Heibel-Ticker 25/20 - Wie der Heibel-Ticker durch heiße Börsenphasen navigiert

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Heibel-Ticker Free Börsenbrief

- Einfach einen Tick besser -

20. Jahrgang - Ausgabe 20 (16.05.2025)




Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:

1.Info-Kicker: Wie der Heibel-Ticker durch heiße Börsenphasen navigiert
2.So tickt die Börse: Optimismus kehrt zurück
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
3.Sentiment: Anleger verfolgen Rallye ungläubig
 -
4.Ausblick: Aufholjagd der US-Aktien
5.Update beobachteter Werte
 China-Reset, alle Handelsbeschränkungen stehen zur Disposition
 Eröffnung des Pharma-Streits
 Steigende Nachfrage nach Hightech-Lösungen aus der Energiebranche
 Führungswechsel bei Medios bei aussichtsreicher Geschäftsentwicklung
 CEWE startet erfolgreich ins Jahr 2025 – Umsatz wächst um 4,8 %, CEWE FOTOBUCH erzielt Rekordverkauf
 Verkaufen: +70% in 3 Wochen - Gehen, wenn's am schönsten ist
 Mehr ist nicht genug
6.Übersicht HT-Portfolio
7.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
8.Mitgliedschaft verwalten



1. Info-Kicker: Wie der Heibel-Ticker durch heiße Börsenphasen navigiert



Liebe Börsenfreunde,

In Kapitel 2 beschreibe ich, wie schwer es ist, inmitten globaler Unsicherheit die richtigen Anlageentscheidungen zu treffen und diese dann auch öffentlich zu vertreten. Rückblickend mögen manche Entwicklungen wie die Trump-Rallye oder der Boom bei den Rüstungs-Aktien offensichtlich wirken, doch im Moment der Entscheidung überwogen Zweifel, Verantwortung und moralische Abwägung.

In Kapitel 3 analysiere ich die widersprüchliche Stimmungslage unter Anlegern: Trotz einer starken Woche am US-Aktienmarkt und moderaten Gewinnen im DAX sinkt die Euphorie spürbar. Während Privatanleger sich zunehmend absichern und skeptisch auf die Kursgewinne blicken, zeigen US-Märkte erste Anzeichen von Überhitzung. Die Rallye ist fortgeschritten, aber noch nicht überreizt, was für eine baldige Verschnaufpause sprechen könnte, die jedoch gesund wäre.

In Kapitel 4 zeige ich mich vorsichtig optimistisch: Trotz starker Kursgewinne im Portfolio, besonders bei US-Aktien wie Dell, Nvidia, Tesla und Coterra, warne ich vor verfrühter Euphorie. Handelt es sich um den Beginn einer echten Rallye oder nur um eine kurzfristige Erholung? Ich gehe auch auf die Kursschwäche von Dividendenaktien in der aktuellen Marktphase ein.

In Kapitel 5 berichte ich über eine Woche voller Impulse: Die S&P-500-Rallye wurde durch Fortschritte im China-Handelskonflikt, moderate Töne von Donald Trump und starke Unternehmensmeldungen befeuert. Der Call auf den Index wurde mit 70% Gewinn verkauft, getreu dem Motto „gehen, wenn’s am schönsten ist”. Gleichzeitig entlädt sich politische Spannung im Pharmasektor rund um Novo Nordisk, während bei PVA TePla, Medios und CEWE solide Zahlen und teils strategische Veränderungen für Bewegung sorgen. Die Allianz hingegen nimmt sich nach starker Kursentwicklung eine verdiente Auszeit.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs




2. So tickt die Börse: Optimismus kehrt zurück



"So blöd kann man doch gar nicht sein" oder "das konnte man doch mit dem bloßen Fuß sehen": Solche Plattitüden lesen Sie im Heibel-Ticker nicht. Das heißt nicht, dass ich nicht solche Gedanken hätte, wenn ich mir rückblickend die Rallye im S&P 500 anschaue. Doch da ich meine Meinung zu Ende denken muss, damit ich sie für Sie ausformulieren kann, um sie dann auf ewig abrufbar im Internet dokumentiert zu sehen, weiß ich, dass es alles andere als einfach war, einen S&P 500 Call zu empfehlen, während die ganze Welt überzeugt war, Donald Trump würde die globale Wirtschaft in die nächste Weltwirtschaftskrise führen.

