Tipp24 SE - Aktuelle Aktien News und Hintergrundinfos

ISIN: DE0007847147

Hier gibt es aktuelle News und Hintergrundinfos zum Kurs sowie Investmentideen zur Tipp24 SE Aktie.

Die Updates enthalten relevante und konzentrierte Informationen zur Tipp24 SE Aktie, einer möglichen Prognose bzw. Kursziel für den Aktienkurs, Charts sowie eine Einschätzung für unser Heibel-Ticker Portfolio, die Aktie zu kaufen oder nicht.

In unseren Informationen zu den einzelnen Positionen führen wir immer die jeweilige ISIN bzw. WKN der Aktie auf, geben eine aktuelle Bewertung für zu erwartende Entwicklungen ab und fokussieren uns auf eine faktenbasierte Analyse. Ebenso berichten wir über die zu erwartende Dividende und unsere Erfahrungen mit dem Unternehmen der Aktie.

Sie finden hier archivierte Heibel-Ticker PLUS Updates zur Tipp24 SE Aktie. Die Updates sind für FREE Leser 3 Monate nach der Veröffentlichung frei zugänglich. PLUS Mitglieder erhalten die Updates direkt nach der Veröffentlichung, in dringenden Fällen zusätzlich eine Express-SMS, und können die Updates tagesaktuell einsehen.

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Tipp24 spielt die deutsche Lotterie in England nach und verspricht entsprechende Gewinnausschüttungen. Solange kein Spieler gewinnt, steigt der Gewinn von Tipp24. Wenn ein Sechser eingereicht wird, dann leidet Tipp24. Nach dem Gesetz der großen Zahlen rechnet sich das Geschäftsmodell, und so steigt die Aktie von Tipp24 kontinuierlich an - aus der Perspektive des langen Zeithorizonts. Doch kurzfristig hängt der Aktienkurs stark am Spielerfolg und -misserfolg der Kunden. Erst Anfang Dezember wurde wieder ein Sechser eingereicht, und die Aktie rauschte umgehend um 10% in den Keller.

Eigentlich ideal für das Trading, denn in der Regel werden diese Kursverluste binnen weniger Tage im Anschluss zumindest zu zwei Drittel wieder aufgeholt. Vielleicht können wir künftig da etwas mit Optionsscheinen machen.

Unsere Tradingidee bliebt jedoch im Jahr 2013 für fast drei Monate im Portfolio, viel zu lange für dieses Geschäftsmodell. Und magere 7% sind für das eingegangene Risiko in meinen Augen ebenfalls nicht ausreichend. Also: Wenn, dann künftig mit Optionsscheinen.

Stephan Heibels Investmentideen werden im Heibel-Ticker Portfolio umgesetzt und können dort transparent nachverfolgt werden.

Die Heibel-Ticker PLUS Mitglieder nutzen die Investmentideen in der Regel zur Orientierung für ihre eigenen Investmententscheidungen. Deren Performance ist in der Regel noch besser als die durchschnittlichen 11% pro Jahr vom Heibel-Ticker Portfolio.

Bei Interesse finden Sie auf der Heibel-Ticker PLUS Seite weitere Informationen und Möglichkeiten zur Mitgliedschaft. Antworten zu den häufigsten Fragen gibt es ebenfalls und gerne beantworten wir individuelle Fragen über das Kontaktformular.

Vergangene Woche sind wir mit unserem Verkaufslimit von 45,75 EUR leider nicht zum Zuge gekommen. Der Handelsumsatz ist zu gering. Dennoch läuft die Aktie kontinuierlich höher, sodass wir nun erneut einen Versuch starten, die Aktie mit Gewinn abzustoßen. Aktuell notiert sie bei 46,95 EUR (Xetra 12:27 Uhr), und das Handelsvolumen sieht besser aus als letzte Woche.

Bitte also erneut nur mit limitierten Orders arbeiten, damit wir den Kurs nicht drücken. Ich würde aktuell ein großzügiges Verkaufslimit von 46,50 EUR setzen, damit wir alle zum Zuge kommen.

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Tipp24 hat gestern Quartalszahlen vorgelegt. Beim Glücksspiel schwankt der Gewinn von Quartal zu Quartal. Der Vergleich zwischen der langfristigen Statistik und der kurzfristigen Realität bestimmt den Unternehmenserfolg: Langfristig lassen sich statistische Wahrscheinlichkeiten errechnen, die ziemlich genau die Auszahlungsquote bestimmen und somit die Ertragskraft eines Geschäftsmodells widerspiegeln. Kurzfristig stimmen die realen Auslosungsergebnisse aber nicht immer mit der langfristigen Statistik überein: Mal muss etwas mehr ausgezahlt werden, mal etwas weniger.

Im zweiten Quartal 2013 musste Tipp24 etwas weniger auszahlen als nach statistischer Wahrscheinlichkeitsrechnung prognostiziert. Entsprechend ist der Gewinn höher ausgefallen, Anleger haben die Aktie in Folge dieses Ergebnisses von 43 auf 45,80 Euro hochgejubelt.

