Akamai - Aktuelle Aktien News und Hintergrundinfos

Hier gibt es aktuelle News und Hintergrundinfos zum Kurs sowie Investmentideen zur Akamai Aktie.

Die Updates enthalten relevante und konzentrierte Informationen zur Akamai Aktie, einer möglichen Prognose bzw. Kursziel für den Aktienkurs, Charts sowie eine Einschätzung für unser Heibel-Ticker Portfolio, die Aktie zu kaufen oder nicht.

In unseren Informationen zu den einzelnen Positionen führen wir immer die jeweilige ISIN bzw. WKN der Aktie auf, geben eine aktuelle Bewertung für zu erwartende Entwicklungen ab und fokussieren uns auf eine faktenbasierte Analyse. Ebenso berichten wir über die zu erwartende Dividende und unsere Erfahrungen mit dem Unternehmen der Aktie.

Sie finden hier archivierte Heibel-Ticker PLUS Updates zur Akamai Aktie. Die Updates sind für FREE Leser 3 Monate nach der Veröffentlichung frei zugänglich. PLUS Mitglieder erhalten die Updates direkt nach der Veröffentlichung, in dringenden Fällen zusätzlich eine Express-SMS, und können die Updates tagesaktuell einsehen.

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Mehr als Recht haben kann man nicht. Wenngleich ich auch langfristig vom Unternehmen Akamai überzeugt bin, haben wir die Aktie jedoch nur kurzfristig und spekulativ ins Portfolio genommen. Nur drei Wochen hat die Aktie gebraucht, um 19% nach oben zu schnellen, eine Gegenbewegung wie von mir erwartet.

Aktuell notiert die Aktie bei 38,20 Euro und ich würde die Position verkaufen. Freuen Sie sich über einen schnellen Kursgewinn von 19%.

Stephan Heibels Investmentideen werden im Heibel-Ticker Portfolio umgesetzt und können dort transparent nachverfolgt werden.

Die Heibel-Ticker PLUS Mitglieder nutzen die Investmentideen in der Regel zur Orientierung für ihre eigenen Investmententscheidungen. Deren Performance ist in der Regel noch besser als die durchschnittlichen 11% pro Jahr vom Heibel-Ticker Portfolio.

Bei Interesse finden Sie auf der Heibel-Ticker PLUS Seite weitere Informationen und Möglichkeiten zur Mitgliedschaft. Antworten zu den häufigsten Fragen gibt es ebenfalls und gerne beantworten wir individuelle Fragen über das Kontaktformular.

Am Mittwoch Abend hat Akamai seine Quartalszahlen veröffentlicht. Der Umsatz war um 23% auf 254 Mio. USD angestiegen, 250 Mio. USD war erwartet worden. Der Gewinn lag mit 40 Mio. USD oder 21 Cents je Aktie um einen Cent über den Erwartungen.

Akamai stellt in der anschließenden Telefonkonferenz heraus, dass zwei der heißesten Unternehmen zu den Kunden gehören: Apple und Netflix. Über Apple wissen Sie Bescheid. Netflix bietet einen Video-Verleih über das Internet an und hat gerade in diesen Wochen den früheren Videothek-Betreiber Blockbuster in die Insolvenz getrieben.

Für das Jahr 2011 gab das Management zwar keine eigene Prognose ab, merkte jedoch an, dass die aktuellen Erwartungen der Analysten mit einem Umsatzwachstum von 15% "sehr konservativ" seien. Mit anderen Worten: Diese Erwartung wird Akamai wohl mit Leichtigkeit übertreffen.

Der Kurs war in Folge dieser Zahlen und Bemerkugen um 3% angestiegen. Dies geschah zusätzlich zur Kursrallye, die bereits im Vorfeld der Zahlen stattfand. Die guten Zahlen waren unter der Hand (Flüsterschätzungen) erwartet worden. Und noch ein dritter Faktor hatte im Vorfeld für einen heftigen Kursanstieg gesorgt: Übernahmegerüchte. Irgendwer hatte gestreut, Apple hätte Interesse an Akamai.

Nun, ein Gerücht ist nichts weiter als ein Gerücht, und ich würde mich nicht an dieser Spekulation beteiligen. Es hatte jedoch zur Folge, dass der Kurs ansprang und nach den guten Quartalszahlen und dem optimistischen Ausblick kaum noch weiter laufen konnte. So beträgt der Wochengewinn satte 16%. Am heutigen Freitag nehmen Spekulanten nun ein paar Gewinne mit und der Kurs ist etwas zurückgekommen.

