Heibel-Ticker PLUS Börsenbrief
- Einfach einen Tick besser -
19. Jahrgang - Ausgabe 46 (15.11.2024)
Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:
1. | Info-Kicker: Es geht rund in Politik und Wirtschaft |
2. | So tickt die Börse: Verschnaufpause trotz guter Quartalszahlen |
- Wochenperformance der wichtigsten Indizes | |
3. | Sentiment: Verspätete Reaktion der Anleger auf Renditeanstieg |
- Interpretation | |
4. | Ausblick: Investorenlunch mit BB Biotech Management Dr. Koller und Dr. Koch |
- Achterbahnfahrt im Portfolio | |
5. | Update beobachteter Werte: PVA Tepla, Nynomic, Goldmünzen & Goldbarren, Medios, Allianz, Coterra Energy, CEWE, Novo Nordisk |
- PVA Tepla: Schwache Zahlen | |
- Nynomic: Vertröstet | |
- Goldmünzen & Goldbarren: Teilverkauf, teure Trump-Versprechen werden künftig durch Effizienz & Wachstum relativiert | |
- Medios: Lauterbachs Tage sind gezählt | |
- Allianz: Starkes Wachstum, hohe Profitabilität und solide Kapitaldecke | |
- Coterra Energy: Übernahme im Permian-Becken begeistert Anleger | |
- CEWE: Q-Zahlen stützen Optimismus vor Weihnachtsgeschäft | |
- Novo Nordisk: Rücksetzer ist eine Chance für langfristige Anleger | |
6. | Leserfragen |
7. | Übersicht HT-Portfolio |
8. | Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise |
9. | Mitgliedschaft verwalten |
1. Info-Kicker: Es geht rund in Politik und Wirtschaft
Liebe Börsenfreunde,
Diese Woche habe ich schon wieder 8 Updates zu unseren Portfoliotiteln an unsere Express-Mitglieder geschickt - alle Updates finden Sie in der heutigen Ausgabe in Kapitel 5. Die Ereignisse überschlagen sich: Donald Trump nominiert seine Minister, und die haben es in sich.
Gleichzeitig berichteten die DAX-Schwergewichte Allianz, Deutsche Telekom und Siemens ihre Quartalszahlen, allesamt wurden positiv aufgenommen. In Kapitel 2 untersuche ich, was die Zahlen über unterschiedliche Marktverfassungen in Deutschland, in Südeuropa, in den USA und in China aussagen.
Die Anlegerstimmung ist neutral. Kein Wunder, nachdem sich die Stimmung vor einer Woche an den Ereignissen in den USA orientierte. Dort kam es aufgrund der US-Wahlen zu einer verspäteten Wahrnehmung der Zinsentwicklung. Doch diese Verzerrung ist nun abgebaut, so dass wir am Aktienmarkt eine neutrale Verfassung messen. Dafür gibt es ein deutliches Signal in einem anderen Markt, wie Sie in Kapitel 3 nachlesen können.
Heute Mittag war ich wie versprochen beim Investorenlunch von BB Biotech. Der scheidende Vorstandssprecher Dr. Daniel Koller führte seinen Nachfolger Dr. Christian Koch ein. Sowohl Vortrag als auch die anschließenden Gespräche gaben mir einen tiefen Einblick in die Pharma- und Biotech-Branche, in die Impf-Strategie des nominierten Gesundheitsministers Robert F. Kennedy, sowie in die enttäuschende Aktienkursentwicklung der vergangenen zwei Jahre. Extrem aufschlussreich! In Kapitel 4 habe ich die wichtigsten Erkenntnisse für Sie ausgearbeitet.
Die Updates beschäftigen sich diese Woche mit dem Goldmarkt, den Maschinenbauern der Chipindustrie, der Abnehmspritze, der Gas-Förderung, dem Versicherungswesen und vielen weiteren Themen. Nicht ohne Grund sitze ich heute bis in die Nacht an dieser Ausgabe. Ich hoffe, Sie können interessante Erkenntnisse daraus ziehen.
Der Bitcoin ist über 90.000 USD gesprungen, +25% seit den US-Wahlen. Ein Mitglied schlägt uns ein vermeintlich günstigeres Bitcoin-Zertifikat vor, doch der Blick in die Basisinformationen zu diesem Papier zeigt, dass es nur eine Schuldverschreibung ist, nicht jedoch mit Bitcoin hinterlegt werden muss. Ein No-Go bei der noch jungen Branche, in der Betrugsfälle immer wieder für Furore sorgen.
Daher nochmals der Hinweis: Ich halte den Bitcoin auf Sicht mehrerer Jahre auch auf dem aktuellen Preisniveau für aussichtsreich. Doch es herrscht Wild-West Stimmung, gutgläubige Anleger werden ausgenommen wie eine Weihnachtsgans. Bitte seien Sie übervorsichtig. Ich habe nicht umsonst viel Arbeit in die Auswahl von Bitcoin-ETFs gesteckt, die ich für "sicher" halte.
Welcher ETF das ist, lesen Sie in Kapitel 6 bei den Leserfragen. Dort bespreche ich auch die Hinweise eines Mitglieds auf die zu erwartenden Entwicklungen in den USA unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump.
Es war viel los in der Woche, ich kam kaum nach mit der Kommentierung der verschiedenen Entwicklungen. Hoffentlich legt sich nun der Staub der Aufregung ein wenig, denn mein Arbeitspensum der vergangenen Wochen halte ich nicht ewig durch ;-). Immerhin bewegt sich was, und das ist ein erfrischender Wechsel zu den vergangenen Monaten der wirtschaftlichen Paralyse.
Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
2. So tickt die Börse: Verschnaufpause trotz guter Quartalszahlen
Die Trump-Rallye legt erst einmal eine Pause ein. Analysten sind sich sicher: Trump wird die Staatsverschuldung auf neue Höchststände katapultieren. Gleichzeitig werden Zölle die US-Konjunktur belasten und die Inflation nach oben treiben. Nicht umsonst erreichte der Goldpreis in den vergangenen Wochen neue Allzeithochs.
Doch auch der Goldpreis legte diese Woche eine Pause ein, das Edelmetall gab um 4,6% nach. Stattdessen schoss der Bitcoin in die Höhe. Bis kurz vor der Wahl lag das Allzeithoch bei rund 75.000 USD, binnen einer Woche schoss die Kryptowährung auf 93.462 USD, +25%. Seit gestern legt nun auch der Bitcoin eine Pause ein.
Wenn Analysten Recht haben und die Staatsverschuldung stark ansteigt, während die Wirtschaft lahmt, dann sind Bitcoin und Gold eine sichere Wette. Analysten ziehen Parallelen zu 2016, als Trump seine erste Präsidentschaft antrat, und extrapolieren sein damaliges Verhalten auf die heutige Situation. Doch haben die Analysten Recht?
Die Präsidentschaft von Donald Trump stellt Anleger vor einzigartige Herausforderungen und Chancen. Trump misst seinen Erfolg an der Börsenentwicklung. Seine Neigung, durch Tweets oder Aussagen unerwartet Aktienkurse zu beeinflussen, birgt Risiken, aber auch große Chancen für wachsame Anleger. Die "Kunst des Verhandeln" scheint Donald Trump so zu interpretieren, dass er im ersten Schritt seine Entscheidung kund tut, und dann im zweiten Schritt in Verhandlung mit den Betroffenen tritt, um nötigenfalls Anpassungen vorzunehmen.
Trumps Einfluss ist oft unvorhersehbar. Ein Beispiel ist sein Angriff auf Amazon im Jahr 2018, als er öffentlich behauptete, das Unternehmen würde die staatliche Post ausnutzen. Der Kurs von Amazon fiel daraufhin deutlich. Später stellte sich heraus, dass an den Anschuldigungen nichts dran war. Der Kurssturz war die letzte Kaufgelegenheit vor einer fulminanten Rallye der Amazon Aktie. Fazit: Trumps Rhetorik führt oft zu kurzfristigen Schwankungen, die clevere Anleger strategisch nutzen können. Kurzfristige Schlagzeilen erzeugen also bei fundamental gesunden Unternehmen langfristige Kaufgelegenheiten.
Im Verlauf dieser Woche meldeten einige DAX-Unternehmen Quartalszahlen. Siemens konnte im Geschäftsjahr 2024 insbesondere in den USA überzeugen, dort lag das Umsatzwachstum bei 12%. Dieser Erfolg wurde durch die hohe Nachfrage nach Automatisierungs- und Digitalisierungsprodukten sowie einem starken Geschäft mit nachhaltiger Infrastruktur gestützt. In China zeigte sich zwar eine Stabilisierung, das Wachstum blieb jedoch gedämpft, da sich die Lagerbestände in der Automatisierungsbranche weiterhin normalisieren müssen. Europa, insbesondere Deutschland, blieb hinter den Erwartungen zurück, was Siemens auf die schwache industrielle Nachfrage zurückführte. Der deutsche Markt ist stark exportorientiert, und geopolitische Spannungen sowie geringe Investitionsbereitschaft bremsen die Entwicklung.