Es ist auch dokumentiert, wenn ich falsch gelegen habe - was leider auch nicht selten der Fall ist. Nein, ich bin kein Hellseher. Meine Aufgabe ist es, die Situation möglichst realistisch einzuschätzen und Chance / Risiko einzelner Anlageentscheidungen abzuwägen. So betrachtet, ist das eine staubtrockene Tätigkeit, die mich nur deshalb immer wieder begeistert, weil ich die Themen, zu denen ich mir eine hoffentlich "realistische" Meinung bilde, selbst aussuchen kann.

Wie konnte ich also so "blöd" sein, und die Aktienrallye der Rüstungsindustrie im Heibel-Ticker außen vor lassen? Ungefähr zweimal pro Woche muss ich mir diesen Vorwurf derzeit anhören. Dabei war ich der erste, der Rheinmetall am Tag des Einmarschs Russlands empfahl. Ich fügte lediglich hinzu, dass ich die Aktie nicht in den Heibel-Ticker aufnehmen möchte, weil der "Erfolg" der Empfehlung an Dauer und Intensität des Krieges hängt. Das kann jeder Anleger für sich vertreten. Ich muss dies jedoch dann Woche für Woche schriftlich dokumentieren: "Kein Friede in Sicht, Rheinmetall steigt weiter...". Dennoch habe ich bei jeder Gelegenheit seither darauf hingewiesen, dass Rheinmetall noch immer günstig bewertet ist.

Die nächste Entscheidung, die ich immer wieder rechtfertigen muss, ist die, dass ich Ende letzten Jahres, also nach dem Wahlsieg Trumps und bei der absehbaren Neuwahl in Deutschland, unser Portfolio stärker auf US-Aktien ausgerichtet habe. Ich wollte das, was wir schon 2016 nach dem Wahlsieg Trumps richtig gemacht haben, dieses Mal noch konsequenter umsetzen.

Dann kommt der Donald nun daher und scheint sich an seine Steuererleichterungen von vor 8 Jahren nicht mehr zu erinnern. Im Gegenteil: War Trump 1.0 wirtschaftsfreundlich, so tritt Trump 2.0 bislang, also zumindest bis Mitte April, geradezu wirtschaftsfeindlich auf. Gleichzeitig setzt unser neu gewählter nicht nicht vereidigter Kanzler, der für solide Finanzen sorgen soll, einen Billionen-Stimulus ein, der von niemandem erwartet wurde. Dieser Coup war so überraschend, dass es zunächst keinerlei vernünftige wirtschaftliche Einordnungen gab.

Das Nächste, was passierte, war: Kapital strömt von den USA nach Deutschland. Der DAX springt um 20% an, der S&P 500 sackt leicht ab, während gleichzeitig der US-Dollar Wechselkurs um 10% ansteigt. Unser Heibel-Ticker Portfolio mit Schwerpunkt-Investments in US-Aktien sollte dementsprechend mit 10% im Minus liegen, denn der fehlende Indexanstieg führte über den Wechselkursverlust des Euros gegenüber dem US-Dollar zu sinkenden Kursen im Depot, das in Euro berechnet wird.

Tatsächlich notiert unser Heibel-Ticker Portfolio aktuell bei +1,6%, obwohl der S&P 500 nur 0,4% zulegen konnte und der Euro gegenüber dem US-Dollar aktuell 7,2% verlor.

Neidlos erkenne ich gerne die überlegene Intelligenz derer an, die frühzeitig erkannten, dass Trump die Weltwirtschaft vor die Wand fahren würde und dass Merz ein nie gekanntes Investitionsprogramm für Deutschland auflegen würde. Witzigerweise gibt es natürlich immer einige Anleger, die für diese überraschenden Entwicklungen richtig positioniert waren. Und natürlich reflektieren diese Anleger, insbesondere dann, wenn es sich um institutionelle Anleger handelt, warum sie so eine Vorahnung hatten oder warum sie es eigentlich wußten.