Die von uns erwartete schnelle Gegenbewegung hat also stattgefunden. Unser Kursziel von 38 Euro (bis Ende November) wurde bereits kurzzeitig erreicht. Ich werde somit nun bereits mein Augenmerk auf einen geeigneten Verkaufszeitpunkt lenken.

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Hallo Herr Heibel,

ich habe Ihren Bericht über die Aktie Salesforce.com und Akamai gelesen. Ich habe selber auch heute ein wenig recherchiert und habe folgende Fragen:

- Weshalb rutschten Kurse in $ auf der NYSE / NASDAQ heute ab (- 5.63% Salesforce und -3.81% Akamai), während die in Euro an den EU Börsen gerade zulegten?

- Salesforce stellt sich in den Medien als die absolute Nummer eins auf dem Gebiet Cloud Computing dar, Akamai wird da nicht genannt, weshalb?

- Die Aktien der Cloud Computing Firmen werden zum Teil mit extrem hohen KGVs gehandelt. Bei welchem KGV kann man am besten einsteigen? Rechtfertigt der Kurs die Gewinnerwartungen? Oder ist hier die Rede von einer Blase ("Wolke",) also heißer Luft?

Mit freundlichen Grüßen, Marc


ANTWORT:

Der US-Kurs von Akamai (und allen anderen US-Aktien) wird eins zu eins in einen Euro-Kurs in Deutschland übertragen. Allerdings müssen Sie dabei zwei Dinge berücksichtigen:

1. Schlusskurs vom Vortag von Akamai in Deutschland sowie in den USA. Da in Deutschland die Börsen um 17:30 (Xetra) oder 18 Uhr (Frankfurt) schließen, müssen Sie den deutschen Schlusskurs mit dem US-Kurs zu diesem Zeitpunkt (in New York 11:30 bzw. 12 Uhr) vergleichen. Der Kursverlauf, der in den USA danach stattfindet, wird bei der Deutschen Notierung erst am nächsten Morgen umgesetzt.

Akamai notierte am Freitagnachmittag in den USA weitgehend unverändert.

2. Wechselkursentwicklungen: Der Wechselkurs zwischen USD und Euro war von Freitagabend bis Montagabend (MESZ) um ein halbes Prozent gefallen. Der Euro wurde also um ein halbes Prozent mehr wert, man brauchte weniger Euro für einen US-Dollar zu zahlen als zuvor. Somit müsste der Euro-Kurs von Akamai etwa um ein halbes Prozent schwächer notieren als sein US-Pendant.

Schauen wir uns die Sache nun also einmal im Detail an:

- Der Euro-Schlusskurs vom Freitag betrug 32,20 EUR (Börse Frankfurt um 18 Uhr). Zu diesem Zeitpunkt notierte der Wechselkurs bei 1,3922 USD/EUR. Der rechnerische US-Dollarkurs wäre also 44,83 USD gewesen. Tatsächlich notierte Akamai um 12 Uhr US-Zeit (EST) bei 45,98 USD. Eine Abweichung von immerhin 2,5%. Wenn wir den US-Dollarkurs als Referenz nehmen hätte Akamai in Deutschland um 2,5% höher notieren müssen!

- Der nächste Zeitpunkt, zu dem wir Kurse von beiden Börsen haben, ist Montagnachmittag um 15:30 Uhr (MESZ), wenn die US-Börsen eröffnen (also dort 9:30 EST). Zu diesem Zeitpunkt notierte Akamai in Frankfurt bei 33,40 EUR. Der Wechselkurs betrug 1,3933 USD/EUR, der rechnerische US-Dollarkurs wäre also
46,54 USD gewesen. Tatsächlich eröffnete Akamai bei 46,20 USD. Eine Abweichung von 0,7%.

Fazit: Die Börse Frankfurt macht ein Geheimnis aus dem Algorithmus, mit dem sie den jeweiligen US-Kurs in einen entsprechenden Euro-Kurs umwandelt. Auch hier in Deutschland haben Nachfrage und Angebot einen Einfluss auf die
Kursentwicklung, zusätzlich zum rechnerischen Umrechnungskurs der maßgeblichen US-Aktie. Es kann also kurzzeitig zu Abweichungen kommen. Diese Abweichung betrug am Freitagabend 2,5% und wurde am Montagfrüh durch einen entsprechenden
Kursanstieg der deutschen Akamai behoben.

