere Privatanleger feiern den Bitcoin-Kurs über 100.000 USD. Selbst der Ausverkauf dieser Woche führte nur zu einem moderaten Minus, der Kurs konnte sich über 100.000 USD halten. Und so bleibt auch die Zukunftserwartung der Privatanleger bezüglich der künftigen Bitcoin-Entwicklung extrem optimistisch. Nur acht Mal in den vergangenen vier Jahren war ein vergleichbar hoher Optimismus zu messen.

Der Bitcoin ist Momentum-getrieben. Das heißt, viele Anleger springen auf eine gestartete Rallye verspätet auf und treiben sie damit weiter nach oben. In der Vergangenheit folgten vergleichbaren Stimmungslagen weitere positive Monate. Durchschnittlich stand der Bitcoin 6 Monate später um 28,8% höher. Nur in einem der acht vergleichbaren Situationen in der Vergangenheit notierte der Bitcoin sechs Monate später im Minus.

Bundesobl Kein Mensch möchte derzeit Bundesanleihen kaufen. Nur sieben Mal in den vergangenen 19 Jahren gab es weniger Kaufinteresse bei Privatanleger, nur 13 Mal gab es weniger Kaufinteresse bei institutionellen Anlegern. Dass beide Anlegergruppen gleichzeitig ein so geringes Kaufinteresse für Bundesanleihen zeigten, gab es nur ein Mal, und zwar im Sommer 2022.

Damals folgte ein Ausverkauf der Bundesanleihen um 10,5%. Die Rendite für 10 Jahre laufende Bundesanleihen stieg damals binnen weniger Monate von 0,78% auf 2,97%. Die Finanzierungskosten für Investitionen haben sich also mehr als verdreifacht. Der DAX brach in der Folge binnen weniger Wochen um 12% ein, gewöhnte sich dann jedoch schnell an das neue Niveau und es folgte die Rallye, die uns bis heute um 100% nach oben katapultierte.


Wenn ich mir das Umfrageergebnis der verschiedenen Finanzbereiche, Aktienmarkt, Bitcoin und Anleihemarkt, zusammen betrachte, so ergibt sich ein Bild, das geprägt ist von starken Spannungen. Es gibt reichlich Gründe dafür, dass eine Beruhigung in der Geopolitik zu einer Fortsetzung der Rallye führen könnte. Doch gerade geopolitische Lösungen führen dann schnell zu Gewinnmitnahmen und zu einem Ende der Rallye. Und gerade Spannungen, eine große Skepsis unter Anlegern, führt häufig genug zu einer Fortsetzung der Rallye, ohne dass man wirkliche Gründe dafür benennen könnte.

Ich persönlich würde daraus für mich ableiten, dass mir die Spannungen derzeit zu groß sind. Ich würde erst einmal abwarten, in welche Richtung sich die Geopolitik entwickelt, bevor ich mich langfristig für neue Positionen entscheide. Bestehende Positionen hingegen würde ich behalten, vielleicht bei überraschenden Kurssprüngen etwas verkleinern. Doch grundsätzlich würde ich darauf setzen, dass die Rallye unter zunehmenden Schwankungen noch eine Weile weiter laufen kann.



4. Ausblick: Über 4% für 20 Jahre



Unsere Südzucker-Anleihe wird nach 15 glücklichen Jahren in unserem Portfolio und bei einer Rendite von zuletzt 5,05% leider zum Monatsende eingezogen, wir erhalten die letzte Zinszahlung und unseren Anlagebetrag zurück.

Viele Mitglieder haben mich gebeten, eine Alternative herauszusuchen. Da wir noch einige Wochen Zeit haben, uns Gedanken zu machen, stelle ich Ihnen mehrere mögliche Nachfolger vor. Dabei möchte ich unterschiedliche Denkansätze ausprobieren. Heute bin ich den erzkonservativen Weg gegangen und habe alle Wünsche in den Anleihen-Screener eingetragen, die ich gerne erfüllt hätte.