Neben dem überraschend guten Ergebnis bewegt sich einiges bei Tipp24. Das Unternehmen hat den Sitz nach London verlegt. derzeit kalkulieren Analysten ein Null-Wachstum, doch im Q2 ist der Umsatz "überraschend" um 12% gegenüber dem Vorjahreszeitraum angewachsen. Das Unternehmen hat die Hälfte der Marktkapitalisierung in bar auf den Konten liegen. Ich erwarte, dass in den kommenden Quartalen noch eine Reihe weiterer positiver Entwicklungen eingeschlagen werden.

Wir haben Tipp24 als Tradingidee ins Portfolio geholt. Die Idee war schnell aufgegangen, zu schnell, so dass ich den Absprung verpasst hatte. Nun erhalten wir eine zweite Chance, die Aktie mit einem kleinen Gewinn (+4%) zu verkaufen. Bitte verkaufen Sie wie immer nur mit limitierten Orders, ich denke zu Kursen über 45,75 EUR werden wir alle im Laufe des Tages zum Zuge kommen.

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Heute früh hat Tipp24 Quartalszahlen veröffentlicht. Meiner Erwartung entsprechend fielen die Zahlen moderat positiv aus, der Kurs notiert leicht im Plus. Ich habe Ihnen gestern kurzfristig Tipp24 zum Kauf vorgeschlagen, da Tipp24 ein Rückkaufangebot zu 43,34 Euro in den Markt gegeben hat, was den Kurs nach unten absichert. Für einen Kursanstieg gibt es eine Reihe von Triggern, die ich Ihnen hier vorstellen werde:

Am 20. März gab Tipp24 bekannt, nach Großbritannien umziehen zu wollen. Nachdem in Deutschland die Rahmenbedingungen für das Online-Glücksspiel den EU-Vorgaben angepasst wurden, konnte Tipp24 das Deutschlandgeschäft als Lotto24 ausgliedern und separat an die Börse bringen. Ein deutscher Firmensitz ist nun für Tipp24 nicht mehr sinnvoll, das Geschäft soll überwiegend auf dem US- und britischen Markt stattfinden.

Dieser Umzug wird Geld kosten. Gleichzeitig wird Tipp24 nach der Abspaltung des Deutsch-landgeschäfts neue Märkte erschließen, was ebenfalls Geld kosten wird. So wurde die Un-ternehmensprognose für das laufende Jahr 2013 ebenfalls am 20. März um einen außer-ordentlichen Kostenblock von 15 Mio. € ergänzt.

Kapitalerhöhung zu 40 € je Aktie

Drei Wochen später, am 16. April, gab Tipp24 eine Kapitalerhöhung um 5% bekannt. 400.000 neue Aktien wurden ausgewählten Anlegern angeboten, die Einnahmen (16 Mio. €) würden für die Finanzierung obiger Vorhaben verwendet werden.

Angebot der Barabfindung zu 43,34€

Kurz nach der Kapitalerhöhung, am 19. April, gab Vorstandschef Dr. Hans Cornehl ein Rückkaufangebot für die Altaktionäre zu 43,34 € bekannt. Am 28. Juni solle auf der Hauptversammlung der Umzug nach London beschlossen werden. Wer gegen den Umzug ist, solle auf der Hauptversammlung Widerspruch einlegen und werde nach Abschluss des Umzugs, also voraussichtlich im Herbst 2013, mit 43,34 € in bar abgefunden.

Überraschend gute Q-Zahlen

Heute früh wurden nun Quartalszahlen für das erste Quartal vorgelegt. Die Zahlen sind besser ausgefallen als erwartet. Der Umsatz ist um 5,6% auf 37,4 Mio. € angestiegen. Das EBIT blieb konstant bei 12 Mio. €. Je Aktie stieg das Ergebnis von 1,08 auf 1,13 €.

Vor dem Hintergrund der Analystenerwartungen (2013: 142 Mio. € Umsatz, 32 Mio. € E-BIT) und der unternehmenseigenen Prognose (2013: 130-140 Mio. € Umsatz, 20-30 Mio. € EBIT) scheint Tipp24 im ersten Quartal bereits einen Großteil des Jahresziels in der Tasche zu haben. Doch das Unternehmen weist erneut darauf hin, dass im laufenden Jahr 15 Mio. € in die Geschäftsausweitung investiert werden. Davon sei im ersten Quartal noch kaum etwas investiert worden. Zudem trage man mit der konservativen Prognose den statistischen Schwankungen um den Erwartungswert Rechnung: Es kann jederzeit zu hohen Glücksspielgewinnen für die Kunden kommen, was zu großen Auszahlungen führen würde und wiederum den Gewinn schmälere.

Mit anderen Worten: Das Unternehmen ist gut auf Kurs, um die für 2013 gesteckten Ziele zu erreichen, ich würde sogar sagen, zu übertreffen. Lediglich ein statistischer Ausreißer im Glücksspiel könnte das Ergebnis beeinträchtigen.