Anschließend fiel der Kurs von Akamai in den USA und so wurde dieses morgendliche Plus von 2,5% wieder abgegeben. Zum Zeitpunkt des Börsenendes in Deutschland war Akamai auch in den USA noch nicht über 5% im Minus, dies geschah erst gestern Nachmittag und wird heute früh von der deutschen Akamai-
Notierung nachgeholt.

Sie sehen, es kann kurzzeitig zu Verzerrungen kommen, die durch das Hin- und Herschieben der Aktien über den großen Teich mitunter sogar 2,5% betragen können. Diese Abweichung halte ich jedoch für eine Ausnahme, meist ist die Abweichung geringer. Es gibt Hochleistungsrechner, die mit einer Software ausgestattet sind, um solche Kursunterschiede ausnutzen. Offensichtlich gibt
es da noch eine Menge Entwicklungspotenzial.


Zu Ihrer zweiten Frage: Ja, in den Medien wird Akamai bislang noch kaum als "Cloud-Unternehmen" wahrgenommen. Ich habe viel Engagement in die Wunschanalyse von Akamai gesteckt und nun am vergangenen Freitag nochmals die wesentlichen Geschäftsinhalte aufgezeigt, um das Geschäftsmodell von Akamai zu veranschaulichen. Es ist so tief drin im Internet, dass es nur wenige verstehen und richtig einsortieren. Ich gehe davon aus, dass sich die Wahrnehmung in den nächsten Monaten und Jahren ändern wird.


Zu Ihrer dritten Anmerkung: Ja, prima, dass Sie heute schon den Bezug zwischen einer (Luft)blase und der Wolke in der Luft herstellen ... ich denke jedoch, dass diese Metapher erst in zwei bis drei Jahren von den Medien penetriert wird - lassen Sie sich das Bild patentieren ;-) Es gibt Fonds, häufig Hedgefonds, die bei der Auswahl ihrer Aktien insbesondere einen Wert ins Auge nehmen: das Beta der Aktien. Das Beta zeigt an, wie sich die entsprechende Aktie im Verhältnis zum Gesamtmarkt entwickelt hat. Ein Beta über eins zeigt an, dass die Aktie stärker ausschlägt, als der Gesamtmarkt. Ein Beta unter 1 zeigt eine gedämpfte Entwicklung an. Steigen die Börsen, so sind Aktien mit hohem Beta gefragt. Der Zeitraum, auf den hier Bezug genommen wird, beträgt meist 3 Monate.

Insbesondere bei Salesforce.com zeigt das Beta von 1,45 an, dass diese Aktie extrem starke Ausschläge verzeichnet. Bei diesen Aktien habe ich in den vergangenen Jahren ein Phänomen erkannt, auf das ich nun setze: Solange der Gesamtmarkt ansteigt, wird Salesforce.com immer weiter von entsprechenden beta-orientierten Fonds und Hedgefonds gekauft werden. Solche Spekulanten interessieren sich kaum für fundamentale Bewertungsmaßstäbe. Häufig können sie gar keine Bilanz lesen, sondern ziehen ihre Kaufempfehlungen aus einer Vielzahl
technischer Indikatoren, in deren Feintuning sie eine Menge Zeit hineinstecken. Ist das Beta einer Aktie also über einen längeren Zeitraum sehr hoch, dann können Sie davon ausgehen, dass immer mehr technisch orientierte Anleger in der Aktie sind und immer weniger Aktionäre, die vom Geschäftsmodell des Unternehmens überzeugt sind.

Das Ende des Runs auf eine bestimmte Beta-Aktie kann dadurch erzeugt werden, dass irgendeine dieser technischen Kennziffern aus dem Rahmen fällt, wie z.B. ein Quartal mit suboptimalem Umsatzwachstum oder auch einfach eine heftige Kurskorrektur aufgrund eines Problems eines verwandten Unternehmen (Equinix
hat es in diesem Fall jedoch nicht geschafft). Es folgt sodann ein heftiger Ausverkauf, dessen Intensität sich erneut nicht nach einem fundamentalen Wert der Aktie richtet, sondern einfach so lange dauert bis alle Spekulanten ihre Positionen verkauft haben. Das führt dann häufig zu günstigen Kaufgelegenheiten für fundamental eingestellte Aktionäre.