Ich suche nach Anleihen mit den folgenden Kriterien:

- Unternehmensanleihen, keine Staatsanleihen, da diese zu niedrige Zinsen haben. --> 2,8 Millionen Anleihen erfüllen bei Bloomberg dieses Kriterium

- Die emittierenden (ausgebenden) Unternehmen der Anleihen müssen aus unserem Heibel-Ticker Universum kommen. Das heißt, es müssen Aktienunternehmen mit einer Mindestgröße sein. Ich habe daher die Mitgliedschaft in einem der folgenden Indizes zur Voraussetzung gemacht: DAX, MDAX, SDAX, ATX, SMI, EUROSTOXX 600, S&P 500, Nikkei 225. --> 141.861 qualifizierte Anleihen bleiben übrig, davon sind jedoch nur 26.613 aktiv und über die Börse verfügbar.

- Da ich keine Währungsspekulation in diese konservative Anlage einbringen möchte, habe ich als Währung den Euro gesetzt. Auch US-Unternehmen und auch Schweizer Unternehmen geben manchmal Anleihen aus, die auf Euro lauten. --> 6.012 Anleihen

- Die Stückelung muss klein sein, also 1.000 EUR, denn sonst passt ein solches Papier nicht in unser Heibel-Ticker Portfolio. --> 1.710 Anleihen

- Die Rendite sollte mindestens 4% betragen. Mir ist egal, wie hoch der nominelle Zins ist, der ausgeschüttet wird. Mich interessiert die Rendite auf den eingesetzten Betrag. Wenn also eine Anleihe zu 3% verzinst wird, diese jedoch zu einem Preis von 90% gehandelt wird, bekommen wir 3 EUR auf jede 90 EUR, die wir einsetzen, also 3/90 = 3,33% auf mein eingesetztes Kapital. Läuft diese Anleihe für 10 Jahre und am Ende erhalte ich für die eingezahlten 90 Euro dann 100 Euro zurück, dann kann man den Kursgewinn von 10 Euro auf die 10 Jahre verteilen, die Rendite der Anleihe steigt damit dann auf 3,33% + (10 EUR / 10 Jahre) = 4,33%. --> Nur noch 55 Anleihen bleiben übrig.

- Unsere Anleihe sollte im ausgebenden Unternehmen einen hohen Stellenwert haben. Das haben zum einen besicherte Anleihen (Secure), und zum anderen auch unbesicherte Anleihen, die jedoch vorrangig bedient werden (senior unsecured). --> Es bleiben 26 Anleihen.

- Die Papiere müssen auch über die Börse verfügbar sein, also liquide. Und außerdem sollte die Anleihe in der Bewertung durch die Rating-Agenturen mindestens einen "Investment Grade" haben. --> Es bleiben nur noch 2 Anleihen.

Das eine ist ein Papier von der Deutschen Telekom, das andere stammt von E.On. Beide haben eine Rendite von knapp über 4%. Ich würde mich für das Papier von der Deutschen Telekom entscheiden, weil ich die Telekommunikation derzeit als stabiler betrachte als die Energieversorgung.

Es handelt sich um eine Anleihe, die erst im Februar ausgegeben wurde. Die Laufzeit beträgt 20 Jahre, der Zins liegt bei 3,625%. Da das Papier derzeit unter 95% gehandelt wird, ergibt sich bis zum Laufzeitende eine Rendite von 4,03%.

Insgesamt wurde 1 Mrd. EUR in diesen Papieren durch die Deutsche Telekom ausgegeben.

Die Deutsche Telekom ist nach wie vor hoch verschuldet, kann aber durch einen gesicherten und hohen Cashflow diesen hohen Schuldenberg bedienen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr setzte die Deutsche Telekom 117 Mrd. EUR um und erzielte einen Netto-Gewinn von 15,2 Mrd. EUR (12,9% Gewinnmarge). Der freie Cashflow liegt bei 30 Mrd. EUR. Der Gewinn (EBITDA) ist 7,5 Mal so hoch wie die jährliche Zinslast.