Im Analystencall wurde speziell auf starke Auftragseingänge in den südlichen europäischen Regionen hingewiesen, insbesondere in Sektoren wie Energie und Infrastruktur. Südeuropäische Länder wie Spanien, Italien und Griechenland dürften von diesen Trends profitieren.
Deutsche Telekom präsentierte für das dritte Quartal 2024 starke Zahlen, ebenfalls insbesondere aus den USA. T-Mobile US erzielte ein beeindruckendes Gewinnwachstum (EBITDA) von 9% und konnte 1,6 Millionen neue Vertragskunden gewinnen. In Europa wuchs der Umsatz um 4,2%, getragen von IT- und Einzelhandels-Einnahmen sowie Preisanpassungen. Deutschland verzeichnete ein moderates Umsatzwachstum von 2,5%, unterstützt durch ein solides mobiles Servicenetz und starke Breitbandkundenbindungen.
Der Mobilfunkmarkt bleibt robust, allerdings gibt es Anzeichen für intensiveren Wettbewerb. Trotz der Herausforderungen hält die Deutsche Telekom ihre Prognosen ein. In Südeuropa verzeichnet die Deutsche Telekom ein vergleichsweise starkes Umsatzwachstum von 4,2%, das durch IT-Dienstleistungen und Wholesale-Einnahmen unterstützt wird. Griechenland hebt sich hier besonders positiv hervor, da es eine starke Nachfrage und steigende Margen zeigt. Im Vergleich zu Deutschland scheint die Dynamik in Südeuropa etwas besser zu sein.
Südeuropa (besonders Griechenland) weist aktuell eine stärkere wirtschaftliche Dynamik auf als Deutschland. Während Siemens in Deutschland von einer schwachen industriellen Nachfrage spricht, zeigt Südeuropa Wachstumsimpulse, insbesondere im Telekommunikations- und Infrastrukturbereich.
Der dritte DAX-Konzern mit Q-Zahlen war die Allianz. Im Rahmen eines Updates habe ich dazu bereits Stellung genommen (Siehe Kapitel 5). Hier noch eine Aussage, die mir im Analystencall auffiel, und die wohl nicht neu ist: Oliver Bäte, der Vorstandsvorsitzende der Allianz, äußerte in einem Interview mit der ”Neuen Zürcher Zeitung” am 25. Mai 2023, dass die Finanzmarktregulierung Versicherungsunternehmen dazu zwinge, in hohem Maße Staatsanleihen zu kaufen. Er kritisierte, dass Politiker die Anlage in Staatsanleihen als ”risikofrei” definieren und somit Versicherer systematisch in das Halten von Staatsschulden drängen.
In einer Zeit, in der das Schuldenmachen hoffähig gemacht werden soll, ist eine solche Aussage des Chefs der weltgrößten Versicherung ein Warnsignal. Wären Versicherungen nicht gezwungen, Staatsanleihen zu kaufen, hätten wir vielleicht schon deutlich höhere Zinsen.
Die Mickey Mouse begeisterte diese Woche ebenfalls mit Zahlen. Disney hat mit seinen Q3-Zahlen 2024 nicht nur die Erwartungen übertroffen, sondern auch ein deutliches Signal gesetzt: Der Turnaround unter CEO Bob Iger trägt Früchte. Umsatz und Gewinn übertrafen die Analystenschätzungen, und die Aktie legte um 15% zu.
Besonders positiv fiel die Entwicklung des Direct-to-Consumer (DTC)-Segments auf, das mit einer deutlich höheren Profitabilität überraschte als erwartet. Das Management sieht hier weiteres Wachstumspotenzial, insbesondere durch den Start eines ESPN-Streamingdienstes (ESPN ist der Sportkanal mit vielen Live-Übertragungen). Mit der Integration von Live-Sport, Studio-Content und innovativen Features wie personalisierten, KI-gestützten Sportberichten könnte Disney neue Standards im Streaming setzen.
Disneys Content-Pipeline mit Blockbustern wie Avatar: Fire and Ash und Zootopia 2 sowie der Ausbau der Vergnügungsparks und Kreuzfahrtschiffe untermauern die Wachstumsperspektiven. Das Erlebnis-Segment wird für 2025 ein operatives Gewinnwachstum von 6-8% erwartet.
Die Prognose des Managements ist optimistisch: Für 2025 wird ein Gewinnwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich erwartet, gefolgt von zweistelligem Wachstum in den Jahren 2026 und 2027. Disney plant außerdem 3 Milliarden Dollar für Aktienrückkäufe und erwartet signifikante operative Cashflows, was den finanziellen Spielraum für weitere Investitionen erhöht.
Trotz der positiven Quartalszahlen vieler Unternehmen gaben die Aktienmärkte diese Woche nach. Schauen wir uns mal die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich an:
Wochenperformance der wichtigsten Indizes
INDIZES | 15.11., 21:48 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ |
DAX | 19.211 | 0,0% | 14,7% |
S&P 500 | 5.867 | -2,2% | 23,3% |
Nikkei | 38.643 | -2,2% | 15,5% |
Shanghai A | 3.969 | -3,3% | 27,2% |
Euro/US-Dollar | 1,05 | -1,8% | -4,8% |
Euro/Yen | 162,43 | -0,7% | 4,2% |
10-Jahres-US-Anleihe | 4,43% | 0,14 | 0,57 |
Umlaufrendite Dt | 2,27% | -0,06 | 0,24 |
Feinunze Gold | $2.563 | -4,7% | 24,2% |
Fass Brent Öl | $71,02 | -3,9% | -8,0% |
Kupfer | $8.990 | -7,0% | 4,6% |
Baltic Dry Shipping | $1.692 | 16,6% | -23,7% |
Bitcoin | $91.191 | 19,3% | 116,5% |
3. Sentiment: Verspätete Reaktion der Anleger auf Renditeanstieg

Diese Woche endete zumindest der Ausverkauf in Deutschland. Der DAX geht unverändert aus der Woche, während der S&P 500 2% abgibt. In die Freude am Finanzmarkt über den Wahlsieg Trumps mischt sich nun die Sorge über eine gegebenenfalls zu harte Gangart.
Das Anlegersentiment unserer Umfrageteilnehmer ging diese Woche auf 0,5 zurück. Damit ist die gute Laune der Vorwoche verflogen, Anleger sind nun neutral gestimmt.
Die Selbstzufriedenheit der Vorwoche verflog ebenfalls, der entsprechende Wert ist auf -0,1 gesunken. Es ist also noch keine Verunsicherung zu sehen, doch ich würde den Anlegern eine vorsichtig abwartende Haltung attestieren.
Die Zukunftserwartung ging ebenfalls zurück, der Wert beträgt nun 0,7. Optimisten haben ein leichtes Übergewicht, doch von einer bullischen Stimmung würde ich nicht sprechen.
Dies zeigt sich auch in der Investitionsbereitschaft, die mit einem Wert von 0,7 ebenfalls gering ist.
Das Euwax-Sentiment der Privatanleger brach diese Woche auf -30 ein. Absicherungskäufe gegen weiter fallende Kurse sind offensichtlich gefragt.
Das Put/Call-Verhältnis des DAX an der Eurex, über die sich institutionelle Anleger absichern, fiel diese Woche auf 2,07 zurück. Zwar werden nach wie vor Put-Absicherungen nachgefragt, aber nicht mehr so stark wie noch vor einer Woche (2,23).
An der CBOE hingegen steigt das Put/Call-Verhältnis an. Mit 0,63 klettert das Verhältnis leicht über den langfristigen Durchschnitt. Auch in den USA werden nun also verstärkt Put-Absicherungen nachgefragt.
Die Investitionsquote der US-Fondsmanager stieg auf 92% an. Vor der US-Wahl lag sie bei 82%.
Die Bulle/Bär-Differenz der US-Privatanleger liegt bei 21%. Jeder zweite Anleger ist bullisch gestimmt, während nach wie vor jeder Dritte bärisch ist. Die Polarisierung hat zugunsten der Optimisten stark zugenommen.
Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 49% eine neutrale Marktverfassung an.
Interpretation

Für Investitionen sind genau diese Zinsen maßgebend. Und wenn die Zinsen für Investitionsfinanzierungen steigen, wird weniger investiert. Der Zinsanstieg ist also belastend für die Konjunktur.
In Deutschland sieht's ähnlich aus, der Zins ist im gleichen Zeitraum von 2,0% auf 2,5% angesprungen.
Die Reaktion in Deutschland folgte stehenden Fußes: Der DAX gab deutlich nach. In den USA sorgte die Präsidentschaftswahl für einige Aktienmarktbewegungen, die mit der Zinsentwicklung nichts zu tun hatten. Erst mit etwas Verspätung folgt nun auch in den USA die zu erwartende Reaktion auf die steigenden langfristigen Zinsen.