Also zum Bewertungsniveau von Salesforce.com: Das KGV beträgt 179. Auf Basis der Gewinnerwartung für 2011 fällt das KGV auf 65. Bei einem erwarteten Wachstum von 28% für die nächsten Jahre ist das aus fundamentaler Sicht völlig irrsinnig und überteuert! Nein, auf diesem Niveau können Sie keinen fundamental orientierten Anleger zum Kauf überzeugen. Bei Salesforce.com sind schon eine Menge technisch orientierter Spekulanten drin und da gehören wir nicht dazu.

Bei Akamai jedoch sieht es noch anders aus: Das Wachstum der kommenden fünf Jahre soll durchschnittlich bei 16% liegen (ich erwarte Wachstumsraten von deutlich über 20%) und das aktuelle KGV liegt bei 54. Das erwartete KGV 2011 liegt bei nur noch 27 und ist in meinen Augen zwar noch immer recht ambitioniert, doch vor dem Hintergrund der Chance, dass Akamai im Falle einer Ausweitung der Cloud-Euphorie zum nächsten Beta-Liebling werden könnte, noch vertretbar. Das Beta von Akamai steht noch bei 0,77, die Aktie schwankt also deutlich weniger als der Gesamtmarkt.

"The sky is the limit" sagen die Amerikaner, wenn es um Träume geht. Wenn Akamai in die Wolke eintaucht, um bei Ihrem Bild zu bleiben, dann wird der Spruch wahr.

Stephan Heibels Investmentideen werden im Heibel-Ticker Portfolio umgesetzt und können dort transparent nachverfolgt werden.

Die Heibel-Ticker PLUS Mitglieder nutzen die Investmentideen in der Regel zur Orientierung für ihre eigenen Investmententscheidungen. Deren Performance ist in der Regel noch besser als die durchschnittlichen 11% pro Jahr vom Heibel-Ticker Portfolio.

Bei Interesse finden Sie auf der Heibel-Ticker PLUS Seite weitere Informationen und Möglichkeiten zur Mitgliedschaft. Antworten zu den häufigsten Fragen gibt es ebenfalls und gerne beantworten wir individuelle Fragen über das Kontaktformular.

Equinix ist nix gleich Cloud Computing

Am Mittwoch gab Equinix, ein US-Hoster, eine Umsatz- und Gewinnwarnung aus. Die Pro-gnose für die erwartete Geschäftsentwicklung wurde geringfügig nach unten korrigiert. Die Folge war ein Ausverkauf der Aktie um über 30%.

Salesforce.com, VMWare und Akamai sowie eine Reihe von anderen Technologie-Unternehmen wurden in Sippenhaft genom-men, die Kursverluste betrugen zwischen 3 und 10%. Was war geschehen?

Um zunächst den Ausverkauf bei Equinix zu verstehen, müssen wir nachschauen, von wel-chem Gipfel die Aktie gefallen ist. Im Rahmen der Euphorie für das Cloud Computing wurden immer mehr Unternehmen, die auch nur im Entferntesten etwas damit zu tun haben könn-ten, in den Himmel gejubelt. So auch der sprö-de Webhoster Equinix.

Die Aktie von Equinix notierte vor dem Ein-bruch auf einem KGV nahe 100. Das Unter-nehmen ist hoch verschuldet und verfügt über einen negativen freien Cashfllow. Doch im Rahmen der Euphorie um Salesforce.com und das Cloud Computing wurde die Aktie immer weiter in die Höhe gejubelt.

Nun ist der kritische Faktor beim Cloud Com-puting nicht die zur Verfügung gestellte Ser-verkapazität, die Speicherkapazität und auch nicht die Bandbreite. Es ist die Software, die Logik, die das sinnvolle Nutzen der Ressour-cen in der Cloud (Wolke) organisiert. Und das ist das eigentliche Know-how von Salesfor-ce.com.

Beim Arbeiten in der Wolke helfen Virtualisie-rungslösungen wie die von VMWare, mit de-nen man die verschiedenen Server über eine graphische Benutzeroberfläche administrieren kann.

Und um die redundante, aber dennoch konsi-stente Verfügbarkeit der Daten auf der ganzen Welt sicherzustellen, nutzt man gerne die In-frastruktur von Akamai. Ich habe das Unter-nehmen vor zwei Wochen im Rahmen der Wunschanalyse vorgestellt.