152 Mrd. EUR an Schulden schiebt das Unternehmen vor sich her. Ein großer Teil davon wird in den kommenden 8 Jahren fällig. Damit ist die Deutsche Telekom kein Musterknabe. Doch Musterknaben müssen keine attraktive Verzinsung anbieten, um ihre Anleihen zu platzieren. Wir sind ja auf der Suche nach einem Unternehmen, das augenscheinlich Finanzierungsprobleme hat, aber unserer Überzeugung nach diese Probleme in den kommenden Jahren beheben kann.

Und für die Deutsche Telekom bin ich guter Dinge. Treue Kunden sorgen für monatliche Einnahmen, mit denen die Zinslast getragen werden kann. Konkurrenz kommt in der Zukunft höchstens aus dem All (Starlink), doch da gibt es bereits Kooperationen für Regionen, die keinen Mobilfunkempfang haben.

Ratingagenturen geben dieser Anleihe eine Einstufung, die noch 3 Stufen über dem "non-Investmentgrade" liegt. Das ist also keine besonders gute Einstufung, aber gut genug, um noch ein bisschen Puffer bis zur Risiko-Zone zu haben.

Ich würde also sagen, dieses Papier ist derzeit für Privatanleger das, was ich guten Gewissens empfehlen kann:

Deutsche Telekom 3,625%
ISIN XS2985250898
Fällig am 3.2.2045
Kurs aktuell 94,661 EUR

Soweit also ein erster Vorschlag. Ich schaue mal, was mir in den kommenden Wochen noch an Alternativen einfällt.



5. Update beobachteter Werte: Holcim, Carvana, Boeing



Im Wochenverlauf habe ich Updates zu unseren Portfolio-Titeln verfasst. Diese erhalten Sie nachfolgend zusammen aufgeführt.

Die Updates finden Sie generell jeweils nach der Veröffentlichung verfügbar unter Heibel-Ticker -> Portfolio -> 10 neueste Einträge und mit der Express-Funktion erhalten Sie die Updates direkt unterwöchig per E-Mail und SMS.

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Holcim: Amrize Börsengang steht an



Mi, 11. Juni um 22:14 Uhr
Am Montag, den 23. Juni, spaltet Holcim den nordamerikanischen Unternehmensbereich (USA & Kanada) ab und bringt ihn unter dem Namen Amrize an die New Yorker, sowie an die Schweizer Börse. Es wird also eine doppelte Notierung geben.

Von den 26 Mrd. CHF Jahresumsatz, die Holcim im Jahr 2024 erwirtschaftet hat, stammen 11,7 Mrd. USD aus dem künftigen Amrize-Bereich. Amrize wird damit vom Start weg der größte Zementmischer Nordamerikas. Doch das Produktsortiment ist gerade in dieser Region schon weit ausgebaut: Neben Zement und Beton bietet Amrize auch Dach- und Abdichtungssysteme an.

Die Ausgliederung erfolgt aus einem Grund: In den USA gibt es einen Bauboom, getrieben durch das dortige Infrastrukturprogramm, durch die akute Wohnungsnot sowie durch den Boom bei Rechenzentren. Wettbewerber wie Martin Marietta und Vulcan Materials werden beide an der Börse in New York mit einem EV/EBITDA von 18 gehandelt, Holcim mit nur 9. Mit Amrize möchte das Unternehmen das höhere Bewertungsniveau für das Nordamerika Geschäft nutzen.

Ein guter Teil der zu erwartenden höheren Bewertung für Amrize wurde in den vergangenen Monaten bereits bei Holcim vorweg genommen. Am 28. Januar 2024 wurde die Absicht kommuniziert, in den anderthalb Jahren seit dieser Ankündigung stieg die Aktie um 50%. Das EV/EBITDA stieg in diesem Zeitraum von 7,7 auf aktuell 9,3. Ich denke, da ist weiterhin noch Bewertungsspielraum nach oben vorhanden.