Der Start in das Jahr 2013 ist besser als im Vorjahr. Sollte fortan lediglich das Ergebnis des Vorjahres erzielt werden, so dürften Ende des Jahres 56 Mio. € Gewinn vor dem erwähnten Investitionsvorhaben stehen bleiben. Ziehen wir davon die 15 Mio. € ab, so bleiben noch immer 41 Mio. €, deutlich mehr als die Prognosen und Erwartungen (20-30 Mio. bzw. 32 Mio. €).

Kalkül von Tipp24

Meine Überlegung hinter dieser Tradingidee ist ganz einfach: Wenn das Unternehmen zu 40 Euro neue Aktien ausgibt, um frisches Kapital zu bekommen, dann wird es sich dieses Kapital nicht nach kurzer Zeit schon wieder für eine Barabfindung aus der Tasche ziehen lassen. Tipp24 hätte diese Barabfindung nicht gegeben, wenn man sich nicht relativ sicher wäre, bis Ende Juni einen höheren Aktienkurs halten zu können.

So erwarte ich in den kommenden Wochen neben den heute bereits positiven Quartalszahlen weitere positive Meldungen, die den Kurs weiter stützen sollten. Unter anderem erwarten Analysten einen Sondereffekt durch die unterschiedlichen Steuervorschriften in England zu Deutschland in Höhe von 10-15 Mio. € zugunsten des Unternehmens. Sollte dieses Kapital in der Bilanz von Tipp24 anfallen, so dürften sich Aktionäre gegebenenfalls über eine Sonderdividende von ca. 4% freuen.

Ziel der Tradingidee

Ich nehme an, dass der Kurs bis Ende Juni und noch vor der Hauptversammlung über 43,34 € notieren wird. Nach den heutigen positiven Zahlen könnte der Kurs auch gut in Richtung 47 € losmarschieren. Sollte sich die Information über den steuerlichen Sondereffekt herumsprechen, so sind auch Kurse in Richtung 49 € möglich.

Kein exorbitantes Kursziel, dafür aber ein sehr geringes Risiko. Ich betrachte die Tradingidee mit einem Zeithorizont von wenigen Wochen und würde daher bereits nach einem ersten Kursanstieg wieder verkaufen.

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Hier nur kurz die Eckdaten meiner neuen Tradingidee, die Details werde ich morgen nachreichen:

Tipp24 möchte seinen Sitz nach England verlegen. Für unzufriedene Anleger bietet das Unternehmen an, die Aktien zu 43,34 Euro zurückzunehmen. Die Aktionäre haben dazu am 28. August die Gelegenheit, also erst in einigen Monaten.

Vor vier Wochen erst hat Tipp24 eine Kapitalerhöhung zu 40 Euro je Aktie vorgenommen. Ich glaube kaum, dass ein Unternehmen neue Aktionäre zu 40 Euro sucht, um kurz danach Altaktionäre zu 43,34 Euro auszubezahlen. Vielmehr denke ich, dass die Quartalszahlen, die morgen veröffentlicht werden, überraschend gut ausfallen dürften, so dass der Kurs deutlich anziehen sollte.

Aktuell steht die Aktie bei 44,00 Euro (Xetra 15:45), also nur 60 Cents über dem angebotenen Rückkaufpreis. Dieser Preis dürfte in den nächsten Wochen den Boden für die Aktie darstellen, da Aktionäre zum 28.8. ja zu diesem Preis in jedem Fall verkaufen können.

Wo die Aktie hin steigen könnte? Beim Geschäftsmodell von Tipp24 ist die variable Werbung sehr flexibel handhabbar, sodass ich mir keine Prognose erlauben möchte. Sie kennen meine Einschätzung, dass die Wettanbieter extrem niedrig bewertet sind, schon allein aufgrund der rechtlich unbefriedigenden Situation auf den verschiedenen europäischen Märkten. Das Unternehmen hat es meiner Ansicht nach in der Hand, das eine oder andere Quartalsergebnis ohne großen Aufwand besonders positiv ausfallen zu lassen.

Ich würde also heute noch eine Tradingposition zu Kursen um 44 Euro eröffnen. Es gibt genügend Liquidität in der Aktie, halten Sie sich also bitte an das Limit, damit wir den Kurs nicht nach oben treiben.

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02.12.2011 - 16:31

Die Quartalszahlen von Tipp24 waren deutlich besser als erwartet, insbesondere der Ausblick machte Mut. Die Aktie ist gegen den Markttrend recht stabil geblieben und notiert heute 3% über unserem Einstiegsniveau. Nach der Euphorie der vergangenen Tage suche ich nach Positionen, die wir nun verkleinern oder auflösen sollten. Tipp24 ist eine davon, ich würde die 3% einstreichen und mit einem höheren Liquiditätsanteil im Portfolio auf den nächsten Rücksetzer warten.

Bet-at-home hat vermeintlich schlechte Zahlen geliefert, weil das Unternehmen bereits in die Zukunft investiert. Bet-at-home investiert jährlich 40 Mio. Euro in Marketingausgaben und hat eine Marktkapitalisierung von 80 Mio. Euro. Das steht in meinen Augen in keinem Verhältnis. Hinzu kommt, dass derzeit knapp 40 Mio. Euro Nettoliquidität verfügbar sind, die Hälfte des Unternehmenswertes liegt also in bar herum.