Die Stimmung unserer Umfrageteilnehmer, die ausschließlich deutschsprachig sind und somit aus der DACh-Region kommen dürften, orientierte sich in den vergangenen zwei Wochen stark am US-Markt. Kein Wunder, die US-Wahlen dominierten die Schlagzeilen. Nur widerwillig nahm man die heimischen Querelen in der Politik zur Kenntnis, vertraute jedoch auf positive Effekte seitens der USA.
Nach einer Woche der Seitwärtsbewegung im DAX und fallenden Kursen in den USA dämmert es unseren Umfrageteilnehmern, dass man sich von der US-Stimmung hat in die Irre leiten lassen. Und so führen Anleger nun offensichtlich ihre Rennpferde vorerst zurück in den Stall und warten die nächsten Entwicklungen beobachtend ab.
Nicht einmal die herausragenden Quartalszahlen von Siemens und der Deutschen Telekom konnten die Stimmung aufhellen, denn beides sind ja international aufgestellte Konzerne, deren US-Geschäft strahlte, während das heimische Geschäft zu wünschen übrig lässt.

Für den DAX können wir heute wenig aus den Sentimentdaten ablesen: Die Stimmung ist neutral. Damit lässt sich kein Schiefstand in der Stimmung feststellen, der nicht zur Marktentwicklung passen würde. Und somit gibt es auch keinen Druck in die eine oder andere Richtung.

Der Öl-Boykott gegen Russland wirkt nicht, das russische Öl ist überall auf der Welt zu finden. Die Lieferwege wurden an die Sanktionen angepasst. Somit bleibt der Ölpreis niedrig. Donald Trump ist es zuzutrauen, den Ölmarkt für seine politischen Ziele zu missbrauchen. Wer auf ein baldige Ende des Ukraine-Krieges setzen sollte, der sollte vielleicht einbeziehen, dass der Weg dorthin im Stile Trumps sicherlich mit Drohungen und vielleicht auch Entscheidungen garniert sein könnte, die den Ölpreis zumindest vorübergehend anfeuern.
Und dann ist da noch das Ölförderland Iran, bei dem Trump ebenfalls eine härtere Gangart einlegen möchte.
Vieles ist denkbar, wenig gewiss. Gewiss ist nur, dass die Märkte kurzfristig deutlich volatiler (=nervöser) agieren dürften.
4. Ausblick: Investorenlunch mit BB Biotech Management Dr. Koller und Dr. Koch
So, wie versprochen habe ich mich heute mit dem Management von BB Biotech zum Lunch getroffen. Wie jedes Jahr hielt Vorstandssprecher Dr. Daniel Koller einen Vortrag vor rund 20 Gästen. Anschließend gab es ausreichend Gelegenheit für Fragen und sogar persönliche Gespräche.
Die Fragen, die Sie mir im Vorfeld zugeschickt hatten, konnte ich alle platzieren. Es verfestigte sich der Eindruck, dass BB Biotech die Verkaufserlöse aus dem Mega-Erfolg Moderna in kleine Biotech-Unternehmen mit Schwerpunkt "seltene Krankheiten" investierte. Dort gab es einen Volltreffer, Argenx, während die meisten anderen leider aus dem Rennen ausschieden.
Im Umfeld der hohen Inflation und der dadurch gestiegenen Marktzinsen haben es kapitalintensive Forschungen und Entwicklungen, wie sie von Biotech-Unternehmen durchgeführt werden, schwer. So hatte BB Biotech zunächst kein Glück, und dann kam auch noch Pech hinzu. Kein Glück bei der Auswahl der neuen Beteiligungen und Pech bei der allgemeinen Marktentwicklung. Erschwerend kam zuletzt noch hinzu, dass das M&A-Geschäft (Fusionen und Übernahmen) unter der Biden-Administration nahezu zum Erliegen gekommen ist. Gerade Übernahmen erlauben es den Anlegern, schwer zu bewertende Biotech-Unternehmen äquivalent zu dem Wertansatz, der bei der Übernahme verwendet wurde, einzuschätzen. Ohne Übernahmen hängen Anleger in der Luft, da Brancheninsider wie die großen Pharmakonzerne eben nicht zeigen, was ihnen bestimmte Biotech-Unternehmen wert sind.
Wem das als Pech noch nicht ausreicht, der kann sich noch die Entwicklung des Kursabschlags zum Net Asset Value (NAV) anschauen: Da BB Biotech überwiegend in börsennotierte Biotech-Unternehmen investiert, lässt sich der Wert der Beteiligungen (NAV) jederzeit genau ausrechnen. Die Aktie müsste dann diesen Wert annehmen. Tut sie aber nicht, meist notiert sie ein wenig darunter. Derzeit ist die unterschiedliche Entwicklung extrem: Während der NAV im laufenden Jahr 6% zulegte, gab die Aktie 11% ab.
20 Jahre leitete Daniel Koller (52) das Unternehmen. Bei so viel Gegenwind zieht er sich nun zurück. Das wurde so nicht gesagt, sondern das ist mein Eindruck. Warum auch nicht. Koller war sehr erfolgreich in den 20 Jahren, sorgte für einen kontinuierliche Aktienkursanstieg mit einem Spike nach oben infolge der Corona-Pandemie, wo Moderna mit dem Impfstoff so erfolgreich war.
Dass danach eine Konsolidierung erfolgt, war klar. Doch die Konsolidierung nimmt aufgrund der oben aufgelisteten Probleme mehr Zeit in Anspruch als erwartet, und warum dann nicht den Sessel frei machen für frische Ideen. Denn genau die waren heute ebenfalls vor Ort: Dr. Christian Koch wird zum Jahreswechsel den Staffelstab von Dr. Koller übernehmen. Er studierte Bioinformatik, ein vor 20 Jahren neues Fach an der Frankfurter Uni.
Dazu passt: Diese Woche sprach Jensen Huang, Gründer und CEO von Nvidia, auf einer Konferenz über die Tätigkeiten der Zukunft, die unsere Kinder übernehmen können, wenn die KI weite Bereiche des heutigen Alltags unterstützen kann. Er sprach von der komischen Eigenart in der Gesundheitsbranche, Medikamente und Wirkstoffe zu "entdecken". Man schmeißt 20 verschiedene Wirkstoffe in die Tierkäfige und schaut, welche eine gewünschte Wirkung erzielen. Und selbst dabei sind die größten Entdeckungen häufig genug dem Zufall geschuldet.
Der Mensch ist zu komplex, um gezielt eine Behandlungsmethode im Vorfeld zu entwickeln und sodann zu testen. Der Kollege Zufall spiele eine viel zu große Rolle, so Huang.
Mit Hilfe der KI wird man jedoch in der Zukunft den Zufall immer weiter zurückdrängen und immer häufiger gezielt Behandlungen entwickeln. Wenn ich im Lebenslauf von Christian Koch "Bioinformatik" lese, dann sieht das schon mal nach einer guten Grundausbildung für dieses Geschäft aus.
Im Gespräch verriet mir Dr. Koch, dass er schon seit seinen Studienzeiten Forschungsdaten durch seine eigens erstellten Machine Learning Programme (so nannte man KI früher) jagte und damit zu so guten Ergebnissen kam, dass er schon bald in der Branche Aufmerksamkeit erregte.
Und so ist es vielleicht nachvollziehbar, dass Dr. Koller Platz macht für neue Ideen, mit denen sich BB Biotech für die Zukunft positionieren kann.
Dr. Koch antwortete beantwortete meine Frage, was aus den Krebsimpfstoffen von Moderna geworden ist. Vielleicht erinnern Sie sich, dass sowohl BioNTech als auch Moderna die Einnahmen aus den Corona-Impfstoffen in die Krebsforschung stecken wollten. BioNTech hat sich inzwischen wieder stärker auf die RNA-Impfstoffe gegen Influenza, Corona und nun auch RSV konzentriert. Auch Moderna ist in diesem Markt unterwegs, daher der Ausverkauf der Aktie diese Woche, nachdem Kennedy als Gesundheitsminister nominiert wurde.
Doch Moderna habe eine erfolgreiche Phase II Studie mit einem Krebs-Impfstoff durchlaufen, der nun im kommenden Jahr in die klinische Phase III gehen werde. Doch schon die Ergebnisse der Phase II seien so beeindruckend, dass man am Markt mit einer beschleunigten Zulassung gerechnet habe. Immerhin hätten mit über 200 Teilnehmern vergleichsweise viele Probanden an der Studie teilgenommen.
