Heibel-Ticker 24/17 - Q-Zahlen könnten vor Schwerkraft der Aktienmärkte retten

» zurück zur Übersicht

26.04.2024:



Heibel-Ticker Free Börsenbrief

- Einfach einen Tick besser -

19. Jahrgang - Ausgabe 17 (26.04.2024)




Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:

1.Info-Kicker: Aktienmärkte schütteln Last der Vorwochen ab
2.So tickt die Börse: Glorreiche 7 sorgen für Konjunkturhoffnung
 - SAP profitiert vom KI-Hype
 - Q-Zahlen der glorreichen 7: Meta, Tesla, Microsoft, Alphabet, ...
 - Steigende Zinsen dank guter Wirtschaft kein Problem
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
3.Sentiment: Kurserholung beruhigt die Gemüter ... zu früh
 -
4.Ausblick: Q-Zahlen könnten vor Schwerkraft der Aktienmärkte retten
5.Update beobachteter Werte
 Showdown verhindert, CEO nimmt seinen Hut
 Q-Zahlen katapultieren Aktie um 20% nach oben
 Gespannt wie ein Flitzebogen
 Goldpreis Rallye
 Schwache Q-Zahlen, Aktie steigt trotzdem
6.Leserfragen
7.Übersicht HT-Portfolio
8.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
9.Mitgliedschaft verwalten



1. Info-Kicker: Aktienmärkte schütteln Last der Vorwochen ab



Liebe Börsenfreunde,

Quartalszahlen haben in der abgelaufenen Woche für gute Laune gesorgt, überwiegend. In Kapitel 2 gehe ich detailliert auf die positiven und negativen Überraschungen ein. Ich erläutere auch die positive Auswirkung der Zahlen auf den Handlungsspielraum der Notenbanken, die noch vor zehn Tagen im Kampf gegen die Inflation überfordert schienen.

Die Sentimentanalyse hat vor einer Woche korrekt die Gegenbewegung dieser Woche prognostiziert. Heute schauen wir uns in Kapitel 3 an, ob die Gegenbewegung zu einer Fortsetzung der Rallye der vergangenen Monate führen kann, oder aber ob sich Anleger noch mal anschnallen müssen.

Genau wie in der abgelaufenen Woche werden auch in der nächsten Woche Quartalszahlen die Kursrichtung einzelner Aktien bestimmen. In Kapitel 4 schaue ich auf die zu erwartenden Quartalszahlen von Unternehmen aus unserem Heibel-Ticker Portfolio.

Die Turbulenzen in der Managementebene von FlatexDeGiro habe ich in mehreren Updates ausführlich beschrieben. Der heutige Kurssprung von 22% ist daher für uns Heibel-Ticker Mitglieder wenig überraschend. Ich habe mich auch im Rahmen der Updates in Kapitel 5 mehrfach zu den Entwicklungen auf dem Goldmarkt und bei den Goldminen geäußert.

Spotify hat sich in den vergangenen Monaten verdoppelt. Ein Kunde fragt mich, ob es zu spät für einen Einstieg ist. Zur Beantwortung dieser Leserfrage habe ich einen Blick darauf geworfen, was zu dem Kursanstieg geführt hat. Ich denke, das wissen die wenigsten von Ihnen. In einer zweiten Leserfrage in Kapitel 6 nehme ich Stellung zu einer Rückmeldung eines Lesers, der in einen kurzen Satz von mir sehr viel politische Haltung interpretiert – zu Unrecht.

Wie immer gibt es eine tabellarische Übersicht über den Standort unseres Heibel-Ticker Portfolios in Kapitel 7.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

heibel

take share, Ihr Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs




2. So tickt die Börse: Glorreiche 7 sorgen für Konjunkturhoffnung



In den USA ist die Berichtssaison voll im Gange. In Deutschland startet der Zahlenreigen stets ein wenig später, hierzulande hat aber SAP bereits herausragende Zahlen abgeliefert.

SAP profitiert vom KI-Hype



Der Umsatz mit Software as a Service, also der Cloud-Umsatz von SAP stieg um 24%, davon werden 84% im Abo-Modell von Kunden bezogen, sind also im SAP-Wortlaut "besser planbare Umsätze" für die Zukunft. Der Umsatz mit Lizenzsoftware ging um 5% zurück, so dass unterm Strich ein Wachstum von 8% verblieb.

8.000 Mitarbeiter befinden sich in Vertragsverhandlungen über Frührente oder aber über eine Umschulung in KI-Themen. Das ist teuer, 2,2 Mrd. EUR wurden im Q1 dafür zurückgestellt. Von 8 Mrd. EUR Umsatz blieb dadurch kein Gewinn übrig.

Doch das interessiert Anleger nicht. SAP verkündete Mitte Januar den Stellenabbau von 8.000 Mitarbeitern, bei gleichzeitigem Stellenaufbau im Bereich der KI. Mitte März wurde SAP bei der Nvidia-Konferenz von Jensen Huang als Partner vorgestellt: Kein anderes Unternehmen besitzt vergleichbar tiefe Einblicke in die komplexen Geschäftsprozesse der Industrie.