Zuzugeben, dass man vielleicht einfach nur Glück hatte, scheint in der Finanzwelt nicht opportun zu sein. Das sind dann auch die Ersten, die mit dem Finger auf mich, der ich alles öffentlich mache, zeigen, wenn mir ein Fehler unterläuft. Diejenigen, die für sich "Glück" ausschließen, akzeptieren entsprechend auch nicht, dass man manchmal "Pech" haben kann.

Im Heibel-Ticker spielen Glück und Pech eine große Rolle. Ich liebe den Spruch: "Dem Glück eine Chance geben". Außerdem arbeite ich stets daran, unser Risiko zu begrenzen. Diese Woche wurden wir für das Pech der vergangenen Wochen reichlich entschädigt. Gleich vier unserer Positionen legten zweistellig zu. Alle US-Aktien in unserem Portfolio legten kräftig zu. Der US-Dollar legte eine Pause in seinem Abwärtstrend ein. Die Konjunkturdaten, insbesondere die US-Konjunkturdaten, zeigen weiterhin eine robuste Verfassung der US-Wirtschaft. Trotz Zollstreit bleiben Unternehmen zuversichtlich.

Und die ersten "Deals", die Donald Trump in diesen Tagen verkündet, sorgen für Aufbruchstimmung in der US-Industrie. Man mag das Schauspiel albern finden, wenn die CEOs der größten US-Firmen in der arabischen Welt aufschlagen, um ihrem Präsidenten zu huldigen. Doch sie bringen milliardenschwere Aufträge nach Hause. Selbst Nvidia und AMD, die ihre hoch-performanten KI-Chips eigentlich nicht an diese Länder verkaufen dürfen, kommen mit dicken Auftragsbüchern zurück. Und natürlich auch Boeing, das Unternehmen, das ein Zuliefernetzwerk in den USA betreibt, wie kein zweites Unternehmen, kommt mit dicken Neubestellungen nach Hause.

Mir ist dabei eine Kleinigkeit aufgefallen: Die USA haben mit Großbritannien, mit Saudi-Arabien und mit Katar im Jahr 2024 einen Außenhandelsüberschuss erwirtschaftet. Das heißt, sie USA haben dorthin mehr exportiert als von dort importiert. Der Zollstreit richtet sich gegen diejenigen Länder, mit denen die USA ein Handelsbilanzdefizit erwirtschaftet. Großbritannien, Saudi-Arabien und Katar sind also nicht das Ziel der turbulenten Neuverhandlungen der Trump-Administration. Im Wertemodell Donald Trumps sind diese Länder "Freunde", denn sie kaufen mehr von den USA als sie dorthin verkaufen.

Nüchtern betrachtet sind diese Erfolgsmeldungen mehr als fraglich, dennoch werden Sie zugeben, dass sich auch in den Nachrichten der Tonfall geändert hat. Die größten Handelsbilanzdefizite werden mit China, Europa, Japan und Südkorea erwirtschaftet. Mit diesen Ländern gibt es gerade mal erste Gesprächsansätze. Dennoch stürmen die US-Aktienmärkte in die Höhe, als sei der Zollstreit gewonnen.

In Europa konnte Friedrich Merz einen Traumstart hinlegen. Leider wird das in den Medien kaum gewürdigt. Da ich mit Kritik an seinen Vorgängern und -innen nicht hinterm Berg hielt, möchte ich nun auch aufzeigen, wenn etwas überraschend Positives erfolgte. Mit dem Billionen-Stimulus, dem ich zunächst auch perplex und skeptisch gegenüber stand, holte er Deutschland wieder an die Spitze unserer europäischen Freunde zurück: Wir können unsere Wirtschaft aus eigener Kraft aus dem Sumpf ziehen. Und wenn wir nun noch den Schulterschluss mit Frankreich üben, dem sich Polen und Großbritannien sodann umgehend anschließen, schaffen wir ein Europa, über die EU hinaus, das mit dem Ziel der Aufrüstung zu neuer wirtschaftlicher Stärke und Unabhängigkeit kommen kann.