Der Wirkstoff sei für sehr früh erkannte Krebsarten konzipiert und könne im frühen Stadium eine maßgebliche Verbesserung der Entwicklung hervorrufen. Da es bislang noch kein vergleichbares Medikament gibt, ging man von einer beschleunigten Zulassung aus. Die US-Gesundheitsbehörde (FDA) habe dies jedoch abgelehnt, weil man solch einen Fall bislang noch nicht hatte. Hmm...
Nun, zurück zu BB Biotech: Dr. Koller arbeitet seinen Nachfolger gewissenhaft ein. Schon allein die Tatsache, dass beide die heutige Veranstaltung gemeinsam durchführten und sich gegenseitig den Ball zuspielten, zeigt, dass hier ein geregelter Übergang zu erwarten ist.
Glücklicherweise konnten wir BB Biotech vor zwei Jahren früh genug verkaufen und sind somit nun in der Lage, unbeschwert eine neue Investmententscheidung vorzunehmen. Sie kennen mich ja: Ich bin begeisterungsfähig. An Tagen, an denen ich mit dem Unternehmen gesprochen habe, treffe ich daher grundsätzlich keine Entscheidung, ich schlafe erstmal darüber. Mal sehen, wie sich die Informationen in ein paar Tagen anfühlen.
Achterbahnfahrt im Portfolio
Puh, bitte gestatten Sie mir noch eine abschließende Bemerkung: Unser Heibel-Ticker Portfolio erreichte im Wochenverlauf erstmals seit 2022 wieder einen neuen Höchststand. Sie erinnern sich: Durch den Ukraine-Krieg wurde unser Portfolio 2022 um 23% über die Klippe gestoßen. Ich hatte die Tragweite lange Zeit nicht erkannt bzw. mit einer anderen politischen Reaktion gerechnet.
Da ich mir nicht nachsagen lassen möchte, ich unterschlage meine Fehler, trage ich den damaligen Verlust wie ein Mühlstein seither um meinen Hals und weise Woche für Woche den aktuellen Stand aus. Anfang dieser Woche war das Minus vollständig abgebaut, zwischenzeitlich notierte unser Heibel-Ticker Portfolio im Vergleich zu damals mit 0,4% im Plus.
Am heutigen Freitag wurden nun einige Titel ausverkauft: Wheaton Precious -8%, Nextracker -8% und Medios -7%. Dicke Pluszeichen in anderen Titeln wurden wieder abgegeben, so dass wir, stand jetzt, wieder mit 1,4% im Minus sind. Immerhin haben wir im laufenden Jahr bereits 14,3% zugelegt, doch im Vergleich zu Anfang 2022 bleibt ein leichtes Minus von 1,4%.
Ich werde alles geben, um meinen Mühlstein in den kommenden Wochen endgültig loszuwerden.
5. Update beobachteter Werte: PVA Tepla, Nynomic, Goldmünzen & Goldbarren, Medios, Allianz, Coterra Energy, CEWE, Novo Nordisk
Im Wochenverlauf habe ich Updates zu unseren Portfolio-Titeln verfasst. Diese erhalten Sie nachfolgend zusammen aufgeführt.
Die Updates finden Sie generell jeweils nach der Veröffentlichung verfügbar unter Heibel-Ticker -> Portfolio -> 10 neueste Einträge und mit der Express-Funktion erhalten Sie die Updates direkt unterwöchig per E-Mail und SMS.
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PVA Tepla: Schwache Zahlen
Di, 12. November um 11:53 Uhr
Heute früh veröffentlichte PVA Tepla Q-Zahlen, die nochmals schlechter ausfielen als von vielen befürchtet. Der Umsatz ging um 2% auf 63 Mio. EUR, der Gewinn bricht um 24% auf 0,26 EUR/Aktie ein. 2024 sei ein Übergangsjahr, genau wie auch 2025, so CEO Jalin Ketter im anschließenden Analystencall.
Zwei Drittel des Umsatzes macht der Bereich Semiconductors aus, in dem die Kristallzuchtanlagen angesiedelt sind. Dieser Bereich verzeichnet sowohl bei der Abarbeitung bestehender Aufträge, als auch beim Auftragseingang stark fallende Zahlen.
Jalin Ketter kündigte den Transformationsprozess vor zwei Jahren an, als ich Sie im 1-on-1 kennenlernte. Die Metrologies (Messtechnik) solle ausgebaut werden. Mit zweistelligen Wachstumsraten erreicht dieser Bereich inzwischen ein Drittel des Konzernumsatzes. Während Kristallzuchtanlagen meist aus einzelnen Großaufträgen bestehen, die der Zyklik der Halbleiterbranche unterliegen, ist das Metrologiegeschäft wesentlich weniger konjunkturabhängig, da es langfristige Serviceverträge gibt. Die Transformation sollte der Aktie irgendwann ein höheres Bewertungsniveau ermöglichen, da die konjunkturellen Schwankungen abnehmen.
Doch vorerst läuft alles gegen PVA Tepla: Die Chipindustrie hat - wenn man von KI-Chips absieht - Überkapazitäten, die insbesondere durch die rückläufigen Zahlen der Automobilindustrie verursacht werden. Während das Geschäft in der Chipindustrie einbricht (-30% und mehr), wächst die Metrologie nur mit niedrigen zweistelligen Raten und von einem niedrigen Niveau aus.
Ich habe mir heute den gesamten Analystencall live angehört. Die Analysten fragen immer wieder, ob nicht erste Lichtblicke im Markt zu sehen seien, die für ein baldiges anziehen des Auftragseingangs sorgen könnten. Ketter wiederholte immer wieder, dass es zwar ermutigende Gespräche gebe, jedoch Auftragseingänge erst dann vermeldet würden, wenn damit einhergehende Anzahlungen geleistet wurden. Es hörte sich für mich nicht so an, als sei kurzfristig mit einer Besserung zu rechnen.
Die Frage, die wir uns als Anleger stellen müssen, ist die: Sind alle schlechten Entwicklungen inzwischen in der Aktie eingepreist, oder nicht?
Mit einem E.V./EBITDA von 5 und einem KUV von 1 ist der Maschinenbauer spottbillig. Das Unternehmen wird auch in den kommenden Jahren profitabel sein, obwohl die Investitionen, insbesondere in Metrologie, deutlich hochgefahren werden.
Die Zurückhaltung in der Branche ist sicherlich auch auf die jüngsten Meldungen von Intel und ZF zurückzuführen, die kürzlich den Bau geplanter Chipfabriken verschoben haben.
Wenn ich dem Ganzen etwas positives abgewinnen soll, dann höchstens das Folgende: Die Ampel-Regierung ist Geschichte und je schneller Neuwahlen erfolgen, desto früher könnte Zuversicht über eine vernünftige Planungsgrundlage in Deutschland und Europa die Kunden von PVA Tepla zu Investitionsentscheidungen bringen. Die Aktie von PVA Tepla wird eine solche Aussicht bereits sehr frühzeitig vorweg nehmen.
Ich könnte mir also vorstellen, dass wir heute alle schlechten Entwicklungen in der Branche kennen und bereits die leiseste Hoffnung auf Besserung für einen Kursschub sorgt. Ich bleibe also dabei.
Alle Updates zu PVA Tepla
Nynomic: Vertröstet
Mo, 11. November um 17:32 Uhr
Heute früh veröffentlichte Nynomic Q-Zahlen. Im Oktober senkte Nynomic die Jahresprognose, die Aktie war daraufhin weiter gen Süden gesegelt. Im laufenden Jahr hat sich der Kurs fast halbiert, eine Katastrophe.
Die heutigen Zahlen bestätigen das Bild vom Oktober, zeigen immerhin keine weitere Verschlimmerung der Situation. Aber leider ist auch keine wirkliche Verbesserung zu erkennen, irgendwie bleiben die Kunden von Nynomic erstaunlich zurückhaltend. Inhaltlich hört sich das alles nach wie vor vielversprechend an, doch weder Auftragseingang, noch abgerufene Mengen zeigen die seit über einem Jahr erwartete positive Entwicklung.
Die wichtige Frage, die wir uns als Aktionäre stellen müssen, ist die, ob wir uns vielleicht grundlegend in Nynomic irren. Sind die Produkte vielleicht am Bedarf des Marktes vorbei entwickelt? Oder gibt es Wettbewerber, die mit günstigeren Produkten unterwegs sind?
Mir ist nichts dergleichen bekannt. Die für mich nachvollziehbare Erklärung für die Malaise ist die, die auch auf viele andere Unternehmen zutrifft: Im Jahr 2022 wurde auf Teufel komm raus investiert, Nynomics Kunden fragten mehr nach, als Nynomic projizieren konnte. Aufgrund von Lieferengpässen in der späten Corona-Phase kam es zu Fertigungsproblemen.