Wer dieses Unternehmen kauft, der braucht nur ein Jahr lang die Marketingausgaben stoppen, dann hat er den Kaufpreis schon vollständig drin. Auf diesem Kursniveau würde ich bet-at-home nun nicht verkaufen. Unsere Tradingidee ist leider nicht aufgegangen, weil das Ergebnis schon stärker durch Marketingausgaben beeinträchtigt war als dies bei den Wettbewerbern der Fall ist. Doch diese Marketingausgaben werden sich in den nächsten Quartalen als Umsatz- und Gewinnwachstum zeigen.

Am 15.12. gibt es eine Ministerkonferenz zum Glücksspielmarkt. Wie ich beschrieben hatte, gibt es eine neue Regelung in Schleswig-Holstein, die den EU-Vorschriften entspricht. Die anderen 15 Bundesländer haben bis heute keinen brauchbaren Vorschlag fabriziert. Durch Schleswig-Holstein ist Deutschland ab dem 1.1.2012 liberalisiert, und bet-at-home als auch Tipp24 werden verstärkt den deutschen Markt bearbeiten. Am 15.12. wird diese Entwicklung gegebenenfalls von den Ministern thematisiert.

Aktuell gilt noch das alte Recht (das vom Europäischen Gerichtshof als unzulässig befunden wurde), und Tipp24 und bet-at-home agieren hier in der rechtlichen Grauzone. Ich denke, dass die Aktien steigen werden, wenn sich bei Anlegern das Bewusstsein durchsetzt, dass diese Grauzone endet. Der 15.12. könnte ein weiterer Beitrag dazu sein.

Die Börsen sind in den vergangenen Tagen stark gestiegen, und es wäre unvernünftig mit unvermindertem spekulativen Engagement weiterzufahren. Bet-at-home hat bereits früher Investitionen für einen liberalisierten Markt vorgenommen. Tipp24 hat diese Investitionen angekündigt. Daher hatte bet-at-home ein vermeintlich schlechteres Quartalsergebnis, Tipp24 nicht. Ich denke, dass kurzfristig das Kurspotential bei bet-at-home besser ist und würde daher die Position von Tipp24 auflösen. bet-at-home halten wir noch eine Weile.

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11.11.2011 - 09:07

Tradingidee 2011 #8: Tipp24 & bet-at-home
Spielen macht süchtig! Und natürlich möchte der Staat an der Sucht ein wenig mitverdienen. Beim Tabak gibt es eine besonders hohe Tabaksteuer, die das Rauchen unattraktiv machen soll. Beim Alkohol sieht es ähnlich aus. Doch beim Glücksspiel hat der Staat eine andere Waffe gezogen: Er hat sich das Glücksspielmonopol gesichert und alle anderen Glücksspielbetreiber für ungesetzlich erklärt.

Etwa 3 Mrd. Euro hat Vater Staat mit seinem Glücksspielmonopol verdient. Sie kennen das alle: Die staatlichen Lotto- und Toto-Gesellschaften machen ja ausreichend Werbung.

Werbung? Wie bitte? Da beansprucht der Staat das Glücksspielmonopol für sich um seine Schäfchen vor den Gefahren der Spielsucht zu bewahren und macht gleichzeitig Werbung für seine Klassenlotterien? Der Europäische Gerichtshof sah darin 2010 einen Widerspruch, und 2011 folgten auch in Deutschland erste Gerichte und Parlamente dieser Auffassung. Entweder der Markt sollte liberalisiert werden oder aber die Werbung muss verschwinden.

Nun, unser Staat hat die Entscheidung zur Kenntnis genommen und fuhr die Werbung drastisch zurück. Vielleicht ist es Ihnen aufgefallen, dass Sie nicht mehr so häufig im Fernsehen Lotto-Millionäre auf einer Südseeinsel gezeigt bekommen. Doch das hat zu einem Umsatzeinbruch geführt. Um schätzungsweise 20% ist der Umsatz mit Glücksspielen in den vergangenen zwei Jahren zurückgegangen.

Wenn das so weiter geht, wird Finanzminister Schäuble bald ein weiteres Loch in seinem Haushalt zu beklagen haben. Gut, die Spielsucht in Deutschland wäre damit siegreich bekämpft worden, aber Schäuble würden 3 Mrd. Euro fehlen.

Ich vermute, dass unsere Regierung nach dieser schmerzhaft teuren Beobachtung den Markt lieber liberalisieren wird, als unter einem Werbeverbot weitere Umsatzeinbrüche zuzulassen. Doch Liberalisierung wird ohne „e“ geschrieben, hat also nichts mit „Lieberalisierung“, also lieb zu tun. Denn lieb ist der Wettbewerb aus Sicht der Regierung nicht, sondern böse. Er nimmt einem die sicher geglaubten Einnahmen weg.