Gerade dieser breite Ansatz, unter dem SAP zwischenzeitlich litt, weil es in Teilbereichen bessere Lösungen gibt, kommt dem Unternehmen nun zugute. Mit KI können diese komplexen Strukturen analysiert und optimiert werden, wie es zuvor nicht möglich war. Da hilft es den Kunden, wenn sie sich voll auf SAP stützen.

Und gleichzeitig hilft es SAP, die eigenen Konzernstrukturen zur optimieren. Nicht zuletzt sieht man ja genau bei den eigenen Kunden, wie man Prozesse optimiert.

Damit ist SAP in den Augen der Anleger zu einem absoluten KI-Unternehmen geworden. Doch die Aktie spiegelt diese Phantasie bereits wider: Seit Vorstellung von ChatGPT vor anderthalb Jahren hat sich die Aktie von SAP bereits verdoppelt. Das EV/EBITDA steht bei 28, im Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre stand es bei 15. Die Aktie ist also nicht mehr günstig.

9% Umsatzwachstum in der Zukunft, Tendenz leicht steigend, reicht allein nicht aus, um ein EV/EBITDA von 23 zu rechtfertigen. Die Profitabilität muss überproportional steigen. Doch im laufenden Jahr sind die Kosten für die Umstrukturierung (Stellenabbau) erst einmal zu verdauen. Erst 2025 kann dann die Gewinnmarge kräftig ansteigen. Auf Quartalsebene kann man schon ahnen, dass dies funktioniert. Schon in den abgelaufenen Quartalen war die EBITDA-Marge von 22,7% auf 29,2% angewachsen, um im laufenden Quartal aufgrund der Rückstellung auf 23% einzubrechen. Doch bis Ende des Jahres soll wieder das 29%-Ziel anvisiert werden.

Alles in allem ist SAP in meinen Augen eine sehr gute Langfristposition. Doch ein optimaler Einstiegszeitpunkt lässt sich nach der Kursverdopplung nun nicht direkt ableiten. Vielmehr sollten Anleger, die sich für SAP entscheiden, unsere Heibel-Ticker Strategie des schrittweisen Einstiegs wählen.

Q-Zahlen der glorreichen 7: Meta, Tesla, Microsoft, Alphabet, ...



Ein Großteil der glorreichen 7 berichtete diese Woche Q-Zahlen. Insbesondere der Chip-Sektor im Kielwasser der KI-Revolution stand im Fokus.

aufwaerta Starten wir mit Tesla. Das Unternehmen sieht sich einem bitteren Preiswettbewerb in China gegenüber und kann seine Autos nur noch mit massiven Preissenkungen losschlagen. Umsatz und Gewinn blieben daher hinter den Erwartungen. Doch Elon Musk zauberte einen weißen Hasen aus seinem Zylinder: Das 25.000 USD-Auto. Ich glaube, das preist er schon seit 10 Jahren an, geliefert wurden jedoch bislang nur High-End Versionen des Model 3, deren Preis bei 40.000 USD startet.

Aber warum nicht? Die E-Mobilität ist ins Stocken geraten, weil der Ausbau der Ladeinfrastruktur vielerorts nicht wie geplant vorankommt. Letztlich sind insbesondere Langstrecken mit dem E-Auto die Königsdisziplin, doch die Masse wird in der Stadt mit kleineren Batterien auskommen.

Tesla ist in Sachen Fertigungsautomatisierung führend und kann dadurch günstig skalieren, also tatsächlich günstige Autos in großer Menge herstellen.

Die Aktie verlor in den vergangenen zwei Jahren 60% an Wert. Tesla gehört traditionell zu den am meisten geshorteten Aktien und Leerverkäufer reichen Kursziele von 50 USD und weniger herum, aktuell steht die Aktie bei 168 USD.

Vermutlich fiel die Gegenreaktion in dieser Woche auch deswegen so stark aus: Musk weckte die Hoffnung auf Besserung, einige Anleger griffen zu und Leerverkäufer mussten ihre Positionen, die sie vielleicht kurz vor den Q-Zahlen erst eingegangen waren, eindecken. Die Aktie sprang diese Woche dadurch um 15% an.

Mit einem EV/EBITDA von 54 ist die Aktie aber noch immer nicht günstig. Es fehlt der Durchbruch beim autonomen Fahren, mit dem ein Tesla rund um die Uhr als führerloses Taxi durch die Stadt fahren kann, während sein Besitzer schläft. Von dieser Anwendung ist Tesla jedoch noch weit entfernt. Mittlerweile häufen sich die Berichte, dass Alphabets Waymo oder auch Mercedes näher dran sind.

Sie sollten Elon Musk nicht unterschätzen. Ich würde ihm den Mercedes-Spruch zuschreiben: Das Unmögliche macht er sofort, Wunder benötigen etwas länger. Musk hat schon einige Wunder vollbracht, dafür aber stets mehr Zeit benötigt als ursprünglich versprochen.