Ja, Rüstung ist ein Wirtschaftsfaktor. Und ja, ich sehe das kritisch. Aus wirtschaftlicher Sicht ist es positiv, aus gesellschaftlicher Sicht kennen Sie meine vorsichtige Einschätzung. Rüstung im Sinne der Verteidigung halte ich für sinnvoll. Wir haben in Deutschland bislang kaum eine Diskussion darüber, was tatsächlich zur Verteidigung gehört. Das soll auch hier im Heibel-Ticker nicht weiter thematisiert werden. Ich weiß nur, dass ich reichlich Leserbriefe bekomme, wenn ich bestimmte Aspekte nicht zumindest anspreche.

Und diese wirtschaftliche Eigenständigkeit ist der größte Trumpf für die Verhandlungen mit dem selbsternannten weltbesten Dealmaker Donald Trump. Der Zollstreit zwischen der EU und den USA hat in meinen Augen noch gar nicht begonnen. Da dürfte es noch turbulent werden, mit entsprechenden Auswirkungen auf die Aktienmärkte.

Aus dieser Vogelperspektive lassen sich nun die folgenden Vermutungen für die kommenden Wochen anstellen: Der Aufschwung in Europa, insbesondere in Deutschland, geht weiter. Das Chaos in den USA, das die globale Wirtschaft in Sippenhaft nahm, wird tendenziell weniger. Lösungen werden Deals sein, Kompromisse, mit denen naturgemäß niemand glücklich, aber letztlich alle zufrieden sein werden. Gewissheit ist für die Wirtschaft das Wichtigste.

Wenn das Chaos rückläufig ist, wird der US-Dollar seine dem Chaos geschuldete Schwäche ablegen und gegenüber dem Euro ein wenig des erlittenen Verlustes ausgleichen. Besonderer Treiber der globalen Konjunktur wird ein niedriger Ölpreis sein, drill Baby drill. Auch die arabischen Staaten scheinen nun ihre Quotendrosselung abzulegen, es wird gefördert, was wirtschaftlich ist.

So kommen Europa und etwas verspätet dann auch die USA zu neuer wirtschaftlicher Stärke, was wiederum hilfreich im Umgang mit den nicht-westlichen Ländern sein wird: China und Russland.

Also, Sie haben den optimistischen Unterton meines heutigen Beitrags sicherlich wahrgenommen. Als Wirtschaftler bin ich der Überzeugung, dass die edelsten Vorsätze nicht umsetzbar sind, wenn die Wirtschaft schwächelt. Mit den überraschenden Entwicklungen der vergangenen Wochen dürfte die Wirtschaft gestärkt werden. Der DAX ist schon vorgelaufen, nun folgt der S&P 500. Da viel Kapital von den USA nach Deutschland floss, könnte nun ein wenig Kapital zurückfließen und so wie diese Woche dem S&P 500 die bessere Performance bescheren. Doch unterm Strich dürfte das weitere Jahr für beide Indizes positiv verlaufen.

Schauen wir uns mal die Wochenentwicklung der wichtigsten Indizes an.

Wochenperformance der wichtigsten Indizes




INDIZES16.5., 21:22 UhrWoche ΔΣ '25 Δ
DAX23.767 1,1%19,4%
S&P 5005.957 5,1%0,8%
Nikkei37.754 0,7%-5,4%
Shanghai A 3.889 1,1%-1,2%
Euro/US-Dollar1,12-1,0%7,1%
Euro/Yen162,70-0,5%0,0%
10-Jahres-US-Anleihe4,43%0,08-0,07
Umlaufrendite Dt2,45%0,010,14
Feinunze Gold$3.194 -4,4%22,1%
Fass Brent Öl$65,38 3,0%-12,2%
Kupfer$9.577 1,5%7,5%
Baltic Dry Shipping$1.305 -0,8%30,9%
Bitcoin$103.652 0,8%10,5%



Der Goldpreis fällt um 5%. Auch am Goldmarkt ist zu sehen, dass die Chaos-Tage aus Washington endeten.