2023 ruckelten sich die Lieferketten wieder ein und die Kunden hatten aus den Problemen gelernt: Sie erhöhen ihre Lagekapazitäten und kauften auf Lager. Obwohl schon im Jahr 2023 die Sorgen aus dem Ukraine-Konflikt sowie auch das inzwischen hohe Zinsniveau zu einer Zurückhaltung bei neuen Investitionen führte, konnte Nynomic noch genug verkaufen, um ein kleines Umsatzplus auszuweisen.
2024 sind die Lager nun voll und neue Bestellungen lassen auf sich warten. der Auftragsbestand entwickelt sich rückläufig, der Umsatz bleibt hinter den Erwartungen zurück. In Erwartung eines bald wieder anziehenden Geschäfts halten die beiden Vorstände von Nynomic am Personal fest, es gibt keine nennenswerten "Kosteneinsparungen".
So bleibt der Q-Umsatz mit 24 Mio. EUR auf einem unverändert niedrigen Niveau, der Vorsteuergewinn (EBIT) ging um 75% auf 0,9 Mio. EUR zurück.
Für das laufende Jahr wurde im Oktober ein Umsatzziel von 100-110 Mio. EUR ausgegeben, es fehlen im Q4 also noch mindestens 28 Mio. EUR. Traditionell ist das Q4 bei Nynomic besonders stark, wir dürfen also vorsichtig zuversichtlich sein.
Auf Basis der aktuellen Erwartungen für 2025 notiert die Aktie auf einem EV/EBITDA von nur noch 5. Analysten gehen von einem Gewinnsprung um 138% aus, was jedoch aufgrund des diesjährig schwachen Ergebnisses nicht aussagekräftig ist. Doch ein solches Ergebnis wäre im Bereich dessen, was in der Vergangenheit für einen Kurs um 25-30 EUR gereicht hat - aktuell steht die Aktie bei 17,60 EUR.
Ich sträube mich, die Aktie zu verkaufen - das haben Sie bestimmt schon gemerkt. Nicht nur, weil ich die beiden Vorstände persönlich kennengelernt und für seriös befunden habe, sondern auch weil Maschinenbauer wie Nynomic erfahrungsgemäß immer wieder sehr starke Schwankungen im Geschäft erleben. Und so schmerzhaft die Durststrecken auch sein mögen, in guten Zeiten wird das mehr als kompensiert.
Stehen nun gute Zeiten unmittelbar bevor, oder kann sich das Trauerspiel noch eine Weile hinziehen? Ich weiß es nicht. Immerhin zeigt der Auftragseingang im abgelaufenen Quartal eine leichte Erholungstendenz und Aufträge sind bei Maschinenbauern die Umsätze der Zukunft. Außerdem mache ich die gescheiterte Ampel für die Investitionszurückhaltung der Kunden von Nynomic mitverantwortlich. Die Aussicht auf ein Ende des grünen Wirtschaftsministeriums dürfte selbst für Nynomic, die mit Umwelttechnologien (Geschäftsbereich Green Tech) 21% ihres Umsatzes erwirtschaften, und mit sauberen Technologien (Clean Tech) sogar 65%, positiv sein. Bei Investitionen geht es um Planungssicherheit und Finanzierungskosten. Das Zinsniveau ist rückläufig, könnte also ebenfalls positive Auswirkungen haben.
Wir werden also vertröstet, doch die Gründe sind plausibel. Bleiben wir also dabei.
Alle Updates zu Nynomic
Goldmünzen & Goldbarren: Teilverkauf, teure Trump-Versprechen werden künftig durch Effizienz & Wachstum relativiert
Di, 12. November um 12:20 Uhr
Unsere Absicherung mit Goldbarren ist nach +30% im Goldpreis im laufenden Jahr auf einen Portfolioanteil von 10% angewachsen. Da wir ein aktiv gemanagtes Portfolio betreiben, würde ich unsere Position auf einen Anteil von 6,6% kürzen.
Wer Goldbarren im Schließfach oder auf andere Weise physisch beiseite gelegt hat, der agiert mit einem Zeithorizont von 5 Jahren und mehr. In diesem Fall würde ich nun nicht den Goldbarren zersägen und anteilig verkaufen, um das Verhältnis im Portfolio herzustellen.
Für das aktive Management unseres Heibel-Ticker Portfolios ist der Goldanteil jedoch zu groß geworden und ich würde den jüngsten Goldpreisanstieg nutzen, um Teilgewinne zu realisieren. Die durch den Verkauf frei werdenden Mittel können wir anderweitig einsetzen.
Vielleicht haben wir das vorläufige Hoch im Goldpreis bereits gesehen. Im Vorfeld der US-Wahlen gab es einen regelrechten Wettstreit darüber, wer mehr Schulden machen wird. Es galt als sicher, dass die Verschuldungsorgie der USA nach den Wahlen fortgesetzt und den US-Dollar belasten wird. Die Frage war nur: Wie schlimm wird es werden?
Nun hat Donald Trump die Wahl gewonnen und seit heute Nacht wissen wir, dass seine Republikaner sowohl im Senat, als auch im Kongress die Mehrheit stellen. Trump kann also seinen Willen durchsetzen, solange er nicht gegen Gesetze verstößt.
Ab jetzt wird er nicht mehr blumige Versprechen machen, sondern Teile davon aufsetzen. Doch ab jetzt kommen auch die unangenehmen Dinge hinzu, die er umsetzen möchte. Und dazu gehört das DOGE-Ministerium, das Department of Government Efficiency, das von Elon Musk geleitet werden soll. Ich gehe davon aus, dass Trump durch eine radikale Deregulierung Wachstumspotential heben wird, das die steigenden Ausgaben relativieren wird.
Sprich: Die Apokalyptiker, die bis vor wenigen Tagen lediglich die Ausgaben extrapolierten, müssen nun eventuelle positive Effekte gegenrechnen. Das könnte dazu führen, dass das Ende des US-Dollar nun doch nicht unmittelbar bevorsteht.
Doch genau das war es, was den Goldpreis nach oben getrieben hat: Das vermeintlich bevorstehende Ende des US-Dollars, oder zumindest dessen globale Dominanz. Wenn die US-Konjunktur hingegen nun positiv überrascht, dann relativiert dies die US-Schulden, die stets in Relation zum BIP gemessen werden. Wir werden in den kommenden Monaten immer wieder Meldungen sehen, daß bestimmte Bereiche der Regierung ersatzlos gestrichen werden - ich denke, der argentinische Präsident Milei wird Musk als Vorbild dienen. Solche Meldungen werden den Außenwert des US-Dollars stärken und somit den Goldpreis drücken.
Also: Die Goldparty könnte vorerst vorbei sein. Wir reduzieren unsere Position von derzeit 10% Portfolioanteil um ein Drittel auf 6,6% Portfolioanteil.
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Medios: Lauterbachs Tage sind gezählt
Di, 12. November um 12:49 Uhr
Heute früh veröffentlichte auch Medios Q-Zahlen, die ich als schwach bezeichnen würde. Der Umsatz stieg um 0,7% auf 493 Mio. EUR an, wobei ein neu übernommener Geschäftsbereich hinzugerechnet wurde, so dass der Umsatzrückgang in den beiden alten Geschäftsbereichen Arzneimittelversorgung (-7,5%) und Patientenindividuelle Therapien (-3,5%) kompensiert wurden.
Auch die Gewinnentwicklung wird durch den neuen Geschäftsbereich deutlich nach oben katapultiert, wobei ich zugeben muss, dass mir die Darstellung von Medios Probleme bereitet: Es gibt klare Regeln, wie man einen adjustierten Gewinn berechnet (EBITDA adj.), doch Medios weist stets einen EBITDA PRE aus und berücksichtigt dort eine eigene Interpretation der Auswirkungen von Übernahmen. Da Übernahmen ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensstrategie von Medios sind, ist es mühsam, die wirkliche Geschäftsentwicklung sowie die Auswirkungen der Übernahmen zu separieren.
Also ohne diese Effekte entwickelt sich das Geschäft mäßig bis schwach. Ich traf in den vergangenen Monaten einige Apotheker, die mir ihr Leid über die Branche klagten. In den vergangenen zwei Jahren habe eigentlich niemand Gewinn mit seiner Apotheke gemacht, die meisten leben von der Substanz und führen das Geschäft aus Verantwortungsbewußtsein fort. Eigentlich alle, die ich sprach, wollen ihre Apotheke verkaufen. Die einen sind bereits dabei, die anderen überlegen noch zu welchem Termin.
Unser Gesundheitsminister, so die Apotheker, wolle ein Versorgungssystem im Sinne der USA, wo die meisten Medikamente von Fachkräften ausgegeben werden können, ohne dass ein Apotheker drüber schauen muss.
Zum Verständnis: Der Arzt verschreibt Medikamente, um ein bestimmtes Problem beim Patienten zu bekämpfen / lindern. Dabei fragt er kurz andere Medikamente des Patienten ab und achtet auf Wechselwirkungen. Doch Ärzte fokussieren auf die Behandlung des Problems. Die komplexen Wechselwirkungen verschiedener Wirkstoffe gehört zum Handwerkzeug des Apothekers. Nicht selten kommt es vor, dass der Apotheker das verschriebene Medikament durch ein anderes ersetzt, das seinem Wissen zufolge in individuellen Situationen besser geeignet ist.