Apropos Waymo: Auch Alphabet hat Q-Zahlen veröffentlicht. CFO Ruth Porat begeisterte die Analysten mit einer Detailtiefe in den Daten, die das Unternehmen bislang stets zurückhielt. 8 Millionen Abonnementen hat YouTube. Das Suchvolumen über Google ist wider Erwarten trotz des Erfolges von KI-Suchmaschinen wie Bing nicht zurückgegangen. Die Google Cloud wächst schneller als erwartet. Die operative Gewinnmarge liegt bei 31,6%. Es wurde erstmals in der Geschichte von Alphabet eine Dividende vorgeschlagen, 20 Cents je Aktie. Zudem wurde ein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von 70 Mrd. USD aufgelegt. Für diesen Betrag könnte Alphabet die meisten DAX-Konzerne kaufen.

Die Aktie springt heute um 11% an. Zudem wurde die Rolle der KI betont, das Unternehmen wird rund 40 Mrd. USD in den Ausbau der KI-Infrastruktur investieren.

Genau wie Microsoft, die ebenfalls heftig in die KI-Investieren: 50 Mrd. USD. Copilot führt zu 17% Umsatzwachstum und 20% Gewinnwachstum je Aktie. Sämtliche Analystenerwartungen wurden übertroffen. Die Cloud, Azure, wächst mit 31% sogar schneller als die Google Cloud (28%).

Microsoft war in den vergangenen Monaten schon kräftig angestiegen, da die Kooperation mit ChatGPT und die Einführung von Copilot ein Erfolg waren. Alphabet hingegen hatte zwei enttäuschende KI-Einführungen, Anleger waren dem Unternehmen gegenüber zurückhaltend. Ursprünglich galt Alphabet als das führende KI-Unternehmen, doch die früher treibende Kraft der KI-Entwicklung bei Alphabet, Ilya Sutskever, verließ vor 9 Jahren den Konzern und gründete OpenAI, den Entwickler von ChatGPT.

Mit den gestern veröffentlichten Q-Zahlen meldet sich Alphabet zurück im Rennen um KI-Anwendungen. Während Microsoft also durch hervorragende Q-Zahlen den vorangegangenen Aktienkursanstieg rechtfertigt, konnten Alphabet und Tesla die niedrige Erwartungshaltung positiv übertreffen und dadurch exorbitante Kurssprünge erzeugen.

abwaerts Facebook-Mutter Meta hatte schon vor drei Monaten die positive Überraschung veröffentlicht: Das Unternehmen hatte zuvor stark in die KI und in das Metaversum investiert, doch vor einem Jahr rief Gründer und CEO das Jahr der Effizienz aus: Es folgte ein radikaler Personalabbau, Projekte wurden zusammengestrichen, Investitionen gekürzt und binnen kurzer Zeit verdoppelte Meta die Gewinnmarge von 17% auf nunmehr 35%. Die Aktie verdoppelte sich in diesem Zeitraum.

So waren die Q-Zahlen, die Meta Mitte der Woche veröffentlichte, begeisternd. Doch der Ausblick schockierte die Aktionäre: Meta werde seine Investition in die Zukunft, seine KI-Entwicklung, wieder hochfahren. Auf die Frage, ob man damit rechnen müsse, dass Meta eine dreistellige Milliardensumme für Nvidia-Graphikchips ausgebe, wich er mit einer Antwort aus.

Stattdessen führte er aus, dass Meta, früher Facebook, immer wieder durch Investitionszyklen lief, in denen die hohen Ausgaben Aktionäre abschreckte, nur um stets zu einem späteren Zeitpunkt von der hohen Profitabilität überrascht zu sein. So werde es auch diesmal sein.

Die Aktie von Meta brach diese Woche um 9% ein.

Auch ohne Q-Zahlen sprang Nvidia um 14% an. Das Unternehmen profitierte von den verkündeten Investitionsplänen der anderen Unternehmen. Auch Broadcom (+12%), AMD (+8%), Micron (+7%) und sogar Texas Instruments (+11%) sprangen diese Woche an. Nicht nur KI-Chips, sondern auch Chips für Computer und Laptops der Endverbraucher werden wieder stärker nachgefragt.

Es ist daher absehbar, dass die Fertigungskapazitäten ausgebaut werden müssen. Auch die Aktien von Applied Materials (7%), Lam Research (+6%) und KLA Tenor (+12%) wurden nach oben getrieben. In Deutschland profitierten Infineon (+10%), Elmos (+13%, Süss Microtech (+10%) und PVA Tepla (+6%) davon.

Diese Woche kam zum Vorschein, dass KI stets zwei Bereiche beeinflusst: Zum einen muss man KI trainieren, man nennt das Inferencing. Die KI bekommt einen gigantischen Datensatz und muss ihn so schnell und häufig wie möglich durchkauen. Dank der Nvidia-Chips kann derzeit in 9 Monaten ein Lernprozess durchlaufen werden, mit dem anschließend vernünftige Ergebnisse möglich sind, siehe ChatGPT, Midjourney und ähnliches.

Sodann wird die trainierte KI dem Kunden zur Verfügung gestellt. Die KI muss dann auf der Basis des erlernten Wissens schnell antworten. Dafür entwickeln Google, Amazon, Microsoft und Co. derzeit eigene Chips.

In einigen Berichten zu Nvidia habe ich gelesen, dass Nvidia-Chips demnächst Konkurrenz erhalten werden. Das ist richtig, aber nur von AMD. Und AMD hinkt deutlich hinterher, sowohl in Sachen Geschwindigkeit als auch insbesondere in Sachen Stromverbrauch, was bei den Rechenleistungen zu einem nennenswerten Kostenfaktor wird.