Größter Wochengewinner ist der S&P 500 mit +4,6%. Insbesondere die totgesagte KI-Industrie konnte diese Woche Erfolge vermelden: Aufträge aus Saudi-Arabien und Katar. Noch vor wenigen Tagen zeigte Donald Trump keinerlei Verständnis für die Sorgen von Nvidia CEO Jensen Huang, der sich genötigt sah, ein weiteres Mal einen KI-Chip speziell für China zu konzipieren, der in seiner Leistung nochmals deutlich reduziert wird.

Nachdem die Hyperscaler, also die Mega-Tech Unternehmen, die gigantische KI-Rechenzentren aus dem Boden stampfen, für exorbitante Wachstumsraten bei Nvidia sorgten, drohten neue Impulse zu fehlen. Doch nun wurden erste Aufträge für entsprechende KI-Rechenzentren von Staaten eingeholt. Dies zeigt, dass nicht die Hyperscaler die ganze Welt nach und nach mit KI versorgen werden, sondern jedes größere Land eigene Projekte starten kann.

Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, was das für Nvidia bedeutet. Mit +17% gehört die Aktie diese Woche zu den besseren Aktien in unserem Portfolio.

Der Ölpreis schwankte diese Woche stark. Die sich abzeichnende wirtschaftliche Erholung trieb den Ölpreis diese Woche nach oben, bis sich gestern plötzlich auf der Reise von Donald Trump durch die arabischen Länder eine Einigung im Atomstreit mit dem Iran abzeichnete. Der Ölpreis brach umgehend um 3% ein, holt dies heute jedoch wieder auf.

Die Sanktionen gegen das iranische Öl könnten aufgehoben werden, wenn der Iran mit der Anreicherung nuklearen Materials aufhört. Hmm, Gerücht oder Möglichkeit? Warten wir's ab.

Der Bitcoin notiert über 100.000 USD/BTC und knapp unter seinem Allzeithoch. Vielleicht sehen wir schon bald den Ausbruch nach oben und den Lauf zu neuen Höhen. Ich suche noch immer vergeblich in meinem Freundeskreis nach Mitstreitern, mit denen ich mich über den Bitcoin unterhalten kann. Wer also fürchtet, zu spät zu sein, der sollte sich ebenfalls in seinem eigenen Freundeskreis umschauen: Das Thema ist noch lange nicht in der Gesellschaft angelangt.

Schauen wir mal, wie sich die Stimmungslage unter den Anlegern entwickelte.




3. Sentiment: Anleger verfolgen Rallye ungläubig



Umfrage Während der Anstieg im S&P 500 (+4,6%) als fulminante Rückkehr der US-Aktienmärkte bezeichnet werden kann, ist das durchaus achtbare Plus im DAX (+1,1%) hierzulande kein Hingucker. Neidisch blicken Anleger in die USA.

Diesen Eindruck bekomme ich zumindest, wenn ich mir das Umfrageergebnis dieser Woche anschaue. Das Anlegersentiment geht von der Euphorie der Vorwoche (+4,1%) auf ein moderates Niveau von nur noch 3,2% zurück. Trotz der fünften Plus-Woche im DAX in Folge kühlt die Anlegerstimmung ab.

Auch die Selbstzufriedenheit bleibt mit einem Wert von 3,2% positiv, aber trotz der mehrwöchigen Erfolgsserie nicht überschwänglich.

Mich überrascht die negative Erwartungshaltung unserer Umfrageteilnehmer: Die Zukunftserwartung geht weiter zurück auf einen Wert von -3,0%. Trotz der positiven Börsenentwicklung laufen die Anleger kopfschüttelnd durch die Welt, "so kann das doch nicht weitergehen”, lese ich in deren Köpfen. Komisch.

Entsprechend ist die Investitionsbereitschaft unter den Anlegern mit einem Wert von nur 0,2% sehr gering.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger brach in den vergangenen Tagen auf -25% ein und signalisiert eine gestiegene Absicherungstätigkeit. Auch hier zeigt sich große Skepsis gegenüber den erzielten Kursgewinnen, man bereitet sich auf fallende Kurse vor.