Anlässlich des Ausverkaufs der gesamten Technologiebranche, insbesondere aller Akti-en, die mit dem Cloud Computing in Verbin-dung gebracht werden, habe ich gestern mit Martin Häring, dem Vice President für Marke-ting von Akamai gesprochen. Er hat mich auf die folgenden Umstände aufmerksam ge-macht:

Rechnerleistung, Speicherkapazität und Band-breite sind lediglich eine Preisfrage. Der Markt ist in den Industrieländern erschlossen, und wer sich von der Konkurrenz abheben möchte, muss sich über Zusatzdienste qualifizieren, die wiederum durch höhere Preise refinanziert werden müssen. Unterm Strich ist der Markt für Webhoster in einen scharfen Preiswettbe-werb übergegangen. Die Angebote sind weit-gehend vergleichbar und der Kunde nimmt den Hoster mit den günstigsten Preisen. In einem solchen Umfeld lassen sich keine besonders großen Gewinnmargen realisieren, wie wir bei Equinix gesehen haben.

Ganz anders ist das Produktangebot von Akamai: Nachdem das Unternehmen noch vor zehn Jahren weitgehend dadurch einmalig war, dass es als einziges ein weltweites Netz-werk von Servern aufbaute, besteht der heuti-ge Wettbewerbsvorteil durch die eingesetzte Software. Akamai schaut sich stündlich alle Netzwerkleitungen zwischen den eigenen 70.000 über die ganze Welt verstreuten Ser-vern an und sucht die schnellsten Verbindun-gen, gleicht die Daten ab und sorgt dafür, dass die benötigte Rechenleistung dort verfügbar ist, wo sie abgerufen wird.

Beim Wettlauf um die besten Angebote ge-winnt derjenige, der seine Videos am schnell-sten in den Haushalt der Kunden liefern kann. Welches Rechenzentrum dafür verwendet wird, ist nur ein geringer Bestandteil und noch dazu ein Bestandteil, mit dem sich kaum noch ein Vorteil gegenüber der Konkurrenz erzielen lässt. Viel wichtiger ist das zur Verfügung stel-len der notwendigen Rechenleistung für be-stimmte Aufgaben und die Verfügbarkeit vor Ort.

Alle drei Aktien, VMWare, Salesforce.com und Akamai, sind daher meiner Ansicht nach zu Unrecht in Sippenhaft genommen worden. Equinix agiert in einem verteilten Markt, in dem der Preiskampf tobt. Cloud Computing hinge-gen bringt den Unternehmen noch einen wirkli-chen Wettbewerbsvorteil, für den das Porte-monnaie gerne ein wenig weiter geöffnet wird.

Es ist also ein Trugschluss, dass auch die Ge-winnmargen bei den am Cloud Computing be-teiligten Unternehmen unter Druck sein müs-sen, wenn der Webhoster Equinix eine ent-sprechende Meldung ausgibt. Ich vermute, dass dieser Trugschluss in den kommenden Wochen durch die jeweiligen Quartalsergeb-nisse der drei Unternehmen aufgelöst wird.

Somit ergibt sich durch den in meinen Augen nicht gerechtfertigten Ausverkauf bei Akamai, Salesforce.com und VMWare eine spekulative Chance auf eine schnelle Gegenbewegung. Wer von Ihnen spekulativ eingestellt ist, kann hier eine entsprechende Position eingehen.


Microsoft will Adobe kaufen

Gestern Abend traf das Gerücht auf die Wall-street, Mister Softee könnte Adobe kaufen. Zumindest hätten sich die beiden Firmenchefs zu einem vertraulichen Gespräch getroffen, hieß es im Wallstreet Journal. Die Aktie von Adobe schoss in Folge dessen um 15% in die Höhe.

Heute früh hagelt es nur so Dementis, die bei-den Unternehmenschefs hätten sich turnus-gemäß zu einem regelmäßig stattfindenden Gedankenaustausch getroffen. Doch nachdem Adobe in jüngster Zeit vehement von Apple angegriffen wurde, wäre ein Zusammen-schluss der beiden bekennenden Gegner Ap-ples, nämlich Microsoft und Adobe, nur zu ver-ständlich.