Holcim selbst bleibt nach der Abspaltung ein internationaler Baukonzern mit Aktivitäten in 70 Ländern der Welt. Durch Recycling-Baustoffen und Dachabdichtungen sowie CO2-reduzierten Beton arbeitet man an der Klimafreundlichkeit des Unternehmens. Bei Holcim wird auch in der Zukunft ein Schwerpunkt bei der Kapitalrückführung an die Aktionäre liegen: Die Dividendenausschüttungen sollen bei 50% des Gewinns liegen. Zusätzlich werden Aktienrückkäufe diskutiert. Für die Zukunft strebt man 6-10% Gewinnwachstum an.

Amrize rechnet mit 8-11% Gewinnwachstum und möchte zunächst in den Ausbau des Nordamerika-Geschäfts investieren. Dividenden sind dort nachgeordnet, da man sich möglichst viel des aktuellen Boom-Kuchens sichern möchte. Dazu werden auch Übernahmen nicht ausgeschlossen.

Was machen wir als mit unserer Dividendenposition? Wir werden am 23. Juni einige Amrize-Aktien ins Depot gebucht bekommen, der Kurs von Hoocim wird sich dann entsprechend verringern. Die genauen Zahlen sind noch nicht bekannt, wir müssen also erst später berechnen, ob Holcim günstiger ist oder Amrize, oder aber ob beide Aktien nach der Abspaltung gute Dividenden- bzw. Kurschancen darstellen. Erschrecken Sie also nicht, wenn am 23.6. erst einmal viel Geld im Depot fehlt, weil die Holcim-Aktie deutlich weniger wert ist. Die Amrize-Aktien sollten Ihnen relativ zeitnah dann ins Depot gebucht werden.

Alle Updates zu Holcim


Carvana: Shortseller prügelt auf Carvana ein



Fr, 13. Juni um 07:42 Uhr
Gestern gab die Aktie von Carvana 7% ab. Ein kleiner Teil unseres üppigen Gewinns wurde damit abgegeben und ich überlege natürlich, ob wir den Gewinn sichern sollten.

Grund für den Rückschlag ist ein Kommentar des bekannten Shortsellers (Shortseller wetten auf fallende Kurse) Jim Chanos. Auf Bloomberg TV sagte er, 70% der operativen Einnahmen von Carvana würden aus minderwertigen Krediten stammen und der Absatz an Autos gehe zurück. Außerdem haben Insider diese Tage Aktien im Wert von über 3 Mio. USD verkauft.

Ich habe nachgeschaut: Alles stimmt. Der Großteil der Käufe wird mit Autofinanzierungen finanziert. Und dass Menschen, die Gebrauchtwagenkäufe finanzieren, nicht zu den finanzstärksten gehören, versteht sich von selbst. Die Insider-Verkäufe stimmen ebenfalls, doch Sie kennen ja meine Einstellung dazu: Insider verkaufen aus den unterschiedlichsten Gründen: Hauskauf, Scheidung, Vermögensdiversifikation, … und nur vielleicht auch deshalb, weil ihnen der Aktienkurs gefällt. Das alles ist aber kein Grund, pessimistisch zu werden.

Im Gegenteil: Die Gewinnschätzungen für Carvana werden von Analysten regelmäßig weiter nach oben korrigiert. Donald Trump redete gestern erneut darüber, dass er die Autozölle weiter anheben wolle. Und genau dieser Aspekt steckt hinter unserer Spekulation: Je teurer Neuwagen gemacht werden, sei es durch 55% Zoll auf Seltene Erden, sei es durch höhere Zölle auf Auto-Importe, desto beliebter werden Gebrauchtwagen. Und das spielt Carvana in die Hände.

Ich würde also die Aktie weiter behalten.

Alle Updates zu Carvana


Boeing: Verkaufen



Fr, 13. Juni um 07:51 Uhr
Die Ursache für den Absturz der Boeing 787 (Dreamliner) ist noch nicht bekannt, doch die Diskussion, die ich in den englischsprachigen Medien verfolge, dreht sich überwiegend um die bekannte Unzuverlässigkeit bei Boeing. Ein Flugschreiber wurde gefunden und wird derzeit ausgewertet.