Die anderen "KI-Chips" sind leistungsfähige Chips für zuvor durch die Nvidia-Chips trainierte KIs. Davon wird man auch sehr viele benötigen. Micron spricht von einem Generationswechsel bei Laptops und Tischrechnern. Nitto Denko spricht vom Einsatz solcher Chips in autonom fahrenden Autos. Broadcom ist in der Lage, individuelle und auch nach Auslieferung anpassbare Chips zu produzieren.

Doch die Basis für all diese Anwendungen ist, dass zuvor eine KI trainiert wurde. Und das Training dauert derzeit 9 Monate und läuft über Nvidia-Chips. An der Geschwindigkeit wird sich noch einiges tun, doch bis wir da bei Zeiten von unter einem Monat angelangt sind, dürfte Nvidia nicht vom Thron zu stoßen sein. Denn Zeit ist Geld und kaum ein Unternehmen kann es sich leisten, dem Wettbewerb mit seiner KI hinterherzuhinken, nur weil man ein wenig Geld sparen möchte ...

... wenn man durch den Wechsel auf AMD überhaupt Geld spart. Denn je länger der Prozess dauert, desto höher die Stromkosten. Da wird ein Teil des Kostenvorteils also schon wieder aufgebraucht. Derzeit werden AMD-Chips nur deswegen so stark nachgefragt, weil es nicht ausreichend Nvidia-Chips gibt.

Intel und IBM brachen diese Woche um je 8% ein. Die KI-Revolution scheint an ihnen spurlos vorbeizulaufen.

Wochengewinner in der DAX-Familie ist diese Woche übrigens FlatexDeGiro, die wir kürzlich für unser Heibel-Ticker Portfolio noch aufstockten. Das Unternehmen lieferte gestern Abend Zahlen, die in allen Bereichen überzeugten: Mehr Transaktionen wurden von Kunden getätigt, trotz höherer Gebühren. Die Zinseinnahmen fielen höher aus als erwartet. Der Nach-Corona Kater scheint überwunden zu sein. Wachstum ist in Sicht. Ein paar Tage zu spät für den scheidenden CEO Frank Niehage, der zum Monatsende seinen Hut nimmt. In einem Update habe ich detailliert zu den Vorgängen Stellung genommen, siehe Kapitel 5.

Insgesamt läuft es bei Banken derzeit gut. Die US-Banken hatten schon in der Vorwoche gute Q-Zahlen veröffentlicht. Diese Woche stieg bei uns die Deutsche Bank um 11% an, Commerzbank um 6% und der Immobilienfinanzierer Hypoport um 9%.

Steigende Zinsen dank guter Wirtschaft kein Problem



Bundesobl Die Rallye an den Aktienmärkten hat eine Pause eingelegt. Der Grund liegt auch in der Zinsentwicklung. Vom Oktober letzten Jahres bis zum Jahreswechsel fiel das Zinsniveau vor dem Hintergrund der rückläufigen Inflation. So ziemlich alle Aktien legten eine Rallye aufs Parkett.

Seit Anfang des Jahres stagniert die Inflation auf einem Niveau, das noch nicht das Erreichen des Inflationsziels von 2% erhoffen lässt. Die breite Rallye mutierte zu einer Rallye, in der nur noch die glorreichen 7 und andere Aktien, die vom Zinsniveau unabhängig sind, anstiegen.

Im März wurde langsam sichtbar, dass die Inflation mit dem aktuellen Leitzins tatsächlich nicht auf 2% gedrückt werden kann. Entweder der hohe Leitzins muss länger hoch bleiben als erwartet, oder schlimmstenfalls muss der Leitzins sogar nochmals erhöht werden.

In diese Phase der Ungewissheit kamen dann schwache Konjunkturdaten. Es schien zusehends schwer, eine Rezession zu vermeiden. Denn, wenn der Leitzins gesenkt wird, um die Konjunktur zu unterstützen, würde die Inflation weiter anziehen. Ein Teufelskreis!

Mit den Q-Zahlen der vergangenen 10 Tage, aus denen zunächst ein überaus gesunder Banksektor abzulesen war, und sodann der KI-Hyp alles andere als zu Ende zu sein scheint, keimt nun neue Hoffnung auf: Vielleicht ist die Konjunktur ja stark genug für eine anhaltend restriktive Geldpolitik der Notenbanken, bis das Inflationsziel von 2% endlich erreicht werden kann.

So würde ich die Rallye im DAX (+2,4%) und im S&P 500 (+2,7%) erklären.