So basteln Bundes- und Landesregierungen seit nunmehr zwei Jahren an allerlei Gesetzesvorschlägen, die letztlich alle zum Ziel haben, die Glücksspieleinnahmen des Staates zu maximieren. Je frecher, so meine Beobachtung, desto mehr Aufsehen wurde drum herum gemacht. Still und arbeitsam hat lediglich Schleswig-Holstein einen Gesetzesvorschlag erarbeitet und inzwischen auf Landesebene verabschiedet, der eine weitgehende Liberalisierung des Marktes ab 2012 vorsieht.

Alle anderen Vorstöße wurden vor Gericht getragen und dort nicht unbedingt freundlich aufgenommen. So sind die Länder unter Zugzwang, denn die bisherige Regelung läuft Ende 2011 aus, und eine neue Regelung gibt es bislang noch nicht.

Vor vier Jahren genau hatte der Staat auch Glücksspiele im Internet in seinen Monopolvertrag aufgenommen. Bis dahin gab es in Deutschland einige Glücksspielanbieter, die mit vielfältigen Angeboten den Markt „bearbeiteten“ und einen Teil ihrer Umsätze an den Staat abführten. Das Verbot führte bei einigen zur Geschäftsaufgabe und bei anderen zur Modifikation des Geschäfts.


Tipp24 – Lotto aus England

Tipp24 beispielsweise verlegte sein Internetgeschäft nach England, wo das Glücksspielgesetz wesentlich liberaler ist und bot deutschsprachige Lottoziehungen an. Der Witz bei der Sache: Die wöchentlichen Gewinnzahlen wurden von der deutschen Ziehung übernommen, und auch die Auszahlungsquoten, also die Beträge, die gewonnen wurden, wurden von der deutschen Ziehung übernommen. Es macht keinen Unterschied, ob Sie mit einer staatlichen Lotto-Gesellschaft spielen oder mit Tipp24.

Für den deutschen Internetsurfer ist es kaum merkbar, dass Tipp24 von England aus operiert. Für Tipp24 war es ein lukratives Risiko, das eingegangen wurde: In England sind die Steuern wesentlich niedriger als hier in Deutschland. Und für die Auszahlungen wurden Versicherungen abgeschlossen, was beim statistisch leicht berechenbaren Risiko recht einfach ist. Doch unglücklicherweise traf 2011 eine Mega-Auszahlung ein, und der Versicherer fand ein Schlupfloch im Versicherungsvertrag, durch das er sich vor der Leistung drük-ken konnte.

Tipp24 zahlte dennoch, suchte sich einen neuen Versicherer und verbuchte den Verlust in seiner Bilanz. Ein herber Verlust, und die Aktie brach in Folge dessen natürlich kräftig ein. Seither haftet dem Unternehmen der Ruf an, in einer gesetzlichen Grauzone zu agieren: Online-Glücksspiele für Deutsche anzubieten, jedoch in einem anderen Land seinen Sitz zu haben – und somit auch die Gerichtsbarkeit – ist sicherlich ein Umstand, den weder Glücksspieler noch Aktionäre gerne sehen. So notiert die Aktie heute noch immer auf einem sehr günstigen Kursniveau.

Quartalszahlen stehen an

Morgen wird Tipp24 Quartalszahlen vermelden. Zwei Wochen später, am 21.11., erwarten wir Zahlen von bet-at-home. Für beide Unternehmen erwarte ich verhältnismäßig moderate Zahlen, jedoch eine Anhebung der Prognose.

Tipp24 hat für das Jahr 2011 einen Gewinn von 40 Mio. Euro prognostiziert. Zur Bewertung eines Geschäftsmodells, und somit für den Aktienkurs, sind Ertragsmöglichkeiten wesentlich wichtiger als einmalige Sondereffekte. Die Mega-Auszahlung dieses Jahres hat zwar dem Gewinn in diesem Jahr stark zugesetzt, doch wenn sich Analysten die Ertragsmöglichkeiten des Geschäfts anschauen und von einer funktionierenden Versicherung für die nächsten Jahre ausgehen, dann könnte sich sehr schnell zeigen, was für eine Cashcow Tipp24 ist. Denn die 40 Mio. Euro Gewinn wären vermutlich schon in den ersten neun Monaten eingenommen worden, wenn diese Mega-Auszahlung mit den Versicherungsproblemen nicht gewesen wäre.

Ein Jahresgewinn von 50 Mio. Euro würde also meines Erachtens der Ertragskraft viel näher kommen als die bislang kommunizierten 40 Mio. Euro.

Das Unternehmen hat eine Marktkapitalisierung von 245 Mio. Euro. Die Nettoliquidität (Barvermögen abzgl. Kredite) beträgt 118 Mio. Euro. Bleibt also ein Wert des Geschäftsmodells von 245-118= 127 Mio. Euro. Bei einem Jahresgewinn von 50 Mio. Euro wäre das Unternehmen liquiditätsbereinigt mit einem KGV von 2,5 bewertet: Wer das Unternehmen kaufen sollte, der hätte nach zweieinhalb Jahren sein Investment wieder in bar auf seinem Konto liegen.