Muss die Kopfschmerztablette von einem Apotheker ausgegeben werden? Sicherlich nicht. Doch Lauterbach krempelt unsere Apothekenlandschaft radikal um, so dass die finanzielle Grundlage für Apotheker nicht mehr gegeben ist. Zu schnell und zu weitgehend, sagen die Apotheker.
Natürlich werden Sie mir nun wieder E-Mails schreiben, in denen Sie es für richtig halten, den Apothekern ihre goldene Gans ein wenig zurecht zu stutzen und Sie werden mir vermutlich mit Recht mitteilen, dass Sie noch keinen wirklich armen Apotheker gesehen haben. Ich möchte mich auch gar nicht in diese Diskussion einmischen. Ich möchte nur feststellen.
Und die erste Feststellung ist, dass Apotheker weniger verdienen können als zuvor. Und das betrifft auch Medios. Die zweite Feststellung ist, dass ein Gesundheitsminister Lauterbach in wenigen Monaten sicherlich Geschichte sein wird. Und das ist ein Lichtblick für die Apotheker, als auch für Medios.
Daher möchte ich zu diesem Zeitpunkt auch die Aktie von Medios nicht verkaufen. Ich denke auch hier gilt: Schlimmer kann‘s nimmer. Also bleiben wir dabei und schauen uns die Diskussionen der kommenden Wochen an.
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Allianz: Starkes Wachstum, hohe Profitabilität und solide Kapitaldecke
Mi, 13. November um 18:16 Uhr
Im Q3 erzielte die Allianz eine Umsatzsteigerung von 17,3 % auf 42,8 Mrd. Euro, was durch positive Entwicklungen in allen Geschäftsbereichen, insbesondere der Schaden- und Unfallversicherung, sowie der Lebens- und Krankenversicherung, unterstützt wurde. Das operative Ergebnis wuchs um 13,6 % auf 3,9 Milliarden Euro, wobei die Schaden-Kosten-Quote durch geringere Schäden und eine verbesserte Effizienz bei der Abwicklung von Schäden auf 93,5 % verbessert werden konnte. Auch das Asset-Management-Segment zeigte stabile Erträge und starke Nettomittelzuflüsse. Sämtliche Zahlen liegen leicht über den Erwartungen der Analysten.
Der bereinigte Quartalsüberschuss der Anteilseigner stieg um 23 % auf 2,5 Mrd. Euro, gestützt durch ein verbessertes nicht-operatives Ergebnis. Die Allianz konnte zudem ihre Solvency-II-Kapitalquote (Berechnung: Eigenkapital durch risikogewichtete Verpflichtungen) auf 209 % erhöhen, was eine starke finanzielle Position zur Absicherung gegen Marktrisiken und Naturkatastrophen bedeutet. Diese Kapitalstärke ermöglicht es der Allianz, auch in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten ihre Verpflichtungen gegenüber Versicherungsnehmern umfassend zu erfüllen.
Für das Gesamtjahr 2024 erwartet die Allianz ein operatives Ergebnis in der oberen Hälfte der prognostizierten Spanne von 14,8 Mrd. Euro (+/- 1 Mrd. Euro). Der Vorstand sieht das Unternehmen weiterhin gut positioniert, um von nachhaltigem Wachstum in allen Geschäftsbereichen zu profitieren. Die Strategie der Allianz, ihren Markenwert und die Kundenorientierung zu steigern, unterstützt dabei die Profitabilität und das Vertrauen der Aktionäre.
Die Allianz zählt bereits zu den 30 bekanntesten Unternehmen weltweit und gewinnt in einem Geschäft, das auf Vertrauen beruht, sicherlich schon allein aufgrund ihres Namens eine Reihe von Kunden, die sich zwischen mehreren Anbietern entscheiden müssen. Vertrauen, dass im Schadensfall auch gezahlt wird bzw. werden kann.
Das KGV der Allianz-Aktie steht bei 11, das Gewinnwachstum von 8-10% p.a. im laufenden und im kommenden Jahr, würde einen höheren Aktienkurs rechtfertigen. Auch die Dividendenrendite von aktuell 5,2% liegt im oberen Bereich dessen, was Sie derzeit am Markt erwarten dürfen. Die Reaktion auf die Q-Zahlen waren zunächst mal steigende Kurse bei der Allianz, bevor dann die allgemeine Marktschwäche auch die Allianz-Aktie nach unten zog. So geht sie mit nur noch +0,6% aus dem Rennen. Ich denke, an einem anderen Tag wäre die Aktie kräftig nach oben gesprungen. Nun wird es eben ein wenig dauern, bis sie weiter nach oben klettert.
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Coterra Energy: Übernahme im Permian-Becken begeistert Anleger
Do, 14. November um 10:41 Uhr
Die Aktie des Öl- und Gasproduzenten stieg nach der Übernahme-Ankündigung am Mittwoch um mehr als 2%, während die Aktien anderer Öl- und Gas-Unternehmen im Minus notierten. Coterra investiert 3,95 Mrd. USD (davon 2,95 Mrd. in bar und 1 Mrd. in Aktien), um die beiden privaten Unternehmen Franklin Mountain Energy und Avant Natural Resources zu übernehmen. Diese Übernahmen stärken Coterras Position im Permian-Becken – und zwar direkt angrenzend zu bestehenden Flächen in New Mexico. Besonders erfreulich für Coterra: Die neuen Flächen (49.000 Hektar) sind durchzogen mit 125 Meilen Pipeline-Infrastruktur und beinhalten einen höheren Ölanteil im Vergleich zu Erdgas, was sich positiv auf Margen und Cashflow auswirken dürfte.
Der Kaufpreis entspricht dem 3,8-fachen des Unternehmenswertes zum EBITDA (EV/Ebitda) und liegt damit unter Coterras eigener Bewertung (EV/EBITDA derzeit 5,9), was die Rentabilität fördern könnte, sofern die Öl- und Gaspreise stabil bleiben.
Die Akquisitionen sollen zudem ohne Belastung der Bilanz auskommen – eine Nachricht, die Investoren aufatmen lässt. Noch Anfang November, beim Earnings-Call für das Q3, löste CEO Tom Jorden mit einer Bemerkung zur Übernahme-Strategie Unruhe am Markt aus. Jorden deutete die Möglichkeit eines größeren, „transformierenden“ Deals an und verschreckte damit einige Aktionäre. Auch die Fokussierung auf das Permian-Becken, das sich über New Mexico und West Texas erstreckt, findet Zuspruch. Einige Marktteilnehmer hatten befürchtet, dass Coterra auch außerhalb dieser lukrativen Region auf Übernahmejagd gehen könnte.
Insgesamt konnte Coterra diese Woche bereits 7% zulegen. Ich bleibe am Ball, wie weit die aktuelle Rallye diese Aktie gegen den Branchentrend noch nach oben trägt.
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CEWE: Q-Zahlen stützen Optimismus vor Weihnachtsgeschäft
Do, 14. November um 13:03 Uhr
Im dritten Quartal 2024 steigerte CEWE den Umsatz um 4,2 % auf 164,4 Mio. Euro und trifft damit die Erwartungen. Der Gewinn (EBIT) erreichte saisonbedingt ein ausgeglichenes Niveau von 0,1 Mio. Euro, obwohl bereits 1,5 Mio. Euro in zusätzliche Marketingmaßnahmen für das wichtige Weihnachtsgeschäft investiert wurden.
Der Umsatz im Bereich Fotofinishing wuchs um 5,8 % auf 136,1 Mio. Euro, angetrieben durch eine höhere Nachfrage und einen verbesserten Produktmix. Immer neue Premium-Angebote wirken sich positiv auf die Preisgestaltung aus. Trotz höherer Ausgaben lag der Gewinn (EBIT) im Bereich Fotofinishing mit 0,4 Mio. Euro nur leicht unter dem Vorjahresquartal.
Der kommerzielle Online-Druck zeigte sich in einem herausfordernden Marktumfeld widerstandsfähig und erzielte einen Umsatz von 21,2 Mio. Euro, was einem leichten Rückgang von 3 % gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Der Gewinn (EBIT) sank ebenfalls auf 0,2 Mio. Euro, was die harte Wettbewerbslage in der Druckbranche widerspiegelt.
Im Einzelhandel, der insbesondere auf die margenstarke Produkte im Fotobereich setzt, blieb der Umsatz mit 7,1 Mio. Euro stabil. Der Gewinn (EBIT) blieb bei -0,1 Mio. Euro leicht negativ.
