Aurelius - Aktuelle Aktien News und Hintergrundinfos

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Hier gibt es aktuelle News und Hintergrundinfos zum Kurs sowie Investmentideen zur Aurelius Aktie.

Die Updates enthalten relevante und konzentrierte Informationen zur Aurelius Aktie, einer möglichen Prognose bzw. Kursziel für den Aktienkurs, Charts sowie eine Einschätzung für unser Heibel-Ticker Portfolio, die Aktie zu kaufen oder nicht.

In unseren Informationen zu den einzelnen Positionen führen wir immer die jeweilige ISIN bzw. WKN der Aktie auf, geben eine aktuelle Bewertung für zu erwartende Entwicklungen ab und fokussieren uns auf eine faktenbasierte Analyse. Ebenso berichten wir über die zu erwartende Dividende und unsere Erfahrungen mit dem Unternehmen der Aktie.

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Vor zehn Tagen erschien ein negativer Artikel in der Zeitschrift "Capital" mit dem Grundtenor, dass Beteiligungsgesellschaften wie Aurelius für die übernommenen Unternehmen häufig nicht gerade gut sind. Schlimmer noch, meist werden die Unternehmen nur zu Konditionen übernommen, die es Aurelius und Co. ermöglichen einen Gewinn zu erzielen, selbst wenn die Rettung des Unternehmens nicht gelingt.

Ich hatte Ende März Aurelius empfohlen weil das Unternehmen anders als die meisten anderen Finanzunternehmen zu diesem Zeitpunkt ausreichend Cashflow aus dem Beteiligungsgeschäft generieren konnte, um die Finanzkrise gut zu durchlaufen. Der Kurs ist daher anschließend kräftig angestiegen, das Hoch bei knapp 10 Euro war jedoch noch immer deutlich tiefer als das von mir ausgegebene Kursziel von 11 Euro.

Damit eine Aktie ein gutes KGV erreichen kann muss die Zukunftsaussicht stimmen. Doch diese stimmt inzwischen meines Erachtens bei Aurelius nicht mehr. Maßgeblich stört mich, dass Aurelius nichts getan hat, um die Vorwürfe des Artikels in der Zeitschrift "Capital" zu entkräften. Ein Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 70 Mio. Euro muss auf eine solche Geschichte reagieren, wenn es ein sauberes Gewissen hat. Der Umstand, dass Aurelius die Vorwürfe totzuschweigen versucht flößt bei mir nicht gerade Vertrauen ein, im Gegenteil.

Ich hatte Aurelius als solides Unternehmen dargestellt und stehe zu dieser Aussage auch heute noch. Anders als andere Beteiligungsgesellschaften hat Aurelius Verträge mit den Tochterunternehmen, die ein Übergreifen der Probleme von Tochtergesellschaften auf Aurelius ausschließen. Das war augenscheinlich erst einmal gut für Aurelius. Doch auf den zweiten Blick zeigt diese Vertragsgestaltung die Risikoaversion des Managements und damit auch die fehlende für übernommene Gesellschaften.

Wenn ich also Hilfe für mein strauchelndes Unternehmen suche, dann wende ich mich lieber an den Investor, der sein eigenes Hab und Gut mit in die Waagschale wirft, als an den, der seine Finger nicht schmutzig macht. Durch den Artikel in der Zeitschrift "Capital" ist nunmehr der gute Ruf von Aurelius angekratzt, wenn nicht ruiniert. Künftig wird es schwer werden für Aurelius, neue Beteiligungen zu guten Konditionen einzugehen, da die Verkäufer für den Hasenfuß der fehlenden Empathie sensibilisiert sind.

Mit der Bank of America, J.P. Morgan und Goldman Sachs haben wir drei US-Banken und mit der Deutschen Bank noch eine deutsche Bank, in die Sie meines Erachtens investieren können. Das Kurspotential dieser Banken ist derzeit wesentlich größer, das Risiko wesentlich geringer als bei Aurelius.