Für Bet-at-home sieht es ganz ähnlich aus: Das Unternehmen wird mit 97 Mio. Euro Marktkapitalisierung belegt und hält eine Nettoliquidität von 46 Mio. Euro. Das Geschäft ist dem Aktienkurs zufolge also liquiditätsbereinigt 97-46= 51 Mio. Euro wert. Das EBIT von bet-at-home beträgt Analystenschätzungen zufolge 11 Mio. Euro. Hier steht das liquiditätsbereinigte KGV also bei 4,6.


Liberalisierung führt zu Umsatzwachstum
Ich erwarte, dass sich die anderen Bundesländer in Deutschland dem Vorschlag Schleswig-Holsteins anschließen werden (müssen) und eine weitgehende Liberalisierung beschließen werden. Selbst wenn dies nicht erfolgt, wird Schleswig-Holstein als Einfallstür für Unternehmen wie Tipp24 und bet-at-home dienen, die ihren Firmensitz dorthin verlegen und von dort aus ganz Deutschland bedienen können.

Die Folge wird sein, dass Online-Glücksspielbetreiber Werbung machen dürfen. Und das wird zu einem Umsatzwachstum führen. Die Gewinnmargen, die derzeit recht üppig sind (> 40%), geben ein dickes Werbebudget her.

Wie gezeigt ist die Bewertung der Aktien extrem günstig. Anleger sind meiner Einschätzung nach vom Säbelrasseln der verschiedenen Gesetzesinitiativen verschreckt und trauen sich nicht an diese Aktien heran. Allein schon die sich abzeichnende Niederlage der Länder würde zu einer Neubewertung der Unternehmen führen. Zusätzlich ist ein Umsatzwachs-tum sodann absehbar, was den Unternehmenschefs meines Erachtens ein paar optimistischere Prognosen entlocken wird.

Ich kann Ihnen nicht errechnen, wo diese Aktien eigentlich stehen müssten, denn es ist noch nicht absehbar, welche Regelung sich letztlich durchsetzen wird, wie hoch die Steuern und Abgaben sein werden, die Glücksspielbetreiber an den Staat abführen müssen, und welche sonstigen Auflagen sonst noch verabschiedet werden. Doch ich habe das Gefühl, dass die aktuelle Bewertung viel zu niedrig ist. Eine anstehende Neubewertung sollte die Kurse meines Erachtens ordentlich nach oben bewegen.

Wenn die Gesetzeslage geklärt ist, wird die Neubewertung abgeschlossen sein. Wer große Gewinne erspekulieren will, der muss auch ein wenig Risiko eingehen. Und das Risiko bei Tipp24 und bet-at-home ist, dass der Gesetzgeber eben doch noch länger seinen Widerstand gegen eine Liberalisierung aufrecht hält als eigentlich sinnvoll. Oder dass eben noch andere Steine in den Weg gerollt werden. Die niedrige Bewertung der Aktien hat ihren Grund in der ungewissen rechtlichen Situation.

Doch meine Erwartung ist, dass sich die Situation eher verbessern wird für die Glücksspielbetreiber und dass daher das Bewertungsniveau eher nach oben gehen wird.

Beide Unternehmen sind für Heibel-Ticker Verhältnisse sehr klein: Insbesondere die Anzahl der frei verfügbaren Aktien ist deutlich geringer als die Marktkapitalisierung hergibt, weil 65% bei Tipp24 und 75% bei bet-at-home bei institutionellen Anlegern festliegen.

Handeln sie also bitte nur mit streng limitierten Orders. Bei Tipp24 sollten Sie heute noch agieren, denn morgen früh vor Börsenbeginn werden die Quartalszahlen veröffentlicht. Bei bat-at-home haben Sie ein paar Tage Zeit, denn es dauert noch zwei Wochen bis zur Veröffentlichung.

Stephan Heibels Investmentideen werden im Heibel-Ticker Portfolio umgesetzt und können dort transparent nachverfolgt werden.

Die Heibel-Ticker PLUS Mitglieder nutzen die Investmentideen in der Regel zur Orientierung für ihre eigenen Investmententscheidungen. Deren Performance ist in der Regel noch besser als die durchschnittlichen 11% pro Jahr vom Heibel-Ticker Portfolio.

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Tipp zum Spekulieren: TIPP24

Ich habe mich lange dagegen gewehrt, eine vermeintliche Zockeraktie wie Tipp24 zu besprechen. Gemeinsam mit BWin, Jaxx, ParyGaming und ähnlichen Anbietern haftet diesen Unternehmen doch stets der Vorwurf an, mit Sex, Drogen und Rockn’Roll Geschäfte zu machen – oder so ähnlich.

Doch die jüngsten Entwicklungen sprechen eine eindeutige Sprache: Tipp24 ist ein grundsolides Unternehmen, der Markt der Glücksspiele wird in Europa teilweise und sukzessive liberalisiert und der Vorwurf der Suchtgefahr ist im speziellen Fall von Tipp24 in meinen Augen sehr übertrieben. Doch eins nach dem anderen:

Vorgestern hat Frankreich bekannt gegeben, den Glückspielmarkt teilweise zu liberalisieren. Das ist eine wichtige Entscheidung so kurz vor der Fußball-WM, bei der insbesondere die Sportwetten im Internet kräftig ansteigen werden.