Für das vierte Quartal, in dem traditionell der Großteil des Jahresumsatzes generiert wird, blickt CEWE optimistisch nach vorne. CEO Yvonne Rostock hebt hervor, dass Fotoprodukte gerade zu Weihnachten aufgrund ihres emotionalen Werts besonders gefragt sind, was CEWE mit einem hochwertigen Produktmix und Innovationen wie der Panoramaseite im Fotobuch unterstützen möchte.
Cewe geht weiterhin davon aus, die Jahresziele zu erreichen, und plant für das gesamte Jahr 2024 mit einem Umsatz zwischen 770 und 820 Mio. Euro sowie einem EBIT-Korridor von 77 bis 87 Mio. Euro. Finanziell bleibt CEWE solide aufgestellt, mit einer erhöhten Eigenkapitalquote von 65,8 % und einer Kapitalrendite (ROCE) von 18,8 %.
Das EV/EBITDA von 5 liegt leicht unter dem 10-Jahresdurchschnitt von 6. Das Wachstum bei unserem Dividendentitel liegt im Umsatz bei rund 4%, beim Gewinn gibt es von Jahr zu Jahr große Schwankungen. Das Schöne an der Dividendenrendite von 2,7% ist, dass diese kontinuierlich ansteigt.
Noch ein Satz zum Weihnachtsgeschäft: Der Erfolg für Cewe lässt sich häufig schon im Sommer von der Reisetätigkeit ablesen, und diesen Sommer wurde mehr gereist als in den Jahren zuvor. Daher ist die Erwartung bereits recht hoch und das Management konkretisierte die Unternehmensprognose auf die obere Hälfte der zuvor angegebenen Spanne. Wenn ich mir jedoch die Stimmung in Deutschland anschaue, will ich auch nicht ausschließen, dass viele Fotobücher trotz Urlaub lieber nicht bestellt werden, da die Konjunktursorgen und die Angst vor dem Arbeitsplatzverlust in den kommenden Wochen meiner Einschätzung nach anwachsen könnten.
Ich bleibe dennoch dabei, denn Cewe ist eine Dividendenaktie und reagiert stets flexibel auf solche Schwankungen, indem spätestens im Folgejahr mit angepassten Produkten wieder ein Gewinnwachstum erzielt wird. Es gab in der Vergangenheit immer wieder mal ein einzelnes Jahr mit einem Gewinnrückgang, doch stets wurde die Dividende trotzdem erhöht und stets folgte im Folgejahr ein um so größerer Umsatz- und Gewinnsprung.
Übrigens. Die Aktie steht heute mit +3,5% ganz oben in den Kurslisten :-)
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Novo Nordisk: Rücksetzer ist eine Chance für langfristige Anleger
Fr, 15. November um 18:26 Uhr
Die jüngsten politischen und branchenspezifischen Entwicklungen haben den Aktienkurs von Novo Nordisk stark unter Druck gesetzt. Seit dem Allzeithoch von 138 EUR im Juni hat die Aktie rund 30% an Wert verloren. Enttäuschung über schwächere Ergebnisse von Wettbewerber Eli Lilly, insbesondere bei den Verkaufszahlen der Abnehmspritze Zepbound aufgrund von Lieferproblemen, belastet auch Novo Nordisk. Anleger befürchten, dass die Dynamik in diesem Sektor nachlässt.
Die jüngste Nominierung des impfkritischen Robert F. Kennedy Jr. zum Gesundheitsminister durch Donald Trump hat die gesamte Pharmabranche verunsichert. Moderna verlor über 5%, Novavax sogar mehr als 7%, und Pfizer (vertreibt BioNTech-Impfstoff in den USA) musste ein Minus von 2% hinnehmen. Anleger befürchten, dass Kennedy die Anti-Impf-Stimmung in den USA verstärken könnte. Weniger Impfungen bedeuten geringere Umsätze für die großen Pharmakonzerne – eine Gefahr für die Branche.
Doch wie so häufig ist die Wahrnehmung der Massenmedien zu Kennedy ähnlich überspitzt wie dessen Feldzug gegen die Impfbranche: Kennedy kritisiert ausschließlich die geringen Zulassungsbedingungen für Impfstoffe im Vergleich zu anderen Medikamenten. Er kämpft dafür, dass Impfstoffe die gleichen Bedingungen von Studienergebnissen erbringen müssen, wie andere Medikamente. Es geht ihm insbesondere um die Untersuchung von Langzeitfolgen, die natürlich während der Corona-Pandemie nicht bekannt waren.
Es gibt jedoch keine verlässliche Quelle, der zu entnehmen ist, ob sich Kennedy gegen Corona hat impfen lassen. Stattdessen gibt es die Vermutung, dass er sich tatsächlich impfen ließ.
Robert F. Kennedy Jr. hat sich kritisch zu Eli Lilly, Novo Nordisk und der Abnehmspritze geäußert. Er betonte, dass die Lösung für die Adipositas-Epidemie nicht in teuren Medikamenten liege, sondern in der Verbesserung der Lebensmittelversorgung. Kennedy kritisiert den Hype um GLP-1 und die Gewinne von Novo Nordisk und Eli Lilly und argumentiert, dass der Fokus auf gesunde Ernährung und nachhaltige Landwirtschaft gelegt werden sollte, anstatt auf pharmazeutische Lösungen.
"Ernähre Dich gesund und mach mehr Sport" ist die Aufforderung, die wir alle häufig genug an uns selbst richten. In meiner ausführlichen Studie zu Novo Nordisk habe ich darauf hingewiesen, dass Adipositas durchaus als Krankheit gesehen werden kann, die behandelt werden muss. Man verschließt sich der Realität, wenn man übergewichtige Menschen sich selbst überlässt. Anschließend beklagt man sich über die ausufernden Kosten im Gesundheitssystem, da viele Zivilisationskrankheiten durch Fettleibigkeit befördert werden.
Daher würde ich nicht verschreckt vor Kennedy Reißaus nehmen. Zunächst muss Kennedy vom Senat ins Amt gewählt werden, und auch unter den Republikanern gibt es viele Vertreter, die Kennedys Impf-Aversion kritisch sehen. Vielleicht wird er ja gar nicht gewählt. Und wenn er gewählt werden sollte ist noch lange nicht sicher, dass er seine ideologisch geprägte Kampagne in die Tat umsetzt. Ich gehe davon aus, dass es einige helle Köpfe gibt, die ihm vorrechnen können, was Adipositas das Gesundheitssystem kostet, oder auch was ausbleibende flächendeckende Impfungen für Gefahren nach sich ziehen könnten.
Wenn die Entwicklung aktueller Saison-Impfstoffe am Ende teurer wird, aber dafür die Unterstützung eines kritischen Robert F. Kennedys gewinnen, könnte das letztlich sogar positiv für die Pharmabranche ausgehen. Und ganz ähnlich könnte es auch bei der Abnehmpille laufen.
Novo Nordisk wird Analystenschätzungen zufolge den Gewinn in den kommenden zwei Jahren um jeweils 22% steigern. Das EV/EBITDA liegt aktuell bei 22. Damit ist die Aktie fair bewertet. Wer noch nicht investiert ist, erhält hier eine gute Einstiegsgelegenheit. Für unsere Position warte ich mit Nachkäufen noch ein wenig ab.
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6. Leserfragen
Vielen Dank für Ihre zahlreichen Fragen! Wenn ich eine Frage beantworte, dann möchte ich das fundiert und möglichst relevant für alle über 25.000 Heibel-Ticker Mitglieder machen. Deswegen haben wir über die Jahre folgendes Vorgehen für Leserfragen entwickelt:
• Fragen zu administrativen Themen (Abo, E-Mail-Zustellung, interner PLUS-Bereich …) werden stets binnen kurzer Zeit beantwortet.
• Fragen zu Aktien aus unserem Portfolio werden inhaltlich in das nächste PLUS Update zum entsprechenden Portfoliotitel eingearbeitet, sofern für die Mitglieder von Interesse.
• Die wichtigsten Fragen zu allgemeinen Börsenthemen sowie zu Einzeltiteln werden in beiden Heibel-Ticker PLUS und free Varianten beantwortet.
Mit dieser Vorgehensweise habe ich möglichst viel Zeit für die Recherche von Themen, die für möglichst viele Mitglieder relevant sind, dass meine Antworten einem großen Teil unserer Gemeinschaft Mehrwert bieten.
Leider war es in der Vergangenheit teilweise so, dass ich viel Zeit in die Recherche für individuelle Fragen gesteckt habe und dadurch Zeit für die Analyse von Aktien und das Ausarbeiten von neuen Empfehlungen fehlte. Das war besonders den zahlenden Heibel-Ticker PLUS Mitgliedern gegenüber unfair, denn diese dürfen erwarten, dass ich meine Energie dahingehend einsetze, für alle PLUS Mitglieder relevante Themen auszuarbeiten. Ich hoffe auf Ihr Verständnis :-)
Erratische Schwankungen an den Aktienmärkten zu erwarten
Hallo Herr Heibel,
seit über 10 Jahren sind Ihre die gezielten Blicke hinter die Vorhänge der Märkte und Ihre messerscharfen Analysen eine wichtige Grundlage für mein Verständnis der Aktienwelt! Vielen Dank hierfür!!