Unsere Spekulation konnte in kurzer Zeit um 30% zulegen. Mit dem gestrigen Kurseinbruch bei Boeing in Folge des Absturzes der Air India wurde ein kleiner Teil des Gewinns abgegeben. Ich würde die Position verkaufen und den verbliebenen Gewinn sichern, da ich nicht absehen kann, wie dieses Drama ausgehen wird. Sollten erneut technische Mängel oder Verarbeitungsmängel ursächlich sein, so wäre das ein erneuter Rückschlag für den Konzern, der seit fünf Jahren daran arbeitet, seine Qualitätsprobleme in den Griff zu bekommen.

Bitte verkaufen Sie nicht unlimitiert, da wir damit den Kurs in Deutschland unter Druck setzen würden.

Alle Updates zu Boeing



6. Übersicht HT-Portfolio




Spekulation (≈20%) =18%WKN14.6., 12:04 UhrWoche ΔΣ '25 ΔAnteil 8x2,5%!
PVA Tepla74610017,95 €2%39%1,5%C
Puma69696021,01 €-3%-37%2,3%C
Coterra Energy88164623,11 €3%-6%1,7%B
DELL TechnologiesA2N6WP94,82 €-6%10%2,7%A
Home Depot866953306,93 €-5%-19%2,1%A
SalesforceA0B87V223,63 €-7%-29%1,6%C
Capital One Fincl893413166,88 €-3%4%2,5%A
CarvanaA2DPW1257,06 €-14%39%3,6%B
Boeing850471173,36 €-5%24%0,0%A







Disruptiv (≈30%) =26,8%WKN14.6., 12:04 UhrWoche ΔΣ '25 ΔAnteil 5x6%!
MediosA1MMCC11,38 €-6%-14%3,3%C
Nvidia918422122,86 €-1%-7%6,5%A
Palo Alto NetworksA1JZ0Q169,86 €-3%-4%3,0%A
Novo NordiskA3EU6F69,21 €5%-17%8,3%A
Apple865985170,01 €-5%-22%2,4%C
TeslaA1CX3T281,53 €7%30%3,4%A







Dividende (≈30%) = 22,9%WKN14.6., 12:04 UhrWoche ΔΣ '25 ΔAnteil 5x6%!
CEWE54039095,60 €-1%-8%6,0%B
Allianz840400339,70 €-4%15%5,1%B
Snap-On853887268,28 €-5%-18%5,9%A
Holcim86989899,30 €-2%7%3,1%B







Absicherung (≈20%) =21,1%WKN14.6., 12:04 UhrWoche ΔΣ '25 ΔAnteil 3x6,6%!
Goldbarren /Uz9655152.971,90 €2%18%7,9%C
Südzucker-AnleiheA0E6FU99,92%0%10%3,0%B
Symrise %-'12.25SYM77299,36%0%1%3,0%C
BitcoinA27Z3090.920,91 €-1%1%7,2%A



Woche ΔΣ '25 ΔCashquote



-2%1%11,2%

Heibel-TickerGewichtung# Positionenangestrebte Positionsgröße
PortfolioZielSollIstSollIst
SpekulationEreignis20%18%882,5%
DisruptivEnkelkinder30%26,8%566,0%
DividendeUrlaub30%22,9%556,0%
AbsicherungZins & Gold20%21,1%346,7%
Summe
100%89%2123100%


Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:

ATop-Aktie mit günstigem Kurs, 
BKursrücksetzer zum Kaufen nutzen 
CKurssprünge zum Verkaufen nutzen, 
Dbei Gelegenheit Verkaufen, 
ESofort Verkaufen 


Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Mitglieder vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- + Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.

Die letzte Spalte wird für eine Einschätzung der Auswirkung aktueller Entwicklungen auf die jeweilige Portfolioposition genutzt. „%“ stuft den Einfluss der Inflation auf das jeweilige Geschäftsmodell ein.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs

https://www.heibel-ticker.de




7. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise



Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Bloomberg, Deutsche Kurse von comdirect.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Bloomberg, Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen

DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



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