Hintergrund der Liberalisierung ist die alte Diskussion über das kleinere Übel: Glücksspiele in die Illegalität zu verbannen und damit dem unübersichtlichen Schwarzmarkt zu überlassen, oder aber unter strengen Auflagen und bei enger Beaufsichtigung Lizenzen zu vergeben, um den Markt unter Kontrolle zu halten. Frankreich hat sich für den zweiten Weg entschieden.

In Österreich und Großbritannien ist der Glücksspielmarkt schon seit längerem liberalisiert, also dem Privatsektor unter bestimmten Voraussetzungen freigegeben. In Frankreich wird eine Regulierungsbehörde geschaffen, die sich künftig mit der Aufsicht und Lizenzvergabe befassen wird.

In Deutschland hatten wir diese Diskussion im Jahr 2007. Damals ging es insbesondere um den Glücksspielmarkt im Internet.
Toto / Lotto Scheine erhalten Sie in jedem Kiosk, es ist eine der Geschäftsgrundlagen für diese kleinen Läden. Mit dem Internet haben einige private Anbieter versucht, die Lotto und Toto Scheine über das Internet zu vertreiben. Am besten hat Tipp24 diese Aufgabe gemeistert, denn über ein pfiffiges Netzwerk erreichte Tipp24 einen Marktanteil von 70%. Die meist regional organisierten Toto / Lottogesellschaften konnten da nicht mithalten.

Doch 2007 wurde ein Staatsvertrag zur Regelung des Glücksspielmarktes verabschiedet und dieser verbot den Vertrieb von Lottoscheinen über das Internet. Mit einem Jahr Übergangsfrist wurde Tipp24 plötzlich die Geschäftsgrundlage entzogen, zu Gunsten der Kleinläden und Kioske.

Des einen Freud ist des anderen Leid: Auch Tipp24 hatte inzwischen über 200 Mitarbeiter beschäftigt und suchte umgehend nach Möglichkeiten, den Geschäftsbetrieb auf eine andere Weise aufrecht zu erhalten. Die über 2 Mio. Kunden wollte man nicht aufgeben, sondern irgendwie bei der Stange halten.

Mit Recht, denn der Staatsvertrag ist mehr als umstritten: Als Begründung für das Verbot wird stets das übergeordnete Ziel der Suchtprävention genannt, die über den Verkauf der Lottoscheine im kleinen Laden durch den persönlichen Kontakt besser gegeben sein soll als im anonymen Internet. Doch diesem Ziel wird der Vertrag in keiner Weise gerecht, denn es gibt jede Menge Ausnahmen, die dieses Ziel ad absurdum führen.

Schauen wir uns einmal an, welche Spiele wirklich süchtig machen können und zu finanziellem Ruin führen können:

Poker, Black Jack (17&4), Roulette beispielsweise. Nun, das findet überwiegend in Casinos statt und diese sind alles andere als staatliche Einrichtungen, die sich mit der Suchtprävention auskennen. Casinos wird in dem Glücksspiel-Staatsvertrag eine Sondergenehmigung erteilt.

Kennen Sie die einarmigen Banditen oder andere Automaten, in die Sie beliebig viel Geld werfen können, ohne etwas zu gewinnen? Nun, die Automaten sind im Glücksspiel-Staatsvertrag ebenfalls von dem Verbot ausgenommen.

Pferdewetten: Auch hier wird die Suchtprävention hinter das wirtschaftliche Interesse der Pferdebahnbetreiber zurück gestellt. Pferdewetten sind der Privatwirtschaft ebenfalls gestattet.

Bleibt die staatliche Lotterie, die dem Staat Milliarden-Einnahmen bringt. Dieses Geschäft wurde zum 1.1.2008 über das Internet verboten. Nach einer einjährigen Übergangsfrist stellte Tipp24 zum 1.1.2009 die Vermittlung von Tippscheinen über das Internet ein.

Der Glücksspiel-Staatsvertrag läuft Ende 2011 aus, anschließend wird es einen neuen Vertrag geben. Tipp24 rechnet damit, dass ein neuer Vertrag das Vermitteln von Tippscheinen über das Internet wieder zulässt und kündigt auf seiner Internetseite bereits an, für diesen Fall erneut in Deutschland aktiv zu werden. Doch was macht das Unternehmen heute?

Nun, das Unternehmen hat in England eine Tochtergesellschaft MyLotto24 gegründet und in eine Stiftung eingebracht. Die Tochtergesellschaft hat eine britische Lizenz erworben, ausländische Glücksspiele anzubieten. Und so spielt MyLotto24 heute die Auslosung der deutschen staatlichen Lotterien nach. Entsprechende Gewinne werden stets an die Gewinner ausgeschüttet.

Das genaue Konstrukt dieser Geschichte ist für mich nicht so einfach durchschaubar. MyLotto24 ist als Stiftung jedenfalls unabhängig und nicht weisungsgebunden. Zufällig greift MyLotto24 jedoch auf über 2 Mio. Kunden zu, die an den Auslosungen teilnehmen.