Schauen wir nun einmal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben:

Wochenperformance der wichtigsten Indizes




INDIZES26.4., 19:10 UhrWoche ΔΣ '24 Δ
DAX18.161 2,4%8,4%
S&P 5005.109 2,9%7,4%
Nikkei37.935 2,3%13,4%
Shanghai A 3.584 1,2%14,9%
Euro/US-Dollar1,070,4%-3,2%
Euro/Yen168,622,4%8,2%
10-Jahres-US-Anleihe4,67%0,060,81
Umlaufrendite Dt2,64%0,130,61
Feinunze Gold$2.336 -2,6%13,2%
Fass Brent Öl$89,39 2,2%15,8%
Kupfer$9.865 1,3%14,8%
Baltic Dry Shipping$1.743 -8,3%-21,5%
Bitcoin$63.551 -0,8%50,9%








3. Sentiment: Kurserholung beruhigt die Gemüter ... zu früh



Umfrage Mit einem Wochenplus von 2,4 %, meldet sich der DAX nach einem kurzen Schwächeanfall zurück. Die Sentiment Analyse der Vorwoche hatte diese Gegenbewegung korrekt prognostiziert. Heute müssen wir uns der Frage widmen, ob diese Gegenbewegung eine vorübergehende Verschnaufpause war, oder ob die Rallye der vergangenen Monate wieder aufgenommen werden kann.

Schauen wir uns dazu die Sentiment Erhebung dieser Woche näher an. Nach der Angst und Panik der Vorwoche mit einem Sentiment Wert von -6,1 % können wir eine deutliche Beruhigung feststellen. Der Wert notiert diese Woche nur noch bei -1,4 %. Es bleibt jedoch eine gewisse Verunsicherung mit einem Wert von -0,4 % bestehen.

Immerhin sind schon einige Bullen zu sichten. Die Zukunftserwartung ist auf plus +0,7 % gestiegen. Erstmals seit 13 Wochen herrscht also wieder Zuversicht unter den Anlegern, auch wenn diese noch sehr zart ist.

Ähnlich zart ist auch die Investitionsbereitschaft mit einem Wert von +0,1%. Hier handelt es sich um den ersten positiven Wert seit neun Wochen.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist ebenfalls erstmals seit Ende Januar mit einem Wert von +3% wieder positiv.

Das Put/Call-Verhältnis der Eurex zeigt mit einem Wert von 2,1% einen starken Überhang der Nachfrage nach Put-Absicherungen. Institutionelle Anleger trauen der Erholung dieser Woche offensichtlich nicht über den Weg.

Das Put/Call-Verhältnis an der CBOE ist ebenfalls angestiegen und zeigt ebenfalls eine verstärkte Nachfrage nach Put-Absicherungen.

Die Investitionsquote der US-Fondsmanager ist auf 59% abgesunken. Das ist der vierte Rückgang der Investitionsquote in Folge. Offensichtlich trauen auch die US-Fondsmanager der Erholung nicht über den Weg.

Die Bulle/Bär-Differenz der US Privatanleger ist auf -1,8%punkte gefallen. Erstmals gibt es mit 34% mehr Bären als Bullen (32%).

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 42% Angst an. Die Stimmung bleibt also angespannt, obwohl wir diese Woche eine ordentliche Erholung gesehen haben.

Interpretation



Neutral Ich würde die Sentimentlage als neutral und überwiegend zurückhaltend bezeichnen. Die Kursgewinne der abgelaufenen Woche haben gerade einmal für eine Beruhigung der Stimmung gesorgt.

Das ist positiv, denn eine Korrektur im Rahmen einer gesunden Rallye muss den Anlegern ab und zu Angst einjagen und sie verunsichern, sonst wirkt sie nicht. Nur langsam darf die Skepsis nun wieder der Zuversicht weichen, während die Kurse wieder zu klettern beginnen, ohne dass konkrete Gründe dafür auszumachen sind.

Doch, da sind wir schon beim ersten Problem. Die Rallye der abgelaufenen Woche hatte Gründe: Gute Quartalszahlen im Banksektor, sowie im Tech-Sektor. Wir wissen also noch nicht, ob die Korrektur ausgereicht hat, um alle zittrigen Hände aus dem Markt zu schütteln. Als zittrige Hände bezeichnet man diejenigen Aktionäre, die überwiegend spekulativ unterwegs sind und die Unternehmen ihrer Aktien kaum kennen. Häufig wissen Sie nicht einmal über deren Geschäftsmodell Bescheid.

Die Kurserholung fand diese Woche also nicht statt, weil alle zittrigen Hände aus dem Markt geschüttelt wurden, sondern weil gute Quartalszahlen für neues Kaufinteresse sorgten. Die zittrigen Hände sind daher vielleicht weiterhin im Markt.

Der Quartalsreigen setzt sich in der kommenden Woche fort. In der abgelaufenen Woche gab es einige positive Überraschungen, so dass der DAX kräftig anspringt. In der kommenden Woche wird es schwer, mit weiteren positiven Überraschungen erneut einen ähnlichen Effekt zu erzeugen. Dafür würde bei schlechten Quartalszahlen sofort wieder der Verkaufsdruck der zittrigen Hände auftreten.

Es wird also zunehmend schwer auf dem Weg nach oben, während die Gefahr eines erneuten Rückschlag noch nicht ganz aus der Welt ist.

Bundesobl Die Investitionsbereitschaft in Bundesanleihen ist seit Anfang des Jahres sehr gering und fällt bei unserer aktuellen Umfrageerhebung nochmals deutlich ab. Eine vergleichbar negative Investitionsbereitschaft gab es in der Vergangenheit nur dreimal. Jeweils fiel der Kurs der Bundesobligationen in den folgenden sechs Monaten deutlich.