Seit einigen Jahren schon muss Microsoft zu-sehen, wie Apple einen Markt nach dem ande-ren erobert, ohne dass Microsoft auch nur den Hauch einer Chance hätte. Apples iPod hat Microsofts Zune verdrängt. Apples iPhone hat Microsofts Windows Mobile Betriebssystem ins Abseits gedrängt. Und mit dem iPad scheint Apple nun das zu gelingen, was Microsoft mit seinen Tablett-Lösungen nie vermochte.

Auf der anderen Seite hat Apple den Adobe Flash-Player von seinem iPhone-Betriebssystem verbannt. Das Betriebssystem wird nun auch für das iPad eingesetzt und so-mit wird die Gefahr für Adobe, den Flashplayer bald einstanzen zu müssen, größer.

Auf der anderen Seite ist der Flash-Player bei Entwicklern sehr beliebt, denn damit können unabhängig vom Betriebssystem Anwendun-gen gestartet werden. Die Kontrolle von Apple, nur zugelassene Software über das iPhone Betriebssystem abspielen zu lassen, könnte umgangen werden. Kein Wunder also, dass Apple sich gegen Flash wehrt.

Eine Allianz zwischen Microsoft und Adobe ist nachvollziehbar. Für mich ist jedoch nicht nachvollziehbar, warum Microsoft Adobe dazu kaufen müsste. Die beiden können auch ohne eine Übernahme wunderbar zusammenarbei-ten.

Und auch ohne eine Übernahme würde Adobe von einer engeren Zusammenarbeit mit Mister Softee profitieren.

Im Rahmen der Auseinandersetzung mit Apple ist Adobe von 37 auf 25 US-Dollar gefallen. Gestern Abend schoss die Aktie auf 29 US-Dollar, um heute früh wieder auf 27 US-Dollar zurückzufallen. Ich halte es für sehr gut mög-lich, dass allein eine engere Zusammenarbeit zwischen Adobe und Microsoft dem Aktienkurs von Adobe sehr gut tun wird. Es wird neue Hoffnung geben, und das sollte mittelfristig für einen Kurs um 32 US-Dollar ausreichen.

Für spekulativ eingestellte Anleger gibt es also jede Menge Möglichkeiten. Ich ziehe die vorige Spekulation in Akamai vor, da ich dieser Aktie mittel- und langfristig auch gute Chancen ge-be. Eine Allianz zwischen Microsoft und Adobe mag kurzzeitig für einen Aufwind sorgen, doch letztlich ist es eine Allianz aus der Schwäche heraus, beide Unternehmen stehen mit dem Rücken zur Wand, und aus einer solchen Posi-tion entstehen selten wirklich innovative Ideen.


Wochenausblick
Nachdem wir in den vergangenen Wochen zuschauen mussten, wie der US-Dollar von 1,20 auf 1,40 USD/EUR fiel und der Dow Jo-nes im Rahmen der sich aufhellenden Export-chancen der USA kräftig anzog, könnten wir in den kommenden Wochen eine Gegenbewe-gung erleben: Der US-Dollar könnte sich erho-len und ein schwacher Euro könnte der deut-schen Börse Auftrieb verleihen.

So würde ich sehr genau auf die Meldungen achten. Verwechseln Sie bitte nicht fallende Kurse in den USA mit einer schwachen deut-schen Börse. Wenngleich die Medien voll von kritischen Artikeln über die Wirtschaftsentwick-lung sein könnten, würde es mich nicht wun-dern, wenn die Quartalsberichte deutscher Un-ternehmen überraschend gut ausfallen und aufgrund der nunmehr gestoppten Euro-Rallye auch die jeweiligen Prognosen und Ausblicke recht optimistisch ausfallen.

Vor diesem Hintergrund würde ich gerade eine Spekulation in einem zu Unrecht niedergeprü-gelten US-Wert eingehen. Akamai bietet sich in meinen Augen an. Ich würde das Unterneh-men zu 32 Euro ins spekulative Portfolio auf-nehmen.

Stephan Heibels Investmentideen werden im Heibel-Ticker Portfolio umgesetzt und können dort transparent nachverfolgt werden.

Die Heibel-Ticker PLUS Mitglieder nutzen die Investmentideen in der Regel zur Orientierung für ihre eigenen Investmententscheidungen. Deren Performance ist in der Regel noch besser als die durchschnittlichen 11% pro Jahr vom Heibel-Ticker Portfolio.

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