Früher, als Tipp24 in Deutschland Lottoscheine über das Internet vermittelt hat, verdiente das Unternehmen etwa 10% Vermittlerprovision. Heute werden die Kunden von MyLotto24 direkt von den nachgespielten Ziehungen von MyLotto24 ausbezahlt. Durchschnittlich 50% der Einnahmen verbleiben heute bei den staatlichen Lotteriegesellschaften. Somit dürfte die Gewinnmarge von Tipp24 über die Lösung mit MyLotto24 in der Stiftung von vormals 10% in Richtung 50% ansteigen.

Der Umsatz von Tipp24 hat sich in dem vermeintlich katastrophalen Jahr 2009, als man die Lizenz für die Vermittlung in Deutschland verlor, fast verdoppelt! Der Gewinn ist sprunghaft angestiegen. Mit knapp 90 Mio. Euro Jahresumsatz verdiente das Unternehmen 2009 etwa 22 Mio. Euro, im Jahr 2010 könnte es meiner Schätzung nach eher in Richtung 40 Mio. Euro laufen.

Heute verfügt das Unternehmen bereits über eine Nettoliquidität von 85 Mio. Euro. Bis der Glücksspiel-Staatsvertrag ausläuft könnten noch 2010 sowie 2011 jeweils 40 Mio. Euro hinzukommen. An der Börse wird Tipp24 mit einer Marktkapitalisierung von 225 Mio. Euro gehandelt. Ziehen wir die Nettoliquidität ab, dann notiert das Unternehmen heute schon auf einem KGV 2010e von nur 3,5! ((225-85/40=3,5). Bis Ende 2011 sollte das Unternehmen, wenn alles nach Plan verläuft, 165 Mio. Euro Nettoliquidität haben, das Geschäftsmodell wäre dann nur noch 60 Mio. Euro wert. Sollte der Umsatz auf das Niveau von vor dem Glücksspiel-Staatsvertrag zurückfallen, also auf 45 Mio. Euro p.a., und sollte die Ertragskraft sodann wieder auf 10% sinken, also auf 4,5 Mio. Euro p.a., dann beträgt das KGV sodann 14.

Aus diesem Zahlenspiel ist ersichtlich, dass Tipp24 „eigentlich“ schon recht fair bewertet ist. Was in meinen Augen übersehen wird ist der Umstand, dass mit Frankreich eine Liberalisierung in Europa eingeleitet wird, die es finanzstarken Unternehmen ermöglichen wird, neue Märkte zu erschließen. Und das Abenteuer in Großbritannien versetzt Tipp24 in eine hervorragende Position, um eine Expansion in Europa voranzutreiben.


FAZIT

So gut es gemeint sein kann, die Kioske und kleinen Läden mit dem Glücksspiel-Staatsvertrag zu schützen, so deutlich ist aber auch ein Ende dieser Unterstützung abzusehen. Derzeit rumort es in allen EU-Ländern, doch der Umweg über Großbritannien, den Tipp24 genommen hat, zeigt, dass diese staatliche Einnahmequelle in einem freien Europa leicht umgangen werden kann. Schließlich herrscht in Europa Dienstleistungsfreiheit, jeder Europäer darf seine Dienstleistungen in jedem europäischen Land anbieten. Und das Internet ist ein Medium, das diesen Weg kostengünstig ebnet.

Das Risiko, das Tipp24 derzeit trägt, ist ein Mega-Jackpott, der von einem ihrer Kunden geknackt wird. Erst vor wenigen Monaten musste Tipp24 einmal 30 Mio. Euro Gewinn auszahlen. Das trifft natürlich die Aktie, doch langfristig ist das im Rahmen der statistischen Wahrscheinlichkeit irrelevant. Mit 2 Mio. Kunden ist Tipp24 groß genug, um sich auf die Statistik verlassen zu können. Kurzfristig würde natürlich ein weiterer entsprechender Jackpott, der an einen Tipp24 Kunden geht, die Nettoliquidität belasten und somit den Kurs drücken.

Ein weiteres Risiko besteht darin, dass die zugegebenermaßen abenteuerliche Konstruktion über Großbritannien durch irgendwelche Rechtsanwälte in Deutschland gekippt wird. Derzeit ist so etwas nicht zu befürchten zumal ein Ende ohnehin 2011 absehbar ist, doch es gibt genügend Anwälte, die auf der Suche nach einer entsprechenden Rechtslücke sind.

Die Aktie ist sehr volatil, eben dem Gemüt der Spieler entsprechend. Daher würde ich für einen spekulativen Kauf Kurse unter 26 Euro abwarten. Aktuell notiert die Aktie bei 28 Euro. Als Kursziel für die nächsten 6 Monate erwarte ich einen Kurs deutlich über 30 Euro. Insbesondere eine Europa-Expansion, weitere Liberalisierungsschritte in Europa oder aber auch eine einmalige hohe Dividendenausschüttung würden der Aktie zu einem weiteren Kursanstieg verhelfen.

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