Das Put/Call-Verhältnis für den DAX steigt weiter leicht an, ist jedoch noch weit entfernt von den Extremwerten im Februar. Auch institutionelle Anleger sichern ihre Positionen also langsam wieder ab, sind jedoch noch deutlich zögerlicher als Privatanleger.

In den USA bleibt das Put/Call-Verhältnis auf niedrigem Niveau, dort kommt die Euphorie, die wir vor einigen Wochen in Deutschland sahen, jetzt erst langsam in Schwung.

US-Fondsmanager haben ihre Investitionsquote wieder etwas zurückgefahren, von 80% vor einer Woche auf nur noch 70%. Die US-Profis sind nach der Rallye dieser Woche erwartbar vorsichtig.

Ganz anders die US-Privatanleger: Die Bulle/Bär-Differenz steigt auf nur noch -8%punkte an (letzte Woche -30%punkte). Mit 36% gibt es fast schon wieder so viele Bullen wie Bären (44%).

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 71% erste Anzeichen von Gier an. Auch der Short Range Oscillator notiert oberhalb der 4%, der US-Markt ist kurzfristig überkauft. Die Werte sind noch nicht extrem, eine Abkühlung, Verschnaufpause, Rücksetzer oder Ähnliches muss also nicht unmittelbar erfolgen. Doch es zeigt sich, dass die Rallye nicht mehr jung ist.

Interpretation



Ungläubig starren Anleger auf die Kurstafeln: "Das kann so nicht weitergehen". Es klingt stets umsichtig und intelligent, die Risiken der aktuellen Marktlage aufzuzählen. Doch die besten Rallyes steigen an einer Wand voller Angst empor. Angst, Skepsis, Unglaube. Und aus diesem Blickwinkel mag die Rallye zwar nicht mehr jung, aber auch noch nicht zu alt sein.

Die Investitionsbereitschaft ist gering. Insbesondere unter den Privatanlegern ist die Investitionsbereitschaft derzeit sehr gering. Nur neunmal war die Investitionsbereitschaft unter Privatanlegern in der Vergangenheit noch geringer als aktuell. In allen neun Fällen stand der DAX sechs Monate später höher, durchschnittlich legte er um 14% zu.

Doch bevor Sie nun jubeln, muss ich Ihnen auch noch eine zweite Statistik zeigen: Die Investitionsquote wiederum ist derzeit extrem hoch. Das heißt, die Anleger sind bereits hoch investiert. Nur achtmal war die Investitionsquote in der Vergangenheit noch geringer als heute. In sechs der acht Fälle notierte der DAX sechs Monate später tiefer als heute, durchschnittlich gab er 7,9% ab.

Was machen wir daraus? Nun, die große Skepsis führe ich derzeit auch darauf zurück, dass viele Anleger die Rallye mitgenommen haben und nun auf hohen Buchgewinnen sitzen. Gewinnmitnahmen sind somit durchaus zu erwarten. Doch ob die Gewinnmitnahmen reichen werden, die Rallye zu beenden, bezweifle ich. Vielmehr dürfte es sich als gesunde Verschnaufpause herausstellen, bevor die Rallye an der oben ausgeführten Wand der Angst fortgesetzt wird.

BTC Der Bitcoin ist über 100.000 USD/BTC gesprungen. Die Stimmung unter Bitcoin-Anlegern ist entsprechend gut. Nur elf Mal war die Stimmung in den vergangenen vier Jahren noch besser als heute. In zwei Fällen stand der Bitcoin sechs Monate tiefer, in den anderen neun Fällen höher. Durchschnittlich stieg der Bitcoin in den anschließenden sechs Monaten um 23,8% an.

Der Bitcoin lebt vom Momentum und korreliert stark mit dem Technologiesektor. Einmal angelaufen, überraschte die Rallye in der Vergangenheit regelmäßig die skeptischen Anleger.










4. Ausblick: Aufholjagd der US-Aktien



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Quellen:
Kurse: Bloomberg, Deutsche Kurse von comdirect.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Bloomberg, Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen

DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



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