Da die Renditen steigen, wenn der Kurs von Anleihen fällt, bedeutet dies, dass wir Gefahr laufen, in den kommenden Monaten weiter steigende Zinsen an den Märkten zu haben. Ein solches Szenario wäre für die Konjunkturentwicklung schlecht.










4. Ausblick: Q-Zahlen könnten vor Schwerkraft der Aktienmärkte retten



Der Börsen-Ausblick mit Markt- und Aktienanalysen, konkreten Investmentideen, Empfehlungen sowie detaillierten Kauf- und Verkaufsaktionen bleibt den zahlenden Mitgliedern des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir die hohe Qualität unserer Veröffentlichung solide finanzieren möchten.

Gerne möchten wir Ihnen zeigen, wie wir Analystenresearch, volkswirtschaftliche Zusammenhänge und Börsenmechanismen gewinnbringend nutzen. Ab 12,50 Euro im Monat können Sie sich unverbindlich davon überzeugen. Zur Bestellseite mit weiteren Informationen gelangen Sie über folgenden Link: https://www.heibel-ticker.de/member/new

Zusätzlich zu den kostenfreien, meist vergangenheitsbezogenen Inhalten der Free-Version (Marktrückblick, Sentimentanalyse & Leserfragen) erhalten Sie als Heibel-Ticker PLUS Mitglied:

+ Umfangreiche Markt- und Aktienanalysen und daraus abgeleitete konkrete Investmentideen

+ Updates zu Portfoliotiteln in Wochenausgabe

+ tabellarischer Übersicht des Heibel-Ticker Portfolios

+ Video-Konferenzen mit Stephan Heibel und Gästen

+ Interner Mitglieder-Bereich mit Updates in Echtzeit

+ Zugang zu PLUS Ausgaben im Archiv

+ 8% Treuerabatt nach 1. Jahr für PLUS und EXPRESS

Optional erhalten Sie unterwöchig mit der Express-Option Empfehlungen direkt per SMS & E-Mail, sobald ich diese verfasst habe. (Express)

Den Reaktionen unserer Mitglieder entnehme ich, dass der Heibel-Ticker PLUS die Bedürfnisse von Privatanlegern gezielt und verständlich sowie fundiert und erfolgreich befriedigt. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Investmentideen zur selbstständigen Portfolio-Optimierung. Schauen Sie sich dazu gerne Erfahrungen und Referenzen unserer Mitglieder an.

Ich trenne die Hintergründe der Aktienmärkte von dem täglichen Medienrummel so messerscharf wie kaum ein anderer. Meine Leser schätzen meine neutrale, vereinfachende und unterhaltsame Art. Davon können Sie sich in diesem Heibel Ticker Free überzeugen.

Wenn Sie meine Schlussfolgerungen und Investmentideen erfahren möchten, dann testen Sie bitte den Heibel-Ticker PLUS unverbindlich ab 12,50 Euro im Monat.

Zur Bestellseite mit weiteren Informationen gelangen Sie über folgenden Link:

https://www.heibel-ticker.de/member/new



5. Update beobachteter Werte



Die Heibel-Ticker PLUS Updates inkl. aktuellen Einschätzungen, konkreten Empfehlungen zu Einstiegspunkten sowie -kursen und Verkaufsempfehlungen zur Gewinnrealisierung bleiben den zahlenden Mitgliedern des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir die hohe Qualität unserer Veröffentlichung solide finanzieren möchten.

Gerne möchten wir Ihnen zeigen, wie wir Analystenresearch, volkswirtschaftliche Zusammenhänge und Börsenmechanismen gewinnbringend nutzen. Ab 12,50 Euro im Monat können Sie sich unverbindlich davon überzeugen. Zur Bestellseite mit weiteren Informationen gelangen Sie über folgenden Link:

https://www.heibel-ticker.de/member/new



6. Leserfragen



Vielen Dank für Ihre zahlreichen Fragen! Allerdings erhalte ich zu viele Leserfragen, als dass ich alle individuell beantworten könnte. Wenn ich eine Frage beantworte, dann möchte ich das fundiert und hilfreich machen.

Ich bitte daher um Ihr Verständnis, wenn ich wie folgt vorgehe. Sie profitieren davon wie die anderen 25.000 Heibel-Ticker Leser:

1. Fragen zu administrativen Themen (Abo, E-Mail-Zustellung, interner PLUS-Bereich …) werden natürlich stets binnen kurzer Zeit beantwortet.

2. Fragen zu Aktien aus unserem Portfolio werden inhaltlich in das nächste Update zum entsprechenden Portfoliotitel eingearbeitet, sofern für die Allgemeinheit von Interesse.

3. Die wichtigsten Fragen zu allgemeinen Börsenthemen sowie zu Einzeltiteln werde ich im Heibel-Ticker beantworten.

Mit dieser Vorgehensweise hoffe ich, möglichst viel Zeit für die Recherche von Themen zu haben, die ich für viele Leser wichtig halte und überzeugt bin, dass dies einem großen Teil unserer Gemeinschaft Mehrwert bietet.