Sie haben letzte Woche geschrieben, dass die Stimmung der Anleger in Deutschland wohl auch deshalb so gut ist, weil sie an der Kursrally der USA teilgenommen haben bzw. auch aktuell diese Woche daran teilnehmen. Auch ich bin seit vielen Jahren stark im Nasdaq investiert, was mir mit Ausnahme von 2022 sehr hohe Renditen eingebracht hat. In einem Gastbeitrag im Spiegel zeichnete der amerikanische Ökonom Barry Eichengreen diese Woche jedoch ein wenig zuversichtliches Bild der zukünftigen Entwicklung der US-Märkte. Er vermutet, dass die Märkte aktuell eine Art Zuckerrausch erleben, denn „die Märkte erhoffen sich Steuersenkungen, höhere Gewinne, eine Belebung der Nachfrage. Sie erwarten, dass die US-Unternehmen davon profitieren werden, wenn ausländische Konkurrenten mit höheren Zöllen konfrontiert werden.“ Aber neben einem fatalen Missverständnis über die langfristige Wirkung von Zöllen warnt Eichengreen insbesondere vor einer zukünftigen Unsicherheit durch die zukünftige US-Politik: „Trump ist mit seiner erratischen Politik eine Unsicherheitsmaschine. Die Unsicherheit wird also zurückkehren. An diesem Punkt werden die Märkte negativ reagieren.“
Was meine Sie, wie stark ist der Zuckerrausch? Gleichzeitig läuft aber auch die KI-Revolution!! Wie wirkt sich Ihrer Meinung nach diese Mischung aus: Wird die KI-Revolution die Tech-Aktien weiter antreiben, auch wenn der Zuckerrausch nachlässt? Oder sind die Märke so stark auf Droge, ab nächstem Jahr das böse Erwachen kommt, wenn Unsicherheit um sich greift?
Grüße aus Ludwigshafen
Frank aus Ludwigshafen
ANTWORT
Vielen Dank für das Lob und für Ihre hervorragende Situationsbeschreibung. Sie haben die richtigen Fragen aufgeworfen und wir werden die Entwicklung beobachten müssen.
Donald Trump ist unkonventionell. Er entscheidet zuerst und geht anschließend in Verhandlung. Er droht mit allem, was er hat und erzeugt damit eine Atmosphäre der Verunsicherung. Es wird mit Sicherheit in den kommenden vier Jahren immer wieder panische Ausverkäufe geben, die dann jedoch meiner Einschätzung nach Kaufgelegenheiten darstellen könnten, da es am Ende selten so schlimm kommt, wie von ihm zu Beginn als „Entscheidung“ behauptet.
Läuft der Markt unterm Strich nach oben, weil die KI-Revolution zu Effizienzsprüngen führt? Ja, das könnte ich mir gut vorstellen. Doch nach den Kursgewinnen der vergangenen zwei Jahren im KI-Bereich kann auch dort jederzeit eine heftige Korrektur erfolgen - unabhängig davon, ob die Werte günstig oder teuer sind.
Also: Die Schwankungen werden heftiger. Ich denke aber, dass die Aktienmärkte in vier Jahren deutlich höher stehen als heute.
Alternatives Bitcoin-Zertifikat
Guten Morgen Herr Heibel,
ich trage mich mit dem Gedanken auch in BITCOIN zu investieren.
Das Zertifikat A3GZ2Z erscheint mir seriös bei geringeren Kosten als A27Z30.
Liege ich falsch?
Liebe Grüße aus dem Rheinland
Wolfgang aus Windeck ( (frischer Opa)
ANTWORT
Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Enkel. Bei mir dauert es hoffentlich noch eine Weile, ich bin noch nicht bereit dafür ;-).
Das von Ihnen vorgeschlagene Papier 21Shares Bitcoin Core ETP bildet den Kursverlauf des Bitcoins ab und hält dazu Bitcoins oder "oder andere darauf lautende Vermögenswerte.“ Die Auslieferung der Bitcoins direkt an Sie ist nicht vorgesehen. Damit halten Sie ein Zertifikat, über deren steuerliche Behandlung ich nicht genau bescheid weiß. Soweit ich weiß, muss die Lieferung des Bitcoins möglich sein, um das Papier nach einem Jahr steuerfrei veräußern zu können.
Ich bleibe also bei dem von mir empfohlenen Papier BTCetc - ETC Group Physical Bitcoin, das zudem nicht in der Schweiz, sondern in Deutschland angemeldet ist. Meine ausführliche Analyse zur Auswahl von Bitcoin-ETFs finden Sie hier.
7. Übersicht HT-Portfolio
Spekulation (≈20%) =9,2% | WKN | 15.11., 21:48 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ | Anteil 8x2,5% | ! |
PVA Tepla | 746100 | 11,73 € | -5% | -43% | 1,0% | B |
Puma | 696960 | 46,25 € | 1% | -4% | 3,9% | C |
Coterra Energy | 881646 | 24,18 € | 6% | 4% | 1,8% | B |
DELL Technologies | A2N6WP | 125,00 € | -2% | 3% | 2,4% | A |
Wachstum (≈30%) =36,5% | WKN | 15.11., 21:48 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ | Anteil 5x6% | ! |
Wheaton Precious Metals | A2DRBP | 55,54 € | -8% | 24% | 2,8% | B |
Medios | A1MMCC | 14,24 € | -7% | -10% | 4,2% | C |
Nynomic | A0MSN1 | 16,55 € | -2% | -48% | 3,1% | C |
Nvidia | 918422 | 134,66 € | -2% | 66% | 6,4% | A |
Palo Alto Networks | A1JZ0Q | 367,10 € | 1% | 25% | 6,3% | B |
Nextracker | A3D5CW | 34,98 € | -8% | -10% | 5,3% | A |
Novo Nordisk | A3EU6F | 95,32 € | -5% | -17% | 5,1% | A |
Apple | 865985 | 213,06 € | 0% | 4% | 3,2% | A |
Dividende (≈30%) = 25% | WKN | 15.11., 21:48 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ | Anteil 5x6% | ! |
CEWE | 540390 | 99,60 € | -1% | 1% | 5,6% | B |
Allianz | 840400 | 287,80 € | 0% | 8% | 5,8% | B |
Snap-On | 853887 | 338,14 € | 1% | 36% | 4,5% | B |
Nitto Denko | 862930 | 15,22 € | -4% | 9% | 6,2% | B |
Holcim | 853887 | 94,55 € | -2% | 8% | 3,0% | A |
Absicherung (≈20%) =19,5% | WKN | 15.11., 21:48 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ | Anteil 3x6,6% | ! |
Goldbarren /Uz | 965515 | 2.435,44 € | -3% | 29% | 6,6% | C |
Südzucker-Anleihe | A0E6FU | 94,35% | 0% | -2% | 2,9% | C |
Symrise %-'12.25 | SYM772 | 98,14% | 0% | 1% | 3,0% | C |
Bitcoin | A27Z30 | 86.600,01 € | 21% | 44% | 7,0% | B |
Σ seit '22 Δ | Woche Δ | Σ '24 Δ | Cashquote | |||
-1% | -1% | 14% | 9,8% |
Heibel-Ticker | Gewichtung | # Positionen | angestrebte Positionsgröße | |||
Portfolio | Ziel | Soll | Ist | Soll | Ist | |
Spekulation | Ereignis | 20% | 9,2% | 8 | 4 | 2,5% |
Wachstum | Enkelkinder | 30% | 36,5% | 5 | 8 | 6,0% |
Dividende | Urlaub | 30% | 25% | 5 | 5 | 6,0% |
Absicherung | Zins & Gold | 20% | 19,5% | 3 | 4 | 6,7% |
Summe | 100% | 90,2% | 21 | 21 | 100% |
Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.
Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
A | – | Top-Aktie mit günstigem Kurs, |
B | – | Kursrücksetzer zum Kaufen nutzen |
C | – | Kurssprünge zum Verkaufen nutzen, |
D | – | bei Gelegenheit Verkaufen, |
E | – | Sofort Verkaufen |
Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.
Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Mitglieder vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.
Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- + Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.
Die letzte Spalte wird für eine Einschätzung der Auswirkung aktueller Entwicklungen auf die jeweilige Portfolioposition genutzt. „%“ stuft den Einfluss der Inflation auf das jeweilige Geschäftsmodell ein.
Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.
Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
https://www.heibel-ticker.de
8. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.
Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.
Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.
Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Quellen:
Kurse: Bloomberg, Deutsche Kurse von comdirect.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Bloomberg, Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen
DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
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