Aktuell notiert Aurelius bei 7,54 Euro, unsere Position befindet sich damit noch im Plus. Ich würde die Position auflösen bevor die negative Presse in anderen Publikationen aufgenommen und breitgetreten wird. Daher fokussiere ich mich künftig auf andere Finanzaktien.

Stephan Heibels Investmentideen werden im Heibel-Ticker Portfolio umgesetzt und können dort transparent nachverfolgt werden.

Die Heibel-Ticker PLUS Mitglieder nutzen die Investmentideen in der Regel zur Orientierung für ihre eigenen Investmententscheidungen. Deren Performance ist in der Regel noch besser als die durchschnittlichen 11% pro Jahr vom Heibel-Ticker Portfolio.

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Gestern erschien ein recht reißerisch negativer Artikel in der Zeitschrift "Capital" über Beteiligungsgesellschaften wie Aurelius, Arques und Bavaria. Grundtenor ist, dass diese Gesellschaften die Beteiligungen für einen Appel und ein Ei übernehmen, Vermögenswerte versilbern und dann deren Geschäft einstellen. Nur selten gelingt die erfolgreiche Sanierung der Beteiligungen.

Der Kurs ist in Folge dieses Artikels weiter eingeknickt. Es wundert mich nun, warum der Kurs trotz Erholung an den Weltbörsen nicht wenigstens ein bisschen von dieser Rallye profitieren kann. Ich würde diese Position daher mit einem Stopp Loss auf unserem Einstiegsniveau bei 7,30 Euro absichern.

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Im März hatte Aurelius der Bosch-Gruppe den ewigen verlustbringer Blaupunkt abgekauft. Als Mitgift gab es damals noch 200 Mio. Euro, damit Aurelius über die ersten Monate kommt.

Nun sind die ersten Monate rum und Aurelius hat einen tieferen Einblick in die geschäftliche Situation bei Blaupunkt erhalten. Das Resultat: Die Situation ist ernster, als von Bosch dargestellt. Die Hälfte aller 1.800 Mitarbeiter weltweit sollen in den nächsten Monaten nach Hause geschickt werden. Ganze Unternehmensteile werden verkauft. Bosch zeigt sich über dieses Vorgehen entrüstet.

Meine Meinung: Es hätte mich überrascht, wenn es anders gekommen wäre. Bosch hätte das Unternehmen nicht verkauft, wenn es noch eine Lösungsmöglichkeit gesehen hätte. Und aurelius wäre dumm, wenn es nun, nach ein paar Monaten, nicht alles Schlechte zu Tage brächte, um dann auf den niedrigen Erwartungen aufbauend mit der Sanierung zu beginnen. Die einzig wichtige Frage lautet daher: Sind die 200 Mio. Euro Mitgift schon aufgebraucht oder ist mittelfristig eine nachhaltige Sanierung möglich?

Das konsequente Vorgehen des Sanierungsprofis Aurelius lässt mich nach wie vor in der Überzeugung, dass Blaupunkt aus dieser Geschichte zwar kleiner, aber profitabel hervorgehen kann, so dass Aurelius irgendwann einmal das Unternehmen mit Gewinn wird abstoßen können. Es handelt sich um die erste Meldung zu Blaupunkt seit der Übernahme und da ist es nur zu verständlich, dass alle Leichen aus dem Keller zu Tage gebracht werden.

Nachdenklich werde ich erst, wenn in ein paar Monaten erneut ein schlechtes Bild von Aurelius über Blaupunkt gezeichnet wird. Das würde dann darauf hindeuten, dass Aurelius sich tatsächlich verschätzt hat. Doch die aktuelle Meldung läßt darauf noch nicht schließen.


DIVIDENDENERHÖHUNG VON 0,15 AUF 0,50 EURO

Die Hauptversammlung letzte Woche hat beschlossen, die Dividende von Aurelius auf 0,50 Euro zu erhöhen. Damit werden von dem Bilanzgewinn von 19,4 Mio. Euro aus dem Jahr 2008 insgesamt 4,7 Mio. Euro an die Aktionäre ausgeschüttet. Der Rest verbleibt im Unternehmen und wird, wie gehabt, in Übernahmen investiert.

Ein Unternehmen, das zu Zeiten der größten Liquiditätskrise seit 70 Jahren die Dividendenausschüttung erhöht, ist in meinen Augen entweder größenwahnsinnig oder einfach nur gut. von Größenwahn konnte ich bei Aurelius bislang nichts feststellen, daher gehe ich davon aus, dass die Jungs ihr Handwerk verstehen.

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Wie vor vier Wochen vermutet, wurde nun durch Aurelius bestätigt, dass einige Großinvestoren ihre Aurelius-Aktienpakete abgeben wollten. Aurelius hat das Paket "kursschonend" zu 7 Euro abgenommen und umgehend an langfristig orientierte Anleger zu 7,50 Euro weiter verkauft. Darüber hinaus wurde eine Kapitalerhöhung durchgeführt.

Insgesamt sind nach Unternehmensangaben auf diese Weise 2,1 Mio. Euro in die Kasse von Aurelius geflossen. Da hat CEO Dr. Markus aus der Not eine Tugend gemacht, die Marktsituation genutzt und die Anlegerbasis seines Unternehmens verbessert. Für die langfristige Kursentwicklung sind solche langfristig orientierte Anleger Gold wert.

Darin sehe ich auch den Grund für den kräftigen Kursanstieg der vergangenen Tage. Ich bleibe bei meinem Kursziel von 11 Euro. Sollte dies in den nächsten Wochen erreicht werden, würden wir dort Teilverkäufe vornehmen.

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Es gab einige Leser, die mich fragten, ob sie von dem Rückkaufangebot Gebrauch machen sollten. Da scheint ein grundsätzliches Verständnisproblem zu existieren: Der Kurs war über 8 Euro geklettert und parallel bot Aurelius bis gestern Mittag an, Aktien zu 7 Euro zurückzukaufen. Also wenn Sie mich fragen, ich würde meine Aktien da lieber zu 8 Euro über die Börse verkaufen, als 7 Euro von Aurelius zu kassieren.

Wie vor drei Wochen geschrieben, war das Rückkaufangebot für institutionelle Anleger gedacht, die sich im Zuge der Finanzkrise von großen Beständen trennen wollten / mussten. Wenn institutionelle Anleger große Aktienpakete zum Verkauf stellen, dann kann es passieren, dass der Kurs immer weiter abrutscht, ohne noch Bezug zu dem eigentlich fairen Wert des Unternehmens zu haben.

Aurelius hat also gesagt, bevor dies passiert, kaufen wir alle Aktien auf, die zu 7 Euro zu haben sind. Damit hat Aurelius glaubhaft gezeigt, dass 7 Euro zu günstig ist. Aurelius selbst hält einen wesentlich höheren eigenen Aktienkurs für gerechtfertigt, sonst würden sie nicht zu 7 Euro kaufen.

Darüber hinaus hat Aurelius in dieser angespannten Marktphase das Signal an die Anleger geschickt, dass das Unternehmen genügend Cash hat für eine solche Aktion. Auch das ist vertrauensfördernd.

Also: Wie erwartet ist der Kurs inzwischen angestiegen. Ich erwarte kaum mehr ein erneutes Rutschen unter 7 Euro. Ich würde weiterhin zu 7 Euro nachkaufen. Von Verkaufen kann da also keine Rede sein.

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Aurelius bietet an, für bis zu 2,1 Mio. Euro eigene Aktien zum Kurs von 7 Euro zurück zu kaufen. Das ist insbesondere daher interessant für uns, da damit vereinzelte Großaktionäre wie Fonds oder andere Institutionelle, die noch immer Liquidität beschaffen müssen, somit große Pakete abgeben können, ohne den Kurs dieses doch recht kleinen Unternehmens (aktuell nur 67 Mio. Euro Marktkapitalisierung) zu belasten. Damit dürften die heftigen Kursschwankungen insbesondere die Ausverkäufe, für die nächsten Wochen ad acta gelegt werden, denn nun kann man zum Kurs von 7 Euro große Pakete verkaufen.