Leider war es in der Vergangenheit teilweise so, dass ich mehr Zeit in die Recherche für individuelle Fragen gesteckt habe und Zeit für die Analyse von Aktien und das Ausarbeiten von neuen Empfehlungen fehlt. Das ist jedoch den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS gegenüber unfair, denn es darf erwartet werden, dass ich meine Energie dahingehend einsetze, für alle Abonnenten relevante Themen auszuarbeiten. Ich hoffe auf Ihr Verständnis :-)

Kriegstreiberei


Guten Tag,

„ Derweil geht die Offensive im Gazastreifen weiter und derweil liefert die NATO weiter Waffen in die Ukraine. Wirklich beruhigend ist das nicht.“

Wie wäre es mit:
„Hamas und Iran wollen weiterhin Israel vernichten und Russland führt seinen Angriffskrieg gegen die Urkraine weiter.“

?!

Lässt leider tief blicken, was Sie schreiben… 🙈

Mit freundlichen Grüßen
Schweinberger


ANTWORT
Na dann hoffe ich, dass Sie nicht zu tief ins Glas blicken :-). Ja, ich nehme mir heraus, einen Krieg als schlechte Lösung zu betrachten.

Mit „hätten“ und „würden“ kommen wir nicht weiter. Dennoch hilft es, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Wir (insbesondere Deutschland) hat das Militär sträflich vernachlässigt. Ich habe in meinem Weihnachtsgeschenk-Video 2021, also kurz vor Kriegsausbruch, explizit die geringen Militärausgaben Deutschlands verurteilt. Doch wenn Sie sich erinnern: Damals war diese Einstellung als "kriegstreiberisch“ verschrien. „Frieden schaffen ohne Waffen“ war die Devise, die ich nie verstanden habe.

Nun hat Russland unsere Untätigkeit ausgenutzt. Mit dem Einmarsch Russlands war für mich daher klar, dass Widerstand zu vielen Opfern führen wird. Und genau das sehen wir jetzt.

Unsere Außenminister fliegen in der Welt herum und verbreiten moralische Direktiven, die niemand beachtet: Wer hört schon jemandem zu, der nichts zu sagen hat. So können wir die Ukraine gerne noch monatelang, jahrelang weiter unterstützen und Menschen für unser Versäumnis sterben lassen. Das Versäumnis liegt in der Vergangenheit und die Zeit können wir nicht zurückdrehen. Daher sind solche „hätten“ und „würden“-Reden ziemlich wertlos, wie ich leider zugeben muss. Doch ohne sie versteht man die aktuelle Situation nicht.

Mit Blick auf diese Vergangenheit hätte ich mich nicht getraut, die Ukraine zu ermutigen, sich gegen den übermächtigen Gegner Russland zu wehren. Denn die Unterstützung, die Deutschland und der Westen der Ukraine zukommen lassen kann, ist nicht ausreichend, um Russland zu besiegen. Russland wurde gestoppt, doch das hätte man auch mit sofortigen Verhandlungen erreichen können.

Parolen wie „Unsere Freiheit wird am Hindukusch verteidigt“ oder ähnliches ziehen bei mir halt nicht mehr. Dazu habe ich zu viele Gespräche mit meinem Vater und meinem Großvater geführt, die beide einen bzw. zwei Weltkriege durchleben mussten.

Israel: Wenn Sie sich ein wenig mit der Vergangenheit des dortigen Konfliktes auseinandersetzen, werden Sie sehen, dass dort mögliche Kompromisse immer wieder von Nethanjahu vereitelt wurden. Heißt das, ich unterstütze die Hamas? Um Gottes Willen, nein! Aber der Weg zu einem dauerhaften Frieden in der dortigen Region sollte alle Beteiligten berücksichtigen, das ist aber nicht der Fall, wenn die Waffen sprechen.

Wenn Sie mir also aufgrund meiner recht neutral formulierten Aussage unterstellen wollen, ich würde Russland oder die Hamas unterstützen, dann ordne ich Sie in die Gruppe derer ein, deren Welt schwarz/weiß ist. Das ist keine Diskussionsgrundlage für mich, denn die Welt ist in Wirklichkeit sehr farbenfroh.


Spotify nach Kursverdopplung


Hallo Herr Heibel,

nach einer langen Durststrecke ist Spotify seit Ende letzten Jahres auf einem bemerkenswerten Weg.
Was trauen Sie diesem Wert noch zu?

beste Grüße aus Görlitz
Micha

ANTWORT
50 Mrd. EUR Enterprise Value für ein Unternehmen, das 14 Mrd. EUR Umsatz macht, ist schon ein stolzer Preis. Ein KUV von 3,5. Das zahlt man nur für extrem margenstarke Technologieunternehmen. Und Spotify ist natürlich ein Technologieunternehmen par excellence …

… aber ist es auch margenstark? Die Bruttomarge liegt bei 25-26%, netto wurden unterm Strich in der Vergangenheit meist Verluste eingefahren. Das soll sich im laufenden Jahr ändern, Spotify strebt eine Gewinnmarge von 6% an.

Woran liegt es, dass der Technologiekonzern nicht wie andere High-Flyer mit Margen von 80-90% wirtschaftet? Nun, ganz einfach: 70% der Einnahmen gehen erstmal an die Musikverlage, die den Spotify-Kunden ihre Musik zur Verfügung stellen. Diese 70% sind für alle Streaming-Dienste gleich, da lassen die vier großen Musikverlage nicht mit sich reden.