Ich rechne daher für die nächste Zeit kaum noch mit einem Rutschen des Kurses unter 7 Euro und würde daher an schwachen Tagen zu Kursen um 7 Euro nachkaufen.

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Im vergangenen Monat ist Friedrich Berentzen gestorben. Der alte Firmenpatriarch hat den Spirituosenhersteller über Jahrzehnte geführt, brachte den Apfelkorn wieder zurück in die Bars und in den Spirituosenschrank der Norddeutschen. Den dorfinternen Twist mit dem Hauptkonkurrenten Haidt löste Friedrich unkonventionell durch die Heirat der Tochter des vermeintlichen Wettbewerbers. Der gemeinsame Sohn Christian führte im Rahmen seiner Diplomarbeit die viereckigen Flaschen ein, die eine Menge Verpackungsvolumen einsparen und daher die Transportkosten des Unternehmens drastisch senkten. Die Zeichen standen auf Grün, das Unternehmen hätte eigentlich wachsen sollen.

Doch der Wettbewerb wurde immer härter, internationale Spirituosenanbieter erschlossen sich Deutschland als einen Markt, da war Berentzen mit seiner regionalen Ausrichtung irgendwann nicht mehr groß genug, um mithalten zu können. Die Finanzierungsquote des Unternehmens wuchs an, insbesondere die Branntweinsteuer ist ein Batzen, den Berentzen immer wieder abzuführen hatte: Je nach Volumenprozent des enthaltenen Alkohols muss Berentzen Branntweinsteuer abführen. Diese wird jedoch dem Verkaufspreis zugeschlagen und anschließend nochmals durch die Märchensteuer besteuert. Eine Steuer auf die Steuer sozusagen, die bei hochprozentigen Spirituosen zu einem Steueranteil von teilweise über 50% vom Verkaufspreis führt.

Teufelszeug muss hoch besteuert werden, das leuchtet mir ein. Und dass in Fuseltowncity (wie der Firmensitz Haselünne im Emsland von Insidern gern genannt wird) Teufelszeug gebrannt wurde, davon konnte sich Ihr Autor mehrfach persönlich überzeugen. Es bleibt also dabei: Der Finanzierungsbedarf des Unternehmens war stets sehr hoch.

Man versuchte die Flucht nach vorn: Es wurden Sportgetränke unter Vivaris vermarktet, dieser Bereich wurde von Sohn Christian aufgebaut und trug mit seinem positiven Ergebnis zur Geschäftsentwicklung bei. Doch die Margen waren hauchdünn und im Spirituosenbereich gelang die Auffrischung der Marke nicht. Christian war noch zu unerfahren, um die Nachfolge seines Vaters zu übernehmen. Und ein neutraler, neuer Geschäftsführer schaffte den Turnaround gegen die Interessen der verschiedenen Familienzweige, die inzwischen über Anteile verfügten, nicht.

Das Ende vom Lied: Berentzen hatte kein zukunftsfähiges Geschäft mehr. Der Markenname, die Infrastruktur und die Patente auf die eigenen Spirituosen stellen durchaus einen Wert dar. Doch in seiner heutigen Form war Berentzen nicht mehr überlebensfähig und so verkauften die Eigentümer, ausschließlich Familienmitglieder, ihre Stammaktien an ein Unternehmen, dass sich dem „Change-Management" verschrieben hat, der kontrollierten Neustrukturierung: Aurelius.

Dr. Dirk Markus, CEO von Aurelius war zuvor bei Arques als Finanzchef tätig. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an Arques, ich habe das Unternehmen früher einmal besprochen. Seitdem Dr. Markus von Arques weggegangen war ging es bergab mit dem Geschäft von Arques, Aurelius hingegen landete bereits den einen oder anderen guten Deal.

Aurelius konsolidiert seine Beteiligungen sofort vollständig in der eigenen Bilanz. Daher können wir bei Aurelius, anders als bei anderen Private Equity Unternehmen, auch Schlüsse aus der Umsatz- und Ergebnisentwicklung ziehen. Normalerweise bewertet man Private Equity Unternehmen anhand der Net Asset Valuation Methode, man betrachtet die Werte der einzelnen Beteiligungen und summiert diese dann.

Neben Berentzen gehören auch Unternehmen wie Pohland Herrenausstatter (inzwischen durch Management Buyout abgestoßen), Quelle Versandhandel, Schabmüller Elektromotoren, Westfalia Wohnmobile und GHotel zu Aurelius. Vor wenigen Wochen wurde der Kauf von Blaupunkt (Radios!) bekannt gegeben. Ich finde es bemerkenswert, dass Aurelius trotz der ausgetrockneten Finanzmärkte die Krise für Zukäufe nutzen kann.

Doch schauen wir uns einmal an, was Equity Analyst für uns heraus gefunden hat:


ERKENNTNISSE DER EXPERTEN VON EQUITY ANALYST

Am 20. Februar hat Aurelius den vorläufige Jahresabschluss veröffentlicht. Der Umsatz hat sich auf 580 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Der Vorsteuergewinn stieg jedoch mit 70 Mio. Euro kaum an. Die Gewinnmarge sank dadurch von 24 auf 12%. Die liquiden Mittel erhöhten sich um 34 auf 73 Mio. Euro. Das Eigenkapital stieg auf 150 Mio. Euro.

Der Gewinn wäre im Jahr 2008 sogar zurück gegangen, wenn das Unternehmen nicht am Ende des Jahres Anteile an der französischen LaSerCofinoga Gruppe verkauft hätte. Die durch den Verkauf erlösten 12 Mio. Euro haben den Gewinn im vierten Quartal kräftig unterstützt und somit ein verträgliches Jahresergebnis ermöglicht.

Die Marktkapitalisierung beträgt nur 70 Mio. Euro. Bei einem Eigenkapital von 150 Mio. Euro heißt das, dass die Aktionäre fürchten, dass Aurelius in den nächsten Monaten kräftig investieren, oder sogar Verluste ausgleichen muss. Sanierungsbedarf ist bei den von Aurelius übernommenen Unternehmen an der Tagesordnung, sonst würden sie nicht bei Aurelius vorsprechen.

Die folgenden Beteiligungen haben nach von Equity Analyst Sanierungsbedarf bzw. werden Abschreibungen nach sich ziehen:

Wellman International
Westfalia Van Conversion
Schabmüller-Gruppe
Richert Scherpe-Gruppe

Und bei den folgenden Unternehmensbeteiligungen verspricht sich Aurelius nach Ansicht von Equity Analyst einen positiven Ergebnisbeitrag:

Quelle la Source-Gruppe
GHOTEL –Gruppe
connectis

Im Februar wurden zwei Beteiligungen abgestoßen. Die Abschreibungen auf diese Beteiligungen wird das Quartalsergebnis des laufenden Quartals belasten:

KTDaythea: voll abgeschrieben am 13.2.09) Insolvent Feb. 2009
Pohland Herrenkleidung: bereits voll abgeschrieben, veräußert


Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt gegeben, dass Aurelius die angeschlagene Blaupunkt Gruppe übernimmt. Beim Kaufpreis von einem Euro dürfte eine maßgebliche Mitgift enthalten sein (eigene Schätzung ca. 100 Mio. Euro), da das Unternehmen bei 200 Mio. Euro Jahresumsatz derzeit rund 20-40 Mio. Euro Verlust macht. Aurelius würde ein solches Unternehmen nicht kaufen, wenn nicht der Fortbestand zumindest finanziell gesichert ist, damit Umstrukturierungen die notwendige Zeit erhalten, zu
greifen.

Das Geschäftsmodell von Aurelius beinhaltet eine Exit-Strategie, die derzeit jedoch nicht sehr gut funktioniert: Ein saniertes Unternehmen wird gerne wieder an die Börse gebracht oder einem strategischen Käufer zum Kauf angeboten. Doch diese beiden Wege sind derzeit aufgrund der Finanzkrise nicht sehr aussichtsreich, und so wird Aurelius in den nächsten Monaten auf Nachhaltigkeit achten müssen. Das heißt: Barmittel müssen konserviert werden, Sanierungsinvestitionen werden nur sehr vorsichtig getätigt.

Auf eine wichtige Position haben die Experten von Equity Analyst hingewiesen: Es bestehen kurzfristige Verbindlichkeiten in Höhe von 124,5 Mio. Euro. Das übersteigt die liquiden Mittel von 73 Mio. Euro. Darin ist eine Branntweinsteuerschuld von Berentzen in Höhe von knapp 50 Mio. Euro enthalten. Die verbleibenden Verbindlichkeiten verteilen sich auf ausstehende Rechnungen sowie Personalverbindlichkeiten.

Aurelius konsolidiert zwar die Beteiligungen voll in der eigenen Bilanz, doch rechtlich gibt es noch feine Unterschiede. Die Branntweinsteuerschuld von Berentzen kann nicht dazu führen, dass Aurelius in Zahlungsnöte gerät, sondern höchstens Berentzen. Sollte Berentzen nicht zahlen können, dann ist Berentzen pleite und Aurelius muss den Wert abschreiben. Doch Aurelius hat sich abgesichert, dass die Steuerschuld von Berentzen nicht auf die eigenen Werte durchgreifen kann.

Davon abgesehen hat Berentzen einen guten Cashflow und das Unternehmen hat signalisiert, dass die Beschaffung der 50 Mio. Euro keine Probleme aufwerfen sollte.

Es ist also aufgrund der Krise offensichtlich, dass einige Beteiligungen von Aurelius Probleme mit dem Turnaround haben. Der Kursverlust von Aurelius ist also zum Teil gerechtfertigt. Doch inzwischen notiert das Unternehmen auf einem Bewertungsniveau, das die Angst vor einer Insolvenz widerspiegelt. Doch diese Gefahr ist, so die Experten von Equity Analyst, im laufenden Jahr unbegründet. Soweit die Analyse von Equity Analyst.


FAZIT

Wenn Sie sich die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten (abgesehen von der unserer Experten von Equity Analyst) anschauen, dann werden Sie feststellen, dass für das Jahr ein Umsatz von über 800 Mio. Euro erwartet wurde. Dieser wurde bei weitem verfehlt, Grund war jedoch nicht die mangelhafte Nachfrage, sondern ein paar Klimmzüge der Bilanzbuchhalter: In der Branche der Private Equity Unternehmen werden die vollständigen Jahresumsätze der Beteiligungsgesellschaften angegeben, auch wenn die Beteiligung erst im Laufe des Jahres eingegangen wurde. In der Bilanz werden sodann die Umsätze, die vor der Übernahme stattfanden, herausgerechnet. Die Schätzungen der Analysten beziehen sich jedoch auf den vollständigen Jahresumsatz aller Beteiligungen und so klang die Vermeldung des Jahresumsatzes von „nur" 580 Mio Euro wie ein herber Rückschlag.

Der Aktienkurs von Aurelius ist seit der Bekanntgabe des vorläufigen Jahresergebnisses von 10 auf nunmehr 7,30 Euro gefallen. Insbesondere die hohen ausstehenden Verbindlichkeiten haben wohl die Anleger hier verschreckt. Aber auch der vermeintlich wesentlich geringere Umsatz hat für schlechte Stimmung gesorgt.

Am 31.3. wird Aurelius das endgültige Jahresergebnis vorlegen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass dort die Verwirrung über die Umsatzberechnung aufgeklärt wird. Darüber hinaus wird das Unternehmen eine genaue Liquiditätsflussrechnung vorlegen und nachdem die Liquiditätsversorgung in den vergangenen Wochen als
angespannt bezeichnet werden könnte, wird der Bilanz zu entnehmen sein, dass sich Aurelius für dieses Jahr keine Sorgen machen muss.

Details über die Blaupunkt-Übernahme werden gegebenenfalls für neue Phantasie sorgen: Es wurde, wie bei solchen Übernahmen nicht selten üblich, eben eine maßgebliche Mitgift mitgegeben, die für die nächsten Monate ausreichend liquide Mittel für eine Sanierung von Blaupunkt zur Verfügung stellen sollte.

Damit ist es durchaus möglich, dass das Bewertungsniveau von Aurelius, das eher einem insolvenzgefährdeten Unternehmen entspricht, wieder auf ein vernünftiges Maß ansteigt. Der Vorsteuergewinn von 70 Mio. Euro dürfte zu einem Nettogewinn von schätzungsweise 35 Mio. Euro führen, damit notiert die Aktie auf einem KGV von 2. Darin enthalten ist der Verkaufserlös von 12 Mio. Euro wie eingangs erwähnt. Rechnen wir diesen Betrag heraus, so verbleibt ein Nettogewinn von 23 Mio. Euro. Das entspricht dann einem KGV von 70/23= 3.

Für ein Unternehmen, dessen Liquiditätslage gesichert ist, würde ich im Rahmen dieser Krise ein KGV von 5 für gerechtfertigt halten. Sollte sich die Konjunktur erholen, so ist schnell auch ein KGV von 9 möglich.

Das Risiko bei Aurelius ist begrenzt, da das Unternehmen jede Beteiligung im Einzelfall separat abstoßen kann. Dennoch würde eine anhaltende Rezession die Erholungschancen der Beteiligung stark beeinträchtigen und somit auch den Wert mindern. Zur Absicherung werden wir also ein Stopp Loss einsetzen.

Ich denke daher, dass Aurelius vom Markt derzeit viel zu pessimistisch bewertet wird. Dennoch besteht die Gefahr, dass die Veröffentlichung des endgültigen Jahresergebnisses am 31.3. noch böse Überraschungen hinsichtlich von Abschreibungen auf einzelne Beteiligungen enthalten wird. Wenn Aurelius so wie viele anderen Unternehmen die schlechte Stimmung dazu nutzt, um die größtmöglichen Abschreibungen vorzunehmen, damit in den nächsten Jahren die Messlatte etwas niedriger hängt, so könnte das Unternehmen mit Hilfe von Abschreibungen den obigen Nettogewinn weiter reduzieren. Auch die Dividende könnte aus Liquiditätsgründen vorsorglich gekürzt werden. Solche Schritte würden mich in der gegenwärtigen Situation nicht überraschen, der Kurs würde jedoch nochmals kräftig leiden.

Je nach Konjunkturentwicklung erwarte ich für das laufende Jahr eine kräftige Kurserholung. Daher eröffne ich zu Kursen unter 7,30 Euro eine kleine Position in unserem spekulativen Portfolio, halte mich aber bereit, nach dem 31.3. nochmals nachzukaufen. Als erstes Kursziel erwarte ich 11 Euro, anschließend werden wir die konjunkturellen Rahmenbedingungen für Aurelius neu bewerten. Zur Absicherung setzen wir einen Stopp Loss unter 5 Euro.

Stephan Heibels Investmentideen werden im Heibel-Ticker Portfolio umgesetzt und können dort transparent nachverfolgt werden.

Die Heibel-Ticker PLUS Mitglieder nutzen die Investmentideen in der Regel zur Orientierung für ihre eigenen Investmententscheidungen. Deren Performance ist in der Regel noch besser als die durchschnittlichen 11% pro Jahr vom Heibel-Ticker Portfolio.

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