Über die Zeit haben sich jedoch die Machtverhältnisse verändert: Galt Spotify vor 10 Jahren noch als Bittsteller bei den Musikverlagen, so ist das Unternehmen heute der größte Kunde. Musikverlage erzielen heute drei Viertel ihres Umsatzes mit Lizenzeinnahmen von Streaming-Diensten.

Und Spotify ist der mit Abstand größte Streaming-Dienst. Wenn wir mal die chinesische Tencent Musik mit 14% Weltmarktanteil herausrechnen, weil chinesische Kunden nur zu geringem Teil westliche Musik hören, ist Spotify (31,7%) deutlich größer als Amazon Music (12,6%) und Apple Music (11,1%) zusammen.

Doch die Verlage geben keine Rabatte, Lizenzen sind nicht verhandelbar. Wenn man bei Spotify eine Ausnahme macht, dann würde man der Feilscherei Tür und Tor öffnen. Das möchte man nicht.

Trotzdem hat Spotify als größer Umsatzgarant doch eine Sonderbehandlung verdient, oder? Nun, CEO Daniel Ek hat den Verlagen angeboten, Werbung auf Spotify zu machen: “Zu der von Ihnen soeben gehörten Musik passt gut der folgende Titel …”. Playlists werden vorgeschlagen, den Kunden wird die Musik derer vorzugsweise präsentiert, die dafür zahlen.

Die Einnahmen aus diesem Bereich werden in den Quartalszahlen nicht explizit aufgeführt, somit kann die Konkurrenz von Apple und Amazon nicht eine Gleichbehandlung einfordern. Doch gerade diese neue Einnahmequelle sorgte dafür, dass Spotify nun in die Gewinnzone kommt.

Für Apple und Amazon ist der Streamingdienst nicht viel mehr als ein Hobby. Es ist eine Nettigkeit, um die Kundenbindung zu verstärken. Gewinn muss der Streaming-Dienst nicht abwerfen, alle Einnahmeüberschüsse werden reinvestiert.

Doch für Spotify muss das Streaming-Geschäft Gewinn abwerfen, und das war lange Zeit aufgrund der oben beschriebenen Konstellation nicht möglich. Nun hat Daniel Ek einen Weg gefunden, sich seine Pole Position bezahlen zu lassen und entsprechend ist die Aktie in den vergangenen 6 Monaten um 100% angesprungen.

Damit hat die Aktie nun ein vernünftiges Bewertungsniveau erreicht. Vor einem halben Jahr hat man Spotify nicht zugetraut, jemals im Markt mit hauchdünner Marge Gewinne zu erwirtschaften. Dies hat Daniel Ek nun geschafft und entsprechend ist die Aktie angesprungen. Doch damit wird sie noch nicht zu einem Tech-Unternehmen mit hoher Marge.

Was traue ich Spotify noch zu? Nun, ich denke, Spotify wird die Position als Marktführer behaupten, wird sich jedoch permanent gegen den harten Wettbewerb beweisen müssen. Da wachsen die Bäume nicht in den Himmel.



7. Übersicht HT-Portfolio



Der Börsen-Ausblick mit Markt- und Aktienanalysen, konkreten Empfehlungen sowie detaillierten Kauf- und Verkaufsaktionen bleibt den zahlenden Mitgliedern des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir die hohe Qualität unserer Veröffentlichung solide finanzieren möchten.

Gerne möchten wir Ihnen zeigen, wie wir Analystenresearch, volkswirtschaftliche Zusammenhänge und Börsenmechanismen gewinnbringend nutzen. Ab 12,50 Euro im Monat können Sie sich unverbindlich davon überzeugen. Zur Bestellseite mit weiteren Informationen gelangen Sie über folgenden Link:

https://www.heibel-ticker.de/member/new



8. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise



Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Bloomberg, Deutsche Kurse von comdirect.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Bloomberg, Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen

DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



9. Mitgliedschaft verwalten



Über den Heibel-Ticker
Stephan Heibel
Die Heibel-Ticker PLUS Mitgliedschaft

Erfahrungen & Referenzen
Heibel-Ticker Portfolio Performance
Compliance Regeln

Alle Heibel-Ticker PLUS Updates
Blog mit aktuellen Beiträgen

Fragen und Antworten
Kontakt

Datenschutzerklärung
Impressum

Wenn Sie sich von diesem Dienst abmelden möchten, dann folgen Sie bitte diesem Link: Jetzt Abmelden

Sie können sich über diese Seite gerne jederzeit wieder anmelden.

Sollte sich Ihre E-Mail Adresse geändert haben, so stornieren Sie bitte zunächst die alte Adresse und melden sich anschließend mit der neuen E-Mail Adresse wieder an.

Gerne können Sie den Heibel-Ticker Ihren Freunden empfehlen. Sie können den Heibel Ticker Free beliebig weiterleiten. Wenn Sie Inhalte davon auf anderen Internetseiten verwenden möchten, bitten wir um eine korrekte Quellenangabe sowie um eine kurze